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Die WahrheitHerbstwesen

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Hier erfreut sich die geneigte Leserschaft an einem Poem, dass die fabelhaften Zwitterwesen des Herbstes ehrt.

Foto: AP

Kennt ihr schon den Vogel Schwops?

Hinten Schwein und vorne Mops.

Unten baumeln Vogelbeine,

obendrauf zwei ziemlich kleine

dreigezackte Seitenflügel.

Jetzt im Herbst fliegt er vom Hügel

weit hinein ins goldne Land,

Forschern bisher unbekannt.

Und dieser hier? Der kleine Molm!

Maus halb und halb Grottenolm.

Wenn im Herbst die Blätter rieseln,

sieht man ihn durchs Dickicht wieseln.

Oder, wenn die Stürme brausen,

durch die Unterhölzer sausen.

Aber folgt ihm nicht zu dicht:

Menschen mag er nämlich nicht.

Und zuletzt: Der dicke Belch!

Unten Bär und oben Elch.

Wenn es Herbst wird, ist sein Röhren

manchmal aus dem Wald zu hören.

Nachts ist er besonders laut,

doch wenn dann der Morgen graut

ist geheimnisvollerweise

stets der Belch dann wieder leise.

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14 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Mischwald und das Volk der Hybriden/



    /



    BELCH, der traf auf eine BLINDE/



    Hybrid von Buche und Linde./



    Und dann auch noch dieser Klops/



    Auf die WIRBEL traf der SCHWOPS:/



    Weide und Zirbel bekamen/



    Nachfahren - soviel zum Namen./



    MOLM saß neulich auf den REICHEN/



    Rubinien gekreuzt mit Eichen./



    Heute sie an Halloween/



    Vielleicht im Kostüme geh'n/



    Dann man kann sie derart sehn:/



    Zauberwald mit tausend Feen/



    Monster, Teufel und Dämonen/



    Wesen, die dort auch nicht wohnen/



    Januskopf und den Mischwesen/



    Allen, die Gedichte lesen/



    Auch dem Fabelvolk Hybride/



    Sei gewidmet dieses Liede./



    //



    Oktober 2021, MR

  • Schwops und Molm und Belch



    Trinken aus dem selben Kelch

  • Das Herbstwesen schwingt seinen Laubbesen.



    Danach sieht's aus, als wär der Sommer nie gewesen.



    Was mag das für ein Wesen sein?



    Ein Käfer?



    Nein, der ist zu klein.



    Und auch die Raupe Nimmersatt,



    kaut immer nur an einem Blatt.



    Es muss ein wahrer Riese sein,



    denn manchmal knicken Bäume ein.



    Man sieht es nicht, doch ist es da,



    in Russland wie Amerika.



    Und die Moral von der Geschicht',



    Wesen gibt's, die gibt es nicht.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Alles Wesentliche gesagt (geschrieben). 🎃 🎄🌁🌀🌈

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Dies ist ein Herbsttag wie ich keinen sah .." (Wirklich wahr):



    www.youtube.com/watch?v=UbkKMh5gUQw

  • Bald,



    wenn mit unaufhaltsamen Blättern



    der Herbst abwinkt



    und auch die Drosseln ihre Lieder einziehn,



    heizt du die hohle Brust



    – „Jetzt kohlen kaufen!“



    mit Nietzschewörtern



    (P.R.)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Und in dem Bild steht - wie im Traum



    ein hungriger Corona-Baum.



    Es könnte auch ein Schwiegel sein.



    Ganz allein, auf einem Bein,



    bräunt er sich im Sonnenschein.

  • Schön im around - der Herbst 🍂 -



    Aus Zerbst:



    “Kastanien knalln eim auffe Berne -



    Ma riecht den Schnee schon in der Ferne!



    Balde wird der Winter kommen.“

    (© Volkers 👄 dedicated by mei -



    Onkel Hans. ;))

  • Geheimnisvolle Herbstwesen - und eine wunderbare Kunde von ihnen, wenn sie, wenn die Stürme brausen, durch die Unterhölzer sausen...

    Auf bessere Art kann man kaum gute Laune bekommen, an einem Herbstmorgen.

