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Antisemitismus auf der DocumentaWaterloo der Postkolonialen

Andreas Fanizadeh
Kommentar von Andreas Fanizadeh

Kulturfunktionäre aus aller Welt begleiteten den Entstehungsprozess der Documenta. Kaum zu fassen, wie der offene Antisemitismus durchgehen konnte.

Komplettverhülltes Kunstwerk in Kassel Foto: Swen Pförtner/dpa

S ehenden Auges haben documenta-Beirat und Geschäftsführung, Kommunal-, Landes- und Bundespolitik die angeblich wichtigste Kunstschau der Welt krachend gegen die Wand gefahren. Beim Auftakt der documenta 15 konnte man letzte Woche noch die feste Entschlossenheit spüren, die Kasseler Veranstaltung gegen alle Kritik stoisch durchzuziehen. Doch nun: Entsetzen. Offen zur Schau gestellter Antisemitismus – Uniformierte mit Davidstern und Schweinsköpfen, auf dem Helm die Aufschrift „Mossad“ – ein Werk von Taring Padi wurde erst abgedeckt und nun abgebaut.

Als Mahnmal gegen Naivität und Unwissenheit wäre das Verhüllte da weiter ganz gut gestanden, mitten auf dem zentralen Friedrichsplatz in Kassel bei der documenta-Halle. Noch bei der Pressekonferenz beklagte Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) unter dem Applaus von Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn (Grüne) eine „medial aufoktroyierte“ Antisemitismusdebatte.

Jetzt müssen sie sich wohl eher fragen lassen, wie sie es mit ihrer Aufsichtspflicht hielten: Wie konnte es zu diesem Versagen bei den documenta-Gremien unter Leitung von Sabine Schormann kommen, wie die so eindeutig antisemitische Symbolsprache des indonesischen Kollektivs Taring Padi übersehen werden?

Macht die wirtschaftliche Bedeutung von (erwartet einer halben Million) documenta-Besucher:innen immun gegen Kritik? Vor der Instrumentalisierung der documenta durch Juden- und Israelfeinde, der BDS-Bewegung, haben verschiedene Stimmen seit Monaten gewarnt. Doch diese ist nun tatsächlich an mehreren Stellen in Kassel zu besichtigen, etwa im Raum der palästinensischen Kuratoren von The Question of Funding.

Propagandistisch schlicht werden hier israelische Sicherheitskräfte motivisch in die Nähe von Hitlers Wehrmacht gerückt. Bundespräsident Steinmeier hat derlei in seiner documenta-Rede bereits kritisch angesprochen. Im documenta-Beirat sitzen hochdekorierte und vernetzte Kulturfunktionäre wie Frances Morris, Amar Kanwar, Philippe Pirotte, Elvira Dyangani Ose, Ute Meta Bauer, Jochen Volz, Charles Esche oder Gabi Ngcobo.

„Als documenta Kommission benennt der Beirat nicht lediglich die jeweilige Künstlerische Leitung (wie im Februar 2019 mit ruangrupa geschehen), sondern begleitet darüber hinaus auch den weiteren Projektprozess“, heißt es auf der Homepage. Genau das haben sie wohl nicht getan. Internationale Gruppen, die in Kassel weniger schablonenhaft und ideologisch auftreten, werden hingegen nun übersehen.

Vor lauter Gerede über Postkolonialismus und einen angeblich einheitlichen „Globalen Süden“ ist der Blick für Differenzen und Positionen verlorengegangen. Ein Bärendienst für die Kunst. Und ein Waterloo für die postkoloniale Bewegung.

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Andreas Fanizadeh
Ressortleitung Kultur
Andreas Fanizadeh, geb. 1963 in St.Johann i.Pg. (Österreich). Kulturpolitischer Chefkorrespondent der taz. Von Oktober 2007 bis August 2024 Leiter des Kulturressorts der taz. War von 2000 bis 2007 Auslandsredakteur von „Die Wochenzeitung“ in Zürich. Arbeitete in den 1990ern in Berlin für den ID Verlag und die Edition ID-Archiv, gab dort u.a. die Zeitschrift "Die Beute" mit heraus. Studierte in Frankfurt/M. Germanistik und Politikwissenschaften.
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29 Kommentare

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  • "und einen angeblich einheitlichen 'Globalen Süden'".

