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Demo gegen Labour-AntisemitismusEnglische Ironie

In der Labour-Partei gibt es einen Antisemitismus-Skandal nach dem anderen. Nun protestierten hunderte Juden und Unterstützer dagegen.

Labour soll sich entschuldigen und auf den richtigen Weg zurückkehren, verlangt Hauptrabbiner Mirvis Foto: Daniel Zylberstajn

Manchester taz | Mitten im Regen unter den rund 1.500 jüdischen Demonstranten, die in Manchesters Memorial Park gegen Antisemitismus demonstrieren, steht ein kräftiger Mann mit roten Haaren und Bomberjacke. Der 38-Jährige aus Manchester heißt Dave Ewans. „Ich bin hier mit meinen Kumpels, nicht weil ich Jude bin, sondern weil ich schon ewig der antirassistischen Bewegung angehöre. Wir haben beschlossen, heute aus Solidarität zu kommen.“

Für Sonntag, eine Woche vor dem Parteitag der britischen Labour-Partei, hatten zwei britisch-jüdische Organisationen, der jüdische Dachverband Board of Deputies und die Vereinigung jüdischer Gemeinschaftsführer Jewish Leadership Council, zum Protest gerufen. Die beiden gelten mehr oder weniger als offizielle Stimme der britischen Juden.

Schon im April hatten die beiden Gruppen zu einer Protestveranstaltung vor dem Parlament in London aufgerufen. Die Demonstration führte zu einem monatelangem Streit um Antisemitismus in der Labour-Partei. In der Folge jagte ein Skandal nach den nächsten. Auch jetzt, zwei Wochen nach der Verabschiedung einer Definition von Antisemitismus gemäß der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) durch die Parteiführung, scheint die Krise keineswegs beendet.

Liz Arif-Fear, Muslimin aus Süd-London, ist extra nach Manchester gereist, um sich solidarisch mit jüdischen Menschen zu zeigen. Es sei jedoch keine vollkommen positive Erfahrung gewesen, gesteht sie. Ein jüdischer Sicherheitsbeamter habe ihre Tasche durchsucht. Sie glaubt, dass er sie aus der Menge zog, weil sie als einzige in der Menge ein Kopftuch trug: „Ich verstehe das zwar irgendwie, aber es schmerzt.“ Dennoch ist sie sich im Klaren, warum sie kommen wollte: „Ich spüre und erlebe eine antisemitische Unterströmung in der britischen Gesellschaft und wollte mich dagegen äußern.“

Patriotismus und englische Ironie

Arif-Fear, 30, die unter „Voice of Salam“ bloggt, glaubt, dass der steigende Antisemitismus Teil der gesellschaftlichen Polarisierung ist, in der auch der Islam als Problem erscheint. Auf der Veranstaltung im Memorial Park war sie jedoch nur eine von wenigen nicht-jüdischen Personen. Das ist schlecht, bedauert sie, „denn gemeinsam könnten wir gegen diese rassistischen, islamophoben und antisemitischen Störtendenzen besser ankommen.“

Ewans erzählt, dass auch er persönlich Antisemitismus gegen Juden beobachten konnte, vor allem in den sozialen Medien: „Viel davon liegt im Bereich der Verschwörungstheorien.“ Auch Labourchef Jeremy Corbyn habe Aussagen gemacht, die in diese Richtung gingen, beispielsweise als er nach einem Bombenanschlag in Ägypten mutmaßte, Israel stünde dahinter. „Von Labour, anders als von anderen Parteien, erwarte ich Besseres“, sagte er. Auch ein Repräsentant der Kommunistischen Liga, die auf der Demo einen Stand aufgebaut hat, kritisiert Labour.

Die Rednerbühne selbst wird von zwei riesigen Union Jacks geschmückt. Um den britischen Charakter zu untermalen, wurden kleine Fahnen auch unter den Anwesenden verteilt, die sich mit Plakaten mit Davidsternen und einigen Israelflaggen vermischen.

Wieso dieser Patriotismus? Im August kam an die Öffentlichkeit, dass Corbyn im Jahr 2013 von „Zionisten, die wahrscheinlich ihr gesamtes Leben in Großbritannien lebten“ sprach, und sie beschuldigte, weder Geschichte noch englische Ironie zu verstehen. Nicht nur die Union Jacks sollten dem nun widersprechen, viele der Redner begannen ihre Ansprachen absichtlich mit ironischen Bemerkungen.

Kurz vor Jom Kippur

Zu Beginn der Protestaktion erinnerte einer der Sprecher an eine Reihe von antisemitischen Kommentaren und Aufdeckungen der letzten drei Monate. In ihnen hieß es beispielsweise, dass Antisemitismus-Vorwürfe nur eine Verleumdungskampagne seien oder von Israel gesteuert würden oder dass es sich um böswillige Haltungen von fanatischen Juden und Blair-Unterstützern handele. Es gab sogar Lob für Jeremy Corbyn von Seiten des ehemaligen Grand Wizards des Ku Klux Klan, David Duke, und des ehemaligen Führers der rechtsextremen Partei Nick Griffins für seine Worte über Juden.

Die Präsidentin des Dachvereins Board of Deputies, Marie van der Zyl, gab sich in ihrer Ansprache frustriert über den gerade vergangenen Sommer und verlangte, dass Corbyn sich entschuldigen solle und Verantwortung für seine eigenen Taten übernehmen müsse. Die Partei solle endlich handeln.

