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Debatte IsraelDer Wunsch nach einer Zäsur

Tania Martini
Kolumne
von Tania Martini

Der Fall Augstein zeigt: Antizionismus ist nicht gleich Antisemitismus. Der Grat dazwischen ist jedoch manches Mal sehr schmal.

Jüdische Weltherrschaft? Judenstaat? Nur ein kleines Fähnchen? Augstein jedenfalls scheint Angst davor zu haben. Bild: dapd

D er Journalist Hartwig Tegeler möchte über die „komplexe Wahrheit“ Israels streiten und wusste am Mittwoch im Deutschlandradio zu verkünden, weshalb Jakob Augstein gar kein Antisemit sein kann: „In der Augstein-Auseinandersetzung ging es nicht um einen kriminellen Übergriff auf Juden.“

Denn, so weiter, „das wäre eine rote Linie, die tatsächlich nicht überschritten werden darf.“ Das ist doch endlich mal eine einfache, griffige Definition von Antisemitismus. So dumm, dass man beinahe schon Augstein in Schutz nehmen möchte, täten das nicht ohnehin gerade genügend Journalisten.

Man kann es nicht mehr hören, das Lamento über ein angebliches Verbot von Kritik am israelischen Staat. Die selbsternannten Freunde der Aufklärung beten es so oft rauf und runter, dass es einem tatsächlich das Wort „Entlastungsantisemitismus“ in den Kopf ruft. Könnte man nicht andersherum fragen, ob die ständige Behauptung eines Kritikverbots geradezu als Anreiz fungiert, Israel zu kritisieren?

Ich möchte nicht über einen möglichen Schuldabwehrreflex bei Jakob Augstein spekulieren. Das ist höchstens die Aufgabe seiner Therapeutin und führt nicht weit. Es führt auch nicht sehr weit, wie Dieter Graumann („Nachgeboren – vorbelastet?“, Kösel 2012) im letzten Spiegel, mehr Empathie für den israelischen Staat einzufordern, nicht weil das unzulässig wäre, sondern weil man sich nur Augsteins Äußerungen einmal genau vornehmen muss, um zu erkennen, dass er mit Konstruktionen operiert, die leider an altbekannte antisemitische Stereotype erinnern.

Jakob Augstein geriet nicht deshalb auf die fragwürdige Liste des Simon Wiesenthal Centers, weil er einfach nur die israelische Regierung kritisiert hat, sondern weil er mit den Begriffen „Lager“ und „Apartheidregime“ eine falsche und gefährliche Terminologie benutzt hat, die nicht den politischen Tatsachen entspricht.

„Raffende jüdische Finanzkapitalisten“

taz
sonntaz

Diesen und viele weitere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 19./20. Januar 2013. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Den meisten Deutschen gilt immer noch nur derjenige als Antisemit, der mindestens von „raffenden jüdischen Finanzkapitalisten“ spricht. Dieser aus dem 19. Jahrhundert her rührende Antisemitismus hat sich durch die fordistische Wohlstandspolitik und der mit ihr einhergehenden Eindämmung des Klassenkonflikts nach dem Zweiten Weltkrieg weitestgehend erledigt, wenn auch im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrise immer wieder Reste davon hervorgeholt wurden.

Hinzu kam der Aspekt, dass es nach der Schoah in Europa ohnehin kaum noch Juden gab und ein gewisser Pluralismus dazu beigetragen hat, dass selbst die Behauptung von Differenz von der Mehrheitsgesellschaft tendenziell weniger als Problem wahrgenommen wurde, sondern in die neumodische Vielfalt der Lebensstile integriert werden konnte. Ein Abend bei Klezmermusik und gar ein Essen im koscherem Restaurant schmücken den Differenzkonsumenten, der ein oder andere geht gar als Philosemit daraus hervor.

In Osteuropa, wo nach 1989 ein neuer Nationalismus und Autoritarismus entstanden sind, zeigt sich ein ganz anderes Bild, das können wir nur allzu gut in Ungarn beobachten.

Das alte Stereotyp von der jüdischen Weltherrschaft

Nein, bei Augstein geht es freilich weder um Tegelers „kriminellen Übergriff“ noch um das Bild des „jüdischen Wucherers“. Auch ist nicht jeder Antizionismus mit Antisemitismus gleichzusetzen. Aber worum es bei ihm implizit geht, ist das alte Stereotyp von der jüdischen Weltherrschaft, um den Judenstaat, der die Welt an der Nase herumführt.

DIE AUTORIN

Tania Martini ist taz-Redakteurin für das Politische Buch.

Israel, so Augstein, dränge der Welt eine Logik des Ultimatums auf, pflichtete er Anfang letzten Jahres Günter Grass bei und imaginierte ein emphatisches „Wir“, dessen Klammer aus dem Adjektiv deutsch bestand: „Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: ’Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.‘ Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen. Ein überfälliges Gespräch hat begonnen.“

Ein „überfälliges Gespräch“ – das klingt nach später Gerechtigkeit. Ein Deutscher, qua Schoah zum Schweigen verdammt, hat eine Zäsur herbeigeführt, für die wir ihm alle danken müssen?

Wer Kritik am israelischen Staat so explizit mit einem deutschem Tabubruch kurzschließt, der braucht in der Tat nicht mehr darüber zu sprechen, dass bis heute in Libanon, Syrien und Jordanien Palästinenser tatsächlich in Flüchtlingslagern leben, dass Pakistan und Nordkorea vielleicht den Weltfrieden gefährden, dass die Migration von einer Million Menschen aus den exrealkommunistischen Staaten die politischen Mehrheitsverhältnisse in Israel verschoben haben, dass die Hamas ein Schreckensregime errichtet hat.

Nein, wer so große Worte des Dankes an den deutschen Nobelpreisträger richtet, wer so sehr die Zäsur sucht, der möchte nicht bloß im Namen der Palästinenser sprechen. Sondern der reiht sich ein in den Entschuldungstrend, vor dem anscheinend weder Dichter noch Politiker, Rapper und Journalisten gefeit sind.

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Tania Martini
Politisches Buch/Kultur
Tania Martini war bis November 2024 Redakteurin für das Politische Buch und Theorie/Diskurs im Kulturressort. Mitherausgeberin des Buches "Nach dem 7. Oktober. Essays über das genozidale Massaker und seine Folgen (Edition Tiamat). Jurorin des Deutschen Sachbuchpreises 2020-2022 sowie der monatlichen Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandradio. Lehraufträge in Kulturwissenschaften und Philosophie. Von 2012 bis 2018 Mitglied im Vorstand der taz. Bevor sie zur taz kam: Studium der Gesellschaftswissenschaften, Philosophie und Psychoanalyse in Frankfurt/Main; Redakteurin und Lektorin in Wien.
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78 Kommentare

 / 
  • FD
    Frank Dietz

    Einige Richtigstellungen:

     

    Israel ist eine parlamentarische Demokratie, sogar eine mit einer sehr reichhaltigen, manche meinen nervtötenden, diskurtiven Kultur und Zersplitterung in zahlreiche Partialinteressen. Leicht zu sehen, auch wenn man noch nie da gewesen sein sollte, an der Zusammensetzung des aktuellen Parlamentes.

     

    Das Judentum ist weltabgewandt bis zum Autismus und unterscheidet sich damit ganz wesentlich vom Islam, aber auch vom Christentum. Wenn Jesus sich gemäss dem neuen Testament dafür ausspricht, dass das Reich Gottes nicht von dieser Welt sei, spricht hier der Jude Jesus.

     

    Der moderne Zionismus ist eine politische Bewegung, die aus dem neunzehnten Jahrhundert bervorgegangen ist. Sein Anliegen ist nicht religiös motiviert, sondern politisch.

     

    Der Begriff der Nation war seinerzeit ein "linker" Begriff, gegen Tyrannenherrschaft und natürliche Erbfolge des Monarchismus gerichtet.

     

    Heine war in diesem Sinne Nationalist, wie Herzl. Wichtige Erwartungen dieses Nationalbegriffes stellten Freiheit, Gleichheit und Frieden dar.

     

    Und was schliesslich die Apartheid betrifft, müsste Nelson Mandela was wissen: "Ich habe Juden als aufgeschlossener als die meisten Weißen erlebt, wenn es um Rassenzugehörigkeit und Politik ging.

    Vielleicht, weil sie selbst in der Vergangenheit Opfer von Vorurteilen waren." Sagt er.

  • D
    Djuli

    @Frank Boost

     

    Wenn Sie mich beleidigen und darüberhinaus direkt ansprechen dürfen Sie sich dann aber nicht noch beschweren dass ich dazu auch noch was sage.

     

    "obwohl es dir offenbar nur darum geht, weitschweifig Folklore zu verbreiten,"

     

    Offensichtlich sind sie einfach ideologisch so zementiert, dass Sie Fakten, die Ihnen nicht in den Kram passen einfach ignorieren müssen.

     

    Zum religiösen Komplott national-religiöser Kreise gegen Rabin habe ich Ihnen ja nun eine in jeder Hinsicht glaubwürdige Quelle eingestellt, das jüdische OnLinePortal Hagalil.

     

    Gerne verlinke ich Ihnen auch noch einen Artikel zu der Sache in der New York Times:

     

    "Israel barred entry today to seven American Jews, including a New York rabbi whom the Government considers to be a security risk in light of the assassination last month of Prime Minister Yitzhak Rabin.

     

    The Interior Ministry said Rabbi Abraham Hecht, 73, of New York, had given a religious justification for the killing of Mr. Rabin only months before it occurred"

     

    http://www.nytimes.com/1995/12/21/world/israel-bars-seven-us-jews-calling-them-security-risks.html

     

    Netanyahu hat übrigens nach seiner Wahl im Jahr 1996 das Einreiseverbot für Abraham Hecht wieder aufgehoben.

     

    Wenn Sie das 'Folklore' nennen - dann sind Sie derjenige der sich hier darum bemüht Fakten zu vernebeln und wenn Sie mit mir nicht diskutieren wollen - dann lassen Sie es eben bleiben.

  • FB
    Frank Bost

    @Djuli

     

    Wäre mal nett, wenn du aufhören würdest, deine Einlassungen ständig als Antworten an mich zu deklarieren, obwohl es dir offenbar nur darum geht, weitschweifig Folklore zu verbreiten, und du nie auf irgendein Argument, das ich gebracht habe, eingehst.

     

    Und wenn deine intellektuelle Kapazität nicht ausreicht, um etwas inhaltlich noch zu erfassen, dann tust du es als Geschwurbel ab - meinst du im Ernst, Leute haben Lust, auf so einer Grundlage zu diskutieren?

     

    So, jetzt ist aber entgültig gut, Tschüss!

     

    Vielleicht kannst du ka noch soviel Respekt aufbringen, dass du den Wunsch eines anderen, einen Dialog nicht weiterzuführen, schlicht beachtest!

  • D
    Djuli

    @Frank boost

     

    "Grundbedingung dieser Heilserwartung, mit der nach dem Vorbild "moderner", propagandabasierter Diktaturen wie dem Dritten Reich eine plakativ verkitschte heimelige Tradition mit rabiat - autoritärer Strenge und der Vernichtung jeglicher innerer Opposition verknüpft wird, ist das Gegenüberstellen eines verklärten "Wir" und eines absolut negierten "Sie""

     

    Was für ein Geschwurbel - vielleicht sollten sich mal lieber konkret mit Fakten befassen und zwar in einer weniger selektiven Form, als Sie es vorgeben zu tun.

     

    Vieles wissen Sie ganz offensichtlich schlicht weg nicht.

     

    Aber Ihr Selbstbewusstsein ist ja in dieser Hinsicht offensichtlich nicht zu toppen.

     

    Natürlich lebten immer Juden im Nahen Osten - in Israel waren sie eine kleine Minderheit - aber all die Ashkenazim, die zu hunderttausenden ins Land kamen war der Nahe Osten und der Orient nicht weniger fremd, als es dem normalen ZentralEuropäer war und so benahmen sie sich auch - wie andere Kolonialisten eben auch. Natürlich gab es solche und solche, aber wie so oft, die agressiveren setzten sich durch (und zwar schon in den 30ern). Das waren übrigens Moussolini-Bewunderer (Jabotinsky), die mitunter sogar braune Uniformen trugen.

     

    Der 48er Krieg war eine ethnische Säuberung begleitet von zahllosen Massakern an einer weitgehend unbewaffneten und friedfertigen Zivilbevölkerung.

     

    Hier die Erzählung eines ehemaligen Kämpfers der Hagana, der daran beteiligt war und sich erinnert:

     

    http://mondoweiss.net/2011/12/video-an-israeli-soldier-recounts-the-nakba.html

     

    Diesem gingen übrigens viele Jahre jüdischen Terrors voraus, der sich weitgehend gegen die arabische Zivilbevölkerung richtete und dann auch gegen die Engländer. In den Jahren 36 - 44 vielen ihm ca 800 Menschen zum Opfer - Bomben auf Cafes, Busse, Märkte, Hotels etc.

     

    Es geht nicht darum irgend ein Feindbild gegen 'die Juden' heraufzubeschwören - es geht darum eine verklärte Sicht der Dinge, die die Realität in NahOst seit zig Jahren verfälscht zu entlarven, denn sie ist z.Teil das Produkt unseres Wunsches nach Wiedergutmachung, aber die Dinge sind eben nicht so, wie wir uns das wünschen, damit wir eine klare Einteilung in Gut und Böse haben, so wie man sie Kindern in Märchen präsentiert.

     

    Aber so wird halt auch nichts gut - und die Besatzungspolitik zu kritisieren ist genauso wenig antisemitisch, wie es antichinesisch wäre, die chinesische Diktatur zu kritisieren. Es war genauso notwendig Süd-Afrika zu krtisieren und es hatte Erfolg. Die Kritik richtete sich genauso wenig gegen Süd-Afrikaner per se, oder weiße Süd-Afrikaner per se, sondern gegen eine bestimmte rassitsische Politik - und die wurde dank Sanktionen überwunden.

     

    Übrigens a propos Rassismus in Israel - ein Gericht verkündete dort gerade das Jüdinnen aus Äthiopien NICHT zwangssterilisiert werden dürfen.

     

    http://derstandard.at/1358304953088/Israel-regelt-Empfaengnisverhuetung-fuer-Immigrantinnen-neu

  • D
    Djuli

    @Frank Boost

     

    "wie die antisemitische Unterstellung, Rabin wäre auf Grund einer jüdischen Weltverschwörung ermordet worden. "

     

    Nein - es ist umgekehrt - ich behaupte nichts, was ich nicht auch seriös belegen kann. Sie leugnen alles mögliche, weil es ihnen nicht in ihr Gut-und Böse Schema passt.

     

    Ich habe übrigens nicht behauptet Rabin wäre 'einer jüdischen Weltverschwörung' zum Opfer gefallen, sondern dass ein führender Kopf der Chabad Lubawitsch, Rabbi Abraham Hecht, rechte Hand des als Messias verehrten Rabbi Schneerson, dem Lubawitscher Rebbe, vor einer Versammlung von 3000 Rabbinern in den USA den Mord an Rabin religiös legitimiert hat - ja tatsächlich in aller Öffentlichkeit.

