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Jäger fordern GPS-Sender für WölfeEy, Wolf, Abstand halten!

Der Jagdverband will leichter feststellen, ob sich ein Rudel Wölfe Menschen oder Vieh nähert. Zur Not sollten Abschüsse die Wolfsfamilie abschrecken.

So nicht, lieber Herr und liebe Frau Wolf! Foto: dpa

Berlin taz | Der Deutsche Jagdverband fordert, mehr Wölfe mit Ortungssendern zu überwachen. „In jedem Rudel sollte mindestens ein Tier mit einem Sender versehen werden“, sagte das für die Art zuständige Präsidiumsmitglied, Helmut Dammann-Tamke, der taz. Mit Hilfe des Ortungsdaten könne leichter festgestellt werden, ob Wölfe sich systematisch Menschen oder Vieh nähern. „Ein Tier aus so einem Rudel muss geschossen werden, damit die anderen verstehen: Abstand halten!“ Dafür sollten nicht die Gesetze zum Schutz des Wolfs gelockert, sondern nur die bestehenden Ausnahmemöglichkeiten genutzt werden.

Laut dem in der Diskussion führenden Norwegischen Institut für Naturforschung sind im 20. Jahrhundert in Europa, Indien, Russland/Sowjet­union und Nordamerika bei mindestens 534 Angriffen 446 Menschen ums Leben gekommen. In Deutschland wurde der Wolf vor etwa 150 Jahren ausgerottet, ist aber im Jahr 2000 wieder zurückgekehrt. Seitdem wächst der Bestand der nun streng geschützten Art. Auch die Zahl der von Wölfen gerissenen Nutztiere steigt. Viele Bauern sehen nun die vergleichsweise tier- und naturfreundliche Viehhaltung auf der Weide gefährdet.

„Eine Wildart, der man nicht nachstellt, verliert jedwede Scheu vor dem Menschen. Und wenn der Wolf die Scheu vor dem Menschen verliert, dann wird es gefährlich“, so Dammann-Tamke, der auch Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen ist. Die Organisation beobachtet im Auftrag der Behörden den Wolfsbestand in dem Bundesland.

„Am Ende des Tages würde die Besenderung der Akzeptanz des Wolfes nützen“, ergänzte der Jäger. „Denn wenn das Raubtier Mensch und Vieh gefährdet, wird die Akzeptanz für den Wolf in den ländlichen Räumen schwinden. Und wenn die einmal weg ist, kriegen wir die nie wieder zurück.“

Eine Wildart, der man nicht nachstellt, verliert jedwede Scheu vor dem Menschen. Und wenn der Wolf die Scheu vor dem Menschen verliert, dann wird es gefährlich.

Das sächsische Umweltministerium wies die Forderung zurück „Der Vorschlag erscheint unrealistisch, nicht nur wegen der damit verbundenen Kosten“, sagte Pressesprecher Frank Meyer der taz. „Wölfe sind, auch wenn sie Bestandteil eines Rudels sind, häufig allein unterwegs.“ Das bestätigten auch der Naturschutzbund und der WWF.

„Möglicherweise könnte die Besenderung eines Elterntieres Hinweise auf den wahrscheinlichen Aufenthaltsort der Welpen geben“, erklärte der Ministeriumsssprecher. Aber auch das sei nicht garantiert. „Besenderte Welpen dürften gänzlich ungeeignet sein, da sie irgendwann abwandern und dann ist der ‚Sender des Rudels‘ auch wieder weg.“

Ohnehin sei es auch ohne Sender möglich, Rudel zu identifizieren, die Schäden verursachen, da Wolfsrudel Territorien besetzen und gegen fremde Wölfe verteidigen. „Damit ist in der Regel klar, wer die ‚Täter‘ waren.“ Niedersachsens Umweltministerium lehnte den Vorschlag der Jäger ab, ohne Gründe zu nennen.

