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Kolumne Geht’s noch?Deutschland, verbrenne!

Fatma Aydemir
Kolumne
von Fatma Aydemir

Wer keine Böller mag, soll an Silvester zu Hause bleiben. Denn das letzte bisschen Anarchie sollten wir uns auf keinen Fall verbieten lassen.

Burn, motherfucker, burn Foto: dpa

D üsseldorf, Villingen, Augsburg, Fürth und nun auch noch Hannover: Jedes Jahr kommt ein neuer Ort hinzu, der ein Böllerverbot in seiner Innenstadt ausruft. Umwelt, Tiere, Gesundheit, Sachbeschädigung – es gibt viele gute Gründe, private Feuerwerke an Silvester zu verbieten. Genauso gute Gründe gibt es aber auch gegen Massentierhaltung, Rüstungsexporte und Abschiebungen nach Afghanistan. Inte­ressiert nur leider kein Schwein.

Umso perfider, wenn sich Kriti­ke­r*in­nen in Lokalmedien jedes Jahr kurz vor Jahresende schön thea­tra­lisch vor „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ gruseln. Ja, mag sein, dass hier ein Finger, dort ein Auge oder Ohr zerfetzt wird, aber es ist ja nicht so, dass ganze Häuser in sich einfallen. Deutsche Raketen fallen ja bekanntlich nicht auf deutsche Hausdächer, sondern legen nur weit entfernte Länder in Schutt und Asche. Silvester in Schland haben wir immer irgendwie überlebt. Wer keine Lust auf Böller hat, soll doch einfach zu Hause bleiben.

In einem Land, in dem Mülltrennung größer geschrieben wird als soziale Gerechtigkeit, haben wir es bitter nötig, an dem letzten bisschen Chaos und Anar­chie festzuhalten, das uns noch zusteht: dem Feuerwerk am 31. Dezember. Was kann es denn Schöneres geben, als explodierende Farbrosetten am Nachthimmel? Wer schaut nicht gern zum Ausklang eines jeden verkackten Jahres Deutschland beim Verbrennen zu? Ja, wer wünscht sich nicht, dass einer der Dutzenden Feuerwehrwagen, die kurz nach Mitternacht im Akkord durch die Straßen flitzen, zu spät zu seinem Einsatz im Vorgarten eines AfD-Abgeordneten kommt?

Schon klar, die verpestete Luft atmen wir am Ende alle ein. In manchen Städten soll die Feinstaubbelastung in der Silvesternacht den Grenzwert gleich um ein Mehrfaches überschreiten. Aber retten wir wirklich die Welt, wenn wir uns diesen einen Spaß verbieten lassen? Hat jemand mal ausgerechnet, inwieweit es die Umwelt entlasten könnte, wenn dafür täglich drei Flugzeuge weniger zwischen Hamburg und Köln verkehren würden?

Letztlich handelt es sich – wie bei so vielen Themen in dieser Gesellschaft – auch beim Böllerverbot bloß um eine Scheindebatte. Der Müll, der auf den Straßen, und der Geruch, der am Himmel des 1. Januar hängt, sollen als Symbolbild dafür herhalten, dass wir unsere Umwelt schonen müssen. Dabei sind sie vielmehr ein Spiegel der Verfassung, in der sich Deutschland befindet: kaputt, dreckig und leicht entflammbar.

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Fatma Aydemir
Redakteurin
ehem. Redakteurin im Ressort taz2/Medien. Autorin der Romane "Ellbogen" (Hanser, 2017) und "Dschinns" (Hanser, 2022). Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Delfi" und des Essaybands "Eure Heimat ist unser Albtraum" (Ullstein, 2019).
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92 Kommentare

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  • Sehr richtig! Der Anak Krakatau hat auch nicht unsere Regeirung gefragt, ob er ausbrechen darf. Bumms war mehr CO2 in der Luft als alle Schiffe und Autos in mehreren Jahren zusammen fahren können, dazu noch der Ätna und ganz neu der Agung auf Bali! Ich glaube, es ist nicht so linear, wie es sich viele vorstellen: Verbieten, abschalten, nicht mehr fahren. Es gibt dort draußen Vulkane, die auf nichts und niemaden hören und jeglich menschliches Handlen ad absurd machen. Tand Tand ist das Gebild des Menschen Hand....! Soll knallen, wer will. Ich habe nichts dagegen, schon gar nicht gegen Anarchie! Die tut heute mehr Not als je! Krawumm!!!!!

    • @Wilfried Bergmann:

      ich schlage sie vor fuer den ultimativen nobelpreis der itelligenz. mit ihrer argumentation koennen ja jetzt auch alle leute losgehen und ein paar menschen umbringen, weil es ja den holocaust gab. alles gar nicht so wild im vergleich! was soll auch dieses alberne verbot von menschen umbringen, ueberall verbote! wir werden hier alle total gegaengelt!

    • @Wilfried Bergmann:

      „Bumms war mehr CO2 in der Luft als alle Schiffe und Autos in mehreren Jahren zusammen fahren können...“

      Nöö! Richtig ist nur, dass man den Anteil der Klimagase, die menschengemacht sind, verringern kann, aber auf den natürlichen Anteil nach wie vor keinerlei Einfluß hat. Etwas anderes hat doch auch nie jemand behauptet.

  • 9G
    92290 (Profil gelöscht)

    Also anarchistisch wäre das Böllern, wenn überhaut, an allen Tagen außer dem 31.12.. und das auch nur, wenn man den begriff Anarchie mit dümmlichem Hedonismus gleichsetzt.



    Das Sylvesterritual ist mindestens so spießig wie der Weichnachtsbaum oder der Schlagermove.

  • na mach ich doch.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Der deutsche Michel erträgt Chaos und Anarchie doch nur, wenn es sich um eine vom Gesetzgeber geregelte Tätigkeit handelt, wie das Abrennen von Böllern bei Sylvester. Spontane Strassensperren wären für ihn eine unerhörte Begebenheit, die nur Anarchisten veranstalten können. Was ist also anarchistisch daran, punkt Zwölf auf Kommando Handgranaten zu werfen ?



