Neue Ziele der Letzten Generation: Jede Stadt, jedes Dorf
Vor genau einem Jahr startete die Letzte Generation ihre Blockaden. Nun will die Klimagruppe häufiger und dezentraler Straßen blockieren.
Aktuell pausiert die Gruppe, ab dem 6. Februar will sie aber wieder „massiv“ auf die Straßen gehen. Öfter und an mehr Orten sollen Aktionen stattfinden. „Wir versuchen den Protest jetzt in jede Stadt und jedes Dorf zu treiben“, erklärte van Baalen. An der Protestform an sich werde sich aber wenig ändern. Die Aktivist:innen würden sich weiter auf den Straßen ankleben. Auch weitere Attacken auf Pipelines seien nicht ausgeschlossen. LG hatte im vergangenen Jahr mehrere Öl- und Gaspipelines sabotiert.
Bisher standen vor allem drei Forderungen der Gruppe im Raum: Tempolimit auf Autobahnen, 9-Euro-Ticket und Lebensmittelverschwendung stoppen. Weil diese von der Bundesregierung nicht umgesetzt wurden, hätten die Aktivist:innen keine andere Wahl, als weiter Widerstand zu leisten, meint LG.
2021 hatte es bereits einen Bürgerrat für das Klima gegeben. Damals war er auf zivilgesellschaftliche Initiative hin einberufen worden. 160 geloste Bürger:innen erarbeiteten Empfehlungen für die deutsche Klimapolitik, die sie den Parteien übergaben. Die Aktivist:innen kritisieren, dass die Ergebnisse damals in der Schublade gelandet seien. Jetzt soll der Rat von der Bundesregierung selbst einberufen werden, die ausgearbeiteten Ergebnisse sollen umgesetzt werden müssen.
Genau vor einem Jahr, am 24. Januar 2022, hatten sich 24 Klimaaktivist:innen von LG zum ersten Mal in Berlin auf die Straße geklebt – und so eine Autobahnauffahrt blockiert. Seitdem wurden laut der Gruppe 1.250 Straßen blockiert, 1.200-mal wurden Menschen von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Aktivist:innen ziehen für sich eine positive Bilanz. „Niemand kam im letzten Jahr an der Letzten Generation vorbei“, sagte Sprecherin Carla Hinrichs. Sie seien „von Woche zu Woche mehr“ geworden.
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