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25 Kommentare

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  • Nahrungszusammensetzung von Wölfen in der Lausitz (anhand von Kotanalysen):

     

    Reh - 53%

    Rothirsch - 21%

    Wildschwein - 18%

    Hasenartige - 4%

    Dammhirsch - 2%

    Mufflon - 0,5%

    sonstige Wildtiere (Mäuse, Fische, Vögel) und Früchte (Äpfel) - 1,2%

     

    Nutz- und Haustiere - 0,8%

     

    Deutschland wird zu 30% von Waldflächen bedeckt, das sind ca. 110.000 Quadratkilometer.

     

    Gruselig ist nicht der Wolf, gruselig ist was manche urbanisierten Kommentatoren für eine Vorstellung von "ihrem" Land haben.

  • Haie töten 5-15 Menschen pro Jahr.

     

    Großkatzen (v.a. Tiger & Löwe) töten ca. 50 Menschen pro Jahr.

     

    Nilpferde töten ca. 100 Menschen pro Jahr.

     

    Herunterfallende Kokosnüsse töten ca. 150 Menschen pro Jahr.

     

    Elefanten töten etwa 500 Menschen pro Jahr.

     

    Krokodile töten etwa 1.000 Menschen pro Jahr.

     

    Skorpione töten etwa 5.000 Menschen pro Jahr.

     

    Schlangen töten zwischen 50.000 und 100.000 Menschen pro Jahr.

     

    Motorisierte Primaten töten etwa 1.200.000 Menschen pro Jahr.

     

    Anopheles-Mücken töten durch Übertragung von Krankheitserregern etwa 2.700.000 Menschen pro Jahr.

     

    Der Wolf hat in den letzten 50 Jahren etwa 5,6 Menschen pro Jahr getötet, außerhalb Indiens 0,15 Menschen pro Jahr.

     

    Frage: Wieviele Jahre bräuchte die gesamte Wolfpopulation der Welt, um etwa so viele Menschen getötet zu haben, wie die Anopheles-Mücke in einem einzigen Jahr?

  • Wenn man schon Technik einsetzt, könnte man dann nicht greich alle Wölfe in Deutschland durch ferngesteuerte Wolfsroboter ersetzen, natürlich klimaschonend solarbetrieben, sowie kinder- und tierfreundlich grundprogrammiert.

  • Fussfesseln für Wölfe. Krass!

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Es wimmelt geradezu von Wolfsrudeln! Nicht einmal tote Wildschweine sind sicher!

    Oh, wir bedauernswerten Opfer dieser Bestien.

    Wie soll das nur enden?

  • Da verwendet der für seine irrationale Wolfsängste bekannte Journalist eine völlig unsinnige und praktisch auch undurchführbare Forderung des Jagdverbandes(!), um nochmal auf die ach so vielen Toten durch den Wolf hinzuweisen. Wieder formal korrekt mit Link zum Originalpapier. Aber wieder ohne im Text selbst darauf hinzuweisen, dass seit min. 50 Jahren in Europa kein einziger Mensch durch einen Wolf zu Schaden kam (trotz vieler Wölfe auch in Italien, etc.), außer die Wölfe hatten Tollwut. Tollwut ist aber inzwischen in Europa ausgerottet. (außer bei Fledermäusen, da könnte man auch irrationale Ängsten schüren!). Eine tolle Koalition: die Jäger, die alles abknallen (Füchse, Luchse, Dachse, Schnepfen, Greifvögel ...) nur nicht Rehe und Wildschweine, wie sie es sollten, und der ängstliche Journalist, der sich nicht mehr in die Natur traut, weil der böse Wolf ihn und seien Kinder fressen wird. Dumm nur, dass die Kinder viel wahrscheinlicher durch ein freilaufendes Weiderind (Statistik!) umkommen werden, weil Papa vor denen keine Angst hat. Die eigentliche Gefahr sind sowieso Autoverkehr und Abgase.

    • @OhWeh:

      Lieber Ohweh, dieser Tip könnte Ihr Leben retten: Tollwut ist ganz und gar nicht ausgerottet in Mitteleuropa.

