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Der Rechtslibertarismus des Elon MuskInternetkrieger in erster Reihe

Auch wenn Medien es gern übersehen: Der US-Unternehmner Elon Musk ist rechtslibertär. Seine Einstellung wird immer extremer. Eine Beweisführung.

Da will man nicht mitlachen: Elon Musk Foto: Jacquelyn martin/ap

Elon Musk ist auf dem Weg, zu einer historischen Figur heranzuwachsen. Seit Langem für sein rabiates Unternehmertum und seinen visionären Geist von BWL-Absolvent*innen gefeiert, ist Musk spätestens seit der Übernahme von Twitter und dem Rebranding zu X für jede Laie ein Begriff. Die Mitte September veröffentlichte Biografie über Musk aus der Feder eines der bekanntesten Autoren des Feldes, Walter Isaacson, brachte den reichsten Mann der Welt nun wieder einmal auf die Titelseiten – etwa die des Stern. Neu an Isaacson Werk: Er stellt Musk nicht nur als Pionier dar, sondern malt das Bild eines impulsiven, empathielosen Menschen mit Drang nach kompletter Kontrolle und tiefer Ablehnung von Regeln und Normen. Dabei gibt er einen Einblick in seine politischen Einstellungen, die sich immer mehr zu einer extremen Form des Rechtslibertarismus entwickeln.

Seenotrettung und AfD

Die Debatte darüber, wie diese Einsichten den Umgang mit Musk beeinflussen sollten, blieb im deutschsprachigen Raum jedoch weitestgehend aus. Musk selbst zwang sie wenig später auf: Ende September teilte er einen Tweet, in dem sich ein X-Nutzer kurz vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen für die AfD starkmachte. Sei sich die „deutsche Öffentlichkeit“ darüber im Klaren, fragte Musk, dass acht deutsche Schiffe zu diesem Zeitpunkt Mi­gran­t*in­nen aus dem Mittelmeer retten würden?

Der Tweet ging viral, und selbst das Auswärtige Amt lieferte sich auf X einen­ Schlagabtausch mit Musk, worauf hin er Seenotrettung als Invasion beschrieb. Das überraschte Entsetzen, mit dem auf Musks rechte Hetze in Deutschland reagiert wurde, ist bezeichnend dafür, wie sich Musk hinter der schillernden Fassade des genialen Unternehmers in den letzten Jahren fast unbemerkt zu einem Verfechter des Rechtslibertarismus entwickelt hat; unbemerkt besonders für jene, die weiterhin mit Musk Geschäfte mache wollen.

Eigentum und Staat

Rechtslibertäre wie Musk sind Ver­tre­te­r*in­nen einer absoluten individuellen Freiheit, die sich maßgeblich auf das Recht auf Privateigentum und uneingeschränkten Warenverkehr beruft. Privates Kapital regiert die Welt Rechtslibertärer, der Staat ist ihnen mit seinen regulierenden Funktionen traditionell ein Dorn im Auge und sollte, wie es auch Musk immer wieder betont, darauf beschränkt sein, das Recht auf privates Eigentum und „selbstbestimmtes“ Handeln zu sichern.

So widersetzte sich Musk etwa im Mai 2020 den offi­ziellen Coronaverordnungen Kaliforniens, um in der Tesla-Fabrik in Fremont die Produktion trotz Pandemie wiederaufzunehmen. Donald Trump gab ihm Rückendeckung; zwei Arbeiter*innen, die sich entschieden, unbezahlte Freistellung zu nehmen, um sich dem Gesundheitsrisiko nicht auszusetzen, wurden fristlos entlassen.

Auch in der Tesla-Fabrik in Grünheide werden Arbeits- und Umweltschutzauflagen mutmaßlich ignoriert, um die Effizienz der Produktion in die Höhe zu treiben. Das zeigte zuletzt eine Stern-Reportage.

