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Wohnungsbau in DeutschlandComeback der Platte

Die Ampelregierung will jährlich 400.000 neue Wohnungen bauen. Kann das mit Hilfe des „seriellen Bauens“ funktionieren?

Beton, Normiertheit, Tristesse: Errichtung eines Plattenbaus in Cottbus 1978 Foto: Gardi/akg images

Die Platte. Wie das schon klingt. Nach Beton, Normiertheit, Tristesse. Manchmal riecht die Platte: ungelüftet, nach Spaghetti mit Tomatensoße aus dem Glas. Nach Bohnerwachs auf ausgetretenem Linoleum in den Etagenfluren. In der Platte wohnt, wer arm und ungebildet ist.

Diesem Negativimage könnte Klara Geywitz, die neue Bauministerin der Ampelregierung, jetzt ein positives Update verpassen. Die Koalition will jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen bauen lassen, dafür setzt Geywitz auf „Modelle für serielles Bauen“. Das ist die Plattenbauweise, nur verbal aufgehübscht. Die SPD-Politikerin stellt sich das so vor: Einheitliche Module werden irgendwo jenseits der Baustelle gefertigt und zusammengesetzt. Am Bauort selbst müssen nur noch die Bodenplatte gelegt und die Module hochgezogen werden. Das entlaste „den Bauprozess, macht ihn schneller und vermeidet auch sehr viel Baulärm und lange Bauzeiten in den Innenstädten“, glaubt Geywitz.

Ein Hausbau in Nullkommanichts. Eine Idee, die von Vorbildern vor allem im Osten inspiriert scheint: Plattenbauviertel in Jena-Lobeda, Halle-Neustadt, Hoyerswerda, Leipzig-Grünau und natürlich Marzahn, Hohenschönhausen, Hellersdorf in Berlin. Auf ihrem VIII. Parteitag 1971 beschloss die SED, die „Wohnungsfrage als soziales Problem bis 1990“ zu lösen, die Neubaugebiete an den Rändern der Großstädte waren geboren.

In Berlin-Marzahn legten die Bauleute 1977 los und zogen ein Haus aus angelieferten Betonplatten in etwa 110 Tagen hoch. In den Wohnungen lebte der Autoschlosser neben der Schauspielerin, der Professor neben der alleinerziehenden Mutter. Nicht nur die soziale Durchmischung und zahlreiche Grünflächen waren garantiert, sondern auch die nötigste Infrastruktur: Kitas, Schulen, Polikliniken, Mehrzweckhallen mit Kneipe und Diskothek, eine „Kaufhalle“ als Einkaufsmöglichkeit.

taz am wochenende

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Stellt sich Klara Geywitz das so oder ähnlich vor? Lösen solche Großsiedlungen das Wohnungsproblem in Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg, München?

Der westdeutsche Architekt Philipp Meuser, 52, erkennt in der Platte eher einen politischen als ästhetischen Reiz: Sie ermöglicht, rasch bezahlbaren Wohnraum für viele Menschen zu schaffen. Das lobt auch der 1982 im brandenburgischen Eisenhüttenstadt geborene Architekt und Dokumentarist Martin Maleschka: „Wir können uns von der damaligen Bauweise eine Platte abschneiden.“

Der Berliner Architekt Jan Große indes sagt: „Klara Geywitz’ Gedanke ist richtig, die Idee nicht neu, die Umsetzung kurzfristig nahezu unmöglich.“ Große, 58, baut seit mehr als 30 Jahren in Berlin und Brandenburg Wohnhäuser, Kitas, Schulen, öffentliche Gebäude. Er kommt aus dem Osten, hat den Plattenbauboom miterlebt und früher selbst in einem solchen Neubau gewohnt.

Plattenbauten gibt es in nahezu allen Großstädten: Köln, Paris, Brüssel, Stockholm, Moskau, New York. Allein in Berlin leben heute mehr als 100.000 Menschen in Neubauten, in Fünf- und Sechsgeschossern, in Zehnetagenblöcken, die sich wie Schlangen durch die Straßen winden, in Hochhäusern mit bis zu 23 Stockwerken.

Groß geratenes „Arbeiterschließfach“

Die Neubaugebiete in der DDR lösten das Wohnungsproblem zwar nicht komplett, aber sie linderten es. Fragten Mit­ar­bei­te­r:in­nen der KWV, der Kommunalen Wohnungsverwaltung, in den 80er Jahren Wohnungssuchende, ob sie lieber in eine – Achtung: Ostvokabular – Zweiraumwohnung in Berlin-Prenzlauer Berg oder in eine Einraumwohnung in Marzahn ziehen würden, lautete die Antwort häufig: Marzahn.

Heiner Müller, der berühmteste Dramatiker der DDR, nannte die Platte „Fickzellen mit Fernheizung“. Müller wusste, wovon er sprach, er lebte bis 1993 selbst in einer. Am 16. Dezember 1979 unterschrieb er einen Mietvertrag für eine Wohnung im 14. Stock in der Erich-Kurz-Straße 9 in Lichtenberg. 166 Quadratmeter, unzählige Zimmer, Balkon mit Blick auf den Tierpark. Mit dem Fahrstuhl kam er bis in den 13. Stock, die letzte Treppe musste er laufen. 207,85 Ostmark zahlte Müller für dieses groß geratene „Arbeiterschließfach“, wie die Platte auch genannt wurde.