       

      Da sich Ihre restliche Argumentation auf dem selben eher schwachen Niveau bewegt, ist es sinnvoll, nochmals darauf hinzuweisen: Deutschland ist, von ganz wenigen Gegenden abgesehen, keine romantische Naturlandschaft. Grossraubtiere finden hier weder einen natürlichen Lebensraum noch Ausweichmöglichkeiten vor dem Menschen.

       

      Deswegen muss einer weichen, der Mensch oder der Wolf. Ergo, der Wolf.

       

      Wobei ich die Idee mit dem Geofencing sogar noch richtig clever finde.

    • @OhWeh:

      Mitteleuropa ist nun einmal viel zu zersiedelt und entwaldet, als dass Wölfe hier genug "natürliche" oder "artgemäße" Lebensräume vorfinden. Dafür bräuchte es pro Rudel hunderte von Quadratkilometern weitgehend ungestörter Wildbahn. Also sind Konflikte vorprogrammiert, egal wie hoch die aktuellen Verlustzahlen liegen.

       

      Das Problem ist - wie so oft, wenn Kulturlandschaft und Wild in Konflikt geraten - mit ethischen Überlegungen nur schwer zu greifen. Dieselbe "irrationale Wolfsangst" befällt nicht nur Herrn Maurin sondern auch viele Landwirte, wenn sie von einem Wolfsrudel in ihrer Gegend erfahren. Die haben bares Geld auf der Weide stehen und bei Rissen durch geschützte, nicht jagbare Beutegreifer wie den Wolf auch nicht, wie sonst bei Wildschäden, einen Schadensersatzanspruch gegen ihren Jagdpächter. Sie fühlen sich allein gelassen, und der eine oder andere von ihnen hat einen Jagdschein und ein Gewehr im Schrank.

       

      Ergebnis: Die Wölfe werden wieder verschwinden, wenn sich Jäger nicht um ihre kontrollierte Ausbreitung kümmern können. Die kommen natürlich mit einer Wunschliste, aber über die kann man auch reden, ohne gleich mit persönlichen Vorwürfen anzufangen.

      • @Normalo:

        Die Vorstellung, ein junger Wolf, der die Welt erkundet, nähert sich mir neugierig und dreht dann ab ohne Aggression zu zeigen, wie gelegentlich berichtet, ängstigt mich weitaus weniger als wenn ein leinenloser auf Menschen geprägter Hund auf mich zustürmt (öfters erlebt) mit dem lapidaren Hinweis "der tut nix!"seitens Herrchens oder Frauchens.

        Die Weideviehalter sollten erst einmal alle vorhandenen Möglichkeiten, ihre Tiere zu schützen ausnützen und sich darauf einstellen, dass Wölfe wieder dauerhaft hier leben, statt sofort nach Abschüssen zu rufen, die immer nur ultima ratio sein können und so schnell tritt ultimo nicht ein. Bisherige Weiden werden von Wölfen nicht ohne Grund für Restaurants gehalten.

        • @Joba:

          Ihre persönliche Angstmotivation in Ehren, aber wie wollen Sie das verallgemeinern? Zehn ungefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Wolf (oder auch hunderte) machen die elfte, bei der der Wolf dann doch auch mal wissen will, wie z. B. das vor ihm stehende Kind schmeckt, leider nicht harmloser. EIN solcher "Unfall" reicht aus, um zahllose Menschen auf den Plan zu rufen, die einen zweiten um jeden Preis verhindert wissen wollen.

           

          Aber zurück zur Hauptgefahr, der Landwirtschaft: Wie macht man denn Ihrer Meintung nach eine Weide "wolfsicher", ohne gleich die Tierhaltung auf ihr wegen Unrentabilität einzustellen? Solide, hohe Zäune oder ausreichende Zahlen an trainierten Herdenschutzhunden kosten Geld, Weidevieh bringt vergleichsweise wenig ein.

