piwik no script img

Fridays For Future und KlimapolitikGretas unbequeme Wahrheit

Schaffen Fridays For Future einen neuen politischen Mainstream in Deutschland? Es geht jedenfalls nicht darum, „das System“ zu stürzen.

Kann man nervig finden, spricht aber unbequeme Wahrheiten aus: Greta Thunberg (hier in Wien) Foto: ap

U nd dann rief ein Kind: „Der Kaiser ist ja nackt.“ Da sahen die Erwachsenen es plötzlich auch. So war das, als Greta Thunberg, 16, und Fridays For Future darauf hinwiesen, dass es keine Klimapolitik in Europa gibt, die auch nur annähernd dem entspricht, was die verantwortlichen Politiker mit dem Abkommen von Paris vereinbart haben.

Einige Liberalkonservative ärgern sich schwer über Thunberg, weil ihnen ihr ernstes Kindergesicht, ihre ikonische Geschichte von Erweckungserlebnis und Umkehr sowie ihr körperliches und seelisches Leiden an der Erderhitzung einfach zu viel ist. Zumal wenn sie als Moral-Pin-up-Girl instrumentalisiert wird, um die stumpfe Gut-gegen-Böse-Kolportage wiederauferstehen zu lassen.

Kann man nachvollziehen. Aber es verfehlt den entscheidenden Punkt.

Die Heiligengeschichte von Thunberg ist nur eine narrative Oberfläche. Wenn schon, dann ist die „Religion“ der Gegenwart nicht der Wunsch nach Klimapolitik, sondern das Leugnen der Klimawissenschaft. Auch damit wird der scheinbar längst gewonnene Kampf gegen die Aufklärung neu inszeniert. Das Problem sind aber nicht die Tweetjacken-Gaukler von der AfD. Das Problem ist, dass eine aufgeklärte Mehrheitsgesellschaft sich zu lange nicht um die Erderhitzung geschert hat.

Infantiler SUV-Hass

Thunberg hat eine besonders unbequeme Wahrheit offengelegt. Dass gerade die Milieus, die sich aufgrund ihrer identitätspolitischen Liberalität für etwas moralisch Besseres halten (also wir), in dieser Sache mindestens so versagt haben wie die, die sie für moralisch schlechter halten. Isso. Da hilft auch der infantile SUV-Hass nicht.

Das Gute ist: Fridays For Future kann eine nachholende Emanzipationsbewegung in allen Milieus auslösen, dank der die Mehrheitsgesellschaft ihre klimapolitische Unmündigkeit überwinden und sich zudem auf eine neue verbindende Gemeinsamkeit einigen kann. Wie der Klimawissenschaftler Anders Levermann in taz FUTURZWEI geschrieben hat: Was 70 Jahre die Vollbeschäftigung war, kann nun die sozialökologische Transformation sein, nämlich erste politische Priorität. Und zwar egal, welche Koalition gerade regiert und was ihre sonstigen Ziele sind.

Die Wiener Philosophin Isolde Charim schreibt in ihrer Falter-Kolumne, dass die Friday-Kids eben nicht links, sondern „(neo)liberalisiert“ seien und ihr Ziel nicht Konsumverweigerung, ethische Optimierung oder Abkehr von der Moderne sei. Sondern eine sozialökologische Reparatur, damit für sie auch noch etwas übrig bleibt. Das kann sich im Jetzt in einem privaten Lebensstil mit drastisch reduziertem CO2-Verbrauch ausdrücken wie bei Thunberg. Muss es aber nicht.

Dieser Ansatz könnte mehrheitsfähig werden. Dafür spricht auch der Aufstieg der Grünen zur führenden Partei der liberal-europäisch orientierten Bürger und die Irrelevanz der klimapolitisch rückständigen FDP. Die Kids, schreibt Charim, „befördern einen neuen Mainstream, der bislang nicht wusste, dass er einer ist“.