Die Beifügung einer Präambel zur Adoptionserklärung der IHRA-Definition von Antisemitismus wurde nicht nur von ihr kritisiert. Alle Sprecher waren sich einig, es fehlten vor allem Taten hinter den Worten der Partei. Allen voran viel hierbei Ephraim Mirvis auf. Mirvis ist Hauptrabbiner der britisch-jüdischen Gemeinschaft.

Der Zeitpunkt seiner Ansprache, genau wie der der Veranstaltung konnte dabei, rein jüdisch gesehen, nicht bedeutender gewesen sein. Der jüdische Kalender steht nämlich kurz vor dem Feiertag Jom Kippur, der am Dienstagabend beginnt. Hier wollen jüdische Menschen auf den richtigen Weg zurückkehren.

Das sollten auch Labour und Jeremy Corbyn tun, verlangte Mirvis. „Wir sind eine starke und resistente britisch-jüdische Gemeinschaft. Wir werden uns nicht verängstigen lassen oder leise werden“, warnte Mirvis.

Hoffnung, dass die Protestaktion wirkt

Die Veranstaltung, bei der neben konservativen Politikern auch die in den letzten Monaten gemobbten und antisemitisch beschimpften Labour-Abgeordneten Margarete Hodge und Louise Ellman sprachen, wurde mit einem Gebet des Hauptrabbiners sowie mit der israelischen und britischen Nationalhymne beendet.

Lara, 33, eine orthodoxe Mutter aus Sheffield mit rosa-farbenem Kopftuch, hofft, dass die Protestaktion etwas bewirkt hat. Sie spricht offen von ihrer Angst: „Ich wurde vor 14 Tagen gegenüber von meinem Haus und vor meinen Kindern als Jüdin verbal angegriffen.“

Antisemitische Vorgänge in Großbritannien verbuchen momentan Rekordzahlen. 85 Prozent aller britisch-jüdischen Menschen halten sowohl Labour als auch Parteichef Corbyn für antisemitisch. „Corbyn hat es geschafft die Juden zu vereinen.“ Wenn das nur nicht ironisch gemeint war.

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55 Kommentare

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  • Um das Thema zu vertiefen, ein kl Rätsel: Was ist das? Außen Wolle und innen Watte und befindet sich in Finsbury Park.



    Es ist nicht Jeremy Corbyn, sondern ein Pudel, der vor einer Apotheke sitzt, in der Watte verkauft wird.

    Zum jüdischen Selbstverständnis fallen mir gerade drei sehr unterschiedliche Bücher ein: Einmal Salcia Landmanns Einführungskapitel zu ihrem bei Walter ersch. Buch "Der jüd Witz", dem obiges Rätsel, leicht entfremdet, entnommen ist, dann Isaac Deutscher's uraltes Buch "The Non-Jewish Jew" und Hans Küngs "Das Judentum". Wenn man das und die jüd. Ursprungstexte gelesen hat (ich konnte bis heute nicht die Urbibel in einem gelesen) versteht man vielleicht, wie die These entstanden ist, dass der Unterschied zwischen Juden größer sei als der zwischen Juden und Nicht-Juden.



    Noch eine kleine Anmerkung, Sven Günther. Fand die obige Beschreibung super, aber Ihre Bemerkung weiter unten zu israelischen Agenten(ein ganz anderes Thema, hier gehts um staatliche Absicherung) war sehr naiv. Da war doch dieser Kernreaktor im Iran, von Israel zerstört, oder die vielen PLO-Kämpfer, irgendwo im Ausland aus dem Weg geschafft. The reputation of the Israeli Secret Services is without parallel in the modern world. Und es ist gerade die alte Garde der Geheimdienste, auf die Netanyahu nicht hört.

  • Immer wieder wird probiert jegliche Thematik in ein simples rechts/links Schema zu pressen.



    Das klappt nur immer weniger, weil es doch auch "Querverbindungen" gibt. Kurz: ein bisschen mehr Tiefgang bezüglich der einzelnen Themen brauchts doch.

  • "...wurde mit einem Gebet des Hauptrabbiners sowie mit der israelischen und britischen Nationalhymne beendet." Was genau hat die israelische Nationalhymne da verloren? Wollten wir nicht dem Versuch Israels, alle Juden und alles Jüdische zu vereinnahmen, Widerstand leisten? So wird das nix.

    • @miri:

      Die Hauptfrage, die der Zionismus stellt ist relativ einfach und sie ist relativ schwierig zu beantworten.

      Der Zionismus hat als Hauptthese, Juden sind ein Volk, darum brauchen wir einen eigenen Staat.

      Das wird von einer Mehrheit der Juden nicht geteilt, es gab Ende 2015 14,2 Millionen Juden und Jüdinnen weltweit, vor der Schoah waren es 16,6 Millionen.

      Davon wohnen 6,1 Millionen in Israel, also die Mehrheit wohnt nicht da. Weitere große Gemeinden gibt es in den USA 5,7 Millionen, Frankreich 0,475 und Kanada 0, 385, in Deutschland wohnen 118.000 Juden.

      www.juedische-allg...icle-view?id=22645

      Die Zahl in Deutschland ist ziemlich exakt, denn wir zahlen Kultussteuer, so wie Katholiken und Protestanten Kirchensteuer.

      Zur Hauptfrage zurück, meine Großmutter und mein Großvater haben sie unterschiedlich behandelt. Meine Großmutter sah sich zuerst als Deutsche und dann als Jüdin, mein Großvater zuerst als Jude und dann als Israeli. Darum kam meine Großmutter wieder nach Frankfurt, mein Großvater blieb in Israel.