Anfang September 2023 reichte die X-Kooporation Klage gegen Kalifornien ein: Die neue Transparenzregulierung des Bundesstaates würde das Recht der freien Meinungsäußerung bedrohen und die Betreiber sozialer Medien dazu zwingen, die Ansichten des Staates eins zu eins zu übernehmen. Tatsächlich sieht die Regulierung lediglich vor, dass die Plattformen ihre Richtlinien für die Kontrolle von Desinformation, Belästigung, Hassreden und Extremismus veröffentlichen. Doch Musk möchte keinerlei Kontrolle abgeben. Erst recht nicht, um das vermeintlich linke Ziel der Eingrenzung von Hass und Hetze online voranzutreiben.

Medien und „Rassismus gegen Weiße“

In der extremrechten Version des Libertarismus, die Musk immer offensichtlicher bewirbt, wird die individuelle Freiheit nicht nur durch den Staat eingeschränkt und bedroht, sondern auch durch die Minderheiten, deren Rechte er beschützen soll.

„Nehmt die Rote Pille“, riet Musk im Mai 2020 auf dem damaligen Twitter. Die „rote Pille“ wird seit langem in neurechten Kreisen als Metapher für die „harte Wahrheit“ verwendet; dem Großteil der Bevölkerung, der sich gegen die rote Pille entscheidet, lebt, so das Narrativ, in seliger Unwissenheit über die „wirklichen“ „eigentlichen“ Machtmissbräuche und Unterdrückungsmechanismen: den Großen Austausch, Rassismus gegen Weiße, orchestrierte Offensiven gegen weiße Männer.

Musk kämpft mittlerweile in den ersten Reihen der Internetkrieger, diese „Wahrheiten“ zu verbreiten. Im Februar dieses Jahres geriet der Comiczeichner Scott Adams in massive Kritik, weil er Afro­ame­ri­ka­ne­r*in­nen als eine „Hassgruppe“ beschrieb und „Weißen“ riet, sich fernzuhalten. Musk gab ihm auf Twitter Rückendeckung: „Die Medien“ würden Rassismus gegen „Weiße und Asiat*innen“ ausüben. Dass es überhaupt einen Rassismus gegen Weiße gibt, ist eine gefährliche rechte Falschkonzeption.

Zwar mag es individuelle Diskriminierung geben, doch keinerlei historische, institutionelle oder strukturelle Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer weißen Hautfarbe. Musk versieht aber auch die Posts von Neonazis, etwa jene des Iren Keith Wood, die weiße, europäische Verantwortung für den Kolonialismus leugnen, regelmäßig mit „gefällt mir“.

Im Mai streute Musk zahlreiche Tweets, die die nachweislichen rechtsextremen Motive und Verbindungen des Attentäters anzweifelten, der acht Menschen in einer Shoppingmall in Texas niedergeschossen hatte. Von X möchte er die Beschreibung „cis“ und „cisgender“ als Verleumdung bannen.

Die Lüge vom „Großen Austausch“

Sein Favorit bleibt jedoch: die Verschwörungserzählung vom „Großen Austausch“. So würden etwa die Vereinigten Staaten aufgrund fallender Geburtenraten ein „demografisches Desaster“ erleben. Musk ermutigt reiche und „intelligente“ Menschen in seinem Umfeld immer wieder, mehr Kinder zu bekommen, um so die Zivilisation vor einem Bevölkerungskollaps zu retten. Obwohl die Geburtenrate in weiten Teilen der Welt doch steigt. Welche Zivilisation Musk „retten“ möchte? Vermutlich eine weiße, elitäre.

Bei einem Treffen mit Katalin Novák, der ungarischen Staatspräsidentin und Parteifreundin des autoritären Viktor Orbán, machte Musk deutlich, dass er und die pronatalistische, migrationsfeindliche und LGBTQI-Rechte einschränkende ungarische ­Regierung gemeinsam ­gegen den „Zivilisationskollaps“ kämpften.

Auch Musks Liebe gegenüber seinen eigenen zehn Kindern stehen seine neurechten Einstellungen im Weg. So brach seine transgender Tochter Vivian Jenna Wilson medienwirksam im Juni letzten Jahres mit ihrem Vater. Schnell fand Musk Verantwortliche: Wilson sei an ihrer Schule in Santa Monica mit dem „Woke-mind“-Virus infiziert worden. „Neo-Marxisten“ hätten, so Musk in Anlehnung an eine weit verbreitete Erzählung im Kulturkampf der US-amerikanischen Rechten, „Eliteschulen und liberale Universitäten eingenommen, um ihren Schülern beizubringen, reiche Menschen zu verachten“.