Müllers 166 Quadratmeter in der DDR waren selbstredend eine Ausnahme. Gewöhnlich maß eine Dreizimmerneubauwohnung zwischen 55 und 65 Quadratmeter. Durch die Vorfertigungsbauweise und den dadurch gleichen Grundriss der Wohnungen war die Platte in Verruf geraten. Küchen und Bäder sahen gleich aus, auch hieß es, eine Schrankwand passe nur an eine bestimmte Wand, das Bett an eine andere.

Heiner Müller hatte dazu eine sehr eigene Theorie. „Das ganze Problem bei dieser Architektur war – haben Statiker errechnet –, dass man das Bett immer nur in die eine Ecke stellen konnte in diesen 10-, 12-, 14-Etagenhäusern. Wenn die alle gleichzeitig gefickt hätten, wäre die Statik ernsthaft gefährdet worden.“ So jedenfalls sagte Müller es in einem Interview mit dem Regisseur Alexander Kluge.

Das Bett immer an derselben Stelle widerspricht dem heutigen Anspruch der Menschen an Freiheit und Individualität, sagt Jan Große. Wer will schon so wohnen wie der Nachbar und der Nachbar und der Nachbar? Das Bestreben nach Unverwechselbarkeit auch bei der Wohnung sei aber gar nicht der Knackpunkt an der Idee der Bauministerin, sagt Architekt Große.

Es ist viel komplizierter: „Vorfertigung ist nichts, was man mal eben auf die Beine stellt und nächstes Jahr baut man los. Das braucht komplexe Vorbereitung, Planung, Technologie, In­frastruktur, Vergaberecht.“ Eine Legislatur reiche da nicht aus. Und: „Serielles Bauen geht nur in großen Einheiten, also auf der grünen Wiese“, sagt Große. Nicht „seriell“ bebaut werden können komplizierte kleinere Standorte wie Baulücken in den Innenstädten, also dort, wo die meisten Menschen bezahlbare Wohnungen suchen.

Große erklärt: Die Baumodule müssen, wenn sie in großer Stückzahl und damit schnell und preisgünstig produziert werden sollen, dieselben Maße haben. Mit diesen genormten Maßen passen die Teile nicht ohne individuelle Ergänzungselemente in innerstädtische Baulücken. „Da gibt es schräge Häuserecken, dreieckige Grundstücke, Abstandsvorgaben zur nächsten Wand“, sagt Große. Kurz: Jede Baulücke muss individuell bebaut werden. „Das erfordert eine jeweilige Anpassung an den Bauplatz und kann mit serieller Bauweise nicht gelöst werden.“ Oder nur mit sehr kleinteiligen Zusatzteilen in großer Vielfalt.

Verkehrskonzept muss mitgedacht werden

Könnte man nicht verschiedene Module entwerfen, die je nach Baulücke verwendet werden? „Unrealistisch“, sagt der Architekt, „wie groß soll die Variantenvielfalt sein? Das braucht eine Vielzahl von Elementen, die wiederum nicht in großen Stückzahlen gefertigt werden, was das Bauen nicht schneller und billiger macht.“ Er verweist auf ein Kitabauprogramm in Berlin, das 2017 unter dem Kürzel Mokib, Modulare Kita-Bauten für Berlin, beschlossen wurde.

Das Modulbauprogramm sah etwa 30 Kitaneubauten vor, 2019 war der Plan auf neun neue Kitas runtergedimmt, 2021 wurden zwei Häuser eröffnet. Die DDR, gibt Große zu bedenken, habe immerhin 20 Jahre gebraucht, um die Plattenbauweise zu entwickeln. Trotzdem kann „serielles Bauen“ eine Lösung sein. „Aber eben nur an den Stadträndern“, sagt der Architekt. Oder in Innenstädten auf sehr großen Freiflächen. Diese aber sind rar gesät und sollen wie beispielsweise auf dem Tempelhofer Feld in Berlin nur teilweise oder gar nicht bebaut werden, sondern als Freizeit- und Sportflächen dienen.

Ein Dilemma: „Um den Wohnungsmangel zu beseitigen, muss in den nächsten Jahren in vielen Großstädten und in deren Umland deutlich mehr als bisher gebaut werden“, sagt der Immobilienökonom Ralph Henger vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Geschieht dies aber – unabhängig davon, ob es sich um Großraum- oder Eigenheimsiedlungen handelt –, entstehen neue Probleme: zunehmender Verkehr von der Peripherie in die Innenstadt am Morgen und nach Feierabend wieder zurück.

Schon jetzt schieben sich in den Morgenstunden Autoschlangen über die Ausfallstraßen, meist sitzt eine Person im Wagen. „Das ist komplett unökologisch und unökonomisch“, sagt Architekt Große: „Will man wirklich Satellitenstädte bauen, muss das Verkehrskonzept mit Bahnen und Bussen von Beginn an mitgedacht werden.“ Aber auch dieser Prozess dauert und kostet viel Geld. Der Ausbau der S-Bahn- und Straßenbahnstrecke in die Neubaugebiete Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen brauchte viele Jahre. Heute erweist sich der gut ausgebaute ÖPNV als Glück für die Be­woh­ne­r:in­nen dort.

