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Gastkommentar Schau zu Muslim FashionGleichberechtigung infrage gestellt

Kommentar von Mahshid Pegahi

Frauen haben dafür gekämpft, sich lässig zu kleiden. Bei Musliminnen heißt es, sie verhüllten sich freiwillig. Eine Ausstellung verharmlost den Zwang.

Zum Schwimmen mit Burkini? Ist das Freiheit und Selbstbestimmung? Ein Bild aus der Ausstellung Foto: Shereen Sabet/ Splashgear LLC

I n Iran sind derzeit Hunderttausende von Frauen, die gegen die Zwangsverschleierung protestieren, von massiven Repressalien bedroht. Viele wurden verhaftet. Wir, die „Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung“, bewundern ihren Mut und solidarisieren uns mit ihnen. Auch jetzt sitzen mehrere Frauen im Gefängnis, darunter Nasrin Sotudeh – die Anwältin, die diese Frauen vor Gericht verteidigt hat.

Die Frage ist: Warum wird der Kampf dieser Frauen in deutschen Medien kaum thematisiert? Und warum besteht Empathie gegenüber einer im Kern frauenfeindlichen Ideologie? In der deutschen Öffentlichkeit wird vieles diskutiert und aufgedeckt, wenn es um die sexuelle Nötigung von Frauen geht (#MeToo). Aber wenn es um die derart frauenkontrollierende Ideologie wie den fundamentalistischen Islam geht, wird seine modische Variante gezeigt!

Deshalb protestieren wir aufs Schärfste gegen die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“, die derzeit im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen ist. Frauen haben es sich in Deutschland erkämpft, sich lässig zu kleiden. Wenn es um Musliminnen geht, hören wir jedoch immer wieder, sie würden sich freiwillig verhüllen. Aber was ist diese „Freiwilligkeit“? Ich weiß aus eigener Erfahrung: Wenn ein Mädchen von klein auf vermittelt bekommt, dass eine unverschleierte Frau „unrein“, „nicht sittsam“, „unehrenhaft“ ist, dann ist diese „Freiwilligkeit“ eine Illusion.

Warum sollten Siebenjährige ein Kopftuch tragen müssen? Oder am Schwimmunterricht nur im Burkini teilnehmen? Ist das die Freiheit und Selbstbestimmung, wie eine demokratische Gesellschaft sie anbieten sollte? Gleichberechtigung ist ein durch die deutsche Verfassung geschütztes Gut. Die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashions“ stellt sie ohne Zweifel infrage. Sie will den Frauen weismachen, eine von Männern gemachte Vorschrift sei die wahre „Befreiung“ der Frau. Und chic und fotogen noch dazu! Doch Freiheit heißt, sich ohne Gebote, Verbote, Pflichten und Zwänge immer wieder aufs Neue entscheiden zu können.

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133 Kommentare

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  • nu gugge ma da! www.taz.de/Israeli...der-Wahl/!5583793/



    ob wir das mit muslimas aus aller herrinnen länder auch mal so hinkriegen?

    • @christine rölke-sommer:

      Sollen die jetzt echt alle konvertieren?

  • Warum die TAZ Journalisten nie betroffene Frauen, die aus der islamischen Communities durch Gewalt und Unterdrückung dieses Kleiderdiktat ertragen müssen, über diese Thematik gefragt? Ja, ich weiß warum. Keine traut sich öffentlich darüber zu reden.

    Ich empfehle Ihnen, gehen Sie in die Frauenhäuser, gehen Sie in die betreuten WGs für Mädchen, lesen Sie bitte Statistik über Ehrenmorde (www.ehrenmord.de/doku/doku.php) und Zwangsheiraten.



    Lesen Sie die Studien über Selbstmordraten innerhalb der muslimischen Community (www.deutschlandfun...article_id=163317).

    www.welt.de/politi...zidgefaehrdet.html

    www.welt.de/politi...der-Migration.html

    Lesen Sie die Polizeiberichte über Streitigkeiten in den Familien, wo immer die Mädchens und junge Frauen wegen des Kleiderdiktats von ihren Vätern, Brüder und andere männliche Familienmitglieder bedroht, eingesperrt und geprügelt werden (Wenn sie es überhaupt in seltene Fällen schaffen können, sich bei Polizei melden).

  • Und, wie isset hier? Da werden junge Frauen in öffentlichen TV-Sendungen als "Meeedchen" bezeichnet und so lange abwertend behandelt, wenn sie sich nicht so an- und ausziehen, wie es die Chefin will, wenn sie sich nicht so völlig verrenkt bewegen - um dann damit zu letzt Karriere zu machen, Vorbild zu sein. Ganz furchtbar, müsste lange vor Verhüllung verboten werden, dass so etwas öffentlich ausgestrahlt wird.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      Welche Frau wird denn bitte ins Fernsehprogramm geprügelt und wo steht eine Verbotsforderung im Artikel?

  • Liebe Frau Pegahi,

    Ihr Engagement für die Frauen im Iran in allen Ehren! Dort ist es wirklich nötig und richtig.

    Allerdings bringen Sie den dortigen Kampf nicht weiter, wenn Sie den Rest der Welt zum gleichmaßen repressiv GEGEN Kopftücher, Burkinis etc. eingestellten Territorium machen. Man bringt niemandem bei, sich von Zwängen zu befreien, indem man den erzwungenen Brauch mit staatlicher Macht unterdrückt. Das tauscht subjektiv nur den Zwang aus und gibt abstrakt den Machhabern in intoleranten Ländern wie dem Iran das Argument an die Hand, dass der Zwang an sich ja auch anderswo durchaus üblich ist, er nur in IHREM Land eben in die - vermeintlich - "richtige" Richtung ausgeübt wird.

    Zweiter Punkt: So "verhüllungsbestätigend" ist eine Ausstellung, die sich dezidiert mit attraktiver(!) islamischer Kleidung befasst, gar nicht - eher im Gegenteil: Wie kann man gründlicher den Ayatollahs den Wind aus den Segeln nehmen, als dass man allmählich die von ihnen verlangte Form (bestimmte Klamotten) ihres Inhalts (Signal nicht vorhandener sexueller Verfügbarkeit) beraubt? Wenn Verschleierung und (sexuelle) Attraktivität der Trägerin in den Köpfen der Menschen keine Widersprüche mehr sind, dann ist der Machtkampf entschieden. Die Frauen sind dann wieder selbst die Herrscherinnen über ihre sexuelle Ausstrahlung. Es wird vielleicht noch etwas brauchen, bis alle Beteiligten das kapiert haben, aber an dem Ergebnis ändert es nichts.

    • @Normalo:

      Wie jetzt? Alle anderen Frauen sind jetzt sexuell verfügbar? Weil sie nicht dieses Signal senden?

