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Bauarbeiten stören DirektverbindungNeuer ICE von Berlin nach Paris fällt zwei Wochen aus

Die neue ICE-Direktverbindung zwischen Berlin und Paris wird Ende April wegen Baustellen unterbrochen. Diese Info ist im Buchungssystem gut versteckt.

Endlich ohne Umsteigen nach Berlin: Blick in den ersten ICE, der direkt vom Bahnhof Gare de l'Est in die deutsche Hauptstadt fährt Foto: Aurelien Morissard/ap/dpa

Berlin taz | Seit Montag gibt es eine ICE-Direktverbindung zwischen Berlin und Paris – aber bereits Ende April ist sie wegen Bauarbeiten für 2 Wochen unterbrochen.

Im Pariser Ostbahnhof startete am Montag um 9.55 Uhr ein Zug, der gegen 18 Uhr am Berliner Hauptbahnhof ankommen sollte – also 8 Stunden später. Das spart rund 15 bis 90 Minuten gegenüber einer Verbindung mit Umsteigen und das Risiko von verpassten Anschlüssen unterwegs entfällt. In der Gegenrichtung geht es, ebenfalls täglich, gegen 12 Uhr in Berlin los mit Ankunft in Paris gegen 20 Uhr. Zwischenstopps sind Frankfurt/Main, Karlsruhe und Straßburg. Wie im Verkehr nach Frankreich üblich ist eine Platzreservierung obligatorisch und im Preis inbegriffen.

Doch wenige Monate nach dem Start wird die Direktverbindung zwei Wochen ausgesetzt. „Aufgrund von Bauarbeiten auf der Strecke zwischen Frankfurt und Fulda verkehren die Züge der neuen Direktverbindung Berlin–Paris vom 18.4. bis 1.5.2025 nur bis/ab Frankfurt am Main“, teilte eine Bahnsprecherin auf Anfrage der taz mit.

Diese Information hat der bundeseigene Konzern in seinen Buchungssystemen gut versteckt. In den Suchergebnissen werden die gestrichenen Direktverbindungen mit einem Preis und damit Verfügbarkeit aufgelistet. Wer unter dem Preis auf „Weiter“ klickt, muss zunächst sein Alter angeben, noch einmal die Verbindung anklicken, den Tarif auswählen und dann „weiter“ anklicken. Erst danach erscheint die Fehlermeldung: „Eine Reservierung ist für diese Verbindung leider nicht möglich. Aufgrund der Reservierungspflicht ist eine Buchung deshalb nicht möglich.“

Missverständnisse auch bei anderen Verbindungen

Erst auf Nachfrage der taz sorgte die Bahn dafür, dass in den Suchergebnissen auf den Zugausfall hingewiesen wird, wenn man die „Details“ unter der Verbindung aufklappt. Das tun aber viele Kunden nicht, weil wenig bekannt ist, dass dort ein Zugausfall angekündigt wird.

Warum wird bei der nicht buchbaren Verbindung überhaupt ein Preis und damit Verfügbarkeit angezeigt? Darauf erhielt die taz selbst nach mehreren Nachfragen keine Antwort. Auch andere gestrichene Verbindungen ab/nach Paris wurden in der Liste der Suchergebnisse mit einem Preis und damit Verfügbarkeit angezeigt.

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10 Kommentare

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  • Unbeabsichtigten Blödsinn gibt es nicht nur bei der Bahn, sondern auch bei den Öffentlich-Rechtlichen.



    Zum Beispiel beim WDR-Fernsehen. An manchen Abenden werden sie mit drei Tatorten in Folge zugeschüttet, am Tag darauf wird dann gekocht, bis die Bude abbrennt, und immerzu wird dabei ohne jeden Grund "wunderschön" gegrinst.



    Der WDR erklärte auf Anfrage, man schaue sich sowas selbstverständlich nicht an, da das Programm ja für den Zuschauer gemacht werde.

  • Schlimmer noch ist, dass bei Reisen nach GB seit einiger Zeit 2 Tickets verkauft werden ohne über die Fahrgastrechte im Fall eines verpassten Anschlusses aufzuklären.

  • Das kennen wir doch von vielen anderen Dingen: der Haken an einer Sache wird erst ersichtlich wenn bereits alle persönlichen Dinge angegeben wurden, und man nur noch einen letzten Klick von der Bestellung entfernt ist. Warum ist das so? Sitzen hier Werbestrategen, die davon ausgehen, dass der Kunde das schon alles akzeptieren wird? Oder wurde schlicht und ergreifend garnicht drüber nachgedacht? Wahrescheinlich ist es eine Kombination aus beiden. Webshop-Oberflächen können durchaus übersichtlich, ergonomisch, etc. aufgebaut werden. Ich habe aber immer wieder den Eindruck, dass oft genung niemand ein Auge drauf hat oder haben will...

  • Als Bahn-Fan finde ich diese Überschrift einfach nur peinlich: Statt diese generelle Verbesserung des Fahrplanangebots in die benachbarten Staaten zu feiern, was wichtig ist, weil der Wettbewerb auf der Schiene gegenüber dem billigen Fliegen deutlich gefördert werden muss, beklagt sich Herr Maurin, dass es gerade einmal zwei Wochen nicht auf direktem Weg funktioniert und in dieser Zeit eben doch noch einmal umgestiegen werden muss. Wir haben so lange gewartet, da sind die zwei Wochen Pause -rechtzeitig mitgeteilt- kein so großer Einschnitt. Wir sollten vielmehr fordern: Mehr davon: Direkte Verbindungen nach London, Rom, Stockholm. Es gab schon einmal -vor 50 Jahren!- direkte Züge bis Istanbul oder Athen und die waren viel langsamer, als es heute möglich wäre....

    • @Dietmar Rauter:

      War'n Sie schonmal mit dem ICNotte in Sizilien? Das ist toll.

  • Tausende Baustellen, Computer, Informationen.



    Dafür klappt Bahnfahren doch oft ganz gut.



    Früher eine Woche mit der Kutsche. Ohne unperfektes Buchungssystem.

  • Schade für die paar Leutchen, die gelegentlich mal diese Strecke benutzen wollen. Schade für Millionen von PendlerInnen, dass der Rest des Netzes in keiner Wiese funktioniert.



    Bei uns (Frankfurt) geht nach dem jahrelangen störenden Ausbau der S6 z.B. alles noch schlechter. Noch mehr Verspätungen und Ausfälle. Und das betrifft jeden Tag tausende von Menschen. Anders als irgendwelche milliardenschweren ICE-Prestige Projekte.

  • "Die Bahn!" :-( War da etwas anderes zu erwarten?

    Der "Beförderungsfall" behindert den pünktlichen Verkehr, den ohne den wäre "Die Bahn" pünktlich, in den Kosten & hätte auch keine weiteren Probleme!



    Na ja, wohl nicht ganz. Wenn jetzt noch die vier Jahreszeiten abgeschafft würden, wären die 5 größten Feinde der Bahn "Frühling, Sommer, Herbst, Winter & der o.a." als Problem verschwunden & "Die Bahn" wäre auf 100% Leistung!



    In jeder Beziehung! :-(

  • Kleine Anmerkung. In Frankreich darf für Reservierungen keine Gebühr erhoben werden. Fährt man mit diesem ICE nur bis Karlsruhe werden in der 2. Klasse natürlich 5,20 € fällig.

    • @naichweissnicht:

      Danke für die Ergänzung, ich bin schon über die schwammige Formulierung im Artikel gestolpert