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Grüner Robert Habeck im taz-Interview„Weniger Masse, mehr Hirn“

Wie kriegt seine Partei Jamaika hin? Der Grüne Robert Habeck über Posten, rote Linien und über Cem, Katrin und Macron.

„Jamaika ist ein Wahnsinnswagnis. Aber eins mit Chance“, sagt der Grüne Robert Habeck Foto: André Wunstorf

taz. am wochenende: Herr Habeck, früher gab es bei den Grünen ein geflügeltes Wort: „Die arme Verwandtschaft vom Platz vor dem Neuen Tor.“ Kennen Sie das?

Robert Habeck: Nein. Aber ich kann mir vorstellen, was es bedeutet.

Dort haben die beiden Parteivorsitzenden ihre Büros.

Der Bundesvorstand hat gegenüber der Bundestagsfraktion oder möglichen Ministerien die wenigsten Mittel und Mitarbeiter. Mein Ministerium in Schleswig-Holstein hat 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dem nachgeordneten Apparat arbeite ich mit 2.000 Leuten zusammen. Sie helfen, dass ich keine Fehler mache, sie beantworten meine Fragen und setzen die politischen Entscheidungen im Land um.

Ein kleiner König.

Könige sind die unfreisten Menschen, die es gibt. Übrigens speist sich politische Kraft aus mehr als Geld und Personal. Ideen­reichtum, Motivation, Klarheit, Geschick. Insofern kann man es auch umdrehen: Bist du klein, bist du beweglich. Weniger Masse, mehr Hirn. Die Bundesvorsitzenden können strategisch wichtige Knotenpunkte sein.

Die Grünen suchen einen neuen Chef. Würden Sie die 2.000 gegen zwei tauschen?

Sorry, ich bin nicht auf Jobsuche.

Im Interview: Robert Habeck

48, ist Vizeministerpräsident von Schleswig-Holstein und dort Umweltminister. Der Grünen-Politiker bewarb sich 2015 um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl, unterlag später bei einer Urwahl nur knapp Cem Özdemir.

Wollen Sie lieber Bundesminister werden?

Ich halte es geradezu für aberwitzig, jetzt über Posten zu diskutieren. Alle, die Jamaika ernsthaft gestalten möchten, sollten sich überlegen, wie das gehen kann, nicht, was aus ihnen werden kann.

Ach ja? Die Rheinische Post berichtet, Sie und die grünen Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir hätten bei einem Treffen mit FDP-Verhandlern bereits über Ressortzuschnitte gesprochen.

Das ist Quatsch. Ich war jedenfalls bei keinem solchen Treffen. Das Schlimme an solchen Meldungen, ist aber nicht nur, dass sie falsch sind, sondern der Eindruck entsteht, hier geht es um Karrieregeilheit und Posten. Wir müssen doch erst mal sehen, ob Jamaika irgendeine Grundlage haben kann.

Wie schwierig werden die Verhandlungen?

Enorm. Aber wie verspeist man einen Wal? Bissen für Bissen. Und du weißt nicht, ob du danach platzt, ob dir übel ist oder es dir einigermaßen gut geht. So dürfte der Weg nach Jamaika sein.

Wie würden Sie rangehen an den Wal?

Entscheidend wird sein, dass alle Beteiligten innerhalb ihrer eigenen Milieus dafür werben, aus der Ernsthaftigkeit der Sondierung eine Ernsthaftigkeit der Lösung zu machen. Wenn alle sich hinter roten Linien verschanzen, kann das nichts werden. Jeder muss sich trauen, dem anderen einen halben Meter entgegenzukommen, ohne die eigene Position zu verraten. Nur so kann etwas Neues entstehen, ein dritter Weg neben ausgetretenen Pfaden.

taz.am Wochenende

Dieser Text stammt aus der taz.am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Machen Sie Witze? Die CSU schlägt gerade um sich.

Klar, wer eine Niederlage erlitten hat, haut auf die Trommel, um zu zeigen, dass er noch lebt. Das macht es nicht leichter. Je unsouveräner man sich fühlt, desto schwieriger ist es, großmütig zu sein. Nötig wäre ein konstruktiver Modus.

Was müssten die Topthemen für die Grünen in einer Regierung sein?

Damit das nicht so etwas Listenhaftes bekommt, rede ich mal von Themenfeldern. Das erste Feld ist die ökologische Transformation, von Energie über Umwelt bis Landwirtschaft. Dann wäre da die Sozialpolitik. Jamaika steht prinzipiell unter dem Verdacht, ein Bündnis der Besserverdiener zu werden. Das ist tödlich. Es wäre gerade nach dieser Wahl mit Sicherheit die falsche Antwort für die Gesellschaft. Das dritte Feld sind die Finanzen. Die Fiskalpolitik einer Jamaika-Koalition ist entscheidend. An ihr entscheidet sich die Frage, wie solidarisch, ökologisch und weltoffen Deutschland in Europa agiert.

