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Hass auf Conchita Wurst bei Facebook„Die gehört in die Gaskammer“

Auf der Facebookseite von Rapper Sido tobt der homophobe Mob gegen Conchita Wurst. Hasskommentare werden nicht gelöscht.

Nach dem Sieg ist vor den Beleidigungen: ESC-Gewinnerin Conchita Wurst. Bild: ap

BERLIN taz | Nicht nur russische Politiker wüten gegen den Sieg der Drag Queen Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest. Auch bei Facebook verbreiten User homophobe Hassbotschaften. Unter einem Posting des Rappers Sido toben sich seit Montag dutzende Kommentatoren aus. Weder der Rapper noch Facebook selbst unternehmen etwas dagegen. Sido war Teil der deutschen ESC-Jury und rechtfertigt sich auf seiner Facebook-Fanseite für seine schlechte Wertung von Conchita Wurst, die zusammen mit den ähnlichen Wertungen seiner Jurykollegen Kritik hervorgerufen hatte.

Während er die Künstlerin despektierlich „Herr Wurst“ nennt, erklärt er, dass es um Musik, Komposition, Stimme und Performance ging und nichts anderes in seine Wertung eingeflossen sei. Dass er die Sängerin einst in einem Interview heftig beleidigte, scheint er – wie auch der NDR – vergessen zu haben.

Für viele seiner mehr als 1,3 Millionen Facebook-Fans ist der Post eine Steilvorlage. Einige nehmen ihn in Schutz, manche bekunden deutlich ihren Unmut über den Sieg von Conchita Wurst. Viele fragen, wie sie „sowas“ ihren Kindern erklären sollen. Soweit von der Meinungsfreiheit gedeckt. Doch es gibt unter den mittlerweile mehr als 1.500 Kommentaren auch viele, die diese Grenze deutlich überschreiten.

„Diese wurst drecks perverser husoo gehört in die Gaskammer“, schreibt ein Brasko und ist nicht der einzige mit der Idee. „Scheiß auf diese ekelhafte transe alter direkt abfackeln“, kommentiert Ugur A. Melanie M. erklärt „Vor ein paar Jahren hätte man sowas erschossen“. Oliver H. wird deutlicher und fordert: „Erschießt sie mal einer bitte!“ Teils gefallen diese Posts mehr als 20 anderen Facebook-Usern.

Einige der Hasskommentare auf Facebook. Screenshot: facebook.com, Montage: taz

Ein Nutzer hat sich Montagabend durch alle Kommentare gequält und sechs davon an Facebook gemeldet. Er bezog sich dabei auf die von Facebook aufgestellten „Gemeinschaftsstandards“. Dort heißt es etwa, „Facebook erlaubt keine Hassbotschaften“, man gestatte es nicht „andere aufgrund ihrer Rasse, Volkszugehörigkeit, nationalen Herkunft, Religion, sexueller Orientierung, Behinderung, ihres Gesundheitszustands oder Geschlechts anzugreifen“. Allerdings unterscheide man zwischen ernsthaften und humorvollen Botschaften.

Ein klarer Fall, könnte man meinen. Tags darauf reagierte Facebook. Lediglich ein Kommentar, in dem sich ein User „Adolf“ zurückwünschte, wurde gelöscht. Alle anderen verstießen nicht gegen die Gemeinschaftsstandards, erklärte Facebook. „Vielleicht bin ich ein bisschen naiv, solche Kommentare gibt es sicher tausendfach, aber irgendwie bin ich von den Kommentaren genauso geschockt wie jetzt von Facebook“, sagt der User. Es bleibe „dann wohl nur zu hoffen, dass deren Dummheit sich selbst demaskiert“.

Strafrechtlich relevant

Facebook selbst erklärte auf Anfrage, dass man den erwähnten Fällen noch einmal nachgehen werde. Zu den Einzelfällen wollte das Unternehmen aber keinen Kommentar abgeben. Aus Deutschland erhalte man keinen Einblick in die Arbeit des Safety Team in Dublin. Dort sitzen dutzende Mitabeiter, die auf Meldungen von Usern reagieren und selbst auffällige Seiten nach unerwünschtem Inhalt scannen.

Sido selbst scheint seine Facebook-Fanseite nur als Sprachrohr nutzen zu wollen. Ein funktionierendes Community-Management hat er jedenfalls nicht. Auf eine Anfrage reagierte er bis Mittwochabend nicht. Rechtlich ist er nicht verpflichtet, die Kommentare auf seiner Seite zu moderieren oder zu kontrollieren. Erst, wenn er Kenntnis von einem rechtsverletzenden Kommentar auf seiner Seite hat, kann er im Sinne der Störerhaftung verantwortlich gemacht werden. Ebenso wie Facebook selbst.

Sören Siebert, Anwalt für Internetrecht, sagt: „Die benannten Kommentare sind auf jeden Fall strafrechtlich relevant. Also müsste der Inhaber der Seiten handeln, wenn er davon weiß. Facebook – nach deutschem Recht – auch.“ Allerdings argumentiert das US-Unternehmen seit Jahren, dass es US-amerikanischem Recht unterliege, nicht deutschem.

