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Das Assad-Regime bestellt aus einer Reihe von Cousins mit mafia-artigen Bereicherungsmethoden.
Seit den 90ern wurde privatisiert und diese Cousins haben sich die wichtigsten Firmen einverleibt.
Die Mathoden des älteren Herrschers Hafis wurden von dem jüngeren Bashar fortgesetzt. 1970-2000. und noch weitere Jahrzehnte?
Was würden Sie sagen, wenn Sie 1970 geboren sind und nichts anderes erlebt haben als Drohungen und Gewalt und dazu sagen müssen "und ich liebe unseren Präsidenten".
Das syrische Regime ist nicht das einzige auf der Welt, das die Bevölkerung, die es nicht mehr braucht, rausschmeißt.
Das geschieht auch mit den GriechInnen durch das Bundesfinanzministerium.
Dagegen ist jeweils Protest legitim.
Zu Beginn der Proteste nannte Assad alle Protestierenden "Terroristen".
Verwerflich ist, dass dies eine Mehrheit der nicht von Krieg Betroffenen in Deutschland ebenso imaginieren -
Ulrike Meinhof lebt in den Herzen weiter, aber die Städte Syriens ausbomben und aushungern ist okay.
So erzeugt man den Hass erst.
Keine der westlichen Regime möchte die Regime im Süden stürzen. aber die Einwohner! wie in Burkina Faso 2014.
Dass das Assad-Regime verbrecherisch ist, und demokratische Proteste dagegen, u. U. auch unter Anwendung von Gewalt, legitim sind, steht außer Frage. Dennoch: Nicht jeder der Gewalt anwendet ist unterstützenswert (Islamisten z. B.) und die Frage nach dem Danach ist so einfach nicht. Viel zu oft wird ein blutrünstiger Diktator gegen einen anderen, vielleicht noch blutrünstigeren, ausgetauscht, oder Länder versinken im totalen Chaos. Wie gesagt, Libyen ist heute ohne den zweifellos verachtenswerten Gaddhafi auch nicht besser dran.
Die Rolle des Westens in diesem Konflikt sollte sich darauf beschränken, die Not der Menschen zu lindern, und alle diplomatischen Bemühungen auszuschöpfen, das Morden zu beenden. In dieser Hinsicht gibt es sicher massiv Luft nach oben.
Das vielfältige militärische Eingreifen vonseiten des Westens in den letzten Jahrzehnten sollte uns eine Lehre sein. Denn von den hochtrabenden Zielen, mit denen diese Einsätze immer begründet wurden, wurde nichts erreicht, ganz im Gegenteil.
Ja die westlichen Regierungen haben viele Fehler gemacht:
zwischen Irak-Invasion und Rumstehen in Afghanistan - in allen Varianten.
Dabei muss aber erstmal sachlich erörtert werden: wie kann der Massenmord gestoppt werden, wie kann geholfen werden?
Sind Verhandlungen wirkungsvoll?
Das war eine Frage im Sept.-Dez.2011.
Das ist jetzt anders.
Sehen Sie auch den neuesten Beitrag auf: http://www.kristinhelberg.de/
Libyen ohne Gaddafi: eine Gesellschaft, der wichtige Strukturen fehlen. Es ist sehr traurig.
Aber nicht einfach Luftwaffe machen lassen. und nicht sich der Illusion hingeben: hätten die Leute halt nicht protestiert, hätten sie nicht Gaddafi gestürzt, dann wäre alles in Ordnung.
Das war es nie.
Es gab Söldner, aber natürlich nicht alle Arbeitsmigranten aus dem subsaharischen Afrika. usw.
Sehr guter Kommentar von Bente Scheller.
Erste Maßnahme muss sein:
Abzug des Assad-Regimes und seiner Clans, die seit 1970 die Bevölkerung mit vielfältigen Formen räuberischer Erpressung gefangen halten.
[...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
Was schlägt der Autor konkret an Maßnahmen vor? Irgendwie wird sich der Westen ja seiner Meinung nach militärisch beteiligen müssen. Wer macht das? Und wie soll das aussehen? Und was ist, wenn am Ende dabei ein zweites Lybien herauskommt, oder noch viel Schlimmeres?
Ich verteidige weder Assad noch die Bomben Russlands. Assad ist ein Schlächer, der dieses ganzes Blutvergießen hätte verhindern können, wenn er einfach abgedankt hätte. Und Russland betreibt geopilitische Spielchen unter Anwendung militärischer Mittel, was immer abzulehnen ist.
Aber mehr als 'Stoppt das Morden' vernehme ich nicht. Mit der Argumentation kann man auch eine Invasion gegen Nordkorea rechtfertigen, wo Millionen Menschen von einem Soziopathen tyrannisiert werden und permanent vom Hungertod bedroht sind.
Man sollte schon konkrete Vorschläge machen, die am besten keine direkte Konfrontation mit Russland zur Folge haben, und auch über die daraus resultierenden Konsequenzen nachdenken. Alles andere ist: Gesinnungsethik.
Maßnahmen könnten sein:
1. Abzug der islamistischen Milizen aus Aleppo unter internationaler Aufsicht. Nicht in das Gebiet Assads, sondern in neutrales Gebiet. Entwaffnung der Milizen. Juristische Aufarbeitung der Kriegsverbrechen. (-> kurzfristig wirksam)
2. Schaffung von sicheren Fluchtmöglichkeiten für syrische BürgerInnen, die von Assads Schergen verfolgt werden, nach Europa und Nordamerika. (-> kurzfristig wirksam)
3. Verschäfung der politischen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen alle Staaten, die mit Assad zusammenarbeiten. (-> mittel- bis langfristig wirksam)
4. Langfristiges Ziel: Ein Syrien ohne Assad und die schlimmsten Kriegsverbrecher des Regimes. Juristische Aufarbeitung, ggf. Wahrheitskommissionen. (Vorbild ist Deutschland nach dem 2.WK, nicht Irak nach dem 3.GK).
Krieg den Palästen, Frieden dem Palast des Diktators, scheint die zynische Devise derer zu sein, die hier lauthals das Vorgehen des Schlächters Assad und Russlands mit allen Mitteln verteidigen. Manchmal fass' ich mir nur noch an den Kopf. Diese angeblich so friedensbewegten, sollen mir bitte nicht erzählen, dass es ihnen um Demokratie und Menschenrechte ginge. Es ist ihnen schlichtweg sch...egal was mit den Menschen dort passiert.
"Demokratie und Menschenrechte", das sind sie unsere westlichen Werte, die uns lieb und teuer sind. In Europa seit der Aufklärung über hunderte von Jahren gewachsen. Passt das gleichsam für den Nahen Osten, Afrika, die gesamte Welt? Müssen wir es gar mit Feuer und Schwert in der Welt verbreiten? China, Norkorea, Ägypten, Syrien?
Experiment Afghanistan: Grün/roter Versuch, Demokratie und Menschenrechte in einer archaischen Gesellschaft zu etablieren.