Sie träumen. Die FDP will offenbar das Bundesfinanzministerium und der zweitstärkste Koalitionspartner durfte sich immer als erster ein Ressort aussuchen. Wie sollen die Grünen da Fiskalpolitik machen?

Die Auseinandersetzung um die Fiskalpolitik zeichnet sich als neue Hauptkonfrontation ab. Sie ist unweigerlich mit der Frage verbunden, wie Europa zusammenhält. Das Feld werden wir nicht einfach der FDP überlassen. Sie hat da eine ex­trem andere Vorstellung als wir. Und wir wissen selbst, wie eine ökologische und soziale Fiskalpolitik gestaltet werden kann. Monika Heinold, unsere Finanzministerin in Schleswig-Holstein, steuert über die Finanzen auch Politikfelder. Für den Bund muss gelten: Ein Koali­tions­vertrag müsste Europa neue Chancen eröffnen und die Deregulierungswut im Innern stoppen. Aber wie gesagt, ich rede nicht über Posten. Es haben ja jetzt schon viel zu viele Leute die Frage im Hinterkopf: Was wird aus mir? Das geht mir wirklich auf den Senkel.

Schwarz-Gelb-Grün – ob das gutgeht? Foto: André Wunstorf

Scheitert Jamaika an der Flüchtlingspolitik?

Das ist nicht ausgeschlossen. Es ist für alle Parteien ein identitäres Thema. Viele Grüne kennen Afghanen, die mit unseren Kindern Fußball spielen, die eine Ausbildung gemacht haben, Deutsch sprechen und jetzt abgeschoben werden sollen. Und weil es diesen Stellenwert hat, haben in Schleswig-Holstein alle genau geschaut, was kommt bei sicheren Herkunftsländern, bei Integration und bei Abschiebungen heraus. Wir haben hier hart, aber nicht starrköpfig verhandelt. Und weil wir da erfolgreich waren, hat das ganze Ding Kraft bekommen.

Müssten sich die Grünen in der Flüchtlingspolitik ehrlich machen? Sie sprechen nicht gern über Abschiebungen und Grenzschutz in der EU, aber sie wollen in Wirklichkeit auch nicht zu viele Menschen aus Afrika ohne Bleiberecht aufnehmen.

Alle reden doch ständig über die EU-Außengrenzen und Abschiebungen. Wir versuchen ein Gegengewicht in der politischen Debatte zu etablieren. Sollen wir das sagen, was alle sagen?

Sie drücken sich um entscheidende Punkte herum.

Ich bin im sechsten Jahr Mitglied einer Landesregierung. Natürlich wird bei uns abgeschoben, da haben wir aber auch nie ein Geheimnis draus gemacht. Aber das ist nichts, worauf ich stolz bin. Menschen ohne Bleiberecht schicken wir ja meist in Not und Elend zurück. Dahinter stecken Familiengeschichten, die wünsche ich keinem. Ich finde richtig, dass Humanität bei uns oben steht. Sie muss Leitgedanke sein für eine durchdachte Politik für Asyl und Einwanderung.

Sie sagen, die Grünen müssten in Jamaika linker werden. Führen solche Sätze nicht in eine grandiose Überforderung?

Kann sein. Jamaika ist ja im Grunde eine einzige Überforderung für die Grünen. Das ist, wenn man es zu Ende denkt, ein Wahnsinnswagnis. Das Problem ist nur: Die Leute haben so gewählt, und wir können nicht leichtfertig sagen, ist uns egal. Wenn wir nicht mit dem Willen zu gestalten sondieren, sind wir eine verantwortungslose In-die-Büsche-schlagen-Truppe. Wenn ich mich zwischen zwei Wagnissen entscheiden muss, dann nehme ich das, das die Chance auf einen Effekt hat.

Warum zündete der Wahlkampf der Grünen nicht, so dass die Ziele verfehlt wurden?

Ich finde, dass Katrin und Cem einen guten Wahlkampf gemacht haben, und sie haben geschafft, den niedrigen Umfragewerten zu trotzen.

Was können sich die Grünen bei Emmanuel Macron abschauen?

Wagemut zahlt sich aus. Manches teile ich, eine marktliberale Wirtschaftspolitik nicht. Aber er traut sich, nach vorne zu gehen, er hat einen sehr glaubwürdigen Umweltminister, und er will Europa wirklich erneuern. Und er wirkt frisch und redet nicht Plattitüden. Das imponiert mir.