  • IRRE, DAS BUNTE HERBSTTREIBEN/



    //



    Auch die Flora-Herbstwelt zieren/



    Mit Gewächsen als Hybride/



    Manche grün andre livide/



    Mimikry so wie bei Tieren./



    //



    Im Herbst ist so eine Leiche/



    Nicht ein toter Mensch im Wald/



    Wenn das Laub fällt, erscheint bald/



    Baum Kopf Linde, Füße Eiche./



    //



    Exempel sei auch das Mäfeu/



    Beileibe es ist nicht neu/



    Wurzel bildet hier das Efeu/



    Blattwerk stellt das Männertreu./



    //



    Zwittrig auch das Rosenstolz/



    Dornenreich die Rosentriebe/



    Produkt einer Floraliebe/



    Wurzeln bildet Heinrichstolz./



    //



    Und es gibt auch echte Wirren/



    So geschehen beim Waldhorn/



    Eltern Waldmeister und Ahorn/



    Da kann man sich dann schon irren./



    //



    In der bunten Fabelwelt/



    Im Reich reger Fantasie/



    Weiß man vorher aber nie/



    Welche Regeln Dicht_er hält./



    //



    Daher das Beispiel der Kl(a)erchen/



    Es ist nicht aus einem Märchen:/



    Vorn Kiebitze hinten Lärchen?/



    Unten Kiwis oben Lerchen?



    //



    Im Herbst wirkt die Apoptose/



    Vieles sich verwandelt nun/



    Ohne menschliches Zutun./



    Ist es auch Metamorphose?/



    //



    Oktober 2021, MR



    //



    taz.de/!1599941/



    //



    taz.de/Eine-Welt-m...-im-Juni/!5747821/



    //

  • Hier hab' ich nicht viel beizutragen,



    daher werde ich es wagen



    ein Gedicht hier anzufügen,



    ohne die Leser*innen zu betrügen.



    Das Gedicht ist ein alter Hut



    aber es ist auch heut' noch gut.

    Viel Spaß!!

    Der Nachtschelm und das Siebenschwein

    - oder Eine glückliche Ehe -

    Der Nachtschelm und das Siebenschwein,

    die gingen eine Ehe ein,

    o wehe!

    Sie hatten dreizehn Kinder, und

    davon war eins der Schluchtenhund,

    zwei andre waren Rehe.

    Das vierte war die Rabenmaus,

    das fünfte war ein Schneck samt Haus,

    o Wunder!

    Das sechste war ein Käuzelein,

    das siebte war ein Siebenschwein

    und lebte in Burgunder.

    Acht war ein Gürteltier nebst Gurt,

    neun starb sofort nach der Geburt,

    o wehe!

    Von zehn bis dreizehn ist nicht klar; -

    doch wie dem auch gewesen war,

    es war eine glückliche Ehe!

    (aus "Galgenlieder" - Christian Morgenstern)

    • @Nicki Müller:

      Unsere Tante Kunigunde/



      Familiär in aller Munde/



      Verdankt ihren "alten" Namen/



      Teils dem, der gab seinen Samen/



      Großonkel hieß Kunibert/



      Namensnennung ist es wert/



      Wie er ist sie auch alert/



      Leicht gelegentlich gestört/



      Mutter war die Hildegunde



      Namentlich mit Kampf im Bunde/



      Sie gab drei Blagen dabei/



      Zur Zeugung jeweils ein Ei/



      Nun wollte die Kunigunde/



      Das wurde fast Seelenwunde/



      Ihre Tochter noch sehr zart/



      Deren Vater heißt Burkhard/



      Taufen hybrid jetzt Burkgunde/



      Weil auf richtiger Urkunde/



      Steht der Burkhard ja mit k/



      Was Standesbeamter sah/



      Aber die Wurzeln sind ja/



      Aus Wort Burg und hart, ist klar/



      Und dazu ist auch noch wahr/



      Für Schriftform Burchard sogar./



      Aber das ist nun der Clou/



      Wenn sie anrufen willst du/



      Wird sie ihren Namen nennen/



      Den wir alle sehr gut kennen/



      Der unterstrichen dort war/



      Nach dem ganzen Schrift-Trara/



      Diesen Eltern gaben mit:/



      Voran steht Mette-Marit./



      Die Lehre aus diesen Dramen/



      Spiele nicht zu sehr mit Namen/



      Für des Lebens lange Dauer/



      Provoziert das auch Kalauer./



      Dass der Rat ist nicht verkehrt/



      Zeigt der Vetter Dagobert./



      Der ist aber nicht Nachtschelm/



      Er lebt ledig hier in Schwelm./



      Gunde war nicht Siebenschwein/



      In Solingen, lebt allein./



      //



      Oktober 2021, MR