piwik no script img

Debatte um ElefantenrundenAfD in Wahlsendungen einladen?

Lukas Wallraff
Daniel Bax
Kommentar von Lukas Wallraff und Daniel Bax

Die Alternative für Deutschland wurde vom SWR nicht zum Wahltalk eingeladen. War das ein Fehler? Ein Pro und Contra.

Gelegentlich hat Uwe Junge, Spitzenkandidat der AfD in Rheinland-Pfalz die Chance, vor der Kamera zu stehen Foto: dpa

Ja!

tsch, ihr dürft nicht dabei sein! Wer gedacht hat, dass man die AfD so für ihre hässliche Politik bestrafen kann, hat sich getäuscht. Das Gegenteil ist eingetreten. Mit ihrer Weigerung, gemeinsam mit der AfD bei den Fernsehdebatten vor den Landtagswahlen aufzutreten, haben ausgerechnet Winfried Kretschmann (Grüne) und Malu Dreyer (SPD) den Rechten einen Triumph beschert. Keineswegs nur die üblichen Shitstürmer im Netz kritisieren die Ausgrenzung der AfD, auch die meisten linksliberalen Zeitungen üben Kritik. Nicht die Rechten stehen jetzt am Pranger, sondern ihre Gegner und der regierungstreudoofe Südwestrundfunk. In diesem Fall leider zu Recht.

Geschenkt, dass auch in anderen TV-Runden nur die Parteien eingeladen wurden, die bereits im Parlament vertreten waren. Eine feste Regel gibt es nicht, die Piraten etwa durften auch schon ohne Sitze mitreden. Und: Wem nützt es, eine Partei auszuschließen, die in allen Umfragen um die zehn Prozent und höher liegt? Glaubt irgendjemand, dass ihre Parolen dann weniger Gehör finden? Im Jahr 2016? Wenn jeder potenzielle Wähler von Facebook bis Russia TV genug Kanäle hat, wo er Hetze ohne Obergrenze finden kann? Es hat keinen Sinn mehr, die Wähler wie kleine Kinder zu behandeln, nach dem Motto: Igitt, so was Schlimmes dürft ihr nicht anschauen! Das nehmen viele übel.

Klar, man kann sich bei dem rechten Gewäsch auch die Ohren zuhalten und einfach hoffen, dass es auch sonst niemand hört. Erfolgsaussichten, leider: null. Die Lage ist ernst. Viele Bürger, die Angela Merkels Flüchtlingspolitik falsch finden, suchen ihr Heil offenbar bei der AfD.

Diesen Leuten müssten selbstbewusste Politiker in der direkten Auseinandersetzung beweisen, dass sie bessere Argumente haben. In der Flüchtlingsfrage – aber auch zu Homo-, Frauen-, Bürgerrechten, wo die AfD schnell entzaubert werden kann. Fragt sie, was sie wirklich wollen! Sagt ihnen doch ins Gesicht, was ihr davon haltet! Wenn linke Politiker davor Angst haben, kann man wirklich Angst bekommen. Dann reicht der AfD schon ihre Ausgrenzung als Wahlwerbung. Und nur die Rechten sagen: Ätsch! (LUKAS WALLRAFF)

Nein!

Es gibt keinen Grund, eine Partei, die nicht im Parlament vertreten ist, in eine TV-Kandidatenrunde einzuladen – und schon gar keine Verpflichtung, dies zu tun. Das hat nichts mit Benachteiligung zu tun. Sondern mir klaren Prinzipien, an die sich öffentlich-rechtliche Fernsehsender halten sollten, wollen sie nicht in den Verdacht geraten, bestimmte Parteien opportunistisch zu hofieren oder zu benachteiligen.

Wer jetzt unbedingt dafür ist, dass die AfD vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den Kandidatenrunden des Südwestrundfunks (SWR) auftreten darf, muss sich fragen lassen, warum er nicht schon früher dafür eingetreten ist, dass die Grünen, die Linkspartei und die Piraten in solche Runden eingeladen wurden, bevor sie in die jeweiligen Parlamente einzogen.