Meine altlinken Freunde müssen jetzt stark sein, aber es geht bei Fridays For Future weder darum, das „System“ umzustürzen, noch den Menschen neu zu erfinden noch jenseits der bürgerlichen Gesellschaft ganz „anders“ zu leben. Es geht vielmehr darum, ein breites gesellschaftliches Mainstreambündnis zu schließen für die Sicherung des menschlichen Lebensraums durch ernsthafte Klimapolitik, das meint unter anderem emissionsfreies Wirtschaften, emissionsarme Mobilität und Reduzierung der Industriefleischproduktion.

Das kann man radikal nennen oder nicht radikal genug. Es ist das, was wir wirklich tun können, und darum sollten wir es jetzt einfach machen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
Mehr zum Thema

25 Kommentare

 / 
  • Die Tatsache, dass z.B. FFF auch von den Herrschenden/der Wirtschaft nicht wirklich kritisiert wird, hängt damit zusammen, dass sich mit vermeintlichem Klimaschutz neue Geschäftsmodelle entwickeln. Wie DRABINIOK DIETER weiter unten schon bemerkte, will das Kapital hier nicht den Chinesen den Bau von Batteriefabriken überlassen. E-Mobilität z.B. ist nicht Klimapolitik sondern Wirtschaftspolitik, die zunächst zu einer zusätzlichen CO2 Belastung führt.



    Dieses Beispiel ließe sich durch zahlreiche andere Beispiele ergänzen.



    Radikale Verminderung von CO2 lässt sich nur mit Verzicht bewerkstelligen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine auf Wachtum getrimmte Wirtschaft bei internationaler Konkurrenz auf die Idee kommt, Verzicht zu üben. Das wäre unter den Bedingungen der kapitalistischen Produktionsweise der freiwillig begangene Untergang.



    Deshalb, und nur deshalb gibt es diese neoliberale Klimafolklore, die unten anfängt bei den Macht- und Mittellosen mit der CO2 Steuer.

    • @Rolf B.:

      Da könnse mal sehen.

      Selbst die Neoliberalen leugnen den Klimawandel nicht und sind sich der Bedeutung von Maßnahmen gegen den Klimawandel bewusst.

      Nur die Pseudlinke und Friends von Ölokratien a‘la Putins Russland und Maduros Venezuela zieren sich noch mit allen Mitteln.

      • @Rudolf Fissner:

        Auf unserer Straße gab es in meiner Kindheit einen Jungen, der sich stets nach wenigen Schritten einmal um die eigene Achse drehte. Damals gab es noch keine politisch korrekten Bezeichnungen, der Junge war offensichtlich psychisch krank. Meine Mutter predigte, dass wir diesen Jungen so normal wie möglich behandeln sollten, was wir auch befolgten. Noch heute erinnere ich mich an die Ermahnung meiner Mutter, mit psychisch Kranken nett umzugehen.



        Der Junge, der sich um die eigene Achse dreht, kannte damals Putin nicht und auch keine Pseudolinken. Hätte es damals schon Putin gegeben und Pseudolinke, dann hätte er wahrscheinlich bei jeder Umdrehung um die eigene Achse "Putin" und "Pseudolinke" gebrüllt. Und wir hätten nett gelächelt und geschwiegen.

        • @Rolf B.:

          „der Junge war offensichtlich psychisch krank“

          Ihr Ding wenn, Sie meinen zu Menschenrechtsverletzungen in Russland, Putins Förderung von Klimaleugnern und rechten und pseudolinken Hansels, die gegen Maßnahmen gegen den Klimawandel schwafeln, meinen schweigen zu müssen und zu solch billigen Vergleichen, die man sonst nur aus eben jenen Ecken kennt, greifen müssen.

      • @Rudolf Fissner:

        Sicherlich. Die Neoliberalen haben gerochen, dass da unantastbare ("Weltrettung!") Umverteilungsmöglichkeiten vorhanden sind.

