Bilanz von 2022: 2.300 Angriffe auf Bahnbeschäftigte

Im vergangenen Jahr hat es mehr als 2.300 Angriffe auf Beschäftigte der Bahn gegeben. Die Gewerkschaft fordert deshalb mehr Polizeipräsenz in Fernzügen.

Ein Zugbegleiter steht an einem Bahnhof, davor ein ICE

Immer wieder berichten Zug­be­glei­te­r*in­nen von gewalttätigen Angriffen während der Arbeit Foto: Carsten Koall/dpa

BERLIN dpa | Im Jahr 2022 hat es nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mehr als 2.300 Angriffe auf Beschäftigte der Deutschen Bahn gegeben. „2022 gab es im ersten bis dritten Quartal 2.325 Übergriffe auf DB-Mitarbeitende, in der Jahresgesamtbetrachtung von 2021 gab es 2.582 Übergriffe“, sagte eine EVG-Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). „Es ist also davon auszugehen, dass die Gesamtzahl der Übergriffe aus 2022 inklusive des noch nicht vorliegenden 4. Quartals die Zahl von 2021 deutlich übersteigen wird.“

Immer wieder berichten Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter von gewalttätigen Übergriffen. Während der Coronazeit haben Maskenverweigerer häufiger Streit im Zug entfacht. Doch das Bahnpersonal gerät nicht erst seitdem regelmäßig in brenzlige Situationen.

EVG-Chef Martin Burkert forderte mehr Polizeipräsenz in den Fernzügen. „Wir benötigen grundsätzlich in jedem Fernverkehrszug Bundespolizei an Bord. Deswegen müssen die Stellen der Bundespolizei aufgestockt werden“, sagte er dem RND. „Im Nahverkehr sind regelmäßige Mitfahrten der DB Sicherheit nötig. Dafür muss der Arbeitgeber sorgen und die Kosten müssen die Besteller in den Bundesländern tragen.“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) pochte auf eine Sicherheitsstrategie. „Wir müssen Konsequenzen aus den Zahlen der Angriffe auf Bahnbeschäftigte ziehen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser muss eine Bahnhof-Strategie und ein Investitionspaket zur personellen Stärkung der Bundespolizei auf den Weg bringen“, sagte GdP-Chef Jochen Kopelke dem RND.

Bei der Deutschen Bahn fehlt ohnehin bereits Personal. Jährlich verliert der Konzern rund 15.000 Angestellte, die in Rente gehen oder das Unternehmen aus anderen Gründen verlassen.

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