Braunkohle mit Milliarden gefördert: Staatsgeld für fossile Konzerne
Trotz Klimakrise: Die Allgemeinheit subventionierte die Braunkohleverstromung in Deutschland im Jahr 2022 mit rund 1,7 Milliarden Euro.

Demnach förderte die Allgemeinheit die Braunkohle und ihre Verstromung allein im vergangenen Jahr mit 1,7 Milliarden Euro. 1,2 Milliarden davon flossen direkt aus dem Staatshaushalt in die Kohlekonzerne.
„Angesichts klammer werdender öffentlicher Kassen fehlt dieses Geld für andere dringende staatliche Aufgaben wie etwa den Umwelt- und Klimaschutz, die Gesundheitsversorgung oder die öffentliche Infrastruktur“, kritisiert Nils Müller, Vorstand bei Green Planet Energy, die klimaschädlichen Subventionen.
Der Großteil der direkten staatlichen Förderung kommt durch Vergünstigungen bei Energiesteuern zustande. Laut FÖS-Schätzungen machten diese Rabatte im letzten Jahr rund 817 Millionen Euro aus.
Steuergelder für Kohlekonzerne
Zudem profitierten die Braunkohleunternehmen 2022 von der Befreiung von einer Förderabgabe auf die Ausbeutung von Bodenschätzen. Dieser Rabatt machte den FÖS-Angaben zufolge 233 Millionen Euro aus. Außerdem flossen in Form von direkten staatlichen Subventionen und Entschädigungszahlungen für die Stilllegung von Braunkohlekraftwerken im Rahmen den Kohleausstiegsgesetzes Steuergelder an Kohlekonzerne. RWE etwa erhielt dadurch im Jahr 2022 Zahlungen in Höhe von 173 Millionen Euro. Auch profitierten die Konzerne von der sogenannten Sicherheitsbereitschaft, deren Kosten über die Netzentgelte auf die Stromkund*innen umgelegt werden. Diese belaufen sich auf 236 Millionen Euro pro Jahr.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung
Jugend im Wahlkampf
Schluss mit dem Generationengelaber!
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Gedenken an Hanau-Anschlag
SPD, CDU und FDP schikanieren Terror-Betroffene
Trump, Putin und Europa
Dies ist unser Krieg
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Russland und USA beharren auf Kriegsschuld des Westens