Es scheint, als müsse mindestens „Adolf“ oder „Hitler“ in einem Kommentar vorkommen, bevor Facebook die Communitystandards gefährdet sieht. „Gaskammern“ und „erschlagt sie“ reicht dafür nicht aus. Hätte ein User dagegen eine nackte weibliche Brust gepostet, der Beitrag wäre wohl innerhalb kurzer Zeit gelöscht worden.

***

Einer der Kommentare, die die taz in der Anfrage an Facebook zitiert hatte, war am Mittwochabend nicht mehr online. Andere mit eindeutig rechtswidrigen Inhalten waren bis 18 Uhr noch zu finden.

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93 Kommentare

 / 
  • Ich habe heute auf der Seite von Sido nachgeschaut. Es gibt inzwischen eine Reihe von Beiträgen, die die Hasskommentare sehr kritisch bewerten. Das sollte auch mal erwähnt werden, weil es zeigt, dass nicht nur Idioten im Netz unterwegs sind.

  • @ Karlheinz: Sie irren sich. Es geht ausschließlich um die Beantwortung des ersten Satzes anhand des Beispieles eines Menschen, der andere zu der irritierten Frage veranlasst.

     

    That's all.

  • "fragen, wie sie „sowas“ ihren Kindern erklären sollen" -> in diesen Fällen sind die Kinder eh noch schlauer als die Eltern. Keine Erklärung nötig.

     

    @Bouleazero: geil!

     

    Und zu Conchita: ich verabscheue Wurst, bin Vegetarier. Hätte er daran vorher nicht denken können?

  • Auch konservative Katholiken haben in Österreich selbst Haßtiraden auf Conchita Wurst verfaßt. Da sind sich wohl viele Menschen dieser Denkungsart einig.

    Bei aller Toleranz finde ich aber, daß ein zu großer Wirbel gemacht wurde und wird. Und das Lied war jetzt auch nicht der große Hammer.

  • " ...sich mit halbwegs anspruchsvollen Dingen zu beschäftigen..."

     

    Das ist in etwa so wie definieren zu wollen was normal ist. Was ist anspruchsvoll?

     

    "Die Religion hat ihre Funktion als Opium für´s Volk längst an die Glotze und ihre flächendeckenden Betäubungsprogramme abgetreten."

     

    Brot und Spiele für´s Volk gab es immer.

     

    "Die meisten Menschen sind doch überhaupt nicht mehr fähig, sich eine von den Massenmedien und ihrer Wegwerfkultur unabhängige Meinung denkend zu erarbeiten."

     

    Das finde ich etwas überheblich.

    • @Biggi:

      Sollte eine Antwort auf einen Kommentar von Linksnormal sein. Hab mich wohl vertippt...

  • Nun ist Tom Neuwirth ja auch gar nicht transsexuell und ohne Fernseher kann auch das Gebaren sie nicht ekeln. Oder gehen Sie in Shows von Conchita? Das wäre dann Masochismus.

    • @Karlheinz:

      Danke übrigens an denjenigen, der meinen Beitrag gemeldet hat. Das war politisch korrekt bis zum äußersten. 1,2,3,4...

      * kopfschüttel*

    • @Karlheinz:

      Sollte eine Antwort auf REh 89 sein.

  • Ich weiss nicht, was mir mehr leid tut, Facebook-Sido-Fans mit ihren faschistischen Conchita-an-die-Wand Hass-Kommentaren oder die Taz-Kommentierer, die den ESC auf das tiefste Kulturniveau reden wollen, als ob Geschmack eine Frage von Qualität wäre. Da mir an linken Weltverbesserern mehr liegt als an rechten Menschenvernichtern, stossen mir die Taz-Schreiber mehr auf. Diese halten sich selber mal wieder für so wichtig, dass sie endlos über ihren persönlichen Kulturkampf orgasmieren können anstatt den Rechtsradikalen die Stirn zu bieten. Armes linkes Deutschland.

    • @bouleazero:

      Ich verstehe nicht so ganz, wieso Sie meinen, Bekämpfung von faschistoiden Gedankengut und Ablehnung des ESC würden sich ausschließen. Heißt das im Umkehrschluß, dass der ESC antifaschistisch wäre?

       

      Der Schwulenhass, der sich vermeintlich auf den SIDO-Seiten mainfestiert, ist ziemlich einfach zu bekämpfen. Ich habe es schon hinbekommen Sido-Fans von jedweder vermeintlichen Schwulenfeindlichkeit abzubringen, wenn mir auffiel, dass deren Schwulenbashing eher eine versteckte Angst vor der eigenen Unsicherheit über die sexuelle Identität ist. Sie dürfen nicht vergessen, auch Sido beschreibt in seinem "Arschfick-Song" klar, wie er sexuelle Kontakte zu Schwulen hat. Bei einem sprang sogar noch ein paar Jahre später beim Wiedertreffen mal geiler Sex für mich dabei ab, Man kann sich also sicher sein, dass die sich danach nicht weiter schwulenfeindlich äußerten, da sie clever genug waren, um über sich selbst zu reflektieren.

       

      Nicht hinbekommen hätte ich das aber wahrscheinlich, wenn ich wie Conchita Wurst auftreten würde und schon gar nicht hätte ich es hinbekommen, jemanden eine Kultur oder einen Geschmack aufzubinden, der nicht der seine ist.