    In Spanien werden zwölf Trauben eine nach der anderen bei jedem Schlag gezählt und verzehrt und dabei ziehen noch einmal die zwölf Monate des gerade vergangenen Jahres an einem vorbei...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Danke für den Hinweis auf die Trauben in Spanien. Ich mag Rituale. Gerne auch neue. Das erhält mir die Illusion der Offenheit im Alter.

      Übrigens: Deutschland und Anarchie - ein Widerspruch in sich selbst.

      Herzliche Grüße nach Toulouse. ;-)

  • Ich geb' jetzt auch noch meinen Senf dazu.



    Die Feinstaubbelastung finde ich sehr relevant, also nicht mehr privat rumballern zu dürfen, würde mir sehr gefallen.



    Die Discounter u. a., die daran Millionen verdienen, sind für mich ein weiterer Grund gegen die Böller (die Arbeiter für Raketen werden sicher nicht besonders gut bezahlt).



    Silvester zu Hause bleiben – wie schon mehrfach erwähnt – an der Lautstärke ändert das nixxx (als wäre es nötig, dass die ··Mantafahrer und Auspuffröhrer·· einen Ersatz haben, der anderen auch im Winter ganz gehörig auf den S…ck o.ä. gehen soll). Bei uns hier (Kleinstadt im ALlgäu) bin ich jedes Jahr wieder entsetzt, wie lange die rumknallen: Beginn gegen 23 Uhr und meist bis mindestens 01:30 Uhr mit Spitzen um Mitternacht herum –als hätten alle einen Dukatenscheißer zu Hause für diesen Mist.



    Ich bleibe schon allein deswegen zu Hause, weil meine Katze über Stunden in helle Panik versetzt ist, das ist blanke Angst in dem kleinen Gesicht.



    Anarchie? Was soll daran bitte Anarchie sein, sein Geld zum Geschäft tragen, um es dann in Licht und Staub zerfallen zu sehen? So ein Engagement würde ich mir gegen AlG2, Altersarmut und Tafeln (darf es m.- E. einfach in einer Gesellschaft wie unserer nicht geben) wünschen.

    Aber wir können ja mal abstimmen:



    Wer ist für eine vernünftige Bekämpfung von Klimawandel, Armut, Gewinnmaximierung von Konzernen, korrupter Politik und noch so einiges anderes?



    Das geht aber nicht ohne Steuerung|Verbote. Verbote, die sich an den Notwendigkeiten orientieren, wenn wir nicht alle in Kürze das Desaster eines unkontrollierten Klimawandels erleben möchten.



    ODER



    Wir sagen: eh alles wurscht, lasst uns den Planeten abrocken und lasst uns verdursten, verhungern und verglühen – die mit Geld halten ein bißchen länger durch, aber auch wurscht – Augen zu und vor die Wand.



    Ich bin fast schon für letzteres, wenn ich mir ansehe, wie dödelig die Menschen ihr "Spaßhaben wollen" versuchen zu rechtfertigen.



    Schöne Knallerei – BAH!

  • Ja - ich weiß - die Kolumne ist nur ironisch gemeint, aber sie enthält doch durchaus auch starke realsatirische Aspekte.



    Nur mal so: „Es gibt viele gute Gründe, private Feuerwerke an Silvester zu verbieten“. Ja, die gibt es in der Tat sogar reichlich. Wahrscheinlich ist genau dies auch der Grund, warum sich die Politik da nur sehr sehr zögerlich rantraut.



    „Wer keine Lust auf Böller hat, soll doch einfach zu Hause bleiben.“



    Mach ich seit Jahren schon, hilft aber so gut wie gar nichts gegen die Böller.



    „Was kann es denn Schöneres geben, als explodierende Farbrosetten am Nachthimmel?“ Nun ja, Dank Breitband-Internet kann man heute doch fast das ganze Jahr über explodierende Rosetten nicht nur am Nachthimmel bestaunen.



    „Das letzte bisschen Anarchie sollten wir uns auf keinen Fall verbieten lassen.“



    Schon klar - aber was hat der alljährlich von langer Hand geplante Feuerwerksverkauf der Discounterketten und das anschließende generalstabmäßige Abbrennen eines Tischfeuerwerks um 0 Uhr denn heute noch mit knallharter Anarchie zu tun? Anarchie gibt's doch allenfalls noch bei der Bundeswehr. Die ballert ihre Spaßgranaten einfach schon mal spontan mitten im Sommer ins Moor. Mehr Anarchie geht nicht. «(º¿º)»

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Der Hinweis mit der Bundeswehr: köstlich.

      Ja, Meppen lässt grüßen. Das wollen wir bei aller Sentimentalität in der Jahresabschlusswürdigung nicht vergessen!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein Link für all Jene, die jenseits persönlicher Präferenzen noch mit Zahlen aus einer zuverlässigen Quelle zu erreichen sind:

    www.umweltbundesam...luft-jahreswechsel.

    Anders als die Luft in gut 48 Stunden: FRISCH auf den Tisch.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Böller - das letzte bißchen Anarchie? Ach. Ein Blick in ein ethymologisches Wörterbuch könnte nicht schaden.

    Ich konnte der Konnotation der - dankenswerterweise kurzen - Kolumne nicht entnehmen, ob sie ernst oder spaßig gemeint ist. Spielt auch keine Geige. taz goes mainstream und Spaßgesellschaft. "Applaus, Applaus, Applaus" (Kermit, der Frosch).

    Hier mit der Lupe nach Inhalten so suchen wäre genauso wirkungsvoll, wie in der Sahara Staub zu saugen.

    Für geschenkt zu teuer.

