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Kolumne MachtIn der Systemkrise

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

So wie CDU und SPD in die Sondierungsgespräche gehen, vergraulen sie selbst treueste Anhänger. Ihnen fehlt aber auch etwas Entscheidendes.

Lange nicht gesehen, Münte! Könnte er der SPD vielleicht bei der Entscheidungsfindung helfen? Foto: dpa

F ür die CDU traut sich nur der Geschäftsführer – wie heißt der noch mal? – vor die Presse. Für die SPD erklärt deren Vorsitzender Martin Schulz, man habe viel Zeit für eine grundsätzliche Entscheidung. Toller Start für Sondierungsgespräche. Sind die Traditionsparteien eigentlich bei Trost? So vergrault man selbst die treueste Gefolgschaft.

Überraschend ist die Entwicklung nicht. Immerhin waren die vermeintlich Starken nie zuvor vergleichbar schwach. Die CDU-Bundeskanzlerin muss sich von einem CSU-Minister auf der Nase herumtanzen lassen, weil ihr die Kraft fehlt, ihn zu feuern. Der CSU-Ministerpräsident kann nur noch um einen möglichst gesichtswahrenden Rückzug kämpfen. Und dann gibt es einen SPD-Vorsitzenden, der – ja. Dann gibt es auch den noch.

Es ist an der Zeit, nach aller berechtigten Kritik einmal ohne jede Ironie eine Lanze für die Sozial­demokraten und für Martin Schulz zu brechen. Die traditionsreichste deutsche Partei hat in ihrer Geschichte immer wieder bewiesen, dass sie zur Solidarität fähig ist. Manchmal zu spät. Manchmal bei der falschen Gelegenheit, Stichwort: Kriegskredite. Und dennoch. Im politischen Geschäft, in dem Intrigen und Gemeinheiten zum Alltag gehören, ist Anstand – und nichts anderes ist Solidarität – ein knappes Gut.

Welche andere Partei fällt Ihnen ein, die bereit ist, sich um den Preis von Nachteilen solidarisch zu zeigen? Die CSU? Die Grünen? Die CDU? Die AfD? Die Linke? Lachen Sie jetzt nicht.

Seit dem Wahlkampf-Tagebuch von Spiegel-Autor Markus Feldenkirchen weiß die Öffentlichkeit, dass Martin Schulz im Wahlkampf allein gelassen wurde. Spätestens seither wissen es übrigens auch führende Kräfte in der SPD. Und sie wissen, wie solidarisch der Spitzenkandidat sich verhalten hat. Jetzt haben sie ein schlechtes Gewissen. Zu Recht.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz.am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Anders als aus schlechtem Gewissen heraus lassen sich manche Entscheidungen der Gremien nicht erklären. Es war idiotisch, dass der SPD-Vorstand am Tag nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen einstimmig beschloss, nicht in eine Große Koalition eintreten zu wollen. Nicht sehr viel klüger ist die Absicht, an einem Vorsitzenden festhalten zu wollen, der aus einer persönlich gebastelten Zwickmühle nicht herausfindet.

Aber die SPD steht ja nicht alleine da mit ihren Fehlentscheidungen, und andere Parteien können eben nicht einmal das sympathische Argument der Solidarität ins Feld führen. Medien und Öffentlichkeit diskutieren am liebsten über Führungsspitzen. Das ist verständlich, das macht auch am meisten Spaß. Aber wo ist eigentlich – wo zum Teufel ist eigentlich der Mittelbau?

Es ist unvorstellbar, dass die SPD-Gremien vergleichbare Fehler gemacht hätten, als Franz Müntefering noch Generalsekretär war. Oder dass sein CDU-Kollege Heiner Geißler ein ähnlich blödes Image von Kanzler Helmut Kohl erlaubt hätte wie das von Angela Merkel jetzt. Aber Müntefering und Geißler haben sich ja auch für das Innenleben ihrer Parteien interessiert und die Mechanismen ihrer Institutionen gekannt und beherrscht.