     

    Aus allem was Sie schreiben sehe ich, wie selektiv Sie sich informieren. Rabin war nicht nur irgend ein Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er war der führende Stabschef der israelischen Streitkräfte im 67er Krieg - und wurde wohl kaum durch einen KinoFilm bekehrt, sondern durch die Amerikaner an den Verhandlungstisch genötigt, die sonst drohten den Israelis den Geldhahn zuzudrehen. Ich hatte aber den Eindruck, dass ihn das verändert hat und die Familie Rabin hat später noch Arafat immer als Freund bezeichnet.

     

    So - nun aber zurück zu Rabbi Abraham Hecht.

     

    Hier ein Ausschnitt aus einem Artikel zum Thema bei Hagalil, dem größten jüdischen OnlinePortal deutscher Sprache:

     

    "Über ein halbes Jahrhundert lang war Rabbiner Hecht mit der Shaare-Zion-Synagoge am Ocean Parkway in Brooklyn verbunden gewesen, mit einer Gemeinde aus überwiegend reichen, syrischstämmigen Juden. Vielleicht haben sie nicht bemerkt oder waren nicht besorgt darüber, daß ihr geistlicher Führer die Heiligkeit von Groß-Israel vor allen anderen Werten verkündete. Nach dem 19. Juni 1995 jedoch war es schwieriger, gleichmütig zu bleiben. Denn an jenem Tag sprach Hecht vor einer Versammlung der International Rabbinical Coalition for Israel - einer Organisation von 3000 orthodoxen Rabbinern zur Rettung der besetzten Gebiete vor dem Friedensprozeß - und machte dabei eine erschreckende Bemerkung: Die Aufgabe irgendeines Teils des biblischen Lands Israel sei eine Verletzung des jüdischen Religionsgesetzes, erklärte er seinen Zuhörern, und so sei es erlaubt und notwendig, Rabin und alle seine Helfer zu töten. Die Reaktion unter den Zuhörern war gemischt."

     

    http://www.hagalil.com/israel/rabin/mord/hetze-6.htm

     

    Der Rabbi, der also zum innersten Führungszirkel der Chabad Lubawitsch gehört und auch weiterhin viele Jahre Vorsitzender der amerikanischen Rabbinerkonferenz war, schickte seine religiöse 'Expertise' auch an zahlreiche befreundete Yeshiwas in Israel. Aus ihren Reihen ging dann der Mörder hervor, dessen Aussagen vor Gericht darauf schließenb ließen, dass er sich für die Tat religiöse Absolution geholt hatte.

     

    Die Israelis wählten dann ein Jahr später den Mann, für den die Chabad Lubawitsch kräftig die Werbetrommel rührte - Netanyahu.

  • FB
    Frank Bost

    @Djuli

     

    Deine "Belege" sind stets nur Behauptungen, wie die antisemitische Unterstellung, Rabin wäre auf Grund einer jüdischen Weltverschwörung ermordet worden.

     

    Simple Einwände, wie die, sich mal die Heterogenität des israelischen Parlaments anzusehen, beantwortest du mit einem Videoclip, welcher die singuläre Ansicht einer einzigen Person darstellt.

     

    Oder mit dem Schlagwort "Besatzung". Rabin, von dir als Zeuge für die "Besatzung" angeführt, war im ersten und zweiten Weltkrieg Soldat in zionistischen Kampfverbänden, lebte seit den Zwanzigern im Nahen Osten, und war dreissig Jahre lang erster Logistiker der Armee Israels.

     

    Wahrscheinlich wurde er bekehrt, als damals Gandhi von Attenborough in die israelischen Kinos kam.

     

    Ich habe mich hier so intensiv eingebracht, um das für mich selbst auch mal klar zu haben, wie solche Dinge funktionieren, und mit welcher Verbissenheit solche Stellvertretergeschichten ablaufen. Dabei ist mir auch viel neues über Jakob Augstein und seine echten wie vermeintlichen Väter bewusst geworden.

     

    Das, was ich, wie du unterstellst, über die "bösen" Palästinenser und andere Araber sage, dass Islamismus in Wahrheit ein postkolonialistischer Reflex ist und Neokonservatismus und christlichem Fundamentalismus nahe steht, dass also die Hamas und Osama Bin Laden mehr mit George W. Bush und Paul Ryan zu tun haben als mit Barack Obama und Bill Clinton, steht übrigens unter anderem in Empire, dem berühmten Buch von Hardt und Negri, das versucht, einen Standpunkt der neuen Linken im Angesicht der Globalisierung zu definieren.

     

    So, ich habe alles gesagt, was ich beitragen wollte.

  • D
    Djuli

    @Frank Bost

     

    völliger Blödsinn - ich stelle nirgends 'die Juden' als 'das Böse' dar, da können Sie noch sie viel verquaste Theorien unterstellen.

     

    Bleiben Sie doch mal bei den Fakten.

     

    Dass Israel mit der Besatzung das Völkerrecht und elementarste Grundrechte der Palästinenser in den besetzten Gebieten missachtet ist so breit belebt, dass man es nicht leugnen kann.

     

    Was Sie hier doch betreiben ist genau das, was Sie mir unterstellen. Sie rechtfertigen diesen Un-Zustand, weil Palästinenser angeblich so böse Menschen sind, die es nicht anders verdienen. Ihre ganze Argumentation beruht doch auf einem manichäischen Weltbild - Sie haben nur die tradierten Klischees vertauscht - jetzt sind die Juden 'das Gute' und das ist genauo solcher Blödsinn wie das Gegenteil davon. Deshalb interessieren Sie all die Berichte von seriösen NGOs und israelischen Friedensinitiativen nicht, denn Sie wollen sich diesen Glauben nicht zerstören lassen und pressen alles in Ihr 'Gut und Böse' Schema.

     

    Mein Standpunkt ist ein Standpunkt der Verantwortung und hat nichts mit solch schwarz-weiß Klischees zu tun. Israel ist die dominierende Macht in der Region und die Palästinenser sind ihnen weitgehend ausgeliefert. Die Palästinenser können machen was sie wollen, sie haben schon alles ausprobiert - sie haben Israel schon anerkannt - aber sie bekommen nichts zurück. Und Israel tut das, weil es das Land und die Ressourcen will, weil es die Macht hat das zu tun, und weil niemand es stoppt.

     

    Es liegt an Israel einer anderen Politik, die nicht auf Unterdrückung und Enteignung abzielt den Weg zu bahnen.Gerade aus der Position der Stärke ist dies ohnehin möglich, aber eine solche Politik hat in Israel viele Feinde und ist auch bei den amerikanischen Finanziers der AIPAC und der Siedlungen nicht erwünscht - deshalb wurde Rabin ermordet.

     

    Dass daran mehrheitlich kein Interesse besteht, wenn es natürlich auch in Israel ganz andere Stimmen gibt, die freilich leider in der Minderheit sind - ist nach zig Jahren sich ständig ausdehenender Siedlungen schlicht weg nicht mehr zu bestreiten.

     

    Vermutlich waren die Israelis auch vor 20 bis 30 Jahren noch nicht so gehirngewaschen, wie es wohl heute die Jugend ist, die in dieser völlig absurden Situation heran wächst.

     

    Hier übrigens ein Link zu einem VideoBeitrag von Miko Peled, jüdischer Friedensaktivist, Sohn von Matti Peled, einer der Generäle des 67er Kriegs (der später auch Friedenskativist wurde) und Enkel eines der Unterzeichner der israelischen Unabhängigkeitserklärung - ich wünschte mir, dass in Israel solchen Stimmen mehr Gewicht hätten:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=c4ZfnpN4Dfc

  • GT
    Genosse Trotzdemski

    @Djuli - et al

     

    Die Palästinenser, wie du sie gerne haben willst, sind ein schlaffer Haufen, der wie umzäunte Kühe auf der Weide steht. Das ist wohl für die Diskussion in der Studentenkneipe am Abend das bequemste, und die revolutionäre Pose schafft auch Kontakte zu den Mädels.

     

    Mädels seien dir von Herzen gegönnt, aber von der aufklärenden, analysierenden und differenzierenden Geisteshaltung, die ich erst "Links" nennen würde, wenn ihre grundsätzliche Denkfigur als streng dialektisch ersichtlich wird, kann bei deiner Postkartenidylle ganz und gar keine Rede sein, wo es nur böse Israelis und gute Palästinenser gibt.

     

    Ist Spekulation, und ich finde den Versuch von Judith Butler, die blutige Hamas in die Internationale der Pfadfinder zu integrieren, reichlich naiv, aber ich kann mir vorstellen, dass es schlicht ein Reflex von ihr war, der auf die plump solidarische Anbiederung reicher Europäer an Palästinenser, von denen sie zwar nichts wissen, über die sie aber dauernd reden, hin entstanden ist.

     

    "Lieber die Hamas, als das" so könnte sie gedacht haben, und wenn es so war, liegt sie nicht falsch.

     

    Der Fortschritt der Menschheit im dialektischen Materialismus kommt nämlich nicht als Geschenk reicher Arztsöhnchen an selbst erfundene Parias daher, die im Zoo für bedrohte Arten mitleidiger Betrachtung unterzogen werden.

  • FB
    Frank Bost

    Die grundlegende Lüge, welche deine Argumentation erst möglich macht, ist das Nacherzählen eines Märchens, das die islamistischen Fundamentalisten bzw. panarabischen Gewaltherrscher des Nahen Ostens und Nordafrikas als Metapher für ihre postkolonial - neofaschistischen Grossmachtträume in die Welt gesetzt haben.

     

    Grundbedingung dieser Heilserwartung, mit der nach dem Vorbild "moderner", propagandabasierter Diktaturen wie dem Dritten Reich eine plakativ verkitschte heimelige Tradition mit rabiat - autoritärer Strenge und der Vernichtung jeglicher innerer Opposition verknüpft wird, ist das Gegenüberstellen eines verklärten "Wir" und eines absolut negierten "Sie".

     

    Die Bösen sind dabei u.a. wie gehabt die Juden, die angeblich im Nahen Osten ein moslemisches Paradies, den Garten Eden Palästina, erobert haben, und die angestammte Bevölkerung in Lager zwingen, um das blühende Land auszubeuten.

     

    Diese billige Masche war eigentlich gedacht für eine Bevölkerung mit niedrigstem Bildungsstand und kaum Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren, ist aber, wahrscheinlich zum nicht geringen Erstaunen derjenigen, die es in die Welt gesetzt haben, zur romantischen Parabel einer neuen westlichen Linken geworden, die bequem ihren Reichtum verzehrt und wegen dem ganzen verbrauchten Erdöl vielleicht eine Kompensation für das schlechte Gewissen braucht.

     

    Am schnellsten hat man Gut und Böse sortiert, wenn man nichts hinterfragt, und dann muss man auch nicht sich selbst ins Gesicht sehen, oder seinen Vorfahren.

     

    Faktisch sind Juden immer ein Teil des Nahen Ostens gewesen. Diese Region ist ein Vielvölkergemisch und für Religionen ein Schmelztiegel. Das ist in Israel auch so und drückt sich in der bunten Vielfalt im Parlament aus. Die das ändern wollen, sind solche wie die, die momentan in Gaza an der Macht sind.

  • D
    Djuli

    @Frank Bost

     

    " Und ein Teil des "von Israel besetzten Gebietes" ist bereits in autonomer Verwaltung der Palästinenser"

     

    Auch das ist ein Witz.

     

    Das sind von der West-Bank gerade mal 4%, Area A. D.h. in der Praxis, dass kleine Gebiete ebenfalls von israelischen Soldaten umgeben und abgeriegelt sind.

     

    Näheres dazu unter: http://www.settlerwatch.com/en/publikationer/landkonfiskering/

     

    Die Palästinenser dürfen sich selbst drum kümmern was sie dort mit ihrem Müll machen.

     

    Die Einteilung der West-Bank in die Zonen A, B und C war ein sehr großes Entgegenkommen von Arafat, der solcherart den israelischen Sicherheitsinteressen für bereits dort wohnende Siedler entgegenkam.

     

    Die Israelis haben dieses Entgegenkommen recht schamlos missbraucht und benutzen es nun als Grundlage für Vertreibung und Enteignung der dort lebenden Palästinenser (bzw. schon in den 90ern).

  • D
    Djuli

    @Frank Bost -

     

    1. Ich habe Gaza nicht mit Ausschwitz verglichen - auch nicht mit dem Warschauer Ghetto.

     

    2. Gaza ist besetzt. Es gilt vor der UNO, vor den USA vor der EU auch weiterhin als Besatzungsmacht über Gaza und zwar ununterbrochen auch im Jahr 2005.

     

    Das liegt daran, dass Besatzung die unumfassende Kontrolle über ein fremdes Gebiets bedeutet - es bedeutet NICHT die Anwesenheit von Siedlungen (die sind auch unter Besatzungsrecht verboten) und auch Soldaten müssen dort nicht dauernd stationiert sein.

     

    In diesem Fall hat Israel die Kontrolle über Gaza schon mit dem Abzug 2005 nie aufgegeben.

     

    Hier haben Sie den Link direkt zum Regierungsserver der israelischen Regierung. Da können Sie den 'Abzugsplan' vom Jahr 2004 einsehen.

     

    http://www.mfa.gov.il/MFA/Peace+Process/Reference+Documents/Revised+Disengagement+Plan+6-June-2004.htm

     

    Die Israelis behielten sich folgendes vor.

     

    Militärische Präsenz in Gazas Luftraum.

     

    Militärische Präsenz in Gazas Gewässern.

     

    Israel behält sich das Recht militärischer Invasionen zu jeder Zeit vor - auch präventiv.

     

    Kontrolle des Warenverkehrs erfolgt ausschließlich über den israelischen Grenzübergang Karni und die Israelis kontrollieren den Warenverkehr.

     

    Israel kontrolliert auch den Personenverkehr - indirekt über Abkommen und Videoüberwachung etc. auch über den ägyptischen Grenzübergang Rafah.

     

    Gaza behält den israelischen Schekel bei.

     

    Israel kontrolliert das Personenstandsregister von Gaza.

     

    Israel zieht Zölle und Steuern ein.

     

    Abzug ist was anderes.

     

    Es redet kaum niemand drüber, weil man sich mit der israelischen Regierung nicht anlegen will - aber Israel wurde auch nach dem sogenannten Abzug im Jahr 2005 von allen relevanten Gremien weiterhin als Besatzungsmacht über Gaza betrachtet.

     

    UN: We still consider Gaza "occupied"

     

    http://www.youtube.com/watch?v=KYEjDR6Xpqo

  • FB
    Frank Bost

    Diese verquasten Vergleiche von Palästinensern und Juden im Dritten Reich gehen doch reichlich über die Hutschnur. Wer Gaza mit dem Warschauer Ghetto und Auschwitz im vergleicht, nimmt ganz bestimmt nicht Augstein in Schutz und tut auch nichts für die Sache Palästinas, sondern spielt den Neonazis in die Hände. Und sonst leider garnix, Leute!

     

    Um mal was im tatsächlichen Vergleich klarzustellen:

     

    Gaza ist nicht von Israel besetzt. Es gehört zu den Gebieten mit der am schnellsten wachsende Bevölkerung weltweit (war das in Auschwitz auch so?).