Der Verweis auf die hohen Umfragewerte der AfD allein genügt nicht, um jetzt eine Einladung zu begründen, denn die hatten andere Parteien zu anderen Zeiten auch. Und Umfragewerte sind volatil. Und die NPD wird auch nicht in solche Runden eingeladen, obwohl sie mehrmals in Landesparlamente eingezogen ist. Dabei ist ein Sitz im Landesparlament das einzig harte Kriterium, das zählen sollte.

Dass sich der SWR von den Grünen und der SPD die Bedingungen für eine Einladung der AfD diktieren lässt, statt sie als Gastgeber selbst zu formulieren, ist peinlich. Es ist eine Steilvorlage für die Rechtspopulisten, die sich gerne zum Opfer eines angeblichen „Schweigekartells“ aus „Lügenpresse“ und „linksgrün versifftem Staatsrundfunk“ stilisieren – ihre Lieblingsrolle. Dabei kann von einer Benachteiligung der AfD keine Rede sein. Deren Spitzenpolitiker waren in den großen Talkshows schon gern gesehene Gäste, bevor die Partei ins erste Parlament einzog.

Es spricht für das PR-Geschick der AfD, dass sie sich trotz ihrer medialen Omnipräsenz als Opfer einer angeblichen Zensur gerieren kann. Nun diskutiert das halbe Land darüber, ob diese unappetitliche Partei von einem Provinzsender in eine Sendung eingeladen wird, für die sich sonst niemand interessieren würde. Das muss man erst mal schaffen. (DANIEL BAX)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Lukas Wallraff
taz.eins- und Seite-1-Redakteur
seit 1999 bei der taz, zunächst im Inland und im Parlamentsbüro, jetzt in der Zentrale. Besondere Interessen: Politik, Fußball und andere tragikomische Aspekte des Weltgeschehens
Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
Mehr zum Thema

51 Kommentare

 / 
  • Das mag ich an der taz, daß auch unterschiedliche Positionen mal gegenübergestellt werden.

    Beide Kommentare greifen aber etwas zu kurz. Ausgeblendet wird, daß Frau MP Dreyer - immerhin Vorsitzende des Rundfunkrats und damit "Bestimmerin" der Veteilung der GEZ-Zwangsgebühren - den SWR vorgeführt / erpresst hat.

    Der SWR hat brav der vorgegebenen Linie entsprochen und wollte nur mit drei Parteien diskutieren, also neben der AfD auch FDP, Linke aussperren...

    Herr Bax verschweigt zudem: Bei der letzten Landtagswahl waren Grüne bei der Fernsehrunde dabei, obwohl sie NICHT im Landtag waren. Herr Bax - voll daneben.

    Nach dieser Vorlage für die brilliant reagierende Frau Klöckner ist Frau Dreyer Geschichte - der Weg frei für den SPD-Vorsitzenden Lewentz. Es wird leider weiter auf die AfD-Wähler und Bürger eingedroschen: Pack, alles Rechtsextreme, nun auch noch "fiese Typen"... Die Auseinandersetzung z.B. mit deren Wahlprogramm und dem eigenen Versagen in der Flüchtlingsfrage (auf allen Ebenen): Fehlanzeige. So wirds nichts!

  • Sehr gerne nochmal in verständlich schreiben.

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Aber was macht man, wenn ein echter Profi wie Jörg Meuthen für die AFD in der Elefantenrunde antritt? Dann besteht die Gefahr, dass er die anderen Politiker argumentativ platt macht. Und davor hat man Angst.

    • @1326 (Profil gelöscht):

      Was man machen soll, wenn "ein echter Profi wie Jörg Meute für die AfD" antrete?

       

      Die einfache Antwort lautet: sich mit ihm bzw. mit dem von ihm Gesagten auseinandersetzen, was denn sonst?