      Wie meine Großmutter sehe ich mich auch zuerst als Deutscher, trotzdem nehme ich regen Anteil am Geschehen in Israel, auf der anderen Seite habe ich natürlich eine religiöse Bindung zur Kotel (Klagemauer) oder der HaMachpela (die Gräber der Patriarchen), die liegen alle in Israel oder in der Nähe und ich habe die Orte auch besucht.

      Sowohl die reine Definition als Volk, als auch als Religion, ist darum immer zum scheitern verurteilt, meiner Meinung nach.

      • @Sven Günther:

        "Davon wohnen 6,1 Millionen in Israel..."



        Etwa so viel Juden also wie im Holocaust ermordet wurden. Zufall? Egal. Wieviele Juden in Israel oder im Ausland wohnen, spielt für die Bedeutung, die Israel für Juden allein schon angesichts des nicht enden wollenden weltweiten Antisemitismus hat, keine Rolle. Und das ist etwas, das Nicht-Juden nicht begreifen können. Wenn jüdische Engländer die britische und israelische Nationalhymne singen, dann signalisieren sie damit nichts anderes als dass 2 Seelen in ihrer Brust wohnen. Sie sind Engländer, die sich dem englischen und jüdischen Volk zugehörig fühlen. Und viele Juden, die heute in England leben, kamen möglicherweise als Kinder aus Nazi-Deutschland oder sind deren Nachfahren.

      • @Sven Günther:

        Ich schau gerade ZDF Info, "Davon haben wir nichts gewusst."

        Ich möchte dazu nichts mehr sagen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @miri:

      Das wird wohl die Entscheidung der Veranstalter gewesen sein.

      Ob das was wird oder nicht, das haben Gott sei Dank nicht Sie zu entscheiden.

    • @miri:

      Die israelische Nationalhymne ist die erste Strophe des Gedichtes HaTikwa von Naphtali Herz Imber. Das Gedicht ist aus 1878 also vor Hezls Buch "Judenstaat" oder anderen größeren zionistischen Programmen.

      Der Text auf Deutsch ist :



      Solange noch im Herzen



      eine jüdische Seele wohnt



      und nach Osten hin, vorwärts,



      ein Auge nach Zion blickt,



      solange ist unsere Hoffnung nicht verloren,



      die Hoffnung, zweitausend Jahre alt,



      zu sein ein freies Volk, in unserem Land,



      im Lande Zion und in Jerusalem!

      Das können alle Juden, egal wie ihre Einstellung zu Israel oder anderen Themen ist mitsingen. Es ist erstaunlich schwer, einen gemeinsamen Nenner unter Juden zu finden.

  • Ulkige Partikulargrüppler, die Corbyn mit allen Tricks verhindern wollen.



    Corbyns Wähler können da ganz cool kontern mit "Wir sind mehr".

    • @Linksman:

      Wie stehen Sie zur Teilnahme Corbyns an einer Gedenkfeier für die Mörder der israelischen Olympia-Sportler von 1972 sowie sein Gruppenfoto mit Muslim-Brüdern?

    • @Linksman:

      machen sie auch. juden sind auch viele dabei. natürlich diese die den status quo in apartheid staat israel nicht akzeptieren.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Genau:

      "Wir sind mehr als ihr paar Juden"

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Eben.



        Und in einer Demokratie sollten Mehrheiten entscheiden.

  • "Allen voran viel hierbei Ephraim Mirvis auf."

    Bitte korrigieren, liebe taz.

    Hattet Ihr nicht irgendwo mal eine Adresse, wo man aufgefallene tippfehler sofort hinschicken konnte?

  • Mittlerweile glaube ich, dass selbst wenn es rauskommt, dass Corbyn eine Zeitmaschine besitzt und es Bilder mit Hitler auftauchen, wird man weiterhin vom "ungeschicken Verhalten", "Hetzkampagnen" und "man wird wohl Israel kritisieren dürfen" lesen dürfen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Es ist schon tragisch. Da demonstrieren 1.500 Menschen, mehrheitlich Jüdinnen und Juden, um auf den Antisemitismus in der Labour Party aufmerksam zu machen und ernten hier im taz-Forum alles mögliche, nur kein Verständnis.

    Stünden da 1.500 Frauen und würden sexualisierte Gewalt in der Partei beklagen oder 1.500 People of Colour um Rassismus zu beklagen, die Sache würde anders aussehen.

    Wenn man das hier so liest, könnte man sich vorstellen, stünden da alle britischen Jüdinnen und Juden, das Ergebnis wäre dasselbe.

    Was nicht sein darf, kann nicht sein.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Corbyn ist der erste wirklich linke Labourführer seit langem. Es hat selten einen so aufrechten Labour-Abgeordneten gegeben wie ihn, immer an Sachthemen orientiert. Er war nie ein Karrierist. Die Schlammschlacht gegen ihn ist nichts Neues (ich finde seine Brexitstrategie falsch, habe ich ihm auch gesagt).

      Ein Großteil jüdischer Opposition kommt von Rechts (was wiederum nicht implizieren soll, dass es keinen Antisemitismus gibt).



      Nach einer Umfrage, publiziert vom Jewish Chronicle, hat nur 11 Prozent britischer Juden bei der letzten Wahl Labour gewählt.



