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Bundeswehrhilfe in der PandemieLinke kritisiert Corona-Einsätze

Die Armee erhöht ihr Coronakontingent auf 25.000 Kräfte. Die Linke fordert, stattdessen lieber Zi­vi­lis­t*in­nen für Hilfseinsätze zu bezahlen.

Bun­des­wehr­sol­da­t*in­nen unterstützen das Personal in einer Pflegeeinrichtung in Westhofen Foto: Uwe Anspach/dpa

Berlin taz | Die Bundeswehr erhöht ihr Pandemiekontingent: 25.000 Sol­da­t*in­nen sollen künftig bereitstehen, um andere Behörden in der Coronakrise zu unterstützen. Bisher bestand das Kontingent aus 20.000 Soldat*innen, von denen knapp 90 Prozent auch tatsächlich im Einsatz waren. Das gab das Verteidigungsministerium am Mittwoch bekannt.

Die Liste der Aufgaben für die Behörden, die Sol­da­t*in­nen ausleihen, ist lang: Sie helfen bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln, übernehmen Lagerarbeiten oder pflegen in Altenheimen. Die meisten Sol­da­t*in­nen wurden angefordert, um in Gesundheitsämtern Kontaktpersonen von Infizierten abzutelefonieren. Zunehmend werden sie auch eingesetzt, um in Altenheimen Coronaschnelltests einzuführen. Die Regierung rechnet damit, dass die Nachfrage danach weiter steigen wird – daher erhöht sie jetzt das Personalkontingent.

Verfassungsrechtlich sind solche Hilfsarbeiten im Rahmen der einfachen Amtshilfe relativ unproblematisch. Anders wäre es, wenn die Sol­da­t*in­nen hoheitliche Aufgaben wahrnehmen sollten, also beispielsweise wie die Polizei Festnahmen durchführen.

Zu Beginn der Coronakrise hatten einzelne Kommunen noch solche Art der Amtshilfe beantragt. Dabei ging es zum Beispiel darum, dass bewaffnete Sol­da­t*in­nen Lagerhallen bewachen sollten. All diese Anfragen hatte die Bundeswehr abgelehnt.

Kosten der Einsätze: 46 Millionen Euro

In den vergangenen Monaten hat es solche Anfragen laut Verteidigungsministerium nicht mehr gegeben. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelp­ke (Linke) hervor.

Von den 3.567 bis Ende Januar eingegangenen Amtshilfeanträgen wurden demnach zwar 339 abgelehnt, die meisten davon allerdings wegen Formfehlern. Seit September habe keine Behörde mehr einen Antrag gestellt, der über die einfache Amtshilfe hinausgeht. In zivilen Einrichtungen habe die Bundeswehr im Rahmen der Pandemiebekämpfung nirgendwo Einlasskontrollen durchgeführt oder das Hausrecht ausgeführt.

Die Abgeordnete Jelpke findet aber auch die einfache Amtshilfe in Gesundheitsämtern und anderswo nicht unproblematisch. „Jeder eingesetzte Bundeswehrsoldat ist ein Beweis dafür, wie sehr das Gesundheitswesen seit Jahren kaputtgespart wurde“, sagte sie der taz. „Während die Kommunen nicht über die nötigen Mittel verfügen, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, hat die Bundeswehr sogar noch überschüssiges Personal.“

Notwendig sei es jetzt, den Kommunen mehr Geld zur Verfügung zu stellen, damit diese für die Corona-Aufgaben Menschen einstellen könnten, die wegen der Pandemie arbeitslos sind. „Gesamtwirtschaftlich wäre das ein Nullsummenspiel, aber für die wirtschaftlich ohnehin schon geplagten Menschen ein klarer Gewinn“, sagte Jelpke.

Momentan lohnt es sich für die Kommunen eher, die Bundeswehr anzufordern: Die Kosten der Hilfsleistungen – allein der bisherige Personaleinsatz ist laut Ministerium mehr als 46 Millionen Euro wert – werden den Kommunen nicht in Rechnung gestellt. Das hat die Bundesregierung vergangene Woche beschlossen. Die Regelung gilt bis Jahresende.

