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Abkommen mit IsraelKeine Hürde für Frieden

Kommentar von Susanne Knaul

Die Emirate und Bahrain wollen eine Botschaft in Tel Aviv eröffnen. Der Nahe Osten unternimmt damit kleine Schritte in die richtige Richtung.

Ein bisschen Frieden in Nahost? Foto: Ariel Schalit/ap/dpa

I nnerhalb von kaum vier Wochen verdoppelt Israel die Zahl der Staaten, mit denen es ein Friedensabkommen verbindet, von bislang zwei auf vier. Mitte August kam die Nachricht von der Annäherung an die Vereinigten Arabischen Emirate, und wenig später wehten die weißen Fahnen auch über dem Königreich Bahrain. Weitere Abkommen sollen folgen, verspricht US-Präsident Donald Trump, der sich zu Recht als Vermittler inszeniert, seinem Freund Benjamin Netanjahu. Ein schöner Grund, die Gläser klirren zu lassen.

In Israel wirft das Spektakel vor dem Weißen Haus jedoch so recht niemanden vom Hocker. Die Stimmung im heimischen Lockdown ist Welten entfernt von der einstigen Euphorie, die herrschte, als der ägyptische Präsident Anwar al-Sadat 1977 nach Jerusalem kam und auch als 20 Jahre später erst der Chef der PLO (Palästinensische Befreiungsbewegung), Jassir Arafat, und schließlich König Hussein von Jordanien dem damaligen israelischen Ministerpräsidenten Itzhak Rabin die Hand reichten.

Doch weder mit den Emiraten noch mit Bahrain, die beide rund 2.000 Kilometer von Israel entfernt liegen, gab es je Krieg. Was nützt dem David-­Normal-Israeli schon ein Abkommen mit Bahrain, außer vielleicht der günstigeren Flugverbindung auf dem Weg nach Indien? Und Shopping in Dubai wird sich bei der aktuellen Wirtschaftsmisere allenfalls die Haute­volee der IT-Branche leisten können.

Die großen Probleme des Judenstaats löst die neue Annäherung schon gar nicht, weder die Besatzung in den Palästinensergebieten, noch die Raketen aus dem Gazastreifen, die Aufrüstung der Hisbollah im Libanon, die iranischen Revolutionsgarden in Syrien und schließlich Iran. Wobei sich der Erzfeind letzthin auch als ganz nützlich erweist. Schließlich wäre es ohne die drohende Atommacht der Ajatollahs wohl kaum zu der wunderbaren Freundschaft zwischen Jerusalem und den zwei kleinen Golfstaaten gekommen.

Die Geister scheiden sich darüber, ob die neuen Abkommen die Perspektiven für einen gesamtnahöstlichen Frieden verbessern oder nicht. SkeptikerInnen sagen, dass Netanjahu nun noch weniger zu Kompromissen in der Palästinenserfrage bereit sein werde. SkeptikerInnen sagen auch, dass die Chancen durch den Alleingang Bahrains und der Emirate schwinden, weil eine Normalisierung der Beziehungen zur arabischen Welt der Preis für die Beendigung der Besatzung in den besetzten Palästinensergebieten sein sollte. Die aber dauert bekanntermaßen unverändert an.

Nicht die Annäherung an die Emirate und Bahrain lässt die Gründung Palästinas zur Illusion werden, sondern Terror und die Siedlungspolitik

Entsprechend zornig reagieren die PalästinenserInnen. Man mag es ihnen nicht verübeln.

Machtlos müssen sie zusehen, wie sich die, die sie als ihre Verbündeten ansahen, in die Arme der Besatzungsmacht werfen. Die Rechnung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, die Eigenstaatlichkeit früher oder später per Mobilmachung der internationalen Bühne zu erzwingen, ging definitiv nicht auf. Deshalb ist es ganz richtig, wenn Bettina Marx von der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah den PalästinenserInnen rät, so langsam Bilanz zu ziehen.

Letztendlich geht es bei den beiden Abkommen um bilaterale Beziehungen Israels, und die gehen die PalästinenserInnen genauso wenig an, wie Israel umgekehrt keinen Einfluss haben sollte, wenn Frankreich oder Schweden den Staat Palästina anerkennen. Jassir Arafat machte schon vor 40 Jahren das wütende Rumpelstilzchen, als Anwar al-Sadat als erster Staatschef Frieden mit Israel zustimmte, und der Handschlag des Königs gefiel ihm genauso wenig.