Ohne dieses Interesse, das verständlicherweise nicht von einer breiten Mehrheit geteilt wird, funktioniert kein System. Auch nicht das der parlamentarischen Demokratie. Warum gibt es offenbar keinen begabten Nachwuchs mehr, der das faszinierend findet? Je länger das Gezerre um eine mögliche neue Koalition dauert, desto deutlicher wird: Nicht einmal Parteifunktionäre wollen noch wirklich wissen, wie ihre Partei eigentlich tickt.

Woran liegt das? In der Antwort auf diese Frage ist das Geheimnis der Systemkrise verborgen. Und mit der, nicht etwa nur mit einer Regierungskrise, sind wir derzeit konfrontiert.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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32 Kommentare

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  • @AK -"...Auch wenn das leider eine eher konservative Haltung ist, neige ich dazu, die Flexibilität unserer mobilen Gesellschaft nicht überzustrapazieren...."

     

    Wir liegen da sicher nicht weit auseinander -

    &

    Geb den Ol´Cato - again - bzw zitier mal -

    "Wir mit der Durchblickerbrille dürfen den Schnabel -

    Mal gar nicht so weit aufreißen. Unvertretene Generation letztlich. Wir haben sie erlebt - die Fischer Schröder etc -

    Bei Köfaz - AKW-Bewegung - was auch immer genau - hm!

    Nur hatten wir auch keine Lust auf Kassenwart im Ortsverein & dergleichen. Sind lieber Prof Richter Anwalt Beamter in Bonn Berlin oder Brüssel etc geworden!" -

    So ein - nicht mehr zu Befördernder & Weggefährte.

    Stimme da durchaus zu -

    Sehe mich aber nicht der Analyse verwehrt - eher geradezu verpflichtet.

    Schon wg gelebter - ´nu ich sach mal - "Binnenerfahrung".

  • zu: "Aber die SPD steht ja nicht alleine da mit ihren Fehlentscheidungen, und andere Parteien können eben nicht einmal das sympathische Argument der Solidarität ins Feld führen."

     

    Mhm. Die Linkspartei ist ja nun keine geschichtslose Partei und vetritt somit aus den lezten 100 Jahre eine richtig fette Latte an Fehlentscheidungen auf Basis der "Solidarität"

  • Es war völlig OK auch einen Tag nach dem Fehlschlag der Sondierungsgespräche keine GroKo zu wollen. Man wirft keine schwergewichtigen Beschlüsse mal eben in die Ecke wie ein Paar Socken.

  • Ironie? - Naa - er meint - Nie!;)

     

    "Merkel ist nicht pflichtbewusst.

    Nein, ich glaube, sie hat Lust

    und will weiter Menschen quälen.

    Wunderlich, was die so wählen.

     

    In dem Politikbetriebe

    ist nicht wirklich Platz für Liebe.

    Mit TINA zeugt mensch AfD

    und gebiert mit großem Weh

    immer wieder altes Leid -

    Geister der Vergangenheit.

     

    Ja, der Schoß ist fruchtbar noch,

    aus dem das kroch.

     

    Amor versteckt sich überall.

    und plant einen Überfall.

    Sabine Amor.de : http://taz.de/Bundesparteitag-der-AfD-in-Hannover/!5467245/

     

     

    (Und Hannibal, der fragt nur mal: http://taz.de/!5464621/#bb_message_3559826

    Ich finde, der taz-neubau sieht eh so aus

    wie ein Kartenhaus) -;)"

    • @Lowandorder:

      Ja wie? - & oh oh -

      Vergaß doch glatt die Ironie - ;)

       

      "Merkelin - Spur H0"

  • Nachdem ich diese Kolumne gelesen hatte, war ich doch etwas verunsichert: Ist das jetzt als Satire gedacht gewesen oder doch ernst gemeint? Auch 36 Stunden später ist mir das noch nicht klar.

    Solidarität und SPD in einem Satz? Wer ist da mit wem solidarisch? Ich glaube, außer vielleicht der CSU gibt es keine Partei, in der so wenig innerparteiliche Solidarität herrscht, in der Parteifreunde einander so wenig gönnen können.

