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Bitkom-Umfrage zu mobilem BezahlenBeliebt an der Supermarktkasse

Laut einer Umfrage zahlen viele VerbraucherInnen unterwegs mittlerweile mit dem Handy. Bedenken zur Sicherheit sollen unbegründet sein.

Die Smartwatch kann nicht nur den Geldtransfer übernehmen, sondern auch die Zeit anzeigen Foto: imago/Westend61

Fast jeder dritte Verbraucher hat schon mobil per Smartphone oder Smartwatch bezahlt, wie eine am Dienstag vorgestellte Bitkom-Umfrage zeigt. Mehr als 1.000 Menschen hat der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche zu mobilem Bezahlen befragt.

Vor allem beim Einkauf im Supermarkt ist die Bezahlmethode beliebt: Mehr als 50 Prozent der mobil zahlenden Verbraucher greifen hier laut Umfrage zum Handy statt in die Brieftasche.

Die meisten Mobilzahler nutzten sogenannte NFC-Dienste auf ihren Smart­phones: Bei dieser „Nahfeldkommunikation“ müssen sich zwei Geräte nahe beieinander befinden. Dann findet eine verschlüsselte Übertragung der Bankdaten statt, die nur für den einen Bezahlvorgang gilt. Smartwatches kamen nur bei jedem zehnten Mobilzahler zum Einsatz.

Die Erfahrungen sind nicht alle positiv: Zwar sparen vier von zehn Nutzern Zeit an der Kasse, aber 19 Prozent der Mobilzahler bemerkten, dass sich Kassierer mit dem Bezahlvorgang oft nicht auskannten. Skeptische Blicke ernteten sogar 29 Prozent der Mobilzahler.

Auch für Einzelhändler profitabel

Sicherheitsbedenken waren mit 60 Prozent der am häufigsten genannte Grund dafür, warum Verbraucher nicht mobil zahlen wollen. Sibylle Miller-Trach, Beraterin bei der Verbraucherzentrale Bayern, sagte dazu der taz: „Bei ordnungsgemäßer Verwendung und einer Handy-PIN sehen wir keine großen Risiken in der mobilen Bezahlung.“ 28 Prozent der Befragten ist das mobile Zahlen hingegen schlicht „zu kompliziert“.

Bei der Vorstellung der Umfrage sagte Justizministerin Katharina Barley (SPD): „Verbraucherinnen und Verbraucher werden neue Bezahlmethoden erst akzeptieren, wenn sie ihnen vertrauen und das Bezahlen damit gleichzeitig unkompliziert möglich ist. Hier liegt es an der Wirtschaft, gute Modelle zu entwickeln.“

Bitkom-Präsident Achim Berg fügte hinzu, die Bezahlmethode sei auch für Einzelhändler profitabel, weil sie beispielsweise weniger Ausgaben für Verwaltung, Transport und Schutz von Bargeld hätten. „Nicht zuletzt erschwert das digitale Bezahlen Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit.“

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26 Kommentare

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  • Es geht mir um Folgendes:



    Von den 1.2 Mrd Indern (census 2011) sprechen 43% Hindi. Ungefähr 20% sprechen Dravidische Sprachen die mit Hindi nicht verwandt sind. Es gibt insgesamt 28 anerkannte Landessprachen, aber keine offizielle Landessprache.



    Dass alle Inder Hindi sprechen und dass nur wer Hindi spricht Inder ist, das ist das Motto der Identitätspolitik der derzeit herrschenden BJP.



    Der Süden wehrt sich dagegen.

    • @Malefactor:

      Könnte es sein, dass Ihr Kommentar hier unter dem falschen Artikel gelandet ist?

  • Kapitalismus 3.0: Seit ~ 20 Jahren erleben wir die erneute Transformation des Kapitalismus, er wird durch solche Veränderungen auf eine neue solide Basis gestellt. Letzlich geht es immer um Macht- und Besitzerhalt, nun also Daten- und Überwachungskapitalismus: Lenkung durch Totalerfassung aller Alltagsabläufe und Abschöpfung von Profit durch Einklinken in diese Abläufe.

