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Foto: Silas Stein/dpa

Coronaleugner in Baden-WürttembergSchlechte Nachbarschaft

Proteste, Schmierereien und eine „Corona-Schule“: Im Schwarzwaldkreis Rottweil sorgen Impfgegner für gereizte Stimmung. Was ist da los?

D ie heimliche „Corona-Schule“ von Waldmössingen liegt nur ein paar Meter zwischen der Grundschule und dem Rathaus. Ein Haus mit einem ehemaligen Ladengeschäft, vor dem die Gardinen zugezogen sind. Ein Kind huscht in Hauslatschen über den Hof in einen abgestellten Wohnwagen. Wenig später läuft der Junge wieder zurück.

Ja, sagt Julia Trenkle (Name von der Redaktion geändert), als sie die Haustür mit dem Willkommen-Schild öffnet, sie lasse ihre Kinder schon seit September nicht mehr in die Schule. Zusammen mit vier weiteren Familien organisieren sie den Unterricht jetzt selbst hier im Haus. Aus Angst vor einer Corona-Infektion? „Nein, wegen der Tests“. Was ist mit den Tests, möchte man wissen. Sie schüttelt den Kopf: „Ich glaube, das würden Sie sowieso nicht verstehen.“

Die Schulleiterin der Waldmössinger Grundschule schaut verschreckt aus ihrem kleinen Büro, gleich am Eingang. Es ist Hofpause, die Kinder wirbeln über den Schulhof. Ja, ihr sind in den letzten Monaten Kinder abhanden gegangen, sagt Vanessa Franz. Auch sie ist jung, über dem Gesicht trägt sie eine OP-Maske. Warum die Kinder nicht in der Schule sind, könne sie nur vermuten. Es hänge wohl mit der Masken- und Testpflicht im Unterricht zusammen. Mehr könne sie leider nicht sagen. Das Schulamt sei zuständig. Sie müsse jetzt auch leider in den Unterricht. Dabei hat es noch gar nicht gegongt.

Der Ortsvorsteher Reiner Ulrich lacht verlegen auf, wenn man ihn auf den Corona-Hilfsunterricht gleich hinter seinem Rathaus anspricht. Wenn es eine private Schule in Waldmössingen gäbe, dann müsse er davon wissen, erklärt er die Rechtslage. Die müsste bei ihm als Schulträger angemeldet werden. Wenn Eltern ihre Kinder aber ohne Grund vom Unterricht fernhalten und sie vielleicht zu Hause unterrichten, dann verstoße das wohl gegen die Schulpflicht. Aber das wäre dann Sache der Schulbehörden im fernen Freiburg.

Corona im Südwesten

Inzidenz Die Sieben-Tages-Inzidenz in Baden-Württemberg betrug am Dienstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 511,5. Das ist nach Sachsen, Bayern, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt die sechsthöchste im Bund.

Maßnahmen Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kündigte verschärfte Maßnahmen an, wollte aber die Beratungen von Bundesländern mit Noch-Kanzlerin Angela Merkel und Bald-Kanzler Olaf Scholz abwarten. Kretschmann forderte die Wiederausrufung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Fußballspiele sollen künftig in Baden-Württemberg nur noch ohne Publikum stattfinden. Auch Weihnachtsmärkte, Diskotheken und Klubs könnten geschlossen und ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum verhängt werden.

Kliniken Wegen der Überlastung von Intensiv­stationen plant Baden-Württemberg die Verlegung von Patienten in weniger betroffene Bundesländer und ins Ausland. Zuletzt befanden sich dort 622 Coronapatienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon wurden 334 künstlich beatmet. Etwa 28 Prozent der Intensivbetten waren mit Coronapatienten belegt. (taz)

Ulrich klingt erleichtert, dass er diese Auskunft geben kann. Eine Anfrage beim zuständigen Regierungspräsidium ergibt: Die Behörde weiß nichts von der „Corona-Schule“ im Ort. Aber man wolle der Sache jetzt nachgehen.

140.000 Einwohner, Inzidenz 753

Das Hochinzidenzgebiet Rottweil im schwäbischen Teil des Schwarzwalds, zwischen Freiburg und Stuttgart gelegen, auf dem Weg in den zweiten Coronawinter. 140.000 Menschen wohnen im Kreis. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt an diesem Dienstag, dem letzten Novembertag, exakt 753,4.