       

      Wenn Vollzeit-Politiker davor Angst haben und nur in "bereits bestellten Gärten", auf bereits "gemähten Wiesen"

      und in für sie hergerichteten Sandkasten arbeiten und spielen können, haben wir mit Sicherheit die falschen Politiker_innen in den Parlamenten und auf den Regierungsbänken sitzen.

       

      Nur um Missverständnisse auszuschliessen: ich bin weder Mitglied noch Fan der AfD, der PEGIDA-Bewegung oder einer anderen, ähnlichen Gruppierung, und ich sage damit auch nicht und auf gar keinen Fall, dass ich AfD'ler, PEGIDA'ler ohne jemand einer anderen, ähnlichen Gruppierung im Parlament oder auf einer Regierungsbank sehen möchte.

       

      Ich meine und sage nur, dass die Demokratie Demokraten braucht, die die Demokratie argumentativ verteidigen, und eben nicht durch das Ausschließen Anderer reagieren können und dürfen.

  • Wer solche Fragen stellt hat die Demokratie nicht verstanden .

    • @silvia2015:

      Ja - Will sie nicht -

      Ist kein in der Wolle gefärbter Demokrat

      Denn - Bourgeois - kein Citoiyen!

  • Frage wäre:

    Wer guckt sich sowas überhaupt an und wer ließe sich dann von solchen Sendungen beeinflußen?

     

    Ich würde gerne mal die Quote von solchen Landtagswahlsendungen wissen.

    Ich habe in meinen bald 6 Jahrzehnten noch nie eine gesehen.

     

    Ich schätze, dass ist mal 'ne brauchbare Idee des SWR für sowas Quoten zu bekommen. Lösbar wäre das Problem ganz einfach. Man macht eine Podiumsdiskussion mit Publikum und setzt die Vertreter anderer Parteien, die sich zur Wahl stellen ins Publikum und spricht sie dann konkret an, wenn sie sich äußern sollen.

     

    Aber auch dann würde ich sowas nie gucken, wenn ich noch die Alternative habe, wie z.B. mich tödlich zu langweilen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "AfD in Wahlsendungen einladen?"- titelt die taz und überall ist es thema wenn die rechten mal wieder wütend rumbrüllen.

    merkt ihr eigentlich noch wie man sich mitterweile von diesen idioten die themen vorgeben lässt und wie die afdpegida das land rechts vor sich hertreibt?

    die linke war bis vor kurzem noch drittstärkste partei, ich habe sie trotzdem kaum im öffentlich rechtlichen fernsehen gesehen.zensur?

  • Dümmer geht's nimmer, oder vielleicht doch?

     

    Die sogenannten Alt-Parteien verhalten sich genau so, dass es der AfD (und auch PEGIDA) nützt, vom Sender SWR ganz zu schweigen.

     

    Wer sagt denn, dass in einer solchen Wahlsendung nur landespolitische Themen angesprochen werden (dürfen), auf die die AfD mit ihrem begrenzten Thema "Flüchtlinge" eine in dieser Partei schon "ausgehandelte" Antwort, gar ein Konzept hat?

     

    Wäre doch mal interessant zu sehen, was die AfD zu landesspezifischen Themen zu sagen; wenn dann bei allen möglichen Fragen nur immer "Flüchtlinge" geantwortet würde, hätte dies ja auch seine Aussagekraft.

  • Kretschmann hat betont er / die Grünen in BW hätten auf die Entscheidung des SWR keinen Einfluss genommen.

     

    Wenn einer der wenigen ehrenhaften Politiker diese Landes das sagt, sollte man als seriöse Zeitung dies zumindest erwähnen und sich nicht einfach am typischen Grünen-Mobbing vor Wahlen beteiligen.

  • "...man kann sich bei dem rechten Gewäsch auch die Ohren zuhalten und einfach hoffen, dass es auch sonst niemand hört." - Und Ihrem linken "Gewäsch" sollen nach dieser Tirade alle gebannt zuhören?

  • Alleine wer schon die Frage stellt ob sie eingeladen werden sollten oder nicht, hat die Demokratie nicht verstanden.