Ist Geywitz' Plan eine Schnapsidee?

Und dann ist da noch das Problem mit der Lebensqualität und der sozialen Monokultur in den Plattenbauvierteln. Will man eine soziale Monokultur verhindern und die Diversität der Be­woh­ne­r:in­nen fördern – so wie einst im Osten –, muss man dafür sorgen, dass die Plattenbauviertel eine eigene, gut funktionierende Infrastruktur haben. „Mit Arbeitsplätzen, Dienstleistungen, Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, medizinischen Einrichtungen. Alle Komponenten einer Altstadt im Neubaugebiet“, sagt Große. Die Stadt in der Stadt. „Das erfordert eine gute und genaue Stadtplanung.“ Und die braucht – wieder – Zeit.

Ist Geywitz’ Plan also eine Schnapsidee? „Wer das Wohnungsproblem lösen will, muss beim Bauen komplett umdenken“, sagt Jan Große. Das heißt: Alle zur Verfügung stehenden Technologien und Bauweisen nutzen, Standards senken (auch im Anspruchsdenken), kompakt bauen. Intelligente Grundrisse für kleinere Wohnflächen, niedrigere Geschosshöhen, um mehr Etagen in einem Haus unterzubringen. Und familienfreundliches Wohnen mit grünen Höfen und Holzbauelementen ermöglichen – solche Dinge.

Das Problem mit dem geringen Spielraum für architektonische Improvisation dürfte allerdings bestehen bleiben.

Heiner Müllers Statikthese indes ist nicht belegt.

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44 Kommentare

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  • Aus m.S. ist die serielle Bauweise wirklich eine gute Alternative zu den viel zu teuren Bauten, die heute realisiert werden. Und dass mit vorgefertigten Elementen keine unterschiedlichen Gestaltungen des Baukörpers möglich sind, stimmt so nicht. Die WBS 70 war ziemlich flexibel, wie hieraus hervorgeht:



    commons.wikimedia....er_Serie_WBS70.jpg



    Nach aktuellen Berechnungen würde es heute ca. 900 Euro pro qm kosten, wenn man heute die Platten wie damals bauen würde (ohne Bodenpreise). Mit ein paar notwendigen Verbesserungen, stärkerer Dämmung etc., wäre man wohl schon mit 1.500 dabei. Das wäre halb so viel wie aktuell die billigsten Bauten kosten. Bleibt natürlich das Problem der Verkehrsanbindung, denn die Skaleneffekte können wirklich v.a. dann zum Tragen kommen, wenn man ganze Viertel hochzieht.



    In Berlin hat Die Linke auch vorgeschlagen, die städtischen Wohnungsbausgesellschaften zu verpflichten, eine gemeinsame Baueinheit zu gründen, in der alle Aktivitäten gebündelt werden könnten. Die Wohnungsbaugesellschaften mögen die Idee nicht, wahrscheinlich, weil sie ihnen Autonomie nimmt. Die SPD, die die Wohnungsbaugesellschaften leider auch zur Versorgung von Parteigängern benötigt hat das im neuen Koavertrag so abgeschwächt, dass es wohl nicht kommen wird. Mit einer solchen Baueinheit in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten/Universitäten, wäre eine Rückkehr zum seriellen Bauen möglich gewesen. Wer am Thema Platte interessiert ist, findet hier übrigens Wissenswertes:



    www.jeder-qm-du.de.../plattenbau-typen/

  • Bevor man in Bauwut verfällt, sollte man sich fragen, warum in den Städten Wohnungsnot herrscht. Wenn man Lösungen fände, um Arbeit in Gegenden weit abseits der großen Städte zu bringen, wären Stadtwohnungen auch nicht mehr so heiß begehrt. Auf den Dörfern gibt es schließlich immer genug leerstehende Häuser.

  • Natürlich sieht ein Architekt eine Systembauweise skeptisch (wenn er nicht selber der ausführende Planer ist), dass ist als würden die Steuerberater eine Vereinfachung der Steuererklärung gutheißen.



    Definitiv ist der Mangel an Wohnraum eines der größten gesellschaftlichen Probleme in unserem Staat, an dem noch vieles mehr hängt. Da werden mir sicher nicht nur Obdachlose beipflichten. Da muss man auch nicht die DDR-Platte als Referenz nehmen, denn das ist nun auch schon eine Weile her und zum damaligen Zeitpunkt waren diese Wohnungen komfortabler als entsprechende Altbauten mit der Gemeinschafts-Toilette auf halber Treppe.



    Es schint mir typisch, erstmal alles in den Bereich des zu Aufwändigen und Unmöglichen zu rücken. Diese Einstellung ist charakteristisch für unsere alternde deutsche Gesellschaft. Ständig wird irgendwas blockiert oder verhindert oder beklagt. Insbesondere von der Generation, die das in ein paar Jahren nicht mehr juckt, weil es sie dann nicht mehr gibt. Wir brauchen mehr Macher und weniger Skeptiker, damit was voran geht und man auch das Gefühl bekommt, dass das so ist.