    Das kann es also schon mal nicht sein. Oder ist damit etwa nur Schulz gemeint, der genau darüber (auch) gestolpert ist, dass er versucht habe, innerhalb dieser Partei auf Solidarität zu setzen?

    Solidarität zum Rest der Gesellschaft? O.k., Teile der SPD sind solidarisch zu Gewerkschafts-Funktionären. Andere vielleicht zu den Menschen, die zu ihrem persönlichen Umfeld gehören. Meist sprechen sie aber nur davon.

    Solidarität zum Rest der Welt? In der Rhetorik ja, manchmal zumindest. In der politischen Praxis eher nicht.

     

    Also doch Ironie???

    • @mecker-rv:

      Solidarität ist wenn man recht hat.

  • Erinnert sich denn Keiner außer "law and order" an die Sprüche des hochgekommenen Müntefering. Da kommt es einem jetzt noch hoch. Nicht nur der dümmlich arrogante Kommentar zur Agenda 2010: "Im Notfall gibt es das Brot auch ohne Wurst", zeigt ja die Menschenverachtung von Spezies, die aus der untersten Hefe des Volkes stammen und aufgestiegen sind. Da wäre nämlich noch zu nennen der Ratschlag zur privaten Rentenversicherung von diesem Parvenue:"Man kann auch in der Fußgängerzone Balalaika spielen..." Leider hat niemand ihm ein solches Instrument als Antwort auf diese Verhöhnung armer Bürger auf den Kopf gehauen. Um so schlimmer und unverzeihlicher ist die Tatsache, dass gerade der Genosse Riester sich mit der auch von Müntefering favorisierten "Riester-Rente" selbst die Taschen vollstopfte. Das nenne ich Beihilfe zum gewerbsmäßigen Betrug. Riester kroch im Versicherungswesen unter, was als klarer Beweis für einen korrupten Politiker gilt. Beide wussten, dass diese Rente eine Luftnummer ist. Heute ist das allgemeiner Kenntnisstand, dass die Riester-Rente den Versicherungen zugute kommt, aber nicht dem Bürger. Wer so dumm war, eine solche abzuschließen, soll heute nicht mehr jammern. Noch dümmer war es diese Partei zu wählen.

     

    Mir ist völlig egal, was bei diesen Sondierungen herauskommt. Hauptsache die Koalition kriegt keine 2/3 - Mehrheit um nach Belieben das Grundgesetz weiter in die Tonne zu treten.

     

    Es wäre schon hilfreich, wenn das deutsche Volk sich nicht immer auf eine sentimentale Schäferhundeglückseligkeit à la Hans Rosenthal und Joachim Fuchsberger besinnen würde, sondern in der Realität aufwachen könnte.

    • @achterhoeker:

      Gut geschrieben.Auch Münterferings Ergüsse zur Rentenmisere bzw.Altersarmut sollte man erwähnen.

      Seine Mutter,die überhaupt keine Rente bekäme,hätte sich auch nicht arm gefühlt.Solche Abartigkeiten können nur solche Kaltschnauzen vom Schlage Münterfering in Anlehnung ähnlicher Charakter wie Schröder,Maschmeier,Nahles respektive Spahn herauswürgen.

    • @achterhoeker:

      "Erinnert sich denn Keiner außer "law and order" an die Sprüche des hochgekommenen Müntefering. Da kommt es einem jetzt noch hoch."

       

      Das "hochgekommen" sortier ich mal aus, weil ich die Legitimität von selbsternannten oder "gottgegebenen" "Eliten" nicht anerkenne. Tut hier auch nix zur Sache. Asoziale gibt es in jeder Einkommensschicht, und systembedingt nimmt ihr Anteil nach oben hin zu.

       

      Ansonsten: Klar. Die SPD ist Teil des Problems, das sollte nach 40 Jahren allmählich offensichtlich sein.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Ich denke, die beste Möglichkeit, Deutschland aus der Krise zu führen, wäre eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen ohne die CSU.