    Genau. Zum Beispiel ist Lateinamerika praktisch nicht repräsentiert. Stattdessen werden Begriffe einfach angeeignet.

  • Ich denke es geht um etwas viel allgemeineres:



    Wenn wir die Konflikte zwischen Nord und Süd verstehen wollen, müssen wir uns auch mit den Weltbildern befassen: viele Menschen in Nord und Süd haben die Vorstellung von dieser Art Weltherrschaft, wie sie in dem Großbanner "The Expansion of 'Multicultural' State Hegemony" gezeigt wird.



    Es geht auch in den lubung-Aktivitäten auf der documenta um Beschuldigungen, Tribunale - "Die mythologische Figur des Ogoh-Ogoh stellt dabei die Beschuldigten dar" so documenta-fifteen....-peoples-tribunal/



    Auch Linke und alle Antiimperialisten oder Carlos Latuff haben diese Bilder im Kopf oder ausgemalt: die Bösen.



    In Deutschland gibt es einen Trend unter anderen Trends, der diese Sichtweisen kritisiert und strukturelle Zusammenhänge, anonyme oder unpersönliche Herrschaft und Technologien kritisieren will.



    Hier reiben sich die unterschiedlichen Vorstellungen von Herrschaft und Gewalt. Es gilt zu vermitteln. in beide Richtungen. Ich denke da auch an afrikanische Gruppen, die in den 00er Jahren Abschiebelager als KZs bezeichneten. Bewegungsintern wurde das kritisiert.

    • @nzuli sana:

      Das sind inhaltsleere Floskeln.

      Hier geht es um Karikaturen, die aus dem Stürmer stammen könnten. Das hat mit "anderer Sicht" und anderen "Weltbildern" nichts zu tun, es sei denn, man meint, auch primitivster Antisemitismus ist zu dulden, wenn er aus dem "Süden" kommt.

      Diese Meinung scheinen Sie zu vertreten.

      • @Erwin Schiebulski:

        Nein natürlich nicht. Wenn Sie auf den usernamen klicken werden Sie das merken und mein erster Kommentar darunter war selbstverständlich Sarkasmus.

  • Mir fehlen noch die Plakate von Irans Regime "The Real Holocaust" gezeigt auf dem World Social Forum in Tunis 2012. Oder der Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb. Am besten live übertragen im Fernsehen.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Seit Tagen nun trommelt eine seltsame und seltene mediale Allianz gegen die Documenta und ihre "MacherInnen".



    "Antisemitismus" tönt's von der Skandalen, Falschmeldungen und Kampagnenjournalismus völli abholden BILD, über das Bilderblättchen Focus, den neuen Heimatboten des rechten Intellektualismus namens Cicero, den ör-Einheitsfunk, Porsche-Ulf von der Welt bis zu Spiegel, SZ und taz.



    Letztere, für mich neen dem Freitag noch eine der wenigen lesbaren Zeitungen und nicht vom Werbewahnsinn der anderen verschandelt, feuert aus dem Kultur-Ressort gar jounalistische Serien-Salven und versteigt sich eskalieren zu immer absurderen Vorwürfen.



    Hier nun wird gar von einer "Instrumentalisierung der documenta durch Juden- und Israelfeinde" phantasiert.



    Haben Se's nicht auch ein bisschen kleiner?



    Oder noch größer?



    Denn auf dem inkriminierten "Bildwerk" ist nicht nur ein "Soldat" mit der Aufschrift "Mossad" am Helm zu sehen, sondern ach solche mit "MI5", KGB", "007", "Intel" "ASI"-irgendwas (nicht lesbar). Und die Figur mit den Teufelshörnchen, hat die nicht ein Fußball-Symbol an der Jacke?



    Wenn "Mossad" nicht nur alle Israelis darstellen soll, sondern gar alle Juden (obwohl es Israelis als undifferenzierte Volksmasse und Juden als Glaubenseinheit von Klonen doch wohl nicht gibt), gilt dann nicht "KGB" für alle Russen (und föderierten), "MI5" für alle Engländer, gar alle Briten, "Intel" für alle, die irgendein IT-Gerät besitzen und "007" für alle SchauspielerInnen, Regisseure und Filmschaffende von "A" (Achternbusch) bis Z (Zefirelli) (obwohl die ja schon vom Anti-Computerismus , repräsentiert durch "INTEL", erfasst sind)?



