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Die StreitfrageSind wir alle essverstört?

Immer mehr Menschen verzichten auf Weizen, Milch, Fruchtzucker, Zitronensäure und anderes. Warum? Und warum nicht?

Glutenfrei, fruktosefrei, laktosefrei und ohne Histamin. Foto: ap

Glutenfrei! Laktosefrei! Fructosearm! Neue Schlagworte, die zum Kaufen anregen überall! Veggie, Bio, Rohkost sowieso. Damit wird Werbung gemacht. Es steht auf den Verpackungen, es kommt in den Radiospots, den Werbefilmen vor. Und immer mehr dieser – oft teuren – „Ohne-Produkte“ finden begeisterte Abnehmer.

Kommt hinzu, dass sich auch die stationäre Lebensmittellandschaft dem Trend anpasst: Glutenfreie Bäckereien, Laktosefreie Eisdielen sind keine Wortspielerei sondern Realität. Läden und Restaurants sind heute bestens auf die Empfindlichkeit der Kunden ausgerichtet, denn in Deutschland glaubt jeder Vierte, bestimmte Nahrungsmittel nicht zu vertragen oder gegen sie allergisch zu reagieren.

Ärztlich bestätigt sind diese „Intoleranzen“ jedoch selten. Über 90 Prozent der Leute hätten beim Verzehr von Weizen keine Probleme, so die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Zöliakie, also die chronische Erkrankung des Dünndarms, der kein Gluten verträgt, hat nur ein Prozent der Bevölkerung. Das Allergiezentrum der Charité in Berlin hat festgestellt, dass etwa drei Prozent der Erwachsenen an einer Lebensmittelallergie leiden.

Verzichten hat viele Gründen

Warum verzichten dann so viele Menschen auf bestimmte Inhaltsstoffe, ernähren sich vegan oder „Paleo“, makrobiotisch oder zuckerarm? Nicht immer weil sie krank sind, nicht immer, weil sie an Wundertränke und Detox-Zauber glauben. Viel eher wohl, weil sie gerne Neues ausprobieren oder weil sie herausfinden wollen, was ihrem Körper gut oder nicht gut tut. Vielleicht aber möchten sie auch einfach bewusster und gesünder leben.

Mitunter sind die „Ohne“-Diäten umstritten. Mediziner warnen vor den Gefahr bestimmten Ernährungstrends blind zu folgen oder sich selber eine Unverträglichkeit zu diagnostizieren. Diese Diäten seien Türöffner für - früher unbekannte - Essstörungen wie Orthorexie, die Angst vor dem „Bösen“ auf dem Teller also.

Vielleicht sind wir hysterisch geworden. Oder werden unsere Verdauungstrakte tatsächlich sensibler und unsere Gesellschaft Essens-intoleranter? Ist der neue Verzicht auf bestimmte Inhaltsstoffe ein Ernährungshype, der dazu noch die Geldbeutel der Nahrungsmittelindustrie füllt? Oder lernen wir endlich uns besser zu ernähren?

Was meinen Sie? Sind wir alle essverstört? Diskutieren Sie mit! Wir wählen unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlichen sie in der taz.am wochenende vom 01./02. August 2015. Ihr prägnantes Statement sollte nicht mehr als 400 Zeichen umfassen und mit Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Schicken Sie uns bis Mittwochabend eine Mail an: streit@taz.de

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52 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Zum Abschluß en passant der Altmeister

     

    "…Es ist hier so vegatarisch, daß sogar das Trinkgeld verboten ist…!"

    Kafka - Bei Anatol;)

     

    …Erdbeerblättertee…

    - ja - was war der vorne -

    der Franz K.

  • Der Artikel berücksichtigt nicht, dass sich die Mehrzahl der Veganer nicht aus gesundheitlichen, sondern aus ethischen Gründen möglichst tierleidfrei ernährt. Von daher neigen gerade sie nicht dazu, sich allzu penibel um den eigenen Mageninhalt zu sorgen. Ausschlaggebend ist ein (berechtigtes) Vertrauen in die menschliche Fähigkeit, mit Pflanzen als Nahrung auszukommen, alles Weitere ist der Wunsch, nicht unnötig nur um einer Geschmackssensation willen andere Wesen zu quälen.

  • @Christina De Hawilland Die Lehre der Epigenetik zeigt deutlich, wie sehr wir von unserer Umwelt beeinflusst sind und dass das Wohlbefinden eben eine ganzheitliche Angelegenheit ist. Was sie zu ihrer Erfahrung bezüglich des Milchkonsums schreiben, hat auf jeden Fall seine Richtigkeit. Aber auch hier muss der Einzelne für sich entscheiden, welche Prioritäten er wählt. Erst wenn der eigene Körper streikt, die Haut blüht oder Allergie den Alltag beeinträchtigen, werden lieb gewonnene Gewohnheiten überdacht. Die Entscheidung, wie wir unseren individuellen Ernährungsplan konstituieren, umfasst so viele Dimensionen, derer wir gar nicht bewusst sind. Offenheit und ein waches Bewusstsein für die eigenen Befindlichkeiten gepaart der Verantwortung für Umwelt und Ressourcen können ein guter Anfang sein. Wir können voneinander viel lernen und deswegen sind auch Mitteilungen wie die Ihre wertvoll in der Gesamtheit des Themas.