    Wenn die CSU nicht dabei ist, sollten diese 3 Parteien noch am ehesten dazu fähig sein, zu vernünftigen Lösungen zu kommen, die für Deutschland gut sind und nicht nur für die deutsche Wirtschaft.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Ja, das wäre eine gute Lösung. Noch besser wäre allerdings eine Minderheitsregierung aus CDU und SPD mit der CSU in der Opposition. (Zusammen hätten sie 353 von insg. 709 Mandaten. Die absolute Mehrheit liegt bei 355 Mandaten.)

      • 6G
        64984 (Profil gelöscht)
        @mecker-rv:

        Glaube ich nicht. Denn dabei gibt die CDU die Richtung vor und die SPD kann nur hier und da mal einen Akzent setzen wie schon in der letzten Koalition. Mietpreisbremse funktioniert nicht. Mindestlohn wird unterlaufen. Etc.

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Ich denke, das die Systemkrise daher kommt, dass die Politiker, wenn sie davon sprechen, dass es Deutschland gut gehen soll, immer mehr damit nur meinen, dass es der deutschen Wirtschaft gut gehen soll. An die Menschen wird immer weniger und seltener gedacht und wenn, dann nur in Sonntagsreden. Und die Politiker verstehen sich immer mehr mehr nur Erfüllungsgehilfen für die Wirtschaft (s zB. Glyphosat, VW, Maut, Dieselkrise, Banken-Deregulierung, Kohlekraftwerge, EEG-Umlage, Strombörse, Lobbisten-Hausausweise etc. Etc.

  • "Aber Müntefering und Geißler haben sich ja auch für das Innenleben ihrer Parteien interessiert und die Mechanismen ihrer Institutionen gekannt und beherrscht. [… ] Warum gibt es offenbar keinen begabten Nachwuchs mehr, der das faszinierend findet?"

     

    Ganz einfach: Weil es nicht mehr all zu zeitgemäß ist, sich manipulieren zu lassen von seine „Genossen“ in der vagen Hoffnung darauf, dass man irgendwann die Chance bekommt, sich zu revanchieren, in dem man seine Genossen manipuliert.

     

    Wenn DIE Medien und DIE Öffentlichkeit nicht schon lange genau so sehr "auf Drogen" wären wie die Glyphosat-Bauern, wenn sie sich auch nur ansatzweise für "das Innenleben" einer Gesellschaft interessieren würden, der sie offenbar eher gegen ihren Willen angehören, könnten sie das wahrscheinlich sogar kapieren. Und nicht nur das. Sie könnten sogar sinnvoll reagieren.

     

    Schließlich ist die Sache ja nicht SO kompliziert: Wer irgendwo weit oben abgenabelt residiert, der muss seine Entscheidungen mangels Praxis an personalstrategischen Überlegungen (Nasen-Vorliebe) ausrichten. Wer das tut, macht leider viele Fehler. Das mag gut für die Umsätze sein, von denen DIE Medien sich immer modernere Paläste bauen. Aber dass es deutlich mehr Spaß macht, über Führungsspitzen zu diskutieren, als sich öffentlich verdreschen zu lassen, wissen DIE Medienmacher natürlich auch. Sie würden ja sonst selber in die Politik gehen, und nicht bloß schlau drüber schreiben.

     

    Nun ja. Wo bliebe "das Geheimnis der Systemkrise", über das man nur so lange spekulieren kann, wie es noch nicht gelüftet wurde, wenn alle nur so weit herrschen würden, wie es vernünftig wäre? Wenigstens wird es uns ja hier nicht langweilig in unserem sauberen, straff durchorganisierten Vorzeige-Land, wenn wir uns aus purer Angst vor grüner Langeweile und Bedeutungslosigkeit selbst ruinieren.