  • Ich muss mich über die taz doch sehr wundern! Eine solche Überschrift für das abgehandelte Thema zu verwenden, zeugt allein schon von mangelnder politischer Sensibilität. Anarchie mit Spaß gleichzusetzen und dem Chaos das Wort zu reden, wenn es um das Sylvesterfeuerwerk geht, zeugt meines Erachtens von einer wenig reflektierten Haltung zu Umweltschutz und der hochgejazzten Kommerzialisierung des Jahresendes.

  • Wer glaubt sich Chaos und Anarchie zugestehen lassen zu müssen der versteht nicht wirklich was Chaos und Anarchie ausmacht und was man daran genießen kann.

    Und wer seinem politischen Feind wünscht das sein Haus niederbrennen möge dem fehlt es wahrlich an Empathie. Wer sich nur in Menschen einfühlen kann die wie er sind der ist nicht empathisch sondern nur pathetisch und hat oft nur die eigene Ideologie im Sinne.

    • @Januß:

      Ich komme spät, aber nicht ohne Hoffnung auf Anwort. Was verstehst du denn unter "Chaos und Anarchie"? Entweder deute ich den Beitrag falsch, oder da kommt was ganz krudes raus... ich wäre gespannt?

  • Kommentar entfernt, bitte bleiben Sie beim Thema. Die Moderation

    • @Laughin Man:

      Kommentar entfernt.



      Ich fand Ihren Hinweis mit den Popcorn sehr treffend, zum Thema passend und er hat mich sehr amüsiert.

      • @Frau Kirschgrün:

        finde ich jetzt auch schon fast oberpeinlich, dass die taz diesen kommentar entfernt hat, da stand doch nur ´popcorn, bitte´ - sehr am thema dran, da die autorin (wie sschon erwaehnt) sich ueber irgendwelche themen auslaesst, das ganze an der deutschlandweit entfachten diskussion ueber den sinn des boellerns festmacht, aber auf das thema an sich ueberhaupt nicht eingeht. also eher am thema vorbei, sozusagen. ist ja aber auch ihre kolumne. so what. mit einem titel wie ´deutschland, verbrenne´ sind dann doch ein paar, aber viel weniger als bei so einem clickbait-reisser-titel zu erwarten, hinterm ofenrohr hervorgekrochen und geben jetzt ihren end-of-the-year-kommentar dazu ab. dazu ein wenig popcorn, gefaellig?

    • @Laughin Man:

      :D

    • @Laughin Man:

      ???



      Seltsamer Beitrag!

  • Wenn wir in 10 Minuten vom Jahr die Feinstaubbelastung um 15% eines gesamten Jahres reduzieren können, wäre das wohl einen Versuch wert

  • Liebe Mitlesis*,



    [* die Endung -i, Pl -is soll eine geschlechtsneutrale alle meinenden Form sein.]



    wie viele von euch stellt auch Frau Aydemir „nur“ ihr persönliches Befinden in Textform dar: sie wünscht sich Anarchie in einem als „überreguliert“ empfundenen Deutschland und findet diese Anarchie im Böllern. So what? [Ich habe Böllern noch nie mit Anarchie in Verbindung gebracht, bei uns war das ein Spaß und ein Ritual wie der Weihnachtsbaum oder die Ostereier.] Und statt entspannt lächelnd darauf zu antworten, beginnen viele eine Verbotsdebatte auf der Basis ihrer persönlichen Befindlichkeiten.



    Für eine echte „Umweltdiskussion“ (was bringt wieviel?) ist diese Kolumne nicht der passende Ort; wenn, dann könnte mensch darauf hinweisen, dass Böllern (so wie es stattfindet: 1x jährlich für 2-3h) kein passender Ansatz ist, um die Umweltdiskussion zu führen (was Frau Aydemir am Ende darlegt).



    Allerdings fällt mir schwer, Anarchie im Böllern zu sehen; gerade da es so stark reguliert ist. Ich sehe darin einen „Schein-“ Grund [1] zum Feiern, wie viele andere „Schein-“ Gründe auch: Weihnachten, Ostern, Jahrmärkte, Sportereignisse, Geburtstage: Menschen feiern gerne und schaffen Rituale, an denen viele Menschen gleichzeitig Zeit zum Feiern haben. [1 Den Begriff benutze ich beschreibend, nicht wertend.]



    Mir scheint das (versteckte) Kernthema der Diskussion „Toleranz“ im wörtlichen Sinne (erdulden, ertragen) zu sein: etwas aushalten, was ich persönlich doof finde, weil es nun mal gesellschaftlich akzeptiert ist, dass es viele gut finden. Das müssen (vermutlich wir) alle und ist m.E.n. die Basis für eine vernünftige Gemeinschaft / Gesellschaft.



    In diesem Sinne: auf ein trotz aller Scheiße lebenswertes 2019 euch allen! ;-)

    • @Eokdipl:

      ja, nee, vielleicht....

      kann ich alles gar nicht nachvollziehen. ich wiederhole, whataboutism, echt schwacher artikel, alles an den haaren herbeigezogen. kann frau aydemir doch ueber den us-truppenabzug beginnen und dann bei ihrer persoenlichen kritik am ladenschlussgesetz enden, whatever.

      so kann man jeden diskurs unterdruecken, verwaessern, klein und laecherlich machen. die boellerei ist der gleiche diskurs wie verkehr, in den staedten ist einfach zuviel davon, und alles konzentriert. auf dem land brauch man sein auto, da ist die luft auch nicht zum kotzen. da kann jeder auch gerne sein ganzes geld in boeller steccken. in der stadt geht das nicht mehr, weil ich mich gern frei bewege, und wenn ich das nicht mehr kann, ist meine freiheit beschraenkt. leuchtet ein? gut, dann ist die diskussion ja eigentlich hier schon beendet. schluss mit dem scheiss. und was frau aydemirs kolumnen angeht, kann sie ja schreiben was sie will, nur jeder sollte aufpassen, wie ueberheblich man dabei wirkt und in welche fettnaepfe man dabei tritt.

      uebrigens, es stimmt nicht mehr, dass die mehrheit es ´so will´, 60% sind dagegen.