Twitter, schreibt Biograf Isaacon, sei laut Musk „von ­einer ähnlichen Mentalität infiziert worden“, die „rechte und Anti-Establishment-Stimmen“ auf der Plattform unterdrücke. Musk bewirbt X jetzt als Ort, an dem jede Einzelne durch das Teilen von Videos zur „Bürgerjournalistin“ wird, und macht auch gleich vor, was er sich darunter vorstellt: Mit einem Cowboyhut machte sich Musk einige Tage vor dem migrationskritischen, an Deutschland gerichteten Tweet auf, um am Grenzübergang „Eagle Pass“ Mi­gran­t*in­nen und die „Krise an der Grenze“ zu filmen.

Unterstützung für die Republikaner

Doch Musks politisches Handeln findet nicht nur auf Twitter statt. Seit 2002 unterstützt Musk Po­li­ti­ke­r*in­nen der Demokraten und der Republikaner mit saftigen Finanzspritzen. Musks Skepsis gegenüber dem Staat ist, wie es für Rechtslibertäre typisch ist, dem eigenen marktwirtschaftlichem Vorteil untergeordnet. Teslas Wettbewerbsfähigkeit ist abhängig von einer ganzen Reihe an staatlichen Subventionen und Regulationen für die E-Mobilität; SpaceX finanziert sich maßgeblich durch öffentliche Auftraggeber wie die Nasa.

Mittlerweile wendet er sich jedoch stringent von den Demokraten ab und nutzt X, um Wahlkampf für die Republikaner zu machen; Floridas Gouverneur Ron DeSantis kündigte seine seine Präsidentschaftskandidatur für 2024 etwa im Livestream mit Musk an. Auch DeSantis’ Konkurrent, Vivek Ramaswamy, der in den Staaten als „antiwoker Kreuzritter“ bekannt ist, nannte Musk auf X einen „vielversprechenden Kandidaten“. Ramaswamy leugnet den Klimawandel stringent, möchte Unternehmen unter Druck setzten, „mehr zu bohren und mehr zu fracken“, und dem Kryptosektor Rückendeckung geben – ganz nach Musks Geschmack.

Forschung und Mythos

Auf juristische Mittel greift Musk gern zurück, wenn sie zu seinem Vorteil eingesetzt werden können. So erhob Musk im August Klage gegen ein Forschungsinstitut, das mit Zahlen belegte, dass auf Twitter/X seit Musks Übernahme rechte Hetze stärker verbreitet ist: Unter anderem wolle es Nutzer*innen, mit deren Meinung man nicht übereinstimme, zum Schweigen bringen. Tatsächlich liest sich der Vorwurf eher wie eine Selbstbeschreibung der eigenen Strategie, Linke und Progressive zu bekämpfen.

Doch auf derlei Vorwürfe reagiert Musk nur mit dem Mythos, den er um sich gebaut hat: „Ich habe einen großen Teil meines Lebens damit verbracht, nachhaltige Energie, Elektrofahrzeuge, Batterien und Solaranlagen zu bauen, um die Umwelt zu retten. Das ist nicht gerade rechtsextrem“, verteidigte er sich etwa im April 2023. Leider ist genau dieses Image einer älteren Version Musks noch zu präsent in unseren Köpfen.

