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Friedenspreis des Deutschen BuchhandelsSkandalöse Auszeichnung

Gastkommentar von Franz Alt

Dass der Ukrainer Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wird, ist umstritten. Grund dafür ist seine antirussische Hetze.

Der Autor Zhadan in Frankfurt bei der Preisverleihung Foto: Sebastian Gollnow/dpa

S ind wir tatsächlich so weit gekommen, dass ein Völkerhasser den renommierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen muss? In seinem Buch „Himmel über Charkiw“ bezeichnet der ukrainische Dichter Serhij Zhadan die Russen als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“. Und es geht weiter: „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“ Der Friedenspreisträger schreibt: „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“

Man mag seinen Augen und seinem Verstand nicht trauen, wenn man das liest. Hat uns unsere Solidarität mit dem von Putin überfallenen ukrainischen Volk moralisch blind gemacht? Ein Friedenspreis für Unmenschlichkeit? Ein Friedenspreis für einen Dichter, der nicht zwischen einem Kriegsverbrecher Putin und dem russischen Volk unterscheiden kann? Müssten nicht gerade Dichter, Schriftsteller, Journalisten aus Verantwortung für ihren Beruf diese Unterscheidung kennen und benennen?

Was für ein Dichter ist das, der das gemeinsame Menschliche aller Menschen ganz offensichtlich vergessen, verdrängt und verloren hat. Hass im Krieg gegen den Aggressor ist verständlich. Aber muss ein Dichter dafür mit einem Friedenspreis geehrt werden? Alle früheren Preisträger sollten aus Protest ihren Preis zurückgeben. Zhadan schreibt, dass er seit dem 24. Februar eine Waffe bei sich trägt, und gibt zu: „Diese Erfahrung ist in unserer Welt leicht zu erwerben, aber danach schwer wieder loszuwerden.“

Ein bemerkenswertes und mutiges Stück Selbsterkenntnis. Aber dafür einen Friedenspreis, wenn er gleichzeitig alle Russen hasst? Dass der Börsenverein den Friedenspreis an einen Völkerhasser vergibt, ist ein Skandal. Die Zeit gibt den Preisverleihern recht. Der Skandal, so heißt es in dem Wochenblatt, sei weder der Dichter noch sein Buch. „Der Skandal ist der russische Überfall auf die Ukraine und das tägliche Töten. Die Literatur wehrt sich mit ihren Mitteln.“ Seit wann, so fragt man sich, ist Völkerhass eine Hilfe für den Frieden?

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24 Kommentare

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  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Ja, so kommt Frieden in die Welt.



    Ein ganzes Volk wird als Tier bezeichnet.



    Der Hass des Schriftstellers ist aus seiner Sicht m o m e n t a n verständlich. Jedenfalls sollte solcher Hass nicht mit einem ypreis belohnt werden.

  • ist aber auch recht kurz der Artikel. Wenn man in Russland nur so sensibel für die Empfindungen sowie Leib und Leben der Ukrainer wäre. Übrigens, es gibt es im Russischen und auch im Ukrainischen keinen bestimmten und unbestimmten Artikel, es gibt gar keinen. Also steht da im Original auch nicht "Die Russen" sondern "Russen". Dass er aber trotzdem alle Russen u nicht nur Putin mitverantwortlich macht ist ja aus unseren Debatten über dt. Geschichte bekannt und kein Aufreger. Dass er Soldaten, die sein Land überfallen mit Beschimpfungen versieht, darin ist nichts ehrenrühriges zu sehen. Und das er Puschkin schmäht, ich glaube der kann das verschmerzen. Diese Debatte könnte genauso im Kreml erdacht worden sein, der redet auch schon eine ganze Weile, bisher eher unbeachtet, davon, dass die Welt voller Russophobie wäre ...und nun verteidigt er sich nur dagegen und schlachtet dafür die Ukrainer. Ein Russenfeind der böses dabei denkt.

  • Meinen sehr großen Respekt vor Zhadans literarischem Werk und seinem menschlichen Engagement. Er ist unbedingt preiswürdig. Allerdings sollte im Sinne Zhadans Dringlichkeit nach Wahrhaftigkeit, die Dinge beim Namen zu nennen, und mit Blick auf die Worte der Laudatorin („Poesie kann nicht als Friedensbringer dienen“) der Preis besser „Menschlichkeitspreis“ anstatt „Friedenspreis“ heißen.

  • Vielen Dank für diese Perspektive. Nur weil Herr Zhadan, verständlicherweise, aus seiner persönlichen Lage argumentiert, ist er kein Kandidat für einen "Friedenspreis".