Versuch macht kluch - offenbar nicht alle.
Fragen Sie mal die Menschen, die hier in Deutschland in Flüchtlingsunterkünften leben, was Sie vom Konzept der Menschenrechte halten.
Dafür haben einige von denen ihr Leben ristkiert!
Und Sie wollen uns erklären, dass dieses Konzept im nahen Osten fremd ist oder was? Warum sollte es das sein?
Ich bin schon bei der Unterzeile der Überschrift genervt. "... mit Hilfe Russlands einen Massenmord". Massenmord ? Kampf gegen kopfabschneidende Wahnsinnige nennen Sie Massenmord ? Ja, was wollen Sie denn tun ? Vielleicht eine hübsche Peition auf Büttenpapier dem IS rüberschicken, daß die bitte sehr mal mehr auf Menschenrechte und so.... Wie naiv sind Sie denn ? Amerikanische Bombem gut, russische Bomben schlecht ? Was ich allerdings in der Unterzeile gut finde, ist der Hinweis, daß die Friedensbewegung nichts tut. Vielleicht sollte sie nämlich was tun. Nämlich das, was schon in ihrem Namen steht: Friedensbewegung. Genau: sich bewegen. Vielleicht mal sich nach Syrien bewegen. Dort direkt Frieden machen. Die anderen machen doch immer alles falsch, oder ?
Bisschen andere Sichtweise.
https://www.freitag.de/autoren/daniela-dahn/die-guten-und-die-boesen
Passend, dass der verlinkte Artikel unter dem Schlagwort "Märchen" erscheint.
Anders als der Artikel oben ignoriert der Artikel im Freitag die Genese des Konflikts. Nach Lesart des Freitag hat es keine Demonstrierenden in Syrien gegeben, niemanden, der friedlich gegen ein brutales Regime protestiert hat. Nein, es war nur wieder die PR-Abteilung des Pentagon, die uns allen einen Bären aufgebunden hat! Tatsächlich gehts mal wieder nur um das Eine (...wie auch schon in der Ukraine - gähn...): Um Rohstoffe! Zitat aus dem Freitag-Text:
"Denn was heißt hier, der Westen versuche jede Regierung zu stürzen, die ihm nicht gefällt. Die Vorherrschaft im Nahen Osten ist Voraussetzung für unser heimisches Wohl. In dieser Gegend gibt es überall Öl."
Als könnten sich die Staaten des Westens das Öl nicht einfach kaufen. Kein Ölstaat kann darauf verzichten sein Öl zu verkaufen. Warum sollte es also in Syrien erobert werden müssen? Aber solche Fragen stellt sich der Freitag offenbar nicht. Dann funktionieren die eigenen Märchen nämlich nicht mehr.
Was ist denn Ihre These für den Irak-Krieg, wenn's das Öl nicht war?
Zitat John Kerry: "(...) damit dieses Land innerhalb von zehn Jahren vom Öl des Nahen Ostens unabhängig wird und unsere Söhne und Töchter nicht mehr für dieses Öl kämpfen und sterben müssen.“
In dem Artikel geht es um den Krieg in Syrien. Dort ist Öl sicher nicht der auslösende Faktor für den Konflikt gewesen.
Der 2.Irak-Krieg hat mehrere Auslöser. Öl mag dazu gehören, ist aber sicher nicht der einzige Faktor. Es ist ein Gemisch aus naivem Weltverbesserungsdenken der Neocons, Rachegelüsten eines Clowns und ja, auch wirtschaftlichen Interessen der amerikanischen Eliten.
Die populäre one-size-fits-all-Erklärung passt aber eben nicht auf Syrien.
Frau Schaller fragen sie mal ne Rüstungsfirma und ihre Aktionäre ob sie für Krieg oder Frieden sind?
Wie geht das Mantra der Kanzlerin?
"Wir dürfen die Märkte nicht beunruhigen"
@9076 (Profil gelöscht) Haha, Sie haben Recht! Wir brauchen sofort einen Exportstopp für die deutsche Fassbombenindustrie! Dann wäre in Syrien ganz schnell Ruhe!
Was der Artikel nicht klärt, mit welchen Recht fordern er der Umsturz?
Sind das Postkolonialistische Träume? Wir Wissen, was gut für euch ist - ihr Araber?
Es gibt keine Legitimition, dass Saudi Arabien und Katar einen Aufstand bewaffnen, der lange schon überwiegend aus Söldnern besteht. Daher müsste eine Friedensbewegung vor deren Botschaften demonstrieren, den sie befeuern den anhaltenden Krieg und behindern jeden Fortschritt für die syrische Opposition, die sich schon lange von den Kämpfern distanziert.
Und was das Postfaktische angeht, wenn wir von Massenmord sprechen, welche Zahlen gibt es aktuell aus Syrien?
Wieviele sterben in Mossul und Jemen?
Die Frage die am Ende bleibt, warum und mit welchen Recht führen wir dort Krieg?
Ich kann keinen Grund und Recht erkennen.
@Struppi "Dabei übergehen sie geflissentlich, dass die syrischen Proteste in den ersten Monaten 2011 im Wesentlichen genau daraus bestanden: aus Menschen, die zum Zeichen dessen, dass sie unbewaffnet sind, mit erhobenen Händen „Silmi, silmi“ – „friedlich, friedlich“ – skandierend durch Syriens Innenstädte zogen und dafür immer brutaler von der Armee angegriffen und vom Geheimdienst verfolgt wurden."
"Die Frage die am Ende bleibt, warum und mit welchen Recht führen wir dort Krieg?"
Gewohnheitsrecht.
Die Huthis im Jemen sind eben die falschen Rebellen. Es gibt gute und schlechte Rebellen... Ab uns zu werden aus schlechten auch gute Rebellen, soll vorkommen...
Medien müssten die Menschen (Medienkonsumenten) rechtzeitig aufstacheln, bis "Gehet hin, schafft Freiheit, Demokratie , Menschen-/Frauenrechte und Frieden".
Aber westliche Politiker, auch Frau Merkel, treffen sich gerne mit dem saudischen Königshaus. Die Saudis sitzen nicht nur auf einer Menge schwarzen Goldes, womit sie den Weltmarkt beeinflussen können. Die Saudis sind auch zu Spenden bereit, z.B. an Clintons. Oder man zeigt sich spendabel , fördert z.B in Deutschland ein paar Moscheen.
Da will man doch keinen Mob per Medien in Gang setzen...
Es würde ja vielleicht gar nicht darum gehen, auf der Straße sich für eine der Parteien stark zu machen, sondern nur sein Entsetzen und die Trauer über das was geschieht auszüdrücken.
Das das nicht geschieht liegt wohl daran, dass nicht die USA in diesem Fall als Urheber des Schlachtens ausgemacht werden kann.
Obwohl diese Sichtweise ja einigen der Assad/Putin-Freunden in diesem Forum und wohl auch in der Friedensbewegung durchaus zu eigen ist.