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33 Kommentare

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  • Vielen Dank für eure Beiträge. Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Die Moderation

  • Neben Kritik an Einzelpersonen, gerade an Leuten wie Musk, ist es wichtig, eine grundlegende, abstraktere Ebene aufzugreifen und auch danach zu schauen, was daran so gravierend ist, was eine Person wie Musk tut und wie so etwas ermöglicht wird. Um es kurz zu machen: Offensichtlich ist nicht nur Machtkonzentration in Form einer Diktatur problematisch sondern auch jene, die sich in der Konzentration von Vermögen widerspiegelt. Es ist eine schlechte, fatale Idee, Reichtum (unkontrolliert) mehren zu lassen. Radikal gedacht, also eine Analyse hin zur Ursache, ist Privateigentum problematisch. Aus ihr erwächst Ungleichheit, auch im Sinne von Herrschaft. Die ökonomischen Verhältnisse ermöglichen es, dass Personen wie Musk so viel Vermögen anhäufen können und entsprechend auch mehr politischen Einfluss nehmen können - sei es über Lobbyismus/Korrumpieren, also die Einflussnahme auf Politik oder durch Übernahme von Medienunternehmen und hierdurch die Einflussnahme auf Diskurse.

  • Klagt gegen den Staat weil die Transparenzregulierung vermeintlich 'freie Meinungsfindung' unterbinde.



    Will die Bezeichung 'cis' bannen.



    [Facepalm]



    Aber immer schön wenn sich Menschen derart gekonnt selbst entlarven.

  • Nuja, dass Musk einer der reichsten Menschen der Welt ist, ist bekannt.

    Etwas weniger bekannt ist, dass er nicht zu einer entsprechend elitären Gruppe gehört, was den IQ angeht (ums mal ganz vorsichtig zu sagen). Spätestens seit seinen lächerlichen Aussagen zu Schach dürfte das klar sein.

  • Ufffff.



    Danke. DANKE.

    Tatjana Söding, I feel for you. Nach meinen eigenen Recherchen in diesen Kreisen brauchte ich immer eine lange, heiße Dusche.



    "A Libertarian Walks Into a Bear" kennste? Sehr lesenswert, böswitzig, und fast schon wholesome.

  • Und doch hat er, nachdem er von Trump nach dessen Wahlsieg zu einer Beraterkommision eingeladen wurde, diese nach der ersten Sitzung wieder verlassen, weil er da nur Idioten sah. Und laut eines Interviews mit der BBC vor einem halben Jahr hat er eine Wahl später selbst nicht etwa Trump, sondern Joe Biden gewählt. Und er bezeichnet den menschengemachten Klimawandel nach wie vor als die größte Bedrohung der Menschheit.

    Man kann da sehr gut erkennen, wie diese Mechanismen überall verlaufen: Leute machen sich Gedanken und haben ihre eigenen Interessen zu verteidigen, stimmen dann nicht mit allem 100% überein, was die "woke" Seite von ihnen hören will und werden dann nach dem Motto "wer nicht sofort in allem 100% mit uns übereinstimmt, ist ein Rechter" systematisch diskreditiert und verlassen. Solange bis nur noch die Rechten etwas mit ihm zu tun haben wollen, was mehr und mehr die Themen bestimmt, über die er sich äußert.

    Das passiert auch hier bei völlig unbedeutenden Leuten ständig. Die wählen dann irgendwann die AfD, weil ihre Bedenken, Eindrücke und Ängste von allen anderen schlicht beiseite geschoben und diskreditiert werden, während die rechte Seite jeden mit offenen Armen aufnimmt, auch wenn er nicht zu 100% mit ihnen übereinstimmt.

    Das moralische Beharren auf totale ideologische Übereinstimmung in jeder Hinsicht war schon immer das Problem, an dem linke Vorstellungen sich letztlich ins Absurde gedreht haben, so gut die Absichten dahinter bei Einzelnen auch sein mögen. Es endet immer mit ohnmächtiger Hilflosigkeit der Realität gegenüber.

    Wenn man z.B. sagt, dass der Tesla Model Y im August mal wieder das meistverkaufte Auto in Deutschland war (nicht nur das meistverkaufte E-Auto), kommen sie garantiert wieder damit, dass es ja zu viele Autos gibt und auch E-Autos Mist sind. Und doch werden immer mehr Autos verkauft, und das, obwohl die Grünen und die SPD in der Regierung sind...

    Ich nenne das Hilflosigkeit bei ideologischer Reinheit.

