piwik no script img

AfD auf SchulveranstaltungenDarf man die einladen?

Kommentar von Lilly Schröder

Dass die AfD ihre Positionen auf Schulveranstaltungen ausbreiten darf, ist eine Zumutung. Aber eine, die es mit der richtigen Vorbereitung wert ist.

Wer ist alles dafür, die AfD rauszuschmeißen? Foto: Frank Molter/dpa

D ie Debatte lodert wieder auf, das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Alle Jahre wieder wird kurz vor den Wahlen aufs Neue diskutiert: Soll die AfD zu Veranstaltungen an Schulen eingeladen werden oder nicht? Im Vorfeld der anstehenden Europawahlen hat Alexander Sell, der vielversprechendste Berliner AfD-Kandidat, an 22 Veranstaltungen in Berliner Schulen teilgenommen, erzählt ein Sprecher der Partei der taz. Das wären 22 Schulen, an denen die Propaganda einer vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuften Partei unter Jugendlichen verbreitet werden durfte.

Im Schulgesetz ist festgeschrieben, dass Jugendliche vor diskriminierenden Positionen zu bewahren sind. Für viele Schüler*innen, vor allem jene, die ins Schussfeld der Partei geraten, ist es eine Zumutung, sich den sexistischen, queerfeindlichen und rassistischen Positionen der AfD aussetzen zu müssen. Die Veranstaltungen sind jedoch für Schü­le­r*in­nen der Politik- oder Geschichte-Leistungskurse oftmals verpflichtend.

Demokratisch gewählt hin oder her: Einer Partei, die einige sexuelle Orientierungen als „Gift“ bezeichnet und Menschen mit Migrationshintergrund „remigrieren“, ergo vertreiben will, muss keine Plattform bereitet werden, um neue Wäh­le­r*in­nen zu rekrutieren. Und die Sorge besteht. Denn ähnlich wie auf Tiktok beherrscht die AfD das Spiel mit der Jugend auch in der Schule und entsendet charismatische und eloquente Vertreter*innen.

Konflikt als Chance

Von Jugendlichen zu erwarten, polemische Argumentationsweisen wortgewandter AfD-Politiker*innen zu enttarnen, ist viel verlangt, aber nicht zu viel. Jugendlichen muss zugetraut werden, diskriminierende Argumentationen benennen und aushebeln zu können. Da sie ohnehin mit der Partei konfrontiert werden, kann es nur von Vorteil sein, wenn dies in einem moderierten Raum stattfindet und nicht allein auf Tiktok.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Nur bedarf das intensiver Vorbereitung: Schü­ler*in­nen müssen mit den Positionen der AfD sowie mit deren demagogischen Diskussionsweisen bekannt gemacht werden und Gegenargumente gesammelt. Im Nachgang braucht es eine kritische Einordnung der Positionen. Ausladungen skandalisiert die AfD, inszeniert sich erfolgreich als Opfer mit der Behauptung, dass Schulen aufgrund des Neutralitätsgebots Ver­tre­ter*in­nen aller Parteien einladen müssten.

Das ist nicht der Fall, die Aufgabe der Schulen besteht lediglich darin, parteipolitische Neutralität zu gewährleisten. Die Vorgaben, wie diese hergestellt werden soll, variieren je nach Bundesland, weitestgehend wird die Entscheidung jedoch den Schulen selbst überlassen.

Bildung muss sein

Eines steht aber fest: Ob mit oder ohne AfD, die Veranstaltungen müssen stattfinden. In Zeiten von erstarkendem Rechtsextremismus und Desinformationskampagnen ist es der Bildungsauftrag der Schule, Schü­ler*in­nen so gut wie möglich auf die Wahlen vorzubereiten und sie zu mündigen Bür­ger*in­nen zu erziehen.

Aus Sorge vor Eskalation haben einige Schulen, an denen sich Protest regte, die Veranstaltungen komplett abgesagt, statt nur die AfD auszuladen. Das ist unverantwortlich und feige. Es wäre ein starkes Zeichen gegen rechts, die AfD auszuladen und die Veranstaltung trotzdem stattfinden zu lassen.

In Berlin etwa hatte eine Schule nicht nur eine geplante Podiumsdiskussion mit Alexander Sell abgesagt, sondern auch die Juniorwahl 2024, ein bundesweites Schulprojekt des Familienministeriums. Das ist auch wichtig, weil 16-Jährige in Deutschland bei dieser Europawahl erstmals ihre Stimme abgeben dürfen. Ein solches Format abzusagen, lässt die AfD ein Stück weit gewinnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Redakteurin für Feminismus & Gesellschaft im Berlin-Ressort Schreibt über intersektionalen Feminismus, Popkultur und gesellschaftliche Themen in Berlin. Studium der Soziologie und Politik.
Mehr zum Thema

40 Kommentare

 / 
  • Natürlich darf die AfD eingeladen werden.