Wenn anderswo noch November ist, ist hier oben schon Dezember. Der Raureif liegt weiß auf den Tannen, dichter Nebel bleibt den ganzen Tag zwischen den Häusern hängen. Man muss vorsichtig auf Sicht fahren. Schwer zu sagen, ob in dieser Gegend, die einerseits so abgelegen erscheint, wo es aber andererseits mittelständische Weltmarktführer wie auch die Waffenschmiede Heckler & Koch den Menschen Arbeit geben, Verschwörungsglaube und Impfskepsis stärker wabern als in anderen Gegenden.

Die „Sonne“ bei Nebel: Corona-Ausbruch bei einer Hochzeitsfeier? Foto: Benno Stieber

Aber es gibt ein paar Auffälligkeiten: Neben der geheimen Parallelschule in Waldmössingen zum Beispiel die Tatsache, dass der ungeimpfte und inzwischen auch an Corona infizierte Fußballnationalspieler Joshua Kimmich aus der Gegend kommt.

Der Landkreis Rottweil hat eine Impfquote von 62 Prozent. Das ist schlechter Durchschnitt in Baden-Württemberg, aber viel besser als manch andere Regionen in Sachsen oder Bayern. Der ganze Kreis ist auf der Coronakarte tief rot gefärbt, aber Bösingen ist mit einer Inzidenz von zeitweise 92 Personen bei 3.200 Einwohnern ein Hotspot der Corona-Infektionen. Bösingen ist das Heimatdorf von Kimmich.

Hochzeitsfeier mit Folgen in der „Sonne“

Zumindest ein Spreader-Ereignis in dem Ort lässt sich wohl nachvollziehen. Bei einer Hochzeitsfeier im Oktober im Gasthaus „Sonne“ mit 90 Anwesenden, darunter wohl vielen Ungeimpften, sollen sich etliche Menschen angesteckt haben. Gerüchte, dass bei der Feier die Schlagersängerin Andrea Berg aufgetreten sein soll, entkräften Recherchen der örtlichen Zeitung. Aber da Bergs Ehemann der Spielerberater von Joshua Kimmich ist, liegt nahe, welche Familie da gefeiert haben könnte.

Das Gasthaus „Sonne“ jedenfalls schließt wenige Tage nach der Hochzeit und produziert nur noch von Donnerstag bis zum Sonntag Wurstsalat zum Abholen. Angeblich geschieht die Maßnahme freiwillig, wie die Betreiber in einer langen Stellungnahme auf Facebook klarmachen: aus Protest gegen die 2G-Regel, die die Gesunden ausschließe.

Der Post findet viel Zustimmung, die Likes kommen aus der Region, aber auch aus allen Teilen der Republik. Keiner fragt, wie viele der auf dieser Hochzeit Erkrankten Mitarbeiter des Gasthauses sind und ob der Wirt vielleicht deswegen gezwungen gewesen sein könnte, sein Lokal zu schließen.

Anfang Oktober dann protestieren Eltern der Waldorfschule Rottweil gegen die Schulleitung ihrer selbstverwalteten Bildungseinrichtung. Und zwar deshalb, weil der Direktor das macht, was er gesetzlich machen muss: Masken- und Testpflicht an der Schule durchsetzen. Etwa fünfzehn Eltern stehen am Einschulungstag der Fünftklässler mit ihren Kindern und Transparenten vor der eigenen Schule. Es kommt zu unschönen Szenen vor den Kindern, die Schulleitung beklagt sich, sie sei „unflätigen Beschimpfungen“ ausgesetzt worden. Die Eltern bestreiten das.

Nicht jeder bleibt auf Abstand: Fußgängerzone in Rottweil Foto: Silas Stein/dpa

Seit den Protesten fehlen auch an dieser Schule einzelne Kinder unentschuldigt. Die Eltern erwarten, dass man ihre Sprösslinge, denen sie die Coronamaßnahmen ersparen wollen, mit Fernunterricht versorgt.

Nazi-Vergleiche an der Schule

In den Herbstferien trifft der Anti-Corna-Protest eine andere Schule. In der Werkrealschule Villingendorf soll in der Ferienwoche ein Pop-up-Impfzentrum eingerichtet werden. Am Tag vor der Impfaktion beschmieren Unbekannte die Schulfassade mit einem roten Totenkopf. Darüber steht „Kinder-Todesspritze“ und in Anspielung auf den zynischen Nazi-Spruch am Eingang des Konzen­tra­tions­lagers Auschwitz „Impfen macht frei“.