    • @Mustardman:

      "Das passiert auch hier bei völlig unbedeutenden Leuten ständig. Die wählen dann irgendwann die AfD, weil ihre Bedenken, Eindrücke und Ängste von allen anderen schlicht beiseite geschoben und diskreditiert werden, während die rechte Seite jeden mit offenen Armen aufnimmt, auch wenn er nicht zu 100% mit ihnen übereinstimmt."



      Mag sein. Ein Problem bei einigen ist wohl, dass tiefer liegendere Ebenen und Zusammenhänge nicht verstanden werden oder zumindest keine Bereitschaft da ist, hieraus folgende Problemstellungen anzugehen. Bspw. der Komplex Lebensweise, Wohlstand, relativer Privilegiertheit, Wachstum, Neokolonialismus, Befeuerung ökologischer Krisen, Flucht usw.. Oder der Komplex Einkommenszuteilung, soziale Gerechtigkeit, vielseitige Betroffenheiten.



      "Wenn man z.B. sagt, dass der Tesla Model Y im August mal wieder das meistverkaufte Auto in Deutschland war (nicht nur das meistverkaufte E-Auto), kommen sie garantiert wieder damit, dass es ja zu viele Autos gibt und auch E-Autos Mist sind."



      Was richtig ist.



      "Und doch werden immer mehr Autos verkauft, und das, obwohl die Grünen und die SPD in der Regierung sind..."



      Naja, inwieweit jene Parteien links wären, wäre zu diskutieren. Desweiteren würde ich SPD nicht als Anti-Autopartei betrachten. Auch die Grünen und ihre Wähler*innen dürften bei diesem Thema zerstritten, nicht eindeutig gegen Autos sein. Die auto(industrie)freundliche Umdeutung/Verkürzung der Mobilitätwende als Antriebswende ist in Deutschland stark ausgeprägt. Ich nehme sie als Teil der in Deutschland stark verbreiteten unreflektierten Wohlstandsansprüche, Lebensweise und der daraus resultierenden aber verdrängten, großteils verharmlosten ökologischen Folgen war.



      Offenbar sieht nur ein kleinerer Teil die Problematik der vorherrschenden Lebensweise und noch weniger ziehen daraus Konsequenzen. Die Zahl der sozialökologischen Radikalen ist offenbar gering.

    • @Mustardman:

      Vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Das meine ich ganz unironisch.

    • @Mustardman:

      Öhm ...



      - Biden ist nicht links



      - Das Akzeptieren der wissenschaftlichen Fakten im Kontext Klimawandel ist nicht links (und wäre für den Chef einer Firma, die E-Autos baut, ausgesprochen - sorry - ausgesprochen dämlich)



      - Der von Musk vertretene Libertarismus ist in den USA am rechten Rand seit dem lächerlich-albernen Buch "Atlas shrugged" von Ayn Rand die große Mode und schlicht ein Plädoyer für Sozialdarwinismus.

    • @Mustardman:

      Hilflos sind wohl eher die, die von kapitalistisch erfolgreichen Egozentrikern fasziniert sind - an sie glauben wie an einen Gott und Kritik an ihr Idol weder begreifen oder noch zulassen.

      Wer so sehr die Umwelt ergo verschmutzt wie ein Elon Musk und dabei den Klimawandel leugnet, würde sich auch einfach nur lächerlich machen ...

  • Kurze Frage, ist ein BWL Studium anrüchig?

    • @Emil Großmann:

      BWL-Bashing. Voll 80er. Yuppie und so.

  • Woodbine hat schon Recht, diese Entwicklung konnte man beobachten. Dennoch schöner Beitrag.

  • Diese reichen Aggressoren Charles G Koch (Koch Industries), Peter Thiel Paypal, Elon Musk, der Argentinier Janvier Milei und einige der Bit-Coin-Fans verbreiten diese radikale Eigentümer-Ideologie und treiben die Erosion der Demokratie, der Normen und Werte voran. Zusätzlich zu den 10 Kriegführern in der Welt.



    Sozialdarwinismus ist ein Kernbaustein der Rechtslibertären.



    Lesen Sie den englischen Wiki-Artikel über Murray Rothbard.