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40 Kommentare

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  • Das einfachste Argument wird offenbar ingoriert: Die Bundeswehrsoldaten sind schon da und werden bezahlt. Warum soll man dann künstlich neue Stellen schaffen?

  • Gibt genügend arbeitslose Menschen, die man hier in Lohn und Brot bringen könnte.



    Dazu braucht man keine Bundessöldner.

    • @Linksman:

      Dass stimmt im Großen und Ganzen, und dass nicht schon seit 10 Monaten die Gesundheitsämter die Mittel bekommen, die sie bräuchten, um genug neue Leute zum contact tracing einzustellen, stinkt zum Himmel.

      Allerdings kann der "Tross" der BW noch mehr, zB in 10 Tagen ein Testzentrum oder ein Nothospital aus dem Boden stampfen. B-Waffen-Schutzkapazität ist auch nicht zu verachten. Arbeitslose Bauarbeiter waren jedenfalls bis zum Herbst Mangelware (und ich hörte das Gerücht, die fielen reihenweise von Dächern, weil die Sicherung durch eine zweite Person wegen Abstandsregel nicht gewährleistet ist). Das THW war ausgelastet, also macht es völlig Sinn, auf die Pioniereinheiten der BW als nächstbeste Option zurückzugreifen. Eine Pandemie ist zunächst mal - rechtlich gesehen - eine Naturkatastrophe wie jede andere.

    • @Linksman:

      "Dazu braucht man keine Bundessöldner."



      Deswegen werden ja auch keine angeschafft, sondern auf die bestehenden Streitkräfte zurückgegriffen.

  • Keine Sorge! Ende der 70er konnte ich mir den Verein von innen ansehen. Schon damals war mir klar: von dieser Armee geht keine Gefahr für irgendein anderes Land aus.

    • @Trango:

      Dafür aber um so mehr für Menschen in Deutschland, die nicht "arischen" Stereotypen entsprechen.

      Eine Armee ist entweder so klein wie nur möglich, oder sie hat alle Hände voll zu tun, oder sie sucht sich ihre eigene Beschäftigung. Einfach chillen und sich auf der Stube gemütlich einen durchziehen geht aus disziplinarischen Gründen bei so einer Vereinigung nur sehr begrenzt, meine Erfahrungen aus zweiter Hand, was den leistungsfördernden Einsatz von "Marschierpulver" bei den Transporteinheiten angeht, nonwithstanding.

    • @Trango:

      Zu meiner Studienzeit vor wenigen Jahren war mein Zimmernachbar für ein halbes Jahr ebenfalls ein Bundeswehrler. Der Zustand hat sich bis dahin nicht geändert, die robustesten Hubschrauber sind dermaßen kaputt, dass sie nicht mal mehr für Rettungseinsätze taugen.

  • Es kommt auf die Darstellung und umfassende Bewertung an:



    Es ist richtig die BWler für sinnvolle Tätigkeiten einzusetzen. Insbesondere im Krisenfall. Natürlich wenn möglich ohne Bewaffnung und hoheitliche Aufgaben. Es ist richtig diese krisenhafte Hilfe nicht den Kommunen in Rechnung zu stellen. Die diese dann irgendwie wieder dem Bund bürokratisch in Rechnung stellen müssten und darauf hoffen müssten, dass diese auch (zeitnah) getragen werden.



    Es ist richtig das unsere Gesundheitsämter (auch andere Behörden) auch schon vor der Krise überbelastet waren. Und nun nicht genügend den ihnen zugewiesenen Aufgaben nachkommen können. Es ist richtig hier eine zivile Personalaufstockung zu fordern. Eine die auch durch Haushaltsumlagen in Zukunft gedeckt wird. Und die sehr gut auch als Entlastung von Menschen ohne Arbeitseinkommen dienen kann.