  • Also ich gucke ja kein Fernsehen, seit 7 Jahren is die Kiste aus. Nur, was ich in den Medien als Kritik über solche Sendungen lese, bestärkt mich nur in meiner Einstellung.Wegen mir kann da auftreten und rumschwafeln wer will. Es sind halt Werbeveranstaltungen für die Parteien. Eigentlich fehlt nur noch dabei die Bandenwerbung im Hintergrund; die könnte man sich doch bezahlen lassen.

    Hans-Ulrich Grefe

  • Ok - verlassen frauman (vulgo wir)

    Für einen - diesen Moment die

    So beliebte Ebene des

    Geschmäcklerischen &

    Lichten die Pro&Contra-Wirrnis.

     

    Wie immer - stark vorweg -

    Daniel Bax – zu -

    Pro - > "..muss sich fragen lassen, warum er nicht schon früher dafür eingetreten ist, dass die Grünen, die Linkspartei und die Piraten in solche Runden eingeladen wurden, bevor sie in die jeweiligen Parlamente einzogen..."

     

    Das hammer schon immer so gemacht;)

    (Es lebe der Vorgang! ~>

    BRRG?? - leider zu alt! - wa!)

    Solches - Hatte ja gerade in dem Spätzle-Land dunnemals

    Eine - öh - gelinde - unschöne Variante -

    “Was einmal Recht war ...“ -

    Auch wenn dessen Ziehsohn heute

    Ganz folgerichtig als

    GröFimaz - gerade &voll

    Europa vor die Wand fährt.

    (Liegt ja alles auf´m Nachtisch. Gell!) http://www.zeit.de/2007/33/Schaeubles_Nachtlektuere http://www.welt.de/welt_print/article1418727/Schaeubles-schauderhafte-Nachtlektuere.html

     

    So denn - Es gibt den - doch doch -Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes - GG - .

    Feinzisiliert ausgestaltet von Karlsruhe.

     

    Es gibt Art 21 GG - leider zum Parteienprivileg denaturiert -

    "..den Staat unter den Nagel gerissen"

    Fischer im Recht –

    Ein feiner Fingerzeig!! s.u. http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-12/recht-karl-marx-fetisch-politik-gesellschaft-fischer-im-recht

    (seine klasse kl.

    Grundvorlesung - Recht/Politik;)) &

     

    Einfachgesetzlich – Strafgesetzbuch ~>

    §§ 107 ff StGB -

    Strafbarkeitsregelungen zum Schutze Der Wahlfreiheit! - get it?!

     

    ff - auf dem Fuße;)

    • @Lowandorder:

      & - weiter im Text ~ >

       

      Soweit - so klar.

      War aber nicht immer so.

      Nach dem KPD-Verbot

      Durch zögerliches Karlsruhe (& SRP) -

      Entblödeten sich Weggefährten/

      Furchtbare Juristen mit - upps -

      Bräunlichem imundam Beinkleid

      Vom Kaliber Filbinger ~>

      (MarineRichter Norway ~> post WK II

      MP Schpätzleland;((

       

      Solche also - sich nicht -

      Einzelperson-Wahlkandidaten wg

      Verstoßes gegen das KPD-Verbots zu verurteilen - & das eklig ging so ->

      "Zwar kandidiert der Angeklagte hinterlistig nicht für eine Partei, sondern als Einzelkandidat.

      Das verschlägt sich aber nicht.

      Denn in der Region (welcher wohl?;)

      Ist allgemein bekannt, daß er Bezirksvorsitzender der Zwischenzeitlich verbotenen KPD war." (o.&s.ä.) ~ >

      Glatte Rechtsbeugung &

      Strafbar nach §§ 107 ff StGB - s.o.

      (klar - bis heute wie anderes Justizbraunes nicht aufgearbeitet).

       

      Die Privaten Sender - heißen so -

      Weil - genau - ARD&ZDF -

      Öffentlich-rechtliche Sender sind!

