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US-Präsident Biden im WahlkampfWer sagt’s ihm?

Bis zum 5. August haben die Demokraten noch Zeit, den schwach erscheinenden Präsidentschaftsbewerber Biden auszuwechseln. Finden sie den Mut?

Joe Biden und First Lady Jill Biden bei einer Wahlkampfveranstaltung Ende Juni Foto: Evan Vucci/dpa

Noch am Abend des katastrophalen Auftritts von Joe Biden beim ersten live übertragenen TV-Duell mit Donald Trump am vergangenen Donnerstag hatte der kalifornische Gouverneur, der Demokrat Gavin Newsom, zur Geschlossenheit aufgerufen: „Wir müssen hinter diesem Präsidenten stehen. Sie wenden sich nicht wegen eines Auftritts ab. Was für eine Partei würde das tun?“

„Vielleicht eine, die gewinnen will? Oder eine, die einen Kandidaten aufstellen will, von dem die amerikanische Bevölkerung glaubt, dass er dem Job gewachsen ist?“, schrieb zwei Tage später der New-York-Times-Kolumnist Ezra Klein. „Was für eine Partei würde jetzt einfach nichts tun?“, fragte er rhetorisch zurück.

Wieder ein paar Tage später scheinen allerdings die US-Demokraten genau diese Partei zu sein. Da können Kommentatoren noch so betteln oder den ehemaligen Präsidenten Barack Obama anflehen, jetzt bitte Führungsstärke zu zeigen und seinen Einfluss auf Joe Biden zu nutzen, um ihn zum Abtreten zu bewegen. Zumindest öffentlich wird nur ein Treffen der Biden-Familie vom Wochenende bekannt, bei dem der Präsident sich der vollen Unterstützung seiner Liebsten versichert.

Dazu manche Versuche, die Bedeutung des TV-Auftritts herunterzuspielen – eine verkorkste Nacht, kommt nicht wieder vor – und die Wahlchancen hochzuschreiben: In den Umfragen, heißt es aus der Biden-Kampagne, habe sich nicht viel geändert. Trump führte halt vorher auch schon deutlich. Eilig werden Sponsoren zu Videocalls zusammengerufen, laut Medienberichten konferierte Bidens Wahlkampfmanager Jen O’Maley Dillon am Montagabend mit 500 zentralen Spendern, um sie zu beruhigen und im Anschluss Erfolgszahlen über ungebrochenen Zuspruch herausgeben zu können.

Biden selbst muss den Weg freimachen

Noch immer ist keine einzige prominente Stimme aus der Demokratischen Partei mit der Rückzugsforderung an Biden hervorgetreten. Dabei drängt die Zeit. Wenn die Demokratische Partei tatsächlich vorhaben sollte, Konsequenzen zu ziehen, dann muss sie das bald tun. Genauer: Dann muss bald jemand Joe Biden selbst davon überzeugen, dass es der einzige Weg ist. Denn nur, wenn er selbst den Weg freimacht, hätte der Demokratische Nominierungsparteitag, der am dem 19. August in Chicago beginnt, die Chance, mit dann freien Delegierten jemand anderen zu nominieren.

Diejenigen, die da immer wieder genannt werden – der bereits erwähnte Gavin Newsom oder die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, halten sich zurück. Whitmer selbst telefonierte stattdessen mit dem Biden-Wahlkampfteam, um zu versichern, dass sie es ganz abscheulich fände, dass ihr Name ständig genannt werde. Am Montag veröffentlichte sie ein Statement: „Ich bin eine stolze Unterstützerin von Joe Biden als unserem Kandidaten und ich stehe zu 100 Prozent hinter ihm, um Donald Trump zu besiegen.“

Die Parteiorganisatoren erhöhen sogar den Zeitdruck. War eine Abstimmung unter allen Delegierten zur Wahl Joe Bidens per elektronischem Roll Call ursprünglich deshalb für den 5. August angesetzt worden, weil im wichtigen Bundesstaat Ohio zwei Tage später eine Frist zur Einschreibung von Kandidaten ablief, gebe es dafür nach einer Regeländerung eigentlich keinen Grund mehr. Aber die Parteispitze hält an dem Datum fest – noch weniger Zeit also, um sich auf eine Alternative zu Biden zu einigen, sollte er überhaupt zurücktreten.

Solange niemand weiß, ob der Schritt erfolgt, will auch niemand vortreten. Erst in dem Moment, da Biden verkünden würde, aus gesundheitlichen Gründen müsse er leider seine Kandidatur zurückziehen, könnte voller Bedauern und in absoluter Loyalität jemand anbieten, in letzter Minute ins Rennen zu gehen – solange das nicht passiert, will niemand durch illoyale Übereifrigkeit seine Chancen verspielen, wenigsten 2028 ganz vorne zu stehen.

Und so rauscht eine mutlose Demokratische Partei in ein absehbares Desaster und findet einfach keinen Ausweg.

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48 Kommentare

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  • Ich kümmere mich darum.

  • Kennt denn niemand in den USA das Märchen "Des Kaisers neue Kleider"? Genauso kommt mir die Biden Geschichte vor. Jeder jubelt ihm etwas vor und keiner sagt ihm die Wahrheit.

    Das ihm nichtmal seine Ehefrau davon abhält und augenscheinlich voll und ganz darin aufgeht ist äusserst bedenklich.

  • Das wäre jetzt die Chance für Taylor Swift!



    Trump hat auch als Realität Star angefangen und ist populär geworden.



    Für sie Amis ist Politik halt Show.



    Trump kann lügen, macht einen auf Robin Hood und will nur das beste - für sich und seinen Clan natürlich.



    Taylor Swift ist jung, erfolgreich, weiblich und weiss. Einen besseren Kontast zu dem alten Sack Trump kann es kaum geben. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten wäre wieder da.

  • Biden ist alternativlos, da nur noch Michelle Obama in den Umfragewerten gegen Trump mithalten kann. Zudem kann sich Bidens Bilanz sehen lassen, sowohl wirtschaftlich als auch außenpolitisch. Die meiste Kritik an seinen Auftritten (auch hier in den Kommentaren) ist pure Altersdiskriminierung. Was hat es mit seinen politischen Kompetenzen zu tun, wenn er bei einer Debatte seinen Einsatz verpasst oder bei einem öffentlichen Auftritt ins Stolpern gerät. Gar nichts! Pure Gewichtung der Medien auf die Aussendarstellung. Seine politischen Entscheidungen zeigen, dass er derzeit die beste Wahl für das Amt ist. Von einem Austausch der Kandidaten würde einzig Trump profitieren.

    • @Sam Spade:

      "Biden ist alternativlos, da nur noch Michelle Obama in den Umfragewerten gegen Trump mithalten kann."

      Das ist doch graue Theorie. Umfragen ohne eine konkrete Kandidatur sagen so gut wie nichts aus.

      Schon die Tatsache, dass nach Frau Obama gefragt wird, zeigt die ganze Absurdität. Ihre Qualifikation besteht darin, mit einem Expräsidenten verheiratet zu sein.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie hoch wollen Sie die Latte hängen? Ihr Mann war vor seiner Wahl zum Präsidenten NICHT MAL mit einer Präsidentin verheiratet und erst sehr kurz Senator. Ich würde darüber hinaus sagen, acht Jahre Weißes Haus, auch ohne "politikmachendes" Amt, sind eine harte und lehrreiche Schule.

        Freilich hat sie ihre Lektion daraus auch gelernt und sich selbst für untauglich erklärt, weil sie nicht glaubt zu haben, was man für das Amt braucht. Das zu ignorieren ist dann wohl wirklich "wishful thinking" seitens ihrer Proponenten - ODER eigentlich gar keine Idee von naiven Demokraten sondern diesen nur von Trumpisten in den Mund gelegt, die mit dem charismatischen Gegenentwurf Biden schwächen wollen. Die angeblichen Rufe nach Michelle als Biden-Ersatz werden erstaunlich häufig primär von rechten Medien verbreitet.

        • @Normalo:

          Die Latte liegt nicht sehr hoch. Etwas politische Erfahrung würde ich mir schon wünschen. Und da reicht es eben nicht, im Weißen Haus gelebt zu haben. Meine Ex ist Erzieherin. Trotzdem würde ich mir nicht anmaßen, eine Kindergruppe leiten zu können. Und dabei habe ich sie während ihrer Ausbildung unterstützt und ein paar Dinge mit bekommen.

          Frau Obama wird von verschiedenen Leuten immer wieder ins Spiel gebracht. Ja. Die rechte Ecke. Es gibt aber auch genug Medienschaffende, die einfach hoffen, mit ihr die (vermeintlich) guten Zeiten unter Obama wieder zu bekommen. Was waren das für schöne Bilder...

          Im Übrigen könnte man auch in Umfragen nach Tayler Swift oder Kermit den Frosch fragen. Auch die würden Trump schlagen.

    • @Sam Spade:

      Was wollen Sie den erreichen mit dem Schlagwort Altersdiskriminierung?

      Alter ist halt nicht nur eine gefühlte Sache sondern auch eine Reale. Es geht um einen Zeitraum von weiteren vier Jahren und der Frage, ob Biden diese durchstehen wird. Vielen ist auch bewusst, dass ab einem bestimmten Alter viele schnell abbauen. Mit Frau Harris als Vize kommt halt auch keine Begeisterung bei den Wählern dort auf.



      Wie Herr Biden im Alltag ist, wie fit er ist, wie lange er seine Konzentration aufrecht erhalten kann, wie schnell er erschöpft ist, sind Fragen die kann wohl nur das Nahfeld beantworten. Ein TV Duell ist sicherlich nicht Aussagekräftig, aber der Auftritt ließ Zweifel an seiner körperlichen Verfassung aufkommen und ob er körperlich, nicht geistig, dazu in der Lage ist das Land weitere vier Jahre zu führen. Körper und Geist /Kompetenz sind auch nicht gänzlich zu trennen. Der Geist spielt halt nicht mehr so mit wenn man erschöpft ist.

      Bleibt zu hoffen, dass Herr Biden noch ein paar Auftritte hat bei denen er zeigen kann, dass er die Ausdauer hat Vollzeitpräsident zu sein. Der Druck ist vermutlich groß auf ihn.

      Da muss man jetzt durch und hoffen das Biden es schafft.

      • @Hitchhiker:

        Falsche Perspektive. Es geht darum Trump zu verhindern. Dafür ist Biden immer noch der geeignetste Kandidat. Wie lange er nach einer Wiederwahl das Amt noch ausübt ist nebensächlich.

        • @Sam Spade:

          Wenn ich das also richtig verstehe, dann war Ihr Ansinnen Altersdiskriminierung vielen Leuten zu unterstellen oder diese hervorzuheben, nur um eine Diskussion über seinen körperliche Eignung über weitere vier Jahre zu unterbinden. Keine Ahnung wie erfolgversprechend so eine Methode ist, aber ich glaube die verfängt nicht.

          Eher bleibt zu hoffen, dass die Menschen um Biden wissen wie sie ihn in Szene setzen, so dass die Bedenken sich zumindest abmildern.

          Naja und wenn unumstößlich klar wäre, dass er noch der geeigneteste Kandidat ist, dann gäbe es wohl keine Unruhe im demokratischen Lager.

          Und ob ein durchhalten der nächsten vier Jahre mit Frau Harris als Vize, die noch unbeliebter ist, so nebensächlich für die Wähler ist mag ich zu bezweiflen.

          Ich mag Trump überhaupt nicht, aber im Endeffekt entscheiden das die amerikanischen Wähler und deren Wahlverhalten erschließt sich mir überhaupt nicht.

          Die Republikaner werden sich auch denken man muss Biden verhindern ;)

          Es ist einfach Trauerspiel. Die nächsten Monate werden spannend und Trump ist ja auch nicht mehr der jüngste.

        • @Sam Spade:

          Völlig falsch.

          Trump hat es leicht. Er muss nur verbreiten, dass die Wahl eigentlich eine Wahl zwischen ihm und Frau Harris ist, weil es Biden so und so nicht mehr lange macht. Wäre ganz gegen seine Gewohnheit keine faustdicke Lüge.

          Und Frau Harris muss dann versuchen, in der zweiten Reihe irgendwie klar zu kommen.

          So bringt man Trump sicher ins Weiße Haus.

