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Dänemark verbannt AstraZeneca-VakzinGefahr für globale Impfkampagne

Die dänische Regierung stellt Corona-Impfungen mit AstraZeneca dauerhaft ein. Das hat Auswirkungen auf das Vertrauen in den Impfstoff.

Milliarden Menschen warten noch auf eine Impfung, hier in Ciudad Juarez in Mexiko am 12. April Foto: Jose Luis Gonzalez/reuters

Berlin taz | Die Negativ-Schlagzeilen um die adenovirusbasierten Impfstoffe reißen nicht ab. Nachdem eine Reihe von EU-Ländern im März beschlossen hatte, die Impfungen mit dem Astra­Zeneca-Vakzin nur noch auf ältere Bevölkerungsgruppen zu beschränken, setzt Dänemark die Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Unternehmens nun ganz aus und will es auch künftig nicht mehr verwenden.

Es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von AstraZenca und sehr seltenen Fällen ungewöhnlicher Blutgerinnsel, Blutungen und niedriger Blutplättchenzahlen, teilte die dänische Gesundheitsverwaltung mit. Dies sowie die Tatsache, dass die Coronapandemie in Dänemark derzeit unter Kontrolle sei und andere Vakzine gegen Covid-19 zur Verfügung stünden, seien maßgeblich bei der Entscheidung gewesen, das Impfprogramm ohne AstraZeneca weiterzuführen.

Auch bei dem gerade erst zugelassenen Impfstoff von Johnson & Johnson gibt es Probleme. Der US-Konzern verschob wegen ebenfalls möglicher Thrombose-Erkrankungen die Auslieferung nach Europa.

Nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern für die weltweite Impfkampagne ist Dänemarks Verzicht ein weiterer herber Rückschlag. Beide Impfstoffe galten als vielversprechend, vor allem für die Länder des Globalen Südens. Dort können wegen unzureichender Kühlketten die sehr viel empfindlicheren mRNA-Vakzine der Firmen Biontech und Moderna nicht so leicht angewandt werden wie in den reichen Ländern.

Verzichten die Industrieländer auf das Präparat von AstraZeneca, droht auch in armen Ländern das Vertrauen verloren zu gehen. Anders als etwa in Dänemark haben sie aber keine Wahl. Viele Menschen dort lassen sich womöglich gar nicht impfen. Die Folge: Die Pandemie ginge in die Verlängerung.

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4 Kommentare

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  • "Verzichten die Industrieländer auf das Präparat von AstraZeneca, droht auch in armen Ländern das Vertrauen verloren zu gehen."

    Dieser Zusammenhang scheint mir sehr konstruiert und nahezu typisch für westliche Blasensichtweise.

    Außerhalb der westlichen Welt werde Dinge oft anders gesehen und gewertet, als es sich "progressive" Westeuropäer vorstellen möchten. Nur weil Dinge bei uns verbannt oder verpönt sind, ändert sich nicht die Akzeptanz anderswo. So wie man gerne unsere Diesel-PKW andernorts weiter fährt, so wird auch dieser Impfstoff weiter seine Abnehmer finden.

    Für den reichen Westen war der Astrazenica Impfstoff mit einem Preis unterhalb 2 Euro von vorneherein zu billig. Bei freier Wahlmöglichkeit hätten sowieso viele Europäer den teureren Impfstoff genommen.

    • @TazTiz:

      Zustimmung.........und an der sozialen und politischen Entwicklung der Westeuropäer verzweifelnd.......Pandemiebekämpfung mit solchen Deppen?



      Aber einen Wildschweinzaun wg. ASP hochziehen, dat können se.

      Himmelar.........zwirn

  • Wir haben kein Problem mit mangelndem Vertrauen in den Impfstoff sondern mit mangelndem Impfstoff. Ende der Diskussion. Die Leute wollen geimpft werden. Und wers nicht will muß dann wenns ganz schlecht läuft dran glauben. Ist dann halt so.

    • @t-mos:

      Wer ist "Wir"?