    Es ist richtig einer politischen Forderung Nachdruck zu verleihen mit einer Lösung wie das finanziert werden kann. Insbesondere dort einzusparen, wo im Normallfall wenig Arbeitsauslastung besteht. Und hohe Kosten entstehen (mehr als 10% des Bundeshaushalts, davon ca. 50% Personalkosten).

    • @BlackHeroe:

      Ja, und Jelpke ist hoch anzurechnen, dass sie als entschiedene Militärgegnerin eine umfassende, faktenbasierte und differenzierte Argumentation bringt, anstatt wagenknechtoide platte "wir von der Linkspartei finden die Bundeswehr scheiße"-Sprüche zu kloppen.

      Sie hat ja völlig recht! Die Unterstützung der BW ist hier und jetzt nützlich und willkommen (und Berlin war das *erste* Bundesland, das sie wahrgenommen hat, und mit gutem Erfolg) - aber sie wird von der Regierung missbraucht, um ihr jahrelanges Versagen zu kaschieren, und die Militarisierung der Gesellschaft weiter voranzutreiben.



      (Das ist offenbar Standard bei der CDU/CSU: man denke nur an die Umverteilungsorgien um klimakillende Unternehmen querzusubventionieren, die Quälung der Ärmsten durch FFP2-Pflicht beim Einkauf ohne dass die das finanzieren können, oder dass Seehofer jetzt endlich seine geliebte Schleierfahndung und der AfD-CDU/CSU-Wechselwähler seine geliebten Grenzschließungen haben, angeblich um die Einschleppung eines Virusstamms zu verhindern, der sich in Deutschland längst fröhlich ausbreitet.)

      • @Ajuga:

        Populistischer Missbrauch ist hier die völlig korrekte Bezeichnung..



        Wie auch in den anderen angesprochenen Dingen: Es wird zu "Beschlüssen" populistisch argumentiert, nicht demokratisch diskutiert. Wir leben in einer Informationsgesellschaft, in der das postfaktische ebend mehr Gehör und dazu noch die politische Verbreitung erhält.



        Ein Beispiel will ich aber nochmal weiter dezidieren. Wir haben ja keine FFP2 Maskenpflicht, diese wäre ja zumindestens logisch verständlich. Wir haben eine Pflicht zum Tragen von "medizinischen Masken". Das schliesst ein dass, die die es sich nicht leisten können oder wollen auch auf OP Masken zurückgreifen können. Klingt gut ? Ist aber völlig absurd! Denn erstens verfällt der medizinische Standard sofort, wenn die tragende Person nicht im Tragen einer medizinischen Maske geschult wurde. Auch bei Absetzen oder Wiederverwendung handelt es nicht mehr um medizinische Masken. Desweiteren bieten OP Masken lediglich einen Schutz vor Tröpfchen. Nicht aber vor dem was diese Pandemie ausmacht, nämlich Aerosolen. Da schützt jede Alltagsmaske besser. Siehe hierzu auch den Kommentar:



        taz.de/Abschied-vo...bb_message_4072557



        Wichtig ist dabei ja noch, dass eine Wirtschaftsförderung eine grosse Rolle spielt, schau dir mal an was Spahn für die FFP2 Masken so alles ausgibt (ohne das denen geholfen wird, die es sich nicht leisten können):



        siehe z.b. "die Anstalt" www.zdf.de/comedy/...lt-clip-6-184.html

  • Das ist genau die Art von ideologicher Schnappatmung, die mir bei dieser Partei so aufstößt. Das gleiche Theater gabs beim Hochwasser 2002 schon mal. Auch damals konnte niemand schlüssig darlegen, was daran falsch ist, Soldaten zum Sandsäcke verteilen und Deichbau einzusetzen.



    Die Argumente sind und dünn und durchschaubar, der akute Bedarf an Hilfskräften ist da. Der Hinweis auf das kaputtgesparte Gesundheitssystem mag richtig sein, ändert aber nullkommanix an der jetzigen Situation.