     

    Die Lebenserwartung beträgt im Durchschnitt um die 74,50 Jahre und ist im weltweiten Vergleich zwischen Rumänien und China angesiedelt (war sie im Warschauer Ghetto ähnlich hoch?).

     

    Ein Teil der Palästinenser kämpft für einen eigenen arabischen Staat. Aber im israelischen Parlament gibt es sogar arabische Parteien (bitte mal die jüdischen Parteien benennen, die es im Reichstag zwischen 33 und 45 gab, ihr Schlauberger). Und ein Teil des "von Israel besetzten Gebietes" ist bereits in autonomer Verwaltung der Palästinenser (welche osteuropäischen Reichsgaue waren das noch mal, wo die Juden eine autonome Selbstverwaltung hatten? Sagt mal an!).

     

    Und bitte nicht vergessen, mal ein paar Zitate bringen aus der Verfassung der Hamas, welche die gewählte Regierung in Gaza stellt. Gleichheit von Mann und Frau, Rechtssicherheit, Wahlfreiheit, all das, was in Israel fehlt, müsste dort doch aufblühen

    (falls ihr nix findet: Der Suchbegriff ist "Scharia")

  • FD
    Frank Dietz

    @Djuli

     

    Die dreissiger Jahre waren noch nicht die Zeiten des Genozids (an den Juden - meine Ergänzung) - wer hat dir das denn erzählt?

     

    Die Ausrottung der Juden als Möglichkeit stand schon seit "Mein Kampf" im Raum. Das hat ja nicht irgend jemand geschrieben, sondern der seit 1933 mächtigste Deutsche. Direkt nach der Machtergreifung wurden die Schritte eingeleitet, deren logische Konsequenz sich zum Schluss im Genozid schrecklich bewahrheitete.

     

    Wann war die Reichsprogromnacht? Wann der Einmarsch in Österreich? Kennst du Bilder von den Juden, die mit ihren Zahnbürsten im Angesicht der hämischen Schlächter die Gehsteige reinigen müssen, nicht?

     

    Seit Machtübernahme der Nazis gab es KZ. Dort gab es noch keine Gaskammern und organisierte Massen-vernichtung, aber fleissige Helferlein, die mit wissenschaftlicher Akribie an der Effizienz des Tötens arbeiteten. Der Weltkrieg wurde von Beginn an durch Hitlers willige Generalität logistisch vor- bereitet, und alles, was die Wehrmacht dann später konkret an Kriegshandlungen durchführte, beginnend mit dem Polenfeldzug, war nicht nur ideologisch, sondern ganz praktisch verknüpft mit der Ausrottung einer möglichst umfangreichen Anzahl der jüdischen "Erbfeinde" der selbsternannten "Herrenmenschen".

     

    Die Wehrmacht war strukturell und logistisch von vorneherein darauf ausgerichtet, blutige Massaker anzurichten, die auch nach heutigen Kriterien noch ohne Beispiel sind und alle völkerrechtlichen Kriterien für Genozid, um es mal flapsig zu sagen, spielend erfüllen.

     

    Du solltest erstmal Bescheid wissen, bevor du dich so breit in die Spur stellst. Hier geht es nicht um eine neue Taktik bei WOW, sondern um den entsetzlich qualvollen Tod von Abermillionen.

  • PM
    Petra Müller

    @Djuli

     

    So, letzte Antwort: wenn du die Palästinenser von heute mit den Juden von damals vergleichst, tust du ihnen keinen gefallen. Die Juden von damals wollten nicht umgebracht werden. Die Palästinenser von heute wollen einen eigenen Staat.

     

    Ein grosser Teil der Menschen, die von den Nazis ausgerottet wurden, waren absolut solidarisch mit dem Land, in welchem sie lebten. Viele waren kaisertreue Weltkriegsveteranen. Menschen wie Einstein und Freud waren internationale Repräsentanten deutschsprachiger Hochkultur.

     

    Dein Vergleich insinuiert, dass die Palästinenser eigentlich nichts anderes wollen, als friedlich im heutigen Israel leben und dafür zu arbeiten, dass dieser Staat vorankommt und in Wissenschaft und Technik an Reputation gewinnt. Vermutlich sind viele auch Veteranen des Sechstagekrieges.

     

    Ich fürchte, wenn du wirklich nach Gaza fährst, um deine Vorstellungen dort zu diskutieren, wirst du relativ schnell in einem Folterkeller der Hamas landen.

     

    Noch kurz zur Höflichkeit: internationaler Standard beim Bloggen ist das "du". Ich passe mich dieser Konvention an und bleibe auch dabei, will dich aber nicht herabsetzen.

     

    Bitte sei nicht böse, wenn ich nichts mehr antworte, ich denke, es fängt an, sich zu sehr zu wiederholen.

  • B
    Berni

    Unter der Annahme, dass für die Palästinenser die Menschenrechte nicht gelten hat Frau Martini recht. Moral scheint sie nicht zu kennen.

  • RA
    ralf ansorge

    ein hervorragender artikel,danke frau martini.

    die tollwütigen reaktionen einiger foristen bestätigen nur wie recht Sie haben.diese leute haben gar nicht begriffen-oder sie wollen es nicht begreifen- worum es in Ihrem artikel geht.nämlich nicht darum wofür und ob man israel kritisiert ,sondern wie und wofür.

    übrigens diesen "end the..." am besten,frei nach beckenbauer,nicht mal ignorieren.den verorte ich nach allem was er schreibt eher in der rechten ecke,auch wenn er das zu tarnen versucht.

    das problem ist nicht,daß man israel kritisiert ,sondern daß man NUR israel kritisiert.die weitaus meisten palästinenser starben durch andere palästinenser bzw.jordanier,libanesen...in gaza herrscht ein wirkliches terrorregime,daß andersdenkende sofort liquidiert.wer da kundtut,daß er israel anerkennt ist schon tot.in israel darf man leben obwohl man israel ablehnt.es herrsch politischer pluralismus,das haben die letzten wahlen wieder gezeigt.wenn in israel bei wahlen die falken an die macht kommen dann deshalb weil es den israelis nie genutzt hat,wenn sie nachgiebig gegenüber den palästinensern waren.

    jetzt werde ich auch mal pathetisch:

    es lebe israel!!! nieder mit hamas !!!!

  • D
    Djuli

    @Petra Müller

     

    "Du machst das Gleiche wie seinerzeit Eva Herman, die Tagesschausprecherin, die Aussagen der Nazipropaganda zum Beleg dafür nahm, dass bei denen auch nicht alles schlecht war. Vielleicht bist du sogar Eva in Person?"

     

    Ja - wie erklärt man einem Blinden, was zu sehen ist.

     

    Mit 'NaziPropaganda' hat das gar nichts zu tun, aber es macht deutlich wie sehr Sie der Realität ausweichen und in welch verzerrten Kategorien Sie denken.

     

    Zunächst mal wollen Sie mir damit wohl unterstellen, ich würde die Lage der Juden in den 30ern in Deutschland verharmlosen.

     

    Das tue ich nicht. Sie mutmaßen, das müsste so sein, weil ja Palästiennser angeblich von Israel gar nicht schlecht behandelt würden und daher müsste ein solcher Vergleich auf eine nachträgliche Verharmlosung des 3. Reichs hinaus laufen.

     

    Aber das ist totaler Quatsch. Erstens sind die NationalSozialisten für mich, Sie werden es kaum glauben, genauso schlimmer Verbrecher wie für Sie und die Lage der Juden in den 30ern in Deutschland war auch schlimm - wenn dies auch noch nicht die Zeit des Genozids war, sondern eine Zeit, in denen ihnen elementare Grundrechte vorenthalten wurden, in denen Rassismus und Ausgrenzung Alltag wurden.

     

    Sie können den Vergleich nicht versehen, weil sie die schlimme Situation der Palästinenser in den besetzten Gebietne nicht wahrhaben wollen.

     

    Da kann ich ihnen auch nicht helfen. Da müssen Sie natürlich immer zu verzerrten Hilfskonstruktionen Zuflcht nehmen, um sich die Wirklichkeit auf relativ verdrehte Art und Weise zurecht zu biegen

     

    Ach und übrigens - ich bin nicht Eva - ich bin noch nicht mal blond - und bitte, bitte - bleiben wir höflich - und beim 'Sie'.

  • D
    Djuli

    Aus : Verzweifeln an Israel

    Die jüdische Historikerin Esther Benbassa hinterfragt im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt die jüdische Identität

    Arn Strohmeyer

     

    "..Israel zieht also unter Berufung auf den Holocaust die Schlussfolgerung: Wir dürfen alles, für uns gibt es keine Grenzen, uns ist alles erlaubt! Trotzdem oder gerade deswegen glaubt dieser Staat im Besitz der „ewigen Moral“ zu sein, was schon an Hybris grenzt. Israels erste große Sünde in diesem Sinne war der Autorin zufolge der Sechs-Tage-Krieg von 1967, der nach dem Suez-Krieg 1956 Israels „zweiter Eroberungskrieg“ gewesen und der durch nichts gerechtfertigt gewesen sei. Der Ausgang diese Krieges und die anschließende Expansion in fremde Gebiete habe endgültig das Bild eines Staates zerstört, der bedroht sei und um seine Existenz kämpfe.

     

    Wenn von Nicht-Juden Kritik an Israels Angriff auf den Gaza-Streifen geübt wurde, nicht nur in Frankreich, sondern auch und gerade in Deutschland, kam von jüdischer Seite sofort der Vorwurf des Antisemitismus

     

    Die Autorin spricht angesichts solcher Tendenzen von „politischem Autismus“ - eine Selbstbezogenheit, die sie als äußerst gefährlich für Israel und auch für die Diaspora diagnostiziert. Jüdischen Intellektuellen, die diesen Rückzug auf sich selbst kritisierten, werde sofort „Selbsthass“ vorgeworfen. Abweichende Gedanken würden unter Nachrichtensperre gestellt. Solchen Kritikern werde das Leben äußerst schwer gemacht und es würde alles getan, um ihr Ansehen zu untergraben.

     

    Wie lange, fragt die Autorin an dieser Stelle, werden die Diaspora-Juden Israel noch - koste es was es wolle - verteidigen, ein Land, das die Lage der Juden in der Diaspora durch seine Politik, seine Militäraktionen und Kriege immer schwieriger und unsicherer macht?

     

    ..Die Autorin hat aber keine Hoffnung, dass Israel selbst zu einer Lösung des Konflikts fähig und in der Lage ist. Deshalb setzt sie auf Druck von außen, vor allem auf die UNO und - mit Einschränkung - auf die Europäer, aber auch auf die Diaspora, wenn sie denn, wie es sich unter jüngeren Juden in Amerika schon andeutet, langsam umdenkt..."

     

    http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/strohmeyer_arn_verzweifeln_an_israel_bengassa_esther.htm

  • PM
    Petra Müller

    @Djuli

     

    Du scheinst es wirklich zu glauben - ungeheuerlich.

     

    Allerdings waren die "dehumanisierten" Juden im Deutschland der dreissiger Jahre kein "Volk" und es ging ganz und gar nicht um die "Herabsetzung" von deren "Würde als Volk" - schon an dieser Stelle ist dein Argument aufs neue ausgesprochen antisemitisch, da es von den Nazis ausgedachte Kategorien einfach nachbetet.

     

    Du machst das Gleiche wie seinerzeit Eva Herman, die Tagesschausprecherin, die Aussagen der Nazipropaganda zum Beleg dafür nahm, dass bei denen auch nicht alles schlecht war. Vielleicht bist du sogar Eva in Person?

     

    Der "Jude" im Sinne der Gesetzgebung des Dritten Reiches war eine von einem geisteskranken Maler ausgedachte irrationale Kunstfigur, weder Bestandteil einer bestimmten Volksgruppe, noch einer religiösen Gemeinschaft, sondern das Produkt eines ganz und gar subjektiven Wahnsystems.

  • H
    Harald

    Hallo Djuli, du sagst:

     

    "Das ging Juden in den 30ern so und was heute den Palästinensern in den besetzten Gebieten geschieht ist nicht weniger brutal - als die Ausgrenzung und Entrechtung welche Juden in den ersten Hitlerjahren wiederfuhren ... "

     

    Wer wollte dir, angesichts der Realität im Gaza, widersprechen. Wir erinnern uns ja noch an die jüngsten Bilder, als die Hamas Soldateska palästinensische Oppositionelle an Motorrädern durch Gaza Stadt schleiften.

     

    Du hast aber auch lebhaftes Interesse an Geschichte:

     

    "Heinrich Himmler schwärmte für die weltanschauliche Verbundenheit zwischen Nationalsozialismus und dem Islam. Die Ideologie der Muslimbruderschaft, die aus dem Koran abgeleitet wurde, schien sich in einigen Punkten mit der der Nationalsozialisten zu decken – insbesondere bei der Judenfrage.[1][2]

     

    So wurde 1943 nach dem Besuch des Großmufti Mohammed Amin al-Husseini ein Schreiben herausgegeben, in dem angeordnet wurde, das Wort „Antisemitismus“ ab sofort zu vermeiden, da unter dem Begriff „Semiten“ auch die Araber zählen würden und man diese so nicht mit den Juden gleichstellen wollte. ...

     

    Der Großmufti sah ebenso wie Hitler eine ideologische Übereinstimmung und lobte während seines Aufenthalts in Berlin Hitler als einen „von der gesamten arabischen Welt bewunderten Führer“ und erhoffte sich, dass man Luftangriffe auf Tel Aviv führen würde.[4]

     

    Ab 1943 war al-Husseini, der Großmufti von Jerusalem, in seiner Funktion als SS-Mitglied mit der Organisation und Ausbildung von bosniakischen Wehrmachtseinheiten und Waffen-SS-Divisionen befasst."

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/13._Waffen-Gebirgs-Division_der_SS_%E2%80%9EHandschar%E2%80%9C_%28kroatische_Nr._1%29

  • PM
    Petra Müler

    @Djuli

     

    Du scheinst es wirklich zu glauben - ungeheuerlich.

     

    Allerdings waren die "dehumanisierten" Juden im Deutschland der dreissiger Jahre kein "Volk" und es ging ganz und gar nicht um die "Herabsetzung" von deren "Würde als Volk" - schon an dieser Stelle ist dein Argument aufs neue ausgesprochen antisemitisch, da es von den Nazis ausgedachte Kategorien einfach nachbetet.

     

    Du machst das Gleiche wie seinerzeit Eva Herman, die Tagesschausprecherin, die Aussagen der Nazipropaganda zum Beleg dafür nahm, dass bei denen auch nicht alles schlecht war. Vielleicht bist du sogar Eva in Person?

     

    Der "Jude" im Sinne der Gesetzgebung des Dritten Reiches war eine von einem geisteskranken Maler ausgedachte irrationale Kunstfigur, weder Bestandteil einer bestimmten Volksgruppe, noch einer religiösen Gemeinschaft, sondern das Produkt eines ganz und gar subjektiven Wahnsystems.