    • @Sam Spade:

      Der amerikanische Präsident muss auch um 3 Uhr nachts handlungsfähig sein. Das Biden in der Vergangenheit seinen Job gut gemacht hat, heißt nicht, dass er ihn auch ihn Zukunft gut machen wird, wenn man sich seinen geistigen Verfall ansieht.



      Es geht auch nicht darum, dass er eine schlechte Performance abgeliefert hat, sondern das er einen komplett senilen Eindruck gemacht hat, obwohl er davor eine Woche Urlaub hatte.

    • @Sam Spade:

      Sehr euphemistisch, Ihre Einschätzung!



      Das registrieren auch die KollegInnen:



      /



      spiegel.de



      Diese zehn Beispiele zeigen, warum Joe Biden sich selbst eine »Fauxpas-Maschine« nennt



      /



      www.spiegel.de/aus...-a0a2-35921ade0263

  • Michelle Obama muss es richten...

    • @Chris McZott:

      Michelle Obama sagt, sie stehe nicht zur Verfügung, weil sie felsenfest überzeugt ist, dass den Job wirklich nur stehen kann, wer ihn um ein Vielfaches mehr haben und machen WILL als sie. Sie hat sich das acht Jahre lang aus nächster Nähe angeschaut, also wird sie es wissen.

    • @Chris McZott:

      Den Wunsch habe ich schon häufig gelesen und vllt lässt sie sich ja noch umstimmen.

      Was ich mich aber Frage, was qualifiziert sie dazu als Hoffnungsträgerin für das Präsidentenamt zu gelten? Bzw. Warum geht man davon aus das sie eine gute Präsidentin sein würde?

      • @Hitchhiker:

        Ein gute First Lady ist Projektionsfläche vieler Wünsche, und bei dieser imaginären Kür zur Präsidentin ist im Zweifel auch vielfach der Wunsch Vater des Gedanken.

        Aber zählen wir mal auf: Sie ist klug, charismatisch, bodenständig und - sehr wichtig - durfte als einziges prominentes Mitglied von "Team Obama" immer die richtigen Sachen sagen, wozu sie sagen wollte, ohne wiedergewählt werden zu müssen oder anderweitig daran aufhängt zu werden, ob sie irgendwas davon umsetzten konnte. Sie nimmt sich selbst nicht übermäßig ernst und ist augenscheinlich ohne schwere psychische Schäden durch acht Jahre Weißes Haus gekommen. Ob das reicht, um eine gute Präsidentin zu sein, kann kaum ein Wähler ermessen. Aber Viele werden das Gefühl haben, dass sie ehrlich ist, ihren Prinzipien treu bleibt und dass sie sie kennen. Das zusammen gibt mehr Vertrauen als die anderen Kandidaten und ist in JEDER Beziehung besser als Trump.

        Dass ein gute Präsidentin zusätzlich notwendigenfalls wie gedruckt lügen können muss, ihr Hirn in unzählige Abteilungen aufteilen und sich so ziemlich immer voll unter Kontrolle haben, und dass sie nebenbei die Kondition eines Ackergauls braucht - geschenkt.

        • @Normalo:

          Ihre Zusammenfassung entspricht so ziemlich meinen Gedanken.

          Die positiven Aspekte wären auch die, welche ich Frau Obama zuschreiben würde. Ob das reicht oder manche positiven Charaktereigenschaften nicht auch zum Problem werden könnten kann man nicht wissen. Als Politiker muss man gelegentlich auch mal seine Prioritäten unterordnen, Dinge tragen die den eigenen Prinzipien widersprechen, mit Menschen arbeiten welche ganz andere Ansichten haben und/oder einem schaden wollen.

          "Positive" Eigenschaften machen jemanden nicht zwangsläufig zu einen guten Politiker.

          Aber ich verstehe auch das viele nach dem besten Strohhalm suchen um Trump zu vermeiden. Wie der Strohhalm danach im Wind steht ist vllt erstmal nicht so wichtig.

          Bezüglich Frau Obama ist eh nicht relevant. Sie ist clever und wird wissen warum sie nicht antreten will.

  • Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die die Entscheider bei den Demokraten auch kennen:

    Eine Kampagne bei der irgendwer nominiert wird, weil der aktuell amtierende Präsident ist aus Alters- oder Gesundheitsgründen einer Kandidatur nicht mehr gewachsen ist, würde permanent davon überlagert, warum jemand, der sich Kandidat sein nicht mehr zutraut, dann noch Präsident sein kann - bis Januar 2025. Auch verfassungsrechtlich dürfte eine Diskussion entstehen, mit Blick auf die Amtsunfähigkeit eines Präsidenten und die Absetzung durch das US-Kabinett. Ein anderer Kandidat neben einem weiter amtierenden Präsidenten - eine solche Kampagne wird zum Rohrkrepierer, Trump kann den Champagner kalt stellen.

    Es muss also ein Wechsel im Oval Office her. Aber: rückt ein Vizepräsident auf, aber jemand anders ist parallel dazu Kandidat - auch eine solche Kampagne implodiert. Einen neuen Vizepräsident installieren, der dann aufrückt und Kandidat werden kann ist aber auch nicht mehr umsetzbar - dafür wurde zuviel Zeit verplempert.

    Die Demokraten können nur mit der "first female president" auf volles Risiko gehen und auf einen game change effekt setzen und das wissen auch alle Kampagnenexperten.

    • @ThoMer:

      Neulich im TV, war von einem Reporter, der jahrelang aus den USA berichtete, folgendes Szenario skizziert worden: Kurz vor dem Parteitag, also der Nominierung, verzichtet Biden, die Demokraten bringen z.B. Frau Whitmer als Kanditatin ins Spiel und gehen in die Offensive. Der Vorteil dabei, Trump & Co. bleibt dadurch kaum Zeit sich auf Biden und dessen Verzicht einzustellen und müssen nun gegen eine gute Kandidatin sich in Szene setzen. Nur Whitmer ist gut, clever, wortgewand und bietet Trump mit Sicherheit die Stirn. Und sie ist 52, eine Frau und ist Gouverneurin.

    • @ThoMer:

      einer Kandidatur nicht mehr gewachsen ist, würde permanent davon überlagert, warum jemand, der sich Kandidat sein nicht mehr zutraut, dann noch Präsident sein kann - bis Januar 2025

      Na ja, er wäre ja nicht der Kandidatur nicht gewachsen, sondern den nächsten vier Jahren im Amt. Ich glaube, das bekommt man schon hin. Klar schlachtet Trump da aus, wenn Biden nicht antritt. Aber so schlachtet er Biden aus, bei dem es gefühlt jede Woche einen Anlass gibt, dem er nicht ganz gewachsen ist.

    • @ThoMer:

      Dumm nur, dass die Demokraten ihre „first female president“ - Rolle entweder falsch besetzt, oder schlecht inSzene gesetzt haben. Oder Beides mit Biden.

  • Wenn Biden kandidiert wird Trump mit Sicherheit der Präsident, wollt ihr das wirklich Demokraten?

    • @Rudi Hamm:

      Ich verstehe es auch nicht. Allerdings wird Trump auch dann Präsident, wenn - nach dem Abdanken Bidens - ein innerparteilicher Kampf entsteht, wer ihn ersetzt. Und da sind die meisten Parteien sehr gut, durch interne Querelen den Gegner zu stärken.

      • @Strolch:

        Ausweislich der derzeitigen Umfragen ist die einzige, die Trumpp mit einigermaßen großer Wahrscheinlichkeit schlagen kann Michelle Obama. Selbst erfolgreiche Gouverneure der Demokraten sind chancenlos. Dies wiederum scheint ein Kernproblem des Wahlkampfs in der USA und könnte auch ein Schlaglich auf das Bildungssystem der USA werfen: Bekanntheit schlägt Kompetenz und Inhalte. Obama hat allerdings mehrfach erklärt, nicht antreten zu wollen. Die vagen Überlegungen nun Kamala Harris antreten zu lasen zeigt, dass die Demokraten tatsächlich in einer Blase leben.

  • Der Auftritt war nur deshalb katastrophal, weil Altersdiskriminierung akzeptiert zu werden scheint.

    Tatsächlich war der Auftritt ein klarer Erfolg.

