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Britische Premierministerin tritt zurückTruss will nicht mehr weiterkämpfen

Nach nur sechs Wochen im Amt tritt die britische Premierministerin Liz Truss zurück. Sie bleibt im Amt, bis ein Nachfolger feststehe.

Liz Truss tritt nach nur sechs Wochen im Amt zurück Foto: Daniel Leal/afp/dpa

London dpa/afp/ap | Die britische Premierministerin Liz Truss tritt nach nur sechs Wochen im Amt zurück. Das sagte die konservative Politikerin am Donnerstag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz um 14.30 Uhr (MESZ) in der Londoner Downing Street. Sie habe ihre Entscheidung König Charles III. mitgeteilt, sagte Truss in London. Sie bleibe im Amt, bis ein Nachfolger feststehe.

Die konservative Regierungschefin galt seit Wochen als schwer angeschlagen. Seit Tagen wird über einen baldigen Rücktritt spekuliert. Die 47-Jährige kämpfte um ihren Posten, seit sie mit geplanten Steuererleichterungen ein Finanzchaos ausgelöst hatte und eine Kehrtwende hinlegen musste.

Nach dem Rücktritt der britischen Innenministerin und einer chaotischen Abstimmung im Unterhaus hatte Großbritanniens Regierungschefin Liz Truss einen „schwierigen Tag“ eingestanden. Ihr Sprecher sagte am Donnerstag: „Die Premierministerin räumt ein, dass gestern ein schwieriger Tag war.“

Truss ist zwar erst sei wenigen Wochen im Amt, doch die Rücktrittsforderungen auch aus den Reihen ihrer eigenen konservativen Partei mehren sich. Am Mittwoch war ihre Innenministerin Suella Bravermann zurückgetreten. Am Abend hatten eine chaotische Abstimmung im Unterhaus und rebellierende Abgeordnete ihrer Tory-Partei die Regierungschefin weiter unter Druck gesetzt.

🐾 Der taz-Auslandskorrespondent Großbritannien Daniel Zylbersztajn-Lewandowski kommentierte am Mittwoch die schwierige Lage in Großbritannien und plädierte für Neuwahlen.

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4 Kommentare

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  • Womöglich kriegt Charlyboy als Nextes n ernstzunehmenderes Exemplar in DOWNing Street Namba Ten - und kann ohne das ganze Rappeln im Kwarteng nich mehr ganz so unbemerkt mit Füllfederhaltern werfen ? Is jetz gemein, seine Politik, solang er noch ein freier Mensch war, war garnich so schlecht.

  • Naja , die Tories wollten ja back to the Future und hatten da das so das Jahr 1979, Maggies Wahljahr im Sinn. Gelandet sind sie etwas früher im Jahre 78, genauer im Jahr 978, dem Krönungsjahr von Æthelred dem Unberatenen. (Heist wirklich so)



    Eigentlich schön für die Queen, denn so geht in die Wikipedia ein, einen eigenen ausschließliche ´The Queen is dead - long live the King´ - Herold* gehabt und Rekordkurzzeit Ministerpräsidialkasper* gehabt zu haben.



    Und das ist für Lizzy auch gar nicht mal so schlimm. Ich meine, viele Politiker wären froh, wenn von ihrer Karriere bliebe, ein Historisches Ereignis verkündet und sonst wenigsten keinen dauerhaften Schaden angerichtet zu haben.



    (*die fehlenden Femininen Endungen passen zu Lizzys reaktionärer Denke und sollten somit niemanden stören)

  • VOR DIE WAND

    "IN GOD (only!) we truss!



    "Don't you dare kwarteng this!"

    Für neue Redewendungen jedenfalls ist gesorgt im un-united Kingdom.



    (Warum war das all die Jahrzehnte eigentlich kein Queendom ???)

  • Nee wie schön dass es einen Brexit gab :))