Der Schulleiter ist sicher, dass das kein idiotischer Streich war. Die bewussten Anspielungen auf den Nationalsozialismus traut er seinen Schülern nicht zu. Aber er ist stolz auf die Reaktion der Schulgemeinschaft. Achtzig Eltern und Schüler streichen und putzen, damit die Sprüche verschwunden sind, bevor die Impfwilligen kommen.

Der schrille, maßlose Protest und das stille Nichtmitmachen, beides kommt offenbar immer häufiger aus der vermeintlich bürgerlichen Mitte. Gespeist aus dem Empfinden, dass man schon selbst ganz gut weiß, was gut ist für einen selbst. Dafür braucht man nicht den Staat. Eine Studie der Heinrich-Böll-Stiftung hat dieser Tage versucht, die Milieus besser zu fassen, aus denen sich Coronaleugner, Impfgegner und all jene, die sich abwenden, speisen. Die Wissenschaftler bestätigen, dass in Baden-Württemberg die Widerborstigen eher aus linksliberalen Milieus kommen, anders als etwa in Ostdeutschland,. Menschen also, die vielleicht früher einmal gegen Atomkraft protestiert haben.

Heute gehen sie immer noch lieber zum Heilpraktiker als zum Schulmediziner, auf W-LAN und Allradfahrzeug wollen sie aber nicht verzichten. Es seien Menschen, die ihren „Widerstand gegen Regeln richten, die ihre individuelle Freiheit einschränken“, heißt es in der Studie. Sie inszenierten sich als Eingeweihte, die auch gegen Widerstand, Stigmatisierung und Repression an ihrer vermeintlichen Expertise festhalten. Es scheint, als käme nach dem unverbesserlichen Wutbürger nun der unbelehrbare Egobürger.

Querdenker Lasota will nicht rechts sein

Anruf bei Roman Lasota, einem der profilierten Redner auf „Querdenker“-Demonstrationen im Landkreis, vor allem im gut 20.000 Einwohner zählenden Schramberg. Lasota war früher Zeitsoldat bei der Luftwaffe und arbeitet als gelernter Kaufmann in der Photovoltaikbranche, seine Frau ist Künstlerin. Mit den Coronaverordnungen hat er sein Freiheitsthema gefunden, sagt Lasota. Er ist schon beim ersten Stichwort voll im Thema, vergleicht Corona mit einer Grippe, bezweifelt die Zahlen des Robert-Koch-Instituts und die Übersterblichkeitsrate im ersten Coronajahr. Er fragt, warum man alle seine Experten, wie den Lungenarzt Wolfgang Wodarg oder den Mikrobiologen Sucharit Bhakti, plötzlich als Verschwörungs­theoretiker hinstelle. Als weiteren Kronzeugen gibt er den Ver­schwörungsanhänger Anselm Lenz an, „dem er sehr ­nahesteht“.

Aber in die rechte Ecke will sich das frühere FDP-Mitglied nicht stellen lassen. Es wird ein langes Telefonat mit ihm, bei dem man nur mit Mühe ein paar Zweifel an seine Theorien streuen kann. Die Neue Rottweiler Zeitung wagte im August ein Experiment und gab Lasota in ihrer digitalen Ausgabe viel Platz, um seine Sicht auf die Pandemie darzustellen. In der Woche darauf reagierte die Redaktion und setzte dem Gastautor die Fakten der bekannten Experten entgegen. „Nein, davon hat mich nichts überzeugt“, sagt Lasota jetzt am Telefon. Da hätte man einfach die Zahlen von Drosten und Co zusammengeschrieben und sich nicht mit den eigentlichen Zusammenhängen beschäftigt. Lasota höhnt: „Das kann ich auch.“

„Die Mehrheit der Leute ist eigentlich ganz vernünftig, aber es gibt in der Gegend eben eine laute Minderheit“, sagt einer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Das geht vielen hier so, schließlich muss man, egal, wie man zu Corona steht, weiter mit seinen Nachbarn zusammenleben.