  • D
    Djuli

    @Petra Müller

     

    20.01.2013 18:55 UHR

    von Djuli:

    @Melodie

     

    Hier beschrieb ich die Dehumanisierung, die die Palästinenser erleiden, welche in der Regel in der Geschichte immer mit Entrechtung und agressiven Kriegsakten einhergehen.

     

    So erging es auch den Juden in den 30ern.

     

    Frau Müller - das ist keine Gleichsetzung mit 'dem Massenmord' - sondern ein Aufzeigen der strukturellen Gemeinsamkeit - der Dehumanisierung von Menschen, der kollektiven Herabsetzung der Würde eines Volks, einer religiösen Gemeinschaft etc.

     

    Das ging Juden in den 30ern so und was heute den Palästinensern in den besetzten Gebieten geschieht ist nicht weniger brutal - als die Ausgrenzung und Entrechtung welche Juden in den ersten Hitlerjahren wiederfuhren - eine Gleichsetzung mit dem Massenmord ist das natürlich nicht - und das liegt mir auch fern und geht aus meinem Text auch sehr deutlich hervor.

     

    Also differenzieren Sie bitte und verzerren Sie Geschriebenes nicht - damit es erst die Facon hat, in welcher Sie dann zu ihrem Rundumschlag auszuholen glauben berechtigt zu sein. (beliebte Taktik)

  • A
    Arent

    „In der Augstein-Auseinandersetzung ging es nicht um einen kriminellen Übergriff auf Juden. Denn, so weiter, „das wäre eine rote Linie“

     

    Stimmt nicht. Zitat des 'Antisemitismusexperten' Wolfgang Benz nach dem Massaker von Toulouse bei dem drei Kleine Kinder ermordet wurden:

     

    "[...] Wir brauchen zunächst mehr Informationen über den Hintergrund des Täters. Ich erkenne bisher trotz der Brutalität der Tat keine neue Dimension eines Antisemitismus in Europa. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob die Morde wirklich ein antisemitisches Motiv hatten, oder die Opfer von einem Terroristen zufällig ausgewählt worden sind [...]"

     

    Dieses Zitat brachte übrigens auch Broder in mehreren seiner Artikel zu Augstein.

  • SS
    Shalom, Shalom

    @Djuli

     

    Besetzte Gebiete: ich habe nicht dagegen geredet, dass diese in die Hände der Palästinenser überführt werden sollten. Stichwort Roadmap. Es ist jedoch eine grobe und nicht zu rechtfertigende Unterstellung, die Ursache dafür, dass dies nicht klappt, allein Israel zu unterstellen. Es gibt zwar viele Palästinenser, aber eben keine funktionierende Regierung, sondern die Vorherrschaft von islamistischen Terroristen, die, wie nunmehr in ausreichender Breite dargelegt, unter den eigenen Leuten mit brutaler Gewalt dafür sorgen, dass Voraussetzungen, wie etwa eine offizielle Anerkennung des Staates Israel, unterbleiben. Sie verlangen, Israel soll den Staat Palästina anerkennen, während die Führer dieses Staates offiziell die Doktrin vertreten, alle Israelis seien ins Meer zu treiben.

     

    Die Besiedlung des Westjordanlandes ist keineswegs, wie immer dargestellt, als Dauermassnahme in ganz Israel unumstritten. Rechte fordern es, aber Israel ist eine Demokratie, in der sehr intensiv darüber diskutiert wird. Diese Darstellung vermittelt sich überhaupt nicht, folgt man ihnen.

     

    Natürlich haben Palästinenser Israelis in ihren Häusern angegriffen, und sie tun dies fortwährend. Auch in Bussen, Cafes und auf öffentlichen Plätzen. Oder was für Menschen sind es, die Raketen abfeuern und sich selbst mit Streubomben in die Luft sprengen?

  • PM
    Petra Müller

    @Djuli

     

    Ich habe keine Lust mehr, die pseudoobjektivistische Diskussion anhand von Unterstelltem und Verdrehtem fortzuführen. Abgesehen davon bezweifele ich, dass noch einer zuhört.

     

    Menschen wie du setzen sich ja gerne dadurch ins Recht, dass andere bequem sind. Deine Erwiderung relativiert so einiges wieder, weil die meisten sich jetzt nicht die Mühe machen werden, sich durch den hiesigen Kontext durchzuscrollen.

     

    Ich stelle fest, und damit ist es hoffentlich gut:

     

    1. Ich habe nicht mit dem Staatsanwalt gedroht. Du kannst gerne frei herumlaufen. Ich habe dir einen Ratschlag gegeben, sozusagen eine kostenlose Beratung in Richtung Karriere. Du könntest sagen: "Danke liebe Petra, ein guter Hinweis, lass ich mir mal durch den Kopf gehen".

     

    2. Mein Vorhalt einer Gleichsetzung ist schon deshalb keine Verleumdung, weil diese eines realen Gegenüber im juristischen Sinne bedarf. Hier spielt Punkt eins, wie du ableiten könntest, mit hinein.

     

    Ferner der Beitrag, auf den sich mein Vorhalt, den ich ausdrücklich bekräftigt wissen möchte, bezog:

     

    20.01.2013 18:55 UHR

    von Djuli:

    @Melodie

     

    So, lese und lerne, wer da will. Wiedersehen!

  • D
    Djuli

    Das eigentliche Thema - das krampfhaft aus der Diskussion herausgehalten wird, um die Auseinandersetzung unter Bemühung verquaster Psychotheorien zu vermeiden:

     

    "Israelische Medien und Organisationen haben vielfach dokumentiert, dass die besetzten Gebiete unter Militärherrschaft stehen und dort Menschenrechte und das Völkerrecht seit über 40 Jahren verletzt werden. Den erschreckendsten Einblick in die Mechanismen dieser Besetzung geben allerdings Armeeangehörige selber...

     

    Die Soldaten und Soldatinnen geben aber nicht nur Auskunft über das Erlebte und Erfahrene; auch über eigene Fehler und Missetaten sprechen sie offen. Zu spüren ist immer wieder ihr Erschrecken, ihre Fassungslosigkeit auch über sich selber, ihre Wut auf sich wie auf die Vorgesetzten, von denen sie oft noch aufgehetzt werden. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Soldatinnen und Soldaten blutjung sind und oft in einen Allmachtsrausch geraten («Ich bin hier das Gesetz»). Allmählich verlieren sie das Gefühl für Gut und Schlecht. «Die Gesellschaft lädt die Bürde auf 18-Jährige ab», formuliert es jemand.

     

    Das Buch macht auch klar, in welchem Ausmass die Siedler schon Herren des Landes geworden sind. Soldaten und Offiziere befolgen oft willig deren Anordnungen und vertreiben etwa palästinensische Bauern von ihren Feldern, welche die Siedler für sich beanspruchen. Oder sie schauen Übergriffen der Siedler und ihrer Kinder gegen wehrlose Palästinenser tatenlos zu. Manche entsetzt oder innerlich fluchend, andere voller Zustimmung, weil sie selbst dem Siedlermilieu entstammen...

     

    Man darf bezweifeln, dass die Arbeit von Breaking the Silence in Israel eine grundsätzliche Debatte auslöst. Im Vorwort des Buches macht sich Avi Primor, der frühere Botschafter in Deutschland, keine Illusionen: «Anstatt sich mit den Aussagen der jungen Menschen auseinanderzusetzen beziehungsweise ihre Schilderungen zu widerlegen – was im Übrigen noch niemand getan hat –, wird das Buch in Israel von vielen und auch von den Behörden verleumdet. Oft werden diese Zeitzeugen sogar als Vaterlandsverräter beschimpft. Und die Mehrheit der Israelis? Die schaut weg.» Oder mit den Worten eines Soldaten: «Die Leute ziehen es vor, nicht zu wissen und nicht zu verstehen, dass nicht weit von uns entfernt etwas Schreckliches geschieht.»

     

    http://bazonline.ch/kultur/buecher/Ich-bin-hier-das-Gesetz/story/25158076

     

    http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/431902_ttt-titel-thesen-temperamente/11775906_-breaking-the-silence-erschuetternde-zeugnisse

  • D
    Djuli

    "So ist die massenhafte Verbreitung der Israelkritik begreiflich"

     

    So ist denn die obsessive Parteiname für Israel begreiflich, unter totaler Ausblendung all der Missachtung des Völkerrechts, obschon Israel konstant Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.

     

    So soll vermeintlich wieder gut gemacht werden, was nicht wieder gut zu machen ist - die Verbrechen des National-Sozialismus.

     

    Aber es kann nicht richtig sein, wenn man heute ein anderes Volk zum Sündenbock macht und sich über deren elementarsten Grundrechte hinwegsetzt, um sich selbst ins 'rechte Licht' zu rücken.

     

    Es wäre schön, wenn Kritik an Israel schlichtweg als das gesehen wird, was sie ist - Kritik an der israelischen Politik, nicht zu verwechseln mit Kritik an 'den Juden' oder auch an 'den Israelis'.

  • H
    Harald

    In so einigen der u.a. Kommentare arbeitet sich der Typ des deutschen 'Judenwissenschaftlers' ab, der/die betört und ergriffen ob der eigenen Erkenntnisse und Empfindungen ganz genau weiß, was es mit dem Juden auf sich hat und was dieser in seinem unrechtmäßigen Staat darf und was nicht.

     

    Dieser Paternalismus erzählt vom zuhause ausgerissenen Kind und den Rechtfertigungen der gekränkten Verwandtschaft. Trotz intensivster Fürsorge, mit der man es doch immer nur gut meinte, ist das undankbare Kind fortgelaufen und lebt jetzt ungefragt und ohne Erlaubnis anderenorts.

     

    Wobei die heutige Ungezogenheit des Kindes ja aller Welt vor Augen führt, wie sehr die Familie seinerzeit im Recht war, besondere Strenge walten zu lassen. So muß man sich den Vorwurf machen, zu nachgiebig und tolerant gewesen zu sein.

     

    Dieses Versäumnis vor der Nachbarschaft nachzuholen und auszugleichen, ist die Aufgabe heutiger Israelkritik, sich manisch obsessiv mit den Missetaten des Mißratenen, des Verzogenen, zu beschäftigen.

     

    So ist die massenhafte Verbreitung der Israelkritik begreiflich, waren es doch massenhafte Familiengeschichten, die nun endlich zurechtgerückt werden können.

  • D
    Djuli

    @Petra Müller: "Und das gilt auch für Augstein. Dass er was gesagt hat, bestreitet ja niemand, auch nicht, was er gesagt hat. Und das wäre auch unsinnig, weil es überall nachzulesen ist."

     

    Sehr komisch - die massiven Menschenrechtsverletzungen an den Palästinensern, werden also gar nicht bestritten - dürfen aber nicht deutlich benannt werden (womit man sich daran mitschuldig macht) - weil man als Deutsche/r schließlich in der Erbschuld am Judentum und Israel steht und den Mund zu halten hat, selbst wenn's stimmt - und Palästinenser zählen ja eh nix, weshalb Sie sie ja auch als Objekt israelischer Übergriffe, die sie nicht mal bestreiten, weiter thematisieren zu brauchen.

     

    Na - so deutlich hätte ich es ohne Sie gar nicht auf den Punkt bringen können.

  • D
    Djuli

    @Shalom, Shalom

     

    Zum einen Amnesty International, Human Rights Watch etc. erfassen und verurteilen Menschenrechtsverletzungen in gleicher Weise, ob es sich um Menschenrechtsverletzungen von Israelis oder Palästinensern unter israelischer Militärdiktatur (denn nichts anders ist die Besatzung) handelt.

     

    Schauen Sie sich die Länderberichte von Amensty an, dann können Sie sich selbst ein Bild davon machen.

     

    http://www.amnesty.de/laenderbericht/palaestinensische-autonomiegebiete

     

    Weiterhin - die besetzten Gebiete gehören NICHT Israel, soviel steht fest und Landgewinn durch Krieg und auch die Besiedelung fremden Gebiets, ganz egal, wie es sich definiert, ist verboten.

     

    Hier ist das Völkerrecht eindeutig.

     

    Weiterhin haben bereits 1988 gut die Hälfte der Staaten den Staat Palästina NEBEN Israel anerkannt, mittlerweile sind es schon 2/3 aller Länder.

     

    Wenn Israel Frieden will, sollte es den Staat Palästina anerkennen und seine Bürger wieder auf seinem eigenen Land ansiedeln und aufhören die Staatwerdung Palsätinas weiter zu sabotieren, weil es sich weiteres Land, Ressourcen aneigenen will, wofür es ohnehin keinerlei rechtliche legitimität gibt.

  • D
    Djuli

    @Petra Müller

     

    Was Sie hier betreiben ist Verleumdung.

     

    Sie schreiben:

     

    "Du stellst in direkter Linie eine Gleichsetzung des nationalsozialistischen Massenmordes mit dem heutigen Nahostkonflikt her"

     

    Damit unterstellen Sie mir ich würde Israel mit dem 3. Reich gleichsetzen.

     

    Ich betone - das habe ich nirgendwo getan.

     

    Was habe ich tatsächlich geschrieben und was haben Sie in seiner Bedeutung um 180 Grand ins Gegenteil verkehrt.

     

    Ich schriebe inhaltich, dass Israel sich im NahOstkonflikt als Opfer darstellt und dabei immerzu die Analogie zum National-Sozialismus herstellt, indem es eine Judenfeindlichkeit und einen Vernichtungswillen der Palästinenser gegen die Juden unterstellt, der in einer LInie mit dem der NationalSozialisten zu werten wäre, was die unerbittliche Haltung Israels immerzu erklären soll.

     

    Ich habe mich genau gegen diese Analogie verwahrt

     

    Also drehen Sie mir nicht das Wort im Mund herum, bevor Sie mit dem Staatsanwalt drohen.

     

    @Shalom, Shalom

     

    Die Palästinenser haben Israel nicht angegriffen, Sie haben keinen Israeli aus seinem Haus vertrieben, Sie haben keine israelischen Häuser zerstört.

     

    Israel hat seit Ende der 60er mehr als 20 000 palästinensische Häuser zerstört. Israel nimmt den Palästinensern ihr Land weg. Es zerstört ihre Felder, es verschleppt willkürlich Palästinenser in seine Gefängnisse.

     

    So lange Israel derart übergriffig ist, muss es sich nicht darüber wundern, dass Palästinenser sich wehren.

     

    Die Besatzung war lange vor den Selbstmordattentaten da.

     

    Wenn Israel sich an seine eigenen Grenzen hält und andere Länder übriffig wären, dann hat es natürlich ein Recht sich zu verteidigen.

     

    Davon kann aber hier keine Rede sein.

     

    Es ist Israel dass übergriffig ist und die Drangsalierung und Entrchtung der einheimischen palästinensichen Bevölkerung hat System.

     

    Auch dazu ist eine Besatzungsmacht nicht berechtigt.

     

    Tatsächlich ist eine Besatzung, die in eine Annexion übergeht ein Verbrechen vor dem Völkerrecht.

     

    So lange Israel dies tut, ist es lächerlich sich als Opfer darzustellen.

     

    Damit müsste es erst mal aufhören. Sollte Israel innerhalb seiner Grenzen angegriffen werden, dann bin ich sofort in Solidarität bei ihm - nicht aber so.

