Co-Vorsitzende der AfD: Fruchtsaft-Attacke auf Frauke Petry

Am Mittwochnachmittag attackierten drei Vermummte die AfD-Politikerin in Göttingen und skandierten „Nazis raus!“ Niederträchtig, findet Petry.

Frauke Petry von der Alternative für Deutschland

„Dieser brutale Versuch, die Meinungsfreiheit mit Gewalt einzuschränken, ist niederträchtig“: Frauke Petry Foto: dpa

Berlin/Göttingen dpa | Die Co-Vorsitzende der AfD, Frauke Petry, ist in einem Lokal in Göttingen von drei Vermummten attackiert worden. Die Polizei, die nach Angaben einer Sprecherin nach der Attacke weder durch Geschädigte noch von Zeugen alarmiert worden war, sondern im Internet von dem Vorfall erfahren hatte, sucht nach den Tätern. Es gebe aber noch keine konkreten Erkenntnisse, sagte ein Sprecher am Donnerstagmorgen.

Die Angreifer warfen nach Angaben von Parteisprecher Christian Lüth am Mittwoch den Tisch um, an dem Petry mit einem Journalisten saß, so dass sie zu Boden ging. Anschließend hätten sie die rechtskonservative Politikerin mit Beuteln mit Fruchtsaft beworfen.

Dem Sprecher zufolge war vor der Attacke eine junge Frau an Petry herangetreten und hatte gefragt: “Sind Sie Frauke Petry?“ Als diese die Frage bejahte, soll die Frau sie beschimpft haben und dann verschwunden sein. Kurz darauf stürmten die Vermummten in das Lokal. Sie riefen nach Angaben des Sprechers „Nazis raus!“.

„Dieser brutale Versuch, die Meinungsfreiheit mit Gewalt einzuschränken, ist niederträchtig“, sagte Petry. Linksextreme Gewalt werde von den etablierten Parteien verharmlost. Petry ist Landesvorsitzende der Alternative für Deutschland in Sachsen und gehört dem Bundesvorstand an.

Update: Die Göttinger Polizei widersprach am Donnerstagnachmittag dieser Darstellung. Nach ihren Ermittlungen sei es zu einem Wortgefecht zwischen Petry, einer Frau und fünf bis sechs weiteren Personen gekommen, bei dem der Tisch, an dem Petry und der Journalist saßen, aus bislang noch ungeklärten Gründen plötzlich kippelte, aber nach derzeitigem Stand nicht umstürzte. Dabei fielen die auf dem Tisch stehenden Gläser, darunter eines mit Fruchtsaft, und ein gläserner Kerzenhalter auf den Boden, teilte die Polizei mit.

Nach Angaben der Polizei gebe es keine Hinweise darauf, dass es in dem Lokal zu Würfen von Farb- oder mit Fruchtsaft gefüllten Beuteln auf die Politikerin Petry gekommen sei. Ebenso ist es nach derzeitigem Stand auch nicht zu Bedrohungen oder körperlichen Über-bzw. Angriffen auf die Parteivorsitzende oder ihren Gesprächspartner gekommen.

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