  • Solange die Wohnfläche pro Person steigt, haben wir immer ein Problem. Bauen ist daher nicht die beste bzw. keine Lösung.



    Zum Thema "Platte":



    Offensichtlich ist nicht allgemein bekannt, dass das bereits Realität ist:



    "Kostengünstiges Planen und Bauen für bezahlbares Wohnen: Das STADT UND LAND TYPENHAUS PLUS"



    www.stadtundland.d...TYPENHAUS-PLUS.php

  • Deutschland ist in Sachen Architektur und Wohnungsbau furchtbar rückständig und phantasielos. Man braucht nur durch Europa zu reisen und erblasst vor Neid.

  • Zitat: „„Serielles Bauen geht nur in großen Einheiten, also auf der grünen Wiese“, sagt Große. Nicht „seriell“ bebaut werden können komplizierte kleinere Standorte wie Baulücken in den Innenstädten, also dort, wo die meisten Menschen bezahlbare Wohnungen suchen.“

    Also meines Wissens wurden in alten Gründerzeit-Quartieren der ostdeutschen Großstädte auch immer wieder Plattenbauten dazwischengequetscht. Das Problem hier war viel mehr, dass diese Bauten eigentlich für eine freistehende Bauweise auf der besagten grünen Wiese geplant wurden und in die Gründerzeit-Karrees optisch nicht reinpassen, bzw. mehr Tristesse brachten.

  • Das geht nicht gut. Platte ist eine absteige... Das weiß Ost, West, Nord und Süd Deutschland...



    Einmal Platte immer Platte und dann die Spirale des gesellschaftlichen abstiegs.

    Das fördert keine selbstständigen Menschen sondern nur noch mehr H4ler und noch mehr Kinderarmut... Gewalt und Kriminalität.



    Menschen brauchen Freiräume... auch beim Wohnen. Die möglichkeit mal der Frau/Freundin mal außem Weg zu gehen ohne dafür direkt das ganze Gebäude zu verlassen... so wird Häuslichegewalt provoziert.

    Es gibt bessere Wege. Klar ist in der höhe Platz... aber nicht wenn auch die Platten dann leer stehen wie in den ganzen Großstädten die über "Wohnungsmangel" klagen...

    UND nein... nicht jeder der auf den Staat angewiesen ist wird in solche absteigen ziehen! Das geht nach hinten los!

    • @panda:

      So ein Quatsch, möchte ich fast sagen. In Magdeburg und sicherlich vielen anderen Städten auch wurde Platten aufgewertet.

      Der fünfte Stock wurde abgetragen und der zweite und vierte Stock wurde der Wohnung darunter hinzugefügt. Dann wurden Blöcke abgetragen, sodass mehr Freiräume geschaffen wurden. Tolle Idee.

      Besser als dumme Beiträge die von "Absteige" reden. Die Platte abzuwerten, wertet DDR Biographien ab. Viele Menschen haben sich da wohl gefühlt. Es gab etwas was Westdeutsche oft nicht mehr kennen. Ein Kunterbundes Leben, Zusammenhalt und das oh nein, in einer miesen Diktatur. Diese abfälligen Äußerungen über die Platte nähren AFD Sympatien und die Ablehnung unser gesamtdeutschen Gesellschaft.

    • @panda:

      Ich bin in einer Platte aufgewachsen - 4 Raumwohnung mit doch viel Platz und Rückzugsmöglichkeiten, so wie in anderen Wohnungen auch. Klar, von außen macht es nicht viel her, aber die Gestaltung der Innenräume obliegt ja jedem selbst.

      Ich kann nicht bestätigen, dass mich das in meiner Entwicklung irgendwie beeinträchtigt hätte. Meine Eltern waren auch nicht arm - normale Arbeiter-Mittelschicht. Ich habe dann studiert und aufgrund der guten Ausbildung einen guten Job mit gutem Gehalt.

      Ich denke, die "Platte" hat einen zu Unrecht schlechten Ruf. Wir haben nunmal ein erhebliches Defizit im Bereich des preiswerten Wohnens. Es betrifft ja nicht nur Sozialwohnungen, sondern generell den gesamten Wohnraum.

      Das Konzept des Plattenbaus ist hervorragend geeignet, um in kurzer Zeit sehr viel Wohnraum zu schaffen. Das kann ja fassadentechnisch noch aufgehübscht werden. Also warum nicht? Ich kann wirklich nicht bestätigen, dass wir damals unglücklich waren :)

  • Komisch, dass ich serielles Bauen auch sehr oft in westdeutschen Städten finde. Auch in verdichteten Gründerzeitvierteln mit Fünfgeschossern. Zb. ein Altenheim im Franfurt.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    20 qm pro Erwachsener und 10 qm pro Kind unter 18 Jahre. Alle Quadratmeter darüber extra teuer besteuern.

    Dann ist es vorbei mit 120 qm Altbauwohnung für das Hipster-Ehepaar! Und zwei Familien können einziehen!

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Fein- Darfs noch ein Hamsterrad sein und ne Wasserflasche am Fenster dazu?

      Menschen brauchen etwas mehr als nur ein Bett und ne Küche zum Leben. Außer du willst noch eine Generation schwerdepressiver Plastikmenschen heranzüchten.