    Warum ausgrenzen?

    Stellt die AfD endlich mit Argumenten.

    Es erscheint aber in Talkshows als würde das nicht gelingen.

  • Ich denke, man muss die AfD nicht einladen, die drängen sich schon von selbst auf. Gerade in Schulen. Schon der Führer setzte auf die Verführung der Jugend, denn er wollte ein 1000 jähriges Reich schaffen. Es sind aber nur 12 geworden, 12 Jahre zuviel!

  • Dazu fällt mir der Spruch ein: Nur die allrrdümmsten Kälber wählen sich ihren Schlachter selber!



    Wenn junge Menschen die Welt überwiegend durch die digitale Brille wahrnehmen, ist das auch nicht verwunderlich.

  • @LEBKUCHENHAUSMEISTER

    Wie wär's, wir fangen damit an, die Erzählung "Migration ist ein Problem" als die Lüge zu entlarven, die es ist?

  • @LEBKUCHENHAUSMEISTER

    Da holt gerade unsere Politik auf, in dem sie "im grossen Stil" Menschenrechte mit Füssen tritt.

    Wollten Sie darauf hinaus?

    • @tomás zerolo:

      Nein. Ich will darauf hinaus, dass man Lösungen finden und diskutieren sollte die mit den Menschenrechten vereinbar sind. Solche Optionen kann man denen der AFD gegenüberstellen und idealerweise die Vorteile darlegen. Auf diese Weise muss man Menschen überzeugen. Alleine das Ausgrenzen und Verurteilen der AFD hat bisher nicht funktionert. Man muss ihr mit geeigneten Mitteln die Bühne stehlen, ohne ihr Standpunkte zu übernehmen. Das ist aber nur möglich wenn man die AFD und ihre Vetreter stellt.

  • So lang diese Partei Menschen wie Krah eine Bühne gestatten (seine TicToc Laberei) kann kein AfD Kandidat Kindern oder Jugendlichen positives vermitteln.



    Es gibt in diese Partei weder Vertrauen noch Sympathie und von Kompetenz ganz zu schweigen.

  • Auch in der Frage, ob man AfD-ler zu TV-Talks einladen solle, hieß es oft, das ginge, wenn man genügend vorbereitet sei. Für diesen Fall wie den Schule gilt aber: Meist sind die Beteiligten eben nicht wirklich im Detail vorbereitet bzw. kontern auf die Rhetorik der AfD-ler nicht passen. Auch deshalb nicht, weil diese Leute nicht rational argumentieren, sondern brüllen: "Leute, wollt Ihr denn überall Islamisten im Land haben?" Und schon Zustimmung und man hat verloren.

    • @Ray No:

      Dass die AFD mit solch simplen Slogans Zustimmung generieren kann hat seine Gründe, und eine solche Veranstaltung wäre eine gute Gelegenheit diese Gründe zu disskutieren. Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bis hin zu extremistischen Islamismus und Schwierigkeiten bei Integration.



      Man hat der AFD hier das Feld überlassen, was ein sehr großer Fehler ist.

    • @Ray No:

      Ja. Vorbereitung ist auch deshalb schwierig, weil man häufig Behauptungen an den Kopf geworfen bekommt, die in irgendwelchen rechten Ecken des Internets kursieren und normalen Menschen nicht bekannt sind. Man steht dann schnell dumm da. Vor Kindern ist das fatal.

  • Parteien haben an Schulen nichts zu suchen.

    • @Stoffel:

      Schulen sollen auf das Leben vorbereiten. Lieber Wahlkampfveranstaltungen in den Schulen, die im Sozialkundeunterricht nachbesprochen werden können, als wenn die Kids nur bei TikTok erfahren, wie sich "echte Männer" verhalten sollen. Bundeswehr ist etwas anderes. Es ist nicht Aufgabe der Schulen, die Kinder in den Krieg zu schicken. Das "Vaterland" zu schützen sollte Aufgabe der Erwachsenen sein, in dem Falle also z.B. der Parteien durch eine bessere Politik, die Krieg verhindert und nicht vorbereitet. Es sind schon viel zu viele Menschen auf den Schlachtfeldern gestorben.

      • @Lee Ma:

        Das ist genau die tichtige Betrachtung. Und organisatorische Probleme alle Parteien einzuladen, die lassen sich lösen.