    Viele kapitalismuskritische Gruppen wie Gewerkschaften, die Linke, Globalisierungsgegner wie attac stecken noch in den Mustern des Kapitalismus 2.0 fest (Industrialisierung und deren Auswirkungen) und Kapitalismus 2.5 (Globalisierung zum Vorteil der Konzerne)

    Nur wenige haben die aktuelle Transformation des Kapitalismus auf dem Radar. Die erneute deutliche Kräfteverschiebung hin zu den Mächtigen durch Smartphones, IoT, KI und eben bargeldlosen Zahlungsverkehr wird kaum wahrgenommen und sich schöngeredet, weil es angeblich praktisch oder cool ist, Zeit spart usw.

    Wir lassen uns unsere Reichtümer (die Freiheit, zu entscheiden, die Freiheit, unbeobachtet und nicht ferngesteuert zu agieren) wieder einmal für ein paar Glasperlen abschwatzen.

  • Die Smartphonehersteller würde es freuen. Alle zwei Jahre ein neues Kaufen weil es dann keine Sicherheitupdates mehr gibt. Wer es nicht macht ist dann selbst Schuld und muss für den Schaden selbst aufkommen. Mal davon abgesehen das Sicherheit bei Smartphones eh lächerlich ist.

  • 9G
    93735 (Profil gelöscht)

    was soll es bringen ausser zusätzlicher Komplexität und zahlloser offener Flanken bzgl Datensicherheit / Überwachbarkeit? Ich werde es bis zur letzten Millisekunde boykottieren!

  • Guck mal an. Kaum ist die CEBIT gestorben, hört Bitcom schon wieder das Gras wachsen. Die Beliebtheit des Zahlens mit dem Handy dürfte sich nach Bitcom-Umfragen gegen Jahresende mindestens irgendwo zwischen 680% und 930% bewegen.

    Wenn digitales Bezahlen - wie auch immer - Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit erschweren soll, dann müsste es doch auch die Einhaltung des Mindestlohns der Beschäftigten sicherstellen können - womit die Diskussion dann allerdings sehr schnell beendet wäre.

    • @Rainer B.:

      Sorry! Lies Bitkom, nicht Bitcom. Mein Fehler.

  • Much all weesen. Aber das Fotto^¡^

    Wie rückständig is dat dann. Newahr.



    Sonn Fummel am Arm. Geht’s noch.



    Implantate - Get ^¿^ Sind längst vorne.



    Normal - Schonn - wa^!^

    Ha no. In jedem angesagten spanischen Club z. B. - hält der Vollsnob aus der slim&slime Yuppie-Class - lässig beim Rein&Raus - das Handgelenk vor den Scanner (wie? - schon via Sender! may be;)) Anyway & Gut is. Ha. So geht das.

    Echt. Sonn Fummel. Mal was Up-Appen



    Gellewelle. Aber zügig. Offenes Licht noch inne Köck - oder was*¡* Steinzeit.

    • @Lowandorder:

      & Däh - Zisch - Mailtütenfrisch - Ja wie*?* - IT -

      "Ahoi!







      Beim Zahlen ist es wie -



      in der Schweineindustrie.







      In Skandinavien lassen sich Menschen schon



      RFID-Chips unter die Haut einsetzen.



      Wie bei Hund und Pferd.



      Jaja, der Weg zur Hölle ist mit Komfort gepflastert.



      Der Teufel lacht sich tot."

      • @Lowandorder:

        Genau Genau

        “Chip Chip Hurra!“

        Ja… - Genau - by Arnold Hau

  • Das schönste Argument ist immer die "Zeitersparnis". Und dann? Was damit machen, auf dem Zeitkonto anlegen? Bei Null Prozent Zeitzinsen durch die europäische Zeitbank? Da wird die Ersparnis von der Zeitinflation aufgefressen.

    Manchmal möchte man den Zug erreichen und da ist ein schneller Bezahlvorgang sinnvoll. Wobei das auch mit Bargeld geht.

    Aber an der Supermarktkasse oder beim anderen Einkaufen? Was soll die hypothetische, weil nicht nachgewiesene, Zeitersparnis bringen?

    Nein, es geht im Endeffekt um die Kontrolle der Geldströme und das auch und gerade im kleinen Bereich. Dazu ist der Traum der Kontrolleure das Bargeld abzuschaffen.

    Bei dem Tempolimit regen sich viele über die Freiheitseinschränkung auf. Bargeld ist auch ein Symbol für Freiheit. Ein wichtiges.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst ...