      • @the real günni:

        Lieber Reale Günni,



        wenn Sie jemand anderem einen „schwachen Artikel“ vorwerfen (ich möchte nicht das Gegenteil behaupten, sondern stelle ich anders dazu), dann sollten Sie besser argumentieren: „weil ich mich gern frei bewege, und wenn ich das nicht mehr kann, ist meine freiheit beschraenkt“. Sie fordern für sich die Freiheit, die Sie wollen („unbeschränkte F. für mich“). Aber Freiheit ist aber immer dann beschränkt, wenn sie mit anderen in Kontakt treten. Ihr Konzept „Die anderen dürfen nicht mehr böllern (oder Auto fahren oder …), weil das meine Freiheit einschränkt.“ funktioniert nicht für eine Gesellschaft, in der die anderen auch mitreden dürfen. Also widersprüchlich und damit untauglich. Leuchtet also nicht ein, Diskussion nicht begonnen, Zurück auf Start und richtiges Argument nennen.

        • @Eokdipl:

          wirklich so schwer?



          mobilitaet - grundrecht.



          boellern - kein grundrecht.



          bingo?

    • @Eokdipl:

      Perfekt formuliert. Gratulation.

      • @Euromeyer:

        Lieber Reale Günni & lieber Euromeyer,



        Vielen Dank für eure beiden Kommentare; habe gerade herzhaft gelacht: zeigen Sie beide doch die Bandbreite der Meinungen auf.

  • Ich persönlich tendiere mittlerweile zum Verbot von Alkohol und vergleichbar verwirrenden Stimulanzien vor und während des Gebrauchs datenverarbeitender Medien. PCs sind generell mittels einer Sperr-App zwangs-auszustatten die einen Zugriff des Users in eingeschränkt oder komplett unzurechnungsfähigen Zustand wirkungsvoll verhindern.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @LittleRedRooster:

      Zu Ihrem Vorschlag - ob Ernst gemeint oder aus der Abt. Kalau:

      Ich schlug erst kürzlich der taz-Moderation vor, das Forum zwischen 22 und 6 Uhr zu sperren. Viele Beiträge in dieser Zeit lassen auf den übermäßigen Genuss von Alkohol schließen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ist aber ein Ausschluß von vielen Schichtarbeitern.

        Nicht jeder hat den Tagesablauf, der ihm erlaubt die Zeit zwischen 22 und 6h nur für den Konsum psychotroper Substanzen zu nutzen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Sie haben natürlich Recht. An Schichtarbeiter habe ich nicht gedacht. Sperren sind also keine Lösung. Was aber dann?

          Ich könnte eine persönliche Lösung suchen. Keine Beiträge dieses Zeitraums zu lesen. Dann hätte aber Ihr Beitrag keine Resonanz bei mir gefunden.

          Mal wieder ratlos in der Zirkuskuppel ...

      • @76530 (Profil gelöscht):

        ääähhhh.... Jaja, das könnt wohl nicht schaden.



        Aber eigentlich hab ich da ja nicht so explizit an das Forum gedacht... und auch nicht an bestimmte Uhrzeiten.

  • Super, heißt also, im gesamten Verkehr in D wird sech Mal so viel Feinstaub freigesetzt wie an Silvester. Also verbieten wir einfach die Hälfte des Verkehrs und haben drei Mal so viel gewonnen!



    Konkret: Alle Individualfahrzeuge, die pro tatsächlich transportiertem Mensch (= im täglichen Durchschnitt) mehr als 100kg wiegen, werden pro Mehr-kg mit einer drastisch steigenden Steuer belegt. (Solange die Idee weiterhin ist, für 100kg Mensch (inkl. normales Gepäck) 1000kg Material (Tendenz steigend) zu bewegen, ist das Öko-Problem des Individualverkehrs nicht zu lösen (es sei denn, die „abfallfreie Energiequelle in der gesamten Produktions- und Verbrauchskette“ wird erfunden).



    Mir fällt noch ein Vorteil Böllern vs. Autoverkehr ein: Da der Feinstaub beim Böllern so punktuell erzeugt wird, kann man ihm gut entgehen: einfach vor Silvester in den Urlaub fliegen, äh fahren, nee … wandern  und erst am 7. Januar wiederkommen. (Ich hoffe, es wird deutlich, dass der Vorschlag nur halb ernst gemeint ist.)

    • @Eokdipl:

      Ups, sollte Antwort auf "The Real Günni" vom 29.12.18; 1:37 sein. "in 30 minuten boellerei ... feinstaub ... verkehr ... in 2 monaten."



      PS: Mein Kommentar ist kein ernst gemeinster Beitrag zur Umweltdebatte.

  • Ist das jetzt Satire?



    "Ja, mag sein, dass hier ein Finger, dort ein Auge oder Ohr zerfetzt wird, aber es ist ja nicht so, dass ganze Häuser in sich einfallen."

    Da die Autorin auf ihrem Recht auf Anarchie besteht, klingt dieser Satz zynisch.

    Hier der Kommentar zum letztjährigen Sylvester:

    www.zeit.de/gesell...ot/komplettansicht

  • Paris macht es vor! Ein zentrales Feuerwerk in der Stadt, das genügt!



    Politik kann sich nicht nach infantilen privaten Böllergelüsten richten, Polizei, Sanitäter, Notärzte sind ohnehin schon am Limit, da bedarf es nicht eines weiteren Einsatz-Hotspots! Hoffe, Ihr Beitrag war Satire!

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Toni Zweig:

      In Frankreich wird individuell und institutionell vor allem am 14.Juli geböllert. Ansonsten unterliegt der Verkauf von Böllern strikten Regeln, deshalb fahren viele Franzosen über die Grenze und decken sich mit Böllern ein, die in Frankreich verboten sind.