  • Ein maßgeblicher Faktor der "Systemkrise" ist meines Erachtens dass Politik heute wie ein business betrieben wird. Ich bin mit 30 Jahren zu jung um aus eigener Betrachtung urteilen zu können aber jcb habe den Eindruck früher waren es Akteure in der Politik die Positionen und Haltung hatten resultierend aus ihrer eigenen Biographie. Heute sind es Geschäftsmänner die nur versuchen ihr Produkt, ihre Marke, ihre Partei zu verkaufen. Und innerhalb der Parteien sind eigenständige Köpfe nicht gewollt sondern willfähige Parteisoldaten und Networker wie in jedem anderen Konzern. Und wenn auch nicht bewusst so merken die Bürgerinnen doch unbewusst dass ihnen in der Regel jemand etwas zu verkaufen versucht was sich die Marketingabteilung PR einfallen lassen hat. Und das schlimmste ist dass diese PR auf die Mitglieder der Parteien am stärksten wirkt sodass Selbstkritik aberzogen wird. Wagenburgen wo man hin sieht.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Der Epping:

      Als jemand, der sich vor vielen Jahren für Willy Brandts Ostpolitik begeistern ließ, der aktiv bei der Anti-AKW- und Friedensbewegung dabei war, kann ich Ihnen nur zustimmen.

       

      Groß ist mein Entsetzen über die seit fast 30 Jahren um sich greifende Entpolitisierung der Politik. An Stelle inhaltlicher Debatten sind Elemenente aus Marketing, BWL und PR getreten. Partikularinteressen - jeder gegen jeden.

       

      Von Generalisten mit der Fähigkeit zu einen und verbinden, weit und breit keine Spur.

  • Äh - was? Zuletzt seit den 80ern (there is no society) wird von den Profiteuren auf allen Ebenen daran gearbeitet, der Menschheit Solidarität auszutreiben. Und jetzt soll die SPD das wieder heile machen. Wie gaga ist das denn?

     

    Wo wir schon mal bei Systemkrise sind: It's not a bug, it's a feature.

     

    Es fängt damit an, dass wir nur die wählen können, die andere für uns ausgesucht haben.

    • @uvw:

      Engagieren Sie sich doch mal in einer Partei. Dann können‘se mit aussuchen.

  • Klar hat Feldenkirchen einiges klug aufgelistet. Und was sollen wir jetzt mit der dritten Garnitur aus Berlin.

    Müntefering soll bei seiner BAGSO zelebrieren und spazierengehen.

  • "Aber Müntefering und Geißler haben sich ja auch für das Innenleben ihrer Parteien interessiert..." - Nicht wirklich, sondern nur für das Innenleben ihrer Partei und nicht für das der Partei des anderen Genannten.

    Müntefering sagt wahrscheinlich dasselbe wie immer schon: "Opposition ist Mist." Womit er nur deshalb Recht hat, weil die SPD nicht weiß, was Opposition ist und wie mensch sie macht bzw. machen könnte.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wie die Solidarität der SPD aussieht?

    Ich ziter mal einfach Lowandorder:

    ''Agenda 2010 - Bankenderegulierung

    Hartz IV usw usf - Genosse der Bosse!''

     

    Wie solidarisch gegenüber den Grünen und der Linkspartei war es denn, bei der Bundestagswahl derartig frühzeitig eine RRG-Option auszuschließen?

     

    Wenn die Solidarität der SPD so aussieht, dass vom Prekariat und den (langzeit-)arbeitslosen Hartz-IV-Empfängern verlangt wird, solidarisch zu sein und ihre unwürdige Behandlung zum ''Wohle der Wirtschaft'' freudestrahlend hinzunehmen, dann schlage nicht nur ich diese 'Solidarität 'dankend'' aus.

     

    Diese Solidarität anzueignen? Dann könnte mensch eigentlich auch ganz solidarisch den taz.Neubau besetzen, wenn der fertig ist!

     

    Moment.

     

    Da dämmert was.

     

    Was ist eigentlich mit dem taz-Altbau, wenn der Neubau fertig ist?

    Wird der abgerissen oder kann der besetzt werden? (Ist das Kunst oder kann das weg?)

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Mangelt es der Linkspartei nun schon an Solidarität? Wohin dieses ganze „Venezuela“ Solidaritäts-Gedöns hinführt sieht man ja dort. Linke müssen nicht mit Linken solidarisch sein. Und ganz besonders müssen sich Linke nicht mit jenen Linken solidarisch zeigen, vor denen man sich aufgrund historischer und aktuelle Erfahrungen in acht nehmen muss. Dem „Prekariat“ hilft es nicht und selbiges will es auch nicht.