  • J
    Jupp

    @ Slalom:

     

    Für die Verballhornung des Wortes Schalom durch Sie, weil Sie es als Nick mißbrauchen, sind nur Sie verantwortlich, über das was sich über den Nahen-Osten so zugeraunt wird, etwa Rückkehr nach 2000 Jahren usw. und dessen wissenschaftliche Haltlosigkeit können Sie sich gern ausbreiten – so die Moderation will - die völkerrechtlichen Auffassung der UN, den Resolutionen des Sicherheitsrates etc. über die besetzten Gebiete brauchen nur festgestellt, nicht aber diskutiert werden, und was König Hussein der Ältere so gemacht hat bleibt eine offene Frage.

  • SS
    Shalom, Shalom

    @Djuli:

     

    Niemand bestreitet die schlimmen Kriegsgräuel in der Region. Darum geht es natürlich am Ende. Das muss aufhören, egal, wie.

     

    Aber in der Diskussion um Antisemitismus geht es trotzdem um etwas anderes, nämlich um Ursache und Wirkung, und darum, dass es eine westeuropäische "Linke" Kultur gibt, die Ursachen stets Israel zuzuschreiben, und die Wirkungen stets auf Seiten der Palästinenser beklagend zu verorten.

     

    Ich könnte jetzt als "Gegenargument" die zahllosen Selbstmordanschläge und Raketenangriffe der Palästinenser nennen. Werden dabei keine kleinen israelischen Jungens getötet? Aber das führt nicht weiter.

     

    Die Ursache für den Konflikt allein den Israelis zuzuschreiben ist faktisch völlig unhaltbar, es wird jedoch sowieso weiterhin geschehen. Egal, wieviele Leute die Hamas umbringt, egal, welche Ziele die ganz offen vertreten, egal, wie besiedelt die Westbank war oder nicht, bevor die Israelis dort hinkamen.

     

    Bezeichnend ist doch, dass in den unzähligen Beiträgen, die hier und in benachbarten Meinungsveröffentlichungen von denen eingestellt wurden, welche sich vehement gegen Israel ausgesprochen haben, die Hamas etwa nicht ein einziges Mal auch nur am Rande erwähnt wird.

     

    Sorry, auf dieser Ebene steige ich jetzt leider aus, weil ich das Gefühl habe, meine Erwiderungen halten einen sehr unguten Teufelskreis mit am Leben. War eine, aber nicht im positiven Sinne, aufrüttelnde Debatte. Hoffe, ihr seid in Wahrheit nicht viele, sondern nur ein paar. Und hoffentlich hat Jakob Augstein hier alles ganz sorgfältig mitgelesen.

  • SS
    Shalom, Shalom

    @Jupp

     

    Wer sich mal intensiver mit dem seinerzeitigen Werdegang des Nationalsozialismus befasste, wird wissen, das ein wesentliches Element der ganzen Veranstaltung (hauptsächlich auch gegen die Teile der Bevölkerung, die per Dekret als Juden definiert wurden, gerichtet) das Insinuieren bestimmter Zusammenhänge war, die zwar einer Beweisführung im wissenschaftlich fundierten Sinne nie standgehalten hätten, aber als raunendes Gerücht die Runde machen konnten, waren sie erst mal in der Welt und wurden sie gelegentlich durch Organe wie den Stürmer, eine Propagandamassnahme von Goebbels, oder eine Wutrede des GröFaZ am Leben gehalten und weiterentwickelt.

     

    Man kommt nicht umhin, in ihrem und zahlreichen anderen vorliegenden Beiträgen genau das gleiche Muster "raunender" Agitation wahrzunehmen.

     

    Mit der Verballhornung meines Nicks als entwertendem Einstieg fängt das an. Ein Grundelement ist immer, wenn es um gezielte Diskriminierung geht, sich schon in der Anrede über den Angesprochenen lustig zu machen. Hier ist das Motto, so war es auch damals: je peinlich dümmer, desto besser.

     

    Dann kommt eine geographische "Richtigstellung", die zwar schon ein Fünftklässler als falsch erkennen kann, aber das schadet ja nichts: Outback ist alles, was irgendwo draussen liegt. Sie insinuieren jedoch ein weiterführendes Expertenwissen, anstatt meinem Argument zu den Westbanksiedlern mit einem Gegenargument zu antworten. Damit "beweisen" sie, dass bei mir schon die sprachlichen "Basics" so heruntergekommen sind, dass eine Auseinandersetzung sich halt erübrigen muss. Wir sind eben nicht gleich.

     

    Dann kommt noch, Tausendundeine Nacht lässt grüssen, irgendwas über einen Jordanischen König und eine tote Regierungschefin, die sich gern als Mann verkleidete.

     

    Woher sie das wissen? Nicht nötig, das zu erklären. Sie haben ja schon dargestellt, dass es nicht lohnt, mit mir zu diskutieren, so wie es auch nicht lohnt, mit seinem Hund über Bauchschmerzen zu diskutieren.

  • PM
    Petra Müller

    @Djuli

     

    Du stellst in direkter Linie eine Gleichsetzung des nationalsozialistischen Massenmordes mit dem heutigen Nahostkonflikt her.

     

    Wenn du eine solche Ungeheuerlichkeit ernst meinst, solltest du dich allerdings auch mal trauen, das unter deinem Klarnamen zu veröffentlichen und dich einer entsprechenden juristischen Auseinandersetzung stellen.

     

    Die Glatzen, die so rumlaufen, zeigen wenigstens ihre Gesichter in die Videokameras der grünen Sheriffs.

    Die sind zwar inhaltlich genauso verquast wie einige Pseudolinke, aber längst nicht so feige.

     

    Übrigens: Joseph Goebbels hat auch zuerst gedacht, er wäre ein "Linker", bis er durch die Nähe zu Adolf Hitler entdeckte, das die Juden an allem Schuld sind.

     

    Das ist keine "verschmockte" These, sondern eine wissenschaftlich belegte Tatsache. Kannst du zum Beispiel bei Ian Kershaw nachlesen. Sogar mit Quellen belegt.

     

    Oder befasse dich mal eingehender mit dem Werdegang von Horst Mahler. Du siehst, wenn du dich aufmachst in die Öffentlichkeit, kannst du noch eine Menge erreichen.

  • D
    Djuli

    @Shalom Shalom

     

    Ja - und Israeis foltern keine Israelis aber Palästinenser - offiziell bis 1999 - und inoffizielle, seit es seither verboten wurde.

     

    Israel unterhält ein Geheimgefängnis, welches auch das Rote Kreuz nicht besuchen darf.

     

    Palästinenser erhalten keinen, oder auch keinen fairen Prozess, um in israelischen Gefängnissen zu verschwinden - selbst Kinder ab 12, womit Israel gegen die Unicef- Kinderrechts-konvention verstößt.

     

    Palästinenser sind der Gewalt der IDF weitgehend hilflos ausgesetzt - das ist natürlich eine Situation, die die Menschen hoffnungslos macht und traumatisiert.

     

    So schreibt der palästinensische Psychologe Dr. Ejad Sarraj:

     

    "Im GCMHC führten wir eine Untersuchung an 3000 Kindern durch und fanden heraus, dass alle mehrfach traumatische Erlebnisse hatten, einschließlich Zeuge von Morden zu sein. Sie erlebten wie andere geschlagen, und ihnen die Knochen gebrochen und wie sie mit Tränengas angegriffen wurden : alles hinterließ unauslöschliche Spuren in ihrer Psyche.

     

    Für viele dieser Kinder war es am unerträglichsten, zuzusehen, wie ihr Vater von israelischen Soldaten geschlagen worden ist – und dieser keinen Widerstand leistete. Dies ist wirklich eine schreckliche Erfahrung. Genau wie das Bild eines Jungen, ( Mohamed Dura) der beschossen und getötet wird, während sein Vater erfolglos schreit, man solle mit dem Schießen aufhören. Dies hat eine anhaltende Auswirkung auf jeden Beobachter, besonders aber auf Kinder. Deshalb ist es kein Wunder, wenn für das palästinensische Kind nicht mehr der Vater als Vorbild dient, sondern jener Soldat, und kein Wunder, dass seine Sprache, die Sprache der Gewalt wird und sein Spielzeug und seine Spiele, Spielzeuge und Spiele der Gewalt sind.

     

    Unser Bericht geht auch den psychologischen Folgen bei denen nach, die beobachten mussten, wie das eigene Haus von feindlichen Soldaten zerstört wird. Das eigene Haus/Heim ist mit dem Gefühl für Sicherheit und Trost verknüpft."

     

    Dr. Ejad Sarraj, in The Link Volume 41, issue 3, Juli/August 2008

     

    Tatsache ist, so lange die Israelis die Besatzung aufrechterhalten, sind Palästinenser israelischen Soldaten und Siedlern weitgehend hilflos ausgeliefert und zwar in der West-Bank, in Ost-Jerusalem und in Gaza.

     

    Das ist ein unhaltbarer Zustand und der eigentliche Konflikt - den Israel nicht beenden will - denn es will das Land. Aber egal wie weit Israel es schafft die Palästinenser tatsächlich und in der öffentlichen Wahrnehmung zu dehumanisieren - das begründet noch lange keinerlei Rechtsanspruch auf die besetzten Gebiete. Die Annexion Ost-Jerusalems ist daher von keinem Land der Erde anerkannt - auch nicht von den USA.

  • J
    Jupp

    @ Slalom

     

    Das Outback liegt woanders.

    Sie haben sich also verlaufen. Oder vergaloppiert, oder die Kurve nicht gekriegt?

     

    Aber intersssant wäre die Frage, unter welchen Gesichtspunkten der damalige Jordanische Herrscher die geflohenen und vertriebenen Palästinenser in seinem Herrschaftsbereich verteilt hatte, um seine eigene Macht nicht zu gefährden.

     

    Nun glaube ich aber nicht, dass ausgerechtnet Sie darüber Bescheid wüßten oder dazu sachdienliche Informationen hätten - aber da gibt es diese Berichte, nach denen sich Golda-Meir in Männerkleidung wiederholt zu ihm aufgemcht hatte..

  • D
    Djuli

    @Bella ciao

     

    Was heißt heir 'Clever'?

     

    Es sollte ihnen bekannt sein, dass es Juden und Israelis gibt, die die israelische Besatzungspolitik genauso ankotzt, wie so manchen Linksliberalen in Deutschland oder sonsotwo auf der Welt.

     

    Es gab auch schon Juden, Jean-Moise Braitberg, die an Yad Vashem schrieben, weil sie nicht wollten, dass das Gedenken ihrer verstorbenen als Rechtfertigung für eine rassistische Apartheidspolitik missbraucht wird.

     

    Auf der shit-List auf Massada.org finden Sie zahlreiche Namen von Juden, die nicht weniger verunglimpft werden als Jakob Augstein, weil sie dessen Meinung teilen - unter anderem z.Bsp. Woody Allen, der es auf diese Liste schaffte, weil er sagte, dass es ihn über alle Maßen beschäme, wie die Israelis die Palästinenser behandeln.

     

    Albert Einstein dürfte dort an und für sich auch einen Platz finden, krtisiierte er doch seinerzeit die politische Bewegung von Menachem Begin mit den National-Sozialisten, die er als im Geist verwand bezeichnete - nach der EUMC Richtlinie wohl ein 'eindeutiges Merkamlal' für Antisemitismus.

     

    Clever - ist also daran gar nichts, wenn Juden sich kritisch äußern - sie haben alles REcht dazu, so wie auch Augstein oder jeder andere sonst auch - und es bleibt ihnen eben nichts anderes übrig, als dies zur Kenntnis zu nehmen.

  • SS
    Shalom, Shalom

    @Tania

     

    Wer hat denn in Gaza Folterungen und Morde in Serie an politischen Gegnern begangen und in einem Bürgerkrieg dort die Macht an sich gerissen?

     

    War es nicht die Hamas?

     

    Sagt das nicht Amnesty International?

     

    Werden deren politische Positionspapiere nicht von der gesamten EU und einer Reihe weiterer gemässigter Staaten und sogar vom Libanon als Selbstausdruck einer rechtsradikalen terroristischen Vereinigung bewertet?

     

    Stellt die Hamas nicht die Regierung in Gaza?

     

    Wieso entrüstet dich DAS eigentlich nicht?

     

    Israel soll alle "besetzten Gebiete" in die Hand von Mördern zurückgeben, die man politisch so bewerten muss wie die NSU - obwohl die natürlich, was die terroristische Effizienz angeht, gegen die Hamas nur ein Popel sind.

     

    Teile der Westbank, wo jüdische Siedler das Outback urbar machen, sind überhaupt nicht besiedelt, und waren es seit Äonen nicht. Wie in vielen Teilen der Region gibt es dort vorwiegend Wüste und Brachland.

     

    Das Gebiet wurde einst direkt nach der Unabhängigkeit Israels von Jordanien besetzt. Die haben zwanzig Jahre lang nicht im Traum dran gedacht, dort einen arabischen Staat Palästina aufzubauen, wie es die Vereinten Nationen vorgesehen hatten. Hat nie jemand gestört, bis Israel das Gebiet im Sechstagekrieg seinerseits besetzte.

     

    Immerhin haben die es seitdem hingekriegt, dass Teilgebiete einer autonomen palästinensischen Selbstverwaltung unterstellt wurden. Angst müssen lokale Politiker, sofern sie sich gegen den radikalen Islamismus der Hamas stellen, aber nicht vor Israelis haben, sondern vor den palästinensischen Mitbrüdern.

  • BC
    Bella Ciao

    Das beste und unschlagbarste 'Argument': Ich bin Jüdin oder, ganz neu, Halbjude. Und demnächst werden sicher noch einige Viertel- oder Achteljuden auftauchen, die ihr Menschenrecht auf "Israelkritik" einfordern; ist man dann anderer Meinung, ist das - na klar - antisemitisch. Clever!

  • D
    Djuli

    @Melodie

     

    Danke Melodie.

     

    Mir ist klar, dass es Juden und Israelis gibt, die die Besatzungspolitik und die Art und Weise, wie Israel die Palästinenser behandelt, als genauso unwürdig empfinden, wie nicht wenige Deutsche und andere, die dies gewiss nicht aus antisemitischen Motiven tun, sondern weil sie genau wie Sie ein tiefes Empfinden für Recht und Unrecht und über einen unparteiischen Blick verfügen, der die Dehumanisierung, die Zurichtung des Feindes, durchschaut, die solche politischen Bewegungen stets begleiten.

     

    Mit den Juden in Deutschland war es in den 30ern auch so - und gerade wer dies verstanden hat, kann unmöglich die israelische Besatzungspolitik gut heißen.

     

    Es tut gut, wenn auch Juden sich eindeutig, klar kritisch und vernehmlich dazu äußern. Vielen Dank!

  • SM
    Solidarität mit Israel

    @Marco Hoffmann

     

    Mit solchen "Beweisketten" und Insinuationen liesse sich auch beweisen, dass Adolf Hitler in Wirklichkeit ein jüdischer Rabbi war, den Göring und Goebbels schwer gelinkt haben.