  • "soll an Silvester zu Hause bleiben"

    Leider hilft das überhaupt nix. Letztes Jahr mußten wir eine Horde betrunkener Jugendlicher mit Brachialgewalt vor unserem Haus vertreiben, die unbedingt Böller unter unsere Autos entzünden wollten.

  • Mannoo! Wann hört denn endlich mal diese bescheuerte Gleichsetzung von Anarchie und Chaos auf? Und der Zusammenhang mit Silvester erschließt sich mir auch nicht wirklich. Ausgelassen feiern kann ich das ganze Jahr und böllern hat für mich ebenfalls nichts mit Anarchie zu tun, vor allem nicht wenn ein Staat mir sagt wann ich darf und wann nicht...

  • Was für Kommentare. Heult doch. Oh, der pöse Feinstaub, oh die lauten Knaller. Bei der Methode, immer irgendwas Schädliches zu verbieten, ist irgendwann auch der heimatliche PC dran, auf dem man dämliche Beiträge schreiben kann. Nämlich auch der muß produziert werden. Auch der enthält pöses Erdöl und verbraucht Energie beim Betrieb (igitt). Oh, was seid ihr so vorbildlich.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      Tut gut, so eine Triebabfuhr? Aber was folgt danach?

      Polemik ist gut und Polemik ist wichtig. Doch: was haben Sie an Argumenten drauf, wenn ihr Loblied auf Spass und Freiheit (natürlich nur die EIGENE) ausgeklungen ist?

      Ich warte mit Spannung auf Ihren nächsten Beitrag, Herr Spassmacher.

      Einstweilen halten wir fest für die nachfolgenden Generationen: große Teile der deutschen Bevölkerung ist mit Argumenten für Klimaschutz nicht beizukommen, wenn es um eigene Einschränkungen oder Verzicht (igitt!) geht. Vom 01. Januar bis 31. Dezember.

      Gäbe es ein Reservat der Stille, an dem sich Ruhebedüftige und/ oder Lärmgeschädigte tummeln könnten, wäre mein Wunsch eindeutig: Knallerfreunde (Wortspiele verkneife ich mir hier) aller Länder vereinigt Euch in Lärm, Suff und Gestank!

      Horrido!

  • 'Was kann es denn Schöneres geben, als explodierende Farbrosetten am Nachthimmel?'

    Soll das satire werden...?

  • Wusste garnicht, dass einem in Deutschland ein bisschen Anarchie zusteht...



    Wosndas geregelt...?



    ;)

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Sebas.tian:

      Meine persönliche Form der Anarchie: Dieselfahren :-)

  • Seltsame Ansichten hat die Autorin! Kurzfristiges Vergnügen scheint ihr wichtiger als Nachdenken! Mag schon sein, dass sie beim Geknalle und Leuchten Vergnügen empfindet, aber mir erscheint, dass sie weiter nicht zu denken gewillt ist. Nur einige der wichtigen Argumente gegen ihre egoistischen Gründe sollten ihr für einen Meinungsumschwung genügen: Was ist mit den Gefahren? Wohin überall sind die Böller und Knaller schon geflogen und haben Unheil (Brände) verursacht. Mülltonnen, Autos, Holzstöße usw. das zählt bei ihr wohl nicht! Belästigung vieler Menschen - auch nichts wert. Und das Schlimmste - der Feinstaub - den will sie erst recht ignorieren. Passt das zur politischen Linie, die die TAZ verfolgt?

    • @fvaderno:

      Das kurzfristige Vergnügen ist das einzige was ein Leben im Status Quo erträglich macht und die bleierne Ordnung mal ein bisschen anhebt.



      Einer der wenigen Tage an denen man Spaß haben darf ohne das einem gleich die Polizei auf den Füßen steht soll beendet werden damit die Industrie sich weiter nicht an Gesetze halten muss.



      Gefährlich ist Alles auf der Welt was schön ist. Und man sollte sich das nicht kaputtreden lassen von denjenigen die für Ihr Statussymbol die Umwelt kaputt machen. Nicht wahr liebe Gentrifizierer die diese Debatte erst angestoßen haben?



      Es ist ein typisches liberales Gesetz das da kommt. Die Industrie darf Gesetze brechen so viel sie will und als Ausgleich bekommt die Bevölkerung dann Verbote rein gedrückt als ob ein weniger an Böllern irgendein Umweltproblem lösen würde.



      Verluste werden sozialisiert Gewinne privatisiert



      Wenn das die politische Linie der Tat ist ist an der Tanz nicht mehr viel linkes dran

      • @Oskar:

        Na soooo was! Wenn es andere schwerwiegendere Verstöße gibt, dann ist das eine Rechtfertigung für eigenes Fehlverhalten! Aus meiner Sicht eine etwas kindliche Argumentation - mein Kleiner verteidigt sich auch immer so! Wenn es anderswo noch gefährlicher ist, dann ist mein Verhalten nicht schlecht zu bewerten! Oh Oh Oh

        • @fvaderno:

          Kinder haben, bevor die Gesellschaft durch Erziehung sie verunstaltet, einen sehr bestechenden, zumeist auch logisch gut ausgebildeten Sinn für Gerechtigkeit.

    • @fvaderno:

      Mit den Argumenten sollten Sie aber eher beim individuellen Kraftfahrzeugverkehr ansetzen.

      Von Leuten, die ansonsten fröhlich durch die Gegend düsen und ganzjährig Feinstaub in die Luft jagen, lasse ich mir da nichts vorschreiben. Das bischen Geballer kann ich mir da im Vergleich durchaus erlauben.

      Und erst recht halte ich nichts von Supermärkten, die sich sonst einen Dreck um die Umwelt scheren und aus ganz Europa die Waren herangekarrt kriegen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @sart:

        Mit den Argumenten sollte bei JEDER überflüssigen Verschwendung von Abfallprodukten bei Verbrennungsprozessen angesetzt werden.

        Alles andere ist Mumpitz.