    • @Normalo:

      Es hat nicht nur mit dem Iran zu Tun.



      Auch hier in Deutschland, die Frauen müssen verschleiert die vier iranische Konsulaten und iranische Botschaft besuchen. Abgesehen davon, dass viele Ehrenmorde und häusliche Gewalt in muslimische Community aufgrund Kleidervorschriften stattfinden.

  • Ich finde Kopftücher sehr schick. Wünsche mir mehr davon. Hoffentlich setzen sich diese Hasser hier nicht noch weiter durch.

    • @Hans Stoffel:

      Warum wollen alle 3 Religionen Frauenhaare verhüllen? Schon mal darüber nachgedacht, was dahinter steckt? Man kann das Kopftuch durchaus ohne Haß kritisch sehen....

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Hans Stoffel:

      Hoffentlich findest du die Kopftücher nur schick und nicht auch noch sexy? In dem Fall hätten die Kopftücher als prophylaktische Antisex-Massnahme ihren Zweck verfehlt

    • @Hans Stoffel:

      Erzählen sie das doch mal Hatun Sürücü. Sie widersetzte sich der Zwangsverheiratung und legte das Kopftuch ab.

      Für ein Gespräch müssen sie allerdings auf den Landschaftsfriedhof Berlin-Gatow gehen, da die junge Frau von ihrem Bruder erschossen wurde. Soviel zum Hass und seinen Folgen.

    • @Hans Stoffel:

      Dann trag doch Kopftuch, Hans. Niemand hindert dich daran.

    • @Hans Stoffel:

      Genau, diese "Hasser", die Frauen dafür einsperren, dass sie kein Kopftuch tragen oder ihre Töchter und Schwester dafür verstoßen/verachten. Die Hasser die das Kopftuch etabliert haben, da ein Frauenkörper zu sündhaft und provozierend sei um Männer damit konfrontieren zu müssen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Weil es keine weiblichen Designerinnen gibt, oder was soll die Aufzählung?



    Dem entgegne ich : Jill Sanders, Coco Chanel, Mary Quant, Miuccia Prada, Donna Karan.

    Natürlich gibt es eine Beeinflussung von Kindern bezüglich ihres Geschmacks.

    Das was am Ende übrig bleibt, wenn sich der Sohn in seiner Entwicklung zwischen den rosa Strumpfhosen die den Eltern gefallen, der Unsicherheit gegenüber den Schulkameraden und der Frage "was gefällt mir eigentlich selbst?" entscheidet, ist dann irgendwann die persönliche Note, die freie Entscheidung zu wählen, wie konform es sein soll.

    Stell dir mal vor, dein Sohn hätte anstelle eines dummen Spruchs eines gleichaltrigen Mädchens, wegen rosa Strumpfhosen eine drastische, staatlich legitimierte Strafe angedroht bekommen-dann sind wir beim Iran und dem Kopftuchzwang.

    Ich glaube auch nicht das du deinen Sohn "einen rückratslosen Versager" genannt hast, als dieser mit den Strumpfhosen fremdelte und ihn allgemein als Schande bezeichent hast-dann sind wir nämlich beim familiären Druck im Bezug auf das Kopftuch.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Dem kann ich mich nur anschließen. Das ist die immergleiche verharmlosende, fraterniserende Art und Weise mit einer Religion und ihrer Kleidungsvorschriften umzugehen.

      Jede Kleidung ist irgendwie irgendwas, bla bla bla.

      Aber es gibt keine Kleidung für deren Fehlen oder auch nur fehlerhaftes Tragen Frauen ausgepeitscht werden und ins Gefängnis kommen.

      Mir ist es schleierhaft, wie man das nicht sehen kann, vor lauter Islambegeisterung.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Und dazu kommt halt noch diese schon etwas angegraute Idee, dass die "strukturelle Gewalt" der Konsumgesellschaft (möglicher Arbeitsplatzverlust, oder auch nur, dass man schief angeguckt wird) mit physischer (Staats-)Gewalt auf einer Stufe steht.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      @ECOX LUCIUS

  • Ich halte die Kopftuch-Debatte für reine Symbolik die keiner Frau und keinem Mädchen hilft. Die Idee, dass das Tragen von Kleidung irgendwo auf der Welt nur mit der freien Entscheidung zu tun hat, ist naiv. Kleidung unterliegt immer gesellschaftlichen Konventionen und wer sie bricht, muss bei uns zwar nicht ins Gefängnis, aber bekommt unter Umständen Probleme am Arbeitsplatz, in der Schule, wird nicht ernst genommen oder ausgelacht. Kindern darf man als Eltern von Gesetzes wegen vorschreiben, was sie anziehen sollen. Glauben Sie im "freien" Westen laufen alle Kinder mit Kleidern herum, für die sich sich selber entschieden haben? Mein Sohn wäre noch während seiner Schulzeit täglich mit dem Schlafanzug und in Gummistiefeln aus dem Haus gegangen, hätte ich ihn nicht unter Druck gesetzt, Kleidung zu tragen. Seine rot gemusterte Hose und sein selbst ausgesuchtes dunkelrosa Kindergartentäschchen trug er am ersten Tag des Kindergartens und danach nie mehr wieder, weil ihm ein Junge sagte: "Wie ein Mädchen". Die gleiche Geschichte wiederholte sich mit den Strumpfhosen im Winter.



    Zu "eine von Männern gemachte Vorschrift" nur folgendes: Karl Lagerfeld, Yves Saint Laurent, Christian Dior, Giorgio Armani, Willy Bogner, Hugo Boss, usw.

    • @ecox lucius:

      Man kann Mode und Kopftuch nicht miteinander vergleichen.



      Die Modeindustrie wird durchaus für ihren Sexismus und ihre Art Frauen zu objektifizieren kritisiert. In einem Rahmen der angemessen ist, denn es wurden nie Frauen dafür verhaftet dass sie Dior oder Armani getragen oder nicht getragen haben. Auch wurden nie Frauen dazu gezwungen mit der Begründung, dass sie Männer sonst provozieren würden. Und nicht zuletzt wird Mode auch an und für männliche Körper gemacht, wenn auch Männermode weniger Beachtung bekommt. Also keine "Vorschrift".

      Beim Kopftuch ist es anders, nur Frauen sollen "rein" und "ehrenhaft" sein und ihrem Ehepartner gehören, Männer können machen was sie wollen (und das ist Kontrolle über Frauen zu haben).

  • Ich möchte noch ergänzen, dass im Koran nicht ein einziges Mal gefordert wird, dass Frauen sich irgendwie auf irgendeine Weise verschleiern. Also, eine reine Männererfindung aus dem bis heute mittelalterlich-patriachalischem muslimischen Raum.