  • Lebensmittelbildung fehlt leider an deutschen Schulen, wie auch Drogenbildung. Sonst wüssten die meisten vielleicht, daß Veganismus und *freie Ernährung noch lange nicht bewusst oder gesund ist. Letzteres ist als Notlösung für (Allergie-)kranke Menschen gedacht, die dann bestenfalls auch von Ärzten aufgeklärt werden, wie sie die Mangelernährung kompensieren können. Ärzte wohlgemerkt, nicht Köche.

    • @TV:

      Ärzte sind leider keine Ernährungsexperten!

    • @TV:

      Einfach ganz locker, im Grunde geht es uns doch um die Zukunft unserer Enkel. Das Wort Ökologie, einfach mal auf der Zunge zergehen lassen. Ist ein Alt-Griechisches Wort. Ohne Öko so ganz pragmatisch geht es nicht mehr. Wusste schon Alexander von Humbold. Also dummes fressen und konsumieren wird böse enden, das wird schlimm...

  • Solange keiner von meinem Teller ist, soll's mir doch gleich sein.

    • @Rainer B.:

      Nee, war jetzt keine Absicht, war Zufall.

  • Ich frage mich, weshalb manchen Zeitgenossen die laktosefreien und/oder glutenfreien und/oder veganen Produkte so zuwider sind, dass sie andere dafür als "krank" oder "hysterisch" bezeichnen müssen.

     

    Es gibt z.B. auf dem Markt auch unendlich viele PKW zur Auswahl, ebenso immer mehr und immer neue Sportarten wie auch Mobiltelefone und vieles andere. Das alles ist nicht lebensnotwendig und dennoch kaufen und nutzen es viele und ziehen daraus ihren persönlichen Nutzen. Aber die, die sich für eine bewusste und bestimmte Ernährungsweise mehr oder weniger freiwillig entscheiden, die sollen "hysterisch" sein?

     

    Nur weil die meisten Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind und nichts diagnostizieren können oder wollen? Können die Ärzte dann bitte auch mal die Smartphonenutzer und Autojunkies diagnostizieren? Sind die etwa alle gehbehindert? Können die etwa alle nicht zum nächsten Telefon laufen oder mit dem Rad einkaufen fahren?

     

    Gefährlich finde ich immer nur diejenigen, die andere von ihrer Art zu leben überzeugen wollen, also missionieren und dann alles mögliche herauf beschwören, wenn man das nicht befolgt.

     

    Aber darum geht es bei der Nennung der Vielfalt an meist (verarbeiteten) Lebensmitteln auf dem Markt ja nicht. Alleine das stört ja schon einige, und wenn solche "hysterischen" Personen, die auf Laktose verzichten, dann auch noch zu Besuch kommen... das geht ja gar nicht!

    • @Hanne:

      Richtig, aber zu spät.

       

      Der Blödsinn, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben, fing an, als Rauchverbote auch in Räumen, die nicht im Besitz des Staates waren (wie z.B. Gaststätten) durchgesetzt wurden. Seitdem glaubt jeder, das Recht zu besitzen, anderen ihr Leben oder ihren Aufenthaltsort vorschreiben zu dürfen.

    • @Hanne:

      Das Problem ist doch die Zwanghaftigkeit. Wenn jemand kein Weizenprotein oder keinen Milchzucker oder ähnliches essen will, weil er glaubt dass es ihn krank macht, obwohl es in den allermeisten Fällen nicht der Fall ist, dann ist das zwanghaftes Verhalten und ich finde dann sollte man schon versuchen die Menschen aufzuklären.

       

      Bei Veganismus kann ich die ethischen Motive absolut nachvollziehen, aber es sollte kein Veganer glauben dass es per se gesünder ist nur Pflanzliches zu sich zu nehmen.

       

      Ich finde jeder sollte essen worauf er Lust hat und sich von seinen Zwängen befreien. Erst recht sollte man jedoch nicht seine eigenen Zwänge anderen aufdrängen, auch nicht seinen Kindern.

      • @Franco:

        Und Sie bestimmen, wer nicht krank von Weizen und/oder Milch wird und einem "Zwang" unterliegt? Das finde ich sehr seltsam. Das machen in der Regel wie gesagt eher Menschen, die selbst keine gesundheitlichen Probleme haben und alles abtun, was nicht der Schulmedizin entspricht.

         

        Es gibt sicherlich Menschen, die Zwängen - auch ernährungstechnisch - unterliegen, ebenso wie es auch (echte) Hypochonder gibt. Aber das sind bei weitem nicht alle und vor allem auch nicht die Masse an Menschen, die sich um ihre Ernährung kümmern.

         

        Und sich vegan ernähren kann poltisch-ethisch motiviert sein, aber auch gesundheitlich. Und nein, da haben Sie recht, vegan bedeutet nicht automatisch gesünder. Da wird oft einiges durcheinander gebracht. Und was für den einen gesund ist, kann für den anderen krankmachend sein.