        • @agerwiese:

          Richtig, wenn keiner was hat gibts auch nichts zu holen:-).

          Und haben Sies schon mitbekommen: Die Ölokraten schmieren sogar ihre Klimaleugner-Fans mit Erdöllieferungen: www.tagesschau.de/...-russland-101.html

      • @Rudolf Fissner:

        Liggers Mr. Bot - warum sanse noch nich fott?

        Wenn mich mei Wahrnehmung nicht allzu sehr trügt.



        Sannse in Nachhilfe doch schwer geübt



        Aufbessernd dess schmal Lerschsalär.



        Fällt sojet Aufklärung ehne doch net schwer. Liggers:



        Locker & aaf die Schnelle - Gellewelle!

        🥚jòò - Viel Glück & se werde sehn:



        🤖 “Ein Mann muß sei Weg gehn!" 🤡

  • Heh. Thunberg ist Thunberg, und das ist gut so.

    Sie lässt sich genauso wenig von "meine[n] altlinken Freunde[n]" vereinnahmen wie von Herrn Unfrieds diffusen neoliberalen Phantasmen.

    Möge es so bleiben.

  • Wir werden sehen, was von fridays for future übrig bleibt, wenn die „kids“ von heute erwachsen sind und ihren bisher von den kritisierten Eltern finanzierten Lebensstandard aufrechterhalten bzw. weitervererben wollen. Wenn sie wirklich „(neo)liberalisiert“ sind, wird von der Sorge ums Klima dann vermutlich keine große Rede mehr sein. War ja bei denen, die heute als „altlinke[] Freunde“ bezeichnet werden, auch nicht viel anders. Und wenn man Sokrates glaubt, hat der Sinneswandel mindestens 2.500 Jahre Tradition. Es kommt halt immer zuerst das Fressen und dann die Moral. Also bitte: Nutzen wir die Zeit, die bis da hin noch bleibt.

    • @mowgli:

      Keine Sorge. Ich habe in meinem Umfeld einige umweltbewusste Menschen, die gerade in ihren ersten Beruf starten. Und alle von denen versuchen so weit es geht mit ihren verfügbaren Mitteln die Umwelt zu entlasten. Die, die in Großstädten wohnen und arbeiten, verzichten auf ein Auto und fahren ÖNV, alle meiden Fleisch oder sind ganz vegetarisch oder vegan, viele sind bei Umweltbanken und beziehen Ökostrom, ...

      Gerade dass man endlich auf den eigenen Beinen steht, erlaubt es einem doch, mit dem eigenen Geld die Dinge zu unterstützen, die einem wichtig sind.

      Ich bezweifle, dass die Mehrheit der FFF-Menschen für Umwelt auf die Straße geht, nur weil es grade angesagt ist. Das widerspricht einfach dem, was ich in meinem Umfeld mitbekomme. Und die Leute dort wissen eben auch, dass sie in dieser Welt leben müssen. Und dass das nicht besonders rosig aussehen wird, wenn wir jetzt nicht alle was unternehmen.

  • Da am Ende zwangsläufig die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs oder nichts stehen wird, wird "das System" so oder so nicht überleben können. Wenn die Häufigkeit der Schäden erst mal die Ressourcen zum Wiederaufbau übersteigen, wird es entweder in eine sehr hässliche Abwärtsspirale münden oder die Kraft reicht noch aus, um eine halbwegs humane Transformation zu steuern.

    Das mitteleuropäische recht stabile "gemäßigte" Klima ist in manchen Gegenden schon heute passé. Dessen sollte man sich, als wacher Beobachter der aktuell in anderen Weltgegenden schon drastischere Ausmaße annehmenden gesellschaftlichen Folgen der Naturzerstörung, bewusst sein.