Halten Sie eine Bewegung wie „En marche!“ in Frankreich in Deutschland für denkbar?

Definitiv. Der Idealismus in unserer Gesellschaft schlummert nur. Als im September 2015 die Flüchtlinge nach Deutschland kamen, konnten wir eine breite gesellschaftliche Bewegung für Humanität beobachten. Sie brach schnell zusammen, lebt aber bis heute in ihren Verästelungen fort. Das war linker Pa­trio­tismus. Wenn ich mit Freunden meiner Söhne rede, merke ich immer wieder, wie hochpolitisch die sind. Dieses Potenzial wartet auf einen Form, einen Ausdruck. Wir brauchen eine emotionale, wertegebundene und identitätsstiftende progressive Politik.

Warum haben die Grünen es nicht geschafft, eine solche Emotionalität zu entfachen?

Linksliberale stemmen sich seit jeher dagegen, die Leute im Gefühl zu erreichen. Wir sind die Vernünftigen. Aber Vernunft kann eben auch schnell zu verkopft wirken.

Im Ernst? Die Grünen sind zu kopfgesteuert?

Zur Not deklinieren wir das Erneuerbare-Energien-Gesetz fehlerfrei runter bis in Paragraf 37 b. Aber das löst keine Leidenschaft aus. Früher war es ein geflügelter Satz bei den Grünen, eine Programmpartei zu sein. Wir plakatieren Inhalte, keine Köpfe! Aber nur wenige Menschen identifizieren sich mit Zahlen und Paragrafen. Menschen identifizieren sich mit Menschen. Und ihren Ideen und Leidenschaften.

Die AfD zielt gekonnt auf Gefühle, indem sie Feindbilder definiert und dunkle, verboten klingende Wörter raunt.

Ich verstehe, dass viele Menschen verunsichert sind. Der Boden schwankt, die Welt ändert sich in rasendem Tempo. Alles löst sich auf – Arbeit, Nation, Familie, kulturelle Milieus. Und wir sind eine Partei der Veränderung. Aber Mangel an Dynamik und Veränderung ist gerade echt nicht das Problem vieler Leute. Deshalb: Wir müssen auch emotionalen Halt bieten.

Hören wir da zärtliche Kritik an Ihrer Partei? Wir dachten schon, Sie möchten die 8,9 Prozent mit schönreden. Eine ähnliche Zahl galt 2013 als Katas­trophe.

Nein, gar nicht. Das Ergebnis ist sehr okay. Aber es ist auch gefährlich, wenn wir selbstzufrieden werden. Wir dürfen den Anspruch, dritte Kraft und zweistellig zu werden, nicht aufgeben. Vor allem darf unser Erfolg nicht zur Stärke des Rechtspopulismus führen.

Geht das zusammen? Erneuerungsprozess und Regieren?

Eine Erneuerung in Verantwortung, geradezu aus der Verantwortung im Amt ist möglich. Aber schwer. Denn ein ministerieller Apparat bis hoch zum Minister hat die eiserne Regel: Mach keine Fehler, denn du repräsentierst den Staat. Bei einer Erneuerung der Grünen wäre es aber gerade notwendig, Fehler machen zu dürfen. Wie sieht die Gesellschaft in zehn Jahren aus? Was müssen die Sozialsysteme dann leisten? Wie definieren wir Arbeit? Was ist Frieden 2025? Das sind Fragen, die wir uns stellen und mit Radikalität nach vorne bringen müssen. Aber mit Blick auf mein Bundesland: Wir regieren jetzt im sechsten Jahr, aber die Wahlergebnisse steigen. Wir haben den höchsten Zuwachs aller Bundesländer bei der Bundestagswahl. Geht also.

Nach der Wahl 2013 diskutierten die Grünen viel über Freiheit. Sie wollten die FDP beerben.

Stimmt. Hat nicht funktioniert.

Das Freiheitsthema ist für Sie wieder erledigt?

Nein. Freiheit ist ein Querschnittsthema, genau wie Gerechtigkeit oder Solidarität. Wir sehen Freiheit immer im Systempaar mit Gesellschaft und Gemeinschaft. Wenn möglichst viele Menschen nach ihrer Facon glücklich sein sollen, brauchen wir eine Idee von Gemeinschaft, die das einhegt. Freiheit heißt nicht bindungslos zu sein, sondern die richtige Form von Bindungen für sich herzustellen. Sich freiwillig fesseln lassen. Das ist etwas anderes als der obszöne FDP-Neoliberalismus, der sagt, Hauptsache, du entfaltest dich selbst.

Christian Lindner sagte in der Debatte über Steuerpolitik, die Gier des Staates trage kleptokratische Züge.