         

        Fazit: So einfach ist das mit dem Einteilen in krank und gesund nicht, auch wenn Sie meinen, dass zu wissen und zu können.

        • @Hanne:

          Ich habe nicht behauptet zu wissen bei wem es zwanghaft ist und auch nicht, dass ich einteilen kann wer krank und wer gesund ist.

           

          Aber es gibt diese Menschen die Zwanghaft oder aus einem Irrglauben heraus auf bestimmte Nährstoffe verzichten ohne medizinische Notwendigkeit. Ist das schlimm? Nein. Aber man könnte diese aufklären.

           

          Es gibt auch Menschen die glauben, dass es gesünder ist wenn sie Wasser trinken, welches bei Vollmond per Hand aus dem Brunnen geschöpft wurde. Auch das ist nicht schlimm per se. Aber öffnet Tür und Tor für Betrug und Abzocke.

           

          Deswegen plädiere ich für Aufklärung, und nichts anderes.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hanne:

      Ich gehöre zu jenen Menschen, die Anderen zugestehen, das zu essen und zu trinken, was sie für richtig halten. Jeder ist für seine eigene Ernährung verantwortlich. Nicht mehr - aber auch nicht weniger.

       

      Was ich nicht mag, ist, wenn bestimmte neue Ernährungsformen zu einem Religionsersatz gemacht werden. Dabei sollte doch jedem bewußt sein, dass Religion etwas mit Glauben zu tun hat und nicht mit Wissen.

       

      Bei Ernährungsfragen scheint mir dies ähnlich zu sein. Wie anders wäre es sonst zu erklären, daß 'eingefleischte' Veganer Lebensmittel verzehren, deren Inhaltsstoffe 'klasssische' Produkte in Sachen Geschmackverstärker und Aromen in den Schatten stellen?

       

      Das Grundproblem ist die industrielle Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln.

  • Ich denke, die Gründe für eine bewusstere Ernährung sind sehr vielfältig. Und ich bin sehr froh, dass nun auch eine Vielfalt auf dem Markt angeboten wird. Kaufen muss ich es nicht, wenn ich es nicht möchte und das ist doch das wichtigste - aber ich kann es! Anders sind Zwangsjodierungen oder Mehl mit Folsäure angereichert (wie z.B. in den USA).

     

    Und was die Ärzte angeht: Wenn die Ärzteschaft Patienten mit chronischen Symptomen oder gar Leiden wirklich helfen könnte, dann würde vermutlich kaum einer sich selbst kümmern und auch auf die Ernährung achten bzw. diesbezüglich einiges versuchen, um seine Beschwerden zu lindern.

     

    Dass den Ärzten wieder eine neue Psycho-Bezeichnung für Menschen einfällt, denen sie mit ihren Mitteln nicht helfen kann, ist symptomatisch, "alles psychosomatisch", so einfach ist das... und am besten ein paar Pillchen dagegen.

     

    Ja, eine gesunde Art zu leben ist ein wichtiger Grundstein, dennoch ist auch das für viele nicht mehr möglich oder hilfreich, sondern zum Teil sogar schädlich. Hier haben Generationen von Antibiotika und Fungizide ihre Arbeit geleistet, Stichwort "Mikrobiom". Und das wird an die nächsten Generationen "vererbt". Auch wer als Kind "falsch" ernährt wurde, kann oft im Erwachsenenalter nur mit "gesunder" und maßvoller Ernährung nicht mehr symptomfrei oder gesund werden.

     

    Die Gene schlagen dann durch, wenn das Mikrobiom nicht einwandfrei seine Arbeit tun kann.

     

    Und aufregen über die "neue" Essenshysterie tun sich auch nur die, die scheinbar keine gesundheitlichen Probleme wie Migräne, Darmsymptome, Rückenleiden und Allergien etc. haben.

    • @Hanne:

      Leider kommen auch viele Patienten niemals auf die Idee, dass bestimmte - in unseren Breiten fast schon als "naturgegeben" geltende - Beschwerden wie Heuschnupfen oder alljährlich wiederkehrende Entzündungen der Atemwege überhaupt auf die Ernährung zurückzuführen sein könnten.

      • @Christina de Havilland :

        Ergänzung: Dies gilt natürlich erst recht für unsere Zivilisationskrankheiten.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hanne:

      Bereits der Begriff 'Gesundheitssystem' ist ein Euphemismus. Wollte er eine Aussagekraft besitzen, müsste er durch den Begriff Krankheitssystem ersetzt werden.

       

      Es ist überliefert, dass die Ärzte im alten China dann bezahlt worden sind, wenn die Patienten gesund waren. Diesen Maßstab heute angelegt, würden die meisten Ärzte (nicht nur jene, die der psychosomatischen Medizin anhängen) in bitterer Armut leben.

       

      Auch wenn ich als chronisch Kranker über die ausbleibenden Wirkungen bzw. unerwünschte Nebenwirkungen enttäuscht bis verärgert bin: wo Gesundheit zur WARE degradiert wurde, kann nichts anderes als das hinlänglich Bekannte herauskommen: Murks.