     

    Ihr Niveau ist leider nicht weit entfernt von an sich komischen, aber leider stets völlig ernst gemeinten Einlassungen irgendwelcher stiefeltragenden Glatzen.

     

    Beschämend! Aber nicht verkehrt von der TAZ, auch so etwas ungefiltert wiederzugeben. Natürlich wird es auch wieder eine um jeden Preis provozierende Pseudoreplik geben. Von mir aber keine weitere Antwort, sorry.

     

    Manchmal kann Scham eine noble Geste sein, hoffe ich, die etwas wieder richtig stellt. Deshalb schäme ich mich jetzt mal eine Runde für uns beide.

  • PM
    Petra Müller

    @tommy

     

    Am Anfang ist das Tun oder Sprechen. Das gilt für den Antisemiten, den Rassisten und auch den Frauenfeind.

     

    Die Bezugnahme auf in "dubio pro reo" ist hier logisch unzulässig, da in meinen Beispielen gar nicht bestritten wird, dass ein Tun oder Sprechen erfolgte.

     

    Und das gilt auch für Augstein. Dass er was gesagt hat, bestreitet ja niemand, auch nicht, was er gesagt hat. Und das wäre auch unsinnig, weil es überall nachzulesen ist.

     

    Der Hinterherpfeifer bestreitet nicht das Hinterherpfeifen, sondern, dass die Frau sich deshalb auf den Status eines Objektes degradiert und damit als Person entwertet fühlen darf.

     

    Der Rassist findet, der "schwarze Mann" soll sich mal nicht so empfindlich zeigen, gesteht aber zu, dass er die Charakterisierung wählte, ohne Einvernehmen mit dem so bezeichneten herzustellen. Er glaubt, dieses aufgrund seiner Überlegenheit eben voraussetzen zu können.

     

    Augstein hätte, reflektierend, dass sein eigener Vater Angehöriger der in Judenmorde und Deportationen nachweislich regelmässig involvierten Wehrmacht war, seine "Analysen" ja auch eine Nummer kleiner annehmen können. Grass hätte, eingedenk seiner Vergangenheit, darauf kommen müssen, dass Juden vielleicht etwas empfindlich sind, wenn wieder vom Weltjudentum als eigentlich ursächlichem Kriegstreiber geraunt wird, ganz identisch mit dem, was das NS-Regime zur Rechtfertigung seiner brutalen Angriffskriege der Bevölkerung vorgaukelte.

     

    Warum sie das nicht tun? Überheblichkeit als Reflex auf nicht zu kompensierende Schuldgefühle, könnte man sagen. Oder, etwas grober, aber dafür auch mal mit einer extra Weckfunktion ausgerüstet: fettarschige Selbstzufriedenheit.

  • MH
    Marco Hoffmann

    @Melodie

     

    "

    Ich schäme mich, als eine Jüdin für diese schäbige Politik.

    "

     

    Als Mensch brauchst Du Dich nicht zu schämen, außer Du hast in der idf gedient und an den Außengrenzen einen guten Propagandaeindruck gemacht (denn da werden junge Frauen bevorzugt eingesetzt), aber selbst dann ist noch nicht Hopfen und Malz verloren.

     

    Was mich beunruhigt ist, wo bundesdeutsche jugendliche/frauen/männer aussteigen können, es gibt m.W. kein Ausstiegsprogramm für solche Fälle in der BRD und Ehrenmord fällt einem sofort ein, wenn man die englischsprachigen internetkommentare zu emily henochowicz liest, die von she's nuts bis zu todeswünschen gingen.

     

    Emily Henochowicz hat aber überlebt, war bei democracynow im interview und bei der us-flotilla veranstaltung in new york, wurde von ann wright erwähnt ("she's here somewhere") und zeichnet jetzt mit einem Auge.

     

    Gibt es einen brd-gush-shalom-ableger?

     

    http://www.google.com/search?hl=de&gl=DE&ie=UTF-8&source=android-browser&q=emily+henochowicz

  • M
    Melodie

    Wir schikanieren die Nicht-Juden innerhalb Israel und in den besetzten Gebieten, wir bringen präventiv unsere Feinde um und nehmen den Tot von Unschuldigen in Kauf, wir bauen Siedlungen ausserhalb unsere Grenzen, selbstbewusst und ohne jegliche Gewissensbisse töten wir Palästinenser, wir reden ungeniert von Eretz Israel (Vollständiges Land Israel oder gelobtes Land) was nicht nur Gazastreifen und Westjordanland sondern auch Teile Jordaniens, Libanons, Syriens und Ägyptens beinhaltet....aber sobald man uns kritisiert, schreien wir: Antisemit und verstecken uns hinter den Holocaust- Opfer und wollen besonders sensibel und warmherzig behandelt werden. Ich schäme mich, als eine Jüdin für diese schäbige Politik. Ein Land, das kein Kritik verträgt und seinen Kritikern denunzieret, ist kein wirklich demokratisches Land.

  • MH
    Marco Hoffmann

    Das Vermögen der Eltern von Anne Frank soll jetzt in Form von nuklearwaffenfähigen ubooten an das jüdische Apartheidsregime israel zum Machterhalt "zurückgezahlt" werden?

     

    "

    die Zahlen über durch die Nazis enteignetes jüdisches Vermögen

    "

    ( 19. 01. 2013 15: 25 UHR von Solidarität mit Israel)

     

    Weiter betrachten Sie das Privatvermögen einer gruppe der holocaustopfer als Volksvermögen des judenstaates/jewish state's, wie zu nennen ihn die knesset fordert und das ist unzulässig - steht das so in israelischen Schulbüchern?

     

    An anderer Stelle wurde schon oft argumentiert, andere Staaten hätten doch auch land/häuser etc. gestohlen und ebenfalls völkermord begangen und es sei total gemein und ungerecht, sich nun ausgerechnet auf das arme hascherl israel zu stürtzen und ausgerechnet da Vorwürfe zu erheben.

     

    Den jüngeren mitlesern sei gesagt, wenn man verkloppt wird, dann ist es nicht tröstlich, gesagt zu bekommen, andere würden doch auch verkloppt oder andere hätten doch auch schon mal noch andere verkloppt. Das sind bloß Versuche, Unrecht schönzureden, lasst Euch das nich aufbinden!

     

    Den sz-kommentar einer Dame, das alle goyim schließlich den holocaust begangen hätten (stand hier auch schon, als kritik an "einige"), finde ich nicht auf die schnelle, aber das hier wollte ich damit belegen:

     

    "

    Antigoyismus / Antigojismus

     

    Goy (Goj) heißen bei den Juden die Nichtjuden. Im Talmud läßt sich eine extreme Entwertung der Nichtjuden feststellen, sozusagen die jüdische Entsprechung zum Antisemitismus.

    "

    http://www.sgipt.org/politpsy/israel/faq.htm

     

    Da sagt jemand z.B. ein jüdischer Fingernagel sei mehr wert als 1000 goyim, also 1000 Menschen wie ich (bin sohn einer schickse - schickse ist jiddisch für nicht-jüdin - und deshalb goy, auch wenn mein vater jude ist, weshalb ich eigentlich nach artikel drei GG auch ein "recht auf rückkehr" haben müsste - aus Staatsräson!)

  • T
    tommy

    @Petra Müller

     

    "In jedem Fall wird die Beweislast umgekehrt"

     

    Bizarre Sichtweise - ein weißer, heterosexueller Mann muss also, wenn er von Angehörigen bestimmter, angeblich fortwährend diskriminierter Gruppen des Sexismus, Rassismus oder Sexismus bezichtigt wird, beweisen, dass er kein Sexist, Rassist oder Antisemit ist, ganz egal, wie plausibel die Anschuldigung ist? Bin ich froh, dass der Einfluss von Leuten wie Ihnen auf die Gesetzgebung (noch) verhältnismäßig gering ist, Grundsätze wie "in dubio pro reo" könnte man sonst wohl vergessen.

    Und zu Israel noch eine Anmerkung: Es ist mir unbegreiflich, wie "Antirassisten" gleichzeitig Israelbefürworter sein können. "Antirassismus" bedeutet heute im Grunde nichts anderes als die Ablehnung von Nationalstaaten, die eben ihrem Wesen nach immer eine gewisse Exklusivität aufweisen. Israel ist aber eindeutig als jüdischer Nationalstaat definiert. Ich habe damit kein Problem und kann auch nachvollziehen, dass viele Juden einen solchen Nationalstaat nach der Massenvernichtung durch die Nazis für nötig halten. Ich befürworte aber auch allgemein Nationalstaaten (zumindest in Weltgegenden, wo diese ohne ethnisch motivierte Gewalt wie Vertreibungen etc. hergestellt werden können). Aber wie begründen pro-israelische "Antirassisten", dass in diesem einen Fall ihr ansonsten penetrant vertretener Universalismus nicht zu gelten hat?

  • PM
    Petra Müller

    @Harald:

     

    Die meisten Schwierigkeiten mit der Definition desssen, was Antisemitismus eigentlich sein soll, entstehen seltsamer Weise immer auf der Seite derer, die sich selbst als unzulässig des Antisemitismus verdächtigt wahrnehmen.

     

    Das ist bei verwandten Begriffen wie etwa Rassismus oder Frauenfeindlichkeit jedoch nicht anders. Der Rassist mag sich fragen, wieso es als rassistisch empfunden wird, einen dunkelhäutigen Afrikaner als "Schwarzen Mann" zu bezeichnen.

     

    Der Frauenfeind ist wirklich, nicht nur gespielt verwundert, wird ihm der Vorwurf entgegengebracht, nur ob eines anerkennenden Pfiffes im Rücken einer Kurzberockten.

     

    In jedem Fall wird die Beweislast umgekehrt. Der Afrikaner und die Frau sollen halt mal, genau wie der Jude, ihre Empfindlichkeit erläutern, dann wird sich der Diskriminierer eventuell dazu herablassen, ihren Gedankengang erklärend zu entkräften.

     

    Das, was nicht beachtet wird: die sprachlichen Kategorien, die wir benutzen, sind nicht frei gewählt, vielmehr das Resultat einer langen sozialgeschichtlichen Entwicklung.

     

    Es fällt uns normalerweise auch nicht schwer, diese sprachliche Etikette zu beachten. Niemand würde einfallen, seine dienstliche Vorgesetzte einfach mal mit Mausi oder Schnucki anzusprechen, was ihm bei der Ehegattin wahrscheinlich als ganz natürlich vorkommt.

     

    Das ist in bestimmten Fällen plötzlich anders. Der Frauenfeind empfindet nicht sich selbst als situativ unangemessen lüstern, sondern im Kontext der jahrhundertealten Verteufelung der Frau das Objekt, das er begehrt, als situativ unangemessen freizügig.

     

    Dem Rassisten gerät, so wie Äonen seiner Vorgänger, plötzlich die Hautfarbe zum vorwiegend bestimmenden Merkmal, und er transportiert damit tausend Jahre Sklaverei in die Gegenwart.

     

    Beim Antisemiten geht es eben darum, dass die Juden den Weltfrieden bedrohen, auch wenn es zunächst so scheint, als seien sie die Verfolgten, sich hierzu geheimbündischer Netzwerke bedienen, und alle möglichen lokalen Konflikte sowieso durch sie gesteuert werden. Besser also, von ihnen gegründete Gemeinwesen (hier: Staat Israel) werden streng reglementiert, noch besser, zur Auflösung gezwungen.

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    was man im heutigen Sprachgebrauch als Holocaost oder Shoah bezeichnet

    "

    ( 19. 01. 2013 15: 25 UHR von Solidarität mit Israel)

     

    Bundesbürger verstehen unter holocaust (trotz der wortherkunft) Deutschlands Behandlung von Menschen verschiedener Ethnien, Religionen, Anschauungen etc. und die vorbereitenden und flankierenden Taten wie z.B. die Verlegung der Gefangenen Kommunisten auf die weser-insel langlütjen, weil die Anwohner in bremen-findorf sich von den Schreien der gefolterten in ihrer Nachtruhe gestört fühlten. (Ohne zuerst die kritiker mundtot zu mchen wäre der holocaust nicht möglich gewesen)

     

    Shoa hingegen bezieht sich nicht auf zigeuner, behinderte, schwule etc., sondern auf allein auf juden.

     

    Wenn jüdische rabbis bei der beschneidungsdebatte behaupten, die körperliche unversehrtheit von jungen sei der holocaust, dann benutzen sie ein wort, das in der brd ganz anders verstanden wird und ernten folgerichtig betretenes schweigen bis widerspruch.

     

    "

    Wien/Graz - Einen drastischen Vergleich hat Ariel Muzicant , Ehrenpräsident der Israelitischen Kultusgemeinde ( IKG) , angesichts der laufenden Debatte über ein Beschneidungsverbot gezogen . In der " Kl e i ne n Z e i t un g" stellte er ein Verbot mit der Vernichtung der Juden gleich . Ein solches " wäre dem Versuch einer neuerlichen Schoah , einer Vernichtung des jüdischen Volkes , gleichzusetzen -nur diesmal mit geistigen Mitteln" , wurde er zitiert .

    "

     

    http://derstandard.at/1342947763636/Muzicant-vergleicht-Verbot-mit-Vernichtung-der-Juden

  • T
    Tania

    Gaza IST voller Lager und Flüchtlinge. Wenn Gaza bombardiert wird, kann man dem nicht entkommen.

    In der Westbank WIRD Apartheid praktiziert.

     

    DAS ist nicht nur die politische Realität, das ist die Realität.

     

    Ein ganz armseliger Artikel.

  • KS
    Klaus Söndgen

    Tania Martini hat meine volle Zustimmung. Ich würde sogar noch weitergehen, was die Frage der Abgrenzung von Antizionismus und Antisemitismus angeht.

    Der antisemitische Kern des linken (als ein solcher verortet sich Augstein ja bekanntlich) Antizionismus liegt in der geradezu manischen Beschäftigung mit den Vergehen Israels bei gleichzeitiger völliger Ausblendung der Vorgeschichte der Gründung dieses Staates und seiner außenpolitischen Existenzbedingungen. Mit Vorgeschichte ist hier nicht die Shoah gemeint, sondern vor allen Dingen der dem arabischen Nationalismus immanente antijüdische Hass, der sich bereits in den 30er-Jahren gewaltsam entlud, und dessen Ursache wohl kaum auf die jüdische Einwanderung nach Palästina reduziert werden kann, will man nicht Einwanderung per se skandalisieren und billige Erklärungsmuster für jenen Volkszorn liefern, die auch als Erklärung für sämtliche anderen nationalistischen Ausbrüche taugen würden.

    Diese Unfähigkeit, die Politik Israels als zuweilen überzogene aggressive Vorwärtsverteidigung zu deuten und nicht als simple imperialistische Okkupationspolitik, hat inzwischen ein regelrechtes Genre namens „Israelkritik“ hervorgebracht, das den jüdischen Staat konsequent als treibende Kraft für den Nahostkonflikt herausarbeitet und sich dabei mit der Behauptung einer Tabuisierung der Kritik an der Politik Israels imprägniert.

    Wenn dann mit Augstein ein führender Vertreter dieser Denkrichtung ein kollektives nationales Aufatmen verspürt, weil ein Herr Grass diesen vermeintlichen Tabubruch vorgenommen habe, wird die Sache vollends unerträglich.