      Für sie gilt die Verfassung - das GG - Dieser demokratisch verfassten Republik. & - da - genau -

      Wird Thomas Fischers so feine

      Anmerkung von oben -

      Aber so was von virulent;!)) &

      Trifft - so was von derbe -

      (Das schiefe Bild sei nachgesehen -;)

      Diesen fiesen Nagel auf den ekelKopf;)

       

      & - Jetzt noch mal – klar -

      Mr. Clear Daniel Bax du taz - bitte ~>

      ".... Das hat nichts mit Benachteiligung zu tun.

      Sondern mir klaren Prinzipien, an die sich öffentlich-rechtliche Fernsehsender halten sollten, wollen sie nicht in den Verdacht geraten, bestimmte Parteien opportunistisch zu hofieren oder zu benachteiligen..."

      Danke – Gut – daß das mal klar ist!

       

      Der Verdacht - werter Herr Bax -

      Geht halt gerade in die – genau ->

      Entgegengesetzte Richtung!

      kurz - Fishermens friend et al.

      Sorgen für frischen Atem.

      (Gilt auch für die Lutscher von der AfD)

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)
    • @24636 (Profil gelöscht):

      Hervorragender Beitrag. Danke für den Link. Möge er nicht wirkungslos verhallen.

  • Da wird einem Angst und Bange...

    Wie sollen bitte diese Menschen eine Alternative Politik glaubhaft vortragen, vom vorleben will ich mal überhaupt nicht erst anfangen zu sprechen, wenn es noch nicht mal für eine verbale Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner in einer Wahlsendung langt!? Gute Nacht Deutschland.

  • Kretschmann will das rechte Spektrum für sich allein.

  • Mir wurscht, wer da mitlabert und wer nicht. Ich hab die Glotze vor Jahren abgeschafft, u.a. eben wegen der sinnlosen Phrasendrescherei.

  • Es ist unsinnig, darüber zu streiten, ob das Nichteinladen ein Fehler war. Fest steht zunächst, daß man einen Diamanten nicht mit einem Stück Kreide ritzen kann. Das bedeutet, daß eine alteingesessene Kreidefresser-Politik keine Chance hat, gegen zumindest einige diamantharte logische Argumente der AfD glaubwürdig anzustinken. Also zieht man es vor, diesem Problem von vornherein auszuweichen.

  • "Sind sie zu stark, bist Du zu schwach"

    (das gilt auch für die Lutscher von der AfD)

  • Die AfD profitiert von der tiefen emotionalen Entfremdung vieler BürgerInnen von den etablierten Parteien. Diese "besorgten BürgerInnen" sind rationalen Argumenten leider nur bedingt zugänglich. Deshalb ist eine Situation entstanden, in der klassische ParteipolitikerInnen in Diskussionen dieser Klientel gegenüber kaum punkten können. Stattdessen würden die AfDler die Themen vorgeben (falls die Moderation dies zu verhindern suchte, käme prompt der Vorwurf an den Problemen vorbeizu´diskutieren) und es käme im schlimmsten Falle zur Bestätigung ihrer Opferrolle, weil der Eindruck "alle gegen einen" entstünde. Sollten es denVertreterInnen der Etablierten gelingen, die Hetzer argumentativ auflaufen zu lassen, sehen sich alle Dimpflmosers in ihrem Einduck von Politikerarroganz bestätigt. Wem also soll eine solche Diskussion nutzen? Wie die oben geschilderte Ausganglage entstehen konnte und welche Verantwortung die Etablierten, aber ach die Medien daran haben, ist eine andere Frage und die Antwort ist in jedem Falle differenzierter als die Krakeeler suggerieren.

    • @Joba:

      Die AfD profitiert davon, dass sie für Menschen, die den Kurs der Regierung in der Flüchtling- ( und Euro) Krise doof finden, die einzige verbliebene Wahlmöglichkeit ist, weil es in diesen Fragen keine Opposition mehr gibt. Alle anderen Parteien sind voll auf Merkelkurs bzw. würden ihn noch krasser fahren.

