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Ekelessen HühnereiDas Rohe und das Ungekochte

Nicht aus Schweinefleisch besteht das deutsche Herz, sondern aus Ei. Der Proteinfetisch wurde längst vom Nazi-Opa an die Fitness-Enkel vererbt.

Glibbrige Proteine naschen: ein Ei gleicht dem anderen Foto: dpa/Julian Stratenschulte

E gal, wer zuerst die Welt erblickte, die Henne oder das Ei: Mit von der Partie war sicher auch ein starker, junger, deutscher Mann, der nur darauf lauerte, seinen ungebremsten Proteinbedarf zu decken. Denn nicht aus Schweinefleisch besteht das Herz dieser ungenießbaren Nation, sondern aus Ei.

Lange Zeit war es knapp, ihr größter Feldherr hatte bekanntlich nur eines. Nie wieder!, schworen sich Schwiegermütter und Stärkeväter nach dem Krieg und sorgten dafür, dass nie wieder Mangel an den Lebendkartöffelchen herrschte. Vertrauenswürdigen Gerüchten zufolge soll die Hausfrau Berta Riesentür aus dem Oberbergischen Land am 5. Oktober 1958 ganze 37 Eier in ihre Buttercremetorte verbacken haben.

So kommt es, dass in jeder kartoffeligen Familie mindestens eine meist betagtere Person irgendetwas Seltsames mit Eiern treibt: Eierschalen essen etwa, um den Volksdarm zu stärken, oder den unvermeidlichen Rohverzehr. Virtuos werden die Stallauster Eiweiß und der dottrig goldengelbe Lebensabzess ins sabbrige Maul geronnen und mit Blutwurst, Pumpernickel oder Schoko-Osterhasenschleim emulgiert.

Plumps!, fällt die Schmierknete in den dunklen Schlund, aus dem nur Brech- und Verdauweg herausführen, sodass das Wirtstier am Ende dann selbst „Eier“ „legt“. Und alle Taufbecken in hundert Kilometern Entfernung kippen augenblicklich um, werden schlecht, setzen Gottesschimmel an.

taz am wochenende

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Dieser altherrenmäßige Kult der Eierstärke findet seine zeitgemäße Fortsetzung in den jungen, gebildeten Pumpermännern, deren Aufgabe darin besteht, ihren Körper so smart wie möglich an sein Optimum zu wuppen. Meist tragen sie Sneaker, gelegentlich Kappen, häufig Bärte, arbeiten in der Kreativ- oder Gesundheitswirtschaft, machen auf Instagram Fotos von sich selbst im Fitnessstudio, aber scheuen auch nicht den Gang in die freie Natur, hören Podcasts, mögen Tiere und Zimmerpflanzen. Im schlimmsten Fall bouldern sie.

Solche Menschen verflocken ihr locker dynamisiertes Geld nicht mehr in dubiose Shakes oder verätzen sich den Gaumen mit dem elendigen Magerquark. Für sie gibt es seit geraumer Zeit, kein Witz: flüssiges Eiweiß im Kanister. „Pumperlgsund“ heißt der Mist, der nun wirklich a rechter Scheißdreck ist, und, anders als Berta Riesentür aus dem Oberbergischen Land, auch nicht von mir ausgebrütet wurde. Googeln, staunen, ekeln Sie!

Was verschnattern jene Jerks als Nächstes? Eingetütete Eiweißflocken? Oder gleich pürierte Stierhoden? Und, siehe Führerei: Reicht das aus für ein zweites Mal Stalingrad?

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Adrian Schulz
Freier Autor
Seit 2015 bei der taz, zunächst als Praktikant, dann als freier Autor und Kolumnist (zurzeit: "Ungenießbar"). Nebenbei Masterstudium der Ästhetik in Frankfurt am Main. Schreibt über Alltag, Medien und Wirklichkeit.
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111 Kommentare

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  • Die dunkle Seite der satirischen Macht.

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    Puppenspieler Michael Hatzius:

    Das Huhn.

    Das Huhn bestellt „beim Chinesen“. T1 bis T76 – mit Hühnerfleisch…

    www.google.com/sea...X8yCaMQ9QF6BAgeEAE

    • @Moon:

      p.s. Wer das durch hat, trinkt ein Glas Rotwein, ohne Eigelb aber auf eggs.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Am besten war Schimanski, wie er sich zwei rohe Eier in ein Glas gehauen hat (keine Lust auf Geschirrspülen) und runter damit!



    Für den Dreh, so hört man, musste die Szene mehrfach wiederholt werden.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Das ist Leidenschaft für den Beruf!

      Das topt sogar "Berta Riesentür aus dem Oberbergischen Land, welche am 5. Oktober 1958 ganze 37 Eier in ihre Buttercremetorte verbacken haben."

      Berta blieb die Torte. Schimanski blieb nichts anderes übrig.

      • @Moon:

        Chicken run. Hennen rennen

        Selbst gesehen, na klar. Wikipedia: Chicken Run – Hennen rennen ist ein britischer Knetanimationsfilm aus dem Jahr 2000. Er erzählt die Geschichte eines aufsässigen Huhns namens Ginger, das hartnäckig versucht, mit allen Hühnern aus einer einem Gefangenenlager ähnelnden Hühnerfarm auszubrechen. Dies wird allerdings immer wieder von den Eigentümern der Farm, Mr. und Mrs. Tweedy, verhindert. Eines Tages landet, aus einer Zirkus-Kanone abgeschossen, der amerikanische Zirkus-Hahn Rocky in der Hühnerfarm, und Ginger schöpft neue Hoffnung, endlich ausbrechen zu können. Doch Rocky kann gar nicht fliegen…Und Wing Commander Fowler war gar kein Pilot, damals, bei der Royal Air Force...

        Konsequent britischer Humor, konsequent politisch inkorrekt, auf Augenhöhe mit „monty python`s flying circus, teilt der Film kräftig aus und …enthält zahlreiche parodistische Anspielungen und Zitate von Klassikern wie Gesprengte Ketten, Stalag 17, Der Flug des Phönix, Die Brücke am Kwai, Indiana Jones und Das Reich der Sonne.

        Am Ende siegt natürlich die Liebe. Es gibt nie wieder Hühnerpastete für den Hühnerfarmer aber jede Menge kleine Küken für Ginger und Rock. Na klar.

        • @Moon:

          Political correctnes...eine Osterzeit im Lockdown...da geht es eben mal egg-zessiv zu.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @17900 (Profil gelöscht):

      Meine Mutti hat immer rohes Ei, Zucker und Rotwein gemischt.



      Wohl bekomms.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @4813 (Profil gelöscht):

        Habe ich als Jugendlicher auch ab und an getrunken - ohne Wein - Zuckerei hieß das.

  • Komisch, dass bei einem so abseitigen Thema wie Ei hier eine unterhaltsame, stressfreie und aggressionslose Folge von Beiträgen kommt. Natürlich sind zwei-drei Beiträge darunter, die das alles daneben finden und/oder keine Ader für gehobenen Nonsense haben. Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, dass es so etwas in diesen Zeiten aggressiven Austeilens noch hin und wieder mal gibt. Dem Ei sei Dank!

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @eWolf:

      Ich hab jetzt Lust auf Sol Eier. Mit Kümmel

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Mit Ingo Kümmel?

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          Für wissbegierige - ergänz mal -



          de.wikipedia.org/wiki/Ingo_K%C3%BCmmel



          „Einer der hinein will, kommt eher durch die Wand als durch die Tür. Ingo Kümmel kam immer durch die Wand.“

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Dit is doch mal nen Forum.



        Würzige Soleier selber machen



        www.youtube.com/watch?v=8GjEbFB3ldk



        Als Jugendlicher erinnere ich mich standen die in jeder ordentlichen Bier(Eck)kneipe.

        Sol ey!;-)

        www.youtube.com/watch?v=BPPx55UxCUA

        • @Ringelnatz1:

          So'n Middle of the road-Ei fehlte gerade noch

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            anschließe mich



            &



            “Booey - n Mann mit Föhnfrisur - das fehlt mir noch in meiner Sammlung!“



            ne Lebensabschnittspartnerin - 😂 -



            Hatte gewagt - son Teil zu benutzen - 🎏

    • @eWolf:

      Der Pychologe würde sagen völlig normal.



      Alle haben die Schnauze von dem C-Scheiß gestrichen voll.



      Politikthemen drehen sich irgendwie im Kreis.



      Heben wir also ein Ei auf den gehobenen Nonsens.



      Vorgreifend:



      Das Ei

      Es fiel einmal ein Kuckucksei

      Vom Baum herab und ging entzwei.

      Im Ei da war ein Krokodil;

      Am ersten Tag war′s im April.

      Joachim Ringelnatz

    • @eWolf:

      Ganz genau. Immer deutlicher zeinet sich ab:

      AM EI KOMMT KEINER VORBEI!

      "...unterhaltsam, stressfreie, aggressionslos" und tolerant kann das Thema aus unterschiedlichsten Perspektiven mit abgehandelt werden.

      Ostern steht vor der Tür. Ostern im Lockdown. Spaß tut gut.

      Und: Da mus ich dem Adrian Schulz eigentlich etwas Abbitte tun. Der hat nämlich gewonnen. Wir bleiben auch beim Thema: Ernährung.

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Bei solch sinnstiftenden Kolumnen fällt mir eigentlich nur ein, dass "zu essen" grundsätzlich unmoralisch ist, da Lebendiges sterben muss. Es sei denn, man bezieht seine Nahrung aus der Firma von Jacques Tricatel (Brust oder Keule, 1976). Oder anders ausgedrückt: "...bloß, weil Salat nicht schreien kann!"

    • @21659 (Profil gelöscht):

      "weil Salat nicht schreien kann..."



      Aber knacken sollte er schon, das Salatblat "unten" wo der Übergang zum Strunk ist. Weil er dann noch schön frisch ist.

