Pläne der Bundesregierung: Coronatests sollen bald Geld kosten
Sobald alle Erwachsenen sich hätten impfen lassen können, sollen Coronatests kostenpflichtig werden. Ende September oder Anfang Oktober könnte es soweit sein.
BERLIN dpa | Die Bundesregierung plant ein Ende der kostenlosen Coronatests. „Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat schon vor Wochen gesagt, dass er es für denkbar hält, die Tests zu einem späteren Zeitpunkt für Ungeimpfte nicht mehr kostenlos anzubieten. Der genaue Zeitpunkt ist noch festzulegen“, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage mit. Wie aus Regierungskreisen verlautete, gibt es dazu allerdings noch keine Einigung.
Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung habe sich grundsätzlich darauf geeinigt, dass die Tests kostenpflichtig werden, sobald sich alle Deutschen zweimal impfen lassen konnten – also Ende September oder Anfang Oktober.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Corona-Tests sollten kostenpflichtig werden, wenn alle sich hätten impfen lassen können – also in wenigen Wochen.“ Ausnahmen müssten natürlich für die gelten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können sowie für Kinder und Jugendliche.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther forderte den Bund auf, Corona-Tests so schnell wie möglich kostenpflichtig zu machen. „Die Bundesregierung sollte schon in der kommenden Woche ein konkretes Datum für die Umstellung auf die Kostenpflichtigkeit der Corona-Tests festlegen“, sagte der CDU-Politiker der „Welt“. Dieses Datum könnte der 20. September sein. „Bis dahin hätte jeder bisher Ungeimpfte noch die Chance, sich vollständig impfen zu lassen.“
Leser*innenkommentare
Nina Janovich
Geimpfte wie Ungeimpfte sollten weiter niedrigschwellig sprich kostenlos jederzeit Zugang zu Tests haben. Ob freiwillig vor Familienfeiern oder in Familien mit ungeimpften Kindern oder wegen der Testpflicht in einigen Bereichen auch für Geimpfte spielt keine Rolle. Jede durch Tests entdeckte Infektion schützt individuell das Umfeld und hilft die Pandemie zu verlangsamen. Es ist längst bekannt, dass auch voll Geimpfte Überträger:innen sein können bei der dominierenden Delta Variante und noch mehr bei der Gamma Variante. Da erwarte ich gerade vom Gesundheitsminister das gut funktionierende Testsystem zu erhalten und auch Geimpften weiter zu empfehlen.
mowgli
Autoritäre Dummköpfe! Glauben die ernsthaft, sie könnten Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, bestrafen, indem sie ihnen kostenlose Tests verweigern?
Was soll das sein? Die Rache dafür, dass die Impfpflicht doch nicht kommen soll? Was glauben die „Verantwortlichen“ eigentlich, wozu Tests gut sind und wen sie schützen? Die, die sich testen lassen? Und gehen diese Leite wirklich davon aus, dass sie schon ihren Willen kriegen werden, wenn der Friseur- oder der Kinobesuch zwei Euro mehr kosten? Was glauben die, wen sie regieren? Kinder, die aufs Taschengeld ihrer Eltern angewiesen sind?
Übrigens frage ich mich ernsthaft, ob sich das ansonsten immer ganz vorn mittönender RKI nicht wenigstens ganz heimlich fragt, wie es ab Ende September an seine statistischen Daten kommen soll, wenn sich die Zahl der Tests annähernd halbiert, weil Ungeimpfte sich nicht zwingen lassen wollen zum Geldausgeben? Wieso lässt denn das RKI nichts von sich hören in Reaktion auf diese Schnapsidee?
Ich bin zwar kein Virologe, aber ich wäre froh um jeden Ungeimpften, der sich wenigstens testen lässt. Weil: Meine Eltern sind zwar beide doppelt geimpft, aber anstecken können sie sich ja trotzdem. Und in ihrem Alter und mit ihren Vorerkrankungen könnte das ziemlich böse ausgehen.
Unsere Super-Politiker aus der Familie Gnadenlos gehen das Risiko offenbar ganz bewusst ein. Ihr Umfeld wird ja sicher strengstens überwacht. Das meiner Eltern leider nicht. Sie müssen vielleicht ausbaden, was andere einrühren aus gekränktem Stolz und Größenwahn. Sieht es so aus, wenn einer Schaden abwendet vom deutschen Volk? Weniger (positive) Tests und mehr frei laufende Mutationshelfer - ist es das, was diese Herren Führungskräfte wollen?
Gast3456
Ich muss auch als vollständig Geimpfte einen negativen Test beim Besuch meines Vaters im Betreuten Wohnen vorweisen. Wenn das in allen derartigen Einrichtungen so ist, dürfte das ganz schön viele Leute betreffen. Ich hab auch noch nichts darüber gelesen (hatte aber nicht viel Zeit zum Suchen) ob es eher um zwei oder zwanzig Euro pro Test geht und ob es Ausnahmen für "Sozial Schwache" Menschen gibt, das wäre eigentlich die wichtigste Information.
margarete2052
ich bin sehr dafür. Warum soll denn die Allgemeinheit die Kosten übernehmen, die von Impfphobikern verursacht werden. Schließlich kann man sich auf Allgemeinkosten impfen lassen. Was auch sehr viel mehr Sinn macht, als die Momentaufnahme eines PCR- oder eines eher unsicheren Schnelltests. Im übrigen bin ich auch noch dafür, dass vollständig Geimpfte/Genesene ihre Freiheiten zurück bekommen. Auch hier dürfen nicht diejenigen die sich solidarisch verhalten für diejenigen bestraft werden, die das nicht sind. Wer aus der solidarischen Gemeinschaft ausschert, der muss auch die Konsequenzen tragen!
Martin_25
@margarete2052 Weil in D für die Ausübung der Grundrechte immer noch Tests über einschränkungen entscheiden. Das macht gar keinen Sinn, under den gegebenen Umständen, dass selbst 2 mal geimpfte krank werden können, und auch bei Symptomlosen noch eine wenn auch geringe Ansteckungsgefahr besteht.
Die Einzieg Lösung wäre, die Einschränkungen komplett aufzuheben, da es ja dank Impfung keine schweren Fälle mehr gibt.
Nansen
Hmm. Auch wenn man geimpft ist, muss man in einigen Fällen - zum Beispiel als Besucher in der Geriatrie - ein negatives Testergebnis vorweisen. Ist ja auch logisch.
Sollen die (geimpften) Leute dann wirklich dafür zahlen müssen?
Nur weil die Politik lieber auf Druck statt Anreiz setzen will?