Fahrräder und Verkehrsminister: Attraktiver und sicherer, aber…
Der 15-Punkte-Plan der Verkehrsministerkonferenz sieht Verbesserungen für Radfahrer vor. Union und FDP fürchten jedoch Nachteile für Autofahrer.
Der Plan der Radverkehrs-AG der Verkehrsminister sieht unter anderem vor, dass Radfahrer:innen nur mit einem Mindestabstand von 1,50 Metern überholt werden dürfen. Derzeit gibt es keinen vom Gesetz vorgeschriebenen Abstand. Sie sollen zudem nebeneinander fahren dürfen, wenn das niemand behindert. Einbahnstraßen in Tempo-30-Zonen sollen in beide Richtungen für den Radverkehr freigegeben werden.
Für rechts abbiegende Lkws soll innerorts Schrittgeschwindigkeit gelten. Und: Genau wie auf Radstreifen (denen mit den durchgezogenen Linien), soll auch auf Schutzstreifen (denen mit gestrichelten Linien) ein generelles Halteverbot gelten.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) sagte der dpa, er begrüße, was das Radfahren sicherer und leichter mache. „Allerdings muss man dabei auch bedenken, dass unsere Straßen nicht nur für Radfahrer da sind, sondern auch eine Abwägung stattfinden muss, damit nicht etwa der motorisierte Verkehr überhaupt nicht mehr vorankommt.“
Regine Günther, Berliner Verkehrssenatorin
Buchholz sprach sich gegen eine Erlaubnis des Nebeneinanderfahrens aus. Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) begrüßte die 15 Punkte. „Radfahren muss attraktiver und sicherer werden, damit möglichst viele Menschen vom Auto aufs Rad umsteigen – gerade diejenigen, die es eigentlich gern wollen, aber sich bisher nicht trauten“, sagt sie der taz.
Momentan handelt es sich bei dem Plan der Verkehrsminister:innen nur um Vorschläge. In einen Gesetzentwurf umsetzen müsste sie das Verkehrsministerium bei einer Novelle der Straßenverkehrsordnung. (mit dpa, afp)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?