      • @Moon:

        „Weil Salat nicht schreien kann…“ - Der andere Gedanke

        Vorweg: Selbst wenn sich hier in der Kommentarfolge Meinungen begegnen, die sich Hinsichtlich des Tierwohls grundsätzlich in der Antwort auf die Frage unter scheiden, ob Tiere getötet werden dürfen oder nicht. Denke, darin, dass dem Lebewesen Achtung entgegengebracht werden muss, darin ist man sich einig. In diesem hoffentlich toleranten Sinne:

        Das Schwein soll Schwein sein können in dieser Welt. Denn gemein sein können wir Menschen untereinander doch genug und geben uns bis hin zu Mord und Totschlag jede Gelegenheit dazu. Tierisch gemein können wir sein – sogar „strukturell gemein“ sein können wir. Und kriegen es partout nicht besser hin. Wenn ich da so an spezielle Bürokratien in D. denke. Der couragiertesten einer bin ich nicht, muss ich zu geben. Wenn man aus einer solchen Institution rauskommt, da muss man aufpassen, dass man sich vorher nicht zum Würstchen hat machen lassen, um sich hinter her nicht so „arm“ zu fühlen. Weil, erst wird man abgekocht, dann darf jeder seinen Senf dazu geben und dann wird noch verlangt, dass man im Biss appetitlich knackt. Für wen eigentlich?

        Das ist zu viel.

        • @Moon:

          Die Prinzen:

          "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt"

          www.youtube.com/watch?v=TyJTXkm6DJk

          Ach so: Die echten Wiener Würstchen sind natürlich "vom Kalb". Die anderen und die aus Frankfurt sind "vom Schwein".

          • @Moon:

            MOON an MOON



            Engelchen, rechts-schultrig: Pfui Alter, das war jetzt aber geo-klassistisch. Denkst du vielleicht, felix Austria erginge es im Lockdown besser? Du solltest dich was schämen.

            Teufelchen, links-schultrig: Du bist sowieso Linkshänder. Und immer an Ischgl denken hä hä. Strukturell gesehen, von deiner Klassenlage her, total o.k. das.

            Schluss jetzt! Warum sollte ausgerechnet ich bei „Würstchen“ nicht an „Wiener-Würstchen“ denken. Ich hatte zwei böhmische Großelternpaare. Von daher kommt das. Alle noch gekannt. Ein böhmisches Wiener Würstchen kommt natürlich „vom Schwein“. Und das böhmische „Wiener Schnitzel“ wie ich es kenne auch, immer. Es wird vorsichtig zart geklopft aber deutlich weniger dünn. Natürlich wird paniert. In der Pfanne wird bei geringer Temperatur gebraten. Die Panade entwickelt sich deshalb und wegen dickeren Schnitzelstärke zwar weniger fluffig. Dafür geht sie aber mit dem Saft des Fleisches eine wunderbar aromatische Verbindung ein. Doch das wäre schon die fortgeschritten Kunst des Kochens. Ich kann mir was zu essen machen und denke auch an Vitamine.

            • @Moon:

              ..... Es wird vorsichtig zart geklopft aber deutlich weniger dünn. ...



              Ich liebe solche Worte.



              ;-)

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @21659 (Profil gelöscht):

      Da kann ich weiter helfen. Vollsynthetische Aminosäuren gibt es schon lange und werden vor allem an Eierlegende Hühner verfüttert :

      corporate.evonik.c.../methionin_de.html

      "1 Kilogramm Methionin ersetzt 260 Kilogramm Sojamehl, reduziert den Ammoniakausstoß um acht Kilogramm und den Nitrateinsatz um 7,9 Kilogramm.

      Die weltweite Methioninproduktion, so Kaufmann, spare rund 20 Millionen Hektar Ackerland. Das entspricht etwa 1,5 Prozent der weltweiten Ackerfläche – oder der Größe des Senegal. Etwa 580.000 Tonnen der Weltproduktion stellt Evonik her"

      Veganer war gestern - Petraner voran!

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Ihr Kommentar: War wie gebannt, doch spät erkannt. Wunderschön humorvoll.

        Blos das mit dem Methionin...Echt jetzt?

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Es geht voran: DIE STEINLAUS.

        Methionin und seine reale? Verheißung, „Petraner“…. Endlich recherchiert.



        Zu letzteren: Erschöpfende Auskunft gefunden bei www.stupidedia.org, der erfrischend sinnfreien Enzyklopädie „Wissen Sie Bescheid? Nein? Wir auch nicht!“

        „Petranismus ( von griechisch "Petros" der Stein) Die Ernährung von Petranern ist sehr einseitig und besteht nur aus verschiedenen Konsistenzen von Gestein. Während man Kleinkindern und Babys oft mit Ton füttert, ist bei größeren Kindern der Sandkuchen recht beliebt. Ein typisch petranisches Mittagessen besteht aus ofenfrischen Ziegelsteinen mit blanchiertem Schotter oder frischem Kalkschaum. (…) Der Petranismus ist bei Ärzten umstritten. Vor allem die Zähne und das Gebiss leiden unter der Ernährung. Ebenso fehlt es vielen Petranern an Vitaminen.“



        Auf seinem evolutiven Weg zum homo-lapis (lapis, lat. Stein) sieht sich der homo-sapiens weiterhin aufs äußerste gefordert. Jetzt, im Zeitalter der Gentechnik, lohnt sich ein Blick zurück. Bereits 1976, nur vier Jahre nach der Mahnung des Club of Rome zu den „Grenzen des Wachstums“ von homo-sapiens u. seiner Welt, sprach Prof. Dr. Loriot ( Aliasname Bernhard Grzimek) von der Widerentdeckung der damals als ausgestorben geltenden Steinlaus Pterophaga lorioti Steinlauswlp.png. Dieses entgegen seines dt. Namens wohl kleinste aller Nagetiere, das sich frühgeschichtlich ausschließlich von natürlichem Gestein ernährte, wurde zum Kulturfolger des Menschen, in dessen Städten er reichlich allerlei Bauschutt fand. Und dabei gelegentlich, so Professor Loriot, auch einen Eisenträger nicht verschmähte. Es gibt sie noch die Steinlaus. Sollten wir uns ihre Gene zu Eigen machen, jetzt wir es können? Auf zum homo-lapis du olles Auslaufmodell homo-sapiens. Damit dir Marmor Stein und Eisen bricht. Die wiederentdeckte Aufzeichnung der TV-Ansprache von Prof. Dr. Loriot zur Wiederentdeckung der Steinlaus und ihrer Bewahrung vor dem Aussterben: vimeo.com/8936845

  • Vermisse das rohe Bier im Ei (äh andersrum) sowie Omas Besten...Eierlikör auf Kuchen, Eiereis oder pures Eitergelb per Doppeldotterei!



    Man kann nicht alles haben, I know.

    • @Tom Farmer:

      Genau, genau.



      Omas Eierlikör!!



      Oma und Opa haben sich immer gestritten weil Opa immer zuviel Primasprit hinzugefügt hat.



      Das brennende Ei.



      Ich habe wenn es zum Training ging, zwei Eigelb,Traubenzucker, Zitrone geschlürft.



      Müßt ich gleich mal wieder machen.



      Ich esse auch gern Leber, schön frisch, roh. Das kann man auch vermengen. Eigelb und Leberstückchen!

      • @Ringelnatz1:

        Rohe Leber...soll gesund sein, soh hört man es von den Indianern der Prärie...ich probier mal ein Stückchen. Gebratene Leber, wunderbar.

        Rinderhack, Salz Pfeffer, ein Eigelb oben drauf....

        Ein Glas Rotwein mit einem Eigelb, das kräftigt in der Rekonvaleszenz. Der Alkohol dient der Arznei selbstverständlich nur als Lösungsmittel für das Eigelb....!?

        • @Moon:

          Jaaa! Schmatz!



          Tartar!



          In den Ost- Bahnhofs- Mitropas(z.B.Erfurt)



          lecker, lecker.



          Brühe mit Ei



          Den Geschmack und Geruch vergisst du nicht.Hm,hm!

          Weiser Mann, sspricht nicht mit gessspaltener Lippe:



          Rohe Leber muß ganz frisch sein ohne Sehnen. Wenn du da raufbeist das hat so was hm, Erregendes;-).

          Keine Verwandschaft mit Herrn Dr. Hannibal Lecter!

          • @Ringelnatz1:

            Mit Dr. H. L.? Natürlich nicht.

            Hier ist die Fraktion für sinnenfrohes Schmausen.

  • Soll dieser merkwürdige obige Text den Leser zum Veganismus bekehren, oder was ist sein Sinn und Zweck? Unabhängig davon, dass selbstverständlich die Qualhaltung von Hühnern verboten gehört und Eier nur von freilaufenden Hühnern stammen sollten, auch wenn sie dann um ein mehrfaches kosten, sind Eier grundsätzlich eine hochwertige Quelle von Eiweiß, d.h. allen essentiellen Aminosäuren, und fast allen Vitaminen. Und, mal ehrlich und grundsätzlich: wenn ein Huhn ein unbefruchtetes Ei legt, und dieses Ei, weil ja nicht befruchtet, ansonsten verrotten und verfaulen würde, dann kann man es doch genau so gut auch essen, oder?

    • @Rojas:

      Tierprodukte wie Eier sind in gewissen Rahmen gesund - keine Frage. Allerdings gibt es auch Nahrungsquellen, anhand derer mensch sich mit Proteine, Vitaminen versorgen kann, ohne dass Tiere dafür gezüchtet, gehalten und getötet werden müssen. Durch vegane Ernährung ließe sich das durch die Eierproduktion enstehende Tierleid vermeiden. Noch etwas zu Hühner und Eier - für den Fall, dass dies nicht mitbedacht wird. Hühner sind Vögel. Eierlegen tun Vögel nicht einfach so sondern dies dient ursprünglich dem Zweck der Fortpflanzung. Bei heutigen Hühnern ist eine hohe Eiproduktion angezüchtet. Das Ergebnis sind ungefähr 300 Eier pro Jahr. Die freilebende Vewandte des Huhns, das Bankivahuhn, legt im Jahr nur 20 Eier. Die hochgezüchtete Eierproduktion der Haushühner geht entsprechend auf Kosten der Gesundheit der Hühner, wobei sie zumeist nach sinkendem Ertrag getötet werden und als sogenanntes Suppenhuhn enden. Dann ist da noch "das Problem", dass bei der Erzeugung der Legehennen, männliche Küken schlüpfen, die bei der Eierproduktion nicht gebraucht werden können und entsprechend getötet werden.



      Wo kommt da eigentlich das Huhn selbst in Ihrem Kommentar vor? Wo das Wesen des Huhns? Dürfen Tiere bloßes Objekt zum Nutzen der Menschen sein? Darf Geschmack eine Rechtfertigung für Töten sein?

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Haltung und Tötung von Nutztieren sollte grundsätzlich adäquaten Standards entsprechen. Für viele sozial benachteiligte Menschen wäre der regelmäßigen Konsum von Wurst, Käse und Eiern aber nicht mehr finanzierbar, wenn es manche Produkte nicht mehr gäbe. Nutztierhaltung ist letztlich eine Folge der Evolution. Das leistungsfähige Menschenhirn war in der Lage andere Möglichkeiten zur Nahrungsgewinnung als die Jagd zu finden. Dies führte auch zur problematischen Massentierhaltung.

        Ich plädiere auch für einen möglichst bewussten Umgang mit Ressourcen, also auch den Nutztieren. Eine rein vegetarische oder vegane Lebensweise kommt für mich jedoch nicht infrage. Um die letzte Frage in ihrem Kommentar zu beantworten, vor allem wenn ich dabei an die kürzlich verspeiste Ente denke: Ja!

        • @21659 (Profil gelöscht):

          Bedacht werden sollte, dass bei Ihrer aufgeführten Sichtweise, die Nutzung und die menschliche Perspektive zentral ist. Es fragt sich also, was "adäquate" Haltung und Tötung sein soll und wie weit das überhaupt möglich ist. Damit noch nicht bedacht, ist das Wesen und das Interesse des Tieres.



          Zum Sich-Leisten können - Sie selbst vermerken die Probleme, die sozialbenachteiligte Menschen haben. Das Hauptproblem sind in diesem Zusammenhang offenbar weniger höhere Preise, sondern wie Geld/Einkommen in dieser Gesellschaft verteilt wird. Offenbar geschieht das so ungleich, dass es einigen Menschen in dieser Gesellschaft erschwert bis unmöglich gemacht wird, sich gesund und ökologisch zu ernähren - zieht mensch weitere grundlegende Bedürfnisse (Teilhabe, Bildung usw.) hinzu, die im Kapitalismus auch Geld kosten. Nun hat der Mensch nicht nur "Nutztierhaltung" entwickelt sondern auch den Ackerbau, Konservierungsmethoden usw.. Insofern hat er tierfreie alternative Nahrungsmittel zur Verfügung. Hierzulande ist dieses Angebot bereits reichhaltig und wächst dazu noch stetig. Das enorme Tierleid aus der Massentierhaltung sollte Anlass sein, das Mensch-Tier-Verhältnis zu hinterfragen. Ich würde da sogar so weit gehen und die menschliche Nutzungsperspektive gegenüber dem Tier hinterfragen. Was ist mit dem Interesse der Ente nach Leben, was mit seiner Fähigkeit u.a. Schmerzen zu verspüren? Und ja, warum machen Sie (wahrscheinlich) einen Unterschied zwischen der Ente und dem Hund und dem Menschen? Ein Hund oder ein Mensch schmeckte womöglich auch ...

          • 2G
            21659 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Natürlich ist die menschliche Sichtweise zentral. Im Grunde ist Essen grundsätzlich ethisch problematisch, wenn man so will, da auch Pflanzen Lebewesen mit Kommunikation und vermutlich Emotionen sind. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft noch viel mehr darüber erfahren. Dann könnte es Veganern nicht mehr so leicht fallen eine Tomate zu verspeisen , bloß weil sie keine 2 Augen hat.

            Richtig ist, dass die soziale Schere immer weiter auseinander geht. Auch wenn wir die Arbeitswelt wieder gerechter gestalten sollten, werden Geld und Einkommen ungleich verteilt sein. Menschen sind ungleich, Potenziale sind ungleich und nicht jede Arbeit hat den gleichen Wert. Und erzählen sie mir jetzt bitte nichts vom Marxismus.

            Ich hoffe die Ente hatte einen möglichst schmerzlos schnellen Tod. Die Ente hat sicher nicht gedacht: "Oh butcher, please have mercy!" Ich würde keinen Hund essen, kulturelle Prägung. Andere Völker essen für mich seltsame Tiere, meinetwegen, sollen sie. Kannibalismus wäre für mich auch aus kulturellen Gründen keine Option. Bis auf wenige Ausnahmen geschah dies auch nur in absoluten Nitdizustionrn. Da hätten die vielleicht auch Mendchrnfleidvv gegessen. Und schlussendlich steht der Mensch nunmal an der Spitze der Nahrungskette. Wir sind Mischfresser und ohne Fleisch wäre unser Gehirn vermutlich nicht...aber das wissen sie sicher alles schon.

            • 2G
              21659 (Profil gelöscht)
              @21659 (Profil gelöscht):

              "Notsituationen" und "Menschenfleisch" sollte es heißen.

              Zudem ist auch ein Großteil unserer pflanzlichen Nahrung hochgezüchtet. Genetische Veränderungen sind eine weitere wissenschaftliche diskutable Möglichkeit. Technischer Fortschritt, Effizienz sowie Überbevölkerung treiben uns voran.

              Ich bin mir nicht sicher, ob aktuell alle Menschen ohne Fleisch ernährt werden könnten. (Können sie mit Fleisch aktuell nicht.) Grundsätzlich sind wir aber wahrscheinlich in der Lage ohne Fleisch oder mit zumindest weniger auszukommen und zu überleben. Technisch und praktisch gesehen benötigen wir jedoch auch keinen natürlichen Sexualverkehr zur Fortpflanzung. Es geht eben auch um Genuss. Daher die Ente, der Sex und der Wein.

              • @21659 (Profil gelöscht):

                Nochmal genauer - bei der Frage der Nutzung geht es doch darum, was/wer genutzt wird. Ich würde nicht abstreiten, dass Pflanzen nichts spüren könnten. Sie sind Lebewesen, keine tote Materie. Allerdings geht es doch um Wesensmerkmale, die Deutungen dieser und auch um Unterschiede. In der Diskussion um Tierausbeutung, geht es weniger um Annahmen über zukünftige Forschungsergebnisse sondern um aktuelle Erkenntnisse und Verhältnisse. Es geht weniger um Seegurken sondern um die Tiere, die hierzulande ausgebeutet werden und das sind zumeist hochentwickelte Tiere - Wirbeltiere mit Nervensystemen - Säugetiere, Vögel, Fische. Den Verweis auf Emotionen der Pflanzen in dieser Debatte über die Behandlung von Tieren kann ich insofern kaum nachvollziehen, da es doch absurd erscheint, die Konsequenzen des Erntens einer Pflanze mit den des Schlachtens eines Tieres gleichzusetzen. Moralische Wertungen sollten doch nicht bloß auf Basis kultureller Prägung oder Traditionen erfolgen. Da geht es doch auch darum, was für ein Wesen das Gegenüber hat. Es ginge darum Gleiches gleich zu behandeln. In der Debatte um Tierleid sind dann u.a. Bewusstsein, Schmerzempfinden relevant und weitere Merkmale die Tiere zu Individuen machen und viele Hinweise darauf geben, sie als moralisch relevante Subjekte zu betrachten und zu behandeln. Warum sollte meine kulturelle Prägung ausschlaggebend sein, dass ich Schweine esse, vom Wesen vergleichbare Hunde aber nicht? Warum sollte die Einteilung in "Haustier" und "Nutztier" für mich einen Unterschied machen? Warum sollte ich bei beim eigenen Kaninchen Halt machen, weil es zur Familie gehört, beim Kaninchen aus der Fleischtheke aber nicht? Wenn ich doch erlebe, was die (Haus)Tiere können und was sie ausmacht, wenn ich jenen doch (ohne Not) keine Schmerzen zufügen wollte?

                • 2G
                  21659 (Profil gelöscht)
                  @Uranus:

                  Absurd erscheint Ihnen dies nur, weil Sie sich und Ihr Verhalten durch den aktuellen Stand der Wissenschaft rechtfertigen. Verständlich, aber limitiert. Seit wann haben wir wissenschaftliche Erkenntnisse über Empfindungen bei Tieren; seit wann wissen wir, dass Bäume kommunizieren; seit wann gibt es Kinofilme, etc.? George Harrison hatte einen der ersten Synthesizer in England, ein Riesending. Heute kann jeder mediokre Musiker mit Notebook und Programm perfekt klingende elektronische Musik produzieren. Nicht nachvollziehbar? Erweitern Sie Ihren Horizont!

                  Grundsätzlich sollten wir mit der Natur, auch den zur Schlachtung vorgesehenen Tiere bewusster umgehen. In einer Massenkonsumgesellschaft schwierig.

                  Der Mensch steht in der Nahrungskette oben. Ich halte es für moralisch gerechtfertigt, Tiere für Nahrung bspw. zu töten. Zudem ist es für mich Genuss, nicht nur die Ente, maximal dreimal im Jahr. Auch der Camembert, französische Salami, Sardellen usw. und auch viele vegetarische oder vegane Nahrungsmittel.

                  • @21659 (Profil gelöscht):

                    Absurd erscheint es mir, mein Verhalten gegenüber Tieren anhand Forschungspotenziale und Hypothesen zum Wesen der Pflanzen zu begründen, von denen wohl nicht einmal jene Wissenschaftler*innen, die in diesem Bereich forschen, jetzt sagen würden, dass das Töten von Pflanzen und Tieren gleichzusetzen wäre. Zumal viele Pflanzen gar nicht getötet werden - wie bspw. der Apfelbaum - und weniger Pflanzen getötet werden würden, wenn wir jene direkt verzehrten, anstatt dass Tiere ein Vielfaches von Pflanzen verzehrten. Falls Ihnen das Töten von Pflanzen dennoch gleich problematisch erscheint, steht es Ihnen ja offen bei Veganismus nicht halt zu machen und frutarisch zu leben.



                    Der Mensch hat die Macht, ja. Aber dies sollte doch kein Selbstzweck oder eine Grundlage für Willkür sein. Sie*Er hat eben auch die Fähigkeit zum Reflektieren und hat die Ethik entwickelt, wie auch sich vielfältige Nahrungsalternativen zu Fleisch erschlossen. Da finde ich es doch eine schwache Argumentation, sich letztlich auf Genuss zurückzuziehen und anderes - wie das Wesen von Tieren zu ignorieren oder deren Wesen mit dem Verweis auf Pflanzen zu nivellieren. Zumal der alltägliche Gang zum Markt keine Notsituation darstellt und alleinig Fleisch das Überleben sichern würde.



                    Tatsächlich ist das Mensch-Tierverhältnis, die Speziesgrenze nicht so fest und eindeutig, wie es scheint. Heutzutage gilt es als verpönt, Walfleisch zu essen. Auch das Verzehren von Affen oder Elefantenfleisch würde hierzulande abgelehnt. Muss das Tier allerdings erst deren Merkmale besitzen, damit es moralisch berücksichtigt würde? Oder reichen da nicht bereits andere, grundlegendere Wesensmerkmale aus? Zumal der Mensch in anderer Hinsicht ja auch sein Verhalten überdenkt. So ist z.B. das Töten von Robben für Felle/Kleidung hierzulande verpönt. Kleine Risse im Speziesismus, also die moralische Diskriminierung von Lebewesen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit, können bereits ausgemacht werden ...

                    • 2G
                      21659 (Profil gelöscht)
                      @Uranus:

                      Wie sie schreiben, jetzt würden Wissenschaftler das nicht sagen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass sich noch ganz neue Erkenntnisse entdecken lassen.



                      Auch dann würde ich weiter Gemüse essen.

                      Ich habe keinerlei Probleme natürliche Nahrung zu essen. Ich bin mir bewusst das meine Existenz nur gesichert ist, wenn ich auf natürliche Ressourcen zurückgreife. In der Regel erkennen sich Menschen in Tieren selber, bei Pflanzen eher nicht. Bei Vegetariern oder Veganern ist dies ein entscheidender Grund eben so zu leben. Philosophisch betrachtet ist Nahrung ein grundsätzliches ethisches Problem. Menschen finden dazu verschiedene Lösungen.

                      Verpönt ist bei vielen das Töten aus reiner Eitelkeit (Pelze) oder bei bedrohten Tieren mit Ausnahmen bei manchen Völkern. Schildkrötensuppe habe ich zum letzten Mal vor etwa 25 bis 30 Jahren gegessen. Die letzte Schillerlocke vor etwa drei Jahren. Da würde ich aber sicher nochmal zugreifen. Und allgemein hat Kathrin Göring-Eckhardt recht, dass man nicht jeden Tag 2 Hamburger essen muss, auch wenn ihre Partei mir in manchen Punkten zu sehr als Bevormundungstruppe rüberkommt.

                      Nicht der Mensch hat sich Alternativen erschlossen und eine Ethik entwickelt. Sie und andere Gleichgesinnte. Die Mehrheit in Deutschland, ich glaube es sind zwischen 90% und 95% verzehrt Fleisch. Weltweit würden sicher mehr Menschen mehr Fleisch essen, wenn sie es könnten. Das kann sich aber, sicher zu ihrer Freude, ändern.

                      Bewusster leben ist wichtig und bei der Nutztierhaltung gibt es viele Defizite. Auf manche Dinge achten wir als Familie. Aber letztlich ist mir mein Genuss wichtiger als ihre Bedenken oder das Wesen einer Ente.

                      • @21659 (Profil gelöscht):

                        Ich denke, wir konnten Standpunkte und Herleitungen deutlich machen. Und so will ich bloß noch auf folgendes eingehen:



                        Mich wundert ein bisschen -falls ich Sie da missverstehe, pardon -, dass Sie Alternativen und Ethik so hervorstechend den Veggies zuordnen - ja jene fast ausklammern. Sicherlich war Vegetarismus die Motivation für einige Produktentwicklungen. Andererseits sind diese auch nur möglich aufgrund allgemeiner Entwicklungen - wie der Ackerbau. Dann ähnelt die Herstellung von Tofu der von Käse. Tofu ist bspw. in Asien seit langem ein allgemeines Nahrungsmittel und nicht wie hier ausschließlich mit vegetarischem Essen verknüpft. Ähnlich ist es mit der Entwicklung der Tierethik als Teil der allgemeinen Ethik. Philosophieren, Forschen sind im allgemeinen Motivation, alte Erkenntnisse zu hinterfragen und sie nach Neuentdeckungen ggf. auch zu revidieren und das mit unterschiedlicher Radikalität. Herrschte lange Zeit die christliche Vorstellung vor, sich der Erde bemächtigen zu dürfen, wandelte sich die Rechtfertigung für Tierausbeutung in der Aufklärung dahin, dass der Mensch evolutionär an der Spitze stünde und sich fundamental von Tieren unterscheide, welche Maschinen gleichen würden (vgl. Descartes). Nun ist die Forschung über Tiere aber weiter vorangeschritten und so dienen die Erkenntnisse der Forscher*innen der Untermauerung von Überlegungen und Haltungen der Berücksichtigung von Tieren, die in Europa bis in die Antike zurückreichen. Die Zahl der Veggies hierzulande wächst jedenfalls bereits seit Jahren



                        Apropos Bevormundung - eine heftige, übergriffige Bevormundung scheint mir doch die zu sein, über die Verhältnisse zu leben und den anderen die Suppe auslöffeln zu lassen. Mittlerweile geht die Bevormundung ja soweit, dass die jungen Menschen hierzulande um ihre Zukunft fürchten müssen. Insofern ist die Empörung über Veggie-Day u.ä. völlig verquer. Es müsste sich hingegen viel mehr über die imperiale Lebensweise und deren Fürsprecher*innen empört werden ...

                        • 2G
                          21659 (Profil gelöscht)
                          @Uranus:

                          Ich denke auch, dass wir unseren grundsätzlichen Sichtweisen ausgetauscht haben. Nich kurz zur Erläuterung: Ethik ist eine Frage des Standpunkt, also variabel. Für mich ist mein Fleischkonsum bspw. ethisch betrachtet völlig in Ordnung. Alternativen sind genau dies, Alternativen, die man nutzen kann. So wie den Veggietag. Wäre ich Kantinennutzer würde ich manchmal vegan essen, manchmal vegetarisch, manchmal auch Fleisch. Das entscheide ich bei freiem aber Angebot selber .

                          Sie haben recht, in Teilen von Asien ist Tofu, den ich nur in Ergänzung mit einer guten Soße attraktiv finde, ein normales Lebensmittel. In eben diesen Ländern werden aber auch ganz andere Dinge gegessen. Es gibt eine breite Palette. Menschen leben bis auf eine vermutlich nicht messbare Menge, nahezu immer über ihre Verhältnisse. Höchstwahrscheinlich auch sie. Problematisch ist dies (mittlerweile), da wir zu viele sind. Wäre in naher Zukunft nur noch ein Viertel der aktuellen Menschheit da, wäre dies für den Planeten sicher gut.

                          Die Empörung, dass die jungen Leute um ihre Zukunft fürchten müssen halte ich für übertrieben. In den Achtzigern wurde dies bspw. auch schon gesagt, auch schon davor. Zukunft ist eine Definitionssache. Für die heutige Jugend ist vieles besser und einfacher als vor 30 oder 100 undsoweiter Jahren, manches auch schlechter. Viele, die sich jetzt Empörung, werden dies in 20 Jahren nicht mehr tun. Wen was empört ist immer Ansichtssache. Ich halte einen Wechsel zu erneuerbaren Energien im angemessenem Rahmen für notwendig, weltweit, möchte aber auswählen was ich esse und nicht nur vegetarische Angebote bekommen. Auch nicht an einem Tag. Verbote, Gesetze sind oft ein probates Mittel. Die Frage ist, wo man sie einführt, beim Veggietag, in der Sahelzone beim Kinderwunsch, bei der täglichen Internetnutzung.



                          Vermutlich bin ich jemand, der in ihren Augen ein Fürsprecher der imperialen Lebensweise ist. Sei es drum, haben sie weiter Vergnügen mit ihren veganen Curry.

                          • @21659 (Profil gelöscht):

                            Offenbar habe ich da etwas vorbei geschrieben. Ethik verstehe ich als grundsätzliche Theorien, aus denen mensch verschiedene Standpunkte ableiten/entwickeln kann und Sie meinten offenbar "den ethischen" Standpunkt von Veggies auf Fleischessen/Tiere-Töten bezogen. Was grundlegend ist, sind ethische Prinzipien - wie Gleiches gleich zu behandeln. Dieses Prinzip wende ich auf die Frage, wie mit Tieren aufgrund ihrer Leidensfähigkeit umzugehen ist, an (Pathozentrismus). Sie hebeln das in letzter Konsequenz mit Verweis auf Tradition, menschliche Vormachtstellung und Spezieszugehörigkeit aus (Speziesismus) - wenn ich das richtig verstehe.



                            Da Sie eine gute Soße zum Tofu so hervorheben - viele Nahrungsmittel bedürfen Gewürz, Braten oder Kochen, um weitere Geschmacksnuancen hinzuzufügen, würde ich meinen.



                            Sicherlich trifft über-die-Verhältnisse-leben spätestens dann auf mich zu, wenn mensch Infrastruktur etc. hinzuzählt. Dieser Faktor ist politisch zu beeinflussen. Ansonsten ist mein Lebensstil vergleichsweise sparsam. Kein(e) Auto, Haus, Tierprodukte, Flugreisen ...



                            Für den Planeten ist der Raubbau genau genommen egal. Die, die leiden, sind Menschen und die anderen unzähligen Tiere - und Lebewesen wie Pflanzen, wie Sie es wohl ergänzen würden. Was ich an Ihrer Einschätzung vermisse, ist, dass viele, zentrale Aussagen der Klimawissenschaftler*innen, die sie seit Jahrzehnten getroffen haben, sich bestätigt haben. Das, was zugenommen hat, ist das Verständnis von Zusammenhängen und die Präzision von Aussagen und Modellen. Da gibt es keine Strömung (außer den Leugner*innen), die hinsichtlich der Klimaerhitzung Entwarnung geben mag. Zumal sich die Klimaentwicklung ja zuspitzt und die Opfer der Klimaerhitzung es ja bereits seit einigen Jahren gibt - bedingt durch Klimaerhitzung gehäufte Dürre, Stürme etc..



                            Danke! Mal schauen, was ich mir gleich zu essen mache. Ihnen wünsche ich auch viele köstliche vegane Geschmackserlebnisse :-)

                            • 2G
                              21659 (Profil gelöscht)
                              @Uranus:

                              Lebewesen empfinden auf unterschiedliche Weise und unsere Kenntnisse werden sich noch vertiefen. Kein Lebewesen kann annähernd so vielfältig und tief leiden wie der Mensch. Das Leid von Schlachtvieh berührt mich deutlich weniger als das von Menschen in existentiellen Notsituationen. Und ehrlich gesagt denke ich ich nur gelegentlich an das Leid solcher Menschen, wenn ich keinen persönlichen Bezug habe. Sonst wäre das Leben nicht möglich. Gelegentlich unterstütze ich.

                              Damit Sie es nicht vermissen: der Klimawandel existiert, er ist nicht aufzuhalten und wir müssen versuchen ihn zu verlangsamen und zu stabilisieren. Dies wird leider länger dauern als von vielen erhofft. Ich ",leiste" bereits einen gewissen Beitrag für gewisse gesellschaftliche Ziele. Vegan oder vegetarisch zu leben gehört für mich nicht dazu.

                              Leider konnten sie es sich nicht verkneifen zum Schluss noch etwas missionarisch zu wirken. Angeregt durch unseren Diskurs habe ich gestern Lust auf Ente bekommen. So kurz hintereinander kommt das sonst nicht vor. Also haben wir gestern mal was bestellt, thailändisch. Meine Ente war vorzüglich, der Reis und die Soße sowie die frischen Beilagen ebenfalls. Die Ente hat auch einen sehr köstlichen Eigengeschmack und muss nicht in Soße ertränkt werden, wie manche anderen Lebensmittel. ;-)

                              • @21659 (Profil gelöscht):

                                Mein Punkt ist nicht unbedingt, ob Tiere gleichstark wie Menschen leiden würden sondern, ob die Hinweise darauf, dass sie in einem Maße leiden, bereits ein hinreichender Grund ist, Leid zu vermeiden.



                                Ah, ok. Ihre Annahme der längeren Entwicklung war für mich vorher nicht rauszulesen, hatte ich nicht gedeutet. Da sind wir offenbar unterschiedlicher Ansicht.



                                Naja, sicherlich hätte ich auch nichts schreiben können. Da Sie aber zuvor davon schrieben, dass Sie vegane Gerichte bereits genossen haben, wollte ich dies nochmal aufgreifen und Ihren Gruß erwidern. Es sollte doch nachvollziehbar sein, dass, wenn jemensch etwas (wie mit Töten von Tieren verbundenes Fleischessen) moralisch ablehnt, dies sich bzw. Anderen nicht unbedingt wünscht. Ihren (ironisierten?) Trotz kann ich da weniger nachvollziehen ...

                                • 2G
                                  21659 (Profil gelöscht)
                                  @Uranus:

                                  Leid zu vermeiden bedeutet auch, Menschen Fleischkonsum zu erlauben, da der Verzicht auf Fleisch für viele ( ich lasse die Anzahl unbestimmt ) Menschen Leid bedeutet. Selbstredend würde auch der Verzicht auf vieles andere Leid erzeugen. Leid steht gegen Leid. Dem Leid der Tiere, zumal der Nutztiere, die es ohne Nutzung durch den Menschen nicht gäbe, einen solch hohen Stellenwert einzuräumen, halte ich für unangemessen.

                                  Bei steigender Weltbevölkerung, davon auch unabhängig steigendem Energiebedarf, wirtschaftlichen und politischen Bedürfnissen sowie Unwägbarkeiten, ist leider davon auszugehen, dass die Menschheit einen besseren Umgang mit dem Klimawandel später als sinnvoll und vielfach gewünscht erreicht.

                                  Wenn nachvollziehbar ist, dass sie sich für ihre Haltung einsetzen, diese propagieren, dann ist es sicher auch nachvollziehbar, dass ich darauf in der von mir gewählten Form reagiere. Mit ironischem Trotz hat dies nichts zu tun, aber mit Demokratie und Realität. In diesem Sinne frohe Ostern, wahlweise auch ohne Karfreitagsfisch und Osterlamm.

                    • @Uranus:

                      Verstehen Sie mich nicht falsch. Wenig Tiere bzw. Tierprodukte zu verzehren, finde ich besser als viele zu verzehren. Ich streite hier für eine - in meinen Augen - konsequentere Haltung.

                • @Uranus:

                  Sollte das Machtargument - an der Spitze der Nahrungskette stehen - ausschlaggebend sein? Auf den Menschen übertragen würde das Machtargument zurecht heftig kritisiert werden. Das Evolutionsargument wäre spätestens dann umstritten, wenn die Menschen mit mächtigeren Aliens konfrontiert wären, die die Menschen in der Nahrungskette unter sich einordnen wollten.



                  Weil wir Mischfresser sind, können wir verschiedene Nahrungsquellen gut verwerten. Aktueller Stand der Ernährungswissenschaften ist, dass eine vegane Ernährung, wenn sie wie andere ausgewogen ist, keine Nachteile bietet. Die vegane Nahrungsmittelpalette (hiermit meine ich nicht bloß Ersatzprodukte) ist sehr vielfältig und reich an diversen Nährstoffen. Vitamin B12 sollte supplementiert werden. Unabhängig von der Ernährungsform ist ein Checken von Blutwerten generell hilfreich.



                  Ich würde da durchaus Gesellschaftmodelle einbringen wollen, die Sie womöglich mit Marx in Verbindung brächten. Allerdings hätte ich auf Marx bezogene, reale Versuche nicht im Sinne. Marx ist da ja nicht der einzige Kapitalismuskritiker. Ich denke, dass das System grundlegend infrage gestellt werden sollte. Auf hiesiges Thema bezogen ist ja auch festzustellen, dass Tiere auch unter die Räder des Kapitalismus geraten. Das würde die Diskussion erweitern ...



                  Inwieweit vegane Nahrungsmittelproduktion global funktionierte, könnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Was mensch weiß, ist, dass für vegane Nahrungsmittel im Schnitt wesentlich weniger Fläche und Wasser verbraucht wird. Ebenso bekannt ist der Futtermittelbedarf und die dramatischen ökologischen Folgen für die gigantische Tierproduktion. An dieser Stelle würde ich im Sinne des "vor der eigenen Haustüre kehren" mit Veränderungen in Deutschland mit seinen 763 Millionen jährlichen Tötungen von Landtieren ansetzen.

                  • 2G
                    21659 (Profil gelöscht)
                    @Uranus:

                    Sollten Außerirdische zu uns kommen und uns überlegen sein, ist es gut möglich, dass die Menschheit in der Nahrungskette nicht mehr oben steht. Das Evolutilnsargument würde auch dann greifen. Die Menschheit würde auch versuchen, sich zu wehren.

                    Ausgewogene Ernährung, auch mit Fleisch, ist sicherlich gesund. Wir ernähren uns sicher mehrheitlich nicht gesund, wir wir überhaupt vieles machen, was nicht gesund ist, aber uns dennoch anspricht.

                    Es gibt bisher kein Gesellschaftsmodell, das ab einer bestimmten Größe der Gesellschaft besser funktioniert als ein sozial geordneter Kapitalismus, wie z. B. die Bundesrepublik der 70er Jahre oder etwa Schweden unter Palme. Ich denke auch nicht, dass es ein anderes Modell weltweit oder zumindest auf einem Kontinent geben wird, welches den Kapitalismus ablöst. Sinnvoll ist sicher den Kapitalismus wieder sozialer zu gestalten. Dies ist aber auch schon sehr schwierig.

                    Weniger Fleischkonsum würde sicher zu weniger Ressourcenverbrauch führen. Das vermutlich größte Problem ist meiner Einschätzung nach allerdings die Überbevölkerung. Wir sind einfach viel zu viele, dazu noch ungleich verteilt. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, wird sich die Situation in vielerlei Hinsicht verschärfen.

                    • @21659 (Profil gelöscht):

                      Okay. Wobei sich zu wehren noch etwas anderes ist, als ohne Not auszubeuten. Insofern hilft dieses Szenario hier nur bedingt. Es kann der Spiegelung dienen. Wie wollten wir behandelt werden und wie wollen wir demnach Andere behandeln?



                      Na, mensch. Bezüglich der Gesundheit scheinen wir es ähnlich zu sehen. :-)



                      Die Verhältnisse in den 70ern waren hierzulande wohl gleicher als heute, das würde ich auch so sehen. Dennoch gab es Ungleichheit, gegen die auch die 68er ja aufbegehrten. Und diese wurde bis heute kaum ausgeräumt. Dass radikale, globale Veränderungen noch schwerer zu erreichen sind als regionale Reformen, sehe ich auch so. Das steht aber auf einem anderen Blatt.



                      Bezüglich der Menschheitspopulationsentwicklung würde ich den Akzent so setzen, dass es zu viele von jenen gibt/entstehen, die durch einen zu hohen Lebensstandard zu viel verbrauchen. Es lässt sich ebenso sagen, dass mehr Menschen mit niedrigerem Lebensstandard auf der Erde leben könnten und infolge geringere ökologische Probleme verursachen würden. Sicherlich würde eine höhere Populationszahl zu Verschärfungen führen, so sie stetig weiterwüchse. Allerdings sinken die Zuwächse bereits seit Jahren. Wenn, sähe ich eine höhere Verantwortung für Nachwuchsbegrenzung in Ländern je höher deren Lebensstandard ist. Tendenziell denke ich, ist jedoch die Verteilungsfrage und die Frage des Verbrauchsniveaus zentraler. Effekte aus Erfolgen feministischer Kämpfe, die für sich gesehen bereits wichtig und erstrebenswert sind, würden zu geringeren Populationszuwächsen beitragen - Gleichstellung der Geschlechter, Selbstbestimmung der Frau, Reproduktionsrechte, Verhütungsmöglichkeiten, Bildung und wirtschaftliche Autonomie der Frau u.ä..

                  • @Uranus:

                    Auf jeden Fall sind Lust und Genuss zentral bei Bedürfnissen. Wobei es ja auch Sinn macht auch andere Faktoren zu berücksichtigen - wie saisonal, regional, Fairtrade. Abgesehen von zweiterem gehe ich bezogen auf meine Ernährung ja kaum anders vor. Ich esse das (vegane) Essen, was mir schmeckt. Und davon gibt es viel verschiedenes. Bei der moralischen Fragen sollten allerdings nicht bloß Lust und Genuss im Zentrum stehen, sondern auch das Gegenüber einbezogen werden, so sie davon betroffen wären. So ich ein veganes Curry ebenso genießen kann und ich dadurch der Ente kein Leid zufüge, ist das doch eine tolle Sache.

                    • 2G
                      21659 (Profil gelöscht)
                      @Uranus:

                      Sie machen meiner Meinung nach das Wesen einer Ente z.B. größer als es ist. Nutztiere sind zudem genau dazu da, zum Nutzen des Menschen. Sonst würden sie gar nicht existieren. Zudem scheint mir ihre Vorstellung von Tieren sehr romantisierend. Wenn ich bei mir um die Ecke die Enten, Elstern oder Bussarde anschaue, sehr viel Anmut, sehr viel Gewalt. So ist die Natur und ich hab kein schlechtes Gewissen, wenn ich Stilton oder Ente esse. Die Ente auf meinem Teller ist eine tolle Sache.

                      • @21659 (Profil gelöscht):

                        Zweierlei - also, seltene, größere freilebende Tiere zu sehen, finde ich interessant und auf eine Art berührend und respekteinflößend. Zumal sie stetig aufgrund der menschlichen imperialen Lebensweise, die sie vergiftet und tötet, ihren Lebensraum verkleinert und bedrohlich verändert, dezimiert werden und somit wahrlich selten zu beobachten sind. Der andere Punkt ist, dass mir bewusst ist, dass freilebende Tiere keine Rundumversorgung haben und Raubtiere mit ihren Möglichkeiten töten können und müssen. Mir ist also durchaus bewusst, dass das Leben in Freiheit auch seine grausamen Seiten hat. Insofern ist meine Vorstellung da nicht romantisierend. Der Vorwurf der Grausamkeit ist nicht den Raubtieren zu machen, da sie nicht anders können. Er richtet sich aber an die Menschen, von denen viele ohne Not anders könnten und dabei nicht einmal auf Genuss verzichten müssen. Pflanzenbasierte Ernährung ist ein Ergebnis ihrer*seiner kulturellen Entwicklungen, durch die sie*er sich von vielen "Fesseln" der Natur befreien konnte. Der Mensch ist ein Kulturwesen, hat verschiedene kulturelle Techniken entwickelt und lebt eben nicht mehr als Jäger*in-Sammler*in in Höhlen. Sie*er hat auch kulturelle Entwicklungen "zurückgelassen" und andere angenommen. Wie Tierhaltung teils für ihr*sein Überleben nützlich war, kann sie*er sich auch anderem zuwenden und Tierhaltung und damit einhergehende Tiertötungen abschaffen. Sie*er braucht "bloß" damit aufzuhören, Tiere aktiv zu vermehren, zu züchten. Die Tiere, die im Stall stehen, unterscheiden sich nicht im moralisch relevanten Kern von ihren freilebenden Verwandten. "Nutztiere" sind zunächst einmal Tiere. Tiere sollten für sich existieren können, nicht bloß weil der Mensch sich auf Kosten derer Existenz einen (Luxus)Nutzen verspricht.

      • @Uranus:

        Wir haben uns ja schon ausgetauscht. An dieser Stelle von meiner Seite aus (etwas rasch) ergänzend: "Tötung mänl. Kücken einer Legehennenrasse"

        Das sehe ich auch durchaus auch als ethisch problematisch an. Die betriebswirtschaftlichen Gründe, die dafür angeführt werden halte ich für gar nicht so plausibel. Und "biologisch" ist es für mich nicht ausgemacht, das die "Mast" solcher Kücken unwirtschaftlich sei, weil der zu erwartende Fleischertrag der Tiere den Futteraufwand nicht rechfertige. Also wieder: unrentabel.



        Das Nutztier ist kostbar, weil Nahrungslieferant. Auch diese "materialistische" Anschaung dieses materiellen/existentiellen Wertes kann dann aber gerade nicht verdrängen, was diese Kostbarkeit zuerst ist: Ein lebendiges Wesen, das leiden kann.

        • @Moon:

          "Das Nutztier ist kostbar, weil Nahrungslieferant. Auch diese "materialistische" Anschaung dieses materiellen/existentiellen Wertes kann dann aber gerade nicht verdrängen, was diese Kostbarkeit zuerst ist: Ein lebendiges Wesen, das leiden kann."



          Nutztiere mögen ja in hiesiger Vergangenheit (über)lebenswichtig gewesen sein - und anderswo sind sie es sicher auch noch. Allerdings wird es doch dann fragwürdig, wenn es keinen notwendigen Bedarf für Tierprodukte mehr gibt. Der Mensch hierzulande hat sich quasi ernährungsmäßig und von der Tiernutzung emanzipiert und kann nun dem Tier und seiner moralischen Bewertung mehr Rechnung tragen: die Befreiung der Tiere.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Iiiih, Zunge!"



    "Warum?"



    "Na ich esse doch nicht, was andere schon im Mund hatten!"



    "Und warum ist du dann Eier?"

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Die Schale von Eiern isst man ja auch gar nicht, sondern nur das Innere.

      • @Rojas:

        Schonn. Aber Beckmessern hat auch nix mit 🥚köpfen ze donn - wa.



        Nö. Normal nich - entscheidend ist -



        Was hintern rauskommt. Gellewelle. 🥳

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Danke - dachte - den macht bestimmt noch einer & Däh - 😂 -

      • @Lowandorder:

        Ich überhaupt nicht, umso mehr danke.

  • Das Rohe und das Ausgekochte

    Auf Erbpachtgrundstück Siedlerhaus. In Nachbarschaftshilfe. Drei-Generationen-Haushalt. Den Schwarzmarkt gab es nicht mehr, die Schwarzarbeit war noch nicht erfunden. Die Boomer-Generation auch nicht. Es gab erst mal nur Kinderreichtum. Ganz normal das. Kaum erschwinglich, aber man gönnte sich ja sonst (noch) nichts. In Folge Garten, Kaninchen, Hühner. Für den Jungen waren Hühner komisch, der Hühnerstall geheimnisvoll dunkel und geheimnisvoll stinkend. Warum klebt an Hühnereiern Hühnerkacke? Warum sind Hühnereier so warm, wenn man sie aus dem Nest einsammelte? Sehr vorsichtig. Die Großmutter bewirtschaftete die Hühner. Mit den Kohlen kam das Hühnerfutter auf einem blauen Laster. Zusätzlich, weil die Viecher sowieso dauernd Auslauf hatten, draußen vor dem Zaun. Hühner scharren und picken, immer zu. Und gackern dabei. War nur riskant, wegen des Habichts. Hühner legen Eier. Sorgfältig gezählt von der Großmutter. Wenn für ein Huhn Schluss war mit dem Eierlegen, machte Großmutter Schluss mit dem Huhn. Der Fünfjährige beneidete sie, wie sich ein Huhn schnappte, er kriegte das nicht hin. Er ging mit ihr und dem Huhn in die Waschküche im Keller. Großmutter nahm ihren Hocker, nahm das Huhn zwischen die Knie und das alte scharfe Messer in die Hand und schnitt ihm den Hals durch, aus dem heraus es in den Abfluss auf dem Boden blutete. Über dem Auge des Huhns schloss sich eine weiße Haut. Das Huhn war tot. Das war so, damit aus dem Lege-Huhn ein Huhn in der Suppe werden konnte. Die war dick, mit Reis oder Nudeln und schmeckte dem Jungen nicht, weil oben auf der Suppe eine dicke gelbe Schicht schwamm, die die Erwachsenen mochten. Später gab es keine Hühner mehr (und keine Kaninchen). Die Großmutter zeigte dem Jungen das Eierbuch. Drei Spalten: Anzahl der Eier täglich. Daneben Anzahl der Säcke Hühnerfutter pro Jahr. Daneben was die kosteten. „Zu teuer für die Eier“, sagte die Großmutter dem Jungen. „Im Laden sind sie billiger“.

    • @Moon:

      Schön geschrieben.



      ... der Hühnerstall geheimnisvoll dunkel und geheimnisvoll stinkend. Warum klebt an Hühnereiern Hühnerkacke? ..



      . ..Sorgfältig gezählt von der Großmutter...



      . ...Wenn für ein Huhn Schluss war mit dem Eierlegen, machte Großmutter Schluss mit dem Huhn...

      Jawohl ja!



      ;-)

      • @Ringelnatz1:

        "Schluss machen" ;-) Verstanden.



        Der Satz ist absichtsvoll geschrieben, denke, er kommt nicht zynisch rüber. Er soll in dem Sinne "roh" sein, als er den Vorgang und den Grund des Schlachtens eines Nutztieres eben zeigt. Ich schlachte heute noch. Nur habeich das an den Schlachthof delegiert.

        Tierwohl. Denke da ist man sich einig:



        "Es soll das Schwein Schwein sein dürfen in dieser Welt".

        Für unser "gemein sein" haben wir Menschen ja uns... Siehe: Arbeitsbedingungen und Anstellungsverhältnisse in der Fleischindustrie.

        • @Moon:

          Klaro.



          Ich habe z.B. Schwiegermutter auf'en Dorf auch immer, voller Interesse beim Schlachten zugesehen.



          Ich als Börliner wollte das Huhn rupfen wurde mir aus der Hand genommen.Zu unproffesional.



          Karnickel hat immer nur Schwiegerv. geschlachtet. Handkannte und hast du nicht war das Fell runter. Was dann wieder zur Sammelstelle gebracht wurde.(1987)



          Es gab da auch noch einen, freilaufenden Erpel der hatte sich im Winter einen Fuß abgefroren und lief also wie der Einbeinige rum. Alle riefen im Chor, erlöst ihn.

          • @Ringelnatz1:

            Erpel - issen Wort! Er mit seinen zwei Damen - schlohweiß. Die speziellen Federn schmückten jahrelang Mouders Glasvitrine. Die ich mal wg - na ok mein MozartFlügel hat auch Elfenbeintasten - nicht näher beschreibe.



            Für die war ein “Teich“ angelegt & Däh!



            Als ein Wolkenbruch die außerhalb des Kükenhauases rumstromernde Kükenschar zu erschlagen drohte - sauste ich wie alle los - Entenscheiße! & flog volle Kanne in den Teich!



            (Daß der allseits gefürchtete Hahn auf mir krähend - wie ich - die Haare ausriß



            Schon erzählt. Vor Hera kuschte er & großes Bruderherz? Nahm ne Mistforke schmiß ihn in den Teich - again & agähn



            Die eindrucksvollen Sporen wanderten mit in den Westen.

            So ging das

      • @Ringelnatz1:

        anschließe mich - Hera die Göttermutter schmiß mit 70++/*76;) - das 98 Stück Viehzeugs auf 150 qm - 🎏 - (daß sie zum Gegeier ihrer Tochter*04 mal mit Krebsbutter kochte - ist eine andere Geschichte - 😂 - ;)

    • @Moon:

      Eine hieran anschließender Reflexionsansatz: So sieht die Tiernutzungsperspektive aus, wie sie früher in kleinem Rahmen stattfand. Wo ist denn aber mit dem Huhn selbst und sein Wesen? Was bedeutet Züchtung und Haltung für das Tier? Was macht das mit dem Menschen? Wie Sie andeuten, hat sich die Ei- und Fleischproduktion geändert. Auch die Ernährungsmöglichkeiten und das Wissen um gesunde Ernährung haben sich geändert. Wie kann der Mensch sich hierzulande heute also gesund ernähren? Was hat die historische Kleintierhaltung und aktuelle Massentierhaltung für eine Bedeutung für die Menschen heute? Was hat das für Folgen für Mensch und Tier?

      • @Uranus:

        *Was ist denn aber mit dem Huhn ...

        • @Uranus:

          Alter - Frühverurteiler - Na hier!

          “ Gedicht zum Thema Sympathie:

          Das Huhn

          In der Bahnhofshalle, nicht für es gebaut,



          geht ein Huhn



          hin und her …



          Wo, wo ist der Herr Stationsvorsteher?

          Wird dem Huhn



          man nichts tun?



          Hoffen wir es! Sagen wir es laut:



          daß ihm unsre Sympathie gehört,



          selbst an dieser Stätte wo es – ›stört‹!

          Christian Morgenstern

          (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer“



          ———-



          www.aphorismen.de/gedicht/127951

          …servíce - 🤫 -

          • @Lowandorder:

            Frühverurteiler - wo habe ich denn hier frühverurteilt? Zumal ich hiernach ja ergänzte, wie weiter unten nachzulesen ist.

            • @Uranus:

              Ach was! Schlagens sich dochn 🥚 drauf

          • @Lowandorder:

            Grins1:

            Ein Huhn

            Ein Huhn, das fraß, man glaubt es kaum,



            ein Blatt von einem Gummibaum,



            dann ging es in den Hühnerstall,



            und legte einen Gummiball.

            von Joachim Ringelnatz

            • @Ringelnatz1:

              Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach:

              “Spiegeleieerei -



              "Zu viele Eier sind gar nicht gesund."



              (© Loriot) Aber bald ist Ostern.



              Wie`s kakelte, mirakelte, spektakelte:



              www.gedichte-fuer-...e/gedicht_371.html

              kurz - 🥚j🥚j🥚 -

              • @Lowandorder:

                Früher war mehr Ei!



                ;-)

      • @Uranus:

        Ich wünsche mir die Zeit, aus der meine Erinnerung stammt, nicht zurück und schon gar nicht „nostalgisch“. Sie benennen, wo die Reflexion heute ansetzen muss. In dem was ich schreibe, „stecken“ im Grunde drei Generationen „drin“. Schon meine Mutter war froh, als das Federvieh weg war. Arbeit war sowieso noch genug da. Meine Großmutter, noch im vorletzten Jahr des 19. Jahrhunderts geboren, vermittelte mir einprägsam: „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz“. Kann man heute meinetwegen drüber lächeln. Aber es sind ja die Person und das „wie“, die einem Kind das so einfühlsam-einprägsam nahelegen, dass es bleibt und sich weiter entwickelt. Und das Schlachten eines Tieres eben keinen Sadismus beim Kind zu Folge hat, dass zu sieht. Von der Geburt meiner Großmutter bis heute sind 123 Jahre vergangen. Die Fragen stellen sich neu.

        • @Moon:

          Mir stellten sich beim Lesen Ihres Kommentars diese Fragen und mir fehlten da mehr Bezüge zur Gegenwart. Insofern war ich an einer Antwort interessiert. Aus meiner Familie kenne ich Ähnliches aus Erzählungen. Unterstellen wollte ich Ihnen da weniger etwas. Allerdings ergeben sich die Fragen aus meiner Position zum Mensch-Tier-Verhältnis heraus. Manche, die sich zu dieser Debatte äußern, sehen das ja tatsächlich nostalgisch bzw. übertragen das romantisiert auf Bio-Haltung und sehen da weniger, dass sich die Fragen neu stellen. Insofern würde ich da weniger die älteren Generationen verurteilen, wie ich auch nicht die Schlachthausarbeiter*innen verurteilen würde. Ich sehe das mehr im systemischen, gesellschaftlichen Rahmen, also als Politikum: Wie ist mit den Tieren heute umzugehen?

          • @Uranus:

            Ein echtes Bresse du Bény braucht mindestens 10 Quadratmeter Wiese, und vertilgt beim Herumlaufen noch reichlich Schnecken und in der Landwirtschaft unerwünschte Insekten.

            Und das ist mehrfach gerichtlich bestätigt, und Usus seit Heinrich dem Vierten, und der hat seinerzeit darin kein Hindernis gesehen, dass jede französische Familie "le dimanche une poule dans son pot" haben kann.

            In Niederösterreich wiederum hat man Topinambur-Sorten so gezüchtet, dass sie optimal für Hühnerausläufe geeignet sind, die kleinen Knöllchen werden von den Hühnern verspeist, die großen von Menschen, und das dichte Laub schützt die Hühner vor hungrigen Habichten.

            Dass tierische Lebensmittel Hauptbestandteil der Ernährung sind, ist eine sehr heue Entwicklung. Bis zum 2. Weltkrieg waren sie nur ein Nebenprodukt, das bei einer nachhaltigen Landbewirtschaftung zwangsläufig anfiel - eine Kleinbauernfamilie hielt sich 1-2 Schweine, die mit dem versorgt wurden, was von den Feldfrüchten für die menschliche Ernährung nicht geeignet war, und nach der Ernte ließ man sie auf dem Acker herumlaufen, damit sie vor Wintereinbruch noch einmal den Boden umwühlten. So sparte man sich das Pferd für den Pflug. Zu Advent wurde geschlachtet, und alles Verwertbare verwertet, dass die Dauerwurst bis zum nächsten Herbst reichte. In Nordhessen trieb man das so weit, dass gar nicht jedes Jahr geschlachtet wurde, denn für die berühmte "Ahle Woschd" braucht man das Fleisch von Schweinen, die jahrelang ihren Job als Landwirtschaftshelfer gemacht hatten, und erst geschlachtet wurden als sie gebrechlich wurden. Heutzutage geht das nicht mehr so einfach, aber weiterhin gilt: die Ziege im Garten spart den Mähroboter. Es gibt schon Kleinbetriebe, die ihre Ziegen oder Schafe zum Rasenmähen vermieten; Milch, Sahne, Käse, und gelegentlich Fleisch fallen dabei als "Abfall" zwangsläufig an. Nicht in den Mengen, die der gewöhnliche deutsche Hypercarnivore so verspeist, aber die sind ohnehin ungesund.

            • @Ajuga:

              Inhaltsreich, toll geschrieben, gern gelesen.

              Meine Mutter erzählte, ein mal im Jahr wurden die "Jung-Hähnchen" geschlachtet. Weil eben keine Legehennen. Für den einzelnen Haushalt gesehen, werden das nicht so viele gewesen sein. Frage mich aber mit Blick auf Ihre Schilderungen unkundig: Gab das dann eine gewisse Zeit lang eben Huhn, was ja ein gutes, nicht selbstverständliches Essen war. Oder gab es die Möglichkeit, auch Hühnerfleisch, Geflügelfleisch haltbar zu machen, noch vor den Zeiten der Kühltruhe?

            • @Ajuga:

              Eine Frage bliebe für heute doch: wieso Tiere halten und töten, wenn mensch sich auch vegan gesund ernähren kann? Essens- und Gartenabfälle lassen sich kompostieren und hierdurch Humus gewinnen. Menschlichen "Dung" könnte mensch ebenso nutzen. Für Düngerproduktion müssen keine Tiere gehalten werden. Zudem ließe sich Haltung - bspw. die grasenden Schafe - insoweit diskutieren, wenn diese nicht als Ausbeutung zu definieren wäre und die Tiere nicht getötet würden.

          • @Uranus:

            Ich habe Ihren Text ehrlich nicht als mit der einen oder anderen "Unterstellung" gelesen. Ich war überrascht, weil mit einer gelungenen Reflexion auf die sachlichen Fragen dahinter hätte ich nicht gerechnet. Aber sie hat mich überzeugt. Die Fragen stellen sich jetzt unabwendbar - obwohl ich selbst beim Thema Essen dann nicht sehr Umweltbewusst bin. Einerseits. Andererseits, weil in Mitten meiner Heimatstadt viel Wald war, brauche ich immer noch irgend ein Stückchen Natur, Stadpark...und der Löwenzahn auf dem Pflaster, den schaue ich mir immer wieder an, wie er da aus zwischen dem Stein heraus wächst. Fakt ist: da bin ich hoffnungslos "Romatiker", ohne mich der Romantik theoretisch zu befassen, oder in mein Naturerlebnis einzubeziehen. Und "Blut, Boden"Ewiger Wald", das ganz braune Zeug...MIT MIR NICHT. Bin auch kein richtiger Naturkundler. Ist nur wunderbar, dass sie (noch) da ist. Da sind also so zwei Seiten, die Natur und "die Nahrung" und was zu tun ist, um sie zu bekommen. Anfang der 190er Jahre wurde ich unruhig. Es gab Hitzesommer, die anderen: Toll. Ich war es als Kind gewonnt, dass es ausreichend regnete und dachte in der Großsstadt an die Felder....



            Deshalb gibt ihr Kommentar da gute Impulse! Auch hinsichtlich des Umgangs mit Nutztieren.

            • @Moon:

              Da bin ich beruhigt. :-)



              Den Bezug zur Natur kann ich gut nachvollziehen. Natur ist für mich nicht nur die Lebensgrundlage, die es zu schützen gilt. Sie ist ja auch Erholungsort, von ästhetischem Interesse, Bezugsgeflecht zur eigenen Existenz, biologisches, philosophisches Interesse usw.. Interessant finde ich durchaus den Gedanken, dass sie einen eigenen Wert habe könnte. Meine Hinterfragung hält jedenfalls nicht beim vorherrschenden Mensch-Tier-Verhältnis auf sondern schließt auch den Umgang mit der Natur ein. Veganismus bzw. bloß vegane Produkte zu konsumieren, reicht da nicht aus. Neben der (gigantischen) Tierproduktion ist noch mehr zu kritisieren, Monokulturen, Pestizide usw.. Jedoch finde ich dieses romantisierte Verständnis mancher Ökos seltsam, Tiere quasi in den Naturbegriff einzuschließen und dann zu meinen, sie ebenso ausbeuten zu können. Ich meine, warum nicht anerkennen, dass Tiere - egal, wie sie hier gehalten werden - ein Interesse nach Leben haben und Schmerzen, und viele sichtbar Angst, Freude spüren können und sie entsprechend zu achten sind?



              Es freut mich jedenfalls, das mein Kommentar für Sie ein Impuls ist.

            • @Moon:

              *Anfang der 1990er Jahre

  • 4G
    4566 (Profil gelöscht)

    Wissta warum ich ein Problem damit habe, ein Abo zu kaufen? Weil ich dann Artikel wie diesen hier mitbezahlen würde. Ich meine, kann schon sein, dass ich den Humor einfach nicht verstehe und das im Grunde total lustig und wichtig ist. Und meinetwegen kann man sowas ja in aller Ausführlichkeit in sein werbefinanziertes Privatblog kübeln. Aber inner Zeitung? Wozu, verdammt nochmal, wozu?

  • Essen, Geschmack mögen individuell sein, Fitnesshobby und Selbstinszenierung mögen Spott auslösen. Eine moralische Grenze für Handeln gibt es allerdings und die wird für gewöhnlich dann gezogen, wenn bspw. ohne Not Schaden und Leid zugefügt wird. Leider werden vorherrschend viele Tiere kaum moralisch in menschliches Handeln einbezogen. Und das obgleich sie Interesse an Leben haben und unter anderem Schmerzen empfinden können. So auch die Hühner. Dennoch wird jährlich eine gigantische Zahl an Hühnern getötet: ca. 628 Millionen (!) allein in Deutschland (s. Fleischatlas 2014). Klar ist die Eiproduktion damit verflochten und eine Ursache davon. Es ist an uns dieses Unrecht zu erkennen und anzugehen.

    • @Uranus:

      Ulkig. Das Huhn fragt auch nicht das Weizenkorn, ob es gefressen werden möchte. Ich trinke den auch lieber. Es gibt kein "Unrecht" beim Eieressen, höchstens eine moralische Frage. Und eine Luxusfrage.

      • @Robert Zeisig :

        Auch auf die Gefahr hin, dass Sie es spöttisch meinten, will ich Ihnen dennoch antworten:



        Zum einen - ich denke nicht, dass Sie die moralischen Fähigkeiten des Huhns mit dem von Menschen gleichsetzen wollen, oder?



        Zum zweiten: würden Sie das Ernten eines Weizenkorns nicht mit dem Schlachten von Hühnern gleichsetzen, oder?



        Den Begriff "Unrecht" verwende ich hier nicht im legalistischen sondern im moralischen Sinne.



        Wie meinen Sie das genau mit der Luxusfrage? Tatsächlich ist die hiesige tierprodukthaltige Ernährungsweise Luxus und u.a. schädlich für Klima und Umwelt.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    geradeaus herumgeeiert - kompliment!

  • Oh Adria oh Adrian, was fange ich mit deinen Worten an?

    Ei oder nicht Ei, ist das hier die Frage?



    Ob`s edler im Gemüt, der verlockend-eklen Speise



    wütenden Geschmack erdulden oder,



    Sich waffnend gegen eine See von Eiweiß-Plagen

    Ach

    Durch Widerstand sie enden? Sterben - schlafen -



    Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf



    Das Herzweh und die tausend Stöße endet,



    Die unsers Fleisches Erbteil, 's ist ein Ziel,



    Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen -



    Schlafen! Vielleicht auch träumen!

    FRÜHSTÜCK? JA GERN. EIER MIT SPECK: HMMMM.

    • @Moon:

      Däh&Zisch Mailtütenfrisch Schäkssei 🍺

      “ Eiertanz. Sein oder nicht sein.



      Klarer Fall von Ham(let) and Eggs.“

      kurz - “ ERDA aus der Eier-Oper -

      "Weiche, Wotan, weiche" ist nicht die Antwort auf die Frage, welche Eier sie zum Frühstück bevorzuge. Sondern es ist die Warnung der weisen Wala Erda, den verfluchten Ring zu meiden. Gleichzeitig prophezeite die allwissende Göttin bereits im "Rheingold" das Ende der Götter, setzte damit Wotans aktionistischen Weltrettungsplan erst in Gang, und behielt trotz allem Recht.“

      Also Warschau im Eierverkehr - 😱 -

      • @Lowandorder:

        Uff. Das ist jetzt wahrlich philosophisch.



        Dabei habe ich - ich gestehe ein - noch nicht mal meinen Hamlet gelesen.

        Oh Blendwerk, welches eben ich beging. Die Schmach wird mir untilgbar bleiben.

        Den "aktionistischen Weltrettungsplan", da schaue ich aber mal nach. Kann ja nicht schaden. Muss ja zum Glück nicht gleich in diese Villa in Bayreuth. Oh nein, zu viel des Wahns dort der niemals wird befriedet sein.

        • @Moon:

          Kleiner Tipp - Nehmsen Umweg -



          Dr. Joseph Goebbels



          Vom Kaiserhof zur Reichskanzlei. Eine historische Darstellung in Tagebuchblättern (Vom 1.Jan. 1932 bis zum 1. Mai 1933)



          Reichsklumpfuß & “der Chef“ Reichsschnotterbremse bei Winifred!



          &



          Wie geht’s weiter mit Nazibraun Wagner?! Na! Aber so! 🪖 🪖🪖🪖🪖🪖



          (Warschau - ”Guter Redner - lausiger Schreiber!“ Hans Mayer;))



          Fand es weg auf den Höfen der Altvorderen!;)(

    • @Moon:

      p.s. Das ist geklaut und zugegeben gar dilletantisch umgebaut vom Autor vom Hamlet.. wg. Quelle...

  • Nichts als die reine Wahrheit. Ein komplexes Thema ohne jedes Rumeiern knackig auf den Punkt gebracht. Quasi das Ei des Kolumnus.

    Großartig wie immer! Hab gut gelacht.

    • @Deep South:

      Klar - Der brachte ja selbst 🥚 🥚 zum -



      Stehn - 😱 -



      (Eh ich zu Kant Kantine & das 🥚 an sich



      Übergehe - wa! - 😂 - ;))*

      unterm——- kein Scheiß *



      Drob kriegte ich 🥚erfahrener (s.u.) richtig Krach mit nem Pauker - wg - klar



      Kein Ei - keine Schneeflocke - gleicht dem/der anderen: Warten auf Umberto Eco - (ähnlich “Alle Kreter lügen“ auf



      Goedel Escher Bach => free instant 🎶;)

      • @Lowandorder:

        Der groteske Charakter des Nahrungsmittels Ei offenbart sich ja bereits, wenn man mal nen kritischen Blick auf die Quersumme der Konsonanten wirft.

        Andererseits umtreibt mich aber auch seit einiger Zeit der kryptische Verdacht, dass nahezu täglicher Konsum von murmeltierhaften Pandemie-Artikeln so ne Art paraphasische Albernheit verursachen könnte.

        Ich nenn das Resignationsparadoxon.

        Egal wie oft ich austrinke, das Glas ist nie halb leer.

        • @Deep South:

          Ach was! - 😱 -

          Gibt’s das auf Krankenschein? - 🤫 -



          Bis 10 hab ich nochen paar Pillen Platz!

  • Na, liebe taz - dafür "zahl-ich-nicht".

    Lieber Autor: Weniger von den grünen Blättern rauchen...

    • 4G
      4566 (Profil gelöscht)
      @Juhmandra:

      Die Blätter machen's nicht. Just sayin'

      • @4566 (Profil gelöscht):

        Vielleicht gibt es sich Juhmandra aber auch gleich immer richtig und raucht nur Thai-Sticks ;-)

    • @Juhmandra:

      Bitte machen Sie nicht für jeden Mist, den inner Taz jemand schreibt, die grünen Blätter verantwortlich!

  • Vielleicht einfach mal den Versuch unterlassen, anderen ihr Essen madig zu machen? Ein Minimum an Toleranz sollte von jedem erwartet werden können.

  • Wow, Godwin wäre stolz - ein total blöder und unsinniger Nazivergleich in der ersten Zeile eines Artikels über Eier.

    Was der Autor damit übrigens auch macht ist die Nazi-Verbrechen durch ins lächerliche ziehen relativieren.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Christian Schmidt:

      Wer auch bis zum zweiten Absatz gelesen hat, wird verstanden haben, dass es bei dem Rekurs auf den Nazi-Opa nicht um dessen Tun im Faschismus ging, sondern um die Nachkriegszeit.



      "Wir hatten doch nichts."



      eu-browse.startpag...134099a465810b8436

    • @Christian Schmidt:

      Na - ehna ist ja scheint’s nicht zu helfen -



      Wie Adrian Schulz - ooch - wa.



      Mit seiner suboptimal dünnen Plörre.

      Empfehle - Der Unbeugsame -



      de.wikipedia.org/w..._Unbeugsame_(1967)



      Dabei meine ich weniger - die abgefrästen Parkuhren je plus Bierflasche & mittags Georg Kennedy:



      “Was gibt’s denn heute?“



      Paul Newman “Keine Ahnung. Gegessen hab ich das noch nicht - aber reingetreten bin ich schon mal!“ - 🤮 -



      Na schauens selbst - ein Lehrstück in jeder Hinsicht •



      “ Der Unbeugsame ist ein US-amerikanisches Gefängnisdrama aus dem Jahr 1967. Der Film erzählt die Geschichte des von Paul Newman dargestellten Veteranen Luke Jackson, der wegen Sachbeschädigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird und dort versucht, sich gegen die brutalen Wärter aufzulehnen, was ihm den Respekt seiner Mitgefangenen einbringt. Nach einem gescheiterten Ausbruchsversuch startet Jackson einen weiteren. Der Film basiert auf einem Roman von Donn Pearce, der auch am Drehbuch beteiligt war.…“



      &



      Daß ich gelegentlich mal ein Ei - aber immer ein braunes Esse - verdank ich meinem Mohrchen (Kenner ahnens - ein Blausperber;) - das bis 1951 & Herr Laffes - da war keine Zeit für krütsches Gesabbel - seins partout in die Krippe von unserer Liese 🐐(in schloweiß;) legte. Was der ihrerseits partout nicht paßte & ihr Schwanzfedern ausriß.



      => Unentschieden - 😂 -

      kurz - Sorry. Ahnungsloses Geseibel.



      Mit Verlaub. Einschl. Cholesterin - 🤫 -



      Na Si‘cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix.



      Normal.