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Das Ende des liberalen ParadigmasDie möglichst laute Feinderklärung

Die Ereignisse beim ESC zeigen, dass wir in einem rechten Zeitalter leben: Das Politische wird wieder durch Freund-Feind-Unterscheidung hergestellt.

Malmö, Schweden, 11. Mai: Protest gegen die Teilnehmerin Eden Golan vor dem Finale des Eurovision Song Contest Foto: Martin meissner/ap/dpa

E s war Olaf Scholz, der das Wort von der Zeitenwende in Umlauf gebracht hat. So treffend der Ausdruck auch ist – was bedeutet er tatsächlich: Was wendet sich wohin? Und wie weit geht das?

Die Bilder des jüngsten Eurovision Song Contest (ESC) mit all seinen Begleiterscheinungen liefern möglicherweise einen ersten Hinweis.

Man mag zum ESC stehen, wie man mag. Man kann die Musik grauenhaft finden – eine einzige Kitschorgie gepaart mit billigen Effekten, die einer kollektiven Überemotionalisierung Vorschub leisten. Aber etwas können ihm selbst die schärfsten Kritiker nicht absprechen: Er hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer massentauglichen Form für manch „progressiven“ Inhalt entwickelt. Man könnte auch sagen: Die Kulturindustrie hat mit den gesellschaftlichen Veränderungen Schritt gehalten. Oder: Sie trippelt ihnen nach.

So ist das Nationale schon seit den Anfängen des ESC entschärft worden. In diesem Wettbewerb sind Nationen so etwas wie Mannschaften, Spielgruppen. Auch die neue Vielfalt, die Pluralisierung fand sich hier wieder. Und in letzter Zeit hat sogar das, was in der Kunst eine lange Geschichte hat – die Auflösung von festen, vorgegebenen Identitäten –, hier Eingang gefunden. Spätestens seit dem Sieg von Conchita Wurst.

Es ist Krieg

Aber all das ist nunmehr gewissermaßen alte Zeit. Vor der Zeitenwende. Denn auch diese hat den ESC ereilt.

Das, was der israelischen Sängerin widerfahren ist, unter Antisemitismus zu rubrizieren, hat seine Berechtigung. Aber es verdeckt zugleich auch eine andere Dimension von dem, was sich gerade vollzieht.

Es ist Krieg. Die Bilder aus dem Nahen Osten sind erschütternd. Die Situation in Gaza ist furchtbar. Die Szenen beim ESC hingegen – wie etwa die Menge, die das Hotel der Sängerin belagert – sind absurd. Klar bekommen Demonstrationen im Windschatten des ESC größtmögliche Aufmerksamkeit. Aber jenseits von rationalem politischem Kalkül ist hier auch etwas anderes, Irrationales geschehen. Etwas, das seine Wirkung hier entfaltet – und nicht etwa dort, im tatsächlichen Kriegsgeschehen.

Es ist ebenso furchtbar wie bezeichnend, dass der Stichwortgeber für die derzeitige Situation ausgerechnet ein Nazijurist ist. Für den berüchtigten Carl Schmitt ist das Politische kein eigenes Sachgebiet. Vielmehr könne jeder Bereich politisch werden, indem er sich mit einer Freund/Feind-Unterscheidung auflädt. Entscheidend ist dabei die Intensität der Feinderklärung.

Die politische Aufladung

Der ESC hat sich genau in dieser Weise politisiert: Die Nationen haben sich wieder zu antagonistischen Einheiten aufgeladen, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. Was ganz im Widerspruch zum behaupteten Freiraum des absoluten Individualismus steht, der alles Queere einbegreifen möchte.

Solche politische Aufladung trifft mittlerweile auf alle künstlerischen Foren zu: von der Hochkultur bis zum Massenphänomen. Die Documenta in Kassel oder die Biennale in Venedig entgehen dem ebenso wenig wie der populär-kulturelle ESC. Selbst Konzerte oder Partys sind davor nicht gefeit.

Besonders Foren, die sich dem Gemeinsamen, dem Verbindenden, der gemeinsamen Feier der Differenz als Freiräume verschrieben haben – kurzum besonders die Arenen der liberalen Ideologie eines ungehemmt Individuellen sind davon betroffen. Gerade solche Räume, Sphären sind heute anfällig für Feindschaftsaufladungen.