      Schon bei der letzten Wahl musste Corbyn wegen seiner pro-irischen Position z.B. viel Häme hinnehmen. Politico zitiert einen früheren Labouraktivisten, der meint, dass Labour sowieso bestimmte Gruppen verloren habe und sie nicht zurückgewinnen würde, das sei einfach eingepreist und damit kann Labour in jedem Fall gewinnen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Man muss sich als Jude in Europa warm anziehen. Wurden die deutsche Juden in der NS-Zeit und auch davor "nur" mit dem Antisemitismus der Nazis zu tun, haben es Juden heute mit rechten, linken und islamistischen Antisemiten zu tun. Da helfen leider keine Betroffenheitsbekundungen von Politikern, wenn jüdische Menschen und Einrichtungen angegriffen werden. Auch die "Wir-tragen-Kippa"-Soli-Bekundungen sind eine Farce. Der Vorsitzende des ZdJ hat richtig festgestellt, dass es 5 nach 12 ist. Und das stelle ich hier in jedem Artikeöl über Israel oder Antisemitismus stets aufs Neue fest.

      • @Nicky Arnstein:

        Mit Ihrem Antisemitismus Rundumschlag machen Sie sich nicht glaubwürdig. Ich kenne linke Juden, die wie andere Linke die rechtsnationalistische Politik der israelischen Regierung verurteilen Zu Recht.



        Wer bleibt eigentlich nach Ihrem Rundumschlag noch übrig und wird von Ihren Antisemitismus Vorwürfen verschont?



        Ich weiß von einigen Ihrer Beiträge, dass Sie insbesondere Linke im Visier haben. Sie sollten sich einfach zum Rechtsnationalismus eines Netanjahus bekennen. Dann sind die Fronten klar. Auch wir haben Probleme mit Rechtsnationalisten. Nur dass die (noch) nicht in der Regierung sind, wenn man mal von der CSU absieht.

        • @Rolf B.:

          "Ich weiß von einigen Ihrer Beiträge, dass Sie insbesondere Linke im Visier haben. "



          Dann sollten Sie meine Beiträge genauer lesen und nicht nur nach Ihrer Façon interpretieren. Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob Antisemiten aus dem linken, rechten oder islamischen Lager kommen. Ein Antisemit ist ein Antisemit ist ein Antisemit. Ich finde es öde, dass viele Linke den Antisemitismus in ihren eigenen Reihen schlichtweg leugnen oder ihn zur Israelkritik umdeuten. Und wenn linke Juden die israelische Regierung kritisieren, bin ich mir ziemlich, dass da keine antisemitische Motivation mitschwingt. Und was Ihre Aufforderung anbetrifft, dass ich mich "zum Rechtsnationalismus eines Netanjahus bekennen" möge, überlassen Sie es bitte mir, zu wem ich mich bekenne oder nicht. Und ich empfehle Ihnen, sich bei Ihren Kommentaren auf das jeweilige Thema des Artikels zu konzentrieren. Hier geht es nämlich um den Antisemitismus bei der englischen Labour Party, der den englischen Juden Sorgen bereitet. Oder sind das für Sie auch alles Netanjahus-Fans?

      • @Nicky Arnstein:

        Und ich muss sagen, wie bei dem Fall unten in Frankfurt es sind eigentlich immer türkische oder arabische Kollegen oder Bekannte die sich nach den Hintergründen erkundigen, ihr Beileid ausdrücken und auch da im Bekanntenkreis sensibilisieren, weil sie die Problematik aus dem eigenen Leben kennen.

        Im Januar schmiss der iranische Besitzer meiner Lieblingsshisabar Stammgäste raus, nachdem ich auf hebräisch telefoniert habe und sich deswegen aufgeregt wurde mit den Worten raus. Hier ist jeder Mensch, lasst euch nicht wieder blicken.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        Was helfen würde, würde die Zivilgesellschaft aufstehen, in welcher Form auch immer.

        Aber das tut sie nicht und ich denke die Jüdinnen und Juden spüren das auch sehr genau.

        Auf die Linke, abgesehen vom kleinen aufgeklärten Teil und Teilen der Antifa, können sie auch kaum hoffen.

        Antisisemitismusbeauftragte, so gut die Einrichtung dieser Institution auch gemeint ist, können es auch nicht alleine richten.

        Nicht nur in GB, auch in Frankreich ist das alles ja noch viel schlimmer. Dort gab es ja schon eine Reihe antisemitischer Morde, die ausnahmlos von migrantischen jungen Straftätern verübt wurden.

        Ein weiteres Tabu in der Debatte. Dann heißt es immer 95% aller antisemitischen Straftaten gehen auf das Konto von Nazis. Der Haken dabei ist, kennt man die Herkunft der Täter nicht, sind es automatisch Nazis.

        Und man kann, ein deutsches Gericht hat das festgestellt, Molotow-Cocktails auf eine Synagoge werfen, ohne Antisemit zu sein. Das läuft unter Israelkritik.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Sie müssen das auch verstehen, das ist wie bei Farm der Tiere, alle sind gleich, nur manche sind gleicher.

      Viele Menschen können sich einfach nicht vorstellen oder wollen es einfach nicht, daß man als Jude den Alltag anders als sie erlebt.

      Mal ein Beispiel, man kommt aus dem Club und wird von 2 Leuten nach einer Zigarette gefragt. Es entwickelt sich ein Gespräch und man wird gefragt, was für ein Landsmann man sei. Man antwortet, man sei Deutscher, ein Elternteil Israeli und auf die Frage, ob man Jude sei und dies auch bejaht, direkt angegriffen wird, dürfte für die meisten außerhalb ihrer Vorstellung liegen, ist aber für uns Realität.

      Und das ist nicht irgendwo im Osten passiert, sondern hier vor ein paar Tagen in der Frankfurter Innenstadt.

      www.fr.de/frankfur...egriffen-a-1584406

      • @Sven Günther:

        Jepp, das ist eine ekelhafte Sache. Exklusiv daran ist lediglich, dass der Hintergrund sich aufgrund von Hautfarbe, Sprache usw. zuerst nicht aufschließt.