  • 1G
    13566 (Profil gelöscht)

    Frau Jelpke scheint sich in ihrem Poltiker- Elfenbeinturm seit 1990 gut eingerichtet zu haben. Aus dem Kommunistischen Bund heraus in die "Rundum gut versorgt" Politikerblase. Wenn man nicht mehr gehört wird, muss man eben mit herbeigeredeten, angeblichen Problemen versuchen etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @13566 (Profil gelöscht):

      Argumente gegen die Person sind keine Argumente gegen die Sache. Nur weil Sie jemanden nicht mögen, heißt das nicht, dass er:sie falschliegt.

  • Unter dem Flecktarnmantel der Coronabekämpfung wird ein Bundeswehreinsatz im Inneren forciert, der dann rückwirkend als Legitimation für Wehretats-Erhöhungen genutzt wird. Die Politik könnte auch massiv in der Bildungspolitik kürzen und dann Offiziere an die Schulen schicken, mit der Bemerkung es geht halt nicht anders, die Lehrer sind halt überfordert. Der "erfolgreiche" Einsatz zeigt dann wieder wie notwenig die Bundeswehr ist. Diesen leicht durchschaubaren Hütchenspielertrick aufzudecken sollte eigentlich die Aufgabe der Medien sein. Gut, das Ulla Jelpke und die Linke dass nun getan hat.

    • @Sandor Krasna:

      Jetzt fehlt nur noch der Hinweis, dass die Existenz von Covid im Zuge dieses Plans notwendig und daher künstlich erschaffen sei, und die Verschwörungstherorie ist komplett.

  • Lustig. Die Linkspartei kritisiert ihre eigene Politik?

    In Bremen haben wir eine Gesundheitssenatorin aus der Linkspartei, die für die Nachverfolgung von Corona fällen in dem ihr unter stehenden Gesundheitsamt zuständig ist. Sie wird unterstützt von Bundeswehr-Soldaten und hat sich bisher nicht beschwert. auch hat sich die Linkspartei in Bremen darüber nicht beschwert.

    Ulla Jelp­ke ist offensichtlich nicht "DIE LINKE". Sondern einfach nur eine Abgeordnete der Linkspartei mit einer Minderheitsposition dort.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Was Jelpke angekreidet hat, sind systemische Einsparungen, die Zwänge für die Kommunen erzeugen. An diesen Einsparungen kann die Bremer Gesundheitssenatorin nichts ändern, denn sie werden in Berlin beschlossen. Sie muss also mit den Zwängen fertig werden, die ihr durch die Bundespolitik auferlegt sind. Sie schließen daraus, sie sei damit einverstanden. Das ist ein Fehlschluss.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Gesundheitspolitik ist Ländersache. Die Bremer Gesundheitssenatorin kann Angebote des Bundes annehmen oder auch nicht.



        Frau Benhardt von der Linkspartei hat angenommen und ist mit der Arbeit der BW zufrieden: "Ich danke der Bundeswehr, dass sie uns in dieser aktuellen Situation so schnell unterstützt. Die Soldatinnen und Soldaten haben bereits an den Teststellen am Flughafen sowie in der Messe gezeigt, dass sie uns in unseren Aufgaben in der Eindämmung der Pandemie sehr gut unterstützen können", führt Claudia Bernhard weiter aus. www.senatspressest...=bremen02.c.730.de

  • Ich finde es unseriös die angeblichen Kosten der Bundeswehr ins Feld zu führen.



    Die BW ist ohnehin vorhanden und wird bezahlt.



    Und wie werden die 46 Mio berechnet ?



    Nur Personalkosten?



    Nur die Mehrarbeit ?



    Vollkostenrechnung?



    Inkl Gemeinkosten?



    Inkl Bereitstellungskosten?

    Sie sehen: man kann die Zahl im Grunde auch mit einem Würfelspiel ermitteln.

    Wenn die Feuerwehr bei einer Überschwemmung [also einer ähnlichen Naturkatastrofe wie Covid] ihre Arbeit leistet, käme kaum jemand auf die Idee die Kosten dafür extra auszuweisen.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Bolzkopf:

      Ist nicht so unüblich. Fussballspiele privater Vereine durch die Politei zu bewachen, Feuerwehreinsätze bei Unfällen usw., werden Kostenstellen zugeordnet.