Friedensbewegung heißt ja eigentlich, man ist gegen den Krieg und will dass er beendet wird. In diesem Fall schweigt man zu den Massakern und empfiehlt kaltschnäuzig den Rebellen, sie mögen sich doch ergeben.
Um sich dann eben kampflos abschlachten zu lassen. Wer das nicht für möglich hält, ist entweder dumm oder völlig gleichgültig.
Noch nie war es so offensichtlich dass es sich bei dieser Bewegung um eine krude antiwestliche bigotte Versammlung von Heuchlern handelt.
Wenn 2 sich streiten und einer drückt einem der Streitenden ein Gewehr in die Hand...dieser erschießt den anderen, hat derjenige, der das Gewehr übergab eine Mitschuld am Tod. Das gilt auch für die USA. Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung mit Millionenbeträgen sind weithin bekannt, in großen US-Zeitungen nachzulesen. Weil diese z.B. von einer Clinton mit Stolz hinausposaunt wurden. Und erst unlängst beschloss der Kongress Manpads zu liefern. Syrische, russische oder sonstwas Flugzeuge abzuschießen, wird den Krieg und die Eskalation befördern, statt mildern. Und das geschieht von Anfang an.
Fakt ist: diese sog. Rebellen sind mehrheitlich Jihadisten und das teils querbeet von der Welt. Deutschland beklagt ja sog. radikalisierte Syrienrückläufer.. Von Bürgerkrieg lässt sich so schon mal nicht sprechen. Fakt ist: Menschen aus Ostaleppo fliehen in Regierungsviertel. Wohl kaum weil sie masochistisch veranlagt sind und sie dort Fassbomben erwarten. Fakt ist: dort wo die Regierung herrscht, ohne Störfeuer und Angriffen sog. Rebellen, kein Krieg ist. Fakt ist, dass sog. Rebellen mehrfach zum friedlichen Abzug aufgefordert wurden, teils geschehen, und auch - wie bereits vor Jahren- Amnestie ausgesprochen wurde.
"Fakt ist: Menschen aus Ostaleppo fliehen in Regierungsviertel. Wohl kaum weil sie masochistisch veranlagt sind und sie dort Fassbomben erwarten."
Fakt ist auch (sofern mensch in Kriegszeiten an Fakten glaubt), dass einige der Menschen, die in Regierungsviertel fliehen auf einmal verschwinden. Wo diese Menschen bleiben ist Spekulation. Die bisherige Erfahrung mit dem Regime lässt aber nichts Gutes vermuten.
Fakt. Fakt. Fakt.
Man könnte direkt marschieren auf Ihren Beitrag.
"Beim Sterben wegsehen
Präsident Assad begeht mit Hilfe Russlands einen Massenmord im Osten Aleppos. Die Friedensbewegung schaut weitgehend tatenlos zu."
lautet die Überschrift. Die Intention ist, wie so häufig, klar. Denjenigen, die nicht die zu veröffentlichende Meinung vertreten, soll ein schlechtes Gewissen gemacht werden. Womöglich heißt's irgendwann Kollektivschuld bzgl. Leuten die keine diesbezügliche Macht besitzen, keine polititischen Entscheidungsträger sind und auch keine Kämpfer auf einer der beiden Hauptseiten. Aber die Leute, die ihr Leben leben, auf dem Sofa sitzen, wie es immer so schön heißt, machen sich quasi schuldig.
Schön Hr. Hawkins, dass das bei Ihnen nicht so ist. Sie unternehmen so viel... das zollt mir Respekt ab, ich muss schon sagen... da haben Sie Einiges auf sich genommen, die offizielle Meinung zu übernehmen...Respekt...
@Jens Egle Ach wissen Sie, Mr. Marschmusik, wenn ich Propaganda sehen will, dann wähle ich RT Deutsch, da wird einem der Unsinn wenigstens von hübschen Frauen präsentiert.
@88181 (Profil gelöscht) Was Sie jetzt Tolles gemacht haben, sagten Sie aber nicht. Ich mein, wenn Sie sich so gegen eine Friedensbewegung wenden. Waren Sie etwa vor Ort als Rebell aktiv, wie viele Europäer? Und was hat das mit RT zu tun?
Leider muss ich Ihnen zur Bewertung der Friedensbewegung Recht geben.
Umso wichtiger also, selber aktiv zu werden und Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden zu setzen.
Die vielzeiligen Erklärungen hier, warum man nichts tut, sind nur beredte Zeugnisse davon, dass die Zivilgesellschaft dem Morden weithin ohne Empathie zusehen will - oder sich ganz abwendet. Beides zeigt eine Haltung, die aus einem abgrundtiefen Werteverlust resultiert.
Ich freue mich, daß es noch andere Leser/innen hier gibt, die einen Anspruch an die 'taz' stellen, der dem 'Gründungsmythos' entspricht. Sie wurde mal als 'alternativ' gegründet, und auch, um die 'unterdrückten Nachrichten' zu veröffentlichen, die die anderen verschweigen. Aber so wie die Grünen langsam schwarz werden, wird es auch dir 'taz'. Wenn jetzt die 'taz' zum verlängerten NATO-Sprachrohr wird: brauchen wir sie dann noch? Können das die Anderen nicht viel esser ??
Also, lange halte ich mein Abo nicht mehr - ich wäre mit 'BILD' wahrscheinlich auch gut bedient, oder?
Ich wäre ja schon froh, wenn diese dümmliche(!) Debatte "Russland vs. USA" mal die Klappe halten würde.
Syrien war schon vor 2011 ein Eldorado für Geheimdienste und Folterer - von beiden Seiten! Dort streiten sich die Beherrscher des Öls um die Vorherrschaft, inklusive Israel, Iran, Saudi-Arabien und alles, was in dieser Region glaubt, ein Recht auf Gewalt und Töten zu haben. Es soll nur alles schön beim alten bleiben. Deswegen sind im Grunde weder der Westen noch alle anderen gegen den Assad-Clan gewesen - den "Garanten der Stabilität".
Ein syrisches Volk stört da nur.
Nichts auf der Welt ist undurchsichtiger und verworrener als die Fronten des innerislamischen Bürgerkrieges. Sich da als Kriegspartei einzumischen um Frieden, Demokratie und Menschenrechte zu bringen ist pure Hybris.
P.S: Aleppo wurde von "Rebellen" erobert, die von Außen kamen. Einen Anti-Assad Aufstand gab es da nie. Assads Truppen sind in dem Fall die Befreier.
" Einen Anti-Assad Aufstand gab es da nie. Assads Truppen sind in dem Fall die Befreier."
Wer waren dann die Demonstrierenden, die in den Folterkellern der Befreier gelandet sind?