      Transvestiekünstler nicht zu mögen, ist nicht unbedingt ein Zeichen von Rechtsradikalität, sondern eben ein Ausdruck des Geschmacks. Oder vielleicht auch der Kulturstufe. Jemanden für einen Nazi zu halten, nur weil er diesen öffentlichen Popscheiß nicht mag, halte ich auch nicht gerade für eine besonders hohe Stufe des Kulturniveaus, sondern eher für in linken Kreisen manchmal vorhandes Denken von vereinfachten Kapitalismuskritiken.

  • ..."fragen, wie sie „sowas“ ihren Kindern erklären sollen"

     

    Kleiner Tipp: Ihnen sagen wie es ist, dass diese Menschen mit dem einen Geschlecht geboren sind, sich aber innerlich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen und hier das Recht haben, dies auszudrücken. (Darüber können wir froh sein!) Dass Chonchita Wurst ihre Zwiespältigkeit nicht versteckt hinter pfundweise Make-Up sondern sie öffentlich macht, ist ein Grund darüber nachzudenken, darüber zu sprechen (nicht zu wüten), sondern sich klar zu machen, dass man damit etwas mit ihr teilt - zwiespältig zu fühlen, irritiert zu sein. Und respektieren, dass es das gibt.

    Punkt.

    Aber wird man dadurch zu einem abstoßenden Menschen, der ausgestoßen oder abgelehnt werden darf?

     

    Es sollte ein Denkanstoß sein - für die die wissen was das ist.

    • @noevil:

      Äh, Tom Neuwirth ist da zum Glück weniger irritiert als Sie. ER hat bereits in Interviews gesagt, dass er ein Mann ist und auch einer sein will.

      Ein Travestiekünstler stellt nur etwas da. Das heißt ansonsten gar nichts. Auf den ersten Blick scheint ihr Kommentar zwar wohlwollend, aber sie machen hier aus einem Mann, der genau weis was er will und dies auch so kommuniziert, einen verwirrten Menschen. Warum, weil er Frauenklamotten anzieht um beruflich erfolgreich zu sein? Schublade ick hör dir klappern.

    • @noevil:

      Eltern, die ihre Kinder so was gräßliches wie den ESC unbeaufsichtigt angucken lassen, gehören eh dem Jugendamt angezeigt.

       

      Mir wurde schon als Kind gesagt: "Geh' doch ins Bett, wenn es Dich langweilt. Wir wollten eh umschalten."

      • @Age Krüger:

        ah ja, jetzt kommt schon das jugendamt ins spiel!

  • ..."Alle anderen verstießen nicht gegen die Gemeinschaftsstandards, erklärte Facebook."

     

    Damit setzt Facebook neue Tiefst-Standards. Damit erlauben sich künftig wohl immer mehr Menschen, ebenfalls dieses Niveau unter Hinweis auf Facebook-Standard zu "pflegen". Mobbing ist zwar gesetzlich untersagt, ist aber als Facebook-Standard bei öffentlich bekannten Menschen anwendbar.

     

    Oh Mann, dabei wird mir übel...

  • Schlager? Darum geht es beim ESC schon lange nicht mehr, und wer das behauptet, hat vom Image- und Bedeutungswandel, den das lange als Trash-Happening belächelte Event seit einigen Jahren erlebt, nichts mitbekommen.

     

    Mit Schlager hatte Lena soviel zu tun wie Rage Against the Machine mit Helene Fischer, der Jazzmusiker Raphael Gualazzi tourt seit seinem zweiten Platz 2011 durch grosse Säle in ganz Europa, allzu plump kalkulierte Kunstprodukte (wie dieses Jahr die französische Stromae-Kopie) werden abgestraft und Schlager-Papst Siegel landet seit Jahren auf den hinteren Plätzen.

     

    HipHop, Rock, Ska, Grunge, Neosoul, Balkan Beats - der ESC ist vor allem eine grosse Bühne, auf der sich Europas Popwelt unter hochprofessionellen Bedingungen in ihrer ganzen Vielfalt austobt und nebenbei relevante soziale und politische Diskurse verhandelt werden.

     

    Hasspostings auf einer Fanpage? Geschenkt. Interessanter ist da schon die Frage, wie die regelmässigen Bauchlandungen der deutschen Jurys in Vorausscheid und Wettbewerb zu erklären sind. Von einem Rapper, der (früher selbst mit einer Maske aufgetreten ist und) eine Frau mit Bart nun mit der Jahrmarktattraktion in einem Käfig vergleicht, ist jedenfalls weder ein objektives noch ein kompetentes Urteil zu erwarten. Als Jurymitglied für einen Songwettbewerb, noch dazu im öffentlich-rechtlichen TV, ist Sido eine komplette Fehlbesetzung.

    • @Clemens Grün:

      gut getroffen und schoen gesagt.

  • Das ganze Thema ist dich Haarspalterei! Wenn sich die Menschen über jeder politische Thema so aufregen würden wie über ne schlechtrasierte Tussie, man fände kein haar mehr in der Suppe!

    Echt - als wenn die Welt keine anderen Probleme hätte! ....

    • @phil leicht:

      Volle Zustimmung von meiner Seite.

      • @Jacob Slowik:

        Die anderen Probleme der Welt erfordern eben mehr als nur anonymes Geschrei über eine Person mit Glitzerkleid und Bart.

  • Ich habe vor kurzem darüber nachgedacht, warum ich den ESC so blöd finde.