       

      Als Bayer kann man vielleicht noch CSU wählen. Alle anderen sehen nur in der AfD eine Alternative.

       

      Traurig aber wahr.

      • @Herbert Tok:

        Das stimmt wohl, überschätzt aber m.E. die Möglichkeiten nationaler Politik. Nicht umsonst ist Frau Merkel Physikerin und sie wird erkannt haben, dass der Preis einer wirksamen Alternative zu ihrer Politik im Lichte von §1 Grundgesetz zu hoch wäre. Probleme, die es auf der Welt gibt, lassen sich nur sehr gewaltsam aussperren und abdrängen. Wie soll die vielbeschworene Obergrenze denn umgesetzt werden? Fluchtursachen müssen wirksam bekämpft werden, aber das sagt sich leichtund ist sehr schwer getan. Das gehört zur Ehrlichkeit in der Debatte.

        Was die Täter von Köln angeht, muss man sie erst einmal geschnappt und jedem seine Taten einzeln nachgewiesen haben, um sie abschieben zu können. Dazu ist die Polizei personell zu schwach ausgestattet, sonst wäre es auch zu vielen Übergriffen gar nicht erst gekommen. Wollen Sie, Her Tok nun Flüchtlige einfach auf Verdacht abschieben, nur um sie loszuhaben, weil sowieso alle tendenziell Gauner und Unruhestifter seien? Dazu fällt mir nur ein: Tolle Alternative zu Merkel, fantastisch!

  • AfD in Wahlsendungen einladen?

     

    Ja, aber nur wenn die CDU, die SPD, DIE LINKE., die Grünen, die Piraten, die FDP, die CSU allesamt und in dieselben Sendungen eingeladen werden.

     

    In den letzten Monaten hat man eher ein Gegenteil gesehen, dass die AfD viel öfter im Fernsehen debattieren darf als beispielsweise DIE LINKE. oder die Grünen.

     

    Wenn in eine Sendung, bei der auch die AfD anwesend ist, nicht genügend Menschen eingeladen werden, die sich unter anderem mit der Politik und Gesetzen gut auskennen, so ist es für die Instrumentalisierung der Bevölkerung nach rechts ein leichtes Spiel.

  • Der SWR in Stuttgart versucht die AfD als normale politische Partei zu behandeln und zu fördern. So wurde z.B. eine ANweisung heraus gegeben den Begriff "rechtspopulistisch" nicht mehr im Zusmmenhang mit AfD zu benutzen. Nur die AfD sollte zur Elefantenrunde in Stuttgart zusätzlich eingeladen werden, die LINKE nicht. Den Kompromiss AfD und LINKE in einem Interview seperat zu Wort kommen zu lassen fand ich gut. Nun wird dieser für alle Wähler nützliche Kompromiss von der CDU torpediert.

  • Mit Demokraten kann man / sollte man dskutieren, mit Rechtsradikalen nicht. SPD und Grüne haben sich entschieden, die AfD als rechtsradikale Partei einzustufen. Das finde ich gut so.

    Leider tut der Autor so, als ob die AfD eine normale demokratische Partei wär. Damit liefert er den Nebel, indem die AfD weiter gedeihen kann.

  • JA! denn spd und grüne (balkankrieg, rüstungsgeschäfte etc,) sind auch dabei...

  • Das desaströseste Demokratieverständnis offenbaren aber die Grünen: vor vier Jahren nicht im Landtag, aber in der Elefantenrunde (mit wer weiss was für Tricks). Aber jetzt dagegen sein, dass andere auch dabei sind (auch wenns die AfD ist...). Da bleibt mir nur Kopfschütteln!

    • @Blacky:

      Die Grünen sind überhaupt nicht dagegen, dass die AfD dabei sind. Sie sagen sogar explizit, dass sie offen für eine Runde mit der AfD sind. Die Grünen weisen lediglich darauf hin, dass man damit "eine Bühne für populistische und rassistische Inszenierungen" bieten würde. Und das ist schon eine reale Gefahr. Als wären die AfD-Vertreter heute noch zu einer sachlichen Diskussion über Inhalte fähig - siehe Auftritt Höckes bei Jauch.