Die Offenheit, die sie propagieren, hat sich in ihr Gegenteil verkehrt. Die Verbundenheit wird zum Clash. Das Gemeinsame zum Ausschluss. Das Umfassende zur Ausgrenzung. Das, was Kunst einstmals für die Gesellschaft leisten sollte – die Befreiung von fixen, vorgegebenen Identitäten – ist ihrem Gegenteil gewichen: einer „Verhärtung“ der Identitäten, wie Jens Balzer schreibt, einer Frontstellung. Kunstforen mutieren allerorts zu Bekenntnissekten. Was sich dabei breitmacht ist Hass.

Diese Zeit entpuppt sich immer mehr, ein rechtes Zeitalter zu sein. (Und das ist nicht alleine das Werk der Populisten!) Und genau hier zeigt sich, was Zeitenwende bedeutet: Das liberale Paradigma hat sich erschöpft.

Die Autorin ist Publizistin in Wien.

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33 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Ich denke, dass die von Frau Charim beschriebenen Entwicklungen vor allem seit Putins Rachekrieg gegen die Ukrainer/innen und gegen den Westen an Wirkung gewonnen haben.



    Feindbild-getriebenes Empfinden also nicht seit dem ESC akut wurde, sondern schon länger vorher - und sich eben verschiedene soziale Milieus mit je ihren Themen darin artikulieren.



    Jeweils mit dem Phänomen: der Angreifer bekommt Recht, die Angegriffenen Unrecht.

  • Ich beobachte, dass soziale Medien dazu beitragen, dass Menschen immer weniger die Ambivalenzen, die das Leben mit sich bringt, ertragen müssen. Die Macht, die soziale Medien bieten, um sich gehör zu verschaffen, lässt Menschen sich in ihre Blasen zurückziehen.



    So viele sind heute im Namen des "Guten" unterwegs, welche politische Richtung auch immer vertreten wird.



    Das funktioniert aber nur genau so lange, wie Staaten einen freien Umgang mit den Medien garantieren können.



    Die Bereitstellung der "Infrastruktur" einer Demokratie, die eine freie Kommunikation garantieren kann, kostet erst einmal viel Geld.



    Woher das kommt, ist vielen wohl ziemlich egal.



    Warum sollten sich Aktivisten jeglicher Art mit solchen Kleinigkeiten befassen? Hauptsache die Internetverbindung steht ....

  • Alles nachvollziehbar, nicht wirklich neu - auch nicht beim ESC, wo es immer schon z. B. politisch motivierte Punkte-Bündnisse gab -, aber ein guter Gradmesser für die Ergtheit der Gemüter. Was ich aber so gar nicht nachvollziehen kann, ist die Einordnung der Beurteilung von Leuten an ihren politischen Ansichten als dezidiert "rechts". Das klammert zumindest die 68er und ihre geistigen Nachfahren aber mal KOMPLETT aus.

  • Das der Liberalismus prädestiniert ist für Streit und Gegensatz liegt in der Natur der Sache, die sich auch Demokratie nennt.

    In den rechten und linken Totalirismen der Welt ist das nur schwerer möglich. Dort sind die Medien nicht durch "politische Aufladung" geprägt, sondern durch gleichgeschaltete Ödnis.

  • Vielleicht ist es auch eher so: www.mpg.de/2198227...ielfalt-neu-denken



    Die Kunst und ihre Foren oder Arenen (übrigens zwei sehr verschiedene, wertende Begriffe) sind vor der Wirklichkeit nicht gefeit, sondern sind wie alles andere nur aktualisierende Vollzüge. Gegen die vom Populismus behauptete potenzielle Wirklichkeit kann Kunst aber Möglichkeiten vollziehen und damit aufzeigen, die außerhalb des von der Ideologie Erlaubten liegen, siehe Conchita Wurst.



    Die typische Reaktion einer verunsicherten Gesellschaft darauf ist, den Auslöser der kognitiven Dissonanz unsichtbar, unhörbar etc. machen zu wollen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Eine Zeitlang wollten wir keine Spießer sein, schon gar keine Rechten, inzwischen ist das vielen wieder egal oder sogar sehr recht. Und dann darf eben etwas Anderes nicht mehr sein.

  • Danke für Ihr in-Worte-Fassen dessen, was ich davor nicht konnte. "Bekenntnissekten",... dieses Wort behalte ich ganz tragisch-komisch im Herzen und die Traurigkeit Ihres Textes auch. Danke.