    Ich weiß, dass es auch mal eine kurze Zeit gab, als ich mich wieder für sowas interessierte. Das war die Zeit, als Stefan Raab noch etwas punkiger auf VIVA ganz lustig war und er noch keine Merkels interviewte. Da schickte er sich selbst oder Guildo Horn hin.. Das war eine Phase, in der man den Eindruck hatte, man könne dem ESC was nehmen von dieser lächerlichen Zeremonie aus Staatsbegräbnis und Auswertung nationaler Ressentiments. Man machte es zu dem, was es war, eine bloße Trash-Veranstaltung. Im folgenden Jahr hätte es dann die Vollendung gegeben, wenn Germany Zlatko dort hingeschickt hätten. Ab da war dann aber wieder die geistig-moralische Wende am Werk und Ralph Siegel übernahm wieder den Mist und Raab passte sich an.

    Es blieb dennoch eine Trash-Veranstaltung für wenig gebildete autochthone Bevölkerungsschichten (den europäischen "White Trash"). Das interessierte mich dann nicht mehr. Die Gay- und Lesben-Community nutzte den ESC als PR-Kampagne ganz legitim für ihre Zwecke. Dass sie dabei nie einen kommerziellen Erfolg erzielten, übersahen sie.

    Und nun sind sie verwundert, dass der "White Trash", mit dem sie kooperiert haben oder deren Bestandteil sie ja auch sind (Ich kenne keinen Schwulen mit einem IQ über 80, der sich das anschaut!) eben immer noch "White Trash" ist.

    Neoliberale Außenminister sorgen eben genauso wenig für eine Veränderung in manchen Denkweisen wie Song Contest-Siege. Man kann keine Toleranz nur für seine sexuelle Selbstbestimmung einfordern und alle anderen, deren Selbstbestimmung gefährdet ist z.B. durch mangelnde finanzielle Ausstattung unsolidarisch stehenlassen

     

    Es muss die Freiheit geben, mit Bart einen Song Contest zu gewinnen wie auch sagen zu dürfen, dass man das so empfindet wie die Ausstellung von den Freaks damals auf den Jahrmärkten. Zumindest in dieser Äußerung, die Sido gemacht hat, sehe ich keine Beleidigung.

    • @Age Krüger:

      Ist zwar unwichtig, aber dennoch kleine Zwischenfrage: Es war wohl eher die Haltung als der Musik- oder Kleidungsstil gemeint, aber bitte wann soll Mr. Ich-halte-meine-Grinsefresse-in-jede-verfügbare-Kamera-und-bewege-mich-aus-Quotengeilheit-treffsicher-stets-auf-dem-niedrigsten-vertretbarebn-Niveau-Raab jemals auch nur irgendeinen Anschein von Punk verbreitet haben? Mit "Böörti Böörti Vogts" etwa??

      • @Rein subjektiv betrachtet:

        Wie Sie schon richtig feststellen:

        Es war mit Sicherheit nicht der Musikstil o.ä. gemeint.

        Ich räume auch ein, nie viel von Raab vor diesen Aktionen zum ESC mitbekommen zu haben und diese Ideen, den ESC der Lächerlichkeit preiszugeben, bezeichnete ich eben, evtl. kulturell etwas fragwürdig, als "punkig". Nicht Raab selbst oder gar seine Auftritte.

    • @Age Krüger:

      Ich kenne einige Menschen mit vergleichsweise (recht) hohem IQ, die sich den ESC gerne anschauen. Die einen schauen Fußball, die anderen ESC, manche beides, oft verstehen die einen die anderen nicht... Ich selbst schau lieber alle ein bis zwei Jahre mal einen ESC bzw. informiere mich ein wenig im Vorfeld über die Teilnehmer und Schlagzeilen - ansonsten schaue ich im übrigen kein Fernsehen! Es ist einfach ein lustiges Ritual, vielleicht auch wie die Klatschzeitschrift beim Arzt zu lesen, obwohl man sich sowas nie kaufen würde und auch nicht dran glaubt, was drin steht... Einfach ein wenig Lebenstheater fern des Alltags, von kurzer Dauer, mit kurzem Blick über die Ländergrenzen hinweg... mehr nicht!

       

      Aber vielleicht ist das ihrer Meinung nach für heterosexuelle mit IQ über 80 auch in Ordnung...

       

      Und übrigens: Ich fand und finde Elaiza super und hätte gedacht, dass sie besser abschneiden. Aber egal, denn die drei sind so oder so gute Musikerinnen und nette Menschen, die brauchen nicht unbedingt einen ersten Platz, um weiter Musik machen zu können. Das haben sie auch schon vorher gemacht und sind nicht extra für ein Casting zusammen gestellt worden von Raab...

    • @Age Krüger:

      na und warum ist der esc denn jetzt so bloede?

      • @the real günni:

        Habe ich doch geschrieben.

        Weil er langweillig geworden ist. Es gibt wieder Gruppen, die ihn ernst nehmen. Er hätte ein wunderbares Krach-Festival werden können, bei dem sich die BRD mal über die Nationen lustig macht, die sowas ernst nehmen. Das wäre eine BRD geworden, in der ich gerne gelebt hätte.

  • Ein One Hit Wonder (wenn ueberhaupt) von dem man in Zukunft genausowenig hören wird, wie von Dana International.

