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Idlib-Offensive in SyrienKatastrophe mit Ansage

In Syrien entfaltet sich genau das, wovor seit Jahren gewarnt wird. Eigentlich läuft alles nach Plan. Doch der Plan ist ein Desaster.

Kennen bislang nur Krieg im Leben: Kinder in Idlib auf der Flucht nach Norden Foto: ap

Berlin taz | Die Spielregeln sind simpel: Immer wenn eine Explosion zu hören ist, wenn eine Bombe in der Nachbarschaft einschlägt, muss gelacht werden. „Da kommt ein Flugzeug“, sagt der Papa, „oder ist es Granatfeuer?“ Das Mädchen horcht: „Wenn es kommt, lass uns lachen“... „es kommt!“ Eine krachende Explosion. Mit Schwung wirft das Mädchen den Kopf in den Nacken und lacht, die ansteckende Lache einer Dreijährigen.

Das Video aus der syrischen Provinz Idlib geht dieser Tage in sozialen Netzwerken viral. Abdullah al-Mohammed, der syrische Vater, hat es selbst aufgenommen. Das Lachspiel habe er sich ausgedacht, um seiner Tochter die Angst zu nehmen, erklärt er später, als ihn Journalisten in Idlib aufsuchen – um den Krieg für seine Tochter in ein Spiel zu verwandeln.

Wäre der Krieg in Syrien tatsächlich ein Spiel, so ginge die Partie jetzt in ihre letzte Runde. Der Sieger hätte seinen Gegner so weit in die Ecke gedrängt, dass er jetzt nur noch zuschlagen müsste, die gegnerischen Spielfiguren vom Brett kicken und seine Überlegenheit genüsslich auskosten könnte. Doch der Konflikt, der bald in sein zehntes Jahr geht, ist kein Spiel. Baschar al-Assad ist ein Kriegsherr, der sich noch immer Präsident nennen darf – 400.000 Toten zum Trotz und ungeachtet der Tatsache, dass fünf Millionen Menschen ins Ausland fliehen mussten und weitere sechs Millionen innerhalb Syriens vertrieben wurden.

Seine verbliebenen Gegner hat Assad in die Ecke gedrängt. Über Jahre hat er, sobald seine Truppen ein von Aufständischen gehaltenes Gebiet zurückerobert hatten, Kämpfer jeglicher Couleur samt ihren Familien per Reisebus in den fernen Nordwesten des Landes geschafft. In Idlib hat er sie zusammengepfercht, sie auf einem Gebiet nur halb so groß wie Schleswig-Holstein konzentriert. Hatte die Region vor dem Krieg rund eineinhalb Millionen EinwohnerInnen, lebten zwischenzeitlich rund drei Millionen allein in den von Rebellen kontrollierten Gegenden Idlibs.

Erdoğan droht mit neuer Syrien-Offensive

Trotzdem kann der 54-Jährige jetzt nicht einfach abräumen, den Gegner für geschlagen und den Krieg glaubhaft für beendet erklären. Zwar zweifelt niemand an seinem immer wieder erklärten Willen, ganz Syrien zurück unter die Kontrolle von Damaskus zu bringen. Mit den Iranern und vor allem den Russen, die seit Herbst 2015 mit eigenen Truppen und ihrer schlagkräftigen Luftwaffe direkt in den Konflikt eingreifen, hat er auch die nötige Unterstützung.

Aber auf seinem Feldzug in Idlib, der nun letzten Anti-Assad-Hochburg Syriens, stellt sich ein anderer Player den Regimetruppen immer entschiedener entgegen: die Türkei, die mit Idlib eine Grenze teilt. Dies seien „die letzten Tage“ für das syrische Regime, um seine Aggression zu stoppen, erklärte Recep Tayyip Erdoğan am vergangenen Mittwoch gewohnt großspurig.

Damit bekräftigte der türkische Präsident ein Ultimatum, das er schon Anfang Februar ausgesprochen hatte: Sollten sich die syrischen Truppen bis Monatsende nicht zurückziehen auf die Grenzen vor Beginn des jüngsten Vormarschs im April 2019, würde er – erneut – mit einer großangelegten Militäroffensive in Syrien intervenieren. „Die Idlib-Operation ist eine Frage des Augenblicks“, drohte Erdoğan. Die Türkei werde Idlib nicht der syrischen Regierung und ihren Unterstützern überlassen.