    • @Bolzkopf:

      "Wenn die Feuerwehr bei einer Überschwemmung [also einer ähnlichen Naturkatastrofe wie Covid] ihre Arbeit leistet, käme kaum jemand auf die Idee die Kosten dafür extra auszuweisen."

      Weil dies auch zu den Aufgaben der Feuerwehr gehört. Ganz einfach.

  • Anders gefragt: Warum müssen Ehrenamtler des THW, von denen viele eh schon einen s. g. systemrelevanten Job haben, in ihrer Freizeit Impfzentren und Wildschweinzäune aufbauen, während Messebauer um ihre Existenz fürchten?

  • Wir dürfen uns nicht darüber hinweg täuschen lassen: Der Grundgedanke von Militär ist die Durchsetzung von Interessen durch die Androhung oder Anwendung Gewalt mit tödlichen Waffen. Alle Sparten in der BW dienen dieser Logik: sei es zur Bereitstellung und Instandhaltung der Waffentechnik, der Logistik oder der körperlichen Kampfkraft der Soldaten oder der Werbung in der Zivilgesellschaft für Nachwuchs. Ich habe das Gefühl, dass diese Corona-Einsätze die gleichen Ziele haben wie die Werbeauftritte der BW im Internet, beim „Tag der Bundeswehr“ als Familienfest, bei den Auftritten des Heeresmusikchores gemeinsam mit Kinderchören, den werbenden Auftritten der Jugendoffizieren in öffentlichen Schulen, das kostenlose Bahnfahren in Kampfanzügen seit letzem Jahr…Wir wollen keine militarisierte Gesellschaft!!! Deshalb zivile Aufgaben durch zivile Arbeitskräfte!!!

    • @Jim Biehm:

      Die Soldaten stehen praktisch Kugelschreiber bei Fuß und sind sofort verfügbar. Zivile Kräfte müssten erst rekrutiert werden. Also geht der Einsatz in Ordnung. Militarisiert wird dadurch nichts. Und es ist auf jeden Fall besser, die Soldaten sitzen am Schreibtisch, statt in der Welt herum zu ballern.

    • @Jim Biehm:

      Hallo,

      > „ … Der Grundgedanke von Militär ist die Durchsetzung von Interessen durch die Androhung oder Anwendung Gewalt mit tödlichen Waffen …“ Falls Sie damit nicht nur die Bundeswehr meinen, sondern auch das Milität anderer Staaten, könnte man Ihnen zustimmen.

      Aber am 17.01. d.J. habe ich beim Thema Drohnen schon einmal aufgezählt: Ostberlin 1953, Ungarn 1956, Prag 1968, Putschversuch im Januar 1991 in Litauen, die immer noch präkäre geographische Situation der baltischen Staaten ( übrigens zur EU gehörend ), der Einmarsch in die Ostukraine, die Annektion der Krim …

      Gruß,



      Thomas Dräger, D-67098

    • @Jim Biehm:

      Der Auftrag der Bundeswehr ist laut Grundgesetz die Landesverteidigung. Wir werden sie auch noch etwas brauchen, solange es Länder gibt, die aggressiv das Militär als Machtinstrument nutzen, auch wenn wir momentan nicht von angriffslustigen Feinden umgeben sind. Im Übrigen ist die Schweiz ein (früher noch mehr) hochgerüstetes Land, hat aber Jahrhundertelang keinen Krieg mehr geführt. Zudem gibt es Terrorgruppen in der Welt, denen man nur mit Bomben und Gewehren Einhalt gebieten kann.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Luftfahrer:

        Dass ein starkes Militär notwendig ist, wird in den Ländern auch gesagt, in denen von NATO-Bomben fallen oder an deren Grenzen NATO-"Abfangraketen" positioniert werden und Truppen der NATO ihre Übungen veranstalten.