    • @Frank Mustermann:

      Darum geht es in diesem Beitrag nicht.

    • @Frank Mustermann:

      ach mann, kapiert es doch endlich, ihr koennt euch alle drehen und wenden, wie ihr wollt, ihr koennt das ungetuem einfach nicht greifen - ja, popmusik ist gar nicht wichtig, aber scheinbar so wichtig, dass der russische duma-vize-vorsitzende und der polnische oppositionsfuehrer ziemlich unintelligente sachen in mikrofone sprechen. der contest ist so schlecht, dass es forenweise leute gibt, die sich diese sendung 3 stunden lang antun, um dann sagen zu koennen, die gesangsleistung von conchita wurst war dann doch nicht so gut, da gab es andere, die waren viel besser, und das ganze gehoert einfach nur abgeschafft.

      wenn ihr wuesstest, liebe leute, wie ich hier vor meinem computer liege und traenen lache

  • Herr Wurst betreibt das selbe Spiel wie z.b die Band Freiwild , nur halt aus dem linken Spektrum heraus . Billige Provokation um eine Reaktion des Politischen Gegners hervorzurufen und das machen solche "Künstler" weil sie musikalisch nichts zu bieten haben und auf normalen Wege niemals Erfolgreich wären .

    • @Pascal Wegner:

      Wo ist denn eigentlich die Provokation?

      • @Dhimitry:

        Mann mit Bart in Frauenkleidern der sich öffentlich presentiert, als Direktbezug zu den "Bärtigen Damen" der Freakshows des frühen 20 Jh. finde ich provokant genug.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Pascal Wegner:

      "...das selbe Spiel wie z.b die Band Freiwild..."

       

      Völkisches Gedankengut hat bereits zu zwei Weltkriegen geführt. Damenbärte meines Wissens noch nicht.

      • @889 (Profil gelöscht):

        "Völkisches Gedankengut hat bereits zu zwei Weltkriegen geführt. Damenbärte meines Wissens noch nicht."

         

        Es war auch ein kleines Bärtchen daran beteiligt , ich weiß nur nicht ob jeder Furz eine Frage von Krieg oder Frieden ist ?

        • 8G
          889 (Profil gelöscht)
          @Pascal Wegner:

          Das weiß ich auch nicht.

  • Antwort auf "LINKSNORMAL":

    "Die Sympathien für C. Wurst rechtfertigen also den Hass der anderen? "Zitat

    Das haben Sie etwas ganz falsch interpretiert.Rechtfertigen ist der komplett falsche Begriff.Sie denken da in für mich schwer nachvollziehbaren Kategoriehen.Ich sage,der Hass war erwartbar,aber der gesellschaftliche TEST war,ob der Hass in der Gesellschaft größer ist,oder ob die Toleranz und Akzeptanz größer sind.Und wenn nach einem großen Sieg der Toleranz ein paar "schlechte Verlierer"nachtreten,muss man damit leben.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Markus Müller:

      Ich habe so interpretiert, wie es einzig interpretiert werden kann. Hier handelt es sich leider nicht um schlechte Verlierer, sondern um menschenverachtende Hornochsen mit Gesinnungen, wie sie ´33 bis ´45 karrierefördernd waren.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Was für eine Aufregung und um was eigentlich? Dass sich ein paar Rapper-Adepten zu unflätigen Bemerkungen versteigen, die sie für ihr Markenzeichen halten? Das ist eine zur Schau gestellte Attitüde, eine Pose und nichts, woran die Welt oder auch nur das Abendland zugrunde geht.

  • @Markus Müller: Klasse Beitrag!

    • @Arne Babenhauserheide:

      "..Dass es leider immer Nazi,Rassisten,und Deppen,oder wie man neuerdings sagt,Bildungsferne .."

       

      oder wie man neuerdings sagt: Bildungsferne....

      Was ist denn daran Klasse? Das ist (leider?) falsch. Und der Rest ist Blabalabla. Nazis und Rassisten gibt es auch unter "Gebildeten".

  • Also wirklich wundern können diese Kommentare doch niemanden,der nicht im Elfenbeinturm lebt.Wir leben nicht in einer friedlichen,perfekten und fairen Welt.Es ist schon ein unglaublich hoffnungsvolles Signal,dass Conchita Wurst zur offiziellen Gewinnerin GEWÄHLT wurde.Ich betone es nochmal,sie wurde zur Siegerin gewählt und nicht nur als Teilnehmerin aufgestellt.Das würde ich schon als enorme Leistung der aktuellen Generation Europas feiern.Dass es leider immer Nazi,Rassisten,und Deppen,oder wie man neuerdings sagt,Bildungsferne geben wird,ist Teil des Spiels.Wenn alle jubeln würden,wär´s ja auch keine Leistung.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Markus Müller:

      Die Sympathien für C. Wurst rechtfertigen also den Hass der anderen? Scheint mir nicht ganz logisch - oder sagen wir mal, scheint mir ein wenig relativistisch. Eines muß man aber sagen: Mit der betont schrill-schriller-am schrillsten-Erscheinung inkl. extra plump gestaltetem Namen provoziert C. Wurst natürlich auch absichtlich. Wer seinen Sieg nur mit solchen Attributen erzielt (gesanglich war´s nämlich allenfalls Durchschnitt), nimmt entsprechende Gegenraktionen in Kauf und bringt unnötig echte Transsexuelle in ein zweifelhaftes Licht. Überhaupt gehört das ganze unwürdige ESC-Spektakulum abgeschafft. Musik als Wettbewerb ist eine Korrumpierung der Kunst & Kreativität.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        "Musik als Wettbewerb ist eine Korrumpierung der Kunst und Kreativität" - wenn sich das doch bloß die Dichter beim Wartburger Sängerkrieg klargemacht hätten, das hätte uns womöglich Richard Wagners Oeuvre zumindest partiell erspart... :-)

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Ich mag den ESC auch nicht. Würde aber nicht so weit gehen zu fordern diesen abzuschaffen. Ich kenne auch ein Pärchen die sich das jedes Jahr gezielt anschauen, weil sie argumentieren, dass der Wettbewerb so grotten schlecht ist, dass es schon wieder gut ist :-). Sie machen sich humorvoll lustig über die schlechten Bühnenshows, die schlechten Verkleidungen, den schlechten Gesang. das Getöse darum, dass es angeblich wichtig ist usw. Und manche Menschen haben ernsthaften Spaß dabei. Na und? Egal! Der Shitstorm geht gegen einen Mann, der sich als Frau verkleidet, die einen männlichen Bart trägt. Der Mensch hat niemandem etwas getan, ist für manche Geister aber scheinbar die Bedrohung des Weltfriedens. Kann ich nicht verstehen.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Biggi:

          Heute ist ja praktisch fast alles an "Unterhaltung" so schlecht, daß manche Leuet meinen, es sei schon wieder gut. Ziemlich abgedroschene Rechtfertigung, sich mit Unterhaltungsmüll zu betäuben, anstatt sich mit halbwegs anspruchsvollen Dingen zu beschäftigen. Die Religion hat ihre Funktion als Opium für´s Volk längst an die Glotze und ihre flächendeckenden Betäubungsprogramme abgetreten. Die meisten Menschen sind doch überhaupt nicht mehr fähig, sich eine von den Massenmedien und ihrer Wegwerfkultur unabhängige Meinung denkend zu erarbeiten.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        meinen sie ihren satz ernst, der ESC gehoere abgeschafft?

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @the real günni:

          Natürlich. Was glauben Sie denn? Ich verschwende meine Zeit nicht damit, Dinge zu schreiben, die ich nicht meine.

          Es gehört noch viel mehr abgeschafft: Die FIFA, der Formel 1 - Zirkus, Stand Up-Comedy, Talkshows, Fernsehduelle, Doku-Soaps, Dschungelcamp, DSDS, GTM. Wenn ich so viel TV glotzen würde, wie der Durchschnittsdeutsche, wäre die Liste fast endlos.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            und was darf dann bleiben?

            • @the real günni:

              Gut geschriebenes Drama dass nicht den fake Anschein haben will "real" zu sein sowie dem untersuchten Thema wegen betriebene investigative Reportagen - nicht dem Gewinninteresse geschuldete, die deswegen gar nicht objektiv sein können, weil es den WOW Effekt braucht.

              Ebenso, sinnloses Infotainment, dass eben diesen versucht zu erzielen mit schon lange bekannten Fakten, aber diese dramatisch inzeniert.

  • Wir erleben gerade eine Abwehrschlacht des letzten Restes des 19. Jahrhunderts. Diese Menschen sind von der gesellschaftlichen Entwicklung vollständig abgehängt worden. Und ich befürchte: Das hat nichts mit Intelligenz zu tun.

     

    Nein - es geht um Empathie. Also um die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen und seine Gedanken, Gefühle und Motivationen nachzuempfinden.

     

    Für den modernen Menschen des 21. Jahrhunderts ist diese geistige Leistung Wesensmerkmale. Für die hassenden Menschen ist die Unfähigkeit zur Empathie eben gleiches. Und so haben wir es eben mit durchgeknallten Typen wie Netz-Trollen, AfD-Politikern, Rappern und Schriftstellern zu tun, denen es zwar nicht an intelligenz, aber an etwas grundsätzlich menschlichem mangelt.

     

    Und genau da liegt auch die Bedrohung, die von diesen Menschen ausgeht. Sie träufeln stetig ein Gift in die Gesellschaft hinein, dass uns auf den Stand vor den Weltkriegen zurück werfen könnte. Dagegen müssen wir alle zusammenstehen und kämpfen.

     

    Doch - keine Sorge: "We are unstoppable"

    • @Klaus Wallenstein:

      Ja, zu den übelsten Non-Emphaten zählen die Rechtspopulisten. Das muss mal gesagt werden.

    • @Klaus Wallenstein:

      Die Betazoiden kommen! Zielt auf die Tränendrüse!

  • On the other side... Typische Sido-Fans.(Geben sich jedenfalls mühe das Klischee zu erfüllen)

  • "Viele fragen, wie sie „sowas“ ihren Kindern erklären sollen." - Wie wär's mit Kopf einschalten?

    • @Stechpalme:

      Die haben auch offensichtlich keine allzu hohe Meinung von Ihren Kindern

  • A
    ama.dablam

    Anfang des Jahres wurden Schlagersängerinnen in der taz noch als "fleischgewordene Spießerfantasie notgeiler Säcke" (Helene Fischer) desavouiert.