Na und? Dass die PalästinenserInnen bis heute keinen Staat haben, liegt weder an Ägypten noch an Jordanien, sondern am Terror, etwa durch die Hamas, und an Israels Siedlungspolitik.

Wenn Israel und die PLO an den Verhandlungstisch zurückkehren, werden künftig auch die Emirate und Bahrain ein Wörtchen mitzureden haben. Die neuen Abkommen sind eine gute Nachricht – auch für die PalästinenserInnen.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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77 Kommentare

 / 
  • Dass Susanne Knaul die neuen Abkommen mit Bahrain und den VAE als eine gute Nachricht auch für die PalästinenserInnen betrachtet, wundert mich überhaupt nicht. Da ich im April 2017 als Teilnehmer einer TAZ-Reise nach Palästina ihre Einschätzung des Palästina-Konflikts bei einem Zusammentreffen in Ost-Jerusalem mitbekommen habe. Sie sprach davon, dass sie grosse Erwartungen an die Nahost-Initiative von Präsident Trump knüpft, weil dieser auch arabische Länder wie Ägypten und Saudi-Arabien einbeziehen wolle. Diese Länder könnten im Verlauf der Verhandlungen weit mehr Druck auf die PalästinenserInnen ausüben als die USA es alleine könnten. Wie die Lösung der Palästina-Frage auszusehen hätte, wurde nicht gesagt. Klar ausgesprochen wurde nur, Trump im Verbund mit arabischen Autokraten bringt wieder Bewegung in die Sache und macht Druck in die richtige Richtung. Von notwendigen Druck auf Israel war nicht die Rede. Ich war fassungslos und sprachlos.

  • "Na und? Dass die PalästinenserInnen bis heute keinen Staat haben, liegt weder an Ägypten noch an Jordanien, sondern am Terror, etwa durch die Hamas, und an Israels Siedlungspolitik."

    Terroristen lassen sch kaum steuern.

    Israel aber hat als einziger demokratischer und von Werten geleiteter Staat die Möglichkeit und Pflicht eine andere Siedlungspolitik zu betreiben.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Affe&Affe:

      wird nicht andauernd darüber gejammert, dass "israelkritik" eh schon "verboten" wär? jetzt doch nicht? und um auf ihre frage zu antworten, nein, sollte man nicht, aber es wär in zukunft prima sich einfach an fakten zu orientieren, nicht an "gefühlten realitäten"

  • 0G
    03030 (Profil gelöscht)

    apartheidstaat, judenstaat, 2-staaten,



    whatevs, das sind doch alles nur soziale konstrukte

  • "wobei jeweils einer eigentlich schon die unsägliche apartheidsverharmlosung widerlegt"

    nö.

    In über 70 Jahren Geschichte sind das auch nicht sonderlich viel. Und sehr viel mehr als Sie aufzählen sind es auch nicht. Und wieviele arabische Minister hat die aktuelle Regierung? Obwohl mit über 30 Ministerposten doch wirklich fast jeder einen Ministerposten abbekommen hat? Antwort: 0. 2-3 drusische Generäle, 3 arabische/ drusische Minister in 72 Jahren, sind im wesentlichen, reden wir nicht drum herum: gar nichts. wenn man bedenkt, dass Nichtjuden 20% der Bevölkerung ausmachen (die Bevölkerung der WB und Gaza noch gar nicht mitgerechnet). Das ist ziemlich genau der Anteil der Ostdeutschen zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung. Stellen sie sich vor Ostdeutsche hätten in 30 Jahren an Ministerposten nur jeweils einmal das Ressort für Kommunikation und einmal für Bildung erhalten. Würde man auf diesen 2 oder 3 Fällen zumal in "weichen" Ressorts immer wieder herumreiten um eine strukturelle Diskriminierung der Ostdeutschen wegzudiskutieren, würde man sich ziemlich unglaubwürdig machen. Diese extrem wenigen Fälle in Israel sind mehr als nur ein Feigenblatt, es ist ein ganzer Feigenbaum.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @ingrid werner:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Danke, die Moderation

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @90564 (Profil gelöscht):

        sie wollen also ihre apartheids-falschbehauptung nicht widerrufen? keine überraschung

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    ein "apartheidsystem", in dem es "nicht-jüdische" generäle, minister!nnen usw gibt, wer solch einen quatsch verbreitet, verharmlost dass rassistische süd-afrikanische apartheidsystem

    • @90564 (Profil gelöscht):

      so? wer denn und wieviel?