  • taz: "Die Wiener Philosophin Isolde Charim schreibt in ihrer Falter-Kolumne, dass die Friday-Kids eben nicht links, sondern „(neo)liberalisiert“ seien und ihr Ziel nicht Konsumverweigerung, ethische Optimierung oder Abkehr von der Moderne sei."

    "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." [Sokrates, Philosoph, 469 v. Chr. bis 399 v. Chr.]

    Philosophen finden eben überall ein Haar in der Suppe, wenn es um junge Menschen geht - ob nun vor 2500 Jahren oder heute. Vielleicht sollte man einfach mal froh darüber sein, dass die 'Smartphone-Jugend' sich nicht mehr von Politikern an der Nase herumführen lässt - so wie Politiker es mit uns Erwachsenen seit Jahrzehnten machen. "Demokratie heißt eben nicht die Macht in die Hände des Volkes zu legen. Demokratie heißt, dem Volk das Gefühl zu geben es habe eine Wahl." - [Volker Pispers (Kabarettist)]

    taz: "Einige Liberalkonservative ärgern sich schwer über Thunberg, weil ihnen ihr ernstes Kindergesicht, ihre ikonische Geschichte von Erweckungserlebnis und Umkehr sowie ihr körperliches und seelisches Leiden an der Erderhitzung einfach zu viel ist." - So sind eben Liberalkonservative, die ihren Verstand wohl schon lange an dem Garderobenständer der Reichen und Mächtigen abgegeben haben. Wirtschaftswachstum, Wirtschaftswachstum und noch mehr Wirtschaftswachstum. Dafür verhökern solche "Politiker" sogar die Zukunft ihrer eigenen Kinder und Enkelkinder, denn der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums soll immer weiter "rauchen", auch wenn die Atemluft immer knapper wird.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    FFF ist, jedenfalls aus gewissem Abstand betrachtet, ein durch und durch antropozentrisches und daher genuin menschelndes Mammut-Egoprojekt.



    Unfried drückt es hiermit klar aus:



    ".......Sondern eine sozialökologische Reparatur, damit für sie auch noch etwas übrig bleibt."



    Damit stehen sie nach meiner Interpretation in direkter Linie zu den meisten Umweltbewegungen, die es bis heute gegeben hat.



    Nichts Neues also. Ich halte das aber für einen Geburtsfehler.



    Naturschützer mit mehr "holistischem" Ansätzen hatten schon immer das ungelöste Problem andere davon zu überzeugen, dass es eben nicht nur um den Erhalt und Schutz der Lebewesen und Lebensräume gehen kann, die der Mensch jetzt gerade schön, niedlich-ästhetisch oder, und das ist uns letzlich stets das Wichtigste, nützlich findet.



    Der verbreitetste Modus von Ökobewusstsein in westlichen Gesellschaften war gleichzeitig ein extrem unterentwickelter und ziemlich simpel gestrickter und ist langfristig nicht geeignet dazu, unsere Lebensgrundlagen und unsere mit uns gleichzeitig in dieser Welt existierenden Oganismen zu schützen. Aus taktischen und strategischen Gründen hat man allerdings, nicht zuletzt in der täglichen Umweltpolitik und Umweltarbeit, solche Schmalspur-Ansätze (Beispiel: Ackerblühstreifen!) verfolgt, als stillschweigendes Zugeständnis, damit man in den unzähligen Scharmützeln die tapfer geschlagen wurden wenigstens überhaupt ein bisschen was erreicht und erfolgreich verteidigt.



    Erst wenn wir aber bereit sind, den Schutz auszudehnen, wir als super-dominante Art uns massiv zurückzunehmen, in einem Umfang den heute erst sehr wenige Menschen zu denken wagen, wird der Planet, vielmehr das heute darauf existierende Leben darauf, eine kleine Chance haben.



    Dieser Denkansatz gilt für Klimaschutz ganz genauso wie für den Arten- und Ökosystem-Schutz. Es muss alles zusammen gedacht werden, alles andere führt unweigerlich ins Aus

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      .