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    Ich persönlich kann nichtmal den Geruch von Popcorn ausstehen. Das geht soweit, daß ich nicht mal in Kinos gehe in denen dieses Teufelszeug angeboten wird.

    Wieso tut man einem ausgewachsenen europäischen Säugetier dieses Körndlzeug an, welches dafür erfunden wurde kleine Mayas zu großen Mayas reifen zu lassen?

    • @65572 (Profil gelöscht):

      so so.. Teufelszeug? Körndlzeug? erfunden? Mayas?

       

      Nur weil sie es in gepuffter Form nicht riechen können ist Mais "des Teufels"? Und "erfunden" wurde kein Lebewesen auf dieser Welt, bitte.

       

      Mais bildet die Lebensgrundlage vieler Menschen, so wie auch Getreide oder Reis oder Kartoffeln. Das ein paar Menschen das nicht mögen oder gar allergisch auf die einzelnen Grundnahrungsmittel reagieren, bedeutet noch lange nicht, dass die breite Masse diese sehr gut verträgt.

       

      Ich im übrigen esse sehr gerne Mais und vertrage dies auch, dabei stamme ich nachweislich nicht von den Mayas ab ;-)

      • 6G
        65572 (Profil gelöscht)
        @Franco:

        Entschuldigen Sie bitte Herr Franco, wie mir scheint habe ich bei meinem Kommentar viele Dinge nicht berücksichtigt. Danke für die Würdigung der vielen segenbringenden Eigenschaften dieses wichtigen und vielleicht durch die Monsantos und Kleinwanzlebener doch ein klitzekleinwenig umerfundenen Geschöpfes.

  • Die Zeiten sind schwieriger geworden oder leichter.

     

    Wenn man heute eine Party schmeißt mit voher essen und so, dann fordert man die Leute am besten auf, ihr Essen selbst mitzubringen.

     

    Bei all den Unverträglichkeiten und Spezialessern ist ein einfacher Haushalt (wie meiner) schlicht überfordert.

     

    In den USA soll es noch schlimmer sein. Du lieber Himmel, wo wir doch alles (wirklich alles) von denen koperen - was kommt da noch auf uns zu?

  • Seit ich vegan lebe geht es meiner Verdauung merklich besser, auch wenn ich nie mich hinsichtlich einer Laktose-Intoleranz hab untersuchen lassen. Da meine Schwester bereits eine attestiert bekommen hat ist es nicht ausgeschlossen dass auch ich eine habe. Ich verzichte auf Milch aber sowieso nicht aus gesundheitlichen Gründen. Dennoch: Der Gedanke dass ich als ausgewachsenes Säugetier Milch von einem anderen Säugetier trinken soll, die eigentlich dazu Gedacht ist aus einem kleinen Kalb ein großes Rind werden zu lassen... Warum sollte mein Körper denn in der Lage sein Kuhmilch zu verwerten?

    • @JammerLammy:

      Das ist ja auch völlig klar. Was der Urmensch brauchte - Fett und Proteine - braucht der Heutemensch nicht mehr. Für ihn, der die aufgenommenen Energiebomben gar nicht mehr verarbeiten kann, weil er sich nie bewegt und nicht mal mehr im Winter frieren muß, ist 1 Tasse Reis und 1 Teller Gemüse am Tag ausreichend. Alles andere ist dekadente Fresssucht, die den technokratischen Alptraum, den er leben muß, erträglicher macht.

       

      Der Veggie-Day war - typisch für die Grünen - ein weichgespülter Kompromiß, der niemandem weh tun sollte.

       

      Es gehört her: Ein generelles Fleischverbot.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Zum "generellen Fleischverbot"....

        Wann immer ich Vegetariern und/oder Veganern poste, dass sie gerne essen oder nicht essen können was sie wollen, so lange sie mir das gleiche Recht zugestehen, meckert es zurück, dass mir ja schließlich keine Vorschriften machen wollen.

        Ihr post beweist zum x-ten Male, dass dem nicht so ist. Ungeachtet der Frage, ob's richtig wäre angesichts unserer Lebensform oder nicht - Ich MÖCHTE nicht von 1 Tasse Reis und 1 Teller Gemüse am Tag leben. Ich möchte mir auch nicht von Ihnen oder sonstwem vorschreiben lassen, was für mich dekadente Fressucht und was Essgenuss zu sein hat. Also vergelte ich jetzt mal Gleiches mit Gleichem und fordere ein generelles Verbot veganer Produkte. Alles andere ist links-bourgeoise Luxusernährung.

  • Der Einfluss des Essens wird völlig überbewertet.

     

    Bewegung - Aktivität - oder von mir aus auch "Werkeln" werden immernoch unterbewertet.

     

    Ich behaupte jetzt einfach mal: Wer sich ausgiebig bewegt und aktiv ist, kann essen was er will. Sie/Er hat gute Chancen gesund alt zu werden!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Grisch:

      Ja, sicher, wie etwa Winston Churchill, die Ausgeburt gesunden Lebens unter Beweis stellte. Oder Ex-Kanzler Helmut Schmidt (Kettenraucher), der munter auf die Hundert zusteuert.