     

    Nun entdeckt die taz plötzlich ihr Herz für Schlager und haut einen Artikel nach dem anderen zum Thema Wurst raus.

     

    Ich kann mich den Eindrucks nicht erwehren, dass der bärtige Österreicher die fleischgewordene Fantasie notgeiler Säcke in der taz-Redaktion ist.

    • @ama.dablam:

      Jetzt wird die TAZ hoffentlich nicht mehr Sendungen wie "Deutschland sucht den Superstar" kritisieren, denn die ist genauso lustig wie der ESC.

      • @Frank Mustermann:

        Berichterstattungen über den ganzen aufgebauschten Medienmumpitz sollte man BUNTE und Gala überlassen. Aber wenn die TAZ in die Richtung möchte ... könnte ja die Auflage erhöhen.

    • @ama.dablam:

      Stimmt! Das ändert zwar nichts an den rechtswidrigen Ausfällen bei facebook, aber die taz ist da offensichtlich etwas befangen in ihrem Urteil.

    • @ama.dablam:

      Vielleicht sollte man aufhören Menschen als notgeile (alte) Säcke zu bezeichnen. Ist es verachtenswerer lustvoll zu sein wenn man alt ist?

       

      Mit Respektlosigkeiten für Respekt zu werben ist jedenfalls reichlich kindisch.

      • @Robert:

        Mit 'kindisch' trifft man halt im Wesentlichen die Gefühlslage, den "Bauch" all dieser Oberempathen hier ziemlich genau...

        • @ioannis:

          Da sitz er nun, der kleine Ioannis, vor seinem Computer und freut sich ganz ganz ganz ganz dolle wie er es wieder allen gezeigt hat.

          • @Marcus:

            ?

             

            An etwas verschluckt oder gepiekst? Oder wie kommt's, dass diese Achtklässlerstil-Anpöbelei hervorbricht?

            • @ioannis:

              Wer selbst derart arrogant rumpöbelt, lieber Ioannis, der sollte sich nicht wundern, wenn der Marcus das schreibt, was ganz sicher noch sehr viele andere von Ihnen denken, aber zu höflich sind, um Ihnen darauf zu antworten.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Man kann einen Skandal auch künstlich pushen - wen interessiert es wirklich, was der geifernde, armselige Mob auf der Seite eines drittklassigen Rappers loswerden muss? Hier wird eine Bühne für alle geboten, deren geistigen Ergüsse sonst an den Wänden von Toiletten zu finden sind.

    • @738 (Profil gelöscht):

      Genau so sehe ich das auch.

  • US-amerikanisches Recht, deutsches Recht, russisches Recht, europäisches Recht, islamisches Recht ..............

     

    Wozu gibt es eigentlich die UNO? Den Internationalen Gerichtshof? - Au weia! Ich bekäme Schiß!

     

    John Lennon wurde in New York erschossen, Rudi Dutschke in Berlin fast erschossen, aber so schwer verletzt, daß er kein langes Leben mehr hatte, die Journalistin Anna in Moskau erschossen, John F. Kennedy erschossen ..........

     

    Diesen Erschießungen/Morden und so viele andere gingen doch stets viele Wut-, Haß- und Hetz-Meinungen sowie Verleumdnungsmeinungen voraus.

     

    Was nun? Was dann? Wie weiter?

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    "Nicht nur russische Politiker wüten gegen den Sieg der Drag Queen Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest"

     

    Dieser einleitende Satz......sagt viel aus!

  • @PI Erst einmal hat jeder das Recht so auszusehen wie es ihm (oder ihr) passt.

     

    Das sich einige Leute herausnehmen, zu bestimmen, wer 'normal' ist und wer ein vermeintlicher 'Freak', ist anmaßend.

     

    Ich sehe jeden Tag zahlreiche Leute, an denen ich irgendwas auszusetzen hätte. Und ich bin sicher, dass viele von denen auch etwas an mir auszusetzen haben. Trotzdem müssen wir irgendwie alle miteinander klarkommen, also lassen wir uns eben gegenseitig in Ruhe.

     

    Auf jeden Fall hat kein Mensch das Recht, anderen das Lebensrecht zu entziehen. Mehrheiten müssen Minderheiten und 'Ausnahmen' ertragen, denn jeder ist irgendwo in der Minderheit.

    • @Megestos:

      Das Vernünftigste, das ich seit langem gelesen habe. Volle Zustimmung!

  • Der ESC interessiert mich zwar nicht groß. Aber warum der Stein des Anstoßes, für Viele der große Aufreger, ein Transvestit sein soll, verstehe ich nicht.

    • @Biggi:

      Da fängt der Ärger schon an Concita Wurst ist ist kein Transvestit, sonder ein Travestiekünstler. Das ist ein großer Unterschied. Bitte doch einfach mal die Begriffe richtig verwenden.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Okay, das ist biologisch ein großer Unterschied. Was die Intoleranz betrifft, die dem Travestiekünstler entgegenschlägt und meine Kernaussage, macht es aber keinen Unterschied! Aber wenn es Sie glücklich macht: was die Begriffe angelangt haben Sie recht. Ob das Ihren Kommentar weniger überflüssig macht ist aber fraglich.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich denke nicht, dass man von jedem Bürger erwarten kann sich mit allen Kleinigkeiten auseinander zu setzen oder erst die Bio eines Menschen zu studieren um zu erfahren ob er nun Transvestit, Travestiekünstler, intersexuell oder sonstwas ist. Keine Ahnung ob man dann noch zwischen links und rechtsträger unterscheidet...