  • Den ESC als ich nenne es mal "Spiegel der Gesellschaft" aufzuführen halte ich für ziemlich ziemlich weit hergeholt

    • @PartyChampignons:

      Die Idee, den Wettstreit der Nationen so "harmloser" aufzuführen, war zumindest bedenkenswert. Eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit fehlt uns auch noch viel zu sehr.

      Der Ex-Grand-Prix hat sich wohl vom verharmlosenden Schlagergedudel zum schrillen Identitätspodium gewandelt, wo die Kunst sehr massiv hinter den Autoren zurücktritt. Es geht um die Story dahinter.



      Das kann man gutheißen oder auch nicht. Oder einfach nicht ansehen.

  • Kann man so sehen. Aber welche Rolle spielen gerade die "progressiven woken" Akteure bei dieser Entwicklung?

  • Danke an die Autorin für die interessante Analyse

    • @Alex_der_Wunderer:

      Schonn. But.

      Die wahrlich geschätzte Isolde Charim hat diesmal aber des weiteren - nicht weiter genug nachgedacht => windschief! Gell

  • Stringente Argumentation der Autorin.

    Erschreckend.

    Meinen Kindern ein rechtes Zeitalter zu hinterlassen, macht mir mehr schlechtes Gewissen als der Klimawandel oder anderes.

    • @rero:

      Beides anpacken und das ergänzt sich auch: Ein sozial angelegter Klimaschutz holt Ängste aus der Gesellschaft heraus und gräbt Rechtsrabiaten das Wasser von den Mühlen ab.

    • @rero:

      Wieso rechtes Zeitalter? Diejenigen, die am lautesten gegen Israel und Juden im Allgemeinen geifern, sind nicht rechts einzuordnen.

      • @PeterArt:

        24/7 Polizeischutz haben Synagogen seit dem 11.Septemper 2001. Jedenfalls ist das in meiner Stadt so. Davor gab es den nicht. Vor wem da geschützt wird liegt also auf der Hand.

      • @PeterArt:

        Sondern?



        Die Synagogen in Deutschland werden seit 1945 von Polizeikräften beschützt, bekanntlich gegen wen? Leider gegen rechtsnazinostalgische Heinz Kowalskis und Alfred Müllers.

        Nebenthema: Viele Menschen schaffen die saubere Trennung von Israeli, Jude und Staat Israel. Probieren Sie es mal.



        Nicht alle Israeli sind Juden, sondern Atheisten, Christen, Muslime, Spagettimonsters, Bahai, Drusen. Die Mehrheit der Juden sind keine Israeli. Und wie die Hamas oder Abbas nicht "die Palästinenser" ist, ist Netanyahu nicht "Israel". In beiden Fällen mag man ein "zum Glück" einfügen.

        • @Janix:

          Die propalästinensischen Demonstranten, die seit Monaten jeden Samstag vor unserem Haus entlangziehen, beherrschen diese feine Differenzierung eben nicht. Und ich halte die weder für rechts noch für links, sondern für fanatische Israelhasser, die nicht Ihre feine Differenzierung teilen.

      • @PeterArt:

        Die Synagogen sind seit jeher von rechts-teutonisch bedroht. Keine Chance, das auf "andere" abzustreifen!

        • @Janix:

          Eine historische-rechte Bedrohung schließt eine neuhinzugekommene, arabisch-muslismische Bedrohung jüdischen Lebens ins Deutschland nicht aus. Leider sind nicht wenige sich selbst als links verortende Menschen nicht in der Lage diese zweite Bedrohung ebenso klar zu benennen und zu verurteilen wie jene von rechts. Das ist beschämend und entwertet in gewisser Weise auch alle jene „Nie wieder“ Parolen die man sonst gerne rausholt.

  • "politische Aufladung"? die gabs schon immer...zu Zeiten des USKrieges in Vietnam, Südafrikas Apartheid-Politik, Serbischem Völkermord in Bosnien oder Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Immer sind Repräsentanten dieser Länder auch in der Kultur angegriffen worden. Warum also nicht die Repräsentantin Israels, einem Land, gegen dessen rechtsextremen Ministerpräsident Netanjahu ein Haftbefehl vom Internationale Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen in Gaza beantragt wurde. Der Protest gegen die Kriegsführung Isarels (Demo Berlin: "Juden, Christen und Muslime gegen eure Kriegsmaschine") ist berechtigt, wichtig und sicher kein Zeiche für ein "rechtes Zeitalter".