      Ein ehrlicher-er und selbstloser-er Impetus zum Schutz unserer Lebensgrundlagen würde zwangsläufig involvieren:



      den Besitzenden wegnehmen, den Habenichtsen endlich Besitz, Zugriff auf Ressourcen und Entwicklungs-Chancen zu lebenswertem Leben ermöglichen. Das aber geht nicht ohne gewaltige Umverteilungen, sowohl innerhalb von Volkswirtschaften als auch global zwischen armen und reichen Gesellschaften.



      Das wäre nun tatsächlich so ziemlich das Letzte, was man aus den Reihen von FFF als Forderungen erwarten würde. Aber gut, wer weiß denn heute schon sicher, was vielleicht an Potential vorhanden ist für später. In jeder Bewegung gibt es ein paar Radikale, die man anfangs leicht übersehen und überhören kann

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    Beschloß im Lenzen - Flatu zu Lenzen

    " - "emissionsfreies Wirtschaften, emissionsarme Mobilität " (PU)



    Wer`s sich leisten kann... Konsequenterweise dann auch emissionsfrei Atmen - und Flatulenzen vermeiden.







    "Ihn treibt die Gärung in die Ferne,



    Er ist sich seiner Tollheit halb bewußt;



    Vom Himmel fordert er die schönsten Sterne.



    Und von der Erde jede höchste Lust,



    Und alle Näh' und alle Ferne.



    Befriedigt nicht die tiefbewegte Brust. "



    (Meph. - Faust I von JWvG)"

    Ja so geht´s zu - PU PU -



    Alles - wg Schuleschwänzen.

  • "Wenn schon, dann ist die „Religion“ der Gegenwart nicht der Wunsch nach Klimapolitik, sondern das Leugnen der Klimawissenschaft. Auch damit wird der scheinbar längst gewonnene Kampf gegen die Aufklärung neu inszeniert".

    Wird nicht eventuell an der Klimaschutzbewegung mit Greta Thunberg, Fridays for Future unschuldig als Galionsfiguren entlang, der Versuch globaler Wissenschafts Community gestartet, ihren Sündenfall zu überdecken, den Geist der Aufklärung kollektiv verraten, die allgemeine Fortschritts- , Wissenschaftsgläubigkeit der mittleren Jahre des Zwanzigsten Jahrhunderts blockübergreifend missbraucht zu haben, Kenntnisse der Atomphysik für den Bau der in Hiroshima, Nagasaki 1945 abgeworfenen Atombomben freizugeben, jahrelang oberirdisch klima- , umweltfeindliche Atomtests hinzunehmen, die Anwendung ziviler Nutzung der Atomenergie global durch staatliches Credit Spending zu puschen, ohne für die Entsorgung atomar radioaktiv strahlenden Giftmülls ziviler, militärischer Provenience eine Lösung vorzuhalten?, wenn ja, um nun die Wissenschafts Community wie vormals als unanfechtbare Autorität im öffentlichen Diskurs zu reanimieren?

    "Was 70 Jahre die Vollbeschäftigung war, kann nun die sozialökologische Transformation sein, nämlich erste politische Priorität. Und zwar egal, welche Koalition gerade regiert und was ihre sonstigen Ziele sind." zitiert Peter Unfried Anders Levermann.

    Nach Frieden den Hütten klingt das mit dem Klimaschutz auf der Agenda als Priorität nicht, wurde doch die sog Vollbeschäftigung immer nur als Insellösung zu Lasten anderer "Inseln" kommuniziert, vorgekaukelt, während weltweit die Unterbeschäftigung, Arbeitslosigkeit bis heute mit 230 Millionen Arbeitsmigranten in unserer asymmetrisch aufgestellten Weltwirtschaft, Weltabeitsmarkt exzessiv klimafeindlich dramatisch zunimmt.

