Deutschlandticket und E-Auto-Gipfel: Mehr Geld oder mehr Kund:innen?
Verkehrsminister:innen verhandeln am Montag über das 49-Euro-Ticket. Nicht nur für die Zukunft des Tickets liegen neue Vorschläge auf dem Tisch.
![Robert Habeck steht einem Gewerkschafter mit IG-Metall-Jacke gegenüber, dahinter steht eine weitere Person vor einem Banner der Gewerkschaft IG Metall. Robert Habeck steht einem Gewerkschafter mit IG-Metall-Jacke gegenüber, dahinter steht eine weitere Person vor einem Banner der Gewerkschaft IG Metall.](https://taz.de/picture/7255879/14/36547151-1.jpeg)
Teil des Bündnisses sind etwa der Bund für Umwelt- und Naturschutz und der Sozialverband VdK. Um zu verhindern, dass das 49-Euro-Ticket auf lange Sicht verschwindet, schlagen die Verbände eine Verankerung im Regionalisierungsgesetz vor. Das Gesetz regelt die Finanzierung des ÖPNV.
Kund:innen können das Deutschlandticket, bundesweit im Nahverkehr gültig, bis Ende 2024 für 49 Euro im Monat kaufen. Wie es danach weitergeht, wollen die Verkehrsminister:innen von Bund und Ländern am Montag auf einer Sonderkonferenz aushandeln. Immer wieder waren Preiserhöhungen im Gespräch. Zuletzt warb Ingo Wortmann, der Präsident des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen, für eine „maßvolle Preissteigerung“. Die Länder könnten sich die 49 Euro mit ihren aktuellen Budgets auf Dauer nicht leisten.
Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, sieht das anders. Wenn die Preise steigen, käme vielleicht mehr Geld zusammen, aber es gingen Kund:innen verloren. Stattdessen könnten Bund und Länder versuchen, mehr Kund:innen zu gewinnen. Eine Möglichkeit: familienfreundliche Ticketangebote, zum Beispiel mit kostenloser Mitnahme von Kindern. „So lassen sich mehr Einnahmen erzielen, weil das zu attraktiveren und mehr Abos führt“, sagte Gelbhaar der taz. Er schlägt außerdem vor, das 49-Euro-Ticket auch als Jahresabo anzubieten, um längerfristig Einnahmen zu sichern.
Habeck lädt zum Autogipfel
„Es ist angesichts des Klimawandels dringend nötig, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto in die Züge und den ÖPNV zu bewegen“, machte Verena Bentele, die Präsidentin des VdK, deutlich. Den Autoverkehr selbst will die Bundesregierung mit mehr E-Autos klimafreundlicher machen. Doch bei den deutschen Autobauern, vor allem bei Volkswagen, kriselt es – sie haben zu spät mit der Umstellung auf E-Antriebe begonnen und beklagen eine geringe Nachfrage nach E-Autos.
Um Wege aus der Krise auszuloten, lädt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Montag zum Autogipfel mit Branchenverbänden, Herstellern und der IG Metall ein. Schon im Vorfeld plädierte die Klima-Allianz Deutschland für eine staatliche Förderung beim E-Auto-Leasing, extra für Menschen mit niedrigem Einkommen. Die SPD-Fraktion brachte eine Abwrackprämie ins Spiel. Wer seinen Verbrenner abgibt und ein neues E-Auto kauft, könne mit 6.000 Euro bezuschusst werden. Wer auf ein gebrauchtes E-Fahrzeug umsteigt, bekäme 3.000 Euro.
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