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Provinz und MetropoleSo klappt’s auch mit den Nachbarn

Anja Maier
Essay von Anja Maier

Alle drängen in die Metropolen. Es braucht neue Strukturen, damit Dörfler gerne bleiben und Städter die Dörfer lieben lernen.

Helfen könnten gegenseitige Wertschätzung und Toleranz sowie Interesse aneinander Illustration: Katja Gendikova

S ie wirken arglos. Aber sie sind es nicht. In der kleinen Brandenburger Gemeinde, die ich seit mehr als zwanzig Jahren meine Heimat nennen darf, treten sie in letzter Zeit vermehrt auf: Städter auf Immobiliensuche. Manche tragen Strohhütchen und ziehen Bollerwagen durch den Ort, drin sitzen ihre Kinder und nuckeln an Biobrezen. Andere preschen in Carsharing-Autos über die sandigen Schlaglöcher, steigen aus und schieben ihre Sonnenbrille ins Haar. Habitus: Ich weiß, ihr habt auf mich gewartet – jetzt bin ich ja da.

Ich beobachte sie von meiner Terrasse aus. Und sie tun mir leid. Ich sehe, wie sie, scheinbar beiläufig, über Hecken lugen und dabei Grundstücke und Häuser mustern. „Wie wäre es mit dem hier?“, fragen sie einander verstohlen und deuten mit einer Kopfbewegung auf die Laube unserer Nachbarin. Klick macht die Handykamera. Und tatsächlich, der Garten wirkt ungepflegt, das windschiefe Häuschen wie vergessen. Aber das ist es weiß Gott nicht. Denn gerade neulich erst hat die alte Frau P. ihr Grundstück verkauft. Und, halleluja, sie ist jetzt eine gemachte Frau. Strohhütchenmann und Sonnenbrillenfrau sind deutlich zu spät dran mit ihrer Idee, abseits des überteuerten Innenstadtbereichs nach was Eigenem zu suchen. Sorry, sold out!

Am liebsten würde ich sie am Ärmel zupfen und mit dem Finger weit ins Brandenburgische weisen, das nur achtzig Kilometer später schon Vorpommern heißt. Denn dort gibt es noch ausreichend Platz und Häuser und Wälder, samt Seen sowie Angler- und Jagdvereinen.

Es fehlt an Jobs

Aber ja, zugegeben, da draußen in der Provinz wartet auch jede Menge Unwägbarkeiten. Es fehlen die Jobs. Es ist umständlich, hinzukommen, und wirtschaftlich und habituell mindestens herausfordernd, dort sein Glück zu suchen. Die Provinz wählt zunehmend rechts, Provinzler gebärden sich als Opfer der Verhältnisse, denen sie es via Wahlschein heimzahlen zu meinen müssen. Auch wenn diese fatale, fast schon selbstverletzende Schlussfolgerung Unsinn ist – mit ihrem Gefühl der Zweitklassigkeit haben viele recht. Leider. Landschaft kann man bekanntlich nicht essen. Und Straßen, die ins wirtschaftliche Nichts führen, sind einfach nur sinnlos verbauter ­Beton.

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Das muss sich schleunigst ändern. Die Dörfler sollten von der Politik durch gute Bedingungen dazu gebracht werden, zu bleiben, statt die Städte noch weiter zu verstopfen. Und die Urbaniten müssten den Umzug in die Provinz nicht als Niederlage, sondern vielmehr als Gewinn in mannigfacher Weise verstehen lernen. Das aber hieße: Es muss sich was ändern in diesem Land. Politisch, wirtschaftlich, ökologisch, kulturell.

Die Umstände und die Beziehungen zwischen Städtern und Provinzlern sind aktuell ziemlich gestört. Hier die Hinterwäldler mit dem Hang zum Fertighaus und dem Fahnenmast samt Schwarz-Rot-Gold im Schottergarten. Dort die elaborierten Urbaniten, die keinen bezahlbaren Platz finden, um ihren privaten Plan vom Glück umzusetzen. Wechselseitig ist jeweils eine ganze Menge Geringschätzung im Spiel