    David Grossman hat 2010 den Friedenspreis bekommen. Sein Sohn ist im Libanonkrieg als Soldat der israelischen Armee gestorben. Aber er verzichtet auf moralische Entrüstung und Rache. Er sucht den Konflikt zu verstehen. Zu Recht hat er diesen Preis erhalten.



    In der Ukraine herrscht furchtbarer Krieg, angezettelt von einem beleidigten Kaiser eines dauerbeleidigten Volkes. Es ist einfach keine Situation, um jetzt einen Friedenspreis zu vergeben, der in diesem Krieg verortet ist.



    Das gibt Herrn Zhadan nicht Unrecht, aber dem gönnnerhaften nach oberflächlicher Zustimmung heischenden Preiskomitee.

  • Danke. Empört bin ich auch. "Der Schoß ist fruchtbar noch" für solches Denken. Unsere geglaubten zivilisatorischen Fortschritte gehen den Bach runter. Inklusive der überwunden geglaubten Geschlechterzuschreibungen. Unsere Reaktion auf den Krieg wird uns auf sozialer Ebene schwer schaden. Gibt es nirgendwo Scham?

  • „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“

    Das klingt jetzt nicht soooo weit hergeholt. "Kultur und Geschichte" lässt sich entspannt mit der Aberkennung des Existenzrechts der Ukraine abdecken und die Propaganda kann man durchaus auf Angriff auf die Bildung betrachten

    Und nein, es ist nicht Putin der gekommen ist um das zu tun - Putin sitzt gemütlich in Moskau. Die russische Bevölkerung ist genauso "gegen Putin" wie unsere Großeltern "im Widerstand" waren. Der Blick auf Putin mag in Russland kritischer geworden sein, aber das ist keine Abscheu über den Angriffskrieg, sondern Unzufriedenheit mit dessen Verlauf und den daraus resultierenden Einschränkungen. Wäre der Überfall wie bei der Krim gelaufen säße Putin heute geliebter im Amt als je zuvor (außer sicherlich bei den frisch eingebürgerten Russen die früher glaubten sie wären Ukrainer).

    Das kommt halt dabei heraus wenn man die Bürger rund um die Uhr mit Propaganda beschallt und ihnen erklärt dass die ganze Welt gegen einen ist und man Anspruch auf viel mehr vom Kuchen hat. Das klappt nicht nur bei Russen, sondern höchstwahrscheinlich auch überall anders - bei uns hat es das definitiv.

  • eine ganze volksgruppe--sind schweine, mörder etc. ist selbstverständlich eine gefährliche verallgemeinerung. die hier im mainstream-deutschland (auch in der taz) forcierte formulierung, putin habe die ukraine angegriffen ist mindestens genau so gefährlich. kein machthaber / führer, tyrann handelt allein. russland hat die ukraine angegriffen. nicht alle russ_innen stehen hinter russland. viele aber schon.

  • Der Vorwurf des "Völkerhassers" ist absurd. Wenn Zhadan, als direkt Betroffener des russischen überfalls, Russen als "Schweine" bezeichnet, drückt er als Schriftsteller wortgewaltig das aus , was jedes Opfer eines Vernichtungskrieges empfindet. Wenn das Herrn Alt aufstößt, sollte vielleicht mal in die Ukraine fahren, um die dortige Realität zu sehen, die sicher anders ist, als die seiner Schreibstube in Deutschland.

  • Für mich stellt sich die Frage nach der Angemessenheit der Preisverleihung grundsätzlicher, d.h. unabhängig von der persönlichen Situation des Autors

    Wie geht das zusammen, die Verrohung der Sprache, die Verbreitung von Hetze und Hassbotschaften im Internet glaubhaft zu verurteilen, und gleichzeitig Erklärungen dafür zu liefern, warum es im Falle der Texte des Autors verständlich und angemessen ist?

    Mir scheint, dass der Krieg in der Ukraine sämtliche moralischen Maßstäbe außer Kraft gesetzt hat.

  • Es ist ja nicht nur dessen abartige und asoziale Wortwahl, Es sind auch dessen enge Verbindungen zu den äußerst rechten Kreisen in der Ukraine, die einen fassungslos zurücklassen so etwas mit einem Friedenspreis auszuzeichnen.

  • Vielleicht muss auch „Frieden“ neu gedacht werden. Vielleicht muss einem Opfer eines barbarischen Angriffkriegs auch ein „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“ zugebilligt werden.



    Politisch korrektes Eiapopeia hat als Reaktion auf den barbarischen Überfall und das anhaltende tägliche Töten mit „Frieden“ vermutlich noch viel weniger zu tun.