  • "Essen" ist längst nicht mehr das, was wir unter Nahrungsaufnahme verstehen. Mittlerweile entwickelt sich diese tägliche Notwendigkeit zu einem politischen und sozialkritischen Thema. Die Anbauweise dessen, was wir uns einverleiben erfährt immer größeres Interesse und Worte wie Nachhaltigkeit und Ökologie drängen sich in unser Bewusstsein. Die Art und Weise, wie man seine Ernährung aufstellt, gewinnt jenen Absolutheitsanspruch, den es auf jeden Fall zu verteidigen gilt. Vielleicht ließen sich die merkwürdigen Essverhalten belächeln, wenn die Ursachen für die extremen Richtlinien nicht so schwerwiegend wären. Pestizide, Monokulturen und chemische Düngemittel verderben landwirtschaftliche Erzeugnisse und die industrielle Verarbeitungen verfremden noch mehr den Wert dessen, was uns am Leben erhält. Schlägt der eigene Organismus Alarm geben wir ein Vermögen für Nahrungsergänzungmittel und Vitaminpräparate aller Art aus, in der Hoffnung, die Versprechungen der entsprechenden Konzerne nach Vitalität und Heilung, treten ein. Warum machen wir es so kompliziert? Wir essen nebenbei irgendwelche Industrieprodukte und wundern uns, wenn der Bauch bläht? Im Einfachen das Gute finden. Umdenken ist gefragt und das Innehalten. Qualität statt Quantität. Die Maßlosigkeit unserer Zeit ist der Aufschrei, der deutlich macht, wie sehr wir uns in dem Wirrwarr der Ernährungsbevormundungen verstrickt haben. Wir sind alle so individuell unterschiedlich und die Geschmacksvorlieben zum Glück so vielfältig. Die Natur bietet viel, was den Organismus ganz ohne künstlich hergestellte Vitalstoffe gesund erhält. Statt uns mit Sanktionen zu bestrafen, sollten wir den Genuss des Essens wieder beleben und jene unterstützen, die sich für eine gesunde Umwelt und artgerechte Tierhaltung einsetzen. Ich denke nicht das wir Menschen essgestörte Wesen sind, sondern einfach nur sehr, sehr verunsichert und verwirrt.

    • @Cerise:

      Ich will Ihnen gar nicht grundsätzlich widersprechen. Ich denke aber, man sollte beide Seiten der Medaille betrachten. Es haben noch nie so viele Menschen auf der Erde gelebt wie heute, die durchschnittliche Lebenserwartung ist weltweit seit 1990 um 6 Jahre gestiegen, es haben weltweit gesehen noch nie so viele Frauen ein Alter von 60 Jahren und mehr erreicht, die weltweite Kindersterblichkeit ist um 27 % gesunken seit 1990 und von den Millionen kindern die jährlich auf der Welt versterben sind über 50 % auf Mangelernährung entweder der Mutter, der Kinder oder beider zurückzuführen, d. h. nicht auf die falsche, sondern auf zu wenig oder zu einseitige Ernährung. In den Industriestaaten mit verarbeiteten Lebensmitteln ist die Lebenserwartung am höchsten und die Kindersterblichkeit am geringsten ausgeprägt. Irgendwie kann unsere Lebensform nicht NUR Nachteile haben.

  • Vielleicht führt das ja auf die Spur -

     

    "…Zöliakie, also die chronische Erkrankung des Dünndarms, der kein Gluten verträgt…" - genau!

     

    Ärzte-Jargon - "… der Dünndarm von

    Zimmer 23…"

    Andere unterhalten sich -gesamtgesellschaftlichbesorgt mit den weißen Punkten auf ihren Fußnägeln.

     

    Natürlich ist es fein - daß der Überraschungsgast des Nachmittags Nicht mehr zu seinem Brennessel/Rhabarber-Tee aus einer -

    auch transportbedingt verklebten

    Plastiktüte …'tschuldigung… veganes Wasweißichdenn friemelt - sondern locker - rechtswielinksgedreht - des

    bestelle kaa.

     

    Daß das alles niemand braucht -

    So what!

    Ob sichs rechnet - & für wen¿

    Keine Ahnung.

  • 1G
    19122 (Profil gelöscht)

    Meine Großeltern lebten auf dem Bauernhof, haben selbst geschlachtet. Viel und stark fetthaltiges Fleisch gab es eigentlich jeden Tag (außer Freitags, wegen Religion und so). Beide waren nie zu dick und wurden über 80 bzw. 90 Jahre alt. Alles eine Frage der Genetik und des Sich-nicht-verrückt-machens. Die heutige Zeit ist krank.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Die wenigsten Menschen haben so gute Gene, um bei einer solchen Ernährung so alt zu werden! Außerdem weiß man meist erst über die eigenen Gene Bescheid, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist ...