  • S
    Sprachgestaltung

    Ist wohl eher der Wunsch nach Zensur, ald der nach einer...

  • H
    Harald

    Ich glaube, Antisemitismus hat keine Zukunft. Weil nämlich keiner so genau weiss, was das überhaupt sein soll. Wie sich also der Antisemitismus definiert, wo genau er anfängt und wo er aufhört, was man überhaupt noch sagen darf und was nicht, was und warum Israel damit überhaupt was zu tun haben soll, wer also ein Antisemit ist und wer nicht. Oder wer sogar ein Philosemit ist. Selbst die hochbezahlten Antisemitismus-Forscher an den vielen reich geförderten Anti-Antisemitismus-Instituten haben immer nur widersprüchliche Theorien über Antisemitismus, aber keine endgültige Antwort auf diese Frage.

  • SM
    Solidarität mit Israel

    @I.Q.

     

    Sorry, dass mit der dort (wohl das heutige Staatsgebiet Israel gemeint) "ursprünglich angesiedelten Bevölkerung" ist Unfug, den panarabisch orientierte postkoloniale Diktatoren verbreitet haben, um ihre wackeligen Gewaltherrschaften im nahen Osten zu befestigen.

     

    Und dadurch, dass man ständig den Zionismus eines Theodor Herzl mit dem heutigen Staat Israel zusammen nennt, blendet man die Gesamtheit dessen, was man im heutigen Sprachgebrauch als Holocaost oder Shoah bezeichnet, und was sich singulär auf die Ereignisse im zwanzigsten Jahrhundert und die zentrale Verantwortung Deutschlands dabei bezieht, schlicht aus. Das ist entweder eine unverzeihliche Geschichtsvergessenheit, oder aber banale Taktik.

     

    Nur die Beinahevernichtung der Juden in den dreissiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts rechtfertigt den Staat Israel. Nichts sonst. Und dies rechtfertigt genauso die nachmalige Hilfe durch die Bundesrepublik Deutschland. Nichts als das. Aber das dürfte ja wohl auch genügen.

     

    Wir, die jüngeren Deutschen, haben eine Hypothek an Schuld auf dem Rücken. Diese Schuld haben uns nicht die Juden aufgeladen, sondern unsere Grossväter.

     

    Dass wir den Staat Israel unterstützen, hat damit aber wenig zu tun. Wer meint, das wäre dennoch zu viel des Guten, soll sich vielleicht mal die Zahlen über durch die Nazis enteignetes jüdisches Vermögen runterladen.

  • SM
    Solidarität mit Israel

    @end.the.occupation

     

    Leider hast du keine Ahnung vom "realen Palästina".

     

    Und am allerwenigsten von jemandem wie Broder, der sich dauernd mit jüdischen Funktionären anlegt, indem er sich über das Shoah-Business lustig macht, dass du so pointiert in deinem Beitrag bringst.

     

    Ein "reales Palästina" konnte nie entstehen, weil panarabisch ausgerichtete Diktatoren in den Staaten, die Israel umgeben, es verhindert haben. Die beförderten auch die Flüchtlingslager und drückten immer mehr Menschen dahin, wo seit Jahrhunderten Juden angesiedelt gewesen sind.

     

    Wer daran fett verdient? Guck mal auf sämtliche Golfstaaten, wo Palästinenser als Gastarbeiter wie der letzte Dreck behandelt werden. Guck mal, wie reich die "Führer der Palästinenser", angefangen bei Yassir Arafat, waren und sind. Mubarak, Assad etc. sind Multimillionäre, die ihre Macht über Jahrzehnte mit dem Feindbild Israel befestigt haben.

     

    Jeder Führer der Palästinenser, auch Mahmut Abbas, muss aufpassen, dass er nicht in die Rivalitäten der diversen palästinensischen Terrororganisationen gerät und selbst einem Attentat zum Opfer fällt.

     

    Es ist umgekeht, wie du es sagst: ein als Partner für Verhandlungen akzeptabler, weil auf allgemeinen rechtstaatlichen Prinzipien basierender Staat Palästina bleibt auch auf absehbare Zeit ein reines Phantasieprodukt, während der Staat Israel sich real und lebenskräftig seit fast siebzig Jahren gegen alle Zerstörungsversuche behauptet hat.

  • MH
    Marco Hoffmann

    P.S.

     

    Liebe wird verboten (tunnel of love)

     

    "

    Mohammed Warda, the groom, told RT “ We asked the Israeli authorities repeatedly to let my fiancée move to Gaza. But our requests were always turned down. So I eventually suggested to her that she travel to Egypt and from there, through the tunnels to Gaza. ”

    "

    http://rt.com/news/palestine-gaza-tunnels-love/

     

    (Eventually heißt letztlich, nicht eventuell!)

     

    Quick translation/schnellübersetzung

     

    Mohammed Warda, der bräutigam, erzählte RT "Wir haben die israelischen behörden mehrmals gebeten, meine Verlobte nach Gaza umziehen zu lassen [die hatten sich übers internet kennengelernt, sie wohnte nich weit weg in ramallah oder so], aber unsere Bitten wurden immer abgelehnt, so dass ich ihr letztlich vorgeschlagen habe nach Ägypten zu reisen und von dort durch die [illegalen, dauernd bombadierten] Tunnel nach Gaza.

     

    Anmerkungen in eckigen klammern und übersetzung vom mir, dem kommentator

     

    Was wurde eigentlich aus dem interviewten hamas-tunnelarbeiter, der 2009 die bombadierung überlebt hatte und erzählte, das er dachte, er würde jetzt sterben, als der tunnel über ihm einbrach, er habe aber keine angst gehabt, sondern immer nur gedacht "willkommen tod. Willkommen tod." - das kam auf deutsch im hamburger kabelfernsehen, genau wie der orf-bericht über den sohn und die mutter, die den vater nicht löschen konnten, weil das durch die wohnzimmerdecke eingeschlagene phospor sich immer wieder entzündete und bis in die knochen durchbrannte (interview gefilmt in der wohnung mit den schwarzen wänden)

  • U
    Ute

    Über "Raffende jüdische Finanzkapitalisten" wird sich offenbar im Jahr 2013 unterhalten, um damit zu operieren.

     

    Wann soll diese Wortzusammenstellung im allgemeinen Sprachgebrauch der Bevölkerung gewesen sein und in was für einer Welt lebt jemand, der so etwas in der Bevölkerung als Bewertungsmaßstab für Antisemitismus gehört haben will?

     

    Für die meisten wird Antisemitismus mit Hitler, Gaskammern und Auschwitz in Verbindung gebracht.

    Und dies ist der Grund, warum man versucht bestimmte Leute damit zu etikettieren, deren Meinung man diskreditieren möchte.

  • M
    max

    Liebe Frau Martini, es wird immer doofer, je länger die Geschichte dauert. Haben Sie die SWC-Liste wenigstens gelesen?

     

    "Jakob Augstein geriet nicht deshalb auf die fragwürdige Liste des Simon Wiesenthal Centers, weil er einfach nur die israelische Regierung kritisiert hat, sondern weil er mit den Begriffen „Lager“ und „Apartheidregime“ eine falsche und gefährliche Terminologie benutzt hat, die nicht den politischen Tatsachen entspricht."

     

    Erstens hat nicht einmal das SWC den Begriff Apartheid in Augsteins Aussagen angegriffen und zweitens ist es ziemlich irre, von "politischen Tatsachen" zu reden, wenn einer einen Kommentar schreibt. Kann ich wirklich darüber rechten, ob Gaza ein "Lager" ist? Ist das eine dem Beweis zugängliche Frage? Muss ich einen Vergleich "beweisen" können? Komme ich dann mit dem Duden?

    Bei der Berufung auf "politische Tatsachen" wäre ich im Übrigen vorsichtig, denn jedenfalls im Westjordanland ist es überhaupt nicht fernliegend Analogien zur "Apartheid" zu ziehen. Aber wir können auch gerne andere Worte für ein Konzept finden, in dem eine Bevölkerungsgruppe einer anderen fundamentale Rechte vorenthält, ihre Bewegungsfreiheit einschränkt, ihr tägliches Leben kontrolliert und sie militärisch unter Kontrolle hält.

     

    "Wer Kritik am israelischen Staat so explizit mit einem deutschem Tabubruch kurzschließt, der braucht in der Tat nicht mehr darüber zu sprechen, dass bis heute in Libanon, Syrien und Jordanien Palästinenser tatsächlich in Flüchtlingslagern leben, dass Pakistan und Nordkorea vielleicht den Weltfrieden gefährden, dass die Migration von einer Million Menschen aus den exrealkommunistischen Staaten die politischen Mehrheitsverhältnisse in Israel verschoben haben, dass die Hamas ein Schreckensregime errichtet hat."

     

    Was bitte muss ein dem Antisemitismus unverdächtiger Mensch denn alles in seinen Text miteinbeziehen, wenn er über Israel schreibt? Ich habe ja schon viel gelesen, aber Sie, Frau Martini, wollen jetzt auch noch die Belastung durch die große Mogration nach Israel miterwähnt haben. Warum? Wenn ich einem Staat eine gefährliche Politik unterstelle, dann muss ich doch nicht zugleich nach Verständnis dafür bei mir suchen. War jede amerikanische Kritik am deutschen Antisemitismus in den 30/40ern von einem antideutschen Ressentiment getragen , wenn die Rassentrennung im eigenen Land nicht miterwähnt wurde? Keiner käme auf diesen Gedanken.

    Und wie in aller Welt kommt jeder Hanswurst neuerding auf den Gedanken, nicht Israel, sondern Nordkorea würde den Weltfrieden gefährden? Es ist ja eine richtige Feststellung, dass das Schwadronieren von einer Gefährdung des Welfriedens durch Israel daneben ist. Aber Nordkorea? Steht da irgendwo ein Krieg bevor, von dem ich nichts mitbekommen habe? Oder reden wir von deren ca. fünf halbgaren Atombomben? Wenn das der Maßstab ist, dann gefährdet Israel auch den Weltfrieden.

     

    Die Kommentare werden immer schlechter recherchiert, immer oberflächlicher und dummer. Würde Augstein so an der Realität vorbei über Israel schreiben ... naja, Sie wissen schon.

  • AW
    Alexander Wallasch

    Ein leider durch und durch dummer Artikel, der zum einen zeigt, das die Autorin die Debatte gar nicht verfolgt hat und sich zum anderen als echtes Leichtgewicht erweist: Nix neues hinzugekommen.

  • M
    Marcus

    Irritierende Kommentare würde Thierse sagen. Ich frag mich nur warum sich die "Istraelkritiker" so aufregen. Das lachhafte Geschreibsel von Augstein der über ´ne Kompetenz eines Schülers der 9. Klasse in einem Dorfgymnasium in Sachsen nicht hinauskommt ist doch eigentlich nicht ernstzunehmen, ausser dass er eben durch SPIEGEL ONLINE und seinen Geburtsnamen ein grpßes Publikum erreicht. Von daher ist er wieder so ein Brandstifter den ich nicht in meiner Nähe sehen möchte.

  • U
    Ute

    Mutig Frau Martini, dass auch Sie sich als ´Leuchte der Menschheit“ an Augstein die Finger verbrennen wollen.

     

    Das ist Ihnen gelungen, war aber auch nicht schwer. Sie brauchten nur absurde Vorwürfe, Ableitungen usw. abschreiben.

     

    So und wieso ist es nun abwegig, Gaza als Lager zu bezeichnen oder im Zusammenhang mit der Politik Israels von Apartheid zu sprechen?

    Was ist daran ´falsch und gefährlich´ und welchen ´politischen Tatsachen´ würde dies nicht entsprechen?

     

    Wann wollen Sie mit Ihren diesbezüglichen Erkenntnissen die Menschheit erleuchten?

    Wenn Sie dazu wieder abschreiben, dann nennen Sie aber bitte auch die Quellen: Etwa Netanjahu, Scharanski und wie die alle heißen.

  • E
    Eva

    @End.the.Blödsinn

     

    Ja, in einer ausdifferenzierten, diversitären, modernen Gesellschaft wie Israel, gibt es auch solche Menschen wie Herrn Levy und wird es immer solche geben. Denn Israel ist vielfältig-bunt und mit allen politischen Facetten bedacht.

     

    Meine Frage ist aber, warum gerade nur diese Levys die Lieblingsjuden der Europäer sind. Dieser leuchtende Herr Levy, Lieblingsjude aller Europäer und aller Nahostkorrespondenten, ist ein antiisraelischer Scharlatan.

     

    Das zeigen bspw. seine Veröffentlichungen in der Haaretz von gefakten, antiisraelischen Erhebungen, welche gravierende methodische Mängel aufwiesen. Levy hat vor paar Wochen in der Haaretz eine Studie, welche nicht den 2. Semester Soziologie Standards entsprach, vorgestellt, worin er die israelische Gesellschaft als empirisch erwiesen, mehrheitlich rassistisch, verleumdete.

     

    Sowohl die Indikatoren für Apartheid, als auch die Auswertungen in der Haaretz waren haarsträubend, dazu kamen noch Suggestivfragen und ein methodisch unzulässiger Fragebogen. Alles in allem ein absolutes NoGo für jeden Sozialwissenschaftler und jede Zeitung. Aber wer veröffentlicht diesen Mist:

     

    Haaretz, junge welt (in Dtl.) und diverse Blogs (electronic Intifada, BDS-Movement, pro Hamas-Antinormalisierungs-kampagnen und Co.). Und genau in diesem Millieu ist Levy auch anzusiedeln.

     

    Ich staune immer wieder, dass Levy so oft, selbst in der ARD, als Referenz zitiert wird.

     

    Wenn irgendetwas gegen Israel geht, dann ist Levy, völlig unabhängig vom Wahrheitsgehalt dabei. Alles egal, da kann auch mal schnell auf Methoden sozialwissenschaftlicher Erhebungen verzichtet werden. Hauptsache Israel ist böse und rassistisch. Diese Studie vor einigen Wochen hat mir klargemacht, mit was für einem Aushängeschild wir es bei Herrn Levy zu tun haben.

     

    Ich bin selbst nach einem Soziologiestudium nicht ganz unbedarft. was Erhebungsverfahren angeht. Als ich jedoch Levy in der Haaretz, sowie deren Fragen, Indikatoren und Auswertung ihrer “Apartheidsstudie” mir mal zu Gemüte geführt hatte, dachte ich einfach nur, Wahnsinn.

     

    Klarer Indikator, Levy ist nicht satisfaktionsfähig und hat starke Schlagseite, suchen Sie sich ausgewogene Referenzen und End.the.Blödsinn!

  • A
    Alice...

    ...im Wunderland?! Oder wo bin ich hier gelandet?

    Bei solch Kommentaren fragt mensch sich echt, ob die Tassen auch bei jedem noch im Schrank zu finden sind...

    Es ist inzwischen echt unheimlicher die Kommentare bei Nahost-Themen zu lesen, als den neuesten Paranormal-Schocker zu gucken.