  • In der Beschreibung bin ich in pessimistischen Momentan geneigt der Autorin zuzustimmen. Was mich aber dann doch verwundert ist der Subtitel in welchem von einem rechten Zeitalter die Rede ist. Die Rechten (wohlgemerkt nicht die Konservativen) sind sicher dem Freund-Feindschema verhaftet und das ist auch schon lange bekannt. Allerdings haben grade die beschämenden Aktionen beim ESC doch deutlich gezeigt, dass diese Denken in Freund und Feind mittlerweile auch und grade die Linke mit einer bisher nicht für möglich gehaltenen Vehemenz erfasst hat. Es hat angefangen mit der Identitätspolitik und durch sog. Postkoloniale Theorien verstärkt; wie man grade bei diesen ganzen antisemitischen Demos nicht nur während des ESC konstatieren muss. Die verbleibende liberale Mitte wird mittlerweile von Zwei Seiten angegriffen und es wäre zu Ihrer Verteidigung Notwendig, dass die auch von der liberalen Linken erkannt wird.

  • Anylyse teil ich - Labeling mit Carl Schmitt?! Ah geh!

    “Schmitt arbeitet die Differenz der Kategorie des Politischen im Vergleich mit dem verbreiteten mehrdeutigen und unscharfen Politikbegriff heraus. Das Unterscheidungsmerkmal sieht er in der antagonistischen Perspektive von Akteuren in ihrem zwischenstaatlichen oder innerstaatlichen öffentlichen Verhältnis. Diese Blickweise betrachtet die Intensität des Spannungsverhältnisses in der polaren Dichotomie von Freundschaft und Feindschaft. "Politisch" ist demnach, was das Denken und Handeln unter dem Gesichtspunkt betrachtet, ob es das eigene oder ein seinsmäßig fremdes Denken und Handeln ist. Das Fremde wird dabei als Gefährdung der eigenen Identität und Existenz wahrgenommen. Die höchste Intensität ist an der Bereitschaft sichtbar, einen Kombattanten des feindlichen Landes zu töten, nur weil er Gegner ist.“



    de.wikipedia.org/w...hen_(Carl_Schmitt)



    Feindschaft oder Freundschaft sind nach Schmitt der äußerste Intensitätsgrad einer Verbindung oder Trennung, einer Assoziation oder Dissoziation.



    Der politische Feind braucht nicht moralisch böse, er braucht nicht ästhetisch häßlich zu sein; er muß nicht …

    • @Lowandorder:

      ff

      …er braucht nicht ästhetisch häßlich zu sein; er muß nicht als wirtschaftlicher Konkurrent auftreten, und es kann vielleicht sogar vorteilhaft scheinen, mit ihm Geschäfte zu machen. Er ist eben der Andere, der Fremde, und es genügt zu seinem Wesen, dass er in einem besonders intensiven Sinne existenziell etwas Anderes und Fremdes ist, so dass im extremen Fall Konflikte mit ihm möglich sind, die weder durch eine im Voraus getroffene generelle Normierung, noch durch den Spruch eines 'unbeteiligten' und daher 'unparteiischen' Dritten entschieden werden können. (S. 14-15)[16]



      Der Maßstab der Intensität ist die Bereitschaft, einen anderen Menschen, nur weil er auf der Seite des Feindes steht, zu töten. Er spricht von der "intensivsten Feindschaft" als Kennzeichen des Politischen, die darin bestehe, dass man bereit sei, für seine Überzeugungen und Ziele zu kämpfen und gegebenenfalls auch den Gegner zu töten. Krieg wird so als die äußerste Realisierung der Feindschaft verstanden:



      Die Begriffe Freund, Feind und Kampf erhalten ihren realen Sinn dadurch, daß sie insbesondere auf die reale Möglichkeit der physischen Tötung Bezug haben und behalten. Der Krieg folgt aus der Feindschaft, …

      • @Lowandorder:

        …aus der Feindschaft, denn diese ist seinsmäßige Negierung eines anderen Seins. Krieg ist nur die äußerste Realisierung der Feindschaft. (S. 20)



        Schmitt wollte diese Aussage nicht als Aufforderung oder Rechtfertigung für Gewaltanwendung verstanden wissen, sondern als Beschreibung eines grundlegenden Prinzips des politischen Denkens und Handelns.