Elias Schmider organisiert Gegenprotest

Elias Schmider hat kein Problem damit, dass sein Name genannt wird. Er will etwas tun gegen die Unvernunft und die Aggression. In der Nacht zum 1. Mai hatten Unbekannte in Waldmössingen ein Dixi-Klo zur Impfstation umgewidmet, und sie hängen ein Transparent an die Apotheke, das die Homosexualität von Jens Spahn thematisierte. Elias Schmider ärgert sich über diesen Blödsinn, vor allem aber empört ihn der homophobe Ton. Der 20-Jährige ist in Waldmössingen groß geworden und studiert seit zwei Semestern Politik und Englisch in Freiburg. Er möchte Lehrer werden.

In der Coronazeit hat er wieder viel Zeit bei seinen Eltern in Waldmössingen verbracht. Einer „Querdenker“-Menschenkette, die für den 5. Mai angekündigt war, wollte er etwas entgegensetzen. Schmider trommelte Freunde und Bekannte zur Gegendemonstration zusammen. Zwei Hand voll Menschen standen dann unter dem Motto „Nachdenken statt Querdenken“ den 80 Corona-Protestierenden gegenüber.

Die meisten der „Querdenker“ in der Menschenkette kamen wohl nicht aus dem Ort. Organisiert wurde die Menschenkette vom gleichen Kreis, der auch die Kundgebungen in Schramberg mit Roman Lasota anmeldet.

Für die Aktion in Waldmössingen hatten die Organisatoren Vereine vor Ort dazu aufgerufen, mit zu demonstrieren und dabei das Fußballtrikot oder die Vereinstracht zu tragen. Das sorgte für Diskussionen im Dorf. Die Vorstände von Blasmusik und Narrenzunft und den meisten anderen Vereinen baten ihre Mitglieder, falls sie zu der Demonstration gehen wollten, keine Vereinszeichen zu tragen. So kam es dann auch. Nur wenige Waldmössinger trauten sich überhaupt am Demonstrationstag aus der Deckung, keiner trug Vereinskleidung.

Auffällig ist, dass sich ausgerechnet der Sportverein 1921 Waldmössingen, bei dem fast jeder Junge am Ort mal gekickt hat, wegen der Demonstration nicht an seine Mitglieder wandte. Das sagt ein Vereinsmitglied, der lange in der Jugendarbeit tätig war. Auch er will nicht namentlich genannt werden, weil er sonst den Frieden für sich und seine Familie gefährdet sieht. Er liest immer noch mit, was in den Whatsapp-Gruppen des Vereins so gesprochen wird. Und er registriert, dass der Vereinsvorstand seit Beginn der Coronapandemie nichts unternommen habe, um dem ganzen Geschwurbel von Unfruchtbarkeit und sonstigen angeblichen Impffolgen etwas entgegenzusetzen. Es habe vom Verein keine Aufrufe gegeben, sich Impfen zu lassen, sagt er – und sei es auch nur, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Schon gar nicht habe der Verein eine eigene Impfaktionen gestartet. Aber es wundere ihn nicht.

So nimmt es schon weniger wunder, dass jenes Haus zwischen Rathaus und Schule, in dem seit September fünf Grundschulkinder ihren alternativen Unterricht erhalten, im Besitz des Vereinsvorsitzenden Michael Trenkle (Name geändert) ist. Die Trenkles wohnen nicht nur mitten im Ort, sie gehören zum Establishment in Waldmössingen. Michael Trenkle führt ein großes Möbelhaus in der näheren Umgebung, seine Frau Julia firmiert bei Facebook als Spezialistin in Corporate Design und Markenbildung. Auftraggeber ist neben dem eigenen Familienbetrieb das Kleingewerbe am Ort. Auch die Webseite des Vereins hat sie entworfen. Jetzt hat sie ihr Büro zur „Corona-Schule“ umgebaut.

„Die sind voll in ihrem Verschwörungswahn drinnen“, sagt jemand, der einmal versucht hat, mit den Trenkles über Impfen und Maskenpflicht zu diskutieren. Auch er sagt das nur hinter vorgehaltener Hand.