      Daher möchte ich an dieser Stelle noch auf die Lehre von der Epigenetik hinweisen. Dieser Teilbereich der Genetik untersucht, wie Umweltfaktoren und Lebensstil, allen voran die Ernährung, aber auch Stress,

      Umwelttoxine, Bewegung und das soziale Umfeld, die Aktivität unserer ca. 30.000 Gene verändern. Das Prinzip der Epigenetik besagt, dass wir durch den von uns gewählten Lebensstil unsere Genaktivität und damit die Entstehung oder Nichtentstehung von Krankheiten beeinflussen können.

    • @19122 (Profil gelöscht):

      Beide waren nie zu dick - vermutlich, weil sie als Bauern noch richtig zu arbeiten hatten. Der Heutemensch, Homo Büroticus, braucht kein Fleisch und schon gar nicht täglich.

      • 1G
        19122 (Profil gelöscht)
        @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        In diesem Kontext sollte noch erwähnt werden, dass mein Großvater Kettenraucher war und seine Felder mit DDT und anderen heute verbotenen Insektiziden behandelte. Oft wenn er vom Feld heimkam, war er von Kopf bis Fuß gelb-grün eingefärbt von den Chemikalien. Nach heutigen Maßstäben hätte er sich weder fortpflanzen noch alt werden "dürfen". Sie haben natürlich insofern Recht, dass ihm die viele Bewegung sicher nicht geschadet hat, aber auch im Alter, als er sich nicht mehr so viel bewegen konnte, hat er nicht merklich zugenommen. Das lag sicherlich in erster Linie an den Genen. Ich bleibe dabei: Die Menschen heute machen sich nur verrückt, und das ist schädlicher als manche vermeintlich ungesunde Lebensweise.

  • Meine Großmutter ist 103 Jahre alt geworden, sie war bis kurz vor ihrem Tod fit und rüstig und ich führe das auf ihre Lebensweise und ihre Ernährung zurück. Sie hatte nie ein Auto, hatte wenig Interesse für Fernsehen, dafür hat sie immerzu gewerkelt, Haushalt, Garten, ernten und einmachen, radfahren, zu Fuß gehen, usw. Sie war an 5 Tagen der Woche vegetarisch bis vegan, d.h. Gemüse, Obst und Brot und etwas Käse oder mal ein Ei, Milch nur in die eine Tasse Kaffee am Nachmittag. Wurst und Fleisch gab es nur am Wochenende, Fisch am Freitag. Süssspeisen an den Feiertagen, Kuchen nur wenn Besuch kam. Ihre einzige "Sünde" waren die Kirchweihküchle (fränkisch, in Fett ausgebackene Hefedinger mit Puderzucker) einmal im Jahr.

    Mein Vater lebt genauso, kerngesund und 86 Jahre alt zur Zeit. Ich dachte immer, es sind die Gene, aber die Forschung sagt, dass die nur einen minimalen Einfluss haben.

     

    So nehme ich mal an, es ist die regionale, saisonale Ernährung, wenig Fleisch, wenn überhaupt, wenig Fett, wenig Milchprodukte, viel Gemüse und Obst am besten unbehandelt und eine aktive Lebensweise.

     

    Ich verzichte gerne auf Lebensmittel, die mehr als zwei Zusatzstoffe haben und koche am liebsten selber. Ich habe eine Schwester mit Zöliakie und weiß, wie eine echte Glutenunverträglichkeit aussieht.

     

    Allerdings gibt es ja mittlerweile Hinweise, dass es womöglich nicht das Gluten ist, sondern andere Eiweiße im Getreide, die bei manchen Menschen zu Probleme führen. Auch gibt es Hinweise, dass die massive (gefühlte) Glutenunverträglichkeiten in den USA und anderen westliche Ländern möglicherweise etwas mit Herbiziden und/oder hochgezüchteten Getreidesorten zu tun haben kann.

    • @dieMama:

      "…Allerdings gibt es ja mittlerweile Hinweise, dass es womöglich nicht mehr……" - des möchts scho grad wieder mal sei!

       

      Wurde doch unser rooling stone -

      "des is des Gummi - was meine Oma zusammenhält" - zwar nur 102; - aber

      Die aß alles was bei drei nicht …usw

      Ab 75 schmiß sie unverdrossen das unvegtarische Nachkriegsviehzeug;

      fuhr dann weiterhin als teuerste Eisenbahnerwitwe 'schlands gnadenlos die DR wie DB ins Debet;

      Teufelte partitursicher auf "diesen Modernisierer Karajani" nieder -

      & gern auf Willy Brandt via Radio ein - Trank starken Kaffee zum feine tochtergelernten Häkeln

      (kein Teller etc ohne ihre Häkelschoner)

      Tat die andere - halbjahrjüngere bis 96 -ab - "die könne ja noch gar nicht mitreden."

      & - Verabschiedete an 102 - alle wohlversorgt sehend - & entschlief.

      So gehts doch auch.

       

      Da ja - wie ich hier lese - grad wieder mal die Gene 's nich sind - wirds wohl die Ernährung s.o. gewesen sein - kurz -

      mach was&maa waas es nich - bei der -

      Lebensweise;))

      • @Lowandorder:

        Glück und Gene gibt es nicht. Das kann Ihnen jeder Gesunde und/oder Erfolgreiche erklären.

