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Kaufverhalten in Deutschland2019 mit Dosen-Rekord

Die Autoindustrie mag sich modernisieren, die Supermärkte nicht: Sie verkauften im vergangenen Jahr so viele Dosen wie seit 17 Jahren nicht mehr.

Mies fürs Klima: Dosen Foto: AGB Photo/imago

Berlin taz | Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert die Discounter für ihren wachsenden Umsatz mit Getränkedosen. „Aldi und Lidl werben auf ihren Internetseiten mit Klimaschutz und dass bereits heute für morgen gehandelt werden müsse“, sagte die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Freitag. Dabei seien die Konzerne „hauptverantwortlich für wachsende Marktanteile klimaschädlicher Dosen“. Ihr Dosenabsatz habe im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent zugelegt. Die Discounter handelten damit „entgegen ihrer angeblichen Grundsätze, das Klima schützen und ökologische Verantwortung übernehmen zu wollen“, betonte Metz.

Im Jahr 2019 sind in Deutschland nach Auskunft der Lobbyvereinigung „Forum Getränkedose“ 3,9 Milliarden Dosen verkauft worden – so viel, wie seit 17 Jahren nicht mehr. „Nachdem die Getränkedose mit nur noch 100 Millionen verkauften Stück im Jahr 2005 weitgehend vom Markt verschwunden war, kehrt sie nun immer stärker in die Regale zurück“, stellt das Forum fest.

Die Getränkedose habe unter Umweltaspekten viele Vorteile, sagt Stephan Rösgen, Geschäftsführer des Forum Getränkedose: „Wenig Verpackung, hoher Schutz für lichtempfindliche Lebensmittel, eine gute Transportbilanz und Top-Recyclingquoten“.

Metz von der DUH hingegen stellt fest, in Studien etwa des Umweltbundesamtes oder des Heidelberger Ifeu-Instituts seien die negativen Ökobilanzen der Dosen belegt worden. „Die Discounter ignorieren die Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz komplett“, sagt Metz, „dieses Verhalten ist inakzeptabel“.

Auch andere Ketten ignorieren Mehrwegquote

Nicht nur Aldi und Lidl, sondern auch die Supermarktketten Norma, Edeka und Rewe sowie die angeschlossenen Tochterunternehmen Netto Marken-Discount und Penny böten inzwischen immer mehr Getränke in Dosen an, kritisiert die DUH.

Forderung der Umwelthilfe: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) müsse den Boykott der gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent durch eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand sanktionieren.

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29 Kommentare

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  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Die Hölle, das sind die anderen.

  • 0G
    06955 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe das sowieso nicht. Verpflichtend Mehrweg und gut ist. Und zwar das alte, effiziente Mehrweg mit Normflaschen ohne diesen Reliefschrott, der Verteilung und Rücktransport teuer macht. Ich meine, steht ein Recht auf Einweg im Grundgesetz oder warum ist es so ein Riesenakt, Einweg-PET und Dosen zu verbieten?

  • Der Titel beschreibt "Kaufverhalten in Deutschland".



    Im Inhalt geht es nur um die Verkäufer.



    Ursachenanalyse fehlt komplett.



    Schwacher Artikel.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Was man bei den rabiaten 2019er Zahlen nucht vergessen darf, ist die Änderung von Gesetzen im Mehrwegbereich. Ist also die DUH daran schuld? Außerdem...

    Wird bei diesen Ökobilanzen auch der unterschiedliche CO2 Ausstoß beim Bringen der Behältnisse zum Pfandautomaten berücksichtigt? In der Praxis werden die 8 Cent Bierflaschen oft im Glascontainer mit anderem Glas entsorgt, weil viele eine unbewusste Kosten/Nutzenrechnung machen. Auf meinen Lohn gespiegelt kostet mich die Entsorgung einer Bierflasche 2 Euro 20 und bringt mir im Gegenzug 8 Cent Pfand. Der Beitrag ist ernst gemeint.

  • evtl weil der berliner hipster kein bock hat auf kisten schleppen so paar büchsen sind halt leichter und ohne auto als transportmittel ebend praktisch

    • @Sinulog:

      Aldi und Lidl gibt es nur in Berlin?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wer ist hier "schuldig"? Der Verkäufer oder der Käufer?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Die von Ihnen gestellte Frage wird der Komplexität der Bedingungen nicht gerecht und leitet die Lesenden womöglich in die Irre. Das System heißt Kapitalismus. Sowohl Konsum als auch Produktion sind Teil dessen und so auch die Menschen. Zentrale Aspekte des Systems sind Profitmaximierung, Wachstum, Hierarchisierung von Teilhabe (wie also Einkommen und damit die Bedingung für Konsum verteilt ist, wobei die Tendenz da ist, Beziehungen und Bedürfnisse kapitalistisch zu verwerten und diese mehr und mehr als Folge der Systemlogik über Konsum befriedigt werden sollen) u.ä.. Sekundär sind die Gesundheit und das Leben von Mensch und Tier. Kapitalismus dringt in jegliche Beziehungen ein und bestimmt so auch soziale und ökologische Bedingungen ...



      Wie entscheidet sich nun das einzelne Individuum, das innerhalb dieses Systems lebt, von diesem abhängig ist und immer wierder Ungerechtigkeit erlebt, sich an ihr beteiligt und erkennt? Welche individuellen Handlungsspielräume verbleiben den Einzelnen? Welche Lösungsansätze bieten sich an, um die scheinbar festen und umfassenden Bedingungen zu verändern?