Das ist ein ganz böser Teaparty-Jargon. Damit legt er nahe, dass jede Einnahme des Staates nicht rechtens sei und der Staat gegen die Interessen der Bürger agiere. Die Generation Maihofer, Flach Baum oder Hamm-Brücher, die Liberalen der Freiburger Thesen, das waren Persönlichkeiten, vor denen ich intellektuellen Respekt habe. Die FDP 2017 hat eine starke Kampagne gemacht. Aber das, was sie verkauft, dieser trendige, aber leer laufende Individualismus, spricht mich nicht an.

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50 Kommentare

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  • taz: "Die Rheinische Post berichtet, Sie und die grünen Spitzenkandidaten [...] hätten bei einem Treffen mit FDP-Verhandlern bereits über Ressortzuschnitte gesprochen."

     

    Habeck: "Das ist Quatsch. Ich war jedenfalls bei keinem solchen Treffen." [...]

     

    Dann sollte aber schnell geklärt werden, woher das Dokument stammt, aus dem die RP hier (http://bc02.rp-online.de/polopoly_fs/1.7114007.1506628452!image/2737274333.jpg_gen/derivatives/d950x950/2737274333.jpg) einen Ausschnitt präsentiert.

    • @jhwh:

      Da steht "sehr informell andiskutiert" — was genauso bedeuten kann, dass halt jemand das Thema angeschnitten hat und es schnell wieder fallengelassen wurde, dass es also nicht offiziell Thema des Treffens war.

       

      Der Kontext zu der Aussage von Habeck war außerdem die Frage, ob er Bundesminister werden will. Mit diesem Kontext ist offensichtlich, dass er die Andeutung verneint, dass es Gespräche gab, in denen Ressorts so detailliert besprochen wurden, dass es für Personalentscheidungen relevant sein könnte.

       

      Kontext ist wichtig.

    • @jhwh:

      Danke für den Link, kann nichts erkennen was an dem Papier irgendwie verwerflich oder zu skandalisieren wäre? erklären sies mir...

    • @jhwh:

      Die Ressortaufteilung ist logisch. Hatte ich mir auch schon so zusammenklamüsert vorbehaltlich kleiner Variationen und Änderungen im Ressortzuschnitt.

       

      Finanzen zur FDP, Außen zu den Grünen.

       

      Landwirtschaft bleibt bei der CSU dafür Umwelt und Verbraucherschutz zu den Grünen.

      Justiz, Bildung, Forschung und Digitales zu FDP. Dafür kommt das Arbeitsministerium und Wirtschaft wieder zur CDU (ist dort zumindest besser aufgehoben als bei der FDP).

      Bildung zur FDP und Entwicklungshilfe zu den Grünen. Verteidigung und Inneres bleibt bei der CDU.

      • @Waage69:

        Win-win würde ich sagen. Die FDP tappt kein zweites Mal in die Außenministerfalle und Özdemir kann wieder Meilen sammeln.

        • @jhwh:

          Wenn man die CDU/CSU noch mit einbezieht sogar win-win-win/win!

           

          geilo!

  • Ein 'Grüner', der Wale essen will! Unerhört!

  • "Aber das ist nichts, worauf ich stolz bin. Menschen ohne Bleiberecht schicken wir ja meist in Not und Elend zurück. Dahinter stecken Familiengeschichten, die wünsche ich keinem. Ich finde richtig, dass Humanität bei uns oben steht. "

     

    Geil, Abschiebungen sind etwas worauf Herr Habeck nicht stolz ist weil da Leidensgeschichten bis hin zum Tod dahinter stehe. Macht er aber trotzdem mit, ist ja ein "nötiges Übel"... Und im nächsten Satz steht bei ihm Humanität wieder ganz oben? Bitte, was?

     

    "Das war linker Patriotismus"

     

    Alle Patrioten sind Idioten... Patriotismus hat immer etwas mit Stolz und Verbundenheit zu Staat und Nation zu tun: http://www.duden.de/rechtschreibung/Patriotismus

    Und solange diese Scheiße nicht aus den Köpfen der Menschen geht, wird es nie ein gerechtes Leben für alle geben.

    Zumal ich mich auch weitergehend frage: was hatte die Hilfsbereitschaft von vielen Menschen hier mit Patriotismus zu tun? Die Menschen, die ich kenne und die in diesem Kontext tätig waren und sind, sind gewiss keine Patrioten und machen das was sie tun nicht aus Liebe zu irgendeiner "Nation"...

    • @Neinjetztnicht:

      "Geil, Abschiebungen sind etwas worauf Herr Habeck nicht stolz ist weil da Leidensgeschichten bis hin zum Tod dahinter stehe. Macht er aber trotzdem mit, ist ja ein "nötiges Übel"... Und im nächsten Satz steht bei ihm Humanität wieder ganz oben? Bitte, was? "...