        Es ist Zwei vor Zwölf. Die Uhr, die die Nähe zur nuklearen Apokalypse anzeigt wurde wieder vorgestellt. Maßgeblich dafür sind der Ausstieg der USA aus Abrüstungsverträgen mit Russland und die Weigerung der NATO-Staaten, mit China und Russland einen Vertrag gegen die Stationierung von Waffensystemen im Weltraum zu unterzeichnen. Diese Initiative ging von China und Russland aus, nicht von den ach so friedliebenden Staaten der NATO, die ihre Weltraumwaffen garantiert nur zur "Landesverteidigung" einsetzen werden, wie nicht nur der völkerechtswidrige Überfall auf Lybien deutlich gezeigt hat, der das Land zum Spielball von Milizen, Terrorgruppen und Diktatoren gemacht hat.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Der Vertragsentwurf von Russland und China scheiterte beide Male hauptsächlich an der unzureichenden Definition von "Weltraumwaffe" und dem Ausklammern von erdgestützten ASAT-Waffen oder nicht-disruptiven Techniken, woran sowohl Russland als auch China fortlaufend arbeiten. Waffen im All sind transparent, da sie kaum versteckt werden können. Technologien, mit denen von der Erde aus die Satelliten/Infrastruktur des Gegners ge- oder zerstört werden können, bleiben verborgen.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @85198 (Profil gelöscht):

          In Libyen gab es ein UN Mandat eine Flugverbotszone durchzusetzen um Angriffe auf Zivilistennzu unterbinden, und wenn man das Chaos was einer Diktatur folgt sollte man immer die Korruption, den Massenmord, das Verschwindenlassen und die Folter die zur vorherigen Diktatur gehörten nicht vergessen.

  • Selbstverständlich hat die Bundeswehr "überschüssiges" Personal. Schließlich kann man sich auf einen Verteidigungsfall nicht erst einstellen, wenn gegnerische Armeen bereits die Grenze überschritten haben. Gut, dass dieses Personal in Friedenszeiten mobil und flexibel genutzt wird.

    Frau Ursula Jelpke fordert nichts anderes als eine Art Friedensarmee, mit Personal, welches die meiste Zeit dann nur rumsitzt. Und gerade Berlin muss man nicht mehr Geld geben. Hier sind die Behörden durch die Bezirksverwaltung eh schon aufgeblasen. Mehr Personal bzw mehr Geld bedeutet halt keine bessere Verwaltung.

  • "Einem geschenkten Gaul kuckt man nicht ins Maul", kurzfristig ist die Hilfe der Bundeswehr sinnvoll. Es wird wahrscheinlich kaum Zeit Vorhandensein, um Bewerbungsgespräche zu führen. Nach der Pandemie sollte auf eine nachhaltige Lösung gesetzt werden und das bedeutet mehr Einstellungen und mehr Geld für den Gesundheitsdienst. Liebe Frau Jelpke, dieses Thema bietet sich nicht an, um ideologische Spielchen zu spielen.

    • @bleibzuhaus:

      Lieber die Bundeswehr bei Hilfsaktionen wie für Portugal als Präsenz in Afghanistan, Mali oder sonst wo. Für Krankenhaus - oder Schulhausbau in Afghanistan (ohne oder mit Uniform) , wie wär's damit ?

  • Es ist bedauerlich, daß diese Situation für parteipolitische Ideologie genutzt. Wenn man der Ideologie von Ulla Jelpke folgt, so bräuchten wie ein Gesundheitssystem / Gesundheitsverwaltung, welche zu jeder Zeit in der Lage ist, eine Pandemie zu bewältigen. Gleichzeitig sollen die Kommunen schnell mal die neue Arbeitslosigkeit beseitigen, indem sie diese Personen einstellen. Wer soll diese Personen ausbilden ? Was geschieht mit den Personen nach der Pandemie ? Etwas politischer Realismus würde sicherlich nicht schaden

    • @Vortex_Neu:

      "Wenn man der Ideologie von Ulla Jelpke folgt, so bräuchten wie ein Gesundheitssystem / Gesundheitsverwaltung, welche zu jeder Zeit in der Lage ist, eine Pandemie zu bewältigen."