    Gerade gestern wieder in drei verschiedenen Supermärkten. Und seit (auch hier) so ein Rummel um "smartes Bezahlen" gemacht wird, schaue ich immer mal, wie das Gekaufte vor uns so beglichen wird.

    Habe noch niemand mit dem Smartphone dort gesehen; bestenfalls beim Telefonieren am Ohr geklemmt; während der angeblich doch so mobil-affine Kunde sein Geld oder seine EC-Karte aus der Börse fingert.

    Ok, meine Beobachtungen sind keinesfalls repräsentativ; dafür jedoch aus dem realen Leben ...

  • Viel zu kurz kommen bei dieser Diskussion die politischen Aspekte.

    Es sind vor allem us-amerikanische Großkonzerne und zukünftig vielleicht auch chinesische Großkonzerne, die sich so die Oberhoheit über den Zahlungsverkehr verschaffen wollen.

    Politische Erpressung dürfte da vorprogrammiert sein. Und das Internet selbst, auch im deutschen Raum, ist ungefähr so sicher wie ein Polenböller. Hackerangriffe über Sonstwo-Server sind da sogar von geringerer Bedeutung angesichts der Sabotagemöglichkeiten von innen heraus.

    Es geht also nicht "nur" um die sich einschleichende Totalkontrolle des Einzelnen, sonder gut versteckt auch um die Totalkontrolle einzelner Staaten durch Großmächte. Wer nicht spurt, könnte von jetzt auf gleich im Dunklen stehen, wenn der geistige Totalausfall eines Möchtegerngottes mit einem Totalausfall des Internet einhergeht.

  • Beim bargeldlosen Bezahlen sollte man immer im Hinterkopf haben:



    1.) Es wird zusätzlich Geld den vollkommen undurchsichtig agierenden bezahldiensten zugeschustert



    2.) Es kann (in Zukunft) eine vollkommen beliebige Inflationsrate der jeweiligen Karte zugeordnet werden



    3.) Letztlich kann über Kaufmöglichkeit oder nicht das Bezahlinstitut, und damit der Staat , entscheiden.



    Geld gegen Ware ist somit abgeschafft.



    4.) Menschen, die sich keinen Bezahldienst leisten können, werden aus der Wirtschaft hinausgeworfen.



    Ob der Ersatz "Zunahme der Tauschgeschäfte" wirklich greift, mag ich bezweifeln. Die Jüngeren sind dagegen.

  • [...] Wenn 50 % der Mobilzahler, die sagen wir mal 10% der Zahlvorgänge abwickeln im Supermarkt abwickeln (und das ist für Deutschland wahrscheinlich noch hoch gegriffen), per smartphone zahlen, dann sind und bleiben das 5% vom ganzen.



    Der Behauptung das Bargeld für den Handel teuer ist , kann man auch mit Hinweis auf die Kosten der Datenerhebung, Kontrolle, Sicherung, usw. etc. kurz die , leistungslosen, Profite der Netzunternehemen kointern.



    Eine Zeitersparnis an der Kasse ergibt sich auch nicht, nach meinen Beobachtungen dauert es sogar erheblich länger.



    Das einzige ist die Zuordnung von Einkäufen zu Personen, um diese besser bewerben zu können. Naja, wer`s mag....

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation

    • @Dodoist:

      Die Kürzung des Kommentars bezog sich auf die Titelzeile, die ich da offensichtlich falsch, als Propaganda bezeichnet habe. Ob "Beliebt an der Supermarktkasse" diese Bezeichnung verdient möge jeder selbst beurteilen, besonders wenn wie ausgeführt nur ein kleine Minderheit so verfährt.

    • @Dodoist:

      Die Quote ist niedrig, das ist richtig. Wenn der Handel merkt, wie teuer Bargeld wirklich ist, dann hat sich das Thema schnell erledigt.



      Die Zeitersparnis ist enorm, siehe entsprechende Messungen dazu. Bargeldlosblog.de ist ganz hilfreich.



      Eine Zuordnung der Einkäufe ist spätestens bei applepay vollkommen wertlos, da nicht vorhanden.

