Besprühung des Brandenburger Tors: Prozess nach 90 Minuten ausgesetzt
Die Letzte Generation besprühte im September das Brandenburger Tor. Zwei Aktivisten stehen vor Gericht. Ein Bericht beendet die Verhandlung.

Zusammen mit zwölf weiteren Aktivist:innen sollen sie am 17. September 2023 die Säulen des Brandenburger Tors mit mit Farbe aufgefüllten Feuerlöschern besprüht haben, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Aber der Prozess wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“ gegen die zwei Heranwachsenden wurde vertagt.
Bereits eineinhalb Stunden nach Prozessbeginn wurde die Verhandlung bis auf Weiteres ausgesetzt. Einer der beiden Verteidiger:innen trug vor dem Gericht den Bericht eines Sachverständigen vor, in dem es hieß, dass der geschätzte finanzielle Schaden von über 115.000 Euro an dem Denkmal durch eine unsachgemäßige Reinigung entstanden sei.
Wären die Verantwortlichen bei der Reinigung angemessen vorgegangen, würde der Schaden bloß bei maximal 25.000 Euro liegen, so der Verteidiger. Das Gericht und die Staatsanwaltschaft müssen den Bericht nun zuerst prüfen und entscheiden, ob sie ein entsprechendes Gutachten beantragen.
Einer der beiden Angeklagten sagte der Presse, er habe Angst vor einem harten Urteil: „Aber ich stehe zu meinem Protest!“ Beide Aktivisten trugen Kleidung mit orange Flecken, die sie auch bei der Aktion getragen haben sollen: „Der Protest geht auch im Gerichtssaal weiter“, sagten sie. In ihrem Protest vor Gericht waren über zwanzig weitere Mitglieder der Letzten Generation zugegen. Neben der Anklage gegen die zwei Aktivisten gibt es drei weitere Verfahren gegen mutmaßliche Mittäter:innen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Gedenken an Hanau-Anschlag
SPD, CDU und FDP schikanieren Terror-Betroffene
Prozess gegen Maja T.
Ausgeliefert in Ungarn
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Bundestagswahl für Deutsche im Ausland
Die Wahl muss wohl nicht wiederholt werden
Trump, Putin und Europa
Dies ist unser Krieg