      • @sart:

        Innerhalb eines Tages soviel Feinstaub zu produzieren, wie durch den Fahrzeugverkehr von zwei Monaten ist durchaus ne große Nummer. Da kann man sein Verhalten durchaus mal reflektieren und muß nicht unbedingt trotzig und beleidigt reagieren.

  • hier mal eine zahl: in 30 minuten boellerei wird silvester in deutschland jedes jahr soviel feinstaub freigesetzt wie vom gesamten verkehr in in ganz deutschlnad in 2 monaten.

    • @the real günni:

      Interessant. Was war die Quelle?

      • @Sven :

        Umweltbundesamt, glaube es waren 15,5% der Verkehrsfeinstaubbelastung, 2,25% Anteil am Gesamten PM10.



        Allerdings ist das mit den 30 Minuten falsch, bezieht sich selbstverständlich auf die gesamten zu Jahresende verkauften Feuerwerksartikel.

  • Kommentar entfernt. Bitte verfassen Sie Ihre Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Moderation

    • @the real günni:

      wenn ich schreibe, dass ich den artikel peinlich finde, da die autorin am thema vorbei schreibt und es benutzt, um ueber andere dinge frei zu schwadronieren, dann kann man das machen, aber ich finde das fuer eine zeitung einen peinlichen artikel. das nennt sich whataboutism und ist eher unwuerdig, einer redakteurin zumal. armselig finde ich das. und genau das habe ich geschrieben. das ist sachlich und differenziert. weitaus mehr, als der artikel an sich, der ist weder differenziert noch sachlich. wollt ihr von der moderation dann nicht gleich den artikel loeschen, statt meinen kommentar?

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    Ich bleibe Sylvester eigentlich immer zuhause. Davon wird das Geböller draußen nicht leiser. Und die städtische Fauna, Fuchs, Hase, Vogel, aber auch Hund und Katze leiden unter dieser Form der "Anarchie" noch mehr als ich.

  • na lasst dem pöpel doch seinen spass ich persönlich gebe 0€ aus aber sehe anderen gerne beim verbrennen von € zu.

  • 8G
    84935 (Profil gelöscht)

    Böllern als Anarchie? Quatsch!



    Das ist doch reines kapitalistisches Konsumverhalten. Befeuert von den bunten Broschüren der Märkte und dort in noch bunteren Verpackungen schreiend: "kauf mich!"

    • @84935 (Profil gelöscht):

      Die Reihenfolge ist andersrum...

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @Sebas.tian:

        Hää?? Wäre es Ihnen vielleicht möglich eine Argumentation zu entfalten?

  • Der Autor hat vollkommen recht.



    Es geht doch nur um popelige paar Stunden eines Tages im Jahr, an dem vom angstrentergerecht reglementierten Dasein abgewichen werden darf.



    Und nein- ich bin kein Böllerballermann und ziehe auch dezenteres Jahresendverhalten vor - wenn es mir zuviel oder zu krass wird, ging ich halt wieder hinein. (Túr zu wirkt Wunder!)



    Wenn, wie neulich gelesen, wegen im 9. Monat Schwangeren, die Sylvesterspaziergänge nötig haben (deppert oder dappisch?) und angstbissigen Kötern gefälligst dauernd Kurgartenruhe zu herrschen hat, so wäre dies nur akzeptabel, wenn die Benutzung von Rasenmähern und Laubsaugern ebenfalls auf einen Nachmittag pro Jahr beschränkt würde.



    N.B: Es gibt Ohropax, Youtubesilvester mit Karel Gott und wenn gar nichts hilft - Zündet statt einem Polenböller eine Tüte mit Powerafghan.



    Peace 2019!

    • @Euromeyer:

      Im Rheinland gibt's noch den Karneval... Ganz ohne knallen...

  • Reichlich overloaded, und das wegen einem fucking Feuerwerk der Massen...



    Schade um die Pixel.

  • Anarchie wäre es, wenn ich ohne rechtsstaatliche Konsequenz jeden Deppen erschießen dütfte, der mir einen Böller vor die Füße oder in meine Nähe wirft.

  • In den Großstädten sind ja "nur" Lungen- und Herzkranke betroffen.



    Auf dem Lande "nur" die Wildtiere.

    Feuerwerkskörper gehören für den Privatgebrauch verboten, weil von einem vernünftigen, gemäßigten Gebrach besonders zu Silvester nicht auszugehen ist.

  • D'accord, dämlicher als die NOZ. Dann wären Porsche, SUVs, Abgasbetrug noch ganz okay...

  • Kein Symbol und kein Spaß, nur eine ritualusierte Ausweitung der Kampfzone. Die Knallerei kann man eigentlich noch nicht mal rücksichtslos nennen, denn dass würde ja irgendwie suggerieren, dass der Böllernde Freude an der Sache hat und dabei eher zufällig zeitweise andere stört. Der eigentliche Sinn ist aber eine Selbstvergewisserung der banalsten und einfallslosesten Art. Wer nervt ist noch da, auch wenn er selber längst daran zweifelt, darum geht es.

  • Das ist also Anarchie, wenn man einmal im Jahr irgendwelchen Mist machen darf? Mit Herrschaftslosigkeit im politischen oderphilosophischen Sinne hat das recht wenig zu tun, wenn man zum festgelegten Termin (1. Mai geht ja nicht mehr) Briefkästen oder was auch immer in die Luft jagt, sich besäuft, „PARTY“ schreit etc. blabla.



    Und könnten wir bitte auf das foxnewsgleiche whataboutism verzichten und ein Thema diskutieren, anstatt ständig aber was ist hiermit und damit und überhaupt zu plappern. Natürlich gibt es noch massenhaft andere und auch weitaus wichtigere Baustellen aber das ist doch hier gar nicht das Thema. Und so nebenbei,

    „Wer schaut nicht gern zum Ausklang eines jeden verkackten Jahres Deutschland beim Verbrennen zu?“

    Echt jetzt? Durch Silvester wird alles was schief läuft in diesem Land verbrannt? Habe ich noch nichts von gemerkt. Am nächsten Tag ist immernoch alles Dreck was auch vorher Dreck war.