      • @Uranus:

        Wenn man Ihre Fragen beantworten will, dann stellt man schnell fest, dass der Einzelne keinen Einfluss auf die Produktion hat. Die Frage, ob Getränke in Aludosen abgefüllt werden, treffen Unternehmen aufgrund der Bewertung vieler Faktoren.

        Aluminiumfabriken haben einen außergewöhnlich großen Energiebedarf.



        Aluminium ist ein durchaus wichtiger Werkstoff. Aber für Aludosen? Oder Nespressokapseln? Oder Aluhüte? :-)

        • @Rolf B.:

          Ich würde zumindest meinen, dass sie nicht leicht zu beantworten sind, dass es Widersprüche gibt und dass dennoch die Menschen eine Mitverantwortung tragen. Und sicherlich haben einige mehr Verantwortung in diesem System als andere. Die über viel Geld und Vermögen verfügen und in entsprechenden Positionen sitzen haben ungleich mehr als diejenigen, die von der Hand in den Mund leben. Es fragt sich letztlich, wie Menschen politisch Position beziehen und versuchen entsprechend zu handeln. Wobei die theoretschen Handlungsmöglichkeiten über Konsumentscheidungen und Parteienwählen hinausgehen. Wie mündig sind die Menschen?

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Hab ich mich auch gefragt. Immer dieses einseitige Anbieterbashing. Ausserdem bin ich auch nicht von den drastischen ökologischen Nachteilen der Aludose überzeugt.

      • @Fabian Wetzel:

        Was ist mit dem hohen Energieverbrauch, mit der Umweltzerstörung durch Ressourcenförderung, mit der Endlichkeit der Ressourcen?



        Vielleicht brauchen Sie da noch Informationen, wie die ...



        utopia.de/ratgeber...lt-und-gesundheit/



        oder andere, die Sie leicht im Internet finden können.

  • Ich kann diese "Ökobilanzen" allesamt nicht glauben. Dosen erzeugen keinen Plastikmüll. IMHO das ärgste Problem des Planeten. Geliefert werden sie in Pappe. Das sieht bei Flaschen schon ganz anders aus. Auch bei Glasflaschen.

    Die Dose wird eine deutlich bessere Ökobilanz haben, als es irgendwelche Erziehungspolitiker glauben.

    • @el presidente:

      Dann informieren Sie sich mal über Weißblech und Beschichtungen bei Dosen, über die Förderung, die damit einhergehende Umweltzerstörung und die Endlichkeit von Erzen und anderen Ressourcen, die Weiterverarbeitung der Rohstoffe usw. usf.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Jetzt schon Verschwörungstheorien bei Dosen?



      Alle meckern, keine kann googeln?

      Hier die Bilanz von Mehrweg, Dose und PET

      www.ifeu.de/oekobi...20(13Juli2010).pdf

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      So Sachen kann man ganz einfach nachlesen, dann muss man nicht so viel glauben und unken: Aludosen und Einwegglas sind die Schlusslichter. www.umweltberatung...t-umweltfreundlich

      • @164 (Profil gelöscht):

        Sorry, in dem link wird auch nur gesagt dass es gezeigt wäre. Keine Daten.

    • @el presidente:

      Belege?

    • 0G
      05838 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Die Transport- bzw logistischen Kosten des deutlich schwereren Glases dürften allein eine vielfach schlechtere Ökobilanz haben.

      • @05838 (Profil gelöscht):

        Das ist ja das was ich meine.



        Dann die Reinigungsmittel.



        Dann die weggeworfenen Deckel und Verschlüsse. Die Plastikfolien-Verpackungen. Die Weichmacher (PCB). Sie sind sogar im Kronkorken. Die schlechte Kühlung, besonders bei PTE. Alles das hat die Dose nicht.

        Das sind nur so Sachen die mir nebenbei einfallen, die in keiner dieser "Ökobilanzen" auftauchen.

      • @05838 (Profil gelöscht):

        Ideen, wie dem zu begegnen wären:



        * kleinere Mengen produzieren und konsumieren



        * vor Ort bzw. regional produzieren



        und mit E-LKWs ausliefern lassen



        * Einwegvepackungen bedingte Ressourcenförderung von Erzen und Rohlöl und damit verbundene Umweltzerstörung, Ressourcenendlichkeit und Mikroplastikproblem miteinbeziehen

  • "Forderung der Umwelthilfe: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) müsse den Boykott der gesetzlichen Mehrwegquote von 70 Prozent durch eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen von mindestens 20 Cent zusätzlich zum Pfand sanktionieren."

    50ct -- besser gleich 1 €

    Gruß FE

  • Bequem

    Bei der eigenen Bequemlichkeit hört der Umweltschutz meist auf.



    Is so...

    • @Hartz:

      Ganz genau! DAS ist das Problem! Würden die Kunden die Dosen im Regal stehen lassen, wären sie binnen einer Woche aus dem Sortiment verschwunden...

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Der Dosenanstieg hat marktwirtschaftliche Gründe, weil dem Konsumenten viele Getränke aus Dosen besser schmecken,.d.h. die Nachfrage verantwortlich ist. Eine Cola, Fanta, ein Bier oder Saft aus Plastik schmeckt den meisten gräßlich und Glas ist als Pfandbehältnis problematisch. Weil sehr schwer.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @05838 (Profil gelöscht):

      Bier aus Dosen? Die Plörre darin würde totgekocht, damit die Dose nicht platzt.



      Dosen haben wegen der Großveranstaltungen, z.b. Festivals, eine Renaissance. Da darf man keine Glasflaschen mit reinnehmen.