    Ein weiterer Fakt aus der Reihe "ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt" ist: das Wort Jerusalem oder Al Kuds taucht im Koran auch nicht auf. Bemerkenswert, für eine heilige Stadt, möcht ich meinen. Der Mann will Unterdrücken, der Mann brauch einen Feind und biegt sich seine Welt passend.

  • Das ist soo öde. Diese Debatte kennt nur noch Bekenntnisse unterschiedlicher feministischer Strömungen. Hier haben wir ein Paradebeispiel für die Fraktion 'Bitte Kopftuch verbieten wegen der unterdrückten Frauen im Iran' obwohl hier nicht der Iran ist und stattdessen Frauen wegen ihres Hijabs auf der Straße angegriffen werden. Die Möglichkeit, dass sich feministische Kämpfe hier und dort unterscheiden könnten wird dabei gar nicht in Erwägung gezogen.



    Und dann ist da natürlich noch das Handlungsloch 'Verbot eines patriarchalen Symbols' als feministische Politik. Statt den Zwang zum Hijab als Nötigung zu verfolgen und somit muslimische Macker zu bestrafen werden Frauen bestraft. Das ist ungefähr so, als ob man nicht prügelnde Ehemänner bestrafen würde sondern geprügelte Ehefrauen dafür, dass sie in der Öffentlichkeit mit nem blauen Auge rumlaufen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @LesMankov:

      "Die Möglichkeit, dass sich feministische Kämpfe hier und dort unterscheiden könnten, wird dabei gar nicht in Erwägung gezogen."

      -Ist diese Unterscheidung nicht der einzige Grund warum "wir Linke" überhaupt noch über muslimische Bekleidungsregeln diskutieren, anstatt sie als absolutes No Go zu abzulehnen? Ganz so dumm wie du es gerne hättest, ist nicht jeder Kritiker von religiösen Dogmatismus.

      Die Frage ist eher, wie viel Raum man diesen religiösen Dogmen noch einraumen möchte?

      Wo steht eigentlich die Verbotsforderung im Artikel, von der du sprichst? Ich finde die Stelle nicht?

      Bisher ist nur eines verboten und das sind "aufreizende und geilmachende" Haare im Iran öffentlich zu zeigen. Immer schön gleichförmig und züchtig unterm Kopftuch die ganze sündige Kopfbehaarung vor dem männlichen Gott und dem männlichen Propheten verstecken, der dich als Frau zwar nur für ein etwas besseres Nutztier hält, aber hey; irgendwie lässt sich das bestimmt auch noch feministisch umdeuten.

      Was sind denn die sich fundamental von iranischen Problemen unterscheidenenden, feministischen Kämpfe hierzulande, die genau gegenteilige Aktionsformen wählen, um für die Befreiung der Frau einzustehen?

      Verstehe was du sagen willst; dort im Iran ist es freiheitlich für Frauen, sich zu entkleiden, hier ist es freiheitlich sich zu bekleiden. ^^Das ist also deine Theorie?-Ganz schön konservativ und auch irgendwie ein bischen geschichtsvergessen.

      Slut-shaming, oder die zugesprochene Mitschuld an einer Vergewaltigung wegen "aufzeizender Kleidung", Röcke die zu Schulzeiten meiner Mutter noch über die Knie gehen mussten, die Kirche die über Jahrzehnte tausende missbrauchte; zu guter letzt natürlich Nonnen mit Kopftuch und Priester die aufs Zölibat schwören usw.

      ^^Die Befreiung der Menschen und in diesem Fall gesondert Frauen, geht nur in eine Richtung; weg von religiösen Dogmen, völlig egal ob hier oder im Iran.

    • @LesMankov:

      Der Artikel behandelt den Kopftuchstreit aus feministischer Sicht, die ja auch medial dominiert. Aber das Wohlergehen von Frauen ist keinesfalls der einzige und meiner Meinung nach nicht der wichtigste Aspekt der Debatte.

    • @LesMankov:

      Das schlimmste ist, dass der Ruf nach dem Kopftuchverbot so perfide getarnt ist: "Doch Freiheit heißt, sich ohne Gebote, Verbote, Pflichten und Zwänge immer wieder aufs Neue entscheiden zu können."

    • @LesMankov:

      Ergänzung: Hier der Begleittext zur besprochenen Ausstellung www.museumangewand...im-fashions-infos/



      Klingt nicht nach einem unkritischen Umgang mit den frauenfeindlichen Implikationen von 'Muslim fashion' stattdessen wird der feministischen Bewegung im Iran offenbar viel Raum gegeben.

  • Danke für das Statement !



    Auch unsere Gesellschaft ist weit entfernt von dem schönen Wunsch, daß Frauen sich kleiden können , wie sie wollen. Wer es nicht glaubt muss nur mal einen Tag lang keinen BH tragen...

  • "Frauen haben dafür gekämpft, sich lässig zu kleiden. Bei Musliminnen heißt es, sie verhüllten sich freiwillig. Eine Ausstellung verharmlost den Zwang."

    Genau.

    Bilder aus den 60ern diese weltoffenen zwanglosen hübschen Frauen.

    www.atchuup.com/ir...e-1960s-and-1970s/

    Danach kam die Scharia.

    • @Justin Teim:

      Wenn es in Indonesien so weitergeht, bleiben von der dortigen Kleidungsvielfalt bald auch nur noch Fotos.

  • Die Iranerinnen kämpfen für die Freiheit kein Kopftuch tragen zu müssen. Nicht dafür dass keine Frau kein Kopftuch tragen darf und Kopftücher verboten werden sollen.

    • @Rudolf Fissner:

      Dass keine Frau kein Kopftuch tragen darf, ist doch in Iran bereits Realität. Wo ist jetzt das Problem?

      • @Ewald der Etrusker:

        ... das deutsche strategen den frauen dort, die kein kopftuch tragen wollen, vorschreiben, wie sie mit ihren kopftuchtragenden geschlechtsgenossinnen umzugehen haben?

        die dortige bewegung richtet sich nicht gegen frauen, auch nicht gegen kopftuchtragende. sie richtet sich insbesondere gegen einen männlichen fundamentalismus, der den frauen vorschreiben will wie sie rumlaufen sollen.

        und schaun sie sich die diskussionen in den foren an. es sind wieder die männer, die in kartoffelland frauen vorschreiben wollen, was sie nicht tragen dürfen.



        männer spielen auf kosten von frauen in beiden ländern - iran und kartoffelland - ihr stammtischspielchen.

        • @Rudolf Fissner:

          Keine Angst, die meisten Iranerinnen wissen, dass ihnen kein Deutscher ernsthaft etwas vorschreiben kann.

          • @Ewald der Etrusker:

            ... solange sie nicht nach Deutschland kommen ...

            • @Rudolf Fissner:

              Und wenn doch, dann zählen sie grad nicht zu "den frauen dort, die kein kopftuch tragen wollen". Weil, dort ist ja nicht hier.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wow. Eine Ausstellung über zeitgenössische religiöse Kleidung. Aber nur für muslimische Frauen.