    Klimaschutz wichtig, aber nur, wenn der nicht wie im Fall sog Vollbeschäftigung zum Nachteil übriger Welt gerätt, weil die in Krisen, Krieg, Failed States versinkt

  • Als ginge es darum, dass "System umzustürzen", Menschen neu zu erfinden, oder ganz "anders" zu leben. Es geht darum, die bisher als gesichert geltenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und die universell gültigen Naturgesetze anzuerkennen. Beide sind weder links noch rechts! Diese politischen Kategorien überhaupt zu erwähnen, zeugt von einem links/rechts und rein ökonomischen Denkschema, das kein Teil der Lösung ist, sondern Teil des Problems.



    Die Weigerung anzuerkennen, dass zusätzliche Technologien, Produkte, Güter und Waren zu zusätzlichem Energiebedarf, Rohstoffverbrauch und CO2 Emissionen führen, wenn nicht gleichzeitig/parallel alte Technologien, Produkte etc. stillgelegt oder dem Markt entzogen werden, gehört zur politischen und medialen Klimafolklore, die NICHTS mit dem ernsthaften Bemühen zu tun hat, das Klima schonen zu wollen.



    Mit "einfach machen" ist es nicht getan, wenn dass, was gemacht wird, genau dass Gegenteil fördert, was verhindert werden soll.



    Es hat nichts mir Klimaschutz zu tun, wenn wir zusätzliche Batteriefabriken in Konkurrenz zu den Chinesen aufbauen, sondern das ist Wirtschaftspolitik.



    E-Mobile und Infrastruktur zusätzlich zu fossilen PKW zu bauen, ist Wirtschaftspolitik, kein Klimaschutz. Etc.

    Wir haben gegenwärtig einen Energiemix. Windräder, PV-Anlagen, E-Mobile, Gebäudedämmstoffe,..., die heute gebaut und produziert werden, setzen auf Basis dieses Energiemixes CO2 frei. Zusätzlich! Und da CO2 für die nächsten 30 Legislaturperioden in der Atmosphäre verbleibt, wäre es Klima schonender überhaupt nichts zu tun, wenn nicht anderes stillgelegt wird. Offenbar müssen sich Logik und Naturgesetze den ökonomischen Interessen der Wirtschaftsstandorte unterwerfen.

    Klimawandelleugner gibt es nicht nur bei den Ahnungslosen für Deutschland, sondern auch bei den Wachstumsideologen über alle Parteigrenzen und Medien hinweg. Das Schlimme ist, dass Letztere es nicht einmal bemerken.

  • Die Sicherung des begrenzten Lebensraumes kann aber nicht so aussehen, dass die Vermögenden so weiterleben wie bisher und die weniger Besitzenden das Klima retten. Das ist Wunschdenken, unausgesprochenes Festklammern an Besitz und Status. Klima- und Umweltschutz wird ohne linkes Denken und Handeln nicht funktionieren. Da kann die Philosophin Isolde Charim sagen was sie will.

  • Liggers. Dieses PU-Spiel nennt sich nicht - Mora* - Nö - vulgo by 🌚

    Schnickschnackschnuck - Stein Klo Papier •



    & Wer hat die Schere - alter - hö hö - Macker^¿^ Wer den 😈 ? - Schonn:



    “Quadratisch - Praktisch - Qu…ack" -



    Ha no. Au & Tor - Gellewelle.

    unterm——- 😎 - schon noch wat verwirrender - *



    Morra (ital. und span., auch Mora, frz. mourre, provenz. mourra, sard. und rätorom. murra) ist ein traditionelles Spiel mit den Händen, das vor allem in einigen Mittelmeerländern, besonders in Italien bekannt ist. Es erinnert auf den ersten Blick an das Spiel Schere, Stein, Papier sowie an Gerade und Ungerade.



    de.wikipedia.org/wiki/Morra_(Spiel)