Tag für Tag Bomben der "Rebellen" auf West-Aleppo, noch am Freitag wieder 11 Menschen getötet, über 60 verletzt, in diesem Krieg seit 2011. Ihnen unbekannt?!. Ja, ein Leben im "Postfaktischen". Ein Staat wird angegriffen, von allen Seiten, und türkische Panzer marschieren ein, wie Nazi-Deutschland 1939 in Polen. Und wo bleibt Ihr Aufschrei, Frau Scheller? Ein Panzereinmarsch. Wie 1939. Aber Sie schreien nicht gegen Invasoren, sondern gegen die, die überfallen werden. Postfaktisch! Islamistische Mörderbanden werden "Rebellen" genannt! Sie schneiden einem kleinen Jungen den Kopf ab, vor laufender Kamera. Und die "Rechtfertigung" von Sydow beim "Spiegel"? Das Kind hätte einer Miliz von Assad angehört. Ein unfassbares Elend haben vom Westen finanzierten Mordbanden für Aleppo gebracht, dazu die grausamen Todesurteile der beiden Scharia-Gerichte in Ost-Aleppo. Kennen Sie gar nicht? Sehen Sie sich wenigstens die Bilder der dortigen "Regierung" ( dem Council) an, um zu wissen, was das für Mörder sind. Und informieren Sie sich über Weißhelme als Leichensammler von Al Nusra. Die Inszenierungen der Weißhelme, erst schreiend unter Trümmern, dann lachen beim Selfie.
@robert2112 "Jede Diskussion über das, was sich in Syrien abspielt, läuft Gefahr, mit den Totschlagargumenten, es sei komplex und man könne ja nicht so genau wissen, abgebügelt zu werden. Vieles kann man in der Tat nicht genau wissen, doch dass ein Massenmord stattfindet, dass über 90 Prozent der getöteten ÄrztInnen, JournalistInnen, ZivilistInnen auf das Konto des syrischen Regimes und seiner Verbündeter gehen, schon. Mutige BürgerjournalistInnen und syrische MenschenrechtsaktivistInnen dokumentieren das Geschehen minutiös – und unter Berücksichtigung aller Opfer. Westliche Journalisten haben große Risiken in Kauf genommen, solide Recherchen aus dem Herzen des Konfliktes zu liefern."
Frau Scheller, wo ist die von ihnen angemeldete Demo gegen den Krieg und das Massensterben in Syrien?
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran :)
Glauben Sie im Ernst Frau Scheller, dass massenhaft ausgetragener Protest auf der Strasse irgendeine Wirkung zeigt?
Hat der Protest gegen TTIP/CETA irgend etwas nachahltig verändert? Nein.
Auch gibt es keinen nennenswerten Protest gegen das wiedererstarken der Rechten Parteien, gegen Brandanschläge oder gegen den braunen Terror in Deutschland, der seit der Wende mindestens 200 Todesopfer geforfert hat.
Es gibt keinen Protest mehr gegen amerikanische Menschen- und Völkerrechtsverletzung ebenso wenig gegen die Bombardements der Russen in Syrien.
Es gibt keine Protestkultur mehr.
Seien wir mal ehrlich, es ist auch garnicht erwünscht.
Horst Köhler durfte seinen Hut nehmen nachdem er ausplauderte, dass wir nicht die Freiheit am Hindukusch verteidigen, sondern Ressourcen-Kriege führen.
Unser Wohlstand basiert darauf das wir in geopolitischen und geostrategischen Dimensionen denken müssen.
Bei den Bösen heisst das Krieg, bei den Guten Intervention.
Ich behaupte ein Großteil der Menschen ist müde geworden, abgestumpft, gewöhnt an die Kriegsnachrichten und Bilder des sterbens. Es scheint als findet eine Art Verrohung statt.
Frei nach Wolfgang Neuss: Man sollte alle, die ein Eingreifen des Westens in Syrien fordern, zum Kämpfen nach Syrien schicken.
Liebe Frau Scheller, liebe taz !
Warum sollte es einen Aufschrei von Privatpersonen gegen Russland geben, wenn die meisten Medien seit Jahren bereits kreischen ?
Ist es Ihnen immer noch nicht laut genug ?
[...]
Ich verstehe nicht, warum die taz sowas braucht.
Macht doch wenigstens einen Pro- und einen Contra-Artikel, damit man sich sein eigenes Bild machen kann.
Dann - und nur dann dürft Ihr oben drüber schreiben: Debatte !
Denn so wird das nichts, das kann Euch ein Kind im Sandkasten garantieren !
[...] Beitrag teilweise gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
"Macht doch wenigstens einen Pro- und einen Contra-Artikel, damit man sich sein eigenes Bild machen kann."
Wahrscheinlich findet sich in der Redaktion einfach niemand, der oder die Folter und Fassbomben rechtfertigen will.
Warum die taz so etwas braucht?
Na, weil es einen Teil der Wahrheit darstellt.
Und dafür hat die taz sogar eine eigene Kolumne - ich Gegensatz zu SPON oder ZON.
Daher gilt, was schon in einem klassischen Deutschen Volkslied gesungen wird:
Wenn nicht taz - wer dann?
Das "Morden" in Aleppo könnte so fort aufhören, wenn die gemäßigten, demokratischen Rebellen ihre Waffen niederstrecken würden. Sie scheinen ja die einzige "vernünftige" Partei in diesem "wahnsinnigen" Krieg zu sein. Wären Putin, Assad und die Iraner wirklich diese Menschenschlächter wie sie dargestellt werden, wüsste ich nicht was Demonstrationen und CDU-Petitionen da bringen sollten. Und wer sich an Fassbomben stört, könnte sich ja auch mal für eine Lieferung amerikanischer Drohnen und anderer Präzisionswaffen an Assad einsetzten, dann würde es so sauber, zivilisiert und human zu gehen wie dieser Tage in Mossul.
@Sandor Krasna ... oder noch präziser wie im Jemen
Es ist erschreckend, wie sich hier in der Diskussion schon wieder Ausreden ansammeln, um das Nichts-tun schön zu reden. Für sich und alle anderen.
Ja - es sind Ausreden, denn am Ende geschieht nichts. Der Protest gegen den Krieg ist eben NICHT sichtbar. Und vor diesem Hintergrund sind auch Online-Petitionen und Klick-Internet-Aktion längst nur noch Ersatzhandlungen, die Empathie eben nur noch simulieren.
Ja - ich bin privilegiert. Ich kann es mir leisten, nach Berlin zu fahren mit dem Zug, um mich dort vor eine Botschaft zu stellen. Und ich habe genug Erfahrung mit Polizisten, dass mich eine Befragung der Sicherheitsleute nicht aus der Ruhe bringt.
Aber JEDE/R kann bei sich zu Hause tätig werden, und Zeichen gegen den Krieg setzen. Wo sind die weißen Bettlaken aus den Irak-Kriegen? Genau - Ausreden des Nichtstun, die das Internet verstopfen.
Niemand hält Sie ab, nach Syrien zu reisen und sich dort einer Kampf-Gruppe anzuschließen. Also Rebell zu werden, der, solange er in Syrien agiert, von unseren heimischen Medien hofiert wird. Fall Sie es überleben und dann zurückkommen, gelten Sie aber als sog. radikalisierter Rückkehrer und werden vom Verfassungsschutz observiert, wenn nicht gar gleich weggesperrt. Da Deutschland solche "Rebellen" selbst nicht haben will. Da ist das dann Sicherheitsrisiko...
