Bitkom-Umfrage zu mobilem Bezahlen: Beliebt an der Supermarktkasse
Laut einer Umfrage zahlen viele VerbraucherInnen unterwegs mittlerweile mit dem Handy. Bedenken zur Sicherheit sollen unbegründet sein.

Fast jeder dritte Verbraucher hat schon mobil per Smartphone oder Smartwatch bezahlt, wie eine am Dienstag vorgestellte Bitkom-Umfrage zeigt. Mehr als 1.000 Menschen hat der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche zu mobilem Bezahlen befragt.
Vor allem beim Einkauf im Supermarkt ist die Bezahlmethode beliebt: Mehr als 50 Prozent der mobil zahlenden Verbraucher greifen hier laut Umfrage zum Handy statt in die Brieftasche.
Die meisten Mobilzahler nutzten sogenannte NFC-Dienste auf ihren Smartphones: Bei dieser „Nahfeldkommunikation“ müssen sich zwei Geräte nahe beieinander befinden. Dann findet eine verschlüsselte Übertragung der Bankdaten statt, die nur für den einen Bezahlvorgang gilt. Smartwatches kamen nur bei jedem zehnten Mobilzahler zum Einsatz.
Die Erfahrungen sind nicht alle positiv: Zwar sparen vier von zehn Nutzern Zeit an der Kasse, aber 19 Prozent der Mobilzahler bemerkten, dass sich Kassierer mit dem Bezahlvorgang oft nicht auskannten. Skeptische Blicke ernteten sogar 29 Prozent der Mobilzahler.
Auch für Einzelhändler profitabel
Sicherheitsbedenken waren mit 60 Prozent der am häufigsten genannte Grund dafür, warum Verbraucher nicht mobil zahlen wollen. Sibylle Miller-Trach, Beraterin bei der Verbraucherzentrale Bayern, sagte dazu der taz: „Bei ordnungsgemäßer Verwendung und einer Handy-PIN sehen wir keine großen Risiken in der mobilen Bezahlung.“ 28 Prozent der Befragten ist das mobile Zahlen hingegen schlicht „zu kompliziert“.
Bei der Vorstellung der Umfrage sagte Justizministerin Katharina Barley (SPD): „Verbraucherinnen und Verbraucher werden neue Bezahlmethoden erst akzeptieren, wenn sie ihnen vertrauen und das Bezahlen damit gleichzeitig unkompliziert möglich ist. Hier liegt es an der Wirtschaft, gute Modelle zu entwickeln.“
Bitkom-Präsident Achim Berg fügte hinzu, die Bezahlmethode sei auch für Einzelhändler profitabel, weil sie beispielsweise weniger Ausgaben für Verwaltung, Transport und Schutz von Bargeld hätten. „Nicht zuletzt erschwert das digitale Bezahlen Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Gerichtsentscheidung zu Birkenstock
Streit um die Sandale