    Bei Hermann Hoppe sollen Erwerbslose kein Wahlrecht haben.

    • @Land of plenty:

      Man könnte es auch als 'an Bodenhaftung verlieren' bezeichnen. Man bewegt sich in einem Umfeld (Bubble, Millieu), in dem die eigenen Ansichten bestätigt werden, und der eigen Erfolg 'zeigt doch, daß man Recht hat...

  • Eigentlich stimme ich dem Artikel zu.

    Aber dieses Zitat ist ein Grund, wieso Leute wie Musk nach rechts rutschen:



    "Dass es überhaupt einen Rassismus gegen Weiße gibt, ist eine gefährliche rechte Falschkonzeption"

    • @__tester:

      das zitat ist zutreffend, insbesondere wenn man es vollständig wiedergibt und nicht nach belieben auslassungen vornimmt: es ist empirisch schlicht und ergreifend richtig, dass es jenseits "individuelle(r) Diskriminierung" (...) keinerlei historische, institutionelle oder strukturelle Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer weißen Hautfarbe" gegeben hat und gibt.

      nach "rechts rutschen" menschen, weil sie rechte ansichten, überzeugungen und elemente rechter weltanschauung teilen oder rechten deutungsmustern des gesellschaftlichen geschehens und den mit ihnen verbundenen versprechungen glauben schenken. sie rutschen nicht nach rechts wegen eines zitates.

  • Und dennoch können deutsche Journalisten, Politiker, Künstler usw offenbar immer noch nicht von X lassen.

    Boykottiert den Scheiß einfach.

    • @Suryo:

      Gerade bei diesen beliebt, da schnell und hoch spezialisiert...

  • Musk hat die Zensur auf X massiv reduziert, die entsprechenden Abteilungen reduziert. X zensiert viel weniger wie Twitter. Linke und Rechte können posten. Er läßt ukrainisches Staatsfernsehen zu, ebenso wie RT. Pro Palestina Stimmen ebenso wie pro Israel.

    Zum Thema Geburtenraten. Die fallen weltweit stark, in China, Europa und Nordamerika deutlich unter 2. In Indien und Afrika haben Sie sich in einer Generation halbiert und fallen weiter. Wüßte gerne wo die weiten Teile der Welt liegen sollen in denen die Geburtenrate steigt ?

    • @Miriam:

      Zensur geht per Definition vom Staat aus, bzw. Meinungsfreigheit ect. regelt das Rechtsverhältnis zwischen Individuum und Staat.



      Ist ein Privatunternehmen das Netzwerke betreibt und auf den eigenen Seiten eigene Regeln umsetzt der Staat? Nein. Demnach kann da auch keine 'Zensur' stattfinden, wie denn auch. Eine Ausübung des virtuellen Hausrechts schon, aber womit?..... Mit recht.



      Ich schmeiß dumme Leute, Nazis und Schwurbler auch aus meiner WG Party raus, die können dann über vermeintliche 'Zensur' jammern wie sie wollen.

    • @Miriam:

      Musk hat nicht die "Zensur" reduziert,



      Musk hat die Verbreitung von Lügen erleichtert. Und das ist NICHT dasselbe.



      Und die angeblich erhöhte Meinungsfreiheit ist nichts als Agitprop. Musk zensiert nämlich politisch linke Accounts



      www.msnbc.com/opin...accounts-rcna59638

    • @Miriam:

      Geburtenraten steigen in der Tat nicht unbedingt, was aber dennoch wachsende Bevölkerung bedeuten kann, wenn die Rate größer als ~2,3 ist. Was hier wohl gemeint war. Etwas unsauber formuliert, aber wohl fur die meisten doch nachvollziebar.

    • @Miriam:

      @Mirian - Rassismus und Antisemitismus ist keine Meinung, deswegen handelt es sich bei Hass-Postings auch nicht um Zensur, wenn sie gelöscht werden.

    • @Miriam:

      RT ist nicht etwa so etwas wie die russische Perspektive und damit wertvoller Bestandteil des Diskurses. Es ist eine Waffe des russischen Regimes, die sich gegen das Konzept Wahrheit richtet. RT verbreitet keine schützenswerten Meinungen, sondern Lügen.