Zu demonstrieren heißt sich zu zeigen, demonstrare, sich einer Sache, einer Seite, anzuschließen. Die Entscheidung, welche Seite nun, fällt einigen Menschen ziemlich schwer. Sie für sich haben sich wohl entschieden. Aber Sie können nicht erwarten, dass das "alle" tun. Und woher wissen Sie, dass Sie auf der richtigen Seite stehen? Als ob Ihnen irgendeine der beteiligten Kriegsparteien von sich aus sagen würde: "wir sind die Bösen, wir sind schuld an allem".
Ich kann grundsätzlich pazifistische Haltungen nachvollziehen. Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin, ist immer noch die beste Utopie. Aber dann müssten wir alle wie buddhistische Mönche verhalten, uns grundsätzlich aus allem heraushalten.
@JBS_6623 Sie sollten vielleicht nicht nach Berlin sondern nach Aleppo fahren. Warum sollen andere für Ihre Überzeugungen den Kopf hinhalten?
"Ja - es sind Ausreden, denn am Ende geschieht nichts."
Ich rede jetzt mal nur für mich, ich habe nicht alle anderen Beiträge gelesen. Ich stelle mich nicht auf die Straße weil es in diesem Fall keine Besserung bringen wird.
Das ist keine Ausrede ich sage Ihnen ins Gesicht: Das was Sie da vorschlagen hilft keinem einzigen Syrer im Kriegsgebiet! Vielleicht können Sie sich dadurch einem Gefühl von Hilf- und Machtlosigkeit entledigen. Das ist aber auch schon alles.
Wenn Sie anderer Meinung sind dann sagen Sie mir doch bitte ganz klar welche Besserungen man Ihrer Meinung nach durch Protest für Syrer erreichen kann.
“Die Bundestagsabgeordneten Franziska Brantner und Norbert Röttgen starteten eine Onlinepetition gegen das Wegschauen”
Welches Wegschauen bitte? Die ganze Welt sieht zu, zuschauen ändert nur leider nichts. Auch Protest kann daran nichts ändern. Es wäre heillos romantisch anzunehmen das ein Protest im Western Putin oder Assad auch nur im Geringsten kratzen würde.
Das Schaffen von Bewusstsein wird hier von vielen als Allheilmittel betrachtet. Das ist es aber nur unter bestimmten Umständen und diese Umstände sind hier einfach nicht gegeben. Auf mich wirkt es naiv und hilflos sich auf die Straße zu stellen und gegen etwas zu protestieren das ~4.000 km weit weg passiert und das von den Menschen die den Protest wahrnehmen nicht im Gerinsten steuerbar ist.
Man könnte militärisch interventionieren aber dann schlägt man einen Pfad ein der auf jeden Fall entbehrungsreich ist ohne das ein Erfolg garantiert ist. Abgesehen davon fehlt der Rückhalt für eine solche Mission in der Bevölkerung völlig. Sowohl in Deutschland, als auch in den USA und ohne die wird es nicht passieren.
Im Großen und Ganzen hat ihr Artikel eine gewisse Berechtigung. Ich bin kein Mensch der auf Plätzen oder Straßen demonstrieren kann, rege mich aber immer wieder furchtbar über die gelesenen Artikel auf und weiß bei dieser Thematik nicht in wie fern ich mich da einbringen könnte.
Gegen die USA?:
Wäre die USA nicht als Unterstützer einiger Milizen tätig, würde Assad, Putin und der Iran wahrscheinlich längst über die gesamte Region hergefallen und hätte alle aus der Zivilbevölkerung, die Assad nicht treu ergeben sind getötet.
Gegen Russland und Iran?:
Wäre Russland nicht eingeschritten, hätte sich wahrscheinlich eine völlig andere Situation ergeben, weil sich der Rest der Welt heraus gehalten hätte. Es würde wohl eher versucht worden Assad über Sanktionen zu schwächen, was allerdings wenig bis nichts genutzt hätte, da er genug Rückhalt bei anderen Despoten der Region hatte.
Es ist sehr schwierig sich über diesen Konflikt eine halbwegs plausible Meinung zu bilden, zu dem die Medien je nach Gusto unterschiedlich berichten.
Die Friedensbewegung hat wahrscheinlich ebenfalls mit diesem Desaster zu kämpfen.
Es wäre allerdings schon hilfreich, den Menschen die betroffen sind eine helfende Hand zu reichen, anstatt sie zu verteufeln. Die Meisten verdienen Hilfe!!!
"Wäre Russland nicht eingeschritten, hätte sich wahrscheinlich eine völlig andere Situation ergeben, weil sich der Rest der Welt heraus gehalten hätte."
Der Rest der Welt war längst dort, als die Russen aktiv eingegriffen haben.
"Es würde wohl eher versucht worden Assad über Sanktionen zu schwächen,"
Sie wissen schon, dass die Sanktionen des Westens selbst die Einfuhr medizinischer Güter in Syrien verhindert?
Wenn Sie sich eine Meinung bilden möchten, dann wäre der erste Schritt, sich zu informieren.
Auch Mossul wird bombardiert. Auch in Mossul sterben neben den islamistischen Machthabern auch viele unschuldige Menschen, nur eben durch die Hand des Westens. Warum diese leicht durchschaubare, russlandfeindliche Propaganda?
Kann man sich drüber streiten, ob "der Westen" nicht einfach seine Reputation verlor, als er begann, Jihadisten als moderate Opposition zu unterstützen und gleichzeitig radikalisierte syrische Rückläufer aus Europa beklagt. Dass eine Friedensbewegung da vor den Kopf gestoßen ist, ist klar. Unterstützt man doch das, was seit Jahren angeblich bekämpft wird... Die Frage sei erlaubt, ob "der Westen" das Recht hat, seine Vorstellungen mit Waffengewalt und Waffenlieferungen eben auch an beklagte Rückläufer durchzusetzen. Und das in Kooperation mit äußerst fraglichen Staaten wie Saudi Arabien... Katar usw. Da wird das Labern über Menschenrechte und Demokratie halt irgendwie zunehmend lächerlich. Da "der Westen" den Krieg in die Länge zieht und befördert. Der Westen verlor seine moralische Oberheit. Machte sich zum Mitspieler . Hätte er , "der Westen", nicht diese unsägliche Dummheit begangen um hier radikale Idioten zu unterstützen, er hätte jegliche Reputation erhalten. Und damit die Wunschträume, die " den Westen' einst attraktiv machten, auch und vor allem für Frauen und Intellektuelle. Aber so? So doch nicht. Ich kann diese Politik nicht unterstützen. Ich empfinde es als krank und psychopathisch.