Tatsächlich hat die türkische Regierung in den letzten Wochen massenweise Kriegsgerät nach Idlib schaffen lassen. Damit stehen sich die türkische und syrische Armee nun direkt und schwer bewaffnet gegenüber. Am Donnerstag erst wurden wieder zwei türkische Soldaten getötet, nachdem die Situation schon Anfang des Monats eskaliert war. Mit dem jüngsten Vorfall starben diesen Monat 15 türkische Soldaten im Nachbarland. Ankara reagierte mit Vergeltungsschlägen. Glaubt man dem Verteidigungsministerium wurden allein am Donnerstag mehr als 50 syrische Soldaten getötet.

Die Heilsregierung, gilt als politischer Arm der Dschihadisten

Aber die Türkei hat auch reichlich Verbündete in Idlib. Seit Jahren arbeitet sie eng mit mehreren teils islamistischen Milizen zusammen, die in der Region das Sagen haben. Sie tragen Namen wie Ahrar al-Scham, Ansar al-Tauhid oder Islamische Turkestan-Partei. Den Großteil der Kämpfe gegen die Assad-Truppen aber führt die Rebellengruppe Hai'at Tahrir al-Scham (HTS) aus, die weite Teile des Rebellengebiets kontrolliert.

HTS und ihre Verbündeten hatten vor Großoffensive des Regimes fast ganz Idlib unter ihrer Kontrolle. Eine in den Rebellengebieten installierte Gegenregierung, die sogenannte „Heilsregierung“, gilt als politischer Arm von HTS. Sie sorgt für Strom und Wasser und übernimmt zumindest teilweise grundlegende staatliche Dienstleistungen.

So brutal wie einst der IS in Syrien ist HTS nicht und verfügt auch bei weitem nicht über die gleiche globale Anziehungskraft. Doch auch HTS hat ein autoritäres Regime errichtet. In den hochwertigen Propagandavideos der Miliz werden keine Köpfe auf Zaunpfosten gespießt, stattdessen posieren bärtige Kämpfer diszipliniert für die Kamera, beten und lesen den Koran, bevor sie in den Kampf ziehen. Aus ihrer dschihadistischen Gesinnung machen auch sie keinen Hehl.

170.000 Menschen ohne Dach über dem Kopf

Die Zivilbevölkerung in Idlibs Rebellengebiet ist das bevorzugte Angriffsziel der russischen und syrischen Luftwaffe. Seit Beginn der Offensive hat das Assad-Regime rund 40 Prozent des ursprünglich von Aufständischen kontrollierten Gebiets zurückerobert, immer nach demselben Schema: Luftangriffe zerstören Märkte, Schulen und Krankenhäuser, treiben die Zivilisten in die Flucht und desorganisieren die Rebellen, dann rücken Bodentruppen vor.

Auf dem stetig schrumpfenden Gebiet zwischen der geschlossenen Grenze zur Türkei und den vorrückenden Assad-Truppen sind mehrere Millionen Zivilisten gefangen. Allein seit Anfang Dezember wurden 900.000 Menschen, darunter mehr als eine halbe Million Kinder, vertrieben – viele nicht zum ersten Mal; Hunderttausende waren zuvor aus anderen Landesteilen geflüchtet oder nach Idlib gebracht worden.

Hinzu kommen eisige Temperaturen, teils unter dem Gefriergebiet. In sozialen Medien machen Bilder von toten Kindern die Runde, die offenbar durch Kälte gestorben sind. Auch Mark Lowcock, der UN-Nothilfekoordinator, bestätigte am Mittwoch: „Ich erhalte täglich Berichte über Säuglinge und andere kleine Kinder, die in der Kälte sterben.“ Am Donnerstag teilten die UN mit, dass 170.000 Menschen „unter freiem Himmel oder in unfertigen Behausungen“ lebten. Aber auch in den Notlagern sei die Lage katastrophal. Von der „schlimmsten Flüchtlingskrise“ seit Ausbruch des Kriegs 2001 spricht die Welthungerhilfe.

Ich erhalte täglich Berichte über Säuglinge, die in der Kälte sterben.

Mark Lowcock, UN-Nothilfekoordinator

Die UN haben alle beteiligten Länder aufgerufen, die Kämpfe einzustellen, damit sich die Menschen in Sicherheit bringen können. Auch die EU, die das Spielfeld seit langem der Türkei und Russland überlassen hat, forderte in der Nacht auf Freitag einen sofortigen Stopp der Regimeoffensive auf Idlib. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen sich wegen Idlib nun mit Wladimir Putin und Erdoğan treffen.