    Hat bisschen was von Leuten, die ins Polizeirevier gehen und ein Verbrechen ankündigen, womöglich sogar beichten.. Wenn es so in unsren deutschen Köpfen spukt, wird es nicht mehr lange dauern... und das Dritte-Reich 2.0 gibt es schon längst - es reicht ein Blick in die, von allerlei Couleur

    durchsiebten, Kommentarspalten (sogenannter) linker Zeitungen..

    Bildungsauftrag eindeutig verfehlt!

  • S
    Stronzia

    Ich muß die Autorin hier mal in Schutz nehmen.Der Artikel ist gelungen.Die Vergleiche Augsteins und sein sinnieren über "Dunkelmänner" die die Welt am Gängelband halten und einige andere Kommentare die hier auch erwähnung gefunden haben ,sprechen doch eine klare Sprache.

    Wenn man sich ein wenig mit der Geschichte der Judenverfolgung in Europa auseinandersetzt, erkennt man eben diese latente Art des Vorurteils.Und diese kann sehr wohl zündeln wie man sehen kann.

    Der Kommentar von J.Schreuder zielt ja auch wieder auf dieses typische Klischee der Famillie Rothshild die sich angeblich den Globus unter den Nagel reißen will und im verborgenen agiert *grusel

    Dann schauen sie sich doch einmal an wer mittlerweile diesen Namen nutzt.Am Bankhaus sind etliche Querbeteiligungen anderer Unternehmen, das gilt in vielen Bereichen wo der Name noch prangt.Im großen und ganzen sind das alles Firmen/Konzerne wie es sie auf der ganzen Welt gibt

    Warum kritisieren sie nicht den deutschen Mediengiganten Bertelsmann?Der zweitgrößte der Welt.Mit etlichen Untergruppen die von Bildung,Fernsehen,Musik und Film bis zu einem erheblichen Einfluß auf unsere Bildungslandschaft,die europäische Außenpolitik und sozialen Reformen hat.Nein!Man schaut lieber auf andere.Und es gibt noch an die hundert weitere deutsche Globalplayer die die absolute hegemonität auf der Welt anstreben und das seit Jahren.Dem Holzbrink Verlag gehört die New York Times usw. Also bitte erstmal hier kehren bevor vor anderen Türen gekackt wird!

     

    Und @ endtheoccupation

    Ihr Kommentar ist so gespickt voll mit Ressentiments das es einem die Haare zu Berge sträuben läßt

    "Shoa-Business","Rassisten","Kolonialstaat"

    Frau Martini hat doch auch eines der entscheidenden Beispiele geliefert wie sehr Israel das Hauptziel medialer Anfeindungen ist.Auf der Welt gibt es weitaus gefährlichere Konflikte.Um nur mal einen hier zu nennen : Den Kashmir konflikt. 2 Atomfähige Nationen,ein großes Pulverfaß

    Die Autorin hat hier Beispiele gebracht!

    Somalia,Ruanda,Kongo oder Sudan.Hier spielen sich seit Jahren Völkermorde ab!

    Hier wird eben das alte Feindbild bedient.Wir sind ja heute wieder wer...

  • R
    raoul

    Frau Tania Martini,

    ihre infames "das klingt nach" stelle ich gleich mit "könnte u. U. evtl. viell. möglicherweise Vermutung sein". Und wo schreibt Augstein, dass er, bzw. Grass (oder wen auch immer sie mit "ein Deutscher" meinen), qua Shoah zum Schweigen verdammt sei? Es geht hier nicht um "Entschuldung", sonder um ein Ende zweierlei Wertmaßstäbe in politischer und menschenrechtlicher Hinsicht.

    Was mich an der ganzen Debatte um denen "neuen" Antisemitismus (qua Definition kann es nur ein linker sein) u.a. auch stört, ist nicht nur der Versuch durch Psychologisierung ("warum nur spricht er diese unangenehme Wahrheit aus?") anstatt durch faktenkritische Argument, sowie durch die absolute Gleichsetzung von Judentum und einem Staat - als politisches Gebilde, Kritik zu delegitimieren.

  • M
    Melodie

    Liebe taz-Redaktion,

    wie wäre es dadrüber nachzudenken Herrn Broder zu bieten, für sie zu schreiben. Es würde sehr gut zu den drei Kolumnen passen, die sie bisher über Antisemitismusvorwürfe gegen Herrn Augstein veröffentlich haben.

  • T
    tommy

    "Jakob Augstein geriet nicht deshalb auf die fragwürdige Liste des Simon Wiesenthal Centers, weil er einfach nur die israelische Regierung kritisiert hat, sondern weil er mit den Begriffen „Lager“ und „Apartheidregime“ eine falsche und gefährliche Terminologie benutzt hat, die nicht den politischen Tatsachen entspricht."

     

    Der "Lager"-Vergleich ist sicher daneben und manches von Augsteins Artikeln (die ich allerdings selten lese, sie sind mir einfach zu dumm) ist durchaus fragwürdig; als er z.B. (natürlich ohne jeden Beweis) vermutete, Israel stünde hinter dem Aufruhr um das Mohammedvideo, hat mich das auch an Verschwörungstheorien über jüdische Komplotte erinnert. Aber ist der "Apartheid"-Vorwurf in bezug auf die besetzten Gebiete (nicht auf Israel selbst) nicht zumindest teilweise berechtigt? Und wenn der Siedlungsbau weiterläuft und eine Zwei-Staaten-Lösung endgültig erledigt, läuft es dann nicht zwangsläufig auf ein solches Modell hinaus?

    Ansonsten: Werden Euch diese ewig gleichen, selbstbezogenen Spielchen "Ist er Antisemit?", bei denen am Ende eigentlich nie ein Erkenntnisgewinn steht, nicht irgendwann langweilig?

  • A
    addib

    Ach I.Q., hättest du nur ein wenig davon, wüsstest du dass deine Kommentare in der Deutschen Nationalzeitung noch besser aufgehoben wären.

    Und zu Tania Martini: Wie haben sie es bloß geschafft, diesen Artikel in dieser Zeitung abdrucken zu dürfen? Chapeau!

  • T
    TobyR

    "sondern weil er mit den Begriffen „Lager“ und „Apartheidregime“ eine falsche und gefährliche Terminologie benutzt hat, die nicht den politischen Tatsachen entspricht."

     

    Wieso entspricht das nicht den Tatsachen? Rhetorische Frage. Ich weiß, dass eine sachliche Auseinandersetzung mit Kritik nicht erwünscht ist. Und das ist auch das eigentliche Problem mit der Kritik an Israel. Die ist nicht 'verboten'. Aber sie wird nicht inhaltlich diskutiert, sondern grundsätzlich nur anhand gefühlsmäßiger Empörungskategorien für unzulässig erklärt.

     

    Darum lesen wir hier auch wieder nur die standardisierten Abwehrreflexe der Israelapologie (Antisemit!, Nordkorea ist auch schlimm, die Palästinenser in den arabischen Ländern sind ganz übel dran) und nicht ein einziges Wort zum Beispiel darüber, welcher Begriff (statt "Apartheid") für die israelische Herrschaftspraxis im Westjordanland denn angemessen wäre.

     

    Erbärmlich.

  • BG
    Bodo Goldmann

    Frau Martini,

    schreiben Sie doch einmal in einem Artikel in der Taz alles zusammen, was den bestzten Palästinensern alles im letztem Monat passiert ist.

    Also alle Toten und die Umstände, alle Verletzten,

    alle eingetretenen Haustüren, alle nächtlichen Durchsuchungen, alle Verprügelten, alle von ihren Grundstücken Vertriebenen, alle zerstörten Häuser,

    alle an Checkpoints schikanierten und erniedrigten,

    alle Verhafteten, usw. Nur alles das, was den Palästinensern im letztem Monat passiert ist.

    Sie würden ihre Glaubwürdigkeit damit dramatische erhöhen.

    Gruss

    B.G.

  • TH
    Thomas H

    Na ja, die hiesigen Antisemiten haben mal wieder arg viel Schaum vor'm hassverzerrten Mund.

     

    Aber wen juckt's?

  • I
    iwern

    Man fragt sich u.a. auch ob die Autorin nicht selbst damit langweilt immer wieder die selben abgekauten Allround- Argumente vorzutragen, und überall einzupassen, ob sie passen oder nicht, ob es nun der Augstein ist oder irgendwer anders. einfach nur beschränkt. Natürlich verbietet niemand Israel- Kritik, aber der regelmäßige Shit- Storm plus Platzierung auf einer Liste mit irgendwelchen blutrünstigen Fundamentalisten. wollen sich ja wohl auch die allerwenigsten geben,so ersetzt dieses Mittel ja ein Verbot wohl zur vollsten Zufriedenheit derer, die den Kritikern das Maul stopfen wollen. Nein wir haben ihn nicht auf eine Liste mit Antisemiten gesetzt sondern nur mit solchen die antisemitische Denkfiguren benutzen. Denis Yüzel hat das auch nochmals unterstrichen,w asr sioch aber nicht zu doof im selben Artikel die rhetorische Frage anzubringen, ob es da einen Unterschied gäbe. Lasst sie reden, so langsam bin ich bei der Idee Gideon Levys angelangt, der hier vor ein paar Tagen geschrieben Netanjahu und das Lager all derer zu wählen die die Deportation der Palestinenser fordern und die Abschaffung der Staatsbürgerlichen Rechte für die israelischen Araber und dann werden es vielleicht auch die letzten verstehen,dass dieser Staat auf dem falschen Kurs ist und ich möchte den sehen, der dann noch das Lied von der einzigen Demokratie in Nahost singt.

     

    Ich glaube ja, dass hier alle nur zu gern das Lied singen würden vom Volk dass die Wüste blühen gemacht hat und die Rückkehr aus der Diaspora kann man ja durchaus dem Auszug aus Ägypten, aus der Sklaverei gegenüber stellen, hat also durchaus auch religiöse Motive, was auch der Grund ist warum die Christen auf diesen Mythen so wippen. Aber nicht nur die Christen. Da der Mensch ja angeblich von seiner Grundkonstitution her gläubig ist, Gläubig sein will, waren wir über Jahrzehnte nur zu bereit zur aller Art von Schwärmerei, die diese Gründungsmythen, diese Allegorien bewundernd im Mund führten, aber auch die Juden sind nicht nur Opfer und Propheten sondern auch ganz normale Menschen- und selbst unter ihnen ist es möglich, dass eine Gesellschaft in eine Tyrannei abdriftet.

  • R
    R.J

    Und wo ist nun der Unterschied zwischen Antisemitismus und Zionismus herausgearbeitet worden, wie die Überschrift verspricht?

     

    Oder war das nur ein Fänger ohne das je daran gedacht wurde, ihn auch zu liefern.

  • A
    Augstein

    Der Fall Augstein zeigt Antisemitismus ist Antisemitismus. Auch wenn die Sprache der Nazis aus dem Mund eines reichen linken Medienerben kommt. Hinter dem Wort Antizionismus versteckt sich nicht immer ein Antisemit, es sind auch Leute, die einfach Israel vernichten aber durchaus einen Teil seiner Bewohner am Leben lassen würden. So wie die Autorin. Deshalb sind die Israelis bis an die Zähne bewaffnet.

  • R
    R.J

    Grass wandte sich mehr an jene, die U-Boote verschenken, als an jene, die sie erhalten.

     

    Aber vielleicht begreift es diese Dame auch noch einmal.

     

    Dann kann sie vielleicht auch die Frage aufarbeiten, was sich diese Herren und Damen davon versprechen, wenn sie sich als "Treue Freunde Israels" betiteln.

     

    Kann es sein, dass die dadruch etwas vergessen machen wollen?

  • I
    I.Q

    Diese Autorin macht nicht nur den unzulässigen Schritt, aus der "Bedrohung eines brüchigen Weltfriedens", eine angestrebte Weltherrschaft zu machen, und dass nach einem ganzen Jahr, wo man in Tel-Aviv nicht müde wurde, einen kurz bevor stehenden Angriff auf den Iran in Aussicht zu stellen.

     

    Und zu denen, die Netanjahu ohnehin nur als Schaumschläger begreifen, und deshalb nicht daccord mit Grass waren, gehört sie offenbar nicht.

     

    Sie versucht zugleich das Broder-SWC Desaster in eine "Augstein-Affäre" umzudichten.

     

    Wie nicht anders zu erwarten ist von dieser Autorin auch kein Gedanke zu sehen, der betrachtet,

    inwieweit sich die Bundesrepublik mit schuldig macht und machte am Leid der Palästinenser und an dem ihm begangenen Unglück, eben durch die Unterstützung Israels.

    Und die ist bekanntlich vielfältig, über Bund, Länder und Gemeinden.

     

    Sie geht also dem Kern der Sache um dem es im Nah-Ost-Konflikt geht aus dem Wege und das ist ja das Anliegen des SWC und der Broders.

     

    Dabei muss ihr aber bekannt sein, dass es Vorgänge in Europa waren, die zum Zionismus (sein Ungeist ist der vieler Strömungen aus dieser Zeit) und zu einem Staat Israel führten. Nicht irgendeine Verantwortlichkeit der dort ansässigen ursprünglichen Bevölkerung.

     

    Und dass ist ziemlich abgebrüht und weniger als eine „Empathie aus dem Kühlschrank“.

     

    "Also Frau Martini". möchte man sagen,"schauen Sie sich mal die Opferzahlen auf palästinensischer Seite an und treten Sie für das Rückkehrrecht der Vertriebenen dieses indigenen Volkes ein!"

  • E
    end.the.occupation

    Man müsste ja nur nebenan bei Levy nachlesen, was in diesem 'leuchtenden' Kolonialstaat vorgeht - den die Autorin so liebt.

     

    Aber in Wirklichkeit geht es ja gar nicht um das reale Israel, von dem diese Rassisten ohnehin nichts wissen und wissen wollen. Vorgestern erschossen Soldaten bei Budrus (Budrus!) einen pal. Schüler durch (!) den angeblichen Anti-Terrorzaun. Berichte in unseren ach so israel-kritischen Medien dazu? Natürlich Fehlanzeige.

     

    Im Shoa-Business geht nur um ein irreales Phantasie-Israel, um Projektionen, gekränkten Narzismus, Machtteilhabe Moralprestige und natürlich um Geld. Denn womit sollen Broder, Küntzel, Voigt und Konsorten ihr Geld verdienen - wenn nicht jeden Monat eine Antisemiten-Sau durch das Dorf getrieben würde?

     

    Antisemitismus in deutschen Medien, die sich regelmässig im Philosemitismus überbieten und die - wenn überhaupt - nur koschere, von Juden geäusserte 'Kritik' - Zuckermann, Zimmermann, Levy, Hass oder Judt - veröffentlichen, in diesen Medien soll es 'Antisemiten' geben?

     

    Das ist Schmierentheater.

  • JS
    johan Schreuder

    Hallo Tania,

    interessanter Artikel. Auch spannend,

     

    The House of Rothschild bought Reuters news service in the 1800's. Within the last 20 years, Reuters bought the Associated Press. Now they own the two largest wire services in the world, where most newspapers get their news. The Rothschilds have control of all three U.S. Networks, plus other aspects of the recording and mass media industry according to research by Eustice Mullins in his book 'Who Owns the TV Networks'.