    Hier ein verlogener Großsprecher mit faschistoider Agenda, da ein ruhiger Staatsmann mit erfolgreichen 4 Jahren und der Aussicht, die Demokratie in USA zu schützen.

    Also entweder reden wir über die politischen Inhalte (Project 2025) oder wir thematisieren die Fettleibigkeit und mentalen Aussetzer des anderen Kandidaten.

    BTW, das ist eine Wahl, kein Panem et Circensis.

    • @Tazmahall:

      Der Erfolg von Wahlkampfveranstaltungen misst sich nicht an irgendwelchen vermeintlich objektiven Qualitätskriterien oder gar der fiktiven Meinung, die ein politisch korrekt und weise urteilender Zuschauer theoretisch haben müsste, sondern an Wählerstimmen.

      Falls Biden Sie überzeugt hat und Sie einen US-Pass haben, können Sie also gerne bitte im November für ihn stimmen. Das heißt aber leider noch lange nicht, dass Sie für eine hinreichende Zahl anderer Wähler sprechen (denen im Zweifel egal ist, ob Sie ihre Meinung zu Biden altersdiskriminierend finden oder nicht).

    • @Tazmahall:

      Eine Diskriminierung liegt nur vor, wenn jemand - obwohl er etwas genauso gut kann - aufgrund eines Merkmals benachteiligt wird. Und der Auftritt von Biden war halt nichts, weil er den Eindruck erweckt hat, er kann den Job nicht mehr gut machen.

      Und ja, eine Wahl - insbesondere in den USA - hat mehr mit "Brot und Spiele" als mit Sachargumenten zu tun. Das mag man bedauern, es zu leugnen wäre aber Realitätsverweigerung.

    • @Tazmahall:

      "Der Auftritt war nur deshalb katastrophal, weil Altersdiskriminierung akzeptiert zu werden scheint."

      Ironie?

      Menschen bauen nun mal mit zunehmenden Alter ab. Geht mir auch schon so. Der Unterschied ist, dass es manche akzeptieren und andere leugnen.

    • @Tazmahall:

      "Tatsächlich war der Auftritt ein klarer Erfolg."



      Gesehen haben Sie ihn nicht, oder?

    • @Tazmahall:

      Absolut richtig. Danke.

    • @Tazmahall:

      Sorry, offensichtlich haben smSie die falsche Sendung gesehen.

      "Tatsächlich war der Auftritt ein klarer Erfolg".

      Der Auftritt Bidens war desaströs schwach und hat der gesamten Welt gezeigt, dass Biden schon jetzt nicht mehr in der Lage ist, die USA zu führen.

      Und diese Festellung hat überhaupt nichts mit Altersdiskriminierung zu tun. Fakten zu benennen ist niemals Diskriminierung.

      Gleichzeitig auch auf die unbestrittene Nicht-Eignung auf Trumpp zu verweisen, der allerdings objektiv 20 Jahre jünger gewirkt hat als Biden, ist das, was Linke gern als "Whataboutism" bezeichnen.

      • @Michas World:

        Nennen sie doch bitte einmal eine politische Entscheidung die Biden getroffen hat, die belegt das er nicht mehr in der Lage ist die USA zu führen. Also Fakten statt Gefühl!

        • @Sam Spade:

          Es geht aber nicht um die letzte Amtszeit

          Es geht um das hier und jetzt.

          Biden wirkte teilweise so als wüsste er nicht einmal mehr wo er sich befindet und aus welchem Anlass.

          Das war leider kein "schwacher" Auftritt sondern ein "seniler".

          Mitten im Satz das Thema gewechselt und das stärkste Wahlkampfthema der Demokraten, das Recht auf Abtreibung, mit dem schwächsten vermischt ... Kriminalität begangen durch illegale Einwanderer.

          Natürlich spielt letztere kaum eine reale Rolle in den USA, aber es geht bei Wahlen fast nie um Fakten sondern immer in erster Linie um Gefühle.

          Für Bidens rasanten geistigen Abbau könnte der Tod des Sohnes gesorgt haben.

          Was es auch gewesen sein mag, der Unterschied ist leider offensichtlich.