      • @user21617:

        Ursprünglich haben sowohl die Grünen als auch die SPD ihre Teilnahme abgesagt falls die AFD dabei ist. Erst als die Debatte darüber eskaliert ist kam diese Klarstellung

    • @Blacky:

      Solch infantiles Gehabe ist aber typisch für die gesamte politische Klasse. Da geht´s doch schon immer zu wie im Sandkasten.

  • Inhalte wären doch ein tolles Thema! Warum traut sich keiner, der AfD inhaltlich die Stirn zu bieten? Sind denn da alle Demokraten des Verstandes verlustig geworden?

    "Nut noch einmal zu Erinnerung: Demokratie – und die darin enthaltene Meinungsfreiheit – ist eben auch für Irre, Leichtgläubige, Minderbemittelte und, was ganz schlimm ist, für Menschen mit einer anderen Meinung. All dies gilt es auszuhalten und zu akzeptieren, solange es auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung geschieht. "

    https://wagnisdemokratie.wordpress.com/

    • @JBS_6623:

      Als würden potenzielle AfD-Wähler wirklich aufgrund der Inhalte AfD wählen.

       

      Das einzige, was öffentliche TV-Auftritte von AfD-Mitgliedern heute zur Folge haben, ist: Die AfD-Gegner finden die AfD nur noch alberner als vorher. Und die AfD-Anhänger sehen in ihren Führern entweder große Märtyrer oder große Symbolik-Helden (s. Höcke bei Jauch, der sich als Opfer stilisiert, jeder Konfrontation mit seinen eigenen Aussagen ausweicht und sich auf alberne Symboliken wie die Deutsche Fahne stützt).

  • Sitz Frau Dreyer auch nicht in so ein Gremium was Gelder für den SWR freigibt?

  • Herr Bax, überall in den Medien (inklusive im Bericht des SWR zu dem Thema) wird erwähnt, dass die Grünen 2011 bei der Elefantenrunde des SWR dabei waren, obwohl sie 2006 nicht den Einzug ins Landesparlament geschafft hatten. Vielleicht recherchieren Sie also nochmal, bevor sie behaupten, nur der Sitz im Landesparlament sei ein zulässiges Kriterium.

  • "Diskutiere nie mit Idioten. Sie zwingen dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung." (Quelle ist mir gerade entfallen)

    • @Perdita Durango:

      quod erat demonstrandum ...

    • @Perdita Durango:

      Mark Twain: “Never argue with stupid people, they will drag you down to their level and then beat you with experience.”

    • @Perdita Durango:

      Wie definieren Sie den wohl Idioten?

      Also mir ist die Quelle egal.

  • Der SWF wollte keinen Konflikt mit der Vorsitzenden der Rundfunkkommission der Länder riskieren. Kann ich verstehen. Wird die Lügenpresse-Rufe aber kaum zum Verstummen bringen.

     

    Klöckner wäre dämlich gewesen, den regierungskonformen Rahmen zu akzeptieren. Sie wäre da einer 1:2-Übermacht gegenübergesessen.

     

    Nicht vergessen sollte man auch, dass neben der AfD auch die FDP und die Linke betroffen sind.

  • Na dann hat der Klimawandel auch noch was gutes wenn es bald dann auch Bananen gibt in der BRD.

  • Malu Dreyer boykottiert die Elefantenrunde, wenn die AFD dabei ist.

    Julia Klöckner boykottiert die Elefantenrunde, wenn die AFD nicht dabei ist.

     

    Alles klar?

    • @Friderike Graebert:

      Nein, Frau Graebert, Julia Klöckner boykottiert die Runde nicht wegen der AFD, sondern wegen der FDP, die, so die Aussage, "selbstverständlich in die Runde gehört". Die FDP wird auch als "Wunschkoalitionspartner" der CDU in RLP genannt. Also vorsichtig mit Unterstellungen.