       

      Ihnen ist aber schon klar das wir keine Diktatur haben oder? Politiker müssen sich nun mal an geltende Gesetze halten, selbst für den Fall das sie selbst gerne das geltende Recht ändern würden. Auch ein Politiker der Grünen kann Abschiebungen nicht verhindern, selbst wenn er wüsste das die getroffene Entscheidung falsch ist. Das liegt nicht in seiner Macht. Nennt sich Gewaltenteilung und ist eine der besten Errungenschaften dieser Demokratie. Nicht wie bei Erdogan wo das Wort eines Mannes geltendes Recht außer Kraft setzt.

      • @danny schneider:

        Ich scheiß drauf was die machen können oder dürfen. Abschiebungen sind Beihilfe zum Mord und Habeck laviert sich da auf seine typisch eloquente Art drum herum. "blablabla, ist Scheiße, aber kann man ja nicht ändern... blablabla...aber sonst sind wir ja ganz human blablabla..." Wozu zum Teufel ist der Mensch Politiker geworden? Es gibt keine humane Abschiebung!

    • @Neinjetztnicht:

      'Die Menschen, die ich kenne und die in diesem Kontext tätig waren und sind, sind gewiss keine Patrioten und machen das was sie tun nicht aus Liebe zu irgendeiner "Nation"...'

       

      Und warum machen die das dann?

      Ich verstehe irgendwie das Patriotismusbashing nicht, jeder, der sich für seine Mitmenschen engagiert, macht das, damit es den Menschen in seiner Umgebung besser geht, wie anders als Gemeinsinn/Heimatverbundenheit (und nichts anderes ist (Lokal)Patriotismus, im Gegensatz zum Nationalismus), soll man das denn nennen?

      • @Peterbausv:

        Das ist Quatsch...Wenn ich mich sozial einbringe, mache ich das, wie Sie ja richtig sagten, für andere Menschen, nicht um meine "Heimatliebe" auszuleben... Entscheidend ist wohl, dass ich das hier machen kann, aber auch überall auf der Welt. Bin ich also Patriot wenn ich an ganz anderen Flecken der Erde zum Beispiel Katastrophenhilfe leiste? Nein, ganz sicher nicht!

        • @Neinjetztnicht:

          Es ging mir eher um den Begriff Patriot, den ich (und anscheinend auch andere) durchaus (relativ) positiv assoziiere, mit Leuten wie Brandt, Böll oder Mann, und eben mit Begriffen wie Gemeinwesen oder Heimat.

           

          Im Gegensatz zu Begriffen wie Nation oder Volk.

          • @Peterbausv:

            Wie oben schon mit dem Duden verlinkt, ist dieser Begriff per Definition an Staat, Nation, Vaterland und Heimat geknüpft. Wie Sie das trennen können, bleibt mir ein Rätsel...

    • @Neinjetztnicht:

      Stimmt. Merkel als Person hat sich über den „linken Patriotismus“ des „Wir“– schaffen–das–nicht von Wagenknecht, Lafontaine und co. hinweggesetzt.

      • @Rudolf Fissner:

        Jetzt müssen Sie nur noch erklären, wie Sie in Verbindung mit Merkels "wir schaffen das" jetzt auf "Wagenknecht, Lafontaine und co." kommen. Doch wohl nicht der Versuch, von der eigenen stramm rechten Gesinnung abzulenken?

        • @Ute Krakowski:

          Jetzt müssen Sie nur noch erklären dass Sie von Wagenknechts/Lafos rechts anbiedernden Sprüchen zu Merkels Flüchtlingspolitik 2015 nichts wissen. Wohl doch nicht der Versuch die Anbiederei bei den AfD Wählern klein zu reden?

          • @Rudolf Fissner:

            Nur ist mir jetzt nicht so klar, über was sich Merkel da hinweggesetzt haben sollte. Mir scheint, die war doch ganz glücklich über die ungarische Grenzschließung und tut alles, um Flüchtlinge ins Elend zurück zu schicken, z. B. nach Lybien. Das "wir schaffen das" war doch nicht mehr als ein Spruch, eine spontane Geste des Sympatie-Heischens. Die einzigen, die das nicht kapieren, sind die Leute von der AfD. Also, besser als "Wagenknecht, Lafontaine und Co." ist Merkel in der Beziehung ganz sicher nicht. Nur, dass sie einen andern Eindruck zu erwecken versucht.

    • @Neinjetztnicht:

      'Patrotismus', wtf?

      Aber mein Eindruck - in einer ländlichen Gegend, ist dass viele der rund um die Flüchtlingshilfe tätigen Leute das Ganze durchaus aus einer Art Gemeinsinn heraus tun, so wie es bei ehrenamtlicher Arbeit häufig der Fall ist.