@Jens Egle Und weil "der Westen" so "unsäglich dumm" seine Reputation und "moralische Oberhoheit" verlor, (nicht aber die Menschenschlächter, Fassbombenwerfer, Giftgaseinsetzer, Krankenhaus- und Schulbombardierer Assad und Putin), wollen die gepeinigten Syrer nur eines: Raus aus dem Terrorstaat und in den Westen, wo ja auch zum Glück Millionen Zufliucht fanden. Komischerweise will niemand nach Russland, obwohl man dort ja noch über Moral verfügt. Und weil die Meinung des Volkes eh nicht zählt, lässt man jeden Andersdenkenden brutal verfolgen. Sind ja auch schlimme westliche Werte, die Meinungsfreiheit und so. Finden Leute wie Sie, die gar nicht zu schätzen wissen, was sie so vom Sofa aus unbedarft verunglimpfen. Das Leid der Bevölkerung allerdings so kleinzureden ist dagegen schon mehr als zynisch...
@60440 (Profil gelöscht) Der mit dem Sofa wieder... und wenn einer von Sofa aufsteht, hinfährt, wie Todenhöfer, ist's auch wieder nicht recht, wenn er nicht ihrer Meinung ist.
Das ist das dramatische an der Situation. Sie ist schlimm für die Bevölkerung. Schlimm auch für die syrischen Männer, die zwangsrekrutiert auf ihresgleichen schießen müssen.
Aber uns sind die guten Optionen ausgegangen. Wollen wir eine "Flugverbotszone" wie in Libyen, die dort alleine hunderttausende Todesopfer gefordert hat? Wollen wir einen dritten Weltkrieg riskieren, weil US-Jets russische Jets abschießen könnten (oder umgekehrt)? Wollen wir Erdogan unterstützen, wie er die Kurden massakriert? Wollen wir den IS unterstützen, nur weil er auch gegen Assad kämpft? Wollen wir die anderen Jihadisten unterstützen, weil sie auch gegen Assad kämpfen aber danach ähnliche Greueltaten verüben? Wollen wir auch noch ein paar mehr Bomben schmeißen, um noch mehr Menschen umzubringen?
Wer nicht noch mehr töten will, muss für etwas Positives kämpfen. Dies scheint allerdings in Syrien verloren gegangen zu sein.
Ich denke, in jedem Krieg, versucht die jeweilige Seite die eigenen Taten als positiv darzustellen und die des Gegners als brutal, unmenschlich usw. Dafür verfügt man heute - wie der Westen, oder Russland- über ein mächtiges Instrumentarium: international agierende Medien. Auch die Römer stellten ihre Kriege als gerechte Kriege dar. Niemand wird die eigenen Leute hinter sich bringen, indem er sagt: "wir gehen da hin um Menschen zu töten". Nun ist es aber eine alte Kamelle, mit einem Bart Bus unter die Zehen, genau das dem Gegner zu unterstellen.
Und bei @Kreibigs funktioniert das auch wunderbar: " Sehet, uns geht's doch so gut, in unserem Haus sind alle glücklich, im Nachbarhaus sind alle unglücklich, also schmeißen wir da eine Bombe rein um zu erzwingen, dass sie so glücklich wie wir werden".
Sicherlich unterstellt, aber das ist auch die Methode der Kreibigs. Den jeweiligen Machthabern oder Machtblöcken fällt es dann leicht, die eigentlichen Absichten zu verbergen, z.B. einfach den Garten zu erweitern, weswegen das Nachbarhaus weggebombt werden muss...
An Libyen ist jedenfalls bestens zu erkennen, das Zustände produziert wurden, weil sie sich ergaben, die "der Westen" sonst nicht duldet, ihn erschrecken -wer's glaubt- und zum Eingreifen bewegen...
Ein sehr wichtiger, sehr guter Artikel!
"An die Stelle einer Verantwortungsmoral ist die Gesinnungsmoral getreten."
Ich kann es nicht oft genug sagen - die Friedensbewegung in Deutschland liefert angesichts der Kriegsverbrechen in Syrien den moralischen Offenbarungseid.
Jeder - ich wiederhole: JEDER - kann seinen Protest zum Ausdruck bringen. Wo sind die weißen Bettlaken aus den Irak-Kriegen? Steht die deutsche Zivilgesellschaft nur auf, wenn es gegen die USA geht?
Das Verhalten der deutschen Friedensbewegung ist erbärmlich, rassistisch, verachtenswert. Sie hat keine Haltung und keine Werte außer den, sich selber zu inszenieren.
An den Botschaften Russlands und des Irans habe ich bereits protestiert - dafür brauch man nur Courage, aber keine Organisation, die das für einen erledigt.
Mein nächster Protest wird an der türkischen Botschaft stattfinden. Und auch wenn ich da wieder allein stehen muss - wer zusieht, macht sich mit schuldig.
Es gib hier keinen wirklichen Ansprechpartner.
In Syrien kämpfen Saudi Arabien und Katar gegen grosse Teile der syrischen Bevölkerung.
Der US Friedensrat hat die Situation sich gerade in Syrien angeschaut https://www.youtube.com/watch?v=TdBbQYYB1oc&feature=youtu.be
Aber "die Friedensbewegung" gibt es sowieso nicht - wenn meinen Sie damit?
Die Grünen sind längst NATO Kriegspartei. Und die weissen Bettlaken richteten sich gegen hier stationierte Truppen und der militärischen Beteiligung oder Mithilfe der damaligen Bundesregierung.
Ein Protest vor einer Botschaft ist eher amüsant. Der Botschafter ist kein Regierungsmitglied und lediglich ein Regierungsprachrohr. Den werden sie mit Ihrem Protest kaum in seiner Arbeit stören. Er ist in erster Linie für die Bürger seines Landes zuständig, nicht für unsere Befindlichkeiten.
Ich will mal ganz unpolitisch und menschenfreundlich argumentieren: Wenn es in der aktuellen Situation darum geht, der seit Jahren unter dem Kriegsterror sämtlicher beteiligter Parteien leidenden Zivilbevölkerung zu helfen, ist ein Waffenstillstand und der freiwillige Abzug der jihadistischen Kämpfer die einzige Lösung. Sicherlich: Die gesamte Stadt Aleppo würde wieder unter der Herrschaft der Assad-Regierung "vereint" werden - für die Masse der Bevölkerung ergäbe sich aber unter solchen Bedingungen die Möglichkeit, endlich wieder ein einigermaßen sicheres und normales privates Leben zu führen und sich an den Wiederaufbau ihrer eigenen Stadt zu machen. Man hat im Übrigen noch nicht gehört, dass sich "westliche" staaatlich gesponsorte Hilfsorganisationen bereiterklärt haben, die zehntausende Flüchtlinge aus Ost-Aleppo, die sich inzwischen in West-Aleppo aufhalten, in irgendeiner Weise zu unterstützen. Kann es sein, dass man diesen Menschen vorwirft, sich nicht freiwillig abschlachten oder in Stücke bomben zu lassen?
@Thea Fragen Sie mal "MSF" (Ärzte ohne Grenzen), was sie in Syrien haben tun können.