    Liebe taz-KulturlerInnen: Schlagt mal wieder nach beim ollen Jöte: "Getretner Quark ..."

    • @655170 (Profil gelöscht):

      Wer den Antisemitismus in diesem Kunstwerk nicht erkennt, der wird ihn niemals erkennen und hat sich wohl auch nicht besonders intensiv damit beschäftigt.

      Es ist nicht nur BILD, das die Symbolsprache erkennt, es sind praktisch alle seriösen Medien in Deutschland.

      Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, der die Schau im Vorfeld immer in Schutz genommen hat, ist auch vom Glauben abgefallen und spricht von eindeutig antisemitischer Bildsprache:

      www.berliner-zeitu...verraten-li.238652

      Sogar das Fachblatt für Israelkritik, die Berliner Zeitung, spricht von Antisemitismus.

      Ja, selbst die stramm antizionistische Junge Welt spricht von antisemitischen Motiven.

      Was bleibt also? Der Freitag, Sie und die merkwürdigen Aktivisten, die das ganze fabriziert haben.

      • 6G
        655170 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Irgendwann, bester Jim Hawkins, kommen Sie bei der Königsdiziplin des Sanctum Officium an: Der "logischen" Argumentation, dass überall dort Ketzerei (für Sie: Antisemitismus) versteckt oder camoufliert ist, wo nicht das geringste Zeichen davon zu finden ist.



        Denn dort, so das SO, versteckt sich Ketzerei und Hexentum am raffiniertesten, wo es sich gerade nicht zeigt.



        Die letzte Vorstufe dazu ist, in einem Haufen von Symbolen gerade das herauszukramen, das gerade noch so im entfertesten an das gesuchte Indiz erinnert.



        Nochmal, aber das wissen Sie natürlich: Der Mossad ist nicht der israelische Staat. Und der israelische Staat ist nicht die israelische Regierung, schon garnicht die aktuelle. Und "die Juden" sind das auch nicht, wie es Bullshit ist, von "den Juden" zu reden, außer im Kontext des/der unterschiedlosen Hasses, der Verfolgung und Vernichtung von Juden durch Menschen, für die diese Bezeichnung (Mensch) ausschließlich im rein biologischen Sinn gerechtfertigt ist und denen gegenüber Abscheu und Ekel nicht mehr zu steigern sind.

        • @655170 (Profil gelöscht):

          Nun ja, mit der Ansicht sind Sie wohl weitgehend allein auf weiter Flur.

          Wie auch immer, ich habe das Gefühl, bei diesem Thema immer bei Null anfangen zu müssen.

          Als gäbe es keine Antisemitismusforschung, als hätte es nie einen Adorno gegeben, keinen Postone, keinen Samuel Salzborn, keinen Stephan Grigat, keinen Sartre und keinen Poliakov.

          So als würde der Gegenstand dieser Forschung einfach nicht existieren.

          Als würden alle Antisemitismusbeauftragten landauf, landauf, nur an ihren Schreibtischen vor sich hin dämmern. Weil, das ist ja nichts, was Antisemitismus wäre.

          Und die Aufregung in der jüdischen Medienlandschaft, bei den Organisationen der Holocaust-Überlebenden, das ist dann eben alles ein wenig übernervös.

          Solange keiner ein KZ betreibt, oder wenigstens über die Eröffnung von einem nachdenkt, ist alles in Ordnung.

          • @Jim Hawkins:

            Wenn Militarismuskritik antisemitisch wird, sobald sie die Verwicklung der israelischen institutionalisierten Militaristen in Schandtaten dieser Welt darstellt und die agierenden Institutionen genauso darstellt wie die beteiligten nicht-israelischen institutionalisierten Militaristen, dann läuft der Antisemitismusbegriff quer.

            Juden sind Menschen wie alle anderen auch. Es wäre antisemitisch, die Beteiligung israelischer Institutionen an Schandtaten hinwegzureden, zu verschweigen und ihre Erwähnung zu unterdrücken. Schließlich verdienen sie es genauso zur Kenntnis genommen zu werden wie die Schandtaten aller anderen Menschen auch

            Jemand, der gar der irrigen Ansicht anhängt, Militarismus wäre gut, solange es nur israelischer Miltarismus ist und Verbrechen seien gut, die unter seinem Deckmantel geschehen, der hängt dem gleichen Irrglauben an wie jeme, die selbiges vom angelsächsischen, russischen, französischen, deutschen, polnischen Militarismus, ha vom Militarismus jeder anderen Nation, Korporation oder sonstiger Gruppierung behaupten

          • @Jim Hawkins:

            Salzborn, Grigat, Sartre, Adorno...Wer darf es noch sein? Platon, Aristoteles, Jim Hawkins?