      Mit anderen Worten, die denken sich, hier in meinem Dorf, meiner Stadt - meinem Land - gibts ein Problem (oder Leute, die ein Problem haben) und ich mache was, um zur Lösung beizutragen bzw. den Leuten zu helfen.

      • @Flipper:

        Ok, aber das hat doch mit der "Verbundenheit zur Heimat/Nation" nichts zu tun, oder? Die helfen, weil sie sehen, dass es ein Bedarf gibt, bestenfalls aus Menschlichkeit. Das würden diese Menschen aber genauso ohne Staat und Nation machen, denke ich.

        • @Neinjetztnicht:

          Heimat - Dorf, Stadt/ Nation - Land,

          Gegensätze sind das nur, wenn man erstere Begriffe pseudoreligiös verklärt und letzteren jegliche emotionale Verbundenheit abspricht.

          Das eine ist verlogen und letztlich tödlich, das andere ist weltfremd.

          Und wie gesagt, viele helfen auch deshalb, weil sie den Bedarf dazu auch mit ihrem Gemeinwesen verbinden, auf kommunaler aber auch auf nationaler Ebene. Immerhin haben wir von Osteuropa verlangt, dass sie Solidarität auf europäischer Ebene zeigen, trotz Todesangst vor den unbekannten Moslems.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Flipper:

            Ich wüsste nicht, was an Heimat verlogen sein soll. Man hat sie oder man hat sie nicht. Wer sie politisch aufladen will, instrumentalisiert sie und bringt sie in die Nähe von solch wirklich dämlichen Konstrukten wie Vaterland oder Nation.

  • Die Qual des Wal.

     

    Gutes Beispiel!

     

    Ich bin gespannt auf Wirrungen der Regierungstruppe.

  • Warum sind die Medien so geil auf den neuen Messias Emmanuel Macron?

     

    a.) der wurde nur gewählt weil die Franzosen noch einmal den nationalsozialistischen Front National verhindern wollten

     

    b.) der macht / plant eine französische Agenda 2010 - all das was hier die Armut und die Gewinne der Reichen vergrößert hat will er einführen! Auch sind weitere stark negative Effekte auf die kleineren Länder zu befürchten. D.h. Deutschland und Frankreich werden bei hoher Produktivität sich gegenseitig in eine Spirale der Lohnsenkungen zwingen. Macron braucht dazu auch den EU Finanzminister der diese schlimmen Auswirkungen möglichst lange mit viel Geld verschleiert. Gott, warum berichtet die deutsche Presse nicht mal das dieser Mann dabei ist Europa in Gänze gegen die Wand zu fahren. Statt Macron zu bejubeln müsste Deutschland endlich umsteuern und ihnd davon abbringen das er tut was er tun muss [so lange Deutschland sich zum hochproduktiven Niedriglohnland macht, kann er gar nicht anders als gleiches mit gleichem zu bekämpfen] - leider wird das mit Union & FDP natürlich nicht passieren

    • @danny schneider:

      Warum die Medien so geil auf den Franzosenwesterwelle sind?

      Weil die Medien den Millionären gehören und der gerade einen umfangreichen Sozialabbau betreibt gegen den sich die Bevölkerung kaum wehren kann weil immer noch der Notstand herrscht.

      Läuft gut für die Elite in Frankreich, entsprechend begeistert ist deren Pressestelle

      • @Oskar:

        na ja, aber auch die "unabhängige" Taz ist jetzt nicht sehr kritisch bei Macron.

         

        Wär mir zumindest noch nicht aufgefallen...

         

        Der allgemeine Tenor ist doch: Macron maximal zu unterstützen (sonst gewinnt die böse Marie doch beim nächsten mal)

        • 3G
          39167 (Profil gelöscht)
          @danny schneider:

          Danke für die Aufklärung bezüglich Macron.

          Habe mich immer gefragt ob der Zuwachs der AfD politisch so gewollt ist. Hat vieles dafür gesprochen.

          Mit der Macronerklärung wird das alles stimmig.

          Jeder ist recht, der die braune Grütze verhindert. Da kann der- oder diejenige Sozialabbau betreiben und regieren nach eigenem Gusto und die Presse klatscht dazu.

          Perfekt!

  • Das scheint ein neuer taz-Trend zu sein, aber hört bitte, bitte baldigst mit diesen "BUNTE"-Bildern auf!

  • Ein kluger wendiger Kopf, der so gar nicht zu den grünen Ideologen passt.

    • @Nikolai Nikitin:

      LOL & Öhm .... dann nennen se doch mal einen „grünen Ideologen“. Bin schon mächtig gespannt !