  • Tja, wenn’s nur ein bisschen „anarchisches“ Rumspielen wäre...



    Uns hat ein sturzbetrunkener Jugendlicher Silvester 2013/14 eine Rakete ins Dach geschossen, die sich unter einem Ziegel verklemmt hat und die Lattung entzündet hat.



    Wir waren ZUHAUSE geblieben, um unser panisches Tier zu schützen, haben aber infolge des Lärms vom Dachbrand nichts mitbekommen. Nachbarn haben uns rausgetrommelt - wir sind obdachlos geworden, lagen mit der Sanierungsfirma noch Jahre später vor Gericht und haben heftig Erinnerungsstücke und Geld verloren.



    Besoffene Männer, bewaffnet mit nicht TÜV-zertifizierten Silvesterwaffen - nee, ehrlich, brauchen wir nicht!

    • @Raggedy:

      Sehe ich auch so. Unsere Hauskatze verzieht sich aus Stress in die unterste Ecke des Kellers.

  • Mit der Anarchie ist das so eine Sache: Mensch braucht dazu eine gewisse Reife. Wenn man schon Mal mit Feuerwerkskörpern beworfen wurde, fällt es schwer, daran zu glauben. Weiterhin bleibt zu fragen, wo das anarchistische Moment beim Finanzaufwand sein soll. Auch wenn die Boellerei böse Geister vertreiben soll, taugt sie nur eingeschränkt als antifaschistische Morallektion. Es bleibt nur ein buntes Verpuffen, im besten Fall ganz hübsch. Verbieten wird allerdings nicht für mehr Verstand sorgen.

  • Im neuen Jahr wünsche ich mir eine taz, die Anarchie nicht mit Chaos, sondern mit Abwesenheit von Herrschaft in Verbindung bringt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @emanuel goldstein:

      Ihr Wunsch in allen Ehren: taz 2018 und Anarchie verhalten sich zueinander wie Kühe und Stabhochsprung.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Ich stelle mir unter dem "letzte(n) bisschen Anarchie" eigentlich etwas anderes vor, als das auf wenige Stunden beschränkte Abbrennen von Feuerwerk.

    Vielleicht ist ein wenig anarchistischer, wenn durch den Einsatz von "Polenböllern" Jahr für Jahr Finger und Hände von einigen Trotteln abgetrennt werden.

    Aber ich bin auch ein wenig kauzig, ich meide solche Feierlichkeiten, mögen sie nun Weihnachten oder Silvester heißen.

    Also lasst es krachen.

  • son bischen Anarchie?

    Als am 26.04.1986 in Tschernobyl ein grosser Kracher hochging wussten wir alle noch nix davon.



    Unsere Regierungen haben aber schnell (über die Schweden und ihre Messungen rausbekommen, dass da was massives passiert sein muss.

    So weit so schlimm.

    Ein paar TAge später war in Bonn das damals jährlich stattfindende "Rhein in Flammen" angesetzt.

    Ein Grossereignis von Fuerwerk oder doch ur ein bischen Anarchie?

    Jedenfalls standen hunderttausende draussen am Rheinufer um das Spektakel zu beobachten --- und dann kam der angekündigte Regen --- bei Wind aus östlicher Richtung wie die ganzen TAGe vorher auch schon.

    Der ganze radioaktive Fallout ging auf die draussen stehenden Leute nieder.

    Niemand hat ne Warnung ausgesprochen.



    Am nächsten Tag kam dannd er ganze Schlamassel an die Öffentlichkeit (können auch zwei Tage gewesen sein, so genau weiss ich das nicht mehr)

    Seit dem kann ich die Knallerei endgültig nicht mehr leiden.

    Und zum Feinstaub?



    25 % des jährlichen Feinstaubes produzieren wir in dieser einen Nacht.



    Ist doch lächerlich, sich ernsthaft verbieten zu lassen Autos zu benutzen, wenn man den SELBEN Effekt auch durch das Unterlassen eines sinnlosen umweltschädlichen Kapitalismusauswuches erreichen könnte.



    Heute stand ein VAter mit zwei erwachsenen Söhnen, eher waren es drei übergrosse männliche Kinder, vor mir an der Kasse.



    135,32 Euro haben sie da gelassen für den Schwachsinn.



    Die Kassiererin sagte später da hätte sie heute schon öfter einiges mehr gehabt.

    Nee, lasst mich und uns mit diesem Scheiss in Ruhe.

    • @Friderike Graebert:

      Liebe Frau Graebert,



      ihr erstes Argument ist keines: den radioaktiven Fallout bekam jede(r) ab, die zu der Zeit draußen warn, ob bei Rhein in Flammen oder bei einem Fußballspiel oder im Garten oder … . Und Sie sagen es danach auch: Sie haben ein persönliches Problem; möglicherweise weil Sie nicht gewarnt wurden. Den Frust sollten Sie korrekterweise gegen Atomkraft richten.



      Und zum „sinnlosen umweltschädlichen Kapitalismusauswuchs“ (suk)? Was ist denn kein suk? In den Urlaub fliegen? Mit individueller Mobilität Städte verpesten, Platz verbrauchen, Klima schädigen (Autoverkehr)? Fleisch essen? Reich sein? Reich werden? Klamotten tragen (die nicht öko sind)? Das „falsche“ Soja oder Palmöl essen? Jeder hier von uns könnte Dutzende von Tätigkeiten aufzählen, die schon aufgrund dessen, dass sie nicht einmal im Jahr gefrönt werden, sondern ständig, viel umweltfeindlicher sind.



