Instabilität durch linke Parteien: Maßlose Kommunisten
Merkel verspricht Stabilität, Maß und Mitte. Immerhin geht es um die Villen im Tessin. Die Parteien links von der Union stören da nur.
H allo liebes Prekariat, werte Pflegekräfte, Fleischverarbeiterinnen und Kindergärtner! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen. Das wisst ihr seit 1972, als Klaus Staeck sein Plakat angeschlagen hat. Aber in dieser Schicksalsstunde des deutschen Volkes – wir als Union unter 20 Prozent – kann man das gar nicht oft genug wiederholen. Beziehungsweise, was Besseres fällt uns nicht ein.
Wir wollen die Reichen steuerlich noch mehr entlasten, damit die sich noch mehr Real Estate kaufen können, die Mietpreise noch weiter steigen und ihr keine Wohnung mehr findet, während sich den Stress, für zu wenig Geld im Krankenhaus zu arbeiten, keiner mehr antun will, die Infrastruktur verrottet und in den Schulen der Putz von den Wänden fällt.
Wichtig ist aber nur eines: Es müssen Stabilität, Verlässlichkeit, Maß und Mitte herrschen. Das hat die Kanzlerin in dieser Woche ganz richtig vor dem Bundestag gesagt. Den Kommunisten von SPD, Grünen, Linkspartei sind Stabilität, Verlässlichkeit, Maß und Mitte egal. Die lieben instabile Verhältnisse, die genießen das richtig. Unzuverlässig sind sie, maßlos und extrem.
Wir sind für Soziale Marktwirtschaft, die hat unser Ludwig Erhard erfunden. Er war bald unglücklich darüber, dass er von der Sozialen Marktwirtschaft geredet hat, weil die Kommunisten das partout missverstehen wollen. Bei „sozial“ denken die an Wohlfahrtsstaat, diesen Dark Room, in dem „jeder die Hand in der Tasche des anderen hat“, wie unser Ludwig Erhard das gesagt hat. Soziale Marktwirtschaft heißt freie Preisbildung. Punkt.
Der Feind der Sozialen Marktwirtschaft sind die Kommunisten, also die Gewerkschaften (in echt nicht, aber prinzipiell schon). Die Soziale Marktwirtschaft ist für ehrliche Arbeit. Unser Ludwig Erhard wollte, dass unsere Gesellschaft „nicht mehr aus Klassen und Gruppen besteht, die einander ausschließende Ziele durchsetzen wollen“. Richtig, denn so was führt ins Chaos.
Wenn die Kommunisten Steuererhöhungen für die Reichen fordern, wo bleiben Maß, Mitte, Stabilität, Verlässlichkeit und, fast vergessen, Innovation? Es geht um eure Villen im Tessin, vergesst das nie!
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Forscher über Einwanderungspolitik
„Migration gilt als Verliererthema“
Abschied von der Realität
Im politischen Schnellkochtopf
Erstwähler:innen und Klimakrise
Worauf es für die Jugend bei der Bundestagswahl ankommt
Sauerland als Wahlwerbung
Seine Heimat
Pragmatismus in der Krise
Fatalismus ist keine Option
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte