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Einbruch bei Neuzulassungen von E-AutosViel zu viele Ladesäulen

Zwei Drittel weniger neue E-Autos als im Vormonat: Wegen geringerer Förderung bricht im September die Zahl ein. Jetzt sind zu viele Ladepunkte da.

Zu viele Ladestationen oder zu wenige E-Fahrzeuge? Foto: Robert Michael/dpa

Berlin taz | Die Anzahl der Elektroautos unter den Neuzulassungen ist im September in Deutschland eingebrochen. Überraschend kommt diese Entwicklung nicht, denn seit vergangenem Monat bekommen nur noch Privatpersonen die staatliche Förderung – die Mehrzahl der neu zugelassenen Autos sind jedoch Geschäftswagen. Mit dieser Entwicklung verschärft sich zugleich ein Phänomen, auf das die Energiewirtschaft bereits im Sommer hingewiesen hatte: Das öffentliche Ladenetz für Elektroautos übertrifft den aktuellen Bedarf inzwischen erheblich.

Die Neuzulassung von reinen E-Fahrzeugen fiel im September auf rund 31.700 – nur noch 14,1 Prozent aller Neuzulassungen. Gemessen am Vormonat, der durch das absehbare Ende der Förderung geprägt war, reduzierte sich der Absatz um fast zwei Drittel. Aber auch im Vergleich zum September 2022 brach der Absatz von E-Autos um fast 30 Prozent ein. Damit erreichen die Neuzulassungen aktuell nur rund ein Fünftel dessen, was nötig wäre, um das Regierungsziel von 15 Millionen Elektroautos 2030 zu erreichen.

Diese Entwicklung trifft auch die Betreiber der Ladeinfrastruktur, die mit ihren Investitionen erheblich in Vorleistung gegangen sind. Bereits im Sommer hatte der Branchenverband der Energiewirtschaft, BDEW, erklärt, es herrsche in Deutschland inzwischen – gemessen an der Zahl der Elektroautos – ein „Überangebot an Lademöglichkeiten“. Statistisch betrachtet fallen nämlich in Deutschland auf jeden Ladepunkt nur 13 reine Elektroautos. Um wirtschaftlich zu sein, bräuchte jede Station ein Vielfaches davon.

Aber die Politik hat den Bedarf an Ladepunkten über Jahre hinweg überschätzt, weil sie den technischen Fortschritt nicht im Blick hatte. Mit der deutlichen Zunahme der Ladeleistungen an den Stationen haben sich die Ladezeiten entsprechend verkürzt. Somit kann jeder Ladepunkt heute viel mehr Fahrzeuge abfertigen als ursprünglich gedacht.

Überangebot an Ladesäulen

Heute geht der BDEW davon aus, dass in Deutschland im Jahr 2030 maximal 250.000 öffentliche Ladepunkte ausreichen. Die EnBW als ein großer Ladesäulenbetreiber spricht gar von nur 130.000 bis 150.000 Hochleistungsladepunkten, die nötig seien, um die angepeilte Anzahl von E-Autos zu versorgen. Jeder dieser Schnellladepunkte könne den Bedarf von 100 E-Autos abdecken. Davon ungerührt hält die Bundesregierung in ihrem „Masterplan Ladeinfrastruktur II“ von Oktober 2022 noch am Ziel fest, bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zu schaffen.

Würde man diese tatsächlich für die angepeilten 15 Millionen Fahrzeuge aufbauen, hätte man etwa die gleiche Relation von Fahrzeugen und Ladepunkten wie heute. Damit würden auch künftig viele Ladesäulen nicht vollständig genutzt. Der BDEW nennt aktuelle Zahlen, die mitunter erbärmlich sind: Zwischen 3 und maximal 25 Prozent der Zeit seien die Ladepunkte jeweils besetzt, im Durchschnitt 11,6 Prozent des Tages – also etwa 3 Stunden. Nach Branchenschätzungen müssen Schnellladesäulen jedoch zu 15 bis 20 Prozent ausgelastet sein, um wirtschaftlich zu sein. Normalladesäulen dürften aufgrund der deutlich geringeren Investitionskosten auch mit etwas geringeren Zahlen auskommen.

Subventionierung der Ladeinfrastruktur?

Damit ist offenkundig, dass viele Ladestationen heute unwirtschaftlich sind. Zwar drücken sich die Unternehmen um konkrete Aussagen herum, doch die Kennzahlen der Branche sind deutlich: Nach den jüngsten Zahlen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur fanden pro öffentlichem Ladepunkt nur 23 Ladevorgänge im Monat statt – also weniger als einer pro Tag.

Während der BDEW eine Dauersubventionierung der Ladeinfrastruktur ablehnt und betont, diese müssen sich „perspektivisch über ihre Auslastung selbst tragen“, macht sich die Bundesregierung diese marktwirtschaftliche Betrachtungsweise nicht zu eigen. Das Verkehrsministerium benennt in seinem Masterplan die Kommunen noch als „Schlüsselakteure“ beim Ausbau der Ladestationen. Die öffentliche Hand solle dort einspringen, wo sich nicht genug private Investoren finden lassen. Gegen ein solches Ansinnen protestierte bereits der Deutsche Städte- und Gemeindebund: „Städte und Gemeinden sind keine Tankstellenbetreiber.“

Für die Ladesäulenbetreiber müsste nun die Zahl der E-Fahrzeuge rasant wachsen, damit das Geschäftsmodell aufgehen kann. Doch just in diesem Moment stagniert der Markt nach Jahren des Wachstums. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der reinen Elektroautos an den Neuzulassungen bei 17,7 Prozent, in den ersten neun Monaten 2023 liegt er mit aktuell 18,1 Prozent kaum darüber. Sollten die nächsten Monate für die E-Fahrzeuge auch so schwach ausfallen wie der September, könnte die Quote des Vorjahres sogar noch unterschritten werden.

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33 Kommentare

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  • Hallo zusammen,

    Diese Rechnung geht nicht auf: Sie können nicht Wechselstrom- (AC) und Schnellladesäulen (DC) zusammenzählen und dann in Bezug setzen zur Anzahl der zugelassenen Elektrofahrzeuge. Hier müssen Sie deutlich differenzieren. Wer häufig an Autobahnen laden muss, wo die Schnellladesäulen stehen, der weiß, wie schwer es ist, einen freien Ladeplatz zu finden.



    Während ich dann wiederum viele Stunden an einer AC-Ladesäule laden muss, damit der Akku voll wird und dann doch von den Betreibern nach 4 Stunden mit einer Blockiergebühr ausgebremst werde – die Ladesäule also auch schon deswegen nicht voll ausgelastet sein kann.



    Gäbe es wirklich „zu viele Ladesäulen“, wie Sie schreiben, müssten die Betreiber auch nicht zu solchen Maßnahmen wie Blockiergebühren greifen.

    Ich würde vorschlagen, Sie testen das mal selbst in der Praxis und urteilen nicht rein nach Zahlenwerten.

  • ... ne andre Hauptstadtzeitung beklagt betr. ebendiese Hauptstadt das Gegenteil: Dosenmangel in Berlin www.berliner-zeitu...n-fehlen-li.436533

  • Ich weiß das dies Ihre Ansicht ist, und daher ja auch mein Kontrapunkt: Millionen von Menschen sind absolut nicht der Meinung, dass ein Auto verschwenderischer Luxus ist. Und auch wenn wir in D deutlich zuviele davon haben, so scheint der Markt immer noch zu funktionieren, und jedes Auto das hier in D weniger gekauft wird, findet im Rest der Welt einen Kunden mehr.

    • @Tom Tailor:

      Wenn die Millionen von Menschen nicht der Meinung sind, dass ein Auto verschwenderischer Luxus ist, wie wollen jene denn mit Auto einen (tatsächlich) nachhaltigen ökologischen Fußabdruck erreichen? Diesbezüglich dürfte es letztlich um Messbares (Ressourcenverbrauch, Energieeinsatz, Umweltzerstörung, Treibhausgasemissionen) gehen, nicht um Meinungen, würde ich (mich) korrigierend ergänzen.



      Das Marktargument finde ich lau. Damit ließe sich wohl ziemlich alles rechtfertigen. Zumal es um verschiedene Ebenen ginge. Individuell - klar wird mensch damit nicht den Markt aushebeln. Wie auch - es sind individuelle Entscheidungen. Wenn allerdings viele Individuen, öffentlich ... Auf struktureller Ebene hätte es schon eine Aussagekraft bzw. vorübergehenden Einfluss, wenn in Deutschland kaum mehr Autos produziert würden. Außerdem kann die Gesellschaft ja auch bestimmte Mobilitätsformen fördern und beschränken. Aktuell wird in Deutschland übermäßig (noch) der Autoverkehr gefördert.

      • @Uranus:

        "Wenn die Millionen von Menschen nicht der Meinung sind, dass ein Auto verschwenderischer Luxus ist, wie wollen jene denn mit Auto einen (tatsächlich) nachhaltigen ökologischen Fußabdruck erreichen?"



        Das müssen Sie natürlich die Menschen fragen die sich ein Auto kaufen. Ich könnte mir vorstellen, das diese Frage aber nur für wenige relevant ist.

        "Das Marktargument finde ich lau. Damit ließe sich wohl ziemlich alles rechtfertigen."



        Ist ja auch so. Wo es Nachfrage gibt, gibt es ein Angebot. Autos werden global nachgefragt und entsprechend gebaut.

        ". Auf struktureller Ebene hätte es schon eine Aussagekraft bzw. vorübergehenden Einfluss, wenn in Deutschland kaum mehr Autos produziert würden. "



        Mit dem Ergebnis dass dann in USA, Japan und China entsprechend mehr Autos produziert werden, allerdings bei uns die Arbeitsplätze verloren gehen. Welchen Sinn soll das also haben?

        "Außerdem kann die Gesellschaft ja auch bestimmte Mobilitätsformen fördern und beschränken. Aktuell wird in Deutschland übermäßig (noch) der Autoverkehr gefördert."



        Ja, und "die" Gesellschaft tut dies über Wahlen. Bislang sieht es aber nicht so aus, das über diesen Weg eine Beschränkung der individuellen Mobilität zum Ausdruck gebracht wird.

        • @Tom Tailor:

          "Ist ja auch so. Wo es Nachfrage gibt, gibt es ein Angebot. Autos werden global nachgefragt und entsprechend gebaut."



          Das eine ist, das Beschreiben, wie die Wirtschaft teils funktioniert, das andere wäre, was mensch daraus folgert. Will mensch das rechtfertigen, dem nachgeben, das kritisieren, dennoch keine Autos produzieren ...?



          Etwas zugespitzt verdeutlichend ohne es gleichsetzen zu wollen, sondern um die Problematik der Argumenationsweise aufzuzeigen - "Es gibt auch einen Markt/Nachfrage, Minderjährige zu Sex zu zwingen." Ist das okay? Macht mensch das doch, weil es sonst Andere machten?



          "Mit dem Ergebnis dass dann in USA, Japan und China entsprechend mehr Autos produziert werden, allerdings bei uns die Arbeitsplätze verloren gehen. Welchen Sinn soll das also haben?"



          Wie gesagt, von einer sozialökologischen Transformation hätten alle Menschen etwas. Menschen wären dennoch sehr mobil und zwar alle - nicht nur die Wohlhabenderen. Es wäre sehr viel ökologischer. Es würde sich auch auf andere Autoproduzent*innen auswirken. Schließlich gibt es Kooperationen zwischen diversen Autoproduzent*innen. Es gibt genügend Arbeit und Arbeitsplatzpotenziale in diversen Branchen. Bau, Installation von Wärmepumpen und PV zum Beispiel, aber auch Straßenbahnen ... und dann bräuchte es ja noch E-RTWs und E-Lieferwagen ...



          " Ja, und "die" Gesellschaft tut dies über Wahlen. Bislang sieht es aber nicht so aus, das über diesen Weg eine Beschränkung der individuellen Mobilität zum Ausdruck gebracht wird."



          Das macht sie leider. Gutheißen muss mensch dies nicht. Fragt sich, wie Sie sich dazu positionieren. Meine kennen Sie ja ...

          • @Uranus:

            "Etwas zugespitzt verdeutlichend ohne es gleichsetzen zu wollen, sondern um die Problematik der Argumenationsweise aufzuzeigen - "Es gibt auch einen Markt/Nachfrage, Minderjährige zu Sex zu zwingen." Ist das okay? Macht mensch das doch, weil es sonst Andere machten?"



            Mal abgesehen davon dass Sie das Prinzip vergleichen, gibt es aber natürlich einen Unterschied ;-)



            Sex mit Minderjährigen, insbesondere mit Gewalt erzwungener, ist nicht ohne Grund gesellschaftlich geächtet. Automobilbau hingegen nicht. Solange es also keinen globalen Konsens dahingehend gibt, das individuelle Mobilität verachtenswert ist, sehe ich keinen Grund hier Einschnitte vorzunehmen.

            "Das macht sie leider. Gutheißen muss mensch dies nicht. Fragt sich, wie Sie sich dazu positionieren. Meine kennen Sie ja ..."



            Meine Position ist eigentlich irrelevant, ich lege nur Fakten dar. Aber wenn Sie schon fragen: ich bin echter Autofan, besitze auch eines, nutze es aber i.d.R. nur am Wochenende oder für Fahrten in den Urlaub. Von und zur Arbeit nutze ich Öffis, war aber auch den Umstand geschuldet ist dass dieser bei uns gut ausgebaut ist.

            • @Tom Tailor:

              Mh, um deutlicher zu machen, worauf ich hinaus will, etwas allgemeiner und zum Prinzip:



              Eine Rechtfertigung mittels des Rückgriffs auf das Handeln von Mehrheit bzw. Anderen ist zumeist schwierig zu halten und hat letztlich nicht die Relevanz, würde ich meinen. Primär sollte es doch um die Sache gehen. Eine Handlung wird nicht unbedingt dadurch besser, dass es viele oder Andere machten. Wenn Andere also verschwenderisch handelten bspw. durch Bau oder Kauf eines Autos macht, es die eigene Handlung nicht besser bzw. weniger verschwenderisch. Ob Individuen, Volkswirtschaften oder Industrien mögen in den Ausmaßen einen Unterschied machen, weniger jedoch bezüglich der Frage, ob die Handlung richtig ist. Zumal die Diskussion vor dem Hintergrund geführt wird, dass Ökosysteme und Klima bereits sehr stark beschädigt sind und diese also entsprechend in Zusammenhang gestellt werden muss.



              Um da eine andere Perspektive bezüglich globalen Konsens aufzumachen - Wo die globale Entwicklung auf die Zerstörung der Lebensgrundlagen hinausläuft, kann hieraus auf einen Konsens über die Zerstörung und alle ursächlichen Handlungen geschlossen werden? Wäre es zu rechtfertigen, dass Menschen des globalen Südens und alle jungen Menschen durch die Summe der Folgen der Handlungen die Lebensperspektive genommen würde? Konsum bezüglich Autos, insbesondere den Kauf von neuen würde ich schon zu einfluss/folgenreicheren Handlungen zählen, die Individuen machen können bzw. die in der Breite in wohlhabenderen Gesellschaften getätigt werden. Privatisierung von ca. 1,5 t zusammengebauten Materialien, die aufwendig hergestellt wurden - und damit die Verursachung von Umwelt- und Klimaschäden.



              Es geht mir weniger um die Ächtung sondern um das Bewusstwerden des eigenen Anteils an Zerstörung und die Potenziale und Folgen von Handlungen. Die Hinterfragung von Normalitäten wie die Selbstverständlichkeit hiesiger Lebensweise und als Teil dessen der Konsum von Autos ...

              • @Uranus:

                ... insofern ist das eine das Beschreiben von Marktmechanismen und wirtschaftlichen Vorgängen, das andere hieraus das Ableiten von Handlungen und rechtfertigen selbiger. Ich finde es von daher recht schwach, wenn auf den Markt verwiesen würde. Mensch ist dem ja nicht ausgeliefert. Einzelne (je nach Anforderungen aufgrund Arbeit, Wohnen und körperlicher Verfassung) wie auch Gesellschaft können sich auch gegen das Auto entscheiden. Politisch kann mensch den Konsum einschränken bspw. durch Verteuerung von Parken und Fahren, Einschränkung des Fahrtempos, Einschränkung und Umleitung der Befahrung von Ortsteilen usw..



                "Das müssen Sie natürlich die Menschen fragen die sich ein Auto kaufen. Ich könnte mir vorstellen, das diese Frage aber nur für wenige relevant ist ...



                ... ich bin echter Autofan, besitze auch eines, nutze es aber i.d.R. nur am Wochenende oder für Fahrten in den Urlaub. Von und zur Arbeit nutze ich Öffis, war aber auch den Umstand geschuldet ist dass dieser bei uns gut ausgebaut ist."



                Also richtet sich die Frage offenbar doch auch an Sie. ;-) Luxus scheint es ja zu sein, da Sie bezüglich Autonutzung auf Wochenende und Urlaub verweisen. Zu mir: ich habe kein Auto, auch noch nie eines besessen und nutze im Alltag das Fahrrad und verreise mit Bus und Bahn.

  • Was sagen uns eigentlich diese vielen Ladesäulen? Nun ja, sie sagen uns, dass das Auto (egal ob nun mit Flüssigkraftstoff oder Strom) nicht von den deutschen Straßen verbannt werden soll und man auch noch die letzten Wälder mit Autobahnen "zerstückeln" wird, damit der 'Auto'-Irrsinn kein Ende findet. Und die Ladesäulen erzählen uns auch noch etwas anderes, und zwar, dass die Autoindustrie bei uns das Sagen hat und das die Politik schon dafür sorgen wird, dass die vielen Ladesäulen in naher Zukunft 'viel zu tun' bekommen werden. Die Ladesäulen erzählen uns aber auch, dass die Mobilitätswende [*von der (Auto)-Straße auf die (Zug)-Schiene*] nur ein lustiger Joke unserer wirtschaftshörigen und automobilhörigen Politiker war. Schon lustig, was so eine Ladesäule einem alles erzählt, wenn man sich mal die Zeit nimmt einer Ladesäule aufmerksam zuzuhören. Woher der ganze Strom dann kommen soll, der den elektrischen Selbstbeweger (E-Automobil) dann antreiben soll, weiß die Ladesäule allerdings auch nicht, aber Strom kommt ja bekanntlich immer aus einer Steckdose.

    • @Ricky-13:

      "... aber Strom kommt ja bekanntlich immer aus einer Steckdose."



      Passt doch! Und Benzin/Diesel kommt aus der Zapfsäule. So einfach ist die Welt! Einfach so weiter machen, wie bisher. Die ökologischen Krisen sollen die Anderen lösen. ;-)

  • Ist ja auch nur was für Reiche,drum Wundert mich das nicht.

  • Der Rückgang von E-Auto-Käufen wäre eine gute Nachricht, wenn gleichzeitig die Nutzung von ÖPNV und Fahrrad nach oben gegangen sind. Das 49 Euro Ticket könnte ein bisschen dazu beigetragen haben. Langfristig gesehen wäre es eine gute Sache, wenn wesentlich weniger Autos gebaut und gekauft werden, da es umweltfreundlichere, sozialere und gesundheitlich-positivere Mobilitätsformen als Autoverkehr gibt.

    • @Uranus:

      Das ist eine sehr verkürzte Ansicht die maximal auf einige Regionen in D zutrifft. Tatsächlich gibt es global gesehen ca. 1,4 Mrd KfZ auf der Welt bei steigender Tendenz. Denken Sie wirklich das es überall umweltfreundlichere, sozialere und gesundheitlich-positivere Mobilitätsformen gibt? In diesem Zusammenhang das 49 Euro Ticket ins Spiel zu bringen, ist geradezu grotesk.

      • @Tom Tailor:

        Also, obiger Artikel behandelt die Zustände in Deutschland. Deutschland ist nicht Nordskandinavien oder gar Sibirien. Zumal viele Menschen gar kein Auto, geschweige denn ein E-Auto haben, da es zu teuer wäre.



        Wenn Sie nochmal meinen Kommentar lesen, sollte Ihnen auffallen, dass ich von einem wünschenswerten Zustand/Perspektive schreibe.



        An sich sollte es in erster Linie um den Erhalt der Lebensgrundlagen gehen. Dies wird schwerlich damit erreicht, dass mensch laufend verschwenderische Dinge produziert. Hierunter fallen meiner Ansicht nach auch die Herstellung unzähliger Autos. Deutschland ist mit seinem Verbrauch wesentlich drüber. Die 48 Millionen Autos sind ein deutliches Beispiel dafür.

  • Zu viele Ladesäulen? Lachhaft!. Bei uns im Ort (ca. 13000 Einwohner) gibt es genau 3 Ladesäulen!. Ein E-Auto muss für mich 3 Kritereien erfüllen:



    1. Ladezeit max. 15 minuten.



    2. Reichweite mind. 600 km (auch im Winter).



    3. Genügend freie Ladesäulen, damit keine unnötigen Wartezeiten entstehen.



    Und zu guter letzt ein Preis, der mit einem Verbrenner konkurrieren kann.

    • @Krumbeere:

      Nach 600 km (4h auffer Autobahn mit 150) kammer auch ma ne halbe Stunde Pause machen.

      • @Hugo:

        Mit Fahrertausch kann nach 5 Minuten weitergefahren werden. Von den Preisen der Autobahntankstellen (dürfte für Autobahnladesäulen ähnlich sein) fangen wir gar nicht erst an.

      • @Hugo:

        ich hab keinen Bock darauf, zweimal pro Woche "tanken" zu müssen. Mit dem Verbrenner 1x alle 14 Tage.

        • @Krumbeere:

          Mein Dienst-Astra fährt mit AchundKrach 900 km weit, des schafft ein 80% geladenes E-Auto mit dreimal laden, also alle 4 2/3 Tage ;) . Und daheim anner Wallbx ist des schaffbar, Vorteil ÖPNV-Diaspora *lol*.

  • Das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur enthält 78.918 Normalladepunkte und 18.577 Schnellladepunkte, die am 1. Juli 2023 in Betrieb waren. (BNetzA)

    Die Gleichbewertung aller Ladepunkte ist nicht zielführend.

    Normalladepunkte leisten bis 22 kW und sind weitgehend ungeeignet, da PKW je nach Ausstattung zwischen 2 und 6 Std. laden. Das bedeutet, daß der Besitzer den Wagen nach dieser Zeit vom Ladepunkt entfernen muß, um Platz zu machen.

    Um die E Mobilität zu fördern braucht es Parkplätze mit Lademöglichkeiten und Ladeleistungen von 3.6 bis max 11 kW an denen die PKW nachts oder beim AG laden.

    Schnellader braucht es hauptsächlich für Langstrecken an AB oder als Option für Reisende oder Vielfahrer gut zugänglich in den Städten.

    Was ist das richtige Verhältnis je Ladesystem ?

    Die Preisvielfalt an den Ladesäulen fördert neben zu hohen Preisen der PKW keinesfalls eine weitere Verbreitung.

  • Es ist müßig, das alte Geleier wg. zuviel oder zuwenig Ladepunkte zu kommentieren.



    Auf jeden Fall sagt der Einbruch der Zulassungszahlen von BEV im September absolut nichts über den langfristigen Trend.



    Gewerbliche Nutzer haben sich im Vormonat massiv mit Zulassungen eingedeckt und jetzt werden die Fahrzeuge nachgeliefert. Das erscheint in keiner Statistik.



    In den nächsten Monaten normalisiert sich das dann wieder.



    Es ist das gleiche wie im Dezember 2022 - ein Riesen-Zulassungspeak und Januar/Februar war dann Ebbe.



    Trotzdem (und jetzt wieder) wird die BEV-Totenglocke geleutet. Es gibt keinerlei Grund.

  • Jahrelang wurde gemeckert: Das Ziel der E-Autos wäre absolut nicht erreichbar, weil die Ladesäulen fehlen. Es müsse dringend zuerst die Ladeinfrastruktur geschaffen werden, damit die Leute bereit sind E-Autos zu kaufen.



    Nun haben wir genau den Punkt erreicht, den alle Kritiker verlangt haben. Und schon es es wieder nicht gut, weil ja viel zu viele Ladesäulen für die aktuell vorhandenen E-Autos da sind.



    Leute hört ihr euch eigentlich selbst beim meckern zu?



    Wie wäre es mit einem Artikel in folgender Tonart:



    Wir haben inzwischen genug öffentliche Ladesäulen, damit auch die Leute ohne Wohneigentum genug Möglichkeiten haben, ihr E-Auto zu laden. Es gibt also definitiv keinen Grund mehr, einen Verbrenner zu kaufen.

    • @Herma Huhn:

      "Es gibt also definitiv keinen Grund mehr, einen Verbrenner zu kaufen."



      Ja, klar: Über Geld redet man nicht. Man hat es!

      • @sollndas:

        Gebrauchtwagen sind was anderes. Da wählt man aus vorhandenem Angebot und nicht nach dem, was einem am liebsten ist.

        • @Herma Huhn:

          Ich habe ebenfalls noch nie einen Neuwagen gekauft, und solange der Gebrauchtwagenmarkt keine E-Autos in ausreichender Auswahl zur Verfügung stellt, werde ich mir sicher keins kaufen.

          • @Tom Tailor:

            Ausreichende Auswahl wäre ja zumindest mal 1, das den eigenen Ansprüchen genügt.



            Das ist schnell weg, daher bleibt vielen Gebrauchtkäufern nichts anderes übrig als wieder nen Verbrenner zu nehmen.



            Ist ja durchaus in Ordnung, die schon vorhandenen Verbrenner nicht zu verschrotten, wenn sie noch fahren.



            Damit mir nicht tausend Leute das gleiche schrieben sollte ich vielleicht präzisieren:



            Es gibt keinen Grund mehr, einen NEUEN Verbrenner zu kaufen.

            • @Herma Huhn:

              Auch diese Aussage kann man nicht pauschal mit "ja" beantworten, da die Entscheidung für einen bestimmten Autotyp sehr vom eigenen Wohnort und dem Nutzungsverhalten abhängt. Es gibt noch sehr viele Flecken in Europa in denen man kaum Ladestationen vorfindet, und wenn ich nun gerade in diesen Ecken wohne oder dort Urlaub machen möchte (da kann ich mitreden) nützt mir ein E-Auto gar nichts.

  • "Das öffentliche Ladenetz für Elektroautos übertrifft den aktuellen Bedarf inzwischen erheblich."

    Soso. Rein statistisch vielleicht. Aber da die Stationen nicht gleichverteilt sind ist das natürlich völlig realitätsfremd.

    • @Bolzkopf:

      Eben. Und selbst wenn, haben wir denn auch nur exakt gerade eben ausreichende Zapfsäulen??

      Ein Rückgang der Zulassungen ist ja auch kein Rückgang der Gesamtzahl, der Bedarf steigt also trotzdem.

      Diese ganze Nörgelei ist doch Quatsch. Als ob zu viel Infrastruktur in einem Wachstumsmarkt lange zu viel bliebe...

  • Lustig. Schon als ich die Unterüberschrift gelesen hatte, dachte ich mir: Oh wie dumm, das läuft wieder auf hirnrissige Subventionen hinaus.



    Recht gehabt!

  • Die Förderung wurde auch für die private Anschaffung gesenkt. Zudem werden die Autos größer und teurer, ebenso der Strom. Wer wirklich ein E-Auto haben wollte, hat eine Wallbox am Haus und eine neue PV-Anlage auf dem Dach, um die Kosten zu minimieren, oder damit die PV-Anlage sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen überhaupt amortisieren kann.



    Zu den Grünen in der Regierung, allen voran Habeck, kann man nur sagen: Wer die Förderpolitik systematisch kaputtmacht und die Vorgaben aussetzt, vergeigt jede „Wende“. Ich persönlich finde das auch schlimmer als angebliche handwerkliche Fehler beim GEG, die man genauso als Sabotage der FDP und Hinhängen durch die SPD verstehen kann.

  • Ich park dann nachts um drei nochmal um?



    Irgendwann braucht jeder Parkplatz eine Steckdose. War doch in der Küche auch nicht anders, wenn man vom Handy über Zahnbürste bis zur Salatgurke alles aufladen muß.