      • @Lee Ma:

        Es sind 40 Parteien zur Wahl zugelassen. Es müssten dann ja alle zu einer Veranstaltung in die Schule gehen. Denn eine Vorauswahl darf die Schule nicht treffen , da sie unparteiisch sein muss. Also nein, keine Parteiveranstaltungen in der Schule. Selbst eine Behandlung von Wahlprogrammen muss vollumfänglich durchgeführt werden. Das ist bei 40 Parteien nicht möglich.

      • @Lee Ma:

        Bundeswehr gehört definitiv in die Schulen! Wir haben eine Parlamentsarmee, die unser aller Leben schützen soll, und die wir als Demokraten in die jeweiligen Einsätze schicken. Ältere Jugendliche müssen sich damit im Politikunterricht auseinandersetzen, und sie sollen auch für sich im direkten Dialog überlegen, ob sie einen Beitrag dazu leisten wollen.

        Wir als Demokraten wollen ja auch nicht, dass nur die Rechten in die Bundeswehr eintreten, wir brauchen junge Menschen aus der gesellschaftlichen und politischen Mitte in der Bundeswehr. Darum ist es gut, wenn die Bundeswehr in den Schulen mit älteren Schülern über Sicherheitspolitik spricht und auch über Karrieremöglichkeiten in den Streitkräften informiert. Gleiches sehe ich auch für Polizei und andere Institutionen des öffentlichen Dienstes, die dem Gemeinwohl dienen.

        • @Bussard:

          "Bundeswehr gehört definitiv in die Schulen!"

          Definitiv nicht. Minderjährige dürfen keine Zielgruppe für's Militär sein. Sonst können wir ja gleich, wie in Russland Kadettenanstalten gründen.

          "...über Karrieremöglichkeiten in den Streitkräften..."

          Die ultimative Karriere beim Militär endet in einem Sarg. Wird meist "aus Versehen" nicht erwähnt.

    • @Stoffel:

      Schulen sollen auf das Leben vorbereiten. Lieber Wahlkampfveranstaltungen in den Schulen, die im Sozialkundeunterricht nachbesprochen werden können, als wenn die Kids nur bei TikTok erfahren, wie sich "echte Männer" verhalten sollen. Bundeswehr ist etwas anderes. Es ist nicht Aufgabe der Schulen, die Kinder in den Krieg zu schicken. Das "Vaterland" zu schützen sollte Aufgabe der Erwachsenen sein, in dem Falle also z.B. der Parteien durch eine bessere Politik, die Krieg verhindert und nicht vorbereitet. Es sind schon viel zu viele Menschen auf den Schlachtfeldern gestorben.

  • Mittlerweile muss jeder Bürger, der in diesem Land über einen gesunden Menschenverstand verfügt, nun wirklich kapiert haben (z.B. letzte Vorkommnisse Krah, AfD & Europawahl), was mit dieser rechtsextremistischen Partei, die sich zudem einen ungarischen Präsidenten und Erdogànfreund zum Vorbild nimmt, auf sich hat! Zudem:



    Holocaust, Massenvernichtungen, Rassismus und Kriegswahn der Nazis wird flächendeckend an deutschen Schulen — und das seit Jahrzehnten — vermittelt. Wenn das nicht ausreicht, weiß ich‘s wirklich nicht.

    Die hier angepriesene „gute Vorbereitung“ und angebliche Bildungschance im Dialog mit der AfD ist kein Garant von Schulen dafür, dass die Einladung AfD-Zugehöriger nicht aus dem Ruder laufen könnte, als Wahlpropaganda genutzt würde. Man sieht es soeben an AfD-Europawahl- „Experte“ Krah, der trotz Verbots weiterhin gewisse Reden schwingt …



    Welche Schule hätte bitteschön vor Jahrzehnten z.B. die NPD zum Austausch eingeladen? Es gibt Grenzen, da hilft kein „Austausch“ mehr: bei „Monitor“ (TV-Sendung, Gast– Nancy Faeser) wurde kürzlich die Nachlässigkeit der Deutschen Bundesregierung deutlich, Verbote auszusprechen, die seit langem überfällig sind.

    • @SummSumm:

      Nun, die NPD haben 1,0% gewählt - auch mal mehr. Max 4%. Die AFd zwischen 16 und 20%, im Osten sogar 30%. Wer gibt das recht, diese zu ignorieren?

      • @Tauros:

        Die Tatsache des Rechtsradikalismus, lesen Sie das Buch von Bernd Höcke! Danach werden Sie so eine überflüssige Frage nicht mehr stellen.

      • @Tauros:

        Nicht "wer" sondern *was* berechtigt dazu. Danke für den Einblick in dieses authoritäts-orientierte Denken. Ich nehme lieber die Sachfragen.