Sie glauben gar nicht, was wir im Ort erleben. Wir werden durchs Dorf gehetzt. Dabei schaden wir doch keinem

Julia Trenkle aus Waldmössingen, die dort Kinder in einer „Corona-Schule“ privat unterrichtet

Julia Trenkle, die nicht erklären will, was sie bei den Coronatests für ihre Kinder befürchtet, steht in Hausschuhen und Pulli auf der Treppe. Die glatten blonden Haare nach hinten gefasst, sie trägt eine schwarz geränderte Brille. An der Garderobe liegen Schulbücher, aus denen gelbe Post-it-Zettel schauen. Oben schaut ein Junge kurz um die Ecke. Eigentlich wolle sie nicht mit der Presse reden, sagt die junge Frau. Sie sieht müde und ein bisschen traurig aus, ist sich aber sicher, das einzig Richtige zu tun. „Sie glauben gar nicht, was wir im Ort erleben“, sagt sie. Sie habe immer gedacht, „wir leben hier in einer Gemeinschaft“. Aber jetzt „werden wir durchs Dorf gehetzt“. Julia Trenkle sagt, sie könne das nicht verstehen: „Dabei schaden wir doch keinem.“

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26 Kommentare

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  • Hahaha, die taz-Besserdenker in ihrer eigenen Blase, ich bin aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen beim Lesen der Kommentare. Herrlich, danke dafür!

  • Jutta Dittfurth s "antikes"Buch: " ganz entspannt in die Barbarei" ist hochaktuell,nur ist aus den entspannten Esos ein Haufen von Hysterikern geworden??!



    Gereiztheit, Empörung,Hysterie(:Laerm um nichts),das ist ein Kennzeichen für Afdler und Esos in Zeiten der Pandemie speziell hierzulande



    Besonders in suedlich des Weisswurstaequators und östlich gelegenen "Gauen".



    Klar,diese Antroposophen,Aluhuete,und Höcke Fans lesen andere Bücher und auch Hammerschmitts" instant Nirvana"



    Dringend zur Lektüre zu empfehlen,geht da ins Leere..

  • Ist das nicht die Gegend, aus deren näherer Umgebung auch der "Mininschderbräsidend" kommt? Und war der in seiner Jugend nicht auch ein landauf landab bekannter Rebell?! In Schwaben ist halt vieles so angepasst und korrekt, da gibt es zwangsweise immer wieder mal die letzten gallischen Dörfer. Was ist schon logisch, rational, konsequent? Nicht einmal die Weltwaffenschmiede Heckler & Koch, ausgerechnet hier an einem der schönsten Ärsche der Welt! Und ist nicht genau diese Freiheitsverteidigungswaffenschmiede am Ende vielleicht wesentlich tödlicher als ein paar Corona-Unverünftige(?!)

  • Eine Redigatur hätte dem Artikel gut getan. Die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler sind beim Lesen wirklich ärgerlich.



    Außerdem:

    "Gerüchte, dass bei der Feier die Schlagersängerin Andrea Berg aufgetreten sein soll, entkräften Recherchen der örtlichen Zeitung. Aber da Bergs Ehemann der Spielerberater von Joshua Kimmich ist, liegt nahe, welche Familie da gefeiert haben könnte."

    Was soll das bitte bedeuten? Die Schlüsse, die hier angedeutet werden (es wäre müßig, die logischen Fehler aufzuzählen, die hier begangen werden), haben regelrecht "Verschwörungstheoretikerniveau". Also entweder lassen oder etwas mehr Fakten statt im Modus des Raunens halb angedeutete böse Unterstellungen. Man schreibt hier über ein sehr sensibles Thema und muss seiner journalistischen Verantwortung dann einfach auch gerecht werden.

  • „Gespeist aus dem Empfinden, dass man schon selbst ganz gut weiß, was gut ist für einen selbst. Dafür braucht man nicht den Staat.“

    Seit wann ist denn der Konsens, das derjenige bei Sinnen ist, der kritiklos das macht, was „der Staat“ für ihn am besten findet?



    Ich hätte jetzt erst einmal gedacht, dass wir da nach 1945 bzw. 1989 ein differenzierteres Bild hätten.

    Aber wenn etwas verschwörungstheoretische Züge hat, dann dieser Artikel: das ominöse Nebelbild, die Andeutung, dass diese Gaststätte gar nicht aus Solidarität geschlossen hat, sondern weil alle ihre Mitarbeiter an Corona erkrankt oder - ich weiß auch nicht - gestorben sind?