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @ingrid werner:

        ab wievielen widerrufen sie ihre apartheidslüge?



        wobei jeweils einer eigentlich schon die unsägliche apartheidsverharmlosung widerlegt



        imad fares



        ayoob kara



        yusef mishleb



        raleb majadele

        wieviele "nicht-weisse" richter waren eigentlich am obersten südafrikanischen gericht während der apartheidszeit?



        salim joubran

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @90564 (Profil gelöscht):

      @Martha

  • Genau dann als Fr. Knaul meinte es sei quasi hilfreich, wenn Bahrain und die VAE mitzureden hätten hört der Artikel auf. In welcher Weise das eine gute Nachricht sein soll ür die PalästinenserInnen, hätte mich wirklich interessiert, denn es macht keinen Sinn. Sie haben ein Druckmittel aus der Hand gegeben, denn die arabische Friedensinitiative von 2002 bestand auf der Einhaltung des internationalen Rechts, also auf den Rückzug Israels auf die Grenzen von 1967. Was diese beiden Länder also bei zukünftigen Verhandlungen durchsetzen könnten in diesem Sinn ist nicht zu erkennen. Ich würde sagen, es ist ihnen auch egal. Was zählt sind Business-Deals und die Sicherung der eigenen Regime.

    Zum Thema Apartheid-Politik hier noch ein Link zu einem interessanten Artikel:

    Israel’s anti-BDS tactics mirror White South Africa’s defence of apartheid

    www.middleeastmoni...ence-of-apartheid/

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Martha:

      genau so funktioniert propaganda, dass antisemitische framing israel kontrafaktisch einen "apartheidstaat" zu nennen wird einfach verdeckt, indem man sich auf die bekämpfung dieses vorwurfes bezieht, die falschbehauptung ist dann nicht einmal mehr thema

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Garnichts wird verdeckt. Die Zweistaatenlösung ist zu Tode gesiedelt worden und Israel hat ein Apartheidsystem errichtet.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Martha:

          sie verharmlosen das rassistische südafrikanische apartheidsregime, in israel gibt es "nicht-jüdische" generäle, minister, oberste richter, konzernchefs etc,

          Kommentar gekürzt, bitte keine Pauschalisierungen und Unterstellungen.

          Danke, die Moderation

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @90564 (Profil gelöscht):

            wow, naja gut, über die motivation das rassistische apartheidsregime zu verharmlosen kann sich ja jeder und jede mal so ihre eigenen gedanken machen

            • @90564 (Profil gelöscht):

              Israelkritiker wollen afrikanische Apartheid nicht verharmlosen, sondern Israel als ebenfalls eine diffamieren.

            • @90564 (Profil gelöscht):

              Worin besteht denn die Verharmlosung wenn man die Regime vergleicht?

              • 9G
                90564 (Profil gelöscht)
                @Martha:

                oder um mal ein, hoffentlich absolut eindeutig und verständliches beispiel zu bringen



                "die berliner kampagne deutsche-wohnen-enteignen will wohnungskonzerne enteignen, so ähnlich, wie die nazis jüd!nnen enteignet hat"



                hier werden einerseits die nazis verharmlost und andererseits, durch den "vergleich", die kampagne dw-enteignen mit den nazis gleichgesetzt, nicht viel anders funktioniert der "vergleich" israels mit dem rassistischen apartheid-regime

              • 9G
                90564 (Profil gelöscht)
                @Martha:

                sie vergleichen nicht, sie setzen gleich, ein wichtiger unterschied, würden sie vergleichen, würden ihnen die relevanten unterschiede auffallen

  • Ehrlich gesagt habe ich die Logik in diesem Kommentar nicht verstanden. Die Autorin schreibt doch selber, dass "Netanjahu nun noch weniger zu Kompromissen in der Palästinenserfrage bereit sein" wird und dass "die Rechnung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, die Eigenstaatlichkeit früher oder später per Mobilmachung der internationalen Bühne zu erzwingen definitiv nicht aufging". Warum soll das dann eine gute Nachricht "auch für die Palästinenser" sein?



    Auch die Gleichsetzung der unter den Bedingungen von Besatzung, Entrechtung, und Abriegelung entstehenden Gewalt der Palästinenser mit der Gewalt einer brutalen Besatzungsmacht und ihrer Siedlungspolitik zeugt nicht gerade von Objektivität.