        • @THu:

          Die Autorität des demokratischen Souveräns (und seine realen Gestaltungsmöglichkeiten) zu vermitteln, dürfte grundsätzlich eines der wichtigsten und nachhaltigsten pädagogischen Mittel GEGEN populistische Einflüsterer sein. Selbstbewusste Wähler brauchen keine Kreischer als Repräsentanten und werden im Zweifel auch durchschauen, dass deren antidemokratische Tendenzen letztlich darauf abzielen, sie selbst zu entmündigen.

          Freilich muss das "positiv" erzählt werden, was die Kreischer natürlich genau NICHT tun. Die reden lieber über die Diktatur eines korrumpierten Mainstreams. Damit wären wir wieder bei der schwierigen Aufgabe der Schulen, den Schülern ein Rüstzeug zu geben, solche Leute zu durchschauen. Macht man das, gibt es auch keine wirklich durchschlagenden Gründe mehr, als zur politischen Neutralität verpflichtete öffentliche Einrichtung demokratisch legitimierten, NICHT verbotenen Kräften einen Zugang zu verweigern, den man Anderen gewährt. Aber das mit dem Rüstzeug IST eine Herausforderung - das kann ich nicht leugnen. Ich frage mich nur, wie wir in polarisierten Zeiten wie unseren überhaupt noch von politischer Bildung sprechen können, wenn wir sie nicht annehmen.

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Tauros:

        "Wer gibt das recht, diese zu ignorieren?"



        Keiner.



        Aber der gesunde Menschenverstand gibt uns das Recht unsere Kinder vor Hass, Ausgrenzung, Nationalismus und Hetze sowie einer völlig undemokratisch agierenden Partei zu schützen.

        • @608196 (Profil gelöscht):

          Gibt es gesunde Menschen, und auch noch mit Verstand? Wo kann man die finden? Auf dieser Erde wohl nicht.

        • @608196 (Profil gelöscht):

          Der gesunde Menschenverstand sollte uns aber auch lehren, dass die Prinzipien, die wir gegen AfD & Co. verteidigen, wenig wert sind, wenn wir sie selbst aufweichen, um diesen Kampf leichter führen zu können. Demokratiefeinde LIEBEN die Vorstellung, dass man einfach verbieten kann, was einem nicht gefällt. Wer in dieser Mentalität erzogen ist, ist für ihre Einflüsterungen schon ein stückweit weichgeklopft.

          Und natürlich hat jeder Einzelne das Recht, seine Kinder zu schützen - nur, wie weit reicht dieser Schutz, wenn es nunmal Leute wie die AfDler da draußen GIBT? Canceln funktioniert nicht. Dazu sind die Kanäle viel zu zahlreich und verfügbar, auf denen solche Leute kommunizieren können. Und die besorgten Eltern kriegen DAS im Zweifel nicht einmal mit, wenn es "verboten" ist.

  • Ich bin der Meinung niemand und keine wie auch immer geartete Organisation sollte unmittelbaren Zugang zum Unterricht bzw zu Schulen bekommen.



    Bundeswehr nicht, Firmen nicht, Parteien nicht, Glaubensgemeinschaften nicht.

    Es spricht nichts dagegen Mitschnitte von Auftritten, Reden oder Vorträgen im Unterricht zu verwenden und das ist auch absolut erforderlich.



    Aber nicht "live" - denn dabei ist eine inhaltliche Aufarbeitung kaum möglich.

    Als Kompromiß könnte ich mir vorstellen, das entsprechende Live-Veranstaltungen an den Schulen zwingend aufgezeichnet werden (vor den Schülern und Lehrern als Publikum) und anschließend im Unterrricht an Hand der Aufzeichnung eine Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt.

  • In der heutigen Zeit ist es nicht möglich, Jugendliche von irgendwelchen Information abzuschotten.



    Die Frage ist also nur, ob man die Jugendlichen mit den Aussagen der Parteien alleine lässt, oder die Chance nutzt, im Rahmen des Unterrichts Aussagen zu hinterfragen und zu reflektieren.



    Laut Aussagen z. B. der Tageschau haben sich die Zustimmungswerte zur AfD in der unteren Altersgruppe mit 22% fast verdoppelt.

    • @Desdur Nahe:

      Und warum wohl? Weil Social Media, hier insbesondere Tik Tok wohl das Maß „aller“ Dinge ist, auf deren Plattform die AfD anderen Parteien davon rennt bzgl. Stimmenfang bei Jugendlichen!