    Gibt es also auch bald Ausstellungen über katholische und evangelische Frauenmode?

    Oder gab es so etwas jemals?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      (btw mit kl. Genderwechsel - Insulaner

      Kann da nur von abraten.



      Bei einem der zwei hillich Dom-Besuch



      Traute ich meinen Augen nicht - wie in einem Seitengang ein schmächtiger angegrautjahrter Tünn - mittels Lappen über Lappen - jede Blöße deckend - in sojet fiesansehlig Buntvogel usstaffiert:



      De Kardinal Joachim Meißner - Newahr

      kurz - “Einer weniger von denne.



      Sind mir immer noch lieber - als drei von zuvill!“



      Normal.

      unterm— ansonsten -



      Findste sojet katolsch Plünnenläd -



      Mehrfach um denn Dom erümm …servíce.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Ja, aber der Witz in dem Film ist: Er ist ein Mann. Und dazu noch ein mächtiger.

        Im Iran haben sie gerade die Rechtsanwältin, die Frauen verteidigt, weil sie in der Öffentlichkeit den Feudel runtergenommen haben, zu einigen Jahren Knast und einigen Peitschenschlägen verurteilt.

        Kratzt hier keine alte Sau.

        Weil Israel ist ja immer noch schlimmer als der Iran, warum auch immer.

        Diese Mode, die da so modern daherkommt, ist zutiefst reaktionär und frauenfeindlich.

        Ja und auch männerfeindlich. Verkündet sie doch dieses:

        Verhüllen Frauen nicht ihre Reize, müssen Männer über sie herfallen.

        Und dann noch das: Der Islam lässt sich wie die Aufzeichnungen des Christentums interpretieren wie man gerade lustig ist.

        Seyran Ates legt den Wälzer ganz anders aus als die Mullahs. Die Mullahs sagen, Kopf ab, Hand ab, Peitsche raus. Und wer dem Schwachsinn abschwört, wird auch einen Kopf kürzer gemacht.

        Der Westen fraternisiert mit dem ganzen Scheiss und macht bunte Austellungen.

        Die Frauen im Iran kämpfen und zahlen einen hohen Preis und hier wird das goutiert und gefeiert.

        Eigentlich widerlich, oder?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Nur ein Beispiel:



      Der berühmte schwarzwälder Bollenhut ist ein Beispiel für "evangelische Frauenmode".



      In früheren Jahrhunderten gab es standesbezogene Trachten, die sich regional und konfessionell unterschieden. "Freie Mode" blieb dem Adel vorbehalten, wobei ab dem 17.Jh. Paris (Versailles) zum Maßstab wurde.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Ja das mag sein, die Frage ist nur, welcher Mullah verordnet das Tragen des Bollenhutes?

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Egal - dafür gibt er deiner Frau - nicht die Hand - weil die unrein ist.

          So geht das

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Sie haben mich missverstanden.



          Mein Post bezog sich auf die Frage: Gab es so etwas jemale? Damit ist keineswegs impliziert, dass es heute noch so sein sollte. Auch die durch Mullahs verodnete Kopftuchpflich möchte ich nicht rechtfertigen. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es mehr oder minder strenge Bekleidungspflichten auch in unseren breiten gegeben hat. Die Emanzipation davon (Trachten sind heute Folklore) bgrüße ich und wünsche mir, dass auch das Kopftuch dereinst zu Folklore für besondere Anlässe wird und im Alltag keine Rolle mehr spielt.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Joba:

            Ok, verstehe, ja klar hat es das gegeben.

            Was wir aber gerade erleben, ist der Vormarsch der konservativen bis rekationären Interpretation des Koran mit seinen üblen Kleidungsvorschriften.

            Und gerade im taz-Milieu wird die ganze Chose so lange weichgespült, bist sie sich gut auf der Haut anfühlt.

            Kritik daran wird als rassistisch geblockt. Auf katholisch gewendet würde das bedeuten, alle Linksliberalen finden Opus Dei auf einmal gut.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Stimme voll zu. Die üblen Bekleidungsvorschriften sind lediglich das Resultat konservativer Interpretation. Der Koran selbst bleibt eher vage. de.wikipedia.org/wiki/Kopftuchstreit



              Vergleichbar ist das mit der Trennung von "milchig" und "fleischig" im orthodoxen Judentum. (bitte nicht antijudaistisch missverstehen) Liberale Juden halten sich an den Text und kommen wie fast alle Menschen heute gar nicht mehr auf die Idee ein "Böcklein in der Milch seiner Mutter zu kochen", essen aber gerne Cheesburger, weil sie den talmudischen "Zaun um die Torah" für übertrieben halten. Ebenso stellen sich islamische Theologinnen den Mullahs entgegen. Leider werden sie von vielen Linksliberalen nicht darin unterstützt, oft gerade solchen, die bei allem "kirchlichen" sofort Pickel und Schnappatmung bekommen.

              • @Joba:

                Die Parallele zu milchig/fleischig beschreiben Sie schon richtig. Die Frage "Was koche ich" hat eben viel weniger Auswirkungen auf Bewegungsfreiheit, soziale Interaktion etc. als die Frage "Was ziehe ich an". Das macht den Kopftuchstreit um vieles dringender.

                • @Ewald der Etrusker:

                  so einfach ist das nicht:

                  Gerade die ortodoxen Juden verbeiten ihren Frauen genauso wie orthodoxe Muslime ihre Haare zu zeigen.



                  Die einen müssen sie unter einem Kopftuch verbergen ide anderen, die jüdischen Frauen unter Echthaarperücken.

                  Was jetzt "besser", "menschlicher" sein soll erschliesst sich mir nicht.

                  Wenns kalt oder sehr windig ist würde ich wohl eher ein Kopftuch als eine Perücke tragen wollen.



                  In der Praxis wirds dann aber doch meist einfach ne Mütze oder Kaputze sein.

                • @Ewald der Etrusker:

                  Das glaube ich so nicht. Denken Sie nur an die Diskussionen, was in Schulkantinen angeboten werden darf.



                  Fleisch ja oder nein und wenn ja, welches. Unter Eltern und Schüler*innen prallen oft diverse (auch nichtreligiöse) Ernährungsideologien aufeinander.

                  • @Joba:

                    Das kocht deshalb so sehr hoch, weil die Idee der gänzlichen Abschaffung der Tierhaltung dahintersteckt. In der koscheren Küche muss man die Komponenten bloß sauber trennen, dann dürfen sie trotzdem auf den Tisch.

                    • @Ewald der Etrusker:

                      dann bestellen Sie mal im koscheren restaurant zum abschluß Ihrer fleischigen mahlzeit nen kaffee mit milch!