An, hüstel, Unbedarftheit, kaum zu überbieten, Ihr "unpolitischer und menschenfreundlicher Vorschlag": Nachdem eine Stadt dem Erdboden gleichgemacht worden ist, nachdem Schulen und Krankenhäuser gezielt bombardiert wurden, nachdem bereits jetzt Hunderte in den zurückeroberten Gebieten Aleppos "verschwunden" sind, reden Sie von Sicherheit und normalem Leben in Aleppo. Das halbe Land kaputt, MIllionen auf der Fluicht, Hunderttausende von Toten und Sie glauben, mit Assad ginge es irgendwie weiter ?
Je nun.
Syrien ist ein Folterstaat, es gibt Berichte von IS-Kämpfern (sic), die nach Eroberung von Assad-Gefängnissen aussagten, sie hätten nie schlimmere Bilder und geschundenere Menschen gesehen. Was, meinen Sie, macht dieser rachezerfressene völlig durchgeknallte, menschlich degenerierte Despot so den ganzen Tag ?
"es gibt Berichte von IS-Kämpfern"...
Der war gut...oder war das ein Tippfehler, wollten Sie Rebellen sagen?
Aber spannende Frage, was einen IS-Kämpfer, der reihenweise Menschen köpfte -was ja in den guten westlichen Medien nachzulesen war- noch schocken kann...
Ja, aber gegen Russland ist ja unsere Regierung und die gesamte Presse ja schon in Position gebracht! Es gibt auch schon Sanktionen gegen Russland. Wenn dann auch noch wir Bürger hier gegen Putin demonstrieren würden, sähe es nur wie eine vollkommen staatlich gewollte Propagandaschau aus! Genau wie in China oder Iran veranstaltete Protestdemos gegen die USA.
Bürgerprotest und Demonstrationen sind vor allem dann wichtig, wenn sich unsere Regierung nicht korrekt positioniert. Daher wäre der Friedensbewegung viel eher ein Vorwurf zu machen, dass keine Demonstrationen dagegen stattfinden, dass Deutschland über Ramstein als Relaisstation für Drohnenmorde gebraucht wird.
Sie haben ganz recht. Die Regierung hat sich bereits positioniert. Sie muss nicht erst dazu gebracht werden. Es gibt einige, die hier ein stärkeres militärisches Eingreifen fordern - aber das ist sicher kein Anliegen der Friedensbewegung für eine kriegerische Eskalation zu werben. Dazu kommt die verspielte Glaubwürdigkeit des Westens. Da werden Jihadisten unterstützt, offensichtliche Lügen über die Rolle der Türkei verbreitet etc. Wer da öffentlich die Position der Regierung unterstützt, macht sich damit auch diese schändliche Rolle zu eigen.
Gibt es zuverlässige Zahlen, wodurch mehr Zivilist_innen umgekommen sind - durch Bomben von Assad, der US-Koalition oder dem IS? In Libyen war es die "Flugverbotszone", die am meisten Leute umgebracht hat. Durch diesen Missbrauch hat auch dieses Instrument seine Glaubwürdigkeit verloren.
Dass Frau Merkel Demonstrationen für ihre Position wünscht, ist verständlich. Doch das ist nicht die Aufgabe von Friedensdemonstrationen.
Wie soll sich in diesem Chaos eine Friedensbewegung positionieren? Kaum jemand in Syrien nimmt Rücksicht auf Menschenrechte. Ist eine Demonstration gegen Assad eine Demonstration für den IS, für Erdogan, für die US-Bombardierungen?
Also weder Assad noch Putin haben deswegen Gewissensbisse. Verbrechen gegen die Menschheit und Menschlichkeit werden nicht immer unbestraft bleiben.
Die USA könnten mehr machen, schließlich wohl nur vor den USA hat Putin gewisse Angst.
Schauen weg vor allem die, die Deutschland wegen der Flüchtlingspolitik kritisieren.
Die wichtigste Rolle hat die EU, die diesen Krieg durch den Dialog, Forderungen und Maßnahmen wie Sanktionen stoppen oder zumindest eindämmen kann. Und wir brauchen keinen 3 Weltkrieg.
Wären Herr Assad und die Opposition mit einer demokratischen Wahl in Syrien einverstanden? Wer die Wahl gewinnten würde, der könnte dann regieren...Und die EU könnte dann das Ganze überwachen und dem gewählten Präsidenten helfen, das Land aufzubauen.
Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen gegenüber der Autorin. Danke, die Redaktion.
Ein bemerkenswert guter Artikel, dessen Aussagen vermutlich jeder kritische Geist - unabhängig von seiner politischen Grundeinstellung - nur zustimmen kann.
Zur Rolle der USA in Syrien: Ich habe vor einiger Zeit dies Aussage gelesen, dass es dort keinen potenziellen Verbündeten gibt mit dem man langfristig zusammenarbeiten kann und daher keinen Grund für eine Intervention sieht, ausser den IS in Hinblick auf den Irak zu schwächen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Amerikophiler Offenbarungseid, dieser Text.
Armer Heinrich Böll, der sich gegen diese Stiftung nicht mehr wehren kann.
Dass die Frieensbewegung sich eben nicht zum verlängerten Arm Washingtons machen lässt, ist vollkommen richtig.
Amerikanophil, schreibt der "Linksman".
Russophil ist natürlich besser und was links und was rechts ist, ist heute ja auch nicht mehr so klar.
Und was Heinrich Bölll angeht, schwer vorstellbar, dass er zu den Massakern und Menschenrechtsverletztungen von Assad/Putin geschwiegen hätte und er hätte sich auch nicht ihrer Querfrontrhetorik bedient.
@88181 (Profil gelöscht) Es gibt eine riesige Liste der US-Verbrechen, Interventionen, illegaler Kriege, politischer CIA-Morde und Mordversuche. Für die Zerstörung unerwünschter Staaten im Nahen Osten hat die USA sogar das Wort "Regime Change" erfunden. Und überall Leichenberge. Ich empfehle das Buch und die Vorträge von Dr. Ganser: Illegale Kriege. Von Kuba bis Syrien. Kennt Frau Scheller nicht. Es ist ja von der Friedensbewgung!
@robert2112 Die Verbrechen der Amerikaner bestreitet niemand. Die Frage ist, warum sich die Friedensbewegung "Friedensbewegung" nennt, wenn sie nur gegen die Verbrechen des "Westens" protestiert.
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Debatte Krieg in Syrien: Beim Sterben wegsehen
Präsident Assad begeht mit Hilfe Russlands einen Massenmord im Osten Aleppos. Die Friedensbewegung schaut weitgehend tatenlos zu.
Der Osten von Aleppo am Montag Foto: ap
Fast sechs Jahre währt der Konflikt in Syrien. Hunderttausende sind dabei ums Leben gekommen, Zehntausende verschwunden, über die Hälfte der Bevölkerung befindet sich auf der Flucht und über eine Million Menschen ist unter Belagerung. Es handelt sich um die weltweit größte humanitäre Krise dieser Tage – und sicherlich um die medial am besten dokumentierte. Die Auswirkungen bekommt ganz direkt die Region zu spüren, aber indirekt auch Deutschland, das seit 2011 rund eine Million Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat.