      – Ja, und was ist daran falsch?

      "Gleichzeitig sollen die Kommunen schnell mal die neue Arbeitslosigkeit beseitigen, indem sie diese Personen einstellen. Wer soll diese Personen ausbilden ? "

      –Die gleichen Leute, die nun die Bundeswehrsoldaten schulen müssen. (Rotes Kreuz, Thw etc., abgezogenes Pflegepersonal)

      "Was geschieht mit den Personen nach der Pandemie ?"

      -Sie unterstützen das auch in Nicht-Pandemie-Zeiten überforderte Pflegepersonal im derzeit kaputtgesparten Gesundheitsbereich.

      • @Sandor Krasna:

        "Wenn man der Ideologie von Ulla Jelpke folgt, so bräuchten wie ein Gesundheitssystem / Gesundheitsverwaltung, welche zu jeder Zeit in der Lage ist, eine Pandemie zu bewältigen."

        – Ja, und was ist daran falsch?

        Erstens ist es kaum vorstellbar, diese Anzahl von Fachkräften überhaupt auf dem Arbeitsmarkt zu finden.



        Zweistens wird es nicht finanzierbar sein.

        "Gleichzeitig sollen die Kommunen schnell mal die neue Arbeitslosigkeit beseitigen, indem sie diese Personen einstellen. Wer soll diese Personen ausbilden ? "

        –Die gleichen Leute, die nun die Bundeswehrsoldaten schulen müssen. (Rotes Kreuz, Thw etc., abgezogenes Pflegepersonal)

        Die Bundeswehrsoldaten haben bestehende Verträge und können sofort weisungsgebunden eingesetzt werden. Andere Arbeitskräfte hätten Arbeitsverträge, die dann auch weiterhin erfüllt werden müssen, auch wenn sie nach der Pandemie nicht mehr benötigt werden. Oder glauben Sie allen Ernstes, daß diese Arbeitskräfte nach der Pandemie in Schulen oder Kintergärten weiter aushelfen ??

        "Was geschieht mit den Personen nach der Pandemie ?"

        -Sie unterstützen das auch in Nicht-Pandemie-Zeiten überforderte Pflegepersonal im derzeit kaputtgesparten Gesundheitsbereich.

        Auch hier der Hinweis, daß es jetzt schon kaum möglich ist Fachkräfte zu finden.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Sandor Krasna:

        Das Gesundheitssystem ist nicht kaputt gespart, es ist nicht kollabiert und funktioniert. Natürlich ist es eine Stresssituation aber die kommen nunmal vor.

  • "Die Linke fordert, stattdessen lieber Zi­vi­lis­t*in­nen für Hilfseinsätze zu bezahlen."

    Versteh ich das richtig? Die Linke will, dass Soldaten in Kasernen herumlungern, statt dass sie in der Pandemie Hilfe leisten?

    "Während die Kommunen nicht über die nötigen Mittel verfügen, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, hat die Bundeswehr sogar noch überschüssiges Personal."

    Und das ist gut so! Ist mir allemal lieber, als wenn wir Soldaten zu dem Zweck benötigen würden, für den sie ja eigentlich da sind!

  • Danke für die klare Darstellung!



    Eine saubere und gute Lösung. Man kann sich auch Probleme einreden...

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    "... hat die Bundeswehr sogar noch überschüssiges Personal."

    Na Gott sei Dank! Bedeutet nähmlich das kein Krieg ist! Und bezahlt werden die ja sowieso. Warum dann nicht für friedliche Einsätze nutzen?

  • Kann man nicht einfach froh darüber sein, dass die Soldatenden bereit sind, unkompliziert auszuhelfen. Es sind ja wahrlich keine Traumjobs, die sie bekommen. Zudem werden die Leute sowieso schon bezahlt und haben momentan eh nicht viel Ernstes zu tun (zum Glück).