    Tatsächlich erfolgt diese Annäherung der Golfstaaten vor dem Hintergrund des "Friedensplans" von Trump, Kushner und Netanjahu, der sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Homeland-Politik in der Endphase der Apartheit in Südafrika hat. Auch die "einzige Demokratie Afrikas" versuchte, bei Aufgabe von möglichst wenig Fläche und Ressourcen leicht abriegelbare Enklaven als Aufbewahrungsort für die ungeliebte schwarze Bevölkerungsmehrheit zu schaffen, für die man dann nicht mehr verantwortlich sein wollte. Auch hier wurde von Befürwortern der Apartheit der "Terrorismus des ANC" als das eigentliche Friedenshindernis bezeichnet, und selbstverständlich durfte man diesen Terrorosten kein Zugeständnisse machen.

    Dabei wird diese Argumentation für den Nahen Osten schon durch einem einfachen Blick auf das eigentliche Staatsgebiet Israels widerlegt. 20 % der Israelis sind als Staatsangehörige zweiter Klasse Palästinenser, und von denen geht bekanntlich, trotz Diskriminierung, keine gegen den Staat gerichtete Gewalt aus. Dort, wo man den Palästinensern Lebensperspektiven lässt, die über das ewige Eingesperrtsein in schrumpfenden Enklaven hinausgehen, verschwindet auch die palästinensische Gewalt.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Lenning Köstler:

      die antisemitische gewalt begann lange vor "der besatzung", sie ist deren ursache, ihr kompletter kommentar ist durchgängig falsch und der ANC hat niemals "weisse" massenhaft ermordet, nur weil diese "weiss" gewesen wären, sie leugnen den mörderischen antisemitismus der hamas, von PIJ, pflp und den märtyrerbrigaden, über ihre motivation diesen antisemitismus komplett zu leugnen, kann man nur spekulieren

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Der Unterschied zwischen Hamas und ANC ist natürlich enorm.

        Aber wäre es keine Apartheid mehr, wenn sich der ANC mit terroristischen Mitteln gegen die Apartheid zu wehr gesetzt hätte? Sicher nicht.

        Apartheid definiert sich nicht dadurch wie Apartheid bekämpft wird.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          steht da auch nicht

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Es geht nicht darum dass sich Aparthheid-Regime zu 100% gleichen müssen um so genannt werden zu können.

        • @Martha:

          eine Apartheid ohne entsprechende Apartheidscharakteristika?

          • @h3h3y0:

            Wer hat das behauptet, dass es keine Apartheidcharakteristika zu geben braucht?

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Martha:

          sie vergleichen nicht äpfel mit birnen, sie setzen äpfel mit kohlrüben gleich.

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Apartheidäpfel mit Apartheidkohlrüben?



            Ist beides Apartheid.

      • @90564 (Profil gelöscht):

        @werwilldaswissen



        Wow, drei mal "Antisemitismus" in sechs Zeilen. Wer so kraftvoll die Keule schwingt kann sich sachliches Argumentieren natürlich sparen!



        Nein, im Ernst: Der Antisemitismus, der seinen trauriggen Höhepunkt im deutschen Jahrhundertverbrechen der Shoah hatte, war ein jahrhundertaltes europäisches Phänomen, keines der islamischen Welt. Nur werden die Konsequenzen dieses Verbrechens seit 70 Jahren nicht von uns Deutschen sondern von den Palästinensern getragen. Ich finde es da mehr als unpassend, durch penetrantes Wiederholen des Begriffs "Antisemitismus" im Zusammenhang mit den Palästinensern deutsche Schuld auf die Palästinenser projizieren zu wollen.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Lenning Köstler:

          ja, wenn man natürlich ausblendet, dass der mufti von jerusalem, der "vater der palästinensischen nationalbewegung" (damals noch "panarabisch") ein begeisterter antisemit und verbündeter der nazis war, dann hat man natürlich ein problem mit der "antisemitismus-keule", auf die historisch-chronologische reihenfolge, angriffskriege gegen israel, antisemitischer terror und erst DANN besatzung, kann man dann natürlich generös verzichten.



          und verzeihen sie bitte, dass ich es gewaht habe, die hamas als "antisemitisch" zu bezeichnen, eigentlich ist das nur ne menschenrechtsgruppe, das judenmorden ist halt aus europäischer sicht etwas störend.

          ps die "palästinenser!nnen" hätten seit über 70jahren ihren unabhängigen staat haben können, sie haben es abgelehnt! geschichtsbuch hilft ;)

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Was unsere Israel-Kritiker so garstig stimmt, ist wohl der Umstand, dass dieser Konflikt durch die neuen Entwicklungen eine immer mehr abnehmende Bedeutung hat.