    Vielleicht kann richtigerweise erst nach einem Rückzug der Russen, nach Reparationsleistungen, nach Wiederaufbau und nach Einsicht in die begangenen Kriegsverbrechen eine Zeit für neue Völkerfreundschaft beginnen.

  • Als Antidot zum moralisch aufgepumpten Text von Alt empfehle ich die Laudatio von Sasha Marianna Salzmann:

    www.hessenschau.de...,video-175288.html

    de.wikipedia.org/w..._Marianna_Salzmann

  • Dem Kommentar schließe ich mich an. Doch ich möchte noch anmerken, dass Zhadan nicht nur Schriftsteller ist, sondern auch Musiker. Gemeinsam mit seiner Band hat er lange vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine faschistische Organisationen unterstützt und trat regelmäßig auf dem Rechtsrockfestival Bandersthat auf. Das kann er gerne alles machen, aber dafür sollte es einfach keinen Friedenspreis geben. Oder man gibt halt nächstes mal Freywild den Friedenspreis für ihren Einsatz für Südtirol.

  • Ich finde den Kommentar recht gut, würde mir aber wünschen, dass noch klarer betont wird, wer der Adressat der Kritik sein sollte: nicht Zhadan, sondern die deutsche Öffentlichkeit. Dass ein Schriftsteller (oder irdendjemand anders), dessen Land gerade angegriffen wurde, nicht differenziert auf das Land blickt, mit dem seine Heimat gerade Krieg führt, kann man ihm nun wirklich nicht zum Vorwurf machen (Hand aufs Herz: Wer von uns würde in einer solchen Situation nicht ähnlich hasserfüllt argumentieren?). Für die deutsche Öffentlichkeit gilt das allerdings nicht; wer sich hier hinter Zhadan als Stichwortgeber versteckt, um Ressentiments und Revanchismus auszuleben, ist ebenso heucherlisch wie zynisch: die Reichelts dieser Welt brauchten den Krieg nicht, um Russland zu hassen; sie instrumentalisieren jetztlediglich einen wütenden Ukrainer, um das vorher Unsagbare umso hemmungsloser herauszuplärren zu können. Das sie dabei auch noch ihren Rassismus bloßstellen, setzt dem ganzen noch die Krone auf: denn anderen Opfern von Gewalt und Besatzung gestehen wir dieses Recht auf Hass keineswegs zu. Inbesondere dann nicht, wenn sie von unseren eigenen Bomben getroffen werden.

  • Da ist er wieder der gute alte Reflex der Entrüstung. Serhij Zhadan hat stets betont,daß er als überfallener Ukrainer argumentiert.In einer Situation in der hauptsächlich Zivilisten einschließlich Frauen, Kinder, Kranke in Krankenhäusern und die Grundversorgung angegriffen wird, finde ich die Wortwahl verständlich. Die Ukraine be



    findet sich im Krieg, da sind Universalbegriffe , wenn der Gegner barbarisch Auftritt ,nicht mehr vermittelbar; denn schreiben bedeutet dann auch Selbstverteidigung um Gegenwehr zu schaffen.

    • @willi blitz :

      Als überfallener Ukrainier billigt Franz Alt Zhadan ja Hass zu (Zitat:" Hass im Krieg gegen den Aggressor ist verständlich".



      Die Frage: Warum ein Dichter dafür mit einem Friedenspreis geehrt" wird, kann man durchaus stellen, ohne es sich einfach zu machen.

    • @willi blitz :

      Ich finde die Wortwahl auch verständlich. Offenkundig ist hier aber, dass "auch der Hass auf die Menschlichkeit die Gesichtszüge verzerrt" (Brecht). Wir als Außenstehende sollten verstehen, aber keine Friedenspreise für Hass verleihen.

    • @willi blitz :

      Kann alles sein - rechtfertigt aber keinen "Friedens"preis.



      Der sollte dann doch an Menschen gehen, die die menschliche und intellektuelle Grösse haben in größerem Zusammenhang zu denken und sich nicht von aktueller Kriegslogik treiben lassen.

    • @willi blitz :

      Nein, diese Auszeichnung ist barbarisch.