      • @schwarzwaldtib:

        Wenn der Handel merken würde, wie teuer bargeldlos wirklich ist hätte sich das wohl auch erledigt. Wobei ich den Handel schon differenzierter sehen würde, diese Bezahlmethoden sind für Konzerne gut, da sie gleichzeitig Mitarbeiter kontrollieren, Kundendaten erheben und diverse andere Kontrollmöglichkeiten realisieren können. Der gemeine Bäcker hat davon mehr Kosten als Umsatz.



        Die Messungen sind m.E. von interessierter Seite getürkt. Sie Widersprechen der Beobachtung im täglichen Leben eklatant. Dies mag auch am Zustand des Internetausbaus gerade in ländlichen Gebieten liegen. Letzte Woche war ich auf einer Weinbaumesse, dort war nicht einmal mehr telefonieren möglich, da das Netz komplett überlastet war.



        Bargeldlosblog.de ist nach dem, was ich dort gesehen habe, komplett wertlos und irrelevant.



        Ob applepay zuordnet oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber ich würde denen nicht soweit trauen. Es gibt bestimmt eine Hintertür. Oder diese kann über unüberprüfbare updates installiert werden.

  • Bargeld ist einfach Privatsphäre.



    Außerdem ist es eh notwendig, da es keine flächendeckende Infrastruktur gibt.

    Nebenbei ist das Mobiltelefon ein unsicheres und verseuchtes Gerät. Sicherheit ist also per se fragwürdig zu bewerten.

    Die ganze Werbung für mobile Bezahldienste, die seit ca, 3 Monaten überhand nimmt, ist schon erstaunlich.

    • @J_CGN:

      Viele beispiellose Behauptungen und auch noch falsch.



      Ein ordentlich abgesichertes Gerät ist sicherer als die Mitnahme von Bargeld. Denn das Gerät ist im Fall eines Diebstahls wertlos.



      Verseucht ist so ein Gerät höchstens mit Keimen auf dem Display. Bargeld kann aber gut mithalten.



      Die flächendeckende Infrastruktur ist bereits vorhanden. Die paar Bäcker ohne Zahlterminal sind zu vernachlässigen.

      • @schwarzwaldtib:

        "Ein ordentlich abgesichertes Gerät ist sicherer als die Mitnahme von Bargeld. Denn das Gerät ist im Fall eines Diebstahls wertlos."

        Jeder bei Cellebrite kriegt wahrscheinlich schwere Lachkrämpfe bei solchen Aussagen und da fällt mir noch die ein oder andere Firma ein.

  • In afrikanischen Staaten ist es schon lange massenhafte tägliche Praxis (Kenia, u.a.). In unserem Lande soll es auch möglich sein, vor allem um die Geldströme besser zu überwachen und damit die Handelsfreiheit weiter einzuschränken. Wenn unsere Banken schon keinen lückenlose Überblick der Geldströme ermöglichen, und im Gegenteil über Steuerhinterziehung und -vermeidung informieren und beraten ("§ 219a"), versucht man es nun mit Hilfe der Mobile-Dienste dem Unberechenbaren Einhalt zu gebieten.



    Bewahrt das Bargeld - die letzte "kapitalistische Freiheit" der Bürger.

  • Leute, bitte lest die Studie nochmal (ihr wisst schon: Quellenstudium). Eure Zahlen sind komplett falsch - was euch auch ein wenig gesunder Menschenverstand sagen sollte. Wieviele Menschen habt ihr schon erlebt, die mit Handy bezahlt haben?

    • @Martin Schröder:

      Hm ich persönlich habe in meinem Leben noch nie jemand indisch sprechen hören. Folglich kann es nicht sein, dass über 1Mrd. Menschen indisch sprechen.

      Genau das ist deine Logik.

      Ich habe allerdings schon Menschen mit dem Smartphone zahlen sehen und nur weil meine Erlebnisse nicht mit den Zahlen der Studie übereinstimmen, heißt das ja nicht, dass die Studie nicht stimmen kann.

      Die Studie bezieht sich ja darauf, ob man schon mal IRGENDWO mit dem Smartphone oder Smartwatch bezahlt hat. Und nun überlege mal, wie oft man irgendwo was bezahlt.

      • @Jan Berger:

        Entschuldige bitte den Klugschiss - aber was für eine Sprache ist indisch?

        • @Malefactor:

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