    & now for something completely different - Poohsticks -



    “Im sechsten Kapitel des Buches wird das Spiel „Pustöcke“ (englisch „Poohsticks“) erfunden, bei dem Spieler Stöcke von einer Brücke werfen, um zu beobachten, wessen Stock schneller auf der anderen Seite zum Vorschein kommt. Das Spiel wurde in den folgenden Jahrzehnten so populär, dass ein lokaler Rotary Club in Abingdon seit 1984 jährlich Poohsticks-Weltmeisterschaften mit über 500 Teilnehmern an der Themse ausrichtet.[3]



    de.wikipedia.org/wiki/Pu_der_B%C3%A4r

    kurz - Also - da geht noch was. Newahr& Gellewelle



    Normal - Schonn. Na - Si’cher dat. Dat wüßt ich ever.



    Da mähtste nix •

    Melodie - “My Stream is Mystream" -

    Na Mahlzeit 👹

  • Zitat:



    "Die Wiener Philosophin Isolde Charim schreibt in ihrer Falter-Kolumne, dass die Friday-Kids eben nicht links, sondern „(neo)liberalisiert“ seien und ihr Ziel nicht Konsumverweigerung, ethische Optimierung oder Abkehr von der Moderne sei."

    Die Schlussfolgerung, die hier gezogen wird is:

    Machen wir weiter so wie bisher, Reiche gegen Arme, Junge gegen Alte, Gesunde gegen Kranke usw. usw. Aber das alles ein wenig klimaneutraler. Und bloß weg von den sozialen Fragen. Es lebe die neoliberale Ökonomie mit vermindertem CO2 Ausstoß und hipper Selbstgefälligkeit.

    • @Rolf B.:

      Habe ich auch so verstanden.

      ... und das in der taz?!



      :-( :-( :-(

    • @Rolf B.:

      …anschließe mich.

      unterm——



      Müssens denn unserem chefleReportêr



      Wenn auch mit wohlgesetzten Worten:



      “Zwei links - Zwei rechts - Ein Grade - “



      So derart kurz&kapp - die Deckung wechhauen? Da paßt ja - wenn auch wieder allemal & zu recht - kein 🎩 mehr. Alter Schwede - kerr!

      (ps den finalen Uppercut - überlassmer dem Argentinier in Rom - der hat den mamawise ja bestens drauf. Newahr.



      Normal Schonn )

      • @Lowandorder:

        Ich sehe, da droht ein Aufstand der taz-Leser über vierzig.

        Jetzt sollen unsere (Kindes-)Kinder also so nebenbei auch noch die geplatzten 68er Träume retten?



        Erde retten reicht Euch nicht?



        Viel Anspruch an Andere das ist.

        Das hätten unsere Generationen schon selber machen müssen.



        Macht euch da mal nix vor.

        Übrigens: Die taz darf auch ab und zu politische Wahrheiten abdrucken, die NICHT in der Komfortzone der durchschnittlichen taz-Leserschaft liegen.

        • 9G
          93649 (Profil gelöscht)
          @Sonntagssegler:

          "Erde retten reicht Euch nicht?"

          Ohne den Kapitalismus auf dieser Erde abzuschaffen, wird das nichts.

        • @Sonntagssegler:

          Na Servus

          “ Es lebe die neoliberale Ökonomie mit vermindertem CO2 Ausstoß und hipper Selbstgefälligkeit.“

          & Däh! Ja wie^?^ -



          “Jetzt sollen unsere (Kindes-)Kinder also so nebenbei auch noch die geplatzten 68er Träume retten?…



          Macht euch da mal nix vor.



          Übrigens: Die taz darf auch ab und zu politische Wahrheiten abdrucken, die NICHT in der Komfortzone der durchschnittlichen taz-Leserschaft liegen.“

          Ach was! & Klarer Fall von 68er-bashing 🏄‍♀️Sonntagssegler. Paschd scho

          Na Mahlzeit