    • @Nikolai Nikitin:

      Wieso eigentlich immer die Zuschreibung "Ideologen"?

      Nur weil grüne Politiker die tatsächlich existenziellen zu lösenden Probleme ernst nehmen und benennen?

      Ist das Ideologie oder stört das nur beim Finger in die Ohren stecken und weiter laut "LaLaLa"-Singen und stattdessen an kleinen Schräubchen zu gefühlten Problemen drehen und das als "Meilenstein" zu verkaufen?

      • @Life is Life:

        Das liegt einfach daran, dass Herr Nikitin nur hier reinschreibt, um möglichst kurze, möglichst zynische Kommentare zu hinterlassen.

        Um in seinem Jargon zu bleiben, könnte man das auch demagogisch nennen. Auf Dauer ist das aber einfach zum Gähnen.

        • @Flipper:

          Dann Gähnen Sie mal schön weiter. Meine Erfahrung hier ist, dass wenn man Grüne als das was sie tatsächlich sind, argumentativ entlarvt, man sich unmittelbar folgend sämtlicher grüner Kampfdrohnen erwehren muss.

          • @Nikolai Nikitin:

            Ihr Ernst, fleissiger @Николай? Sie wollen wirklich "entlarven", gar "argumentativ"? Wann hätten wir hier je von Ihnen etwas zu lesen gekriegt, das sich auch bei großzügigster Auslegung als "Argument" interpretieren ließe??

            • @Bitbändiger:

              Leben Sie weiter in Ihrer Traumwelt und verlassen Sie sich auf die Menschen, die politische Probleme intellektuell auch erfassen können.

          • @Nikolai Nikitin:

            Echt jetzt? Nach meiner Erfahrung sind die Grünen-Hasser hier ganz klar in der Überzahl.

            Allerdings ist der Ideologie-Vorwurf eher selten, die Mehrheit der Kommentare wirft ihnen meistens vor, dass sie regieren wollen, und das auch noch ohne das eigene Programm zu 100% in Koalitionen durchsetzen zu können. Falls Jamaika kommt wird das Geschrei auf jeden Fall wieder groß sein.

            Was sind denn die bösen Grünen Ihrer Meinung nach 'tatsächlich'?

            • @Flipper:

              Vielleicht sollten Sie lieber fragen, wer Nicolai Nikitin tatsächlich ist. Ich glaub, das ist ein bot mit Zeichenbeschränkung.

              • @Artur Möff:

                Selbstverständlich bin ich ein Bot, und zwar direkt von Wladimir gesteuert.

    • @Nikolai Nikitin:

      richtig, habe ich schon vor einem guten Jahr nach einem Interview im DLF gedacht.

       

      Leider hat die grüne Basis wieder die 2 Papnasen ins Rennen geschickt.

       

      Mit Habeck hätte ich ggf. sogar grün wieder meine Stimme gegeben.

  • Gutes Interview! - dank des Interviewpartners.

     

    Ansonsten zeigt Habeck auch auf, in welcher Weise Journalisten Fake-News verbreiten und Politikern subtil Unredlichkeit und Lügen unterschieben:

     

    "Ach ja? Die Rheinische Post berichtet, Sie und die grünen Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir hätten bei einem Treffen mit FDP-Verhandlern bereits über Ressortzuschnitte gesprochen."

     

    Eine solche Aussage kann nur geprüft und bei stichhaltigen Belegen übernommen werden - was sie hier machen befördert die Politikverdrossenheit und kommt welcher Parteien zugute? - tja, kann aber gar nicht sein, dass die Presse diesbezüglich was falsch macht...

     

    Gleiches gilt für diese Frage: "Hören wir da zärtliche Kritik an Ihrer Partei? Wir dachten schon, Sie möchten die 8,9 Prozent mit schönreden."

     

    Wieso die Häme? was soll das? Interviewpartner/Politiker lächerlich und damit unglaubwürdig zu machen hat nichts mit kritischen Journalismus zu tun. Die Taz hat vor der Wahl die 5 Prozenthürde für die Grünen thematisiert. Natürlich sind 8,9% vor diesem Hintergrund ein Erfolg. Wenn sich hier jemand was schönredet dann die Taz selbst - gleiches gilt für die "zärtliche Kritik". Sich selbst kritisch zu hinterfragen ist eben nicht einfach, auch für Journalisten nicht - die Grünen machen das übrigens seit Jahren mit Bravour.

    • @Grisch:

      Es ist Herr Habeck, von dem man in diesem Interview jede Menge Geschnacke, aber nix Konkretes und keine Selbstkritik hört. Da MUSS die Presse schon ein bißchen nachsetzen. Die Presse soll ja keine Hofschranze sein.