Niemandem kann das Drama, das sich in Syrien abspielt, entgehen, und dennoch gibt es keinen Aufschrei. Die geringe Zahl der öffentlichen Kundgebungen gegen das Morden in Syrien stimmt selbst Kanzlerin Angela Merkel nachdenklich, und auch Volker Kauder wunderte sich, dass es still wird auf deutschen Straßen, wenn es darum geht, gegen Russlands Kriegsverbrechen in Syrien zu demonstrieren.
Als im vergangenen Jahr Russland seine direkte und bis heute andauernde militärische Intervention begann, drehte ein Aktivist ein Video mit dem verheißungsvollen Titel: „Exklusiv: Protest in Berlin vor der russischen Botschaft!“ – zu sehen darauf: gähnende Leere, abgesehen von ein paar unbeteiligten Passanten.
Ein wenig hat sich in den vergangenen Wochen geändert: Angesichts dessen, dass das bislang von Rebellen gehaltene Ostaleppo ausgelöscht wird, riefen prominente SchriftstellerInnen zu einer Demonstration vor der russischen Botschaft in Berlin auf, zu der immerhin einige Hundert kamen. Die Bundestagsabgeordneten Franziska Brantner und Norbert Röttgen starteten eine Onlinepetition gegen das Wegschauen – selbst im Netz bleibt die Unterstützung überschaubar.
Das Besserwissersofa
Wo also sind sie, die Friedensbewegten, während sich ein in jedem Jahr maßloser gewordener Massenmord abspielt? Ein Teil von ihnen ist auf dem heimischen Besserwissersofa damit befasst, zu bedauern, dass der Aufstand in Syrien sich bewaffnet hat. Sie wünschen sich die lupenreinen, friedfertigen Demokraten als Aufständische, die auch die andere Wange hinhalten.
Dabei übergehen sie geflissentlich, dass die syrischen Proteste in den ersten Monaten 2011 im Wesentlichen genau daraus bestanden: aus Menschen, die zum Zeichen dessen, dass sie unbewaffnet sind, mit erhobenen Händen „Silmi, silmi“ – „friedlich, friedlich“ – skandierend durch Syriens Innenstädte zogen und dafür immer brutaler von der Armee angegriffen und vom Geheimdienst verfolgt wurden.
Selbst wenn die Friedensbewegung sich aufmacht, laufen ihre Anhänger mit Verve in die falsche Richtung. Statt zu kritisieren, dass die USA und Europa ihren Forderungen nach einem Rücktritt Assads keine Taten haben folgen lassen und damit sehenden Auges in die Katastrophe gestolpert sind, werden Initiativen wie Hands Off Syria nicht müde, hinter dem Volksaufstand eine amerikanische Strategie zum Sturz des Regimes zu wittern, verwahren sich Pazifisten gegen eine noch nie wirklich diskutierte Intervention des Westens, nicht aber gegen die unübersehbare, brutale Intervention Russlands oder Irans.
Die Erinnerung daran, dass man es als Bevölkerung mit einem Diktator zu tun haben kann, den man nicht aus eigenen Kräften los wird, scheint aus den europäischen Gesellschaften geschwunden. Dabei spielt eine Rolle, dass einige die Welt weiterhin entlang längst obsolet gewordener Schemata begreifen, deren hartnäckigstes vielleicht der Glaube daran ist, dass allein die USA verwerflich und imperialistisch agieren und Russland dagegen Widerstand leiste.
An die Stelle einer Verantwortungsmoral ist die Gesinnungsmoral getreten. Lieber bleibt man seinem schlichten Weltverständnis treu, nachdem westliche Waffen keinen Frieden schaffen, als sich damit auseinanderzusetzen, dass nicht jeder Konflikt sich lösen lässt, ohne militärische Optionen auch nur zu erwägen. Das syrische Regime hat an keiner Stelle Konzessionen gemacht. Es nutzt das internationale Feigenblatt der Verhandlungen, um in seinem Schatten eine gnadenlose Militäroffensive gegen die eigene Bevölkerung zu vollstrecken – etwas, das gerade Pazifisten umtreiben sollte.
Doch weite Teile von ihnen schweigen oder suchen die Schuld an anderer Stelle, um keine Konfrontation mit Russland einzugehen. Damit einher geht die Bereitschaft, Propaganda aufzusitzen – absurderweise meist mit der Behauptung, besonders kritisch zu sein und daher den Mainstreammedien nicht zu glauben.
Hartnäckige Lügen
Das syrische Regime hat eben diese Vorliebe für das Abwegige brillant genutzt. Von Anfang an hat es diejenigen, die angetreten waren, um Würde, Reformen und ein Ende der Korruption einzufordern, als Terroristen diffamiert. Mehr als die tatsächliche Zerstrittenheit der syrischen Opposition und aller Verbrechen der mit ihr assoziierten Gruppen ist es das Muster einer hartnäckigen Lüge, die nur oft und schamlos genug wiederholt werden muss, damit genügend Leute sie glauben.
Die USA erscheinen verwerflich und imperialistisch, Russland aber leistet Widerstand
Jede Diskussion über das, was sich in Syrien abspielt, läuft Gefahr, mit den Totschlagargumenten, es sei komplex und man könne ja nicht so genau wissen, abgebügelt zu werden. Vieles kann man in der Tat nicht genau wissen, doch dass ein Massenmord stattfindet, dass über 90 Prozent der getöteten ÄrztInnen, JournalistInnen, ZivilistInnen auf das Konto des syrischen Regimes und seiner Verbündeter gehen, schon. Mutige BürgerjournalistInnen und syrische MenschenrechtsaktivistInnen dokumentieren das Geschehen minutiös – und unter Berücksichtigung aller Opfer. Westliche Journalisten haben große Risiken in Kauf genommen, solide Recherchen aus dem Herzen des Konfliktes zu liefern.
In den Kommentarspalten der Artikel tönen aber diejenigen, die lieber irrlichternden Verschwörungstheoretikern und der Propaganda des Regimes und seiner Unterstützer glauben. So können sie das der eigenen Tatenlosigkeit geschuldete schlechte Gewissen ignorieren. Das ist, als würde man bei einem Unfall die Schaulustigen, die die Rettungsarbeiten behindern, als eigentliche Helden bejubeln.
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Schwerpunkt Syrienkrieg
Kommentar von
Bente Scheller
leitet das Nahostbüro der Heinrich-Böll-Stiftung im Libanon. Zuvor leitete sie das Afghanistanbüro der Stiftung in Kabul. Sie ist Expertin für Außen- und Sicherheitspolitik und hat das Buch: „The Wisdom of Syrias Waiting Game“ über syrische Außenpolitik unter den Assads veröffentlicht.
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