  • Informationen, die nur bestätigen, was jeder seit langem beobachten kann. Wird das negative Folgen für Musk und Co. haben? Nein.

    Nicht in einer Welt, in der man Glauben und Moral durch Konsum ersetzt hat und Schein mehr wert ist als Sein (von ganz oben bis ganz unten). Angefixt vom Schneller, Weiter, Höher tanzt man ums Goldene Kalb, - auch wenn das Tier eindeutig braun ist.



    Dank sei der Erfindung von alternativen Fakten.

  • Die Hinweise zur Seenotrettung von Herrn Musk waren nicht rechtslibertär sondern sozialdarwinistisch. Was rechtsextrem ist, sollte auch so benannt werden!

    • @Hannah Remark:

      Das stimmt so nicht. Da die Bezeichnung "rechtsextrem" oftmals fälschlich gebraucht wird. Hier nochmal eine Definition:

      "Als (rechts)extremistisch bezeichnet wird eine extreme, radikale politische Einstellung, die gezeigt, bezeugt, vertreten oder verfochten wird usw. Rechtsextremismus ist demnach Extremismus im Sinne der Ideologie der äußersten Rechten. Generell gilt: Rechtsextremisten lehnen die freiheitliche demokratische Grundordnung ab und wollen − auch unter Anwendung von Gewalt − ein autoritäres oder gar totalitäres staatliches System errichten, in dem nationalistisches und rassistisches Gedankengut die Grundlage der Gesellschaftsordnung bilden sollen."

      (Quelle: bpb.de)

      Musk mag viel (rechts-) populistischen Unfug daherreden. Aber das Streben nach einem autoritären Staat auf Basis einer rassistischen "Volksgemeinschaft" kann man ihm sicher nicht unterstellen.

    • @Hannah Remark:

      Rechtslibertär und sozialdarwinistsich sind gehören zusammen. Beide sind demokratiefeindlich.

      • @rakader:

        Ihr habt beide recht ;-)

        "Liberal" und "Libertär" sind Begriffe, die im US-amerikanischen und im europäischen Sprachraum fast diametral entgegengesetzt definiert sind:

        In den USA ist ein "liberal" ein "linker Gutmensch" (1:1-Äquivalent: "bleeding-heart liberal"), und ein "libertarian" die fanatischste Form des "Mitteextremismus".

        In Europa ist ein "Liberaler" ein kapitalistischer Fundamentalist, und ein "Libertärer" ein Linksstirnerianer.

        Das ist historisch-ökonomisch bedingt. Die USA hatten nie die Phase des ancien-régime-Präkapitalismus, als dessen Antithese sich der Euro-Liberalismus ursprünglich definierte. Und die USA sind geprägt von einer sehr starken Tradition des "rugged individualism", wohingegen sich der Euro-Libertarismus als Antithese zum marxistisch-leninistischen Linkskollektivismus definierte.

        Oder wie es ein Junghegelianer sagen würde: die Antithesen Europas sind die Thesen der USA. Und zwar nicht irgendwelche Thesen - die USA haben sich *von Anfang an* als Staat definiert, der sowohl "liberal" als auch "libertär" im Sinne der europäischen Definition ist.



        Und weil diese Definition für die USA konstituierend - eine "self-evident truth" - ist, waren die so definierten Begriffe in den USA frei für eine neue Definition, die zufällig fast umgekehrt zu der europäischen ausfiel.

  • "das Recht auf Privateigentum"



    halte ich für selbstverständlich, und jede Staatsform die dies nicht täte lehne ich strikt ab.



    Allerdings meine ich auch, dass die Macht des Staates über der Wirtschaft stehen muss und niemals umgekehrt. Leider sehe ich dies in dieser Form der Lobby-EU nicht immer als sicher gegeben.



    Musk sollte sich mit seinen Sprüchen prinzipiell aus der Politik anderer Länder heraus halten. Macht er ja auch wenn es ums Geld geht, siehe China.

  • Wer Volksverpetzer liest weiß das schon länger.