            • @ingrid werner:

              Das sind Intellektuelle und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befasst haben oder es gegenwärtig tun.

              Was ist ihr Problem dabei?

              Wussten Sie nicht, dass der Antisemitismus wie etwa der Rassismus Gegenstand der Forschung ist?

              Na, dann wissen Sie es jetzt.

  • Das ist ein Grundproblem der "Kunst". "Kunst" ist immer gut, auf jeden Fall aber gut meinend, per se unschuldig und immer verbindend. Kunst ist frei und muss es bleiben, deshalb ist alles erlaubt, auch wenn im konkreten Fall nicht nur unser Bundespräsident mächtig damit überfordert war das Konkrete noch irgendwie im Abstrakten zu halten. Immerhin, man hat was zu reden, das ist ja auch eine Hauptfunktion von Kunst. Wobei auch der Kunstfreund natürlich Orientierung braucht und die kommt heutzutage unter der Überschrift "Relevanz" daher. "Relevanz" ist die Methode Kunst Bedeutung zu geben, ohne sich festlegen zu müssen welche Bedeutung das sein soll. Allzu Ambivalentes, Individuelles, Unverständliches oder Kontextloses wird gerne als relevanzlos abgetan. Dass die Sammler weiterhin die klassische Moderne oder höchstens mal einen abstrakten Richter kaufen, ist übrigens kein Widerspruch, sondern nur Indiz von Verlogenheit. Die Kunst liegt so oder so sehr danieder. Ob vordergründig und billig oder eskapistisch und teuer, sie bleibt elitär und will auch nichts anderes und deshalb ist sie langweilig.

  • Haben hier wirklich nur die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik nur die Documenta gegen die Wand gefahren?

    Meiner Wahrnehmung nach gibt es einen sehr breiten gesellschaftlichen Konsens aus Politik, Medien, Kirchen, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, zahllosen Vereinen, NGOs, Bürgern und und und, dass die Gesellschaft ein Problem mit Rassismus, und Postkolonialismus hat und marginalisierte Gruppen, Migranten etc. mehr zu Wort kommen und mehr Einfluss in der Gesellschaft bekommen sollen. In unzähligen Beiträgen, auch in der taz, wird das Problem von verschiedensten Seiten geschildert.

    Auch klar ist, zumindest für weltoffene Menschen, die sich auch außerhalb der "biodeutschen" Diskursräume informieren, dass weltweit betrachtet die Documenta nicht so ein Skandal wäre - die Ansichten sind da ziemlich vielfältig. Man kann z.B. einfach verfolgen wer vor den Vereinten Nationen (Menschenrechtsrat) für was gerügt wird.

    Im deutschen Diskurs gibt es auch einen Konsens, dass mit großem Abstand die politisch-gesellschaftliche Gefahr von (deutsch)-Rechts kommt. Es gibt unzählige Beispiele in denen klare Ansagen zu kritischen Themen auch von Leuten aus dem globalen Süden kommen. Bis auf Ausnahmen (letzte Jahre Al-Quds-Marsch oder so) sind sich die genannten gesellschaftlichen Gruppen eigentlich einig, dass den Menschen aus dem globalen Süden mehr zugehört werden muss und ihre Anliegen mehr Eingang in die Gesellschaft finden sollen.

    Nehme ich das verkehrt wahr? Ich denke die Documenta ist so gelaufen wie bestellt. Aus irgendeinem Grund hat der Wind hier ein wenig gedreht.

  • Sauber sich selbst ins antisemitische Knie geschossen...ein Gnadenschuss wäre angebracht

  • Sollte es nicht in Ordnung sein dass der Mossad auf einer Ebene mit MI 6 genannt wird? Die Darstellung des Judentums als Rädelsführer mit Ss Runen ist doch der eigentliche Skandal.

    • @Julian Zitterich:

      Wurden die Erstellers des Werkes von jemandem befragt, wer dort warum wie dargestellt wurde?

      In den zunächst zugänglichen, grob gerasterten Aufnahmen hielt ich die Figur für antinsinoisch.