    Oder dass die Frau eines Spielermanagers vielleicht oder vielleicht auch nicht irgendwo aufgetreten ist, was Rückschlüsse auf ein mögliches Brautpaar bzw. deren Familien erlauben könnte/würde/sollte….

    Das geht echt besser.

  • Das weiß doch jeder, dass Impfen unfruchtbar macht, jawoll.



    Von den Anfang des Jahres Geimpften Ü60 ist schließlich niemand schwanger geworden. Das ist der Beweis! (Satire aus)

    • @Schnetzelschwester:

      Stimmt leider ich versuche es auch verzweifeld aber meine Frau ( 62 ) wird nicht schwanger

  • "Julia Trenkle" kann also nicht verstehen, dass Ungeimpfte der von ihr eingeforderten Gemeinschaft schaden?



    Vielleicht geht ihr ein Lichtlein auf, wenn sie darüber nachdenkt, dass ihre Kunden (und die, die im Möbelhaus ihres Mannes einkaufen) nicht mehr ihre Kunden sind, wenn sie wegsterben. Oder einfach keine Lust mehr haben, den Lebensstandard von Menschen zu finanzieren, die ganz offensichtlich nichts vom Schutz dieser Gemeinschaft halten.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Tom56:

      "Oder einfach keine Lust mehr haben, den Lebensstandard von Menschen zu finanzieren, die ganz offensichtlich nichts vom Schutz dieser Gemeinschaft halten."

      Das ist doch schon ein wenig zu nahe an Parolen aus (wie ich dachte) vergangenen Zeiten.

  • Hier in Südostbayern ist es sehr ähnlich. Der typische Schwurbler ist schon vor 2020 aufgefallen, der teilte mal Inhalte der AfD, und mal die Der Linken.



    Hauptsache unzufrieden, Hauptsache plakativ.



    Je weniger zu Ende gedacht, umso attraktiver die Parole.



    Die Grundhaltung: Antimodern.



    Und Angst.



    Eine Regierung habe die Aufgabe, den Bürger vor Veränderungen wie dem Euro, der Globalisierung, Zuwanderung, steigenden Strompreisen und Mieten, Gendern und natürlich Corona zu schützen.



    Dabei wird "denen da oben" eine Allmacht angedichtet, ohne dass man aber bereit wäre, auf deren Rat zu hören.



    Wer keine Wunder wirken kann, ist Volksfeind und gehört - gerne auch mit Gewalt - entmachtet.



    Als würde man den Druiden im Moor versenken, weil er ein Unwetter nicht verhindert hat.



    Es ist bizarr.



    Und beängstigend.

    • @Gedankenverloren:

      Zitat:



      Der typische Schwurbler ist schon vor 2020 aufgefallen, der teilte mal Inhalte der AfD, und mal die Der Linken.

      Komisch, komisch ! Die Schwubler in meinen Bekanntenkreis gehören alle in die Kategorie Dunkelgrün....

  • Wer etwas nicht erklären kann, damit es ein anderer versteht, der hat es selbst nicht richtig verstanden.



    Diese alte Erkenntnis gilt noch immer, und umso mehr für die KollegenInnen aus der Querdenkerabteilung.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Mangelnde Bildung und eine Grundfaulheit, sich selbst zu informieren führt zur Esoterik und Wahnvorstellungen (Bill Gates lässt grüßen).



    Mineralien als Gesundheitsbringer und Pendel bestimmen bei gar nicht so wenigen den Alltag. Im Prinzip ist das eine neue Religion, die genauso absurd ist, wie die bestehenden.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      So einfach ist das eben nicht. Viele Esoteriker besitzen eine höhere Bildung. Sie nur an den Kennedy-Verschwörer erinnert, der einige der besten Universitäten besucht hatte.

  • "Aber jetzt werden wir durchs Dorf gehetzt“.

    Da fragt man sich, wie das konkret aussieht / aussah. Bei den Attacken auf Impfbefürworter ist hingegen deutlich erkennbar, wie die Schikanen aussehen. Ist es gekränkte Eitelkeit, nicht mehr mit der Mehrheitsgesellschaft mitzuschwimmen, die dann derartige Mär hervorbringt? Oder Paranoia? Oder doch einfach nur dieselbe lebhafte Phantasie, die die Dame zum Zusammenschustern ihrer Querspinner-Ideologie?