Macron sagte, in Idlib spiele sich „eines der schlimmsten humanitären Dramen“ ab. Überraschen dürfte das die Europäer allerdings überhaupt nicht. Seit dem entschiedenen Eingreifen Russlands war abzusehen, dass Assad seine Ankündigung ganz Syrien zurückzuerobern auch in die Tat umsetzen würde. Und dass die Türkei die Grenze zum Nachbarland hermetisch abriegelt und kaum noch jemandem die Flucht gelingt, geschieht in vollstem Einverständnis und mit großzügigen Geldzahlungen der Europäer.

Mit jedem Reisebus der vergangenen Jahre, der Kämpfer nach Idlib „evakuierte“, mit jedem oppositionellen Aktivisten und jeder syrischen Familie, die in Idlib Schutz suchte, drängte sich die immer gleiche Frage auf: Wie wird dieses Spiel bloß ausgehen?

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25 Kommentare

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  • 0G
    09617 (Profil gelöscht)

    Der Westen hat gezögert, als es an der Zeit war, Assad zu stürzen. Aber ohne Assad wäre Syrien ein neues Libyen geworden mit noch grösseren Folgen für die Stabilität im Nahen Osten und in Nordafrika. Der Westen hatte kein Konzept für eine Übergangsregierung nach Assad. Und die Stimmen vornehmlich aus der christlichen Gemeinde, dass ohne ein solches Konzept die Islamisten die Macht übernehmen werden, sind ungehört verhallt. Stattdessen wurden mithilfe der Türkei dubiose Milizen bewaffnet und aus diesem Sumpf ist das Ungeheuer IS hervorgegangen. Die Russen haben dagegen ein klares Konzept,:Assad an der Macht zu halten. In Syrien gibt es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: entweder ein von Russland kontrolliertes Assadregime oder ein türkeiabhängiges islamistisches Regime. Beides ist nicht wünschenswert, aber da fragt jetzt keiner mehr danach, da der Westen nicht mehr mitbestimmt. Die Menschenrechtsfrage ist demnach auch endgültig vom Tisch, dank des westlichen Rückzugs.

    • @09617 (Profil gelöscht):

      Die Syrer hatten selbst kei Konzept für eine Gegen-, Alternativ- oder Übergangsregierung: die Opposition ist heillos zerstritten.

  • Es scheint sich die völlig irrationale Sicht auf Syrien auch bei den taz-Leser-Kommentarschreibern festgesetzt zu haben, dass alle Syrer in Idlib Terroristen seien und dass Assad das Recht zu herrschen und zu erobern habe. Das ist völlig erfunden und brutal.



    Das Assad-Regime konnte sich seit 1970 stets nur mit Gewalt an der Macht halten.



    Selbstverständlich haben die erpressten und angegriffenen Einwohner ein Recht auf Selbstverteidigung.



    die bewaffneten Gruppen sollten differenzierter bezeichnet werden und nicht als "Rebellen". Klar ist, dass die Anti-Assad-Einheitsfront nicht lange gehalten hat.



    wie man leicht erkennen kann, flüchten die meisten in die Region Idlib vertriebenen Menschen vor den Kämpfen und vor dem Regime. Nur wohin? Sie werden aus der Luft bombardiert.



    Danke an Nina Janovich.

    • @nzuli sana:

      Die Türkei besetzt dennoch völkerrechtswidrig syrisches Territorium und Syrien hat das Recht, dort zu agieren.

    • @nzuli sana:

      Nicht alle Syrer in Idlib sind Terroristen aber die überwiegende Mehrheit dürfte nach 8 Jahren Vertreibung aller Säkularen und religiösen Minderheiten und Umsiedlung der Dschihadisten aus anderen Landesteilen dem politischen Islamismus folgen. Die Frage ist, warum Sie diesen so schöngeredet wissen wollen?

    • @nzuli sana:

      "die bewaffneten Gruppen sollten differenzierter bezeichnet werden und nicht als "Rebellen". Klar ist, dass die Anti-Assad-Einheitsfront nicht lange gehalten hat. "

      Warum sollte islamistischer Terrorismus verharmlost werden? Sollen die Assad ersetzen?

      Und beantworten Sie doch mal die Frage, warum sich die Menschen damals mit grünen Bussen in die Region Idlib haben fahren lassen. Wären es nicht islamistische Terroristen oder Deserteure gewesen, hätten sie doch nicht abhauen müssen.



      Dramatisch ist das Schicksal der Frauen und vor allem der Kinder dieser Islamisten. Die zahlen nun den Preis. Und ich kenne keine seriösen Angebote, diese Menschen zu evakuieren. Vor allen Dingen kein Angebot aus der EU oder anderen Ländern, die ihre vermeintlichen Werte so hoch halten.