      Ich persönlich bewerte Böllern als viel sinnvoller als vieles anderes, was hier „normal“ ist. Wenn „ich“ aber alles, was mir persönlich nicht gefällt, als „gesellschaftlich schädlich“ klassifiziere und verbieten will, wird es unmöglich, zu einem „Wir“ (also gemeinsamen Entscheidungen und Handlungen) zu kommen, die Sie in Ihrem Kommentar sogar unterstellen.

    • @Friderike Graebert:

      25% des Feinstaubs an einem Tag?



      Das ist schlicht Unsinn. Wie kommen sie auf solche Zahlen, denken sie sich das aus?



      2,25% ist die offizielle Angabe. Und die Menge ist relativ einfach zu ermitteln, daher ist durchaus davon auszugehen das sie stimmt. Das ist immer noch absurd viel für diesen unnötigen Unsinn, aber sich völlig unplausible Zahlen aus den Fingern zu saugen hilft da auch nicht...

      • @Hanzo Tanaka:

        @ Hanzo Tanaka:

        Wolfgang Leibold hats weiter oben rausgesucht.



        Ich zitiere ihn hier mal:

        Ein Link für all Jene, die jenseits persönlicher Präferenzen noch mit Zahlen aus einer zuverlässigen Quelle zu erreichen sind:

        www.umweltbundesam...luft-jahreswechsel.

        Also nur 15,5 % .Geschenkt die 9,5% zu meiner Erinnerung. Jedenfalls deutlich mehr als ihre 2,25 %.

        Woher stammt bloss diese völlig plausible Zahl?



        Aus den Fingern gesaugt ist ja nicht wie ich aus der Atwort schliesse.........

        Im Ernst: Ich hatte das letztes Jahr im Sommer gelesen und nicht ganz zahlenkonform im Kopf behalten



        Die Gesamteinordnung stimmte allerdings doch ziemlich gut.



        Immerhin sind wir uns einig über die Absurdität .



        Was mich immer irritiert ist, dass Mensch gleich persönlich angegangen wird.



        Schade.

        @Eokdipl:

        irgendwie ist nicht angekommen was ich ausdrücken wollte.



        Die Verbindung einer üblen Erfahrung die sich an ein anderes Ereignis gedächtnismässig bindet und so gemeinsam erinnert wird.

        Andere Leute erinnern sich an das Ende des Krieges und wo sie da gerade waren, welche wieder daran wo sie waren als sie erfuhren, dass Kennedy erschossen wurde.



        Noch Jüngere werden wieder andere Dinge verbinden, die passierten als sie gerade ABi machten, oder ihre persönliche Situation am 11.9. xxxx, welche Jahr war das noch mal, ach ja 2001.



        Ich verbinde DAS jedenfalls mit Böllern.

        Und persönlich war ich gar nicht draussen, weil ich es im 10 Stock des Studentenwohnheims gut von drinnen sehen konnte. aber das ist nicht wichtig.

        Es geht doch nicht um Verbote an sich, nur darum eher das offensichtlich unsinnigere anzugehen.



        Eventuell verkenne ich aber die gesellschaftlich wichtige Dimension des" Spiele statt Brot " Gedankens und die Wichtigkeit ist genau anders herum.



        Hmm

        Ja, in der Demokratie werden Entscheidungen gemeinschaftlich getroffen und nicht immer so, wie es der/dem Einzelnen am besten gefällt.

        Trotzdem darf man, ja muss man vorher für seine Standpunkte werben.



        Genau das tue ich hier.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Friderike Graebert:

          Immer wieder freue ich mich über Resonanz. Am liebsten über positive.

          Davon ab: 'Wolfgang Leiberg' wäre allerliebst - statt W. LeiBOLD oder W. LaiBACH. Auch Philipp Blaiberg wäre weniger willkommen.

          Soviel Zeit sollte schon sein. ;-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            oh sorry,

            so weit runterscrollen musste ich, dass ich den Namen schon wieder nur noch teilweise wusste,

            das passt dann zu meinen 25 % :-)

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Friderike Graebert:

              Wie der Niederbayer zu sagen pflegt:

              Passt scho.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Laibach hat aber einige sehr unterhaltsame Titel herausgebracht. Da sollten Sie nicht beleidigt sein, wenn Sie da jemand mit verwechselt. Es sei denn mit dem Ort, aber der heißt ja auch nicht mehr so.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Ich bin nicht beleidigt. Beleidigt-Sein sieht bei mir anders aus.

              Aber diesen Steilpass konnte meine Abteilung für blöde Sprüche nicht ungenutzt vorbei ziehen lassen ...

      • @Hanzo Tanaka:

        Die offizielle Zahl ist 15,5% des Feinstaubausstosses aller Dieselfahrzeuge während des ganzen Jahres. Und das innerhalb weniger Stunden. Wenn die Grünen konsequent wären, müssten sie eine Kampagne gegen die Böllerei machen die sich gewaschen hat, Davon habe ich aber bisher nichts mitbekommen. Aber wahrscheinlich ist Feinstaub von Krachern und Raketen was ganz anderes als Feinstaub von Dieselln.

  • Kommentar entfernt. Bitte formulieren Sie Ihre Kritik sachlich und differenziert. Danke, die Moderation

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rudki:

      Was passt Ihnen denn dann eigentlich nicht?

  • Der Beitrag fängt an mit (die Feder wills nicht schreiben) D.....v......

    Er endet mit dem Satz:

    Zitat



    "Dabei sind sie vielmehr ein Spiegel der Verfassung, in der sich Deutschland befindet: kaputt, dreckig und leicht entflammbar."



    Zitat Ende

    Sie schreiben, als lebten Sie im Elend einer Trümmerfrau, die von dem was sonst noch so passiert ist nichts verstanden hat.

    Jetzt müssen wir nur noch die Silvesteransprache unserer Bundskanzlering überstehen. Dann haben wir es wieder geschafft.

    Kommen Sie gut in's neue Jahr Frau Aydemir!

  • 9G
    97684 (Profil gelöscht)

    So sieddas aus