           

          Am Ende kommt es in der Praxis nicht darauf an, was die Betroffenen tun "sollten", sondern was sie tatsächlich tun. Und da wird etlichen Landwirten früher oder später der Preis einer Kugel (und das leider eher überschaubare Risiko, bei deren illegalem Einsatz zur Wolfsjagd erwischt zu werden) erschwinglicher erscheinen als die von Ihnen geforderten Schutzmaßnahmen. Für manche ist sicher der konsequente Abschuss ihrer potenziellen Revierrivalen auch die "natürlichere" Art, ein - reales oder vermeintliches - Wolfsproblem zu lösen, als die eigenen Flächen zu Sicherheitsbereichen hochzurüsten.

           

          Das ist zwar nicht schön, aber Realität. Um die geht es, denn die werden die Wölfe nicht überleben, wenn man sich nur darauf verlässt, dass schon Alle tun, was sie tun "sollten".

          • @Normalo:

            Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass irgendwann ein Wolf einen Menschen, gar ein Kind, verletzt oder tötet. Warum wird diese Gefahr aber als so viel bedrohlicher angesehen als andere Gefährdungen menschlichen Lebens? Unter anderen Menschen, die sie misshandeln oder missbrauchen (nicht selten sind es Verwandte oder gar die eigenen Eltern) leiden Kinder weitaus häufiger als unter wilden Tieren. Ist es nicht sehr billig, eine vermeintlich leicht aus der Welt zu schaffende Gefahr zu überhöhen, damit die tausenden anderen Gefahren verdrängt werden können? Gefahrlos ist die Welt auch ohne Wölfe nicht und sie wird es niemals sein. Deshalb stimme ich zwar der Tötung eines Wolfes zu, nachdem er Menschen am Leibe (nicht unbedingt am Eigentum) geschädigt hat, stelle in einem solchen Falle aber nicht das Existenzrecht der ganzen Gattung in Frage oder halte Prävention für gerechtfertigt.. Mir geht es nicht um Romantik, sondern um realistische Risikoeinschätzung, die akzeptiert, dass Nullrisiko unmöglich ist.Verkehrstote führen ja auch nicht zur Abschaffung des Autoverkehrs oder anderer Verkehrsmittel. Dem ließen siech viele weitere Beispiele hinzufügen.

            Das Fleisch artgerechter Tiere aus Weidehaltung sollte den VerbraucherInnen (ohnehin bisher eher wohlhabenderer Klientel) die Kosten für den Herdenschutz wert sein. Darüberhinaus gibt es Tierhalter, die mit Hunden und Zäunen gute Erfahrungen gemacht haben

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
      @OhWeh:

      John D. C. Linnell and Julien Alleau: Predators That Kill Humans: Myth, Reality,

      Context and the Politics of Wolf Attacks

      on People, 2016:

      "The evidence now clearly points to the fact that both rabid and non-rabid wolves have killed many people during the centuries."

      • @Jost Maurin:

        Dieser Satz läßt sich in seiner Schlichtheit auf so gut wie jede Tierart anwenden. Rotten wir die jetzt alle aus?

         

        "Despite the low probability of wolf attacks on humans occurring, the risk is not zero (...) Management protocols that define limits for "normal" behaviour will therefore need to be developed in close consultation with experts on wolf behaviour. (...) Management protocols are needed for circumstances where a person claims to have been attacked by wolves, or if a body is found where wolves are suspected to have been involved. In such events it is important to confirm the identity of the attacker as a wolf, because the chances of it having been a dog or other agent are far higher. In British Columbia where fatal attacks from pumas and bears occur, all deaths are treated as crime scenes with the emphasis on preserving evidence. The ability of forensic science to use DNA methodology to identify the identity of the attacking animal should also be investigated."

         

        Von den 446 Todesopfern im 20. Jahrhundert entfallen 388 alleine auf Indien. Indiens Bevölkerung hat sich allein seit 1950 etwa verdreifacht. Dabei wurde der Wolf großflächig zurückgedrängt, Habitate zerstört. Unter den Opfern sind viele Kinder, die in den Kleinbauernfamilien traditionell die Nutztiere hüten. Zur Verteidigung ihrer Herde haben sie selten mehr als einen Stock.

