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Die WahrheitFrühlingsmuffel

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen Feind warmer Jahreszeiten erfreuen.

Foto: Karsten Thielker

Frühlingssonne? Mag ich nicht.

Brennt so auf der Nase.

Frühlingsblumen? Pflück ich nicht.

Stinken in der Vase.

Frühlingslieder? Sing ich nicht.

Klingen so nach Oma.

Frühlingsrollen? Ess ich nicht.

Ranziges Aroma.

Frühlingszwiebeln? Brat ich nicht.

Nerven auf dem Teller.

Frühlingsboten? Schick ich nicht.

GMX ist schneller.

Frühlingsdeko? Kauf ich nicht.

Spießerscheiß auf Möbeln.

Ich könnte hier noch seitenlang

die Frühlingszeit bepöbeln.

Von März bis Mai schließ ich mich ein

mit Apfelkorn und Mett.

Ich lass den Spring vorüberziehen

und bleibe stur im Bett.

Dort lieg ich auch den Sommer lang,

wie Frühling, nur noch heißer.

Wenn Frühling schon so scheiße ist,

ist Sommer sogar scheißer.

Erst wenn der Herbst die Hitze killt,

dann spring ich auf und klatsche,

dann steig ich aus dem Bett empor

wie Phönix aus der Matsche.

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16 Kommentare

 / 
  • Faß mal - ebbes vor Musike -Gelle.



    Dess alls fei amoi z`samme -



    Aaf die Schnelle & daß es quieke:



    Die schönste Jahreszeit im Frühling



    Und dess weiß jeder Engerling!



    Ist doch der Herbst & dess bleibt alls so -



    Eijoo Eijoo - bis dessde sterbst!

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Der Frühling ist schon viel zu heiß –



    Klimawandel, ach Du Scheiß.



    Der Sommer, der wird auch nicht besser,



    Bringt ausgetrocknete Gewässer.



    Kann der Herbst dann noch was retten?



    Darauf würde ich nicht wetten.



    Kaiserwetter immerzu,



    Und Schuld daran sind Mensch und Kuh.

  • Ein Leben auf Madeira



    Ergo



    reiner Horror waere..

  • Wenn der Kaiser Wettert gegens Wetter



    Wird er flugs zum Wetter Retter.

    "Kaiserwetter " nennt man diese Episoden



    Hymnen sing ich drauf und Oden.

    Lob und Preis den Jahreszeiten



    Hier in irritierten Breiten.

    Duerfen uns an Vielfalt laben



    Mancher sagt wir Fünfe haben.

    Regen,Sonne und auch Wind



    Angenehm im Wechsel sind



    (Fast alle Jahreszeiten von den vieren



    Gibt es täglich bei den Iren.



    ImmerFruehling auf Kanaren inseln-



    Wie tät da der Kaiser winseln).



    Er mag es herbstlich,frostigfrisch



    Melancholischromantisch..

    Wovon ich besonders schwaerme



    Wenns nicht kalt ist ,dank viel Wärme.



    Apfelkorn von innen waermt



    Davon Jan Kaiser schwärmt.

    Doch auch's muffeln ,spotten,mag ich gern



    Liegt mir ganz und garnicht fern..

    Aus meiner Trutzburg schallt es noch:



    Jan Kaiser lebe lebe hoch!

    ( Fruehling,Sommer ,Herbst und Winter)

  • REIME MACHEN IM FRÜHLINGSERWACHEN/



    //



    Mit den Worten ich schon ring/



    Es geht heute um F r ü h l i n g/



    Dieser ist, auch das ist wahr/



    Identisch mit dem F r ü h j a h r./



    //



    Selbst hierzu gibt es, o weh/



    Wenn ich das vergleichend seh/



    Einige Aversionen/



    Dazu Reime sich auch lohnen./



    //



    Fängt an mit der Frage: Nutzt/



    Jemand, der im Frühjahr p u t z t/



    Mit diesem sehr alten Brauch/



    Umwelt, Flora, Fauna auch?/



    //



    Oder mensch mit Faible hat/



    Bedarf für F r ü h j a h r s r a b a t t-/



    Eine Fashion-Konfektion/



    Genannt F r ü h j a h r s k o l l e k t i o n?/



    //



    F r ü h j a h r s b l u m e n stimmen mild/



    Wenn es Streit zu schlichten gilt/



    Sorgen auch für Heiterkeit/



    Gegen F r ü h j a h r s m ü d i g k e i t./



    //



    Nun gibt es aber zum F r ü h j a h r/



    Im Duden ich das schon nachsah/



    Nicht als P e n d a n t etwa S p ä t j a h r/



    Komisch schon und dennoch wahr./



    //



    März 2021, 🌷MR 🌷

  • Frühlingssonne? Mag ich gern.



    Wärmt mir meine Nase.



    Frühlingsblumen nah und fern,



    duften in der Vase.



    Frühlingslieder in den Lüften.



    Machen gute Stimmung.



    Frühlingsrollen auf den Hüften.



    Freuen die Kleider-Innung.



    Frühlingszwiebeln? Gebe ich



    gern in den Salt.



    Frühlingsboten? Schicke ich.



    Hab‘ Karten stets parat.



    Frühlingsdeko? Kauf ich nicht,



    hab‘ sie bereits zur Hauf.



    Seitenlang wär‘ mein Bericht



    zum Schmücken Hof und Haus.



    Von März bis Mai geh‘ ich hinaus



    zu Picknick und Kaffee.



    Ich lass den Spring gern in mein Haus,



    das tut mir doch nicht weh.



    Auch den ganzen Sommer durch,



    bleib ich, wie im Frühling,



    draußen ohne Bang und Furcht,



    denn das ist ein schönes Ding.



    Wenn dann im Herbst die Blätter fallen,



    und Nebel mich umhüllt.



    Weiß ich, das Jahr hat mir gefallen



    und bis jetzt erfüllt.

    • @Nicki Müller:

      Das war unnötig,sich wie einst Hans Küng



      Gegen das Brecht Gedicht " gegen Verfuehrung" mit einem eigenen Poem zu positionieren..



      Das Kaiser Werk ist köstlich



      Ihre Umkehrung nicht astrein



      Und eh klar eigentlich.

      • @Trotzleo:

        Mit Küng kann ich nicht konkurieren,



        da würd ich sofort verlieren.



        Doch des Kaisers schöner Reim



        lud' zum Variieren ein.

        • @Nicki Müller:

          Spricht Dichter:in schon im Märzen/



          Gerne einmal aus dem Herzen./



          Was man sich im Winter versagt/



          Wenn der Rest der Welt schon wehklagt./



          Hat man andere Ansichten/



          Hier kann man davon berichten./

  • Oh ha, das hat jetzt grad gesessen, dieses Poem. Das ist so gekonnt konsequent frühlingsmuffelnd, dass es schon wieder Spaß macht. Da bin ich gleich noch mal rüber zu den geheimnisvollen Herbstwesen, siehe oben, die Jan Kaiser vorstellt - im Nebel verhangenen Wald. Habe dann Herrn Klawuttke kennengelernt (1) und den Dackel Hagen. (2) Und weitere vier- u. zweibeinige Wesen warten noch, die Jan Kaiser kennengelernt hat. Jetzt fühle ich mich so frühlingshaft...Warum auch nicht...

    Gut gemuffelt, Jan Kaiser.