                      • @christine rölke-sommer:

                        Hat bestimmt nicht so lautstarke Folgen wie wenn ich im Kölner Brauhaus ein Alt bestelle.

                        • @Ewald der Etrusker:

                          Quatsch - da wird’s ganz leise:

                          Weil der Köbes das Radio ausstellt -



                          & Däh!………



                          Normal.

                        • @Ewald der Etrusker:

                          Sie haben - mal wieder - keine ahnung: Sie fliegen hochkant raus und abkassiert wird draußen!

                          • @christine rölke-sommer:

                            Da Sie ja sowieso mehr Ahnung haben: Ist das bei allen koscheren Restaurants so oder nur bei bestimmten?

                            • @Ewald der Etrusker:

                              probieren Sie es doch aus - am besten in Jerusalem!

                              • @christine rölke-sommer:

                                Ach schade, Sie haben also auch keine Ahnung. Na gut...

                    • @Ewald der Etrusker:

                      Stimme Ihnen insofern zu, dass es bei Ernährungsfragen leichter ist, sich ins Private zurückzuziehen, während Kleidung immer sofort sichtbar bleibt.



                      Trotzdem macht es sich im Zusammenleben aus meiner Sicht nicht vorteilhaft bemerkbar, wenn Leute sich weigern, mit anderen an einem Tisch zu sitzen, weil das "falsche" Essen darauf steht. Die (Selbst)ausgrenzung wird nur durch Abwesenheit "sichtbar", was sie aus meiner Sicht aber nicht besser macht.



                      Eine Konsequenz könnte sein, dass in Gemeinschaftseinrichtungen nur noch koscheres/halal/veganes Essen angeboten wird, je nachdem wo der kleinste gemeinsame Nenner liegt.



                      Auch wenn ich persönlich damit leben kann (daheim esse ich, was ich will) empfinden Viele das als ähnliche Zumutung wie eine Kopftuchpflicht, weil Sie in der Öffentlichkeit den Anforderungen von Minderheiten (wer auch immer sie sein mögen) genügen sollen.

      • @Joba:

        Das städtische Bürgertum hat sich den Verzicht auf Trachten erkämpfen müssen und dann seinerseits am Adel orientiert.

        • @Joba:

          Und etliche Nachfahren dieses Bürgertums, vorrangig viele im linken Spektrum, lassen nun die oben erwähnten Iranerinnen wie "islamophobe Marionetten des Westens" dastehen - man lässt sie sozusagen im Regen stehen...

          • @Ewald der Etrusker:

            Aus meiner Antwort an Jim Hawkins geht nervor, dass ich durchaus nicht zu den etlichen gehöre, sondern ganz auf der Seite von Frau Pegahi stehe.

            • @Joba:

              Äh sorry, dass das so rüberkam, das war nicht gezielt auf Sie bezogen sondern allgemein auf diejenigen, die, na ja, siehe oben - die eben aus den Kämpfen ihrer Vorfahren Lehren ziehen, mit denen ich nichts anfangen kann...

  • "Warum sollten Siebenjährige ein Kopftuch tragen müssen?"

    Sollen Sie nicht. Aber warum sollten Siebenjährige kein Kopftuch tragen müssen, wenn sie es wollen?

    • @Rudolf Fissner:

      Ihrer Meinung nach ist also jeder Kinderwunsch Resultat einer reflektierten Entscheidung. Sollte demnach jeder Wunsch von Kindern, auch z.B. der durch Werbung suggerierte nach Süßigkeiten oder Spielsachen, erfüllt werden? Im Falle des Kopftuches ist es deshalb problematisch, weil das familiäre Umfeld an die Stelle von Werbung tritt und Unterscheidung von "Ungläubigen" gelobt wird.

      • @Joba:

        Was ist daran problematisch wen liberale religöse oder auch nicht religiöse Eltern einen legeren Umgang mit dem Kopftuch pflegen und dem Kind die Entscheidung selber überlassen. Es sind ja nur die wenigsten Pro- oder Contra-Fundamentalisten

        • @Rudolf Fissner:

          Eine siebenjährige, die ganz ohne äußeren Einfluss sagt "Ich will den ganzen Tag ein Kopftuch tragen"? O bitte - wie wahrscheinlich ist das?

          • @Ewald der Etrusker:

            42% ?

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Nein.



              Empirische Studien in westeuropäischen Gesellschaften deuten darauf hin, dass wir eher bei 0,42% liegen.



              Wie Sie wissen, sind es in den gerade erwähnten Gesellschaften inzwischen die Kinder, die die Eltern völlig am Wickel haben, sei es nun in Taschengeldfragen, oder bezüglich der geforderten Aufwendungen der Eltern für schicke Markenklamotten und für die Smartphones der kleinen Monster oder auch beim täglichen Taxidienst überall hin, den die meisten Eltern als pflichtschuldige Fron akzeptiert haben.



              Eine Mode mit einem Trend zur Verhüllung hat sich bei diesen freiheitsliebenden kleinen Konsumterroristen eben nicht mal andeutungsweise entwickelt, geschweige denn in der Breite durchgesetzt.



              Also vergessen wir mal schnell Ihre These, dass ohne jeden Einfluss die Siebenjährigen zu hohen Prozentsätzen ihren Kopf verhüllen wollen-täten-tun.

            • @Rudolf Fissner:

              Äh, Moment mal, die Zahl haben Sie von Douglas Adams!

              • @Ewald der Etrusker:

                Gibt es eine passendere Antwort auf Fragen nach Statistiken, die niemand erhoben hat? ;-)

                • @Rudolf Fissner:

                  Ihre wirklich kontraintuitive Annahme, dass die Kinder das von ganz alleine wollen, legte nahe, dass es da eine empirische Grundlage gibt. Aber das bestreiten Sie ja selbst, damit ist das Thema eigentlich geklärt.

                  • @Ewald der Etrusker:

                    & Danke für den Fisch

                    • @Lowandorder:

                      Und das, wo doch die Monate ohne "r" praktisch schon vor der Tür stehen...

    • @Rudolf Fissner:

      Meinen Sie das ernsr??? Ich glaube wirklich...Kein Kind mit sieben will ein Kopftuch tragen. Lesen Sie mal Zana Ramadani. Oder die Stellungnahme von Terre des Femmes! Das Kopftuch hat im Kindergarten und in der Schule nichts, aber auch gar nichts verloren!

  • 9G
    93138 (Profil gelöscht)

    Gut so, Frau Pegahi!

  • Nun Frau Pegahi so sieht der intersektionelle Feminismus eben aus. Das einzige Prinzip das noch Bestand zu haben scheint ist das der Opfer-Hierarchie und in der stehen eben nicht Frauen, sondern Muslime an erster Stelle. Da ist es dann auf einmal Feministisch, wenn Frauen den Mund halten um Muslimen und Migranten im Allgemeinen eine Rufschädigung zu ersparen.