      • @Rolf B.:

        In Ihrer nationalen Sicht der Welt fehlt Ihnen das Verständnis.



        Assad war immer nur Terror und Erpressung.



        Herrschaft der Angst. Können Sie sich nicht vorstellen was eine Diktatur ist?



        Sie wollen nicht. Weil Sie glauben die USA seien der Hauptfeind.

        • @nzuli sana:

          Ich denke, dass es genau umgekehrt ist. Syrien ist, wenn es nach den Vereinfachern geht, etwa so, wie Sie es sich vorstellen.



          Ich habe hier weder die USA erwähnt noch Assad charakterisiert. Das alles geschieht nur in Ihrem Hirn. Und dafür bin ich nicht zuständig.

    • @nzuli sana:

      "...flüchten die meisten in die Region Idlib vertriebenen Menschen vor den Kämpfen und vor dem Regime..."

      Genau wissen wir, dass sie vor den Kämpfen fliehen...

  • Danke an Steve, Sabine, J_CGN, WARUM DENKT KEINER NACH und DODOLINO!

  • Die rechtmäßige Regierung Syriens ist die von Assad.



    Die russische Schutzmacht ist diejenige, die sich an die Statuten der UNO hält. Die reaktionären Kräfte Israels, der USA und die wahabitischen Königshäuser tun dies nicht.



    Wo immer die legitime Regierung die Kontrolle übernimmt, feiern Menschen das Ende des Krieges.



    Was war nochmal die Perspektive für Idlib?

  • Merkwürdiger Beitrag mit eigenartig verständnisvollem Tonfall. Die militanten Islamisten in Itlib (darunter jede Menge ausländischer Kämpfer) sind laut taz nicht ganz so brutal und archaisch wie der IS. So, so. Woran wird das gemessen? Offenbar genügt das Weniger an Brutalität, sie zu „Rebellen“ und „Aufständischen“ zu adeln, was früher nur dem Che und Befreiungsorganisationen zukam. Bei der taz kann man jetzt sich in eine islamistische Lebensform hineinbefreit werden? Noch merkwürdiger: die Türkei betätigt sich als völkerrechtswidriger Okkupant in Syrien, die türkische Gewaltdrohung ist durch nichts legitimiert. Kein Hinweis darauf im Artikel. Wer den Zivilisten in Idlib (darunter viele Familien in- und ausländischer Islamisten-Kämpfer) Schutz angedeihen lassen will, muss Druck auf die Türken ausüben, dass die von ihnen hochgepäppelten Islamisten endlich die Waffen strecken und zu ihren Financiers nach Anatolien abrücken. Eine Weltgemeinschaft, die gegen den IS kämpfte, kann sich kein Gottesstaatgebilde in Idlib leisten oder wollen.

    • @Steve Kadisha:

      "die Türkei betätigt sich als völkerrechtswidriger Okkupant in Syrien, die türkische Gewaltdrohung ist durch nichts legitimiert." Das ist richtig. Ebenso völkerrechtswidrig handelt die syrische Regierung mit Unterstützung Russlands und des Irans bei



      a) gezielten Bombardements von Wohngebieten, Krankenhäusern, Schulen, Märkten. (Kriegsverbrechen).



      b) mit willkürlichen Massenverhaftungen von Zivilist:innen (willkürlich = ohne Haftbefehl + ohne Anklage) sowie dem Verschwindenlassen der meisten Verhafteten - aktuell fast 100.000. Die Zahl übersteigt bereits die der Verschwundenen aller Lateinamerikanischen Diktaturen der 80er Jahre.



      c) sowie systematiche Massenfolter oft bis zum Tod - Recherchen von UN und Amnesty zählten mindesten 15.000 zu Tode gefolterte Zivilist:innen deren Schicksal recherchiert werden konnte. Leider muss bei vielen der knapp 100.000 Verschwundenen davon ausgegangen werden dass sie ebenfalls in Haft ermordet wurden.



      Zu b und c gibt es in Deutschland und weiteren Ländern Anklagen gegen mehrere hochrangige syrische Regierungsmitglieder wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen (systematische Folter + Massen Tötungen in staatlicher Haft) und auch in weiteren Ländern laufen derartige Verfahren nach Weltrechtsprinzip - das ist der einzige Lichtblick zu Syrien bei dem die Weltgemeinschaft ansonsten komplett versagt hat.



      Die Zivilbevölkerung leidet auch am stärksten unter den lokalen islamistischen Machthabern auch letztere töten Zivilisten, verhaften sie willkürlich und errichten kleine Diktaturen zu Letzt in Idlib.