      Und leider sind viele ab-16-jährige so „blauäugig“, auf die „emotionalen, platt gestrickten Knöpfe“ reinzufallen, die die AfD auf Tik Tok drückt:



      www1.wdr.de/mediat...k-abgreift-100.amp .

    • @Desdur Nahe:

      "Die Schüler und Schülerinnen" - welche sind das denn?

      Und die, welche Sie anscheinend meinen - wie groß ist wohl deren Anteil?

    • @Desdur Nahe:

      Die meisten Jugendlichen, so scheint es mir, nehmen nur Informationsmöglichkeiten wahr, die auf keinen Fall zu einer verstandgesteuerten Meinungsbildung beitragen.



      Wie soll "man" denn dagegen angehen? Dieser Kipppunkt ist ein weiterer, der längst überschritten wurde, die sogenannte KI gibt dem Ganzen den Rest.

      • @Erfahrungssammler:

        Das war noch nie anders.

  • 6G
    608196 (Profil gelöscht)

    Meiner Meinung nach gehören Parteien sowenig an Schulen, wie die Bundeswehr Schüler einladen dürfen sollte, auf Kriegsgerät herumzuklettern.



    Politische Bildung geht auch ohne Parteivertreter.



    Es gibt die BPB, NGO's die sich demokratische Bildung als Auftrag geben und Lehrer*innen, die objektiv und überparteilich die Inhalte der Parteien, z.B. anhand von Partei- sowie Wahlprogrammen derselben vermitteln können sollten.



    Schülern zuzumuten, die von Profis geschulten Politprotagonisten anhand ihrer Aussagen zu entlarven, halte ich für überambitioniert.



    Das Menschen ab 16 Jahren wählen sollten, ist/ war überfällig. Schliesslich wird in Wahlen der Rahmen für die Zukunft junger Menschen über viele Jahre entschieden.



    Das wir aber Parteien bzw. deren Protagonisten auf lebensunerfahrene und meist leichter als lebenserfahrene Erwachsene beeinflussbare Jugendliche loslassen, empfinde ich als wenig seriös.



    Besser wir entscheiden uns, unsere Kinder zu freigeistigen, selbstbewussten und mutigen Bürger*innen zu erziehen, als Sie durch Politprofis zu weiteren angepassten, ferngesteuerten Arbeits- und Wahldrohnen machen zu lassen.

    • @608196 (Profil gelöscht):

      Wählen, ohne mit Parteien konfrontiert zu werden - seltsame Ansicht. Wie wollen Sie das machen?

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Emmo:

        Hätten Sie meinen Kommentar gelesen, dann wäre Ihnen meine Meinung dazu klar.



        Lehrer*innen sollten den Lernenden die Parteiprogramme und Wahlprogramme aller Parteien im Unterricht inklusive Diskussion dazu zugänglich machen.



        Unpartei(l)isch.



        Wem die Kinder/ Jugendlichen dann ihr weiteres Interesse schenken, ist eine individuelle Entscheidung, die auf umfassender sowie von rethorischen Finessen freier Information fusst.



        Meine Lehrer*innen haben es dergestalt behandelt und weitgehend demokratische, gut informierte Jungbürger*innen in die Gesellschaft entlassen.



        Wie gesagt...hätten Sie mal nicht quergelesen.

        • @608196 (Profil gelöscht):

          Schon klar, aber dann bleibts doch arg theoretisch.



          Ich als Schüler möchte auch die Positionen der Parteien ungefiltert erfahren (zunächst mal). Anschliessend ist nstürlich Einordnung nötig)

  • Der Betelsbacher Konsens (de.wikipedia.org/w...elsbacher_Konsens) ist nicht Neutralität, sondern Nicht-Aufzwingen, Kontroversität und Schülerorientierung.

    Dann ist das ADi-tum auch weder cooles Rebellentum, noch ernstzunehmende Partei, wenn ein gesundes Wertegerüst existiert.

    • @Janix:

      Ich kaufe ein "u" und will lösen.

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Lee Ma:

        grins

  • Die AfD bei solchen Veranstaltungen auszuladen setzt doch kein "starkes Zeichen", eher das Gegenteil. Die Schüler und Schülerinnen sind doch nicht doof und werden das sofort als einen Versuch der mittelbaren Beeinflussung durch die Lehrer wahrnehmen. Und das wird die AfD eher attraktiver bzw interessanter machen. Außerdem sieht sowas immer nach Feigheit vor dem Feind aus. Man hat Angst vor Argumenten und lässte diese daher nicht zu. Auch das wird die Schüler eher negativ beeindrucken.

    • @Gerald Müller:

      Parteiveranstaltungen haben auf schulischem Gelände nichts zu suchen! So einfach ist das, Herr Müller.