        • @lichtgestalt:

          Alter Schwede - lese grad a bain

          Zeitbeben by Kurt Vonnegut (Ü.H.R.;)

          "Die Wirtschaftskrise…unser Krieg würde im Showbusineß ewig weiterleben …und zwar wg der

          Naziuniformen." - &->

          "" Offensichtlich bereiten wir uns darauf vor, sagte er, den Dritten Weltkrieg auf einem riesenhaften spanischen Omelett zu führen, umgeben von Pilzen, Zweibeln, Tomaten und grünen Paprikastreifen.""

           

          kurz - gesunderfolgreichen Appetite;)

          Glück&Gene - wer braucht bei der

          Vorsehung denn sowas noch?!

  • Ich verzichte freiwillig auf glutenhaltige Lebensmittel, weil es mir ohne einfach besser geht. Auch wenn kein Arzt es mir medizinisch nachweist, weiß ich doch, wann es mir gut geht, und wann nicht. So verzichten manche auf Milch im morgendlichen Kaffe, weil sie danach mal nicht direkt aufs Klo rennen wollen, oder manche essen lieber keinen Kohl, weil sie davon Magenschmerzen bekommen.

     

    Egal, ob man es selbst raus findet, oder ein Arzt durch Test eine Diagnose feststellt: Wenn man durch Verzicht auf manche Lebensmittel ein besseres Lebensgefühl erhält oder sich wohler in seiner eigenen Haut fühlt, ist daran doch nichts auszusetzen!

     

    Klar ist dies ein Luxusproblem, da kein Mensch auf die Idee kommen würde eine Zutat bei Essen wegzulassen oder auf Essen zu verzichten, wenn es insgesamt leider nur wenig zu essen gibt.

     

    Aber in unseren Regionen gab es schon immer Menschen, die keine Zwiebeln essen, weil sie ungern pupsen, oder kein Sprudelwasser trinken, weil sie davon aufstoßen. Von daher glaube ich nicht, dass das Vermehrte Auftreten dieser Menschen etwas mit "Selbstgeißelung durch Essensverzicht" oder an "Lust etwas neues zu entdecken" zu tun hat, sondern eher an bewussteren Lebensweisen mit dem Ziel des besseren Wohlbefindens.

  • Ich verzichte auf Sondermüll, Unkrautvernichter, Insektizide, Gen-Gepansche usw. Weil das eine nicht vom anderen zu trennen ist, muß ich zwangsläufig auch auf die Zusätze verzichten, die nur in einer schon weit zurückliegenden Vergangenheit zu recht als unverfälschte Lebensmittel bezeichnet wurden.

  • Ich verstehe nicht ganz, warum der Mensch von dieser Schwarz-Weiß Denkerei so gefangen ist. Warum nicht alles einfach in Maßen genießen? Quasi den grauen Mittelweg.

  • Milch zu konsumieren, ist, noch dazu, wenn es sich um Milch anderer Spezies handelt, nach dem Säuglingsalter unnatürlich und kann daher meines Erachtens nicht gesund sein.

    Nicht umsonst leiden in Deutschland 15 - 30 % der Bevölkerung unter Laktoseintoleranz. Weltweit sind es ca. 75 %.

    Hinzu kommen Menschen, die Milch unabhängig davon, u. a. aufgrund einer Milchallergie, nicht vertragen.

     

    Darüber hinaus weisen auch etliche groß angelegte Studien auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch und schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise Prostatakrebs und Brustkrebs hin.

     

    Wer sich einmal näher mit der Materie befassen möchte, dem empfehle ich die Sendung "45 Min - Die Milchlüge": https://www.youtube.com/watch?v=Og-QVL3RZTE

     

    Ich selbst litt übrigens seit meiner Kindheit unter starker Migräne, deren Ursache trotz zahlreicher - teils kostspieliger - Untersuchungen nie gefunden wurde. Seit dem - zunächst rein ethisch bedingten - Verzicht auf Milch und Milchprodukte bin ich komplett beschwerdefrei.

    • @Christina de Havilland :

      Auch auf die Gefahr hin, mit meiner persönlichen Krankengeschichte zu langweilen, möchte ich noch auf zwei weitere Veränderungen, die bei mir seit dem Verzicht auf Milch und Milchprodukte eingetreten sind, hinweisen: Zum einen hatte ich mehrmals jährlich Entzündungen, vor allem im Hals-Nasen-Rachen- und Ohren-Bereich, die eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machten. Seit dem konsequenten Verzicht auf Milch und Milchprodukte vor zweieinhalb Jahren war ich nun nicht ein einziges Mal krank. Selbst stark erkältete Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung konnten meiner Gesundheit nichts anhaben.

      Außerdem litt ich seit meiner Kindheit unter starkem Heuschnupfen. Heute sind diese Beschwerden so minimal, dass ich nicht einmal mehr Nasenspray, geschweige denn Tabletten benötige.