    Das geht dann im schlimmsten Fall so weit wie in diesem Fall ( daserste.ndr.de/pa...inge,selin100.html ) bei dem eine Politikerin von Die Linke ihre eigene Vergewaltigung vertuscht und die Täter vorsätzlich falsch beschrieben hat, um rassistische Vorurteile nicht zu fördern.

    Jetzt werden Freunde des Kopftuchs natürlich sagen das Frauen sich nicht die Freiheit zum Tragen lässiger Kleidung, sondern zum Tragen jeglicher Kleidung erstritten haben. Das ist platt und dümmlich. Erstritten hat man sich das Recht seine Kleidung frei von externen Zwängen wählen zu können und dann wird auch ein Schuh aus dem Widerstand gegen das Kopftuch. Denn bei keinem zweiten Kleidungsstück ist es so zweifelhaft, ob es tatsächlich freiwillig getragen wird oder nicht.

  • Stimmt, Frauen haben es sich erkämpft, sich zu kleiden, wie es ihnen beliebt. Sie haben aber sicherlich nicht dafür gekämpft, sich erneut sittenstreng kleiden zu müssen.

  • Emotional aufgeladener, inhaltlich verallgemeinernder Kommentar. Und falsch, das Thema Kleidung muslimischer Frauen wird viel zu sehr thematisiert und in Europa fast nur so, Frauen mit Kopftuch zu diskriminieren. Steht die extreme Sichtweise mit der vom Namen her zu vermuten Herkunft der AutorIn in Zusammenhang? Ich finde weder die eine noch die andere Position hilfreich.

    • @sachmah:

      Haben Sie das Gefühl in diesem Kommentar würden Frauen mit Kopftuch diskriminiert? Ich persönlich finde es wird sehr gut differenziert zwischen der Förderung des Kopftuchs aus macht politischen Motiven und der Freiheit der Frauen, die selbstverständlich von ihrer Erziehung und der Religion der Eltern massiv beeinflusst wird. Das Kopftuch als Symbol zu kritisieren ohne eben auch die tragenden zu diskriminieren wird leider zu selten diskutiert. Ich empfehle Ihnen sich mal mit dem zentralrat der exmuslime auseinander zu setzen, das ist sehr spannend.

  • „Frauen haben es sich in Deutschland erkämpft, sich lässig zu kleiden“

    Falsch! Frauen haben es sich erkämpft, sich zu kleiden wie es ihnen beliebt. Sie haben nicht eine Kleidervorschrift durch eine andere ausgetauscht

    • @Rudolf Fissner:

      Schon richtig, man kann den Kommentar aber sonst auch mit ihrem Änderungsvorschlag genauso stehen lassen finde ich.

    • @Rudolf Fissner:

      Richtig!!

  • also... die ausstellung steht schon etwas länger auf meiner to-do-list und www.museumangewand...im-fashions-infos/ hat mich nur noch neugieriger gemacht. vielleicht bis sehr wahrscheinlich werde ich bei der gelegenheit Fatima Mernissis *deutsch Harem: westliche Phantasien – östliche Wirklichkeit* als reiselektüre einpacken...

    • @christine rölke-sommer:

      Do lists müssen bei Deutschen komischerweise immer abgearbeitet werden.

      Aus der Haut fahren wollen, aber im Sumpf der vorfahren stecken.



      Immer Disziplin bewahren und die Vorfahren transpornieren.

      So wird das nix.

      • @Justin Teim:

        Sie sollten nicht von sich auf andere schließen.

    • @christine rölke-sommer:

      Klar - was dem Paster das Bäffchen - ...

      Anders gewendet - War es Erdo I. - oder



      Erbakan bereits - der die fett männlich politinszenierte Verkopftuchung & dem Hohn&Spott der zivilgesellschaftlichen Türken - mit der Ankündigung derart befeuerte bzw letzterem so begegnete - “Wir werden unsere Frauen von den besten Schneidern & Modedesignern einkleiden lassen!“ = Nichts anders als:



      Machismo con Mamismo el classico! =



      Verordnet vs Freiheit! Nothing else. •

      kurz - Das - ist unter Mithilfe allfälliger N.I.s (die gibt’s - weil‘s ihnen zumeist zudem nichts kostet!) - Ja scheint’s ganz ordentlich gelungen.



      (Als ich 1988 nach Köln in “Türkisch Sektor“ kam - sahste keine Mädchen von 12+ & kaum junge türkische Frauen mit Kopftuch & - voll anders mittlerweile!)

      Ha no & Zu sojet wie hier - als Claqueur negligable anzureisen. Mit Verlaub.



      Dat mußte erstmal bringen. Newahr.



      Nich to glöben & Rein tonn katolsch warrn. Liggers.



      Njorp.

      Prêt-à-porter - Wünsche alles Schlechte

      • @Lowandorder:

        bevor ich pickel auf der magenschleimhaut kriege



        www.fischundfleisc...319#comment-779529 und sage nur noch: slutwalk

        • @christine rölke-sommer:

          Na - Sie kennen ja Sachen.



          &



          Wünsche gute Besserung. Gelle.

          • @Lowandorder:

            nun wissen Sie hoffentlich, was seriös ist und was nicht.



            ich kannte bislang nur ni putes ni soumises, dank Theo kenne ich jetzt mehr... und denke wieder an das beduinenlager in der Sinai in den 70-gern, in dem frauen babies stillten. nur touristen fanden das sonderbar, weil doch die brüste zu sehen waren... another lesson about ambiguity.

            • @christine rölke-sommer:

              …hm. Sag mal so:

              Was an nackten Brüsten beim Babystillen mehrdeutig & btw - hier erklärend sein soll?



              Ist mir schlicht ein Rätsel.

              unterm—— vllt —-



              Kommen Sie ja so derart “von woanders her“ als ich, daß Ihnen sojet bemerkenswert erscheint & dennoch aber - mal rückgekoppelt auf mein obiges. Doch auch Ihnen klar sein dürfte - anders gewendet:



              Daß ohne die mit klarem (& zwar klar männlichem) politischen Kalkül (schauens sich nur Erbakans Vita an) Inszenierten! Pro-Kopftuch-Drive & die unsägliche Ignoranz der Europäer - so unbedarfte Blindfische wie Bimbes & Angie vorweg! Es niemals zu so einem - leider auch von Ihnen beklatschten - anti-emanzipatorischen Kopftuchhyp gekommen wäre. •

              (ps zitier nur mal unsere türkischen Geschäftsstellenbeamtinnen schon Mitte/Ende der 90er: „ mein Gott - in Köln siehste mehr Kopftücher als in Ankara oder Izmir & Istanbul!“



              &



              Im DITIB-Glashaus - vulgo Moschee - in concert - unlängst der türkische Schuß - Architekturstudi - neben mir (ihre Mutter auf der Bühne mit Kopftuch mit Pailletten im Chor) “Nein. Nein. Nur auf der Bühne. Nicht wie die Pinguine hier vor uns!“)

              Natalije - un nu komms du!;)

              • @Lowandorder:

                dann beobachten Sie doch einfach mal die diskussion über stillen inne western öffentlichkeit und Sie werden feststellen: die hat mit erdogan nix zu tun, dafür aber umsomehr mit den als unseriös eingestuften bildern. weshalb ich nochmal sage: slutwalk.