            Da können sie zetern und "Apartheid" schreien und damit die Opfer der wirklichen Apartheid verhöhnen, es nutzt nichts.

            So wie es aussieht, werden die Palästinenser, unterdrückt und gequält von ihren Anführern, in einer Art Schwebezustand gehalten.

            Der sich auch nicht durch noch soviel Terror und noch soviel antisemitischer BDS-Arbeit aufheben lässt.

            Wünschenswert wäre eine andere Führung, die sowohl dem Terror, als auch BDS einen Tritt versetzen könnte und sich an den Verhandlungstisch begeben würde.

            Aber danach sieht es nicht aus.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Jim Hawkins:

              auf mich macht es ja eh schon seit jahren den starken eindruck, dass der sog "palästina-solidarität" in keiner weise um das real existierende elend der "palästinensischen" bevölkerung in den arabischen flüchtlingslagern, gaza und der westbank geht, sondern eher um den nachschub an kanonenfutter, für ihre kriege gegen den "jüdischen" staat. nie ein wort zu den menschenrechtsverletzungen der hamas an der "pal." zivilbevölkerung, kein wort zu der hungerblockade von yarmouk durch assads truppen, keine empörung über die politischen gefangenen in abbas gefängnissen und vom "schwarzen september" dürften die meisten allerhöchstens im kontext von münchen gehört haben

              • @90564 (Profil gelöscht):

                Von Ihnen hört man kein einziges Wort über die mörderischen Attacken der radikalen Siedler und die Willkür der israelischen Armee im Westjordanland, über Häusersprengungen etc. Im Übrigen ist es recht großspurig zu behaupten, dass es der Palästina-Solidarität "in keiner Weise um das real existierend Elend der von Ihnen in Anführungszeichen gesetzten palästinensischen Bevölkerung geht. Woher wollen Sie das denn wissen?

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Martha:

                  dann lesen sie meine kommentare nicht aufmerksam genug und ich weiss es daher, weil die "palästina-solidarität" sich zu dem lend der "aplästinensischen" zivilbevölkerung in keinster weise äussert, wenn dafür nicht der "jüdische" staat verantwortlich gemacht werden kann, siehe kommentar darüber

              • @90564 (Profil gelöscht):

                So ist das wohl.

                Der Antizionismus ist eben mas o menos die geopolitische Entsprechung des Antisemitismus.

                Und der ist ein sich geschlossenes Wahngebilde zur Erklärung der Welt, für Leute die das Nachdenken vermeiden und sich stattdessen lieber ihren Affekten überlassen.

                Aber, wem sage ich das.

                • @Jim Hawkins:

                  Wenn einem die Argumente ausgehen, muss die ganz grosse Keule her "Wahngebilde", Leute die das Nachdenken vermeiden" ...



                  nicht nur Sie denken nach und informieren sich.

                • 9G
                  90564 (Profil gelöscht)
                  @Jim Hawkins:

                  so wie der antisemit statt DEM KAPITAL, den kapitalisten, in der offenen form dann rothschild/soros/etc, "kritisiert, "kritisiert" der antizionist statt DEM STAAT, den staat israel, ideologie statt gesellschaftskritik

                  • @90564 (Profil gelöscht):

                    Oder, um mit Moishe Postone zu sprechen, er identifiziert die abstrakte Sphäre des Kapitals mit dem Juden, personalisiert sie dadurch und hat einen Feind, den er bekämpfen kann.

                    Und der, weil dieser so mächtig ist und Kapitalismus, wie Kommunismus beherrscht, nur besiegt werden kann, indem man ihn vernichtet.

                    Jeder Antisemitismus endet zwangsläufig bei der eliminatorischen Variante.

                    Tragischerweise interessiert das außer uns beiden hier keinen.

                    Für die meisten kommt der Antisemitismus nur in Form einer Keule daher.

                    • 9G
                      90564 (Profil gelöscht)
                      @Jim Hawkins:

                      man stelle sich eine linke vor, welche sich mit dieser "abwehr-keule" gegen jegliche kritik an rassismus und sexismus immunisiert