  • Letzte Nacht im Traum



    hatte ich sie schon



    die Formel wie gewinn



    ich aus Skandalen Strom



    doch wie's im Traum halt so ift



    hatt ich natürlich kein Stift

  • Gibt es gegenüber der Kunst eine Aufsichtspflicht? Verantwortlich ist wohl eher das Kuratorium.

  • Ich denke, es ist durchaus zu fassen und mitnichten ein "Versagen" der Leitung der documenta: Deutsche Kulturfunktionäre, die entscheiden können, wen sie einladen, und damit auch entscheiden, wer Geld sieht, laden diejenigen ein, die vorhersehbar das Gewünschte liefern. Die Behauptung, dass das die Perspektive des "Globalen Südens" sei, hinter der man sich zu verstecken versucht, ist bloße Propaganda. Wer aus dem "Globalen Süden" hierzulande vernehmlich zu Wort kommt und wer nicht, wird nämlich allein in Deutschland entschieden und nicht anderswo. An Künstlern, deren Werk keinerlei antisemitische Symbolik enthält, mangelt es nirgends. Und das weiß die documenta-Leitung auch.

    • @Budzylein:

      Das sehe ich ähnlich. Die documenta-Leitung, Poilitik, NGOs etc. haben einfach ziemlich genau das bekommen, was sie bestellt und ausgewählt haben. Die Welt ist durchaus vielfältiger als das, aber man will eben nur diese Teile wahrnehmen.

  • Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.

    Von dort scheint keinerlei Interesse vorhanden gewesen zu sein, anti-antisemitisch zu arbeiten.

    www.tagesspiegel.d...agen/28442534.html

  • Alles gesellschaftlich abzulehnende Schmudellkinder also.



    Jetzt soll mir bitte mal jemand hieb- und stichfest erklären,



    was denn wahrhaftige Kunst ist.



    Eigentlich gilt ja als wahrhaftige Kunst, dass die Begegnung mit einem Kunstwerk



    einen persönlich so anrührt, dass sich innerliche Ereignisse melden,



    die gar nicht im Kunstwerk abgebildet sind.



    Das wär's!



    Wenn einem dann der persönlich innerlich Ereignissablauf nicht gefällt,



    liegt das womöglich nicht am Kunstwerk,



    sondern an der verworrenen persönlichen Disponiertheit.



    Und die dann, kann Gesamtgesellschaftlich massiv virulent werden.



    Sozusagen hochgradig virulente Massenpsychose.

    • 9G
      92489 (Profil gelöscht)
      @Lästige Latte:

      Wollen sie andeuten, dass im Bild gar keine antisemitischen Motive zu erkennen waren und, dass wir, die das anders sehen, ne Psychose haben, die uns Antisemitismus erkennen lässt wo gar keiner ist? Wäre ne gewagte Theorie.

  • Die zuständige Kultur-Staatsministerin sollte umgehend zurücktreten. Aber leider klebt Pattex-Claudia ja an ihren Posten.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    Kaum zu fassen, wie dieses Thema tagelang durch alle Medien fliegt, der Mord an einer Journalistin durch den Israelischen Staat und der Angriff desselben auf die Beerdigung der Journalistin aber bestenfalls eine Randnotiz bekommt.

    [...] Beitrag gekürzt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

  • Abzuhängen und zu sagen die Sache ist fertig ist zu plump, man sollte den politisch-historischen Kontext betrachten. Deutschland und Israel haben in Indonesien einen üblen Diktator unterstützt. Im deutschen Raum wird üblerer Antisemitismus regelmäßig toleriert.

    Ich habe hier:



    mastodon.social/we...108516142143149170



    noch etwas mehr dazu geschrieben.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    "Kaum zu fassen, wie der offene Antisemitismus durchgehen konnte."

    Vielleicht hat man es ja gesehen, wollte es aber durchgehen lassen?

  • Für den Kommentator ein Ersatzbild



    germanhistorydocs....53&language=german



    und dazu die Frage wer hat die 6Millionen Juden eigentlich ermordet? Und wussten Sie, dass die im 2 Weltkrieg getöteten 3.6 Millionen IndonesierInnen fast ausschließlich ZivilistInnen waren? Nirgendwo sonst ist das Verhältnis geröteter Soldaten und Zivilisten derart krass.