                • @christine rölke-sommer:

                  May be. Das aber hat nix mit dem hier anstehenden politisch-anti-emanzipativ konnotiertem Kopftuch/Klamottenhyp zedonn. •



                  &



                  EndeGelände

                  • @Lowandorder:

                    is mir wurscht, was Sie+die taz für emanzipativ+tralala halten!

                    • @christine rölke-sommer:

                      “Kaninchen ist schlau!“



                      “…hm. Deswegen versteht es auch nix“



                      dedicated by Christopher Robin via



                      Piglet & Winnie-the-Pooh

                      • @Lowandorder:

                        denn hüpfen Sie mal zurück in Ihren hut.

                        • @christine rölke-sommer:

                          Nee Nee. Das funzt ja nicht.

                          In Ihrem ollen nassen Hut mit alter Krempe - mit Verlaub - ham Sie doch schon umfänglich Platz genommen. Gellewelle. Nö. Das wird nix. Newahr.



                          Normal.

                          • @Lowandorder:

                            mit dem besuch der ausstellung wird's auf jeden fall was - vielleicht wird mich dabei außer einer malenden freundin auch die gewandmeisterin-schwester begleiten, 6 augen sehen nämlich in noch mehr perspektiven als 2.



                            -



                            im weiteren: die frauen in Iran+anderswo, die gegen tuch-pflicht protestieren, haben meinen allergrößten respekt. das verfassen eines über emma in die welt geblasenen nörgelbriefes an ein frankfurter museum hingegen beeindruckt mich nicht, das ist nämlich gratis. nicht gratis hingegen sind die arbeiten von Shirin Neshat - deren installation dürfte mehr an kritik an pflicht+mode transportieren als der nörgelbrief der migrantinnen für säkularität+selbstbestimmung.

                            • @christine rölke-sommer:

                              Ok, also haben die protestierenden Iranerinnen nur solange Ihren Respekt, wie sie schön brav ihren Kampf verlieren, weil sich dort Säkularität und Selbstbestimmung dort eh nicht durchsetzen? Das wird die bestimmt sehr freuen. Oder haben Sie das anders gemeint? Dann wäre eine Konkretisierung sehr schön, auch wenn die irgendwie "prowestlich" klingen könnte, machen Sie sich einfach nichts draus!

                              • @Ewald der Etrusker:

                                p-lötzinn!

                                • @christine rölke-sommer:

                                  Ach so.

                                  • @Ewald der Etrusker:

                                    gucken Sie mal!



                                    "Eine Strafverfolgung wegen Verstoßes gegen die Kleidervorschriften oder wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs knüpft nicht an einen asylrelevanten Verfolgungsgrund an. Die maßgeblichen Vorschriften des islamischen Rechts bezwecken die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und folgen Jahrhunderte alten Traditionen."



                                    quelle: www.gesetze-bayern...7-N-137351?hl=true



                                    das ist ein urteil aus 2017. 2017 - nicht 1917!



                                    wenn ich wegen tuch auf kopf protestiere, dann gegen solche urteile. die werden immer noch von *wenn wir diese eine anerkennen, dann können die ja alle kommen* getragen. solche urteile in asylverfahren sind der skandal - solche urteile stellen die gleichberechtigung in frage, und nicht 1 austellung in 1 museum in rein-mein-area.

                                    • @christine rölke-sommer:

                                      Die Gleichberechtigung der Iranerinnen wird also nicht durch ein iranisches Gesetz, sondern erst nach ihrem verlorenen Kampf dagegen durch ein bayrisches Urteil in Frage gestellt? - Nur mal zur Klärung: Natürlich ist auch dieses Urteil ein Skandal. Aber ist nur das Urteil allein einer?

                                      • @Ewald der Etrusker:

                                        nö.



                                        ein skandal ist auch, dass manche immer noch nicht von dem trip *white men saving brown women from brown men* runter sind und das als gleichberechtigung verkaufen wollen.

                                        • @christine rölke-sommer:

                                          Davon hab ich gehört, das nennt sich glaub ich White women saving brown women from being saved from brown men by white men. Aber Sie missverstehen mich, ich hab noch nie eine "braune" (?) Frau gerettet, höchstens mal beim Kinderwagentragen geholfen. Mir ist allerdings die Stoßrichtung dieser Ausstellung unsympathisch, die den Frauen offensichtlich sagen will "Stellt Euch nicht so an, religiöse Mode kann doch auch cool sein". - Ja, könnte sie, wenn alle (na ja, zumindest fast alle!) die freie Wahl hätten.

                                          • @Ewald der Etrusker:

                                            alles klar - Sie retten beständig Ihr bild von sich selbst als aufgeklärter+tralala mann, der schon als solcher geboren wurde.

                                            • @christine rölke-sommer:

                                              Wenn man nicht alles selber macht...

                                              • @Ewald der Etrusker:

                                                weshalb auch sollte ich Ihr männerbild retten wollen?!

                                                • @christine rölke-sommer:

                                                  Dass Sie das überhaupt in Erwägung ziehen, beunruhigt mich sehr. In die Richtung hatte ich noch gar nicht gedacht.

  • Nicht einmal in der Basisschrift der mohammedanischen Religion - also dem Koran steht. dass Frauen Kopftücher oder gar Masken tragen müssen. Diese Vorschrift ist ein Produkt von Führern der Religion, die damit ihre Macht zementieren.

    Das gleiche Muster, aber mit anderen Vorschriften, sehen wir auch bei anderen Kirchen - besonders bei der katholischen.

    Es ist der Drang von Männern und Frauen, ihr Äußeres dem Zeitgeist entsprechend schön und attraktiv zu gestalten. Das ist genetisch festgelegt und hat damit Sinn.

    Mit dieser Modeausstellung wird ein weiterer Baustein gelegt, um diese Macht zu zementieren. Es ist egal, wenn die Veranstalter dies leugnen, aber sie helfen, mittelalterliche Vorstellungen auch bei uns zu verfestigen.