      Unter der Überschrift "Wer nie um seine Feinde weint" schreibt Simon Strauß in der FAZ m.faz.net/aktuell/...llen-18393532.html

      》Das erste Theaterstück der Menschheitsgeschichte ist gleich ein Zeugnis größtmöglicher Überwindung: Der Grieche Aischylos schrieb seine „Perser“ aus Sicht der Besiegten. Dass ein kleiner Trupp der demokratischen Griechen die übermächtige Armee der autokratisch geführten Perser schlug, nimmt der Dramatiker nicht zum Anlass für eine Siegergeschichte. Stattdessen führt er das Leid derjenigen vor Augen, die ihre Söhne auf dem Schlachtfeld verloren haben. Die Aufzählung der ge­fallenen Krieger sollte das heimische Publikum erschüttern und vor der Hybris eines Triumphgeheuls warnen《

      Eine alte jüdische Dame, die ich bis zu ihrem Tod 1986 gut kannte, die die letzten Jahre des 3. Reichs unter einer falschen Identität im besetzen Frankreich erlebt hatte, rühmte bis ins hohe Alter die Menschlichkeit der Franzosen: die trotz Besatzung, angesichts der Nachrichten von verheerenden Bombadierungen in Deutschland - um ihre Feinde geweint hätten.

      Wenn der heutige Präsident Macron versichert, auch für den Fall, dass Russland Atomwaffen einsetze, werde Frankreich auf einen atomaren Vergeltungsschlag verzichten, vertritt er eben genau die europäischen Werte, die mit der Verleihung ausgerechnet des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an Zhadan beschädigt werden.

  • Franz Alt reduziert seine Abneigung gegen den Preisträger auf eine Formel, mit der schon die Deutschen versucht haben, sich aus der Verantwortung zu stehlen: "Das war alles der da oben." "Wenn das der F. ... wüsste?" "Wir waren alles Widerstandskämpfer. Nazis waren die anderen, die ganz wenigen." Nein, Herr Alt, es ist eben nicht nur der Krieg von Wladimir Putin. Es ist der Krieg, der von vielen Millionen seiner russischen Bürger:innen unterstützt und gestützt wird. Die wenigen Dissidenten, die aus dem Weg geräumt werden, aus dem Fenster fallen, in Gulags verschwinden, sind die ganz offensichtlich absolute Minderheit. Es ist nicht Putin, der in Mariupol gemordet, in Butscha gefoltert, in Irpin vergewaltigt, in Cherson vertrieben hat, Herr Alt. Machen Sie es sich bitte nicht so einfach.

    • @Markus Wendt:

      Ein Glück, dass die Alliierten 1945 nicht so gedacht haben wie Sie.

      Übrigens hat man sich in der Ukraine beschwert, dass neben Ukrainern auch Weißrussen und Russen den Friedensnobelpreis bekommen haben. Wohlgemerkt; Russen und Weißrussen, die auf Seiten der Ukraine gegen Putin und Lukaschenko kämpfen und verfolgt werden. Ihr einziges Vergehen: Sie haben die falsche Nationalität. Das Nationalismus vom Feinsten.

  • 》DieZeitgibt den Preisverleihern recht《

    Und auch dieser Kommentator bei der Taz, Jens Uthoff is.gd/NUr7Tk :

    》Zhadans Rede, das merkt man, ist auch eine Reaktion darauf, was Ukrainer:in­nen (wie ihm) beschämenderweise noch immer im Westen begegnet – etwa das Unverständnis darüber, dass sie mit einer Sprache des Hasses auf alles Russische reagierten《

    Auf Facebook is.gd/Ec1izl schreibt Zhadan (hier die dort angebotene Übersetzung):

    》Gestern gab es eine unerwartete Diskussion mit ausländischen Journalisten über "gute Russen", über die Verantwortung der gesamten russischen Gesellschaft für die russische Kultur als Eckbestandteil der "russischen Welt". Tja, eigentlich wissen die Russen, wie sie die Welt so überzeugend wie möglich an ihre wahre Essenz (sic!) erinnern können. Träger des kulturellen Erbes Dostojewskis, die hörbehinderte Schlafsäle mit einer Rakete zerstören, geht genau um den heutigen Krieg. Ist Puschkin schuldig, in Russland geboren zu sein? Schuldig. Schuldig natürlich. Sie sind alle schuldig. Passt auf euch auf meine Freunde《

    (vgl. a. is.gd/uXQRUE )

    Unverständnis für derart hasserfüllte Entgleisungen sei "beschämend" - 'die wahre Essenz der Russen', Puschkin (1799 - 1837) sei im Lichte des aktuellen Kriegs 'schuldig, in Russland geboren zu sein' sind akzeptable Aussagen?

    Das ist wahrlich eine Zeitenwende - noch 2016 schrieb der Deutschlandfunk: 》Der mit 25.000 Euro dotierte Preis ging im 67. Jahr seines Bestehens an die deutsche Publizistin Carolin Emcke, deren neues Buch den Titel „Gegen den Hass“ trägt《

    • @ke1ner:

      Traurig, diese Entwicklung. Macht Angst davor, was die Zukunft bringen wird, wenn es unreflektiert so weiter geht.