  • "Zumindest öffentlich wird nur ein Treffen der Biden-Familie vom Wochenende bekannt, bei dem der Präsident sich der vollen Unterstützung seiner Liebsten versichert."

    So ein schönes, großes Haus in bester Wohnlage in Washington gibt man nicht einfach auf...

    Es ist ein Trauerspiel.

  • Offensichtlich halten seine LeibärztInnen, die nah dran sind, ihn dann für ausreichend fit. Da bin ich etwas überrascht, wo doch alle Welt sieht, dass es körperlich und mental eine sehr anstrengende Präsidentschaft war.

  • Im Namen der 🇺🇸 Demokratie, el Presidente, zeigen Sie bitte wahre Größe, indem Sie zurücktreten.

    • @Ice-T:

      Na ja, zurücktreten als Präsident muss er ja nicht mehr, die Amtszeit läuft gerade aus. Als Kandidat könnte er verzichten, aber dazu müsste er offiziell nominiert werden. Und hier kommen auch jene ins Spiel die ihm nominieren, auch die stehen in der Verantwortung.

  • Die Demokraten haben alles auf eine alte Karte gesetzt, weil alle gehofft haben damit irgendwie durchzukommen. Nun haben sie das doppelte Problem. Donald verschwindet einfach nicht in der angemessenen Versenkung und Joe jagt keine Lust aufs Rentnerleben.

  • Und was ist mit Kamala Harris?

    Ich habe jetzt schon viel über die Frage gelesen, ob Biden noch gewinnen könne. Aber was ich immer noch nicht verstanden habe (und augenscheinlich auch zu doof bin, zu ergoogeln): Steht die schon fest als Running Mate? Sie würde im Falle eines Siegs von Biden ja automatische Nachfolgerin, sollte er seine Amtszeit nicht durchstehen. Was ja noch ein Grund weniger wäre, Biden zu wählen.

    • @Helmut Fuchs:

      Die linke Satire-Website "The Onion" hat ihr Programm jahrelang mit Witzen über Kamala Harris bestritten. Das Vernichtende daran war, dass sie sich nicht über Inhalte lustig gemacht haben, sondern der running gag war: Kamala Harris ist nicht vorhanden. Die eigenen Leute halten sie für eine Flasche, da kann man sich vorstellen, wie sie auf den Gegner und auf Wechselwähler wirkt.

    • @Helmut Fuchs:

      Gegen Biden wird Trumpp knapp gewinnen, gegen Harris wird es ein Erdrutschsieg.

    • @Helmut Fuchs:

      Frau Harris konnte in den letzten Jahren nicht überzeugen.

    • @Helmut Fuchs:

      Frau Harris wurde extra als politisches Leichtgewicht ausgewählt, damit Biden nicht in Frage gestellt wird. Und irgendwie scheint man im Bidenlager auch zu glauben, er sei unsterblich. Die reale Möglichkeit, dass Harris übernehmen muss, wird einfach ausgeblendet. So wie die übrige Wirklichkeit.

    • @Helmut Fuchs:

      Leider ist Kamala Harris ziemlich blass geblieben oder es ist versäumt worden sie richtig aufzubauen. In den USA ist es leider auch so, dass weniger bekannte Personen, auch wenn viel Sachverstand vorliegen sollte, kaum Chancen haben. Hinzu kommt, dass für einen Wahlkampf irre viel Geld benötigt wird. Entweder hat man selbst genügend oder man braucht Spender oder beides. Und die Spender setzen auf Sieg.

    • @Helmut Fuchs:

      Nominiert wird der Kandidat für die Vizepräsidentschaft erst auf dem Parteitag. Biden hat aber angekündigt, wieder mit Harris antreten zu wollen.

      • @Plewka Jürgen:

        "Biden hat aber angekündigt, wieder mit Harris antreten zu wollen."



        Tut mir leid, aber das riecht gewaltig nach Altersstarrsinn. Die Beliebtheitswerte seiner Vizepräsidentin sind quasi nicht vorhanden und bedeuten neben seinen Altersproblemen einen zusätzlichen Klotz am Bein.

    • @Helmut Fuchs:

      Frau Harris ist noch unbeliebter als Biden und Trump, damit werden sich eher ihre Chancen schmälern.