      Vor Kurzem sprach ich mit zwei Diplom-Oecotrophologinnen und einer Heilpraktikerin über das Thema Milch. Alle drei sagten mir unabhängig voneinander, dass Milch (bestenfalls) ein Genussmittel sei und daher, wenn überhaupt, nur in Maßen konsumiert werden solle. Unter anderem führe Milch zu einer Verschleimung der Atemwege.

       

      Diese Zeilen schreibe ich, um Lesern, die ähnlich gebeutelt sind, wie ich es einmal war, einen möglichen Weg zu mehr Lebensqualität aufzuzeigen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Christina de Havilland :

      Wie wenig verallgemeinerbar Ihre Aussagen sind, zeigt sich schon darin, dass es Menschen (wie Sie) gibt, die aufgrund von Milchkonsum an Migräne leiden bzw. gelitten haben, während Andere (z.B.: ich) als eifrige Milchtrinker Zeit ihres Lebens niemals damit zu tun hatten.

       

      Auch die (Un-) Verträglichkeit von Lebensmitteln unterliegt offenbar dem subjektiven Faktor. Was ich weiter nicht schlimm finde, da wir alle mit unseren (hoffentlich wachen) Sinnen ausgestattet sind und Erkenntnisse in Handlungen umsetzen können.

  • Zum Einen ist Essen ja Lifestyle, quasi Statussymbol.

    Auf der einen SeiteKaviar, Gänsestopfleber, Koberind und Veuve Cliquot, auf der anderen Seite vegetarisch, vegan oder Lichtnahrung(?) jedenfalls nicht monetär, sondern moralisch begründet/verbrämt.

     

    Zum 'Anderen': vegan zeigt gefährliche Mangel an z.B. Vitamin B12 (ich frag' nicht was sonst noch), vegetarisch wird durch 'vegetarische Fleischprodukte' zur Altenative ohne Verzicht erklärt (ich habe auch schon von veganer Entenbrust gehört)

     

    Dass das nur durch den Einsatz von viel Chemie gelingt, wird verdrängt. Hauptsache gutes Gewissen.

     

    Ach ja, ich esse durchaus vegetarisch oder vegan. Aber das liegt am Rezept, nicht an irgendeiner Ideologie.

     

    Jörg-Uwe Dosse

  • 8G
    8378 (Profil gelöscht)

    ich habe gerade eine packung soft-cakes, 10 hände erdnüsse und das letzte viertel von den haselnussröllchen gegessen

    • @8378 (Profil gelöscht):

      Es sei Ihnen gegönnt!

  • Wer Geld für eine apple-Watch ausgibt, um ihre/seine „Selbstoptimierung“ voranzutreiben, wird auch (viel) Geld für „Nahrung“ ausgeben, die beim selben Projekt hilfreich sein soll.

     

    „Ich sehe nicht die Spur von etwas Geist und alles ist Dressur.“ (J.W.v.G. – Faust) Vllt. ist es aber auch Religion. Oder Glauben. „Die Menschen glauben gern, was sie wünschen.“, soll Cäsar gesagt haben.

     

    Aber wahrlich, ich sage Euch:

    „Entsagung ist ein Hochgenuss,

    vorausgesetzt, dass Überfluss

    die Basis der Askese ist,

    denn echter Mangel, der ist Mist.“

    (frei nach Wolfgang, „ick setz mir mal bei Ritschie“, Neuss.)

     

    btw.: Wenn ein Co-Vorsitzender der Partei „B90/Die Grünen“ hier in der taz unlängst verkündete: „Ich esse, was ich will.“, hat er entweder die Auswirkungen der Produktion von „Lebensmitteln“ tierischer Herkunft auf die Umwelt nicht begriffen oder er redet nach dem Veggie-Day-Desaster der „Bild“ nach dem Maul. Oder er isst halt so.

  • Nun, nachdem man schon kein schlechtes Gewissen mehr haben kann, wenn man Frauen anschaut oder Ehebruch begeht, Steuern hinterzieht oder ganze Länder beklaut (dafür wird man ja schlimmstensfalls Minister oder sowas), muss der Drang nach Selbstkasteiung ja irgendwo hin: Früher glaubte man an Gott, Teufel und Heilige, heute, mit dem gleichen Leidensdruck, an Gluten, Sojakeime und den neuesten Diät-Papst.

     

    Ach ja ...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @uli moll:

      Ein sehr guter, treffender Vergleich. Er zeigt auf, wie sehr Ernährungsfragen zu einem modernen Religionsersatz geworden sind.

       

      Wenn ich nicht ein alter Knacker wäre, würde ich mir große Sorgen darüber machen, wo der Endpunkt dieser Entwicklung liegen könnte.

       

      Vielleicht darin, dass eines Tages Menschen das Atmen einstellen, weil die Luft so ungesund ist.

  • Wer am Meisten und am konsequentesten Verzichtet ist halt der Coolste in der Clique.

     

    Das kann man schon von den Religionen:

    "Ich peitsche mich jedes mal aus, wenn ich unkeusche Gedanke mit meiner Ehefrau habe."

     

    "Dafür ist mein Ramadan härter als deiner. Denn ich trinke einen Monat lang gar nicht mehr."

     

    Wer es mag. Von mir aus. Genuss gilt ja ohnehin als überbewertet.