        Ein Spaziergang als Migrant mit von der "Norm" abweichenden äußerlichen Merkmalen um die Mecklenburgische Seenplatte ist auch ein Abenteuer. Viele Linke aus Ostdeutschland können auch Sachen berichten, die in der Öffentlichkeit wenig Aufmerksamkeit erfahren. Wenn in Deutschland eine Mordserie an Migranten begangen wird, sorgt das bei den Antisemitismusanklägern nicht zum Schrillen der Alarmglocken. Wenn aber Zionismus, Siedlungspolitik und Apartheid benannt werden als das was sie sind, dann nimmt man auf einmal überall Antisemiten wahr. Faschisten findet man aber nicht, mit denen kann man sich sogar alliieren, denn die tatsächlichen Feinde sind Linke und Moslems.



        Das übliche Vorgehen der deutschen Polizei und Justiz ist Nazis gegenüber wohlwollend und fürsorglich.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Da die zwei Angreifer Palästinenser waren ist das ja wohl eher ein außereuropäischer Konflikt. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Mehrheit der Deutschen etwas gegen Juden hat.



        Blödmänner gibt es überall und die Quote ist eine Naturkonstante.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Das Opfer ist Deutscher, was ist daran ein außereuropäischer Konflikt?

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Danke für den Link, den Fall kannte ich noch nicht.

        Ich finde es bitter, dass wenn Jüdinnen und Juden hier oder eben in Großbritannien ihre Sorgen, Befürchtungen und Ängste artikulieren, ihnen von Linken gesagt wird:

        Stellt euch nicht so an.

        Es gibt für euch keine Extrawurst.

  • Ich kann verstehen, dass Corbyn Leute vor den Kopf gestoßen hat indem er sich ungeschickt verhalten oder die Implikationen seines Handelns nicht ausreichend bedacht hat.

    Aber diese ewige Behauptung er wäre Antisemit ist lächerlich. Er ist dem Kapital unangenehm, er spricht dinge an auch wenn sie ihm schaden. Er taktiert nicht und deshalb ist er so beliebt. Er war gegen Pinochet, für den ANC und Mandela (damals noch terroristen), gür Rechte von homosexuellen bevor man damit in der Öffentlichkeit punkten konnte. Er positioniert sich deutlich gegen das Kapital und zugegeben auch gegen den israelischen Staat.

    Neben Begebenheiten die tatsächlich kritikwürdig sind werden bei Corbyn teilweise lächerliche Kleinigkeiten und aus dem Kontext gerissene Aussagen gegen ihn verwendet (z.B. Freunde der Hamas, obwohl er beide Seiten als Freunde bezeichnet hat die sich an einen Tisch setzen sollen). Ich will hier gar nicht mehr ins Detail gehen, weil das oft genug geschrieben wurde und ich es einfach leid bin.

    Während Antisemitismus sicherlich in allen Parteien gibt, lehne ich die Behauptung Labour sei davon stärker betroffen entschieden ab, dafür gibt es einfach keinerlei Hinweise. Wenn man Aussagen aus dem Kontext nimmt wird man auch bei den Torries mehr als genügend nahmhafte Politiker finden, denen man Antisemitismus unterstellen könnte, wird aber nicht gemacht, warum nur.

    Ich weis, dass ein gewisser Nicky Arnstein mir gleich wieder unterstellen wird Antisemitismus entweder nicht ernstzunehmen oder vielleicht sogar zu unterstützen.



    Aber warum wird bei all den Dingen die man kritisieren könnte ausgerechnet auf die Labour Party medial so eingeprügelt? Weil sie die Interessen der Britischen Eliten gefährden.

    Ich will die Intention der Protestierenden gar nicht per se in Frage stellen. Neben denen die Israelkritik für Antisemitsch halten, gibt es eine menge wohlmeinender Leute. Aber wenn man als Jude hundertmal ließt Labour sei gegen sie, glaubt man es irgendwann.

    • @Huege:

      "Aber warum wird bei all den Dingen die man kritisieren könnte ausgerechnet auf die Labour Party medial so eingeprügelt? Weil sie die Interessen der Britischen Eliten gefährden."

      Das ist auch meine Erklärung, denn man würde wahrscheinlich bei den Torries, wenn man nur will, Ähnliches finden. Ich denke, dass das Teil einer Kampagne gegen Labour ist.

  • Vor drei Jahren ist mit überwältigender Mehrheit der Basis der britische Labour-Partei Jeremy Corbyn zum Führer gewählt worden. Jeremy Corbyn ist heute und war es vor seiner Wahl, ein entschiedener Israelkritiker. Die Kritik von Corbyn war bisher stets auf sachlicher Ebene. Insbesondere hat Corbyn es für völlig inakzeptabel erklärt, dass Israel die Menschenrechte der Palästinenser systematisch missachtet.

    Diese berechtigte Israelkritik von Corbyn hat ihm und der Labour den Antisemitismusvorwurf eingebracht.



    Dabei hat Israel insgeheim die Behauptungen über eine " Antisemitismus-Krise " Angeheizt, die angeblich die britische Labour-Partei plagt und hat sich so in die inneren Angelegenheiten fremder Staaten eingemischt.



    Israel hat aber in Großbritannien nichts zu melden, weshalb ich plädiere mit israelischen Agenten genauso zu verfahren, wie mit russischen Agenten. Verhaften und ihnen den Prozess machen.

    • @Nico Frank:

      "Insbesondere hat Corbyn es für völlig inakzeptabel erklärt, dass Israel die Menschenrechte der Palästinenser systematisch missachtet."