      Dass Zivilisten erneut diejenigen sind die erneut bei der Rückeroberung gezielt bombardiert und vertrieben werden aber keinen Ort mehr haben an den sie flüchten können und vor Kälte und Hunger sterben vor der mit EU Geldern gesponserten dichten türkischen Grenze dafür ist die EU maßgeblich mitverantwortlich mit ihrem "EU-Türkei Deal." Sollen sie doch sterben Hauptsache sie kommen nicht zu uns ist EU Konsens!

      • @Nina Janovich:

        Was wollen Sie eigentlich erreichen? Den Kriegszustand noch ein paar Jahre aufrecht erhalten? DAS kostet die meisten Opfer.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es für die Bevölkerung wirklich die bessere Alternative wäre, wenn Assad zurücktreten und das Land den Dschihadisten überlassen würde. Er und seine Familie könnten, vermutlich auch finanziell gut ausgestattet, in einem anderen Land ein gutes Leben haben. Die normale Bevölkerung Syriens nicht.

  • Djihadisten, die global als Terroristen gelten, in Syrien euphemistisch Rebellen zu nennen, das ist schwer nachvollziehbar.

  • "Über Jahre hat er, sobald seine Truppen ein von Aufständischen gehaltenes Gebiet zurückerobert hatten, Kämpfer jeglicher Couleur samt ihren Familien per Reisebus in den fernen Nordwesten des Landes geschafft. In Idlib hat er sie zusammengepfercht, sie auf einem Gebiet nur halb so groß wie Schleswig-Holstein konzentriert."

    Genau genommen sind nur die in die Busse gestiegen, die weiter kämpfen wollten...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      ...oder nicht irgendwann von Assads Armee zwangsrekrutiert werden wollten...

      • @Ewald der Etrusker:

        Die sind nach Europa gegangen. Sie verharmlosen militante Islamisten.

      • @Ewald der Etrusker:

        Die sind wohl eher im Ausland. Die "Rebellen" sind ja auch nicht immer zimperlich, wenn es geht, neue Kämpfer zu rekrutieren.

  • Schade - ich kann mich nicht erinnern, daß ein ähnlicher Artikel in der 'taz' war, als man Mossul unter Beschuss hatte. Da war auch der IS drinnen in der Stadt, seine Feinde aussen rum, und es wurde gebombt wie Hölle. Jetzt weiss ich bloss nicht mehr, ob das auch in einem Winter war, oder ob es Sommer war, und es deshalb alles gar nicht so schlimm war...



    Ich habe leider immer wieder das Gefühl, daß man bei der 'taz' diese 'Rebellen' vom IS für harmlose, nette, junge Leute hält, die vielleicht nur ein bißchen fehlgeleitet sind. Oder liegt es eventuell doch daran, daß alles, wo 'der Russe' beteiligt ist, grundsätzlich von Übel ist?? Die Amerikaner haben in Mossul auch heftigst bombardiert, und Zivilisten sind auch sehr viele ums Leben gekommen.



    Woher ich das weiss? Stand auch mal in der 'taz', aber doch eher weiter hinten, kleingedruckt...

      • @Jim Hawkins:

        Danke für die rausgesuchten Zitate; allerdings war der letzte Absatz meines Kommentars von gestern nachmittag eher als rhetorischer Hinweis auf die seltsame Asymmetrie in der taz-Berichterstattung gedacht.



        Wenn 2 das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Gleiche -> DOPPELMORAL !!



        Natürlich ist Assad ein grausamer Herrscher, aber das muss man von ALLEN Herrschern in dieser Weltengegend sagen. Wenn der britischer Geheimdienst 15.000 Fotos von Opfern des sysrischen Geheimdienstes hat, ist das leider nur sehr bedingt ein Argument; dieser gleiche Geheimdienst hatte aber auch Beweise für die Massenvernichtungswaffen von Saddam. Diese waren nachweislich erlogen, es ging nur um einen Sturz eines unliebsamen Regimes! Und worum geht es in Syrien? Um den Sturz eines unliebsamen Regimes...

        • @dodolino:

          Worum ging es in Syrien, müsste es heißen.

          Und falls es jemals darum ging, dann ging es nicht um den Sturz eines "unliebsamen" Herrschers, sondern um das Ende eines Familien-Terror-Regimes.

          Und wenn Sie die Bilder von "Cäsar" anzweifeln, die von vielen Experten als echt angesehen werden, dann zweifeln Sie wohl auch an, dass jemals ein Mensch auf dem Mond war.

          Weil, die Flagge hat ja gewackelt.