  • Ehrlich gesagt reibe ich mir etwas ungläubig die Augen, wenn ich den Artikel lese. Warum?

    1.



    Die Legislaturperiode dauert vier Jahre, also ist eine einfache Widerbelebung der Plattenbauweise vielleicht nicht der optimale Weg um die genannten Neubauziele und eine lebenswerte Stadt für alle zu erreichen, oder?

    2.



    Technisch nicht auf der Höhe der Zeit, weder was die partizipative Stadtplanung angeht, noch was die Umsetzung betrifft. Zwei Beispiele:

    – Zum Thema Nachverdichtung von Städten, Patizipation und Soziale Stadt gibt es weltweit verschiedene vielversprechende Ansätze: in Berlin z.B. stadtgesellschaftliche Initiativen, wie Stadt-Neu-Denken (in der TAZ gab es zu dieser und anderer Initiativen eine Reihe von lesenswerten Artikeln). Am Ende sollen ja keine Banlieues oder Schlafstädte stehen!

    – Technisch inovative Ansätze gibt es ebenfalls eine Reihe, wie z.B. den 3D-Druck, mit dem mittlerweile ganze Hochhäuser geplottet werden (passender Beton dazu kommt z.B. aus Deutschland). Nur eine Möglichkeit, wie individuelle Lösungen für die, im Artikel erähnten Baulücken, mit Maßgeschneiderten Lösungen, geschlossen werden könnten. Auch im innerstädtischen Holzbau gibt es bedeutende Fortschritte. In den Niederlanden werden im Modularbau Fassaden und Dächer im Altbestand energetisch saniert, ohne dabei uniform daher zu kommen. Auch



    cradle to cradle ist ein guter Ansatz des ressourcen- und CO2-schonenden bauens… .

    Also, wie passt da eine Disskusion der Plattenbauweise von vor 50 Jahren in die 2020er?

    Fazit:



    Vielleicht sollte die neue Bundesregierung besser in Dialog mit der Stadtgesellschaft treten und aktiv die Spekulation mit Bauland eindämmen, Umwandlungen von Miet in Eigentumswohnungen beenden, um das Problem nicht noch zu verschärfen, und sich aktiv mit den Ideen der Gegenwart zum Thema Städtebau auseinandersetzen. Wie wär's denn mit der Umsetzung des Volksentscheids "Deutsche Wohnen und Co. enteignen", damit wäre wenigstens ein Anfang gemacht… ; )

    • @con.si:

      Deutsche Wohnen und Co. enteignen bringt keinerlei Mehrwert. Wie der Name schon verrät handelt es sich um ein Wohnungsunternehmen = keine spekulation dort wird das Geld damit verdient Wohnungen zu Vermieten.



      Des weiteren würde das die Stadt Berlin Milliarden an entschädigungszahlungen kosten und nicht eine 1 bezahlbare Wohnung mehr bringen, da die Stadt niemals die Bestandsmieter auf die Straße setzen und dann die Mieten senken wird. Dieses Geld sollte man lieber in die Neubauoffensive stecken und neuen bezahlbaren Wohnraum schaffen.



      Ihre anderen Punkte speziell der mit dem 3 D klingen aber recht Interessant und umsetzbar.

  • Ein großteil der im Artikel beschribenen Problme kann ein moderner Holzbau seit Jahrzehnten lösen. Nur wird dies durch Lobbyarbeit der "konventionellen Bauunternehmer" gern vergessen. Besonders schade ist daher, dass der Holzbau auch hier nur mit einem Wort im letzten Satz erwähnt wird.

    Durch digitale Aufmaße können Wandelemente auf nahezu jeden Grundriss angepasst werden. Moderne Fertigungstechniken machen die Elemente ab der Losgröße 1 wirtschaftlich. Durch das geringe Gewicht der Elemente kann bestehender Wohnraum meist ohne Ertüchtigung aufgestockt werden (s. Fordsiedlung in Köln). Eine weite Anfahrt zum Arbeitsplatz entfällt somit. Außerdem wird das CO2 im Holz gebunden und damit der Atmosphäre entzogen. Die Wärmedämmung ist bei gleicher Wanddicke deutlich besser als bei gemauerten Wänden. Statisch ist ebenfalls viel möglich. In Wien steht das 80m hohe HoHo, in Skandinavien zahlrieche weitere Hochhäuser (wie diese Häuser sich allerdings bei gleichzeitiger Paarung in allen Wohnungen verhalten kann ich nicht beurteilen). Deutschland hängt da ein wenig hinterher. Es gibt aber gute Ansätze wie das Skaio in Heilbornn. Ein häufiges Argument ist der Brandschutz. Hier muss aber bedacht werden, dass es doch zunächst Sofas, Gardienen und Teppiche sind die brennen. Bis die Konstruktion eines Holzhauses feuer fängt vergeht viel Zeit (je nach Anforderung bis zu 90min) und die Feuerwehr kann den Brand unter Kontrolle bringen. Auch hier gibt es viel Lobbyismus.

    Von Vorteil auch, dass die Infrastruktur bereits gut ausgebaut ist. Eine Vielzahl von Betrieben ist in der Lage solche Elemente zu Produzieren.