      Ich glaube, dass Sie hier Corbyn Ihre eigene Einschätzung in den Mund legen, wobei ich mich frage, von welchen Palästinensern Sie hier reden. Von denen, die in der Knesset sitzen oder an Unis als Professorten lehren? Und was Corbyns Israelkritik angeht, jemand, der an Gedenkfeiern für die Mörder der israelischen Sportler in München teilnimmt oder sich mit Muslimbrüdern ablichten lässt und sich mit ihnen solidarisiert, ist für mich ein Politiker, bei dem ich als Engländer (und erst recht als englischer Jude) mir sehr große Sorgen über seine Gesinnung machen würde.

    • @Nico Frank:

      Irgendwelche Belege dafür, das Israel durch Agententätigkeiten sich in die inneren Angelegenheiten fremder Staaten eingemischt hat?

      Wenn man etwas behauptet, sollte man es auch Belege dafür liefern.

      "Insgeheim," aber wir können es nicht beweisen ist jüdisches Weltverschwörungsgefasel.

      • @Sven Günther:

        Das ist die Masche des Herrn Frank. Er streut irgendwelche Negativinformationen und Verschwörungstheorien und verschwindet wieder in der Versenkung. Er betreibt gerne die Sorte Israelkritik, die mir antisemitisch motiviert erscheint. Dafür spricht zum Beispiel, dass er in einem seiner vielen israelkritischen Kommentare den Iran als einen der friedlichsten Länder auf der Welt und Israel als Schurkenstaat bezeichnete.

      • @Sven Günther:

        Belege? Al Jazeera- Doku "the Lobby" bei YouTube

        • @ingrid werner:

          Sie Scherzkeks, Sie....

        • @ingrid werner:

          Ja den kenne ich, der ermittelt sonst zum israelischen Waffenhandel.

          Das Ministerien für auswärtige Angelegenheiten ist für die israelischen Botschaften auf der Welt zuständig, sicher agieren die auch in den Entsendestaaten und sie meinen sicher das Ministerium für strategische Aufklärung, eins für strategische Angelegenheiten gibt es nicht.

          Aber ich bekomme es mit wenn Anklage erhoben wird, schauen wir mal was rauskommt.

          • @Sven Günther:

            @ Nico Frank

        • @ingrid werner:

          Ich wird nicht mehr, Al Jazeera, ernsthaft?

          Wenn ich mir die Meinung der Muslimbrüder anhören will, dann schau ich mir die Freitagspredigt von Yusuf al-Qaradawi an.

          Al Jaazera war früher mal ein ernsthaftes journalisistisches Projekt, jetzt ist es die Stimme des Muslimbrüder und der mit ihnen verbundenen Al Thani Familie.

          Das ist seit Jahren bekannt, auch ehemalige Angestellte sagen das.

          www.faz.net/aktuel...hast-11988966.html

          • @Sven Günther:

            Zu AJ kann ich nicht viel sagen, ausgerechnet der von Ihnen verlinkte Artikel, der auch schon reichlich angejahrt ist, scheint mir aber ihre pauschalen Aussagen eher nicht zu bestätigen. Das AJ und seine Journalisten unter großem Druck stehen, von allen Seiten, ist bekannt: Saudi-Arabien, Golfemirate, Ägypten, USA und Katar selbst, bei dem Staaten vorstellig werden, wenn ihnen was an der Berichterstattung nicht passt, oder sogar die Schließung verlangen wie seinerzeit Bush, nachdem die gefälschten Beweise für den Irak Einmarsch bei AJ offengelegt wurden, aber auch Trump versucht es. Was die erwähnte Syrien- Berichterstattung angeht, so legt der Artikel ja nahe, dass der Aufstand gegen Assad von Anfang an? ein bewaffneter und kein friedlicher Aufstand gewesen sei, und das diese "Wahrheit" bei AJ unterdrückt werden sollte. Aber in unseren Medien erzählt man sich nach wie vor die Geschichte, dass alles mit einem friedlichen Aufstand angefangen haben soll und ich jedenfalls bin immer noch überzeugt, dass dem auch so war, vielleicht irre ich mich, werde ganz bestimmt aber nicht anfangen Assad für einen Helden zu halten der lediglich einen Kampf gg Terroristen führt. Dass es eine Redaktion zerreißt, wenn syrische Journalisten einerseits an das Gute des Kampfes gg Assad glauben und andere syr. Redaktionsmitglieder von zu Hause hören, Familienmitglieder wären durch Rebellen/ Islamisten zu Tode gekommen, das Haus zerschossen worden, ist voll und ganz nachzuvollziehen. Ich habe selbst erhitzte Debatten von Syrern hier erlebt. Und wer behauptet hier den vollen Durchblick zu haben, wieviel Rebellengruppen, welcher Couleur, wer gg wen, welche außersyr. Länder mit welchen Interessen beteiligt sind, wenn die sich selbst ihrer Interessen vollständig klar sind, der hebe die Hand. Es belegt jedenfalls nicht ihr Argument, AJ sei ein Sprachrohr der MB, wenn einzelne Mitarbeiter in erregter Atmosphäre sagen dem wäre so. Wollen Sie die Doku widerlegen machen Sie es anhand der Doku.

          • @Sven Günther:

            Das es darüber hinaus auch tatsächlichen Antisemitismus in der Gesellschaft gibt, will ich nicht bestreiten, ich weiß dass man als unbetroffener, dies seltener mitbekommt. Nur glaube ich, dass Israel mit den geschilderten Aktionen den Juden in Europa u. Amerika keinen Gefallen tut. Möglicherweise facht es ihn damit an. Selbst berechtigte Antisemitismusvorwürfe werden dadurch in ihrer Glaubwürdigkeit beschädigt. Die aufgeblasenen Zahlen, dass 40 bis 50 % aller Deutschen Antisemiten sein sollen kann ich jedenfalls nicht glauben (wobei 6% klass. Antisemitismus anhängen sollen u der große Rest "israelbezg. Antisemitismus", eine Kategorie die durch die ganze Art und Weise der Diskussion ganz unglaubwürdig geworden ist.)