  • So viel Solidarität wie die SPD bräuchte, um unter Merkel weitermachen zu können, steht in ganz Deutschland gar nicht mehr zur Verfügung.

    Mein Mitleid mit der SPD und mit Martin Schulz hält sich da in sehr sehr niedrigen Obergrenzen.

    Franz Müntefering, dieser junge wilde Hoffnungsträger der deutschen Sozialdemokratie - hätte man ihm den Bundesvorsitz auf Lebenszeit belassen, was wäre heute anders in der SPD, als es so auch ist? Man weiß es nicht - und man will es auch nicht wirklich wissen. Martin Schulz strebt vehement rein gar nichts an, was die Union nicht irgendwie so ähnlich auch will und damit steht er ja voll in der Tradition sämtlicher SPD-Bundesvorsitzenden der Ära nach Willy Brandt. Glück auf! - ihr Schwarzköppe. Jetzt bloß nich rot werden, sonst ist die ganze schöne Sozialdemokratie am Ende noch voll im Arsch.

    • @Rainer B.:

      Wenn Sie sich in diesem Absahner mal nicht irren. Hartz IV-Verfechter.

      Den interessieren die 21 % Armutkinder in diesem Land nicht.

      Ansonsten Zustimmung - bitte kein Mitleid mit der SPD und mit Schulz.

      • @Pink:

        Mitleid mit der SPD und mit Schulz hab ich hier deshalb ja auch gerade n i c h t gefordert.

  • Jau. Das

     

    "…Es ist unvorstellbar, dass die SPD-Gremien vergleichbare Fehler gemacht hätten, als Franz Müntefering noch Generalsekretär war.…"

    Klar - Das Fotto is voll auf Kante -

     

    "Wer nicht arbeitet - soll auch nicht essen!"

    Einerseits -

    &

    Andererseits bin ich zwar nicht aus

    Enkhausen - Gehört sich aber heute auch

    Mit Heini-LiebeNeger-Museum voll zu -

    Mein Sundern - woll! SPD - wollnichwoll!

    Suerland - vulgo Westfälisch Sibirien!

    & bitte!

    Kann mal jemand anders diesen schleimigen -

    Mineralsekretär Heiner-Geißler-Jesuiten-Wadenbeißer-Vollschrott -

    Auffe Kohl sein Thomas-Birne entsorgen!

    Dank im Voraus!

    "…Aber Müntefering und Geißler haben sich ja auch für das Innenleben ihrer Parteien interessiert und die Mechanismen ihrer Institutionen gekannt und beherrscht.…"

    &

    Jau. Da sagense was machtvolles.

    Agenda 2010 - Bankenderegulierung

    Hartz IV usw usf - Genosse der Bosse!

    Aber sowas von - Voll auf Kante!

    Die mikro% der SPezilDäblichokraten

    Sprechen doch eine klare Sprache - woll!

    &

    Mr. Suboptimal - feixt sich in den Brioni!

    &

    Verarscht mit Herrn Dochnieda & Olaf I.

    Den SCHUUUULLZZZ-- daß der Eifelelse glucksig die

    Rocknaht platzt!

    &

    kurz&klar - Schlimmer geht immer!

    Aber viel is ja auch nicht mehr zu ruinieren - wa!

    Newahr - geschätzte Frau Bettina Gaus!

    Ooch wieder wahr!

    • @Lowandorder:

      Sehe ich auch so.

      Wenn sich Müntefering für das Innenleben der SPD interessiert hat und danach gehandelt hat, dann musste er wohl eine extrem suizidale Partei beobachtet haben aus seiner Sicht. Gerade in seiner Zeit ist die SPD vollkommen aus jedweder ernstnehmenden Konkurrenzsituation zur CDU entlassen worden. Ein Totengräber der Sozialdemokratie war das.

       

      Und Heiner Geißler zeigte mit seinen Vergleichen der damaligen Friedensbewegung mit der 5.Kolonne Moskaus, wie er die Meinung in der CDU einschätzte?