    Auch das Waldsterben könnte ein Argument dagegen sein. Allerdings ist die Waldfläche in D recht stabil und es muss zwangsläufig Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet weden. Vielleicht sollte im Gegensatz nicht so viel Holz sinnlos verbrannt werden und es sollen auch weiter Häuser aus Stein gebaut werden. Die Wohnungsnot können nur alle gemeinsam bewältigen.

  • Platte ist im Osten wie im Westen grandios gescheitert.



    In Köln herrscht "Wohnungsmangel" in den bestehenden Plattenbau-Siedlungen gibt es trotzdem Leerstand.



    Anstatt immer mehr Großprojekte in immer den selben Städten zu planen, sollte der bereits vorhandene Wohnraum intelligenter genutzt werden. So stehen im Rheingraben ganze Straßenzüge leer, bei bester Anbindung Richtung Bonn und Koblenz.



    Allein aus demografischen Gründen wird die Immobilienblase innerhalb nur weniger Jahrzehnte platzen. Seit Jahrzehnten stagniert der Bevölkerungszuwachs in Deutschland. Es gibt allerdings massive Landflucht und eine Wanderung von Ost nach West.



    In den 60ern des vorigen Jahrhunderts wurde privater Wohnungsbau für Familien massiv gefördert. Hier findet gerade ein Generationswechsel von der Generation 80+ zur Generation 60+ statt. Die Generation 60+ hat sich aber längst woanders eingerichtet, also wird verkauft oder vermietet. Dieses Potential gilt es erst einmal auszuschöpfen.

    • @Birgit Bossbach:

      Die Blase wird sicher früher oder später platzen. Wir können mit dem Wohnraum aber nicht ein paar Jahrzehnte warten. Die Leute brauchen JETZT Wohnungen.

    • @Birgit Bossbach:

      In Berlin sind die Plattenbauten voll. Und ich kann bestätigen, dass es grundsätzlich eine gute Bausubstanz ist, jedenfalls nicht schlechter als 60er bis 80er Jahre-Bauten, ob Platte oder nicht, in Westdeutschland. Ich habe beides ausprobiert. (Problematisch sind ein paar Aspekte, die mit dem Materialmangel in der DDR zu tun hatten. So sind Plattenbauten häufig sehr hellhörig, u.a. weil der Estrich nicht von der Decke und den Wänden entkoppelt wurde.)

    • @Birgit Bossbach:

      Seh ich genau so.

    • @Birgit Bossbach:

      Eher Ost nach Süd

  • Bauen Bauen Bauen hieß es kurz vor der Wahl von Herr Laschet bei Anne Will...

    Es fehlen 400.000 Wohnungen ...

    Wenn die Wirtschaft wieder anläuft brauchen wir keine Steuererhöhung...

    Ich frage mich wo endet das, wie sollen da die schon niedig gesteckten Klimaziele ereicht werden....

    Ich muss mir nur mal diesen Film von 7 Minuten ansehen, da weiß ich wie Lösungen also aussehen..

    www.youtube.com/watch?v=0xIXGRA2bRk

    Ach stimmt ja eines noch Stichwort Flächenversiegelung. Das Ahrtal lässt grüßen, aber über derartig nichtigen Probleme darüber können Politiker ja nur lachen...

  • Wer ein x-beliebiges Neubauviertel mit Ein- bis Vierfamilienhäusern kennt, weiß, dass es mit Individualismus in der Bauweise nicht allzu weit her ist.

  • Leider scheitern langfristige Ideen am steten Wechsel der politisch Verantwortlichen und des Zeitgeists.

    Man könnte z.B. das Tempelhofer Feld dichtbauen, dafür aber in den Baulücken dezentrale Grünflächen schaffen.

    Denn was bringt ein zentraler Park, zu dem man eine Stunde mit dem überlasteten Nahverkehr fahren muss?

    Leider glaube ich nicht, das die Ausgleichsflächen lange Bestand haben würden.

    • @Stefan Wunder:

      Wilmersdorfund Schönberg liegen zentralmit 25min Fußweg zwischen Tempelhof, Tiergarten und Grunewald. Neukölln ist nah zum Tempelhof und treptow-Park, Britz und Königsgarten. Änlich für alle Berliner Stadtteile, max.2km Entfernugnen....

      Weil die Spandauer nicht am Tempelhof wohnen ist das kein Grund für dessen Bebauung.

    • @Stefan Wunder:

      Generell brauchen wir die innerstädtischen Baulücken dringend, um die in absehbarer Zukunft bereits lebensgefährliche Aufheizung unserer Innenstädte abzubremsen.

      Die in der Regel in einem Klima wie im heutigen Südnorwegen gewachsenen Stadtbilder in Mitteleuropa wurden nach dem 2. Weltkrieg ja nur autogerecht hergerichtet, aber nicht grundsätzlich neu konzipiert; dass sie einmal in einem Klima wie damals in Madrid oder Mailand funktionieren müssen, wollte damals niemand sehen.

  • Es gibt in Deutschland jede Menge Firmen die mit einem hohen Vorfertgungsgrad Fertigteile für allerlei Bauten produzieren . Energetische und bauphysikalische Vorgaben müssen so oder so erfüllt werden



    Also mit billig bauen ist so oder so nichts. Im übrigen wird schon seit langem in der Beton Skelett Bauweise im Wohnungs und Gewerbebau gebaut.