  • Ein Lehrer muss sich vor(!) dem Gong auf den Weg in die Klasse machen und beim Gong den Unterricht beginnen, also dissen Sie doch bitte nicht die verantwortungsvoll handelnde Schulleiterin!

  • Habe den Text der Böll-Stiftung auch gelesen. Empirisch ist das aber nicht; mein Eindruck - und dies deckt sich mit den Infos hier im Artikel (ex-FDPler, Fußballvereine) - ist eher das auch in BaWü der Protest und die Skepsis gegenüber den Coronamaßnahmen aus der rechtskonservativen Ecke kommt.

    Ein mir Bekannter Coronaleugner stammt aus einer CDU-Familie, ein anderer der sich lange nicht impfen ließ hat die FDP gewählt. Alle "linken" Württemberger in meinem Bekanntenkreis sind geimpft und eher vorsichtig.

    • @Medardus:

      Die Leunger sind weder rechts noch von links zuzuordnen, es sind einfach Weltfremde Spinner allen Couleurs.

      • @Rudi Hamm:

        Das ist der springende Punkt. Es ist ein Fehler, aus dem Wählen dieser oder jener Partei auf eine gefestigte und dem entsprechende politische Grundeinstellung rückzuschließen.

        Tendenziell steckt jedoch hinter der Coronaschwurbelei in so gut wie jedem Fall ein (offenes oder mit Verweis auf "starke Immunsysteme" der Pseudomedizin-Anhänger*innen verkapptes) sozialdarwinistisches, eugenisches, und in der triagierten Konsequenz euthanasie-affirmierendes, d.h. gemeinhin bei der politischen Rechten zu verortendes Weltbild. So ist das nun mal: es waren ja auch nicht alle, die NSDAP gewählt haben, eliminatorische Antisemiten. Sie nahmen lediglich eliminatorischen Antisemitismus als zwingende Konsequenz ihrer politischen Entscheidung billigend in Kauf. Für die Opfer macht das aber keine Unterschied: tot ist tot.

        • @Ajuga:

          Ja, das scheint mir die Sache relativ gut auf den Punkt zu bringen. Ein ebenso wichtiger Aspekt dürfte die Faktenferne sein. Für bestimmte Weltsichten muss man einfach zu viele Fakten ignorieren: Quer"denker", Rechtsextreme, Klimaleugner, Kapitalismusfanboys, Esoteriker.



          Wen wundert es da, dass diese Personenkreise entsprechend stark korrelieren.

          Dann braucht es nur noch ein paar Leute, die Esoterik für "irgendwie links" halten, und schon hat man den Salat.

      • @Rudi Hamm:

        Das verharmlost die Gefahr und die Dummheit dieser Covidioten.

  • "Gerüchte, dass bei der Feier die Schlagersängerin Andrea Berg aufgetreten sein soll, entkräften Recherchen der örtlichen Zeitung. Aber da Bergs Ehemann der Spielerberater von Joshua Kimmich ist, liegt nahe, welche Familie da gefeiert haben könnte."

    Dass es regionale Unterschiede, besonders zwischen ländlichen Raum und Städten, zwischen verschiedenen Bundesländern gibt und das man da mal genauer Hinschaut, warum das so ist, halte ich für einen wichtigen Ansatz.

    Aber sorry, Recherchen, die solche völlig spekulativen, fast schon boulevardesken Erkenntnisse zu Tage fördern, helfen beim Verständnis dieser Problematik wohl kaum. Sind es doch gerade vage und faktenfreie Informationen, die viele Menschen zu irrationalen, pseudoalternativen Ansichten verleiten.

    • @Deep South:

      Ja, diesen Einschub fand ich auch völlig daneben.

      • Benno Stieber , Autor des Artikels, taz-Korrespondent BaWü
        @mancunian:

        Gehen Sie mal davon aus, dass ich mit Leuten gesprochen habe, die die Nachnamen der Leute kennen, die sich in der "Sonne" angesteckt haben.

        • @Benno Stieber:

          Jaja, weil in kleinen Dörfern in Süddeutschland auch jede Familie einen sich unterscheidenden Nachnamen hat, und nicht 20 Familien im Ort "Kächele" heißen oder "Buck" (oder "Berg")?

        • @Benno Stieber:

          Dann wäre ein Hinweis dazu angebracht oder der Verzicht auf Andeutungen. :))