  • Wenn die Hasser in den Spiegel schauen, entdecken sie einen ganz anderen Österreicher in sich...

  • Haters gonna hate.

    Internetz halt...

     

    Die schlimmsten dieser Beiträge dokumentieren deutlich wir verwarlost und traurig diese Hasser im inneren sind. Um derart Menschenverachtend zu sein muss man eine Menge Schmerz in sich tragen.

     

    Ich glaube: Um zu verachten muss man Verachtung erfahren haben. Ein Mensch der mit sich selbst und der Welt im Reinen ist der fühlt sich von Abweichungen von der Norm nicht derart angegriffen.

     

    Täter sind immer Opfer.

    • D
      D.J.
      @Robert:

      Ah ja. Erklärt sich dadurch auch die faszinierende Rechtschreibung („Diese wurst drecks perverser husoo [Hurensohn??]"). Kann es nicht ein ganz klein wenig auch an unfassbarer Dummheit liegen?

      • @D.J.:

        Dummheit hat nunmal auch Ursachen. Ihr liegt oft ein schwaches Soziales Umfeld zu Grunde.

         

        Schlechte Bildung, ggf trinkende/rauchende Eltern, Gewalterfahrungen, Perspektivlosigkeit...

        • @Robert:

          Es muss natürlich immer das Umfeld sein. Es gibt aber auch genug Menschen, die einfach aus sich heraus gerne hassen. Diese Ausrede mit der schweren Kindheit geht mir langsam mächtig auch die Ketten.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Der Mensch entwickelt sich nunmal im Spannungsfeld zwischen dem was seine Gene ihm an Potential mitbringen und seiner Umwelt.

             

            Auf Verachtung mit Verachtung zu reagieren bringt uns nicht weiter. Mitleid wäre angebrachter. Natürlich ist es schwer mit Verständnis zu reagieren wenn mir jemand auf die Mappe haut... Das kann eben nicht jeder. Dazu gehört ein sehr stabiles Selbstbild und ein gehöriges Maß an Professionalität und Reflexionsvermögen.

             

            Aber spätestens aus meiner Zeit als Heimerzieher weiß ich, dass man nur so Menschen ändern kann.

            • D
              D.J.
              @Robert:

              Sicher, damit bin ich einverstanden. Letztlich sind wir in allem, was wir tun, vermeintlich frei tun, determiniert. Ob durch Gene, ob durch Erziehung, ob durch Alltagserfahrung. Und natürlich kann man dennoch - oder gerade deshalb - Menschen ändern, zum Gute oder zum Schlechten (bei Letzterem fällt mir zuerst der religiöse Hass von Konvertiten ein). Aber ich denke auch, dass Sie mit mir konform gehen, dass es zur Veränderung zum Positiven eben nicht nur Verständnis, sondern oft auch ganz klare Ansagen braucht.

              • @D.J.:

                Ernsthaft? Determinationsglaube im 21. Jahrhundert?

                 

                Menschen ihren freien Willen und ihre Vernunft abzusprechen, heißt sie zu Infantilisieren. Natürlich ist jeder Mensch auch von Strukturen geprägt, aber niemand ist nur Sklave gesellschaftlicher Umstände!

                • D
                  D.J.
                  @Dhimitry:

                  Naja, ich sehe nicht, dass es im 21. Jh. mehr Anhänger der Theorie des Freien Willens gäbe als zuvor. Aber das ist ein weites Feld. Ich halte es nach wie vor mit Schopenhauer, wonach der Mensch tun könne, was er will, aber nicht wollen könne, was er will. D.h. der Freie Wille ist eine Illusion, was jedoch für den Alltag keine Rolle spielt. Widerspricht nicht der Vernunft des Menschen. Sie ist ein ganz wesentlicher Bestandteil im Spiel der Determinanten (der großen - ges. Umstände - wie der kleinen, von uns nicht erkennbaren).

              • @D.J.:

                Fast. Ich werde jetzt mal sehr spitzfindig: Um einen Menschen gezielt zu verändern braucht es Verständnis. Das schließt aber Strafen/Sanktionen nicht aus. Man muss erst die Struktur eines Menschen möglichse genau kennen ( auch wenn die groben Muster immer gleich sind ) damit ich ihn gezielt manipulieren kann. (nichts anderes ist Erziehung in meinen Augen)

                 

                Manche Menschen sind aber so unrettbar verkorkst, dass man sie nur noch von der Gesellschaft abtrennen kann. ( untherapierbare Lustmörder ) Aber trotzdem tragen wir als Gesellschaft die Verantwortung darür, dass sie ein würdiges und befriedigendes Leben führen können.

                • @Robert:

                  Wir sollten als Gesellschaft einem Lustmörder ein "würdiges und befriedigendes Leben" ermöglichen? Ach was, dafür hat er doch selbst gesorgt indem er nämlich den Lustmord begangen hat.

                  • @MussManNichtWissen:

                    Ja das sollten wir im Rahmen unserer Möglichkeiten. Was wäre denn die Alternative?