  • Es sollte ja nun viel Platz sein in den Plattenbausiedlungen, in denen man zuvor mangels Nachfrage Plattenbauten vor kurzem noch platt machte.

    Und wenn die neuen Platten dann wegen einer Stadtflucht ( www.faz.net/multim...14604.html?premium ) wieder obsolet werden, macht man sie halt nochmal platt.

    Den ganzen Irrsinn dann natürlich mit Photovoltaik aufm Dach, damit der klimapolitische Irrsinn nicht auffällt. :-)

  • 400.000 in 4 Jahren (Legislaturperiode), und davon nur 1/4 zu bezahlbaren Mieten hat Scholz im Wahlkampf angekündigt.

    Aber was sie gegen die weiter explodierenden Mietpreise tun will, weiß diese Regierung nicht. Auch das Volksbegehren von 59% der Berliner*innen wartet auf Antwort!

    • @Rosmarin:

      Das Problem ist der hohe Andrang in den guten Lagen. Dort wird knappheitsbasiert der Platz bzw. Bauland extrem teuer, was mit sehr hoher Miete oder Wohneigentumspreisen ab 10 000€/qm auf die Nutzer umgelegt wird.



      Es gibt eine technisch funktionierende Antwort, die aber den Betroffenen nicht gefällt: Überlegt Euch, ob Ihr anderswo siedeln könnt, begnügt Euch mit kleinerem Wohnraum pro Person, nehmt Untermieter auf! Der Staat soll andere Gebiete attraktiver machen, zahlt Umzugsprämien für Langzeitarbeitslose und Sozialrentner, verdrängt die Armen, damit die Arbeiterklasse nicht fernpendeln muss.

  • Die Rückkehr von Platte und Großwohnsiedlungen scheint mir doch eine eher wenig realistische Gruselgeschichte zu sein. Für wahrscheinlicher halte ich, dass sich in den nächsten 5-10 Jahren der 3D-Druck auf den Baustellen etablieren wird. Was spräche dagegen die Planung dann gleich selbst per App zu machen die dann für den gewünschten Grundriss auch gleich die Statikberechnung macht und ans Bauamt übermittelt. Da so ein Drucker 24/7 laufen kann, steht der Rohbau sobald die Genehmigung dann in weniger als einer Woche. Und da es an Nachfrage nicht mangelt profitiert das Verfähren, ähnlich wie die alte Platte von Skaleneffekten. Statt auf klimaschädlichen Beton, ließe sich etwa auf Lehm/Stroh-Mischungen setzen, die darüberhinaus auch noch deutlich günstiger und wiederverwendbar sind.



    www.lilligreen.de/...er-aus-3d-drucker/



    www.baunetzwissen....3d-drucker-6467155

    • @Ingo Bernable:

      "Da so ein Drucker 24/7 laufen kann, steht der Rohbau sobald die Genehmigung dann in weniger als einer Woche."

      Im Prinzip ja.



      Aber Sie kennen die deutsche Nachbarschaft? Mit einer schweren Maschine kann man froh sein, von 10-18h ohne Unterbrechung durch Mittagsruhe arbeiten zu dürfen.

      Und schaffen es die Stadtwerke, so einen Großabnehmer in einem Wohngebiet anzuschließen? Da muss sicherlich erstmal ein paar Kilometer Leitung verlegt werden.

      • @Stefan Wunder:

        Mehr als die üblichen Baustellenkräne wird so ein Ding vermutlich auch nicht verbrauchen und die lassen sich ja idR auch anschließen. Und selbst wenn dann nur acht Stunden am Tag gedruckt werden kann würde sich die Rohbauphase immer noch auf nur rund drei Wochen verkürzen was immer noch eine beachtliche Beschleunigung wäre.

  • Der Artikel trieft geradezu von Vorurteilen.



    Serielles Bauen ausschließlich auf die DDR Plattenbauweise aus dem vorigen Jahrhundert zu reduzieren, zeugt nicht gerade von Fantasie und geistiger Flexibilität.







    Serielle Bauweise heißt nicht zwangsläufig große Wohnsilos.

    • @Bürger L.:

      Die Industrie 4.0 nebst IIoT verspricht Losgröße 1 in der voll durchrationalisierten Fabrik. Also Baustelle exakt durchmessen, mit CAD ein 3D-Zeichnungssatz der Baustelle erstellen, siehe BIM (Building Infomation Modelling), der mit Materialangaben und Zeitachse zu 5D wird. Dann können i der Fabrik die Module auf den mm genau gefertigt werden.

  • Und der CO2-Ausstoß bei dem Bauen?

  • „ Heiner Müllers Statikthese indes ist nicht belegt.“

    Angeblich, aber, quasi, im miniaturwunderland, Abteilung Venedig.



    Baufällige Häuser sind anfällig für Vibrationen.

  • RS
    Ria Sauter

    Sonst gibt es von dieser Ministerin keinerlei kreative Ideen?



    Sie müsste mal für sehr lange Zeit in einer solchen Wohnung leben.



    Diese Siedlungen sind heute extreme Problemsiedlungen, jedenfalls in unsrer Stadt.