            • @ingrid werner:

              "Nur glaube ich, dass Israel mit den geschilderten Aktionen den Juden in Europa u. Amerika keinen Gefallen tut."

              Dass Juden in Europa und Amerika für "die Aktionen" Israels verantwortlich gemacht werden, ist Antisemitismus par excellence. Haben Sie schon mal davon gehört, dass chinesische Betreiber von chinesischen Restaurant außerhalb Chinas wegen der Politik ihres Heimatlandes hierzulande oder sonst wo mit Steinen beschmissen wurden?

              • @Nicky Arnstein:

                Herr Arnstein, nerven Sie nicht mit ihren andauernden Antisemitismusvorwürfen, niemand macht "die Juden" außerhalb Israels verantwortlich für die Politik Israels. Schauen Sie einfach die Doku, von der ich hier gesprochen hab.

          • @Sven Günther:

            Einfach anschauen und hinterher urteilen. Nach dem der Film letztes Jahr rauskam sind auch Köpfe gerollt, stand in der ganz normalen Brit. Presse, u.a. eine Ministersekretärin U der Hauptprotagonist, einem israel. Botschaftsmitarbeiter beide plauderten in einer Bar vor versteckter Kamera welchen MP oder welchen Minister sie stürzen könnten. Israel hat sich offiziell entschuldigt. Aber das war nur die Spitze des Eisberges, der selbe Botschaftsmitarbeiter war, ebenfalls alles mitgeschnitten, hauptamtlich damit beschäftigt Labour und Conservative Friends for Israel Gruppen zu gründen, die selbstverständlich autonom sind und nichts mit Israel zu tun haben, aber doch sehr unverfroren von eben jenem Mitarbeiter angeleitet und mit Bonbons belohnt wurden ( Praktika an der israelischen Botschaft, Internships am israel. Außenministerium, Israelreisen, als Anreiz für allesamt junge jüdische Studenten), Aufgabe der Labour Friends war dann auf dem Labour Parteitag Diskussionen am Parteitagsstand öffentlichkeitswirksam zu Antisemitismusvorfällen hochzujazzen, alle Diskussionen wurden mit versteckter Kamera mitgeschnitten, es lässt sich daher belegen. Ziel des ganzen, ganz offenbar, Corbyn zu blamieren, um ihn als mgl zukünftigen PM der Palästina anerkennt zu verhindern. Die Aufnahmen kommentiert u.a. Ilan Pappe. Es gibt offenbar seit einem Jahr auch einen Film vom selben Sender über ähnliche Aktivitäten in Amerika, u.a an Unis, den Haaretz empfiehlt, der aber noch immer nicht offiziell ausgestrahlt wurde, wohl auf amerikan. Druck. Darüber hinaus fiel in den letzten Jahren auch häufiger der Name Black Cube, wenn ihnen das was sagt, wenn nicht googlen Sie selbst, bin jetzt zu faul weiterzuschreiben. Alles in allem gibt es jedenfalls genügend Belege das Israel sehr systematisch sich schmutziger Einflussnahmemethoden bedient um alle Kritik an der Besatzung o. sogar konkrete politische u diplomatische Maßnahmen gg die Bestzg zu verhindern, präferiertes Mittel: Antisemitismusvorwürfe

        • @ingrid werner:

          Haha,



          Al Jazeeras antisemitische Propaganda Filmchen als Beweis, dafür das Corbyn's Aussagen zu Israel stimmen. Das entbehrt zwar nicht einer gewissen Komik, ist aber letztlich gehaltlos. Natürlich sieht Al Jazeera die Schuld dafür bei den Juden. Wenn du Al Jazeera fragst, sind die Juden auch Schuld am Antisemitismus. Hast du in den Protokollen der Weisen von Zion da auch noch ne Notiz zu gefunden? Oder einen Verweis in Hitler's Mein Kampf?



          Ich stimme da Sven Günther völlig zu. Belege her oder den Mund gehalten. Das Geraune über "die Juden" bereitet den Boden für das nächste Pogrom. Und alle, die sich an diesem Geraune beteiligt haben, haben hinterher auch Blut an ihren Händen kleben.



          "Die Juden" sind nicht unser Unglück, sondern unsere Mitmenschen und Nachbarn. Behandelt sie endlich auch so!

      • @Sven Günther:

        Meine Erkenntnisse gehen auf die Ermittlungen des Menschenrechtsakitivisten Eitay Mack der auch ein israelischer Anwalt ist zurück. Er hat gemeinsam mit einer Gruppe israelischer Anwälte, Akademiker und Menschenrechtsaktivisten belastbare Ermittlungen angestellt und dabei die Frage untersucht, in welcher Weise zwei israelische Regierungsabteilungen - die Ministerien für auswärtige Angelegenheiten und strategische Angelegenheiten sich in die inneren Angelegenheiten von Großbritannien, hier auf die Labour Partei Einfluss genommen haben. Das Ergebnis liegt der Labour Partei vor, die das israelische treiben in Großbritannien unter dem Gesichtspunkt von Staatsschutzdelikten untersuchen lassen will. Es gäbe hierzu hinreichende Anhaltspunkte.