      • @kditd:

        Nachsetzen und kritsch hinterfragen gerne! - dann aber mit Substanz und nicht mit Verleumdungen.

      • @kditd:

        Aber Hallo - zumal zumal

         

        "…die Grünen machen das übrigens seit Jahren mit Bravour."

        Genau. Dieses sich selbst kritisch hinterfragen - gell.

        Start - Kriegseinsätze - völker&verfassungswidrig -

        Agenda/Hartz IV/Bankenderegulierung

        Als - dreiste Asi-Kellner usw usf!

        Doch doch - Kretsche vorweg am Bede -

        Aber ja. Selbstkritisch - superb!

        Na vom Feinsten - Gellewelle!

        kurz - Claqueure - Hört die Signälchen!"

        Na Servus.

        • @Lowandorder:

          Wenn man sich selbst selbstkritisch hinterfragt, muss man nicht zwangsläufig zu Lowandorder-Ergebnissen kommen...

          • @Grisch:

            Si'cher dat.

             

            Jeder Jeck is anners. &

            Keiner illegal!;))

            Da mähtste nix.

            Normal.

  • Moin. Na bitte - Geht doch!

     

    "…Mein Ministerium in Schleswig-Holstein hat 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit dem nachgeordneten Apparat arbeite ich mit 2.000 Leuten zusammen. …"

     

    "Jo Jo. Twe dree - Hei geit! Kotte Büx -

    Ever liggers fein - Mini stra bel de Jung!

    Jo. Denn Sprech hat er schon mal drauf! & -

    Jo Jo. Twee dree - Hei lücht."

    Der kleine lübsche König!;)*

     

    (*eine besonders feine® - contradictio in adjecto;)

    Widerspruch in sich - für einen aus HL!;)

    Klar - "Die Kindheit liegt am Ende des Lebens. Ob das gut ist? Das muss der kleine König im Dezember selber sagen. Man kann ihn alles Mögliche fragen.

    Kann mit ihm auf dem Balkon liegen und die Sterne anschauen und über Unsterblichkeit reden.…" Jo Jo. So geit dat!

    Aber gemach - Noch ist die schönste Jahreszeit des

    Frühlings - der Herbst - & Jamaika & die Gummibärchen -

    Noch nicht gegessen. Wir dürfen also auf den Dezember - wa!

    Gespannt sein! & Die eine eine Frage - ;)(

    Wird's 'nen Elfember geben?

    Wette mal - Eher nicht - wa!

    Eher böses Erwachen!

    Newahr.

     

    (frei nach Axel Hacke&Ernst Kästner!;))

    & a weng Hedwig Munck!;) http://static.onleihe.de/content/kunstmann/20091006/978-3-88897-618-6/v978-3-88897-618-6.pdf https://www.uibk.ac.at/literaturhaus/slh/pdf_lesebuch/11-erich-kaestner.pdf

    & http://www.derkleinekoenig.de/

    • @Lowandorder:

      Auch klar - Erich heißt der Kästner

      Scheiß Korrekturprogramm!;)

      Da - bleibt das Negative - newahr!

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Dass bei Ihrem "Stil" ein "Scheiß Korrekturprogramm" greifen soll, nimmt Ihnen niemand ab.

        Aber so kleine Ernst-Erich-Verschreiber mal als solche anerkennen anstatt immer irgendwas und -wen dafür verantwortlich machen, ist wohl nicht so sehr Ihre Art...

        • @571 (Profil gelöscht):

          Tja - das haben nicht nur solch dorig Korrekturprogramme gemeinsam -

          Erkennen - was mann kennt - gell!;)

          kurz - die Risse sind scheint's doch eher mäßig - hm?;)

           

          & na K.T. - by the way?

          "Was soll er denn einmal werden?

          ……

          ……

          Liebe Frau, lassen Sie Ihren Sohn Beamten werden.

           

          Ignaz Wrobel

          Die Weltbühne, 10.07.1928, Nr. 28, S. 60,

          wieder in: Mona Lisa. http://www.textlog.de/tucholsky-was-soll-werden.html

          &

          ps im Hamburger Thalia - gings von der Empore einst noch etwas drastischer zu

          "Lot das Aas Agent warrn!"

          Wie ming Ohl gern schmunzelnd berichtete - "Nee - wi bruck keen Glas -

          Wi supp ut'n Buddel!" So geit dat!

          Mal im Ernst - & nich in Willi sein Mantel!;) ~>

          Le style c'est l'homme - &

          Der Glaube - ist halt für die Kirche

          Reserviert & versetzt keine Misthaufen!

          http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Le+style+c%27est+l%27homme

          Zeno - wie passend - gell!;)