    Eine Frau wird sich doch nicht ohne die Beeinflussung ihres Glaubens derart hinter Kleidern verstecken. Niemand wird aus eigenem Antrieb (auch in großer Hitze) sein Gesicht hinter einer solchen Verkleidung verstecken oder in einer Art von Gymnastikanzug mit Kapuze schwimmen gehen. Durch Erziehung sind diese Frauen wie wir alle an bestimmte Vorstellungen verhaftet. Es ist sehr schwer sich klarzumachen, dass diese Gebote nicht von einer göttlichen Macht kommen, sondern das Resultat perfider Machtpolitik sind.

    • @fvaderno:

      Is scho recht - mags nur nicht - wennse einen auf schlau machen - kerr.



      Das steht ehna nich & se wisse dess - aach. Gelle.

      • @Lowandorder:

        Zwischen Meinung sagen und auf schlau machen ist manchmal ein dermaßen schmaler Grat, ich glaub nicht, dass sich das immer gut trennen lässt. Auch nicht, wenn wir auf Leute reagieren, die ihrerseits einen auf schlau machen (womit ausdrücklich ich die Gestalter der Ausstellung meine).

        • @Ewald der Etrusker:

          Liggers

          • @Lowandorder:

            ps - Däh! - jetzt check ich das erst -

            Mein 1. ist 'fälschlich' hier gelandet.



            War last ball for CRS ;) zuvor - but -



            Anyway. Paschd scho.

  • Ich bin absolut für die Gleichstellung der Frau in allen Bereichen des Lebens und stimme auch mit dem Begriff der Freiheit absolut überein. Das Problem ist und bleibt aber, dass wir alle immer ein Produkt unserer Erziehung sind. Und ist diese religiös geprägt, so wird auch das uns beeinflussen. Frauen die muslimisch erzogen worden sind, können nur selbst zu der Überzeugung kommen es abzulegen und dann hoffentlich Ihre Kinder mit anderen Idealen erziehen. Diesen Frauen aber (im übertragenen Sinne) das Kopftuch runterzureißen und zu sagen, jetzt wären sie frei, ist halt blödsinn. Ich verabscheue Religion in jeder Art, trotzdem kann man Menschen nicht zur Freiheit zwingen. Sonst erreicht man nur das Gegenteil. Und wie man an den Debatten erkennt, bleibt diese Ausstellung ja auch nicht unkommentiert.

  • Die Freiheit der Kunst ruft immer auch greinende KritikasterInnen hervor...

    • @Linksman:

      "Greinend" heißt "nicht einverstanden"? Dann haben Sie sicherlich recht.

    • @Linksman:

      Und erfüllt damit ihren ureigenen Zweck: Reflektion und Diskurs.

  • Bravo, ein sehr guter und wichtiger Kommentar!

  • 9G
    94066 (Profil gelöscht)

    Danke der Taz für diesen kommentar. Es ist mittlerweile ein Trauerspiel, wie gerade in den linksliberalen Medien oft einseitig zu dem Thema berichtet wird.



    Der Diskurs wird häufig (hinsichtlich Kopftuchtragen, Zwang, Neutralitätsgesetz, Emanzipation...) unter anderem von priveliegierten, gut gebildeten Frauen beherrscht, die selbstbestimmt hier in der BRD oder Westeuropa (aber auch nur hier...) leben können und Rechtsmittel einlegen, um z.B. als Lehrerin mit Koptuch arbeiten zu können.



    Mit diesen Frauen ( da sei aus einem ähnlichen Bildungsmilieu stammen) identifizieren sich viele aus dem grünen , liberalen Milieu (z.B. Bettina Jarrasch (ex Grüne Landesvorsitzende: ich will Lehrerinnen mit Kopftuch sehen...).

    Ausgeblendet und nicht sichtbar werden die Frauen aus anderen Milieus, vor allem die Mächen, die massiv oder subtil unter Druck gesetzt werden, ein Kopftuch zu tragen, die also nicht die Freiheit haben innerhalb ihrer Community einen anderen Weg zu wählen.



    Deren Anliegen interessiert dieses Milieu nicht, da es auch kaum Berührungspunkte im realen Leben gibt: ausser man arbeitet als LehrerIN, SozialpädagogIn, auf dem Jugendamt etc....



    Und wer sich mit dem konservativen Islam auseinandersetzt, weiss welche Bedeutung der Scharia beigemessen wird.



    Ebenso die Ignoranz, dass das Familienrecht in den meisten arabischen Ländern (zwar in unterschiedlicher Ausprägung ) bestimmt wird.



    Auch, dass es eigene Erklärungen zu den Menschenrechten gibt: (Kairoer Menschenrechtserklärung im Islam) und die spätere arabische Erklärung. Auch hier ist die Scharia in einigen Teilen vorrangig...(also keine universellen Menschenrechte unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung).

    Ich finde den Umgang zu diesem Thema einfach nur noch leichtfertig......

  • Danke für diese Worte.



    Der Koran schreibt kein Kopftuch für Frauen vor, das ist Auslegungssache. Auslegungen, die von Männern vorgenommen werden:

    “ In Vers 33,53, der als Grundlage für die Geschlechtertrennung in der islamischen Religionsgemeinschaft anzusehen ist, wird bestimmt, die gläubigen Männer sollten nicht direkten Zutritt zu den Frauen des Propheten haben, sondern sie sollten nur noch mit ihnen sprechen, indem sie von ihnen durch einen Hijab, einen Vorhang, getrennt sind. Heute bezeichnet der Hijab alles, was die Blicke auf etwas fernhält...“

    Quelle: m.bpb.de/politik/i...ieg-in-die-debatte

    Wenn die Männer so erpicht sind auf die Trennung durch einen Schleier, dann sollen sie ihn sich doch selber umlegen und sich damit vor den gefährlichen Reizen der Frauen schützen. Damit befolgen sie die vermeintlichen Religionsregeln, lassen die Frauen in Freiheit und in Ruhe und tun was für Transgender.

    • @Hodshina Nasredina:

      Auf den Punkt gebracht, danke!

  • Schamgefühl ist immer ein gesellschaftliches Konstrukt und mit den oben angeführten Begriffen behaftet. Allerdings ist es ein starkes Gefühl. Hier Leuten aufzwingen zu wollen, wie sie sich fühlen sollen, hat etwas Autoritäres.

    • @Hampelstielz:

      Ja schon. Komischerweise werden jetzt die Kritiker an dem Zwang als die Autoritäreren hingestellt.

  • Immer wieder angenehm, mal was anderes zu lesen, als Verteidigung und Lobpreisung des weiblichen Daseins mit Kopftuch. Leider wird tatsächlich das Schicksal der Frauen in den islamischen Ländern leicht vergessen und nur die hiesigen Vertreterinnen beachtet.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Danke für diesen wahren Worte!



    Hoffentlich kommen sie in manchen Köpfen an, die diese Gewänder einschliesslich des Kopftuches verteidigen, aus falschverstandener Toleranz.