        Wenn Sie noch weitere Belege wollen, können Sie sich jederzeit an mich wenden.

        • @Nico Frank:

          Sie sollten nicht so viel "Electronic Intifada" lesen, eine Online-Publikation, der in ihrer antiisraelischen und propalästinensischen Berichterstattung zu recht Einseitigkeit und Antisemitismus vorgeworfen wird.

    • @Nico Frank:

      Viele jüdische Genoss*en teilen die Kritik an Entwicklungen in Israel, in Tel Aviv wie in London (siehe die große LGBT- Demo vom Juli in Tel Aviv gegen die Likud und das Nationengesetz). Hamas, der Islamismus sowie die ägyptische Militärdiktatur fallen ebenfalls in die Wagschale.



      Labour-Freunde, mit denen ich gerade gesprochen habe, sehen eine Kampagne gegen Corbyn, der den Mut hatte, sich mit mächtigen Staaten wie Israel anzulegen, um die Schwachen zu unterstützen. Sein "Ironie" statement hat diesen altlinken Bierernst, entbehrte selbst jeglicher Ironie, ist aber nicht antisemitisch. Ich halte ihn für einen Antirassisten durch und durch.



      Vielleicht muss die Labour Party einen Cut machen und eine neue kollegiale Führung aus z.B. einer Frau und einem Mann wählen, um den Fokus mehr auf Inhalte zu lenken.



      Ohne eindeutige antijüdische Tendenzen käme es nicht zu so einem Protest. Ken Livingstone z.B. hat irrelevante Episoden aus der Nazizeit zu Theorien verklärt, noch dazu auf Russia Today, dabei haben gerade angelsächsische Länder bei der Hilfe für Opfer des Holocaust krass versagt, z.B. die britischen Mandatsträger in Palästina.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ist er nun Antizionist oder Antisemit, das geht aus dem Artikel nicht hervor.

    Die Briten sind sowieso sonderbar.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Antizionisten mögen keine israelischen und nicht den jüdischen Staat Israel. Antisemiten mögen überhaupt keine Juden, egal wo sie leben. Die Grenzen zwischen beiden Judenhassern sind fließend.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @4813 (Profil gelöscht):

      ...weder noch.



      Jeremy Corbyn ist einfach nur ein 'linker' Politiker. Ein 'linker' Politiker mit Erfolg bei den Bürgern.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Es sagt ja auch niemand, daß was Jeremy Corbyn etwa in der Sozialpolitik vorschlägt nicht richtig ist,

        Aber das eine Thema hat mit dem Anderen nichts zu tun.

  • Blöde Idee! Ausgerechnet solchen Juden, „die wahrscheinlich ihr gesamtes Leben in Großbritannien lebten“, zu unterstellen, sie hätten weder einen Sinn für Geschichte noch einen für (englische) Ironie, musste einfach ins Auge gehen. Und zwar gleich mehrfach.

    Im Übrigen wäre es überaus seltsam, gäbe es nicht auch unter den Menschen jüdischen Bekenntnisses solche, denen Labour bei weitem nicht konservativ genug ist – und die nur dann „mehr oder weniger als offizielle Stimme der britischen Juden“ fungieren können, wenn sie sich öffentlich beklagen dürfen. Einfach, weil sie kein anderes Programm haben, als „eine starke und resistente britisch-jüdische Gemeinschaft“ zu sein, die sich „nicht verängstigen lassen oder leise werden“ will. Wobei sie nicht unbedingt sagen dürfen, dass ihre Prioritäten nicht unbedingt links im politischen Spektrum liegen, sondern eher rechts der Mitte.

    Wieso es den diversen (Möchtegern-An-)Führern nicht genügt, für eine andere Partei als ausgerechnet Labour zu werben und den Rest der Arbeit der Demokratie zu überlassen, wieso sie sich also unbedingt zu Opfern von Labour-Skandalen machen müssen, statt selbstbewusst für ihre Rechte und eine irgendwie geartete Zukunft einzutreten, sollten sie mir bei Gelegenheit erklären, finde ich.

    Ich glaube nämlich sonst, dass ich es bereits weiß.

  • ich sehe schon.



    es geht etwa so:



    "von immer wiederkehrende Antisemitismus-Vorwürfen"



    wird einfach:



    "einem Skandal nach dem anderen bezüglich Labour und Juden"



    es gibt zwar keinerlei beweis dafür aber heutzutage muss mann ja eher beweisen das mann unschuldig ist als das zuerst belegt wird das mann schuldig ist.



    wie zum beispiel hier:



    www.independent.co...deal-a8532761.html

  • Der Antisemitismus nimmt leider in ganz Europa zu. Er war nie verschwunden. Doch mit zunehmender zeitlicher Distanz zum Holocaust verblasst auch die Hemmschwelle. Der Antisemitismus in England ist außerdem nicht neu, wie dieser Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1961 belegt:

    www.spiegel.de/spi...nt/d-43366035.html

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Das ist wohl leider wahr.

      Und genauso wahr ist, dass die Existenz von Antisemitismus geleugnet und relativiert wird. Auch hier im Forum.

      Anstatt sich mit den Betroffenen solidarisch zu erklären, wird gesagt, das ist doch gar nicht so schlimm, das ist doch nicht so gemeint und wer das trotzdem behauptet benutzt den Antisemitismusvorwurf als Mittel für einen anderen Zweck.

      Das heißt in dem Fall, 1.500 Menschen, die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden wollen nicht darauf hinweisen, dass es bei Labour Antisemitismus gibt, sondern sie wollen Corbyn schaden.

      Und wir zwei sind gleich wieder Statler und Waldorf. Es gibt schlimmeres.