       

      Naja, später hat er sich ja bei Stuttgart 21 eingemischt und jetzt ist er unter die Erde verlegt. (Geißler zumindest, bei S21 wird das wohl noch ein Jahrhundert dauern.)

      • @Age Krüger:

        Jau. Friedensbewegung - issen feines

        Stichwort.

         

        Daß dazu in Folge nie zuvor & wieder(?) - (wartenmers mal ab - wa!)

        Einer so derart vom Hof gejagt worden ist - wie Helmut Schmidt!

        Das ist ja das eine.

         

        Aber - unter der Flagge

        " Juristen für den Frieden" boten wir im Suerland den Parteien vor Ort a Podiumsdiskussion eine Plattform.

        &

        Münte machte - & sicher nicht nur mir

        einen konziliant-wachen klug-kompetenten & nachdenklichen Eindruck. Das ja.

        &

        Er - damals auf dem Sprung zum

        SPD-Chef NRW.

        Was dann passiert ist - Kaa Ahnung nich!

        &

        Sicher - in Westfälisch Sibirien

        Sindse schon mal - statt mit - Putzhobel&Ziehklinge - Gern mit der

        Raubank unterwegens - wollnichwoll!

         

        Aber ich hätte meinen Hut verwettet -

        "Das ist nicht derselbe Mann!"

        Angesichts seines brutalen Agierens via

        Agenda et al. by Schröder/Fischer im - Double-stroke!

        kurz - Du kannst zwar nur bis zum Horizont gucken. Si'cher dat. Normal.

        But. That was the point of no return!(?)

         

        (ps - spätestens seit der Zeit - sind mir

        Parteisoldaten unheimlich!)

        • @Lowandorder:

          All zu lange in der Politik als Profi zu sein, scheint wohl das Urteilsvermögen erheblich zu beschädigen.

           

          Auf der anderen Seite ist ja auch Fischer in der Friedenszeit mitmarschiert und Schröder hat Abdrucker des Mescalero verteidigt.

          Auch wenn das leider eine eher konservative Haltung ist, neige ich dazu, die Flexibilität unserer mobilen Gesellschaft nicht überzustrapazieren. Die Leute aus eher einfachen Verhältnissen brauchen ja auch beim Aufstieg immer neue Bezugsgruppen. Auf Landesebene werden das andere sein wie auf Bundesebene.

           

          Und irgendwann endet das dann eben u.U. beim Wiener Opernball mit Piëch in der Loge oder bei Agendas und Kriege führen.

          Was bin ich froh, schon als Fraktionsgeschäftsführer einer Stadtratsfraktion von der politischen Bühne das Kotzen bekommen zu haben und mich zu verabschieden aus dem moralischen Abstiegschancen.

        • @Lowandorder:

          Die zweimalige Kriegspartei Bundesrepublik Deutschland -

          Verfassungs&Völkerrechtswidrig -

          Sei dabei nicht vergessen!

          & - auch wahr ~>

          Ja. Unser aller FDJ-Winkelement -

          Wollte bei ihrem Freund Doubleju!

          Sogar - Mitmarschieren -

          (lassen auch klar!)

  • Vielleicht sind es die persönlichen Erwartungen die Menschen abschreckt in die Politik zu gehen, und dann bleiben die übrig, die das so wollen oder denen das nix ausmacht.

    Innerparteiliche Solidarität daherlügen wo keine ist.

    Mit Medienleuten reden die am liebsten von Dissenzen und Zoff berichten.

    Skandalisierungen und Anfechtungen aushalten.

    Sich ständig an Parteivorgaben halten.

    Überhaupt in eine Partei eintreten.

    Nach oben buckeln.... uswusf.

     

    Folglich landen die, die was verändern wollen und können, die mit Herzblut für eine Sache stehen, nicht in der Politik.

    Es landen die in der Politik, denen Politik nix ausmacht mit ihren entsprechenden Gepflogenheiten.

    Das ist das Problem, und daher muss sich der Politikstil verändern, dann sehen wir auch andere Leute dort.

     

    Nein, keine Politikerschelte ist das, sondern schlicht eine Analyse beruflicher Entscheidungen was will ich in einem JOb und Umfeld und was nicht.