        Im dritten Kapitel wird der Begriff der Feindschaft differenziert betrachtet. Es handelt sich beim politischen Feind nicht um den wirtschaftlichen Konkurrenten oder Diskussionsgegner, auch nicht um einen privaten Feind (lateinisch inimicus, altgriechisch echtrós), sondern einen öffentlichen (hostis, polémios), der daher auch keine Hassgefühle auf sich ziehen muss. Schmitt sieht den politischen Gegensatz als intensivsten und äußersten Gegensatz jenseits von positiver oder negativer Wertung. Damit wird jede konkrete Gegensätzlichkeit „umso politischer, je mehr sie sich dem äußersten Punkte der Freund-Feindgruppierung, nähert“.

        Soll mal reichen! Woll



        Das alles “ist nicht Weimar“ •

        • @Lowandorder:

          Alle Achtung - Dankeschön

          PS : Sie schreiben ✍️ schneller als ich sprechen, geschweige denn - lesen kann.



          Bewundernswert ! 👍

          • @Alex_der_Wunderer:

            Copy/Paste geht schnell.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Na Na Na. Wie 🌙🐏 unlängst anmerkte



            Das Zitieren ist das neue Argumentieren



            Nein. Derzeit hangel ich mich am Niederrhein!;)



            🩼Von Anwendung zu Anwendung!🩼



            Kaa Musikinstrumente außer Harp -



            Das schlaucht schon recht arg!



            So laß ich 🧠s🗃️ & Fingern freien Lauf!



            Lang geübt - geht’s ganz ohn Geschnauf!



            Und hoffe am Ende - 🏃 - a weng besser & behände!

            • @Lowandorder:

              Wunderbar - & UNVERZICHTBAR



              🥁 Sie weiter & alles Gute für Sie - von hier nach da - sozusagen 😉

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Die einst erhoffte linke Brandmauer gegen den Antisemitismus hat sich selbst mittlerweile in Flammen aufgelöst. Woke White Saviors, die früher ihren latenten Judenhass unter dem Deckmantel der „Israel-Kritik“ aufbewahrten, tragen ihn nun wie eine Monstranz vor sich her. Progressive BIPoCs, die lange vor dem Übel des Vorurteils warnten, verbreiten im Namen der Dekolonialisierung antisemitische Verschwörungstheorien gierig auf.

    Es wräe schön, wenn es eine diesbezügliche ESC-Taste gäbe.

    • @Michaela Dudley:

      Während wir den Abscheu vor Antisemitismus wohl mutmaßlich einmütig teilen,



      kann man, ja muss man die Unterscheidung zwischen Juden, Israeli, dem Staat Israel und Netanyahu als Person hinbekommen.

      Ich meine, dass man Argumente, die echt auf das konkrete Handeln Netanyahus, seines Kabinetts oder des Staates Israel zielen, auch so einordnet und nicht gleich als "antisemitisch" abtut.

      Gleiche universale Maßstäbe sind wohl eine Lösung. D.h. Israel etwa wie Marokko/Westsahara betrachten, nicht ungnädiger, nicht gnädiger.

      Israel mit Judentum/Juden verwechseln wollen nur Netanyahu einerseits und Hamas andererseits. Das sollte man nicht mitmachen.

    • @Michaela Dudley:

      Danke. Es ist unverständlich, wie man von einem rechten Zeitalter reden kann, wenn Hass und Hetze von vielen Seiten gleichermaßen verbreitet werden, nicht zuletzt von Großen Teilen der "Linken".

      • @PeterArt:

        Das Argument ist meinem Verständnis nach, dass das Freund-Feind-Schema einer im Kern rechten Politikauffassung folgt. Nachzulesen bei Schmitt und Konsorten.



        Kann man schon so sehen finde ich.



        Natürlich damit wird auch ein großer Teil der "Linken" für tendenziell rechts erklärt. Ist halt immer auch Definitionssache.

  • Es geht doch vieles zugleich:



    Das schrille Drumherum ignorieren und die Lieder nach Musik zu bewerten, nicht nach Identität, Haarfarbe oder was auch immer.



    Karl Kraus "Letzte Tage der Menschheit" lesen und sich damit gegen Nationenstereotype impfen.



    Bei Angriffen auf andere Territorien genau hinsehen und etwa den russischen Angriffskrieg anders einsortieren als Israels Aktionen, aber deren mutmaßlich Völkerrechtswidrigkeit eben auch benennen.



    Kostet nur ein wenig mehr Energie, geht dabei auch.