Finanzministerium verwirft Neubau-Pläne: Wohnen mit Blick auf Lindner
Im Haushaltsstreit der Ampel will Lindner ein Signal setzen. Statt einer Erweiterung seines Ministeriums bringt er neue Wohnungen ins Spiel.
![Christian Lindner am Flughafen Christian Lindner am Flughafen](https://taz.de/picture/6162281/14/400355911-1.jpeg)
Seit 2019 gibt es Planungen für einen Erweiterungsbau des Finanzministeriums an der Berliner Wilhelmstraße. Der Bau befindet sich in der Entwurfsphase. Lindner hatte im Haushaltsstreit der Bundesregierung kürzlich einen ähnlichen Erweiterungsbau des Kanzleramts infrage gestellt, für den sogar schon die Bauvorbereitungen angelaufen sind.
Als Argument führte er an, dass seit der Coronakrise deutlich mehr Menschen mobil arbeiten wollten als zuvor. So gebe es im Finanzministerium bereits 65 Prozent „ortsflexibles Arbeiten“. Daraus folge, dass man Büroflächen anders nutzen und auch begrenzen könne.
„Wir müssen raus aus den Schulden. Dazu überdenke ich auch wünschenswerte, aber nicht notwendige Vorhaben“, sagte Lindner der Bild. „Den geplanten Neubau des Finanzministeriums stelle ich daher infrage.“
Die ursprüngliche Idee hinter dem Erweiterungsbau war, Beschäftigte zentral unterzubringen, die bislang an sechs weiteren Standorten in der Hauptstadt arbeiteten. Das Gebäude sollte zwischen 600 und 800 Millionen Euro kosten und frühestens ab 2025 gebaut werden. Die Planung wurde 2019 noch vom damaligen Finanzminister und heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz in Auftrag gegeben.
Ein Sprecher des Finanzministeriums hatte vergangenen Freitag gesagt, sämtliche Vorhaben der Bundesregierung müssten im Zuge der aktuellen Haushaltsberatungen „auf ihre Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit“ geprüft werden. Dies umfasse auch die Vorhaben des Bundesfinanzministeriums.
Im Jahr 2021 hatte das Berliner Architekturbüro Staab den sogenannten Realisierungswettbewerb für den Erweiterungsbau des Finanzministeriums gewonnen. Ihren Plänen zufolge sollte ein energieeffizientes Gebäude entstehen, in dem viel Holz verbaut werden sollte.
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