    (1) taz.de/Die-Wahrheit/!5517218/

    (2) taz.de/Die-Wahrheit/!5480660/

  • FRÜHLING FÜR POLITISCHEN AUFBRUCH/



    //



    Manche Gruppe früh beging/



    In memoriam pro Prag/



    Historischen Gedenktag/



    Zur Erinnerung an Frühling./



    //



    Tag mit Trauer und Ehrung/



    Patrioten, Demokraten/



    Da Fremdbestimmung sie hatten/



    Satt nach dem Prager Frühling./



    //



    Aufstand arabischer Jugend/



    Um die Welt als Bilder ging/



    Vom arabischen Frühling/



    Geschichte zu Schrei nach Tugend./



    //



    Keine Illusionen machen/



    Zu dem aktuellen Krieg!/



    Um zu erringen den Sieg:/



    Utopie "Frühlingserwachen"./



    //



    Trotzdem hat hier nun "Frühling"/



    Durch Beiklang von Blüte, Durchbruch/



    Für Kampf als Befreiungsversuch/



    Ein stark aufgelad'nes Framing./



    //



    taz.de/Prager-Frue...0-Jahren/!5525870/



    //



    taz.de/Zehn-Jahre-...uehling/!t5007858/



    //



    taz.de/Occupy-und-Arabellion/!5763569/



    //



    m.faz.net/aktuell/...im-17593803.html//



    //



    taz.de/!5596050/



    //



    taz.de/Vom-Prager-...r-Herbst/!1603598/



    //



    🏳️‍🌈März 2022, MR 🕊🇺🇦🕊

  • Und noch etwas;

    In Anbetracht des Prager Frühlings vor vierundfünfzig Jahren,



    ist der Ukrainische Frühling jetzt nur schwer zu ertragen.



    Gäb‘ es doch nur die Möglichkeit mit unbewehrten Händen



    diesen Schreckensfrühling heut möglichst zu beenden.



    Ich zög‘ mir gern‘ paar Jacken an,um der Kälte zu fröhnen,



    dann müssten wir nicht für das Gas milliarden Rubel löhnen.



    Es wäre für ein ganzes Volk ein Zeichen der Solidarität.



    Und für dieses Zeichen - denke ich - ist es nicht zu spät.

  • Scheinbar: Fortsetzung des Winterschlafs mit anderen Mitteln

  • Frühlingsmuffel bin ich nicht,



    möcht’ ich auch nicht werden,



    steht mir nicht gut zu Gesicht,



    da ich Frühling mag auf Erden.



    -



    Kommt der Blumenduft im Mai,



    werd‘ ich ihn genießen,



    denn der Winter ist vorbei



    und die Blumen sprießen.



    -



    Auch das Gezwitscher von den Vögeln



    kommt mir heute grade recht.



    Ist besser als sich anzupöbeln.



    Die Melodie ist meist nicht schlecht.



    -



    Der Herbst kann gern’ne Weile warten,



    denn es kommt der Sommer noch.



    Ich genieß‘ derweil den Garten



    bis es kommt, das Winterloch.

  • GELBE SCHLEIFEN, BLAUES BAND/



    SCHMÜCKEN LENZ AUCH HIERZULAND/



    //



    Schön ist es im Frühjahr, wenn's/



    Entspricht einem lauen Lenz/



    Die Lufttemperatur steigt:/



    Wer zu guter Laune neigt/



    //



    Lässt sich dadurch animieren/



    Zu verkosten von den Bieren/



    Die Kenner:in liebt's als Bock/



    Von Freiburg bis nach Rostock./



    //



    Wenn man schätzt nun aber solches:/



    Rummel auf der Frühjahrskirmes/



    Kann mensch öfters dann nun fahr'n/



    Mit der neu'sten Achterbahn./



    //



    Top ist hier im ersten Range/



    Rummelplatz in Herne-Crange/



    Besuche sich noch immer lohnen/



    Für Fahrspaß seit Generationen./



    //



    Münster's Send war schon im Frühjahr/



    Als der Opa noch ein Kind war./



    Ostern ist ein Frühjahrsfest/



    Wie sich unschwer zeigen läßt./



    //



    Eines ist im Lenz bewährt/



    Partn_ersuche unbeschwert./



    Statt ein Ständchen mit Schnittblumen/



    Partn_erbörsen heute boomen./



    //



    Final sei nun nicht verschwiegen/



    Ostern macht man oft auch Frieden:/



    Wer Krieg und Putin hat satt/



    Ostermarsch findet bald statt./



    //



    taz.de/Anti-Kriegs-Protest/!5835170/



    //



    ⚘März 2022, MR 🕊🇺🇦🕊