Grüner Wasserstoff für Deutschland: Saudi-Arabien soll bei der Transformation helfen
Ab 2030 soll auch Saudi-Arabien Deutschland mit grünem Wasserstoff beliefern. Ähnliche Verträge gibt es schon mit Brasilien und Norwegen.
Zur Einordnung: Die von Thyssenkrupp Steel in Duisburg geplante Direktreduktionsanlage zur kohlenstoffärmeren Stahlherstellung soll dereinst 143.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr benötigen.
Acwa Power werde als führender Entwickler, Investor und Betreiber von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff und grünen Ammoniak fungieren, teilte die Securing Energy for Europe GmbH (Sefe) in Berlin mit. Sefe werde als Mitinvestor und Hauptabnehmer die Position als einer der größten Energiehändler Europas nutzen, um grünen Wasserstoff an deutsche und europäische Kunden zu vermarkten. Die Absichtserklärung wurde in Anwesenheit von Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) und dem saudischen Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman unterzeichnet.
Sefe hieß früher Gazprom Germania und war eine Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom. Als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der Energiekrise wurde das Unternehmen verstaatlicht. Sefe hat schon andere Vereinbarungen über Wasserstoff-Importe geschlossen. So hatte das Unternehmen im November 2024 eine Kooperation mit dem brasilianischen Energieerzeuger Elektrobras bekannt gegeben. Auch dort wurde die Lieferung von 200.000 Tonnen von 2030 an vereinbart.
Im Dezember 2023 hatten Sefe und das norwegische Unternehmen Equinor eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach Sefe zwischen 2029 und 2060 ein langfristiger Abnehmer Equinors von CO2-armem Wasserstoff werden soll. Ziel sind Lieferungen von jährlich 5 Terawattstunden am Anfang, die erhöht werden und zwischen 2050 und 2060 bei bis zu 40 Terawattstunden im Jahr liegen sollen. Die Importstrategie der Bundesregierung rechnet 2045 mit einem Bedarf von 360 bis 500 Terawattstunden Wasserstoff sowie 200 Terawattstunden Wasserstoffverbindungen jährlich.
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