    • @Friderike Graebert:

      Genauer gesagt boykottiert Klöckner die Elefantenrunde weil die FDP nicht dabei ist. Und weil Sie in dem strunzdummen Verhalten von Rot-Grün eine passable Chance zur politischen Profilierung gesehen hat.

       

      Vielleicht sind auch Ideale und/oder Prinzipien im Spiel, keine Ahnung. Dafür kenne ich Frau Klöckner zu schlecht.

    • @Friderike Graebert:

      "Der Verweis auf die hohen Umfragewerte der AfD allein genügt nicht, um jetzt eine Einladung zu begründen, denn die hatten andere Parteien zu anderen Zeiten auch."

       

      2011 wurden die Grünen (völlig zu Recht) nur aufgrund der Unfragewerte eingeladen. Diese Änderung nun wieder zurückzunehmen weil wir es hier mit populistischen Rattenfängern zu tun haben hat Geschmäckle wenn man sich andererseits die Neutralität der Medien anheften will.

    • @Friderike Graebert:

      Hauptsache ist es daß in in dieser "Mausrunde im Mediensturm" sich jeder und jede als "demokratisch" und überhaupt "besser" profilieren kann. Auf Inhalte kommt es nicht mehr an. Inhalte sind zu heikel um noch diskutiert zu werden, und an einer echten Diskussion besteht schon lange kein Interesse mehr - deshalb auch die zunehmende Funktionslosigkeit des Parlaments.

      • @Ulrich Frank:

        Also gut Inhalt.

        Wieviel Flüchtlinge wollen sie noch aufnehmen?

        1 Million, 2 Millionen, 5 Millionen oder die geschätzten 55 Millionen die weltweit als Flüchtlinge definiert sind und somit bei unserem unbegrenzten Asylrecht theoretisch das Recht haben hier her zu kommen?

        Bleibt die Grenze weiterhin offen auch wenn - und so unwahrscheinlich ist das im Moment nicht - wir das ganze alleine in Europa alleine regeln müssen?

        Und wenn wir die Grenze nicht schließen können (Schießbefehl), wie tragen wir Sorge, dass Flüchtlinge in genau den Ländern bleiben wo die EU sie umverteilt - sollte das auf wundersame Weise doch noch klappen? Mit Schießbefehl, dass keiner das Land verlässt?

         

        Und jetzt stellen sie sich vor genau diese Fragen müsste Manu beim TV-Duell live beantworten.

        • @Thomas_Ba_Wü:

          wieso nicht, muß doch machbar sein für die politprofischwätzer.

           

          einfach nur die konsequenzen weiter denken:

          grenze zu, zaun rum. folgen: schlepper werden besser, schlepperkosten steigen, wege werden raffinierter, mittelmeer wieder voller mit kinderleichen.

          "rückstau" im balkan und in nordafrika, leute werden unzufrieden und unruhig, "unruhen" (tolles wort ! ) "entstehen", mehr militär und verschwundene in tunesien, ägypten, lybien, mehr widerstand und untertauchen, mehr "terroristen".

          mehr leute die nix mehr zu verlieren haben, mehr "flüchtlinge", die noch mehr diffamiert werden, jagdszenen in duschland, sicherheit und söder als einzige retter, söder läßt sich einen mittelbart wachsen und kämmt sich die haarsträhnen weiter nach rechts.

          staatsbesuch bei trompetenpräsident trump und außenministerin palin.

          bewachte mauer von mexiko bis südtürkei. endlich sicher, big brother is watching this, gott sei dank.

          rauchen, bärte und schleier werden verboten wg terrorismusverdacht (in kasachstan schon erfolgreich praktiziert, keine terroristen mehr dort !). nur noch rassenreine deutsche unterwegs, die nachweislich alle friedlich, nett und hilfsbereit sind, fleißig und in die arbeit gehen, freuen achten, den rasen mähen und den müll trennen. geht doch, oder ?