    Ist ja nicht anders zu erwarten, wenn soviele Menschen so eng zusammen wohnen müssen.

    • @Ria Sauter:

      Sie sind erst nach der Wende zu Problembezirken geworden. Vor der Wende gab es dort eine gute soziale Durchmischung, und die allermeisten Bewohner waren zu beschäftigt für destruktiven Blödsinn, speziell hatten Arbeit, waren in der Schule, nahmen an einem FDJ-Programm teil usw. Da klappte das Zusammenleben auf engem Raum.

      • RS
        Ria Sauter
        @Bussard:

        In der DDR vielleicht.



        Hier im Westen funktioniert das gar nicht.

        • @Ria Sauter:

          Stimmt wohl, aber die Gründe dafür habe ich ja genannt: Gesunde soziale Durchmischung, Arbeit bzw. sinnvolle Beschäftigung, soziale Teilhabe. Dann klappt sowas. In unserer sozial segregierten, individualisierten und entsolidarisierten Gesellschaft funktioniert das natürlich nicht so gut.

          Also, was schlagen Sie als Alternative vor? Einfamilienhäuser für alle?

  • Wozu all die Klischees über Platten? Wer einmal in Plattenbauvierteln gelebt hat, weiß: keine Wohnung gleicht der anderen. Jede:r richtet sich eine Wohnung vom gleichen Schnitt anders ein. Auch: Kultur, Einkaufs- und Sportmöglichkeiten gibt es gleich um die Ecke. Und die Menschen sind nicht alle ungebildet und arm. Ich glaube, wir kommen nicht weiter, wenn wir Plattenbauviertel und ihre Bewohner:innen mit Klischees platt (sic!) abwerten. Sinnvoller wäre es, bestehende Viertel aufzuwerten und sich einmal ernsthaft mit ihren Bewohner:innen auseinanderzusetzen. Und zwar ohne sie zu DEN Andern zu machen und als Spezie Plattenbauossi zu ossiorientalisieren. Dann würde es auch nicht für einen Schock sorgen, wenn die Ministerin diese gute Idee für sozialen Wohnungsbau vorbringt, die natürlich, da hat die Autorin recht, guter Stadtplanung bedarf. Übrigens: wer einmal ohne Klischeeaugenbinde durch eine Plattenbausiedlung läuft, wird sehr viel Schönes, Ästhetisches finden.

  • "Nach Bohnerwachs auf ausgetretenem Linoleum in den Etagenfluren."



    Wann und wo wurde denn in Plattenbauten das teure Linoleum verlegt? In Plattenbauten war das spätestens ab dem 1960er Jahren PVC, auch in der DDR. Und da man PVC nicht mit Bohnerwachs pflegt, roch es in Plattenbauten auch nicht danach.

    • @gumbo:

      Ja wie? Schmollie wollte doch nur mit Kenne ihr feministisches Lieblingsthema thematisieren:



      Der unterdrückende Bohnerbesen!

      unterm—— servíce



      “ Der Bohnerbesen, Bohner, Bohnerblocker, Bohnerkeule, regional auch Blocker, Blocher oder Blogger (sächsisch: Bloggerkeule) genannt, ist ein Arbeitsgerät zur Bodenpflege. Bis in die frühen 1970er Jahre war das Haushaltsgerät beinahe in jedem deutschen Haushalt vorhanden. Es besteht aus einem gusseisernen Block, ca. 15 × 20 × 5 cm, ca. 5–10 kg schwer, mit einem Bürstenbelag an der Unterseite, der über ein Kugelgelenk an der Oberseite mit einem Arbeitsstiel, z. B. Besenstiel, gelenkig verbunden ist. Die Seiten des Gussblocks sind zur Schonung der Möbel mit Filz beklebt. Am Ende des Stiels ist häufig ein Ring oder eine Schlaufe angebracht, damit das Gerät bei Nichtgebrauch aufgehängt werden kann – wird es nämlich einfach abgestellt, drückt das hohe Eigengewicht die Borsten an der Unterseite mit der Zeit flach. Es gab allerdings auch spezielle Ständer, in die das nicht benutzte Gerät eingehängt werden konnte.



      Mit dem Bohnerbesen wird gebohnert, wozu Bohnerwachs verwendet wird. Das heißt, mittels Hin- und Herbewegen des schweren Arbeitsgeräts werden Holz- und Linoleumböden, gegebenenfalls auch Stragula-Böden, auf Hochglanz poliert. Oft dürfen kleine Kinder auf dem Gerät „mitfahren“, denn das zusätzliche Gewicht des Kindes verbessert das (Hoch-)Glanzergebnis. Es ist bei großen Flächen eine schweißtreibende Angelegenheit und muss in regelmäßigen Abständen, abhängig von der Begehung des Bodens, meist wöchentlich wiederholt werden.“

      kurz - Na bitte. Wie frauenfeindlich ist das denn. Vor allem - wenn die Pänz wg „Straßenlage“ drauf mitfahren wollen!



      Stichwort “…ausgetretenes Linoleum!“



      Gern&Dannichfür



      de.wikipedia.org/wiki/Bohnerbesen

      So geht das © Kurt Vonnegut