         

        In Europa gab es im gleichen Zeitraum lediglich 22 Todesfälle, davon vier nach 1950, alle in Spanien. Wieviele dabei auf Tollwut zurückzuführen sind, ist nicht erläutert.

         

        "It is important to realise that much of the fear that is expressed towards wolves may be directed at the wolf as a symbol rather than actual fear for physical risk." (alle englischen Zitate aus "NINA: the fear of wolves")

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @Jost Maurin:

        Ohweh sagte es schon: schon wieder dieser Unsinn. Siehe http://taz.de/!5402877/

         

        Langsam habe ich das Gefühl, daß nicht nur Ihre Argumentationsweise erbärmlich ist.

      • @Jost Maurin:

        Ach Herr Maurin, jetzt kommen sie wieder mit der Quelle. Da steht "Jahrhunderte". Die angeblichen Toten in Russland z.B. wurden selbst damals schon angezweifelt, weil es ausgerechnet immer gut bewaffnete Landpolizisten erwischt hat, aber sehr selten ein hilfloses Mütterchen. Dem Wolf werden auch heute sehr viele Schafrisse durch Hunde etc. in die Schuhe geschoben. Bis dann die DNA-Analyse die Unschuld beweist, zum Ärger der Bauern, die dafür keine Entschädigung bekommen. Haben Sie EINE Quelle, die widerlegt, dass in den letzten 50 Jahren in gesamt Europa kein einziger Mensch von einem gesunden (nicht tollwütigen) Wolf verletzt wurde?

         

        Was haben Sie zur Gefahr durch Wildschweine, Mutterrindern mit Kälbern, erschossenen Menschen durch Jägern, etc, zu sagen? Das alles gibt es real in der Gegenwart, nicht nur in Ihren Ängsten.

        • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
          @OhWeh:

          Todesfälle in Indien und den USA zeigen doch, dass auch gesunde Wölfe Menschen töten können. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber sie existiert eben.

          • @Jost Maurin:

            Wenn Sie alles killen wollen, von dem Sie glauben, es sei physisch in der Lage, Sie zu töten - ungeachtet der Wahrscheinlichkeit eines realen Angriffes - wird Ihr Kaminzimmer und Ihr Hobbykeller für all die schönen Trophäen aber nicht lange reichen.

          • @Jost Maurin:

            Dann müssen wir ja froh sein, dass die Bienen bald aussterben und sie nach Möglichkeit noch vernichten. Innerhalb eines Jahrhunderts sind sicherlich viel mehr Menschen mit Allergie gegen das Bienenstiche schon viel mehr Menschen verstorben. In Deutschland alleine sind von 1990 bis 2006 335 Todesfälle nachgewiesen.

             

            Die Anzahl von 446 Menschen auf mehreren Kontinenten in über 100 Jahren scheint mir eher dann ein Anlaß zu sein, auch Dampfwalzen mit einem für Jäger erkennbaren Ortungssystem auszustatten. Es dürften ungefähr auch vielleicht ca 446 Menschen sein, die überraschend von einer Dampfwalze überrollt wurden und nicht schnell genug wegrennen wollten.

      • @Jost Maurin:

        Diese - von Ihnen schon öfter - zitierte Quelle ist an wesentlichen Stellen fehlerhaft, wie die Autoren bereits selbst zugegeben haben:







        Link entfernt. Führte leider ins Nichts...

  • Alles und jedes verdrahten und verkabeln, damit Mensch die Kontrolle hat bzw. behält ... Und DAS hier: 'Laut dem in der Diskussion führenden Norwegischen Institut für Naturforschung sind im 20. Jahrhundert in Europa, Indien, Russland/Sowjetunion und Nordamerika bei mindestens 534 Angriffen 446 Menschen ums Leben gekommen' - was ist das? Ein Witz? Eine geradezu lächerliche Zahl. In Hundert Jahren kommen 446 Menschen weltweit durch den Wolf zu Tode. Kann man die übergriffige von blanker Todesangst getriebene Spezies Mensch, und hier in erster Linie den Jäger, mal ausrotten, bitte. ... "Die Jäger waren auch immer die Fanatischen, tatsächlich lässt sich beweisen, dass das Unglück der Welt zu einem Großteil auf die Jäger zurückzuführen ist, alle Diktatoren sind leidenschaftliche Jäger gewesen, hätten alles bezahlt für die Jagd, selbst ihr eigenes Volk umgebracht für die Jagd, wie wir ja gesehen haben ..." (Thomas Bernhard: Die Auslöschung. Suhrkamp, 14. Auflage 2014, Seite 192).

    • @OSCILLATEWILDLY:

      "alle Diktatoren sind leidenschaftliche Jäger gewesen,"

      Keine Jäger waren/sind Hitler, Stalin, Mao, Trump, Erdogan, Ulbricht, Assad (Vater wie Sohn), Arafat, Saddam Hussein, Fidel Castro, Napoleon, Churchill, Chavez und Gaddaffi.

       

      Jäger waren Göring, Honecker, Breschnew, Adenauer, Tito, Nixon und Mussolini.

       

      ALLE stimmt nicht und sogar überwiegend ist fraglich.

  • In unserer durch und durch ausgeräumten und zersiedelten Landschaft kann es auf absehbare Zeit niemals natürliche Lebensbedingungen für Wolfe geben. Die Beobachtungen der letzten Zeit sind versprengte und gehetzt umherirrende Einzeltiere ohne echte Überlebenschance und ein paar Kleinstrudel, eher Notgemeinschaften, in Gebieten ehemaliger Truppenübungsplätze oder der wenigen großen Naturschutzgebiete.

    Berichte über Verluste an Schafherden oder anderem Nutzvieh haben bestenfalls den Charakter anekdotischer Evidenz und dienen den Trophäenjägern als Vorwand, sich einen ausgestopften selbstgeschossenen Wolf ins Wohnzimmer oder ins Regal über dem Jägerstammtisch stellen zu können.

    Der Nabu sollte nicht über "die Rückkehr des Wolfes" frohlocken, sondern lieber weiterhin alles dafür tun, dass unseren Wildtieren überhaupt noch ein Rest natürlicher Lebensraum bleibt.

    Einem Wolf als allesfressenden Kulturfolger, bastardisiert durch unsere zahlreichen freilaufenden Haushunde in unseren Städten und immer mehr ausufernden Wohn- und Gewerbegebieten, der sich nächtens an Müllcontainern mit den randständigen Menschen um weggeworfene Lebensmittel balgt, ist mit jagdlichen Mitteln nicht mehr beizukommen, auch nicht mit GPS und ähnlichem Schnickschnack.

    • 2G
      25726 (Profil gelöscht)
      @Khaled Chaabouté:

      "...bastardisiert durch unsere zahlreichen freilaufenden Haushunde in unseren Städten und immer mehr ausufernden Wohn- und Gewerbegebieten, der sich nächtens an Müllcontainern mit den randständigen Menschen um weggeworfene Lebensmittel balgt,..."

       

      Haben Sie für diese verwegenen Behauptungen auch Quellen - ausserhalb des Dunstkreises der Jägerlobby?

  • Fordern die Jäger wirklich, daß die armen Tiere mehrere Meter breite Parabol-Antennen nebst Sendeeinheit und Stromversorgung mit sich herumschleppen müssen? Ist das nicht zu kräftezehrend? Bleiben die nicht dauernd in diversen Bäumen hängen?

     

    Ich glaube eher, daß GPS-basierte Ortungseinheiten gefordert wurden, die empfangene GPS-Koordinaten dann per Mobilfunk oder ähnlich versenden. Alles andere riefe doch den Tierschutz auf den Plan.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @signalschwarz:

      Jedem Wild sein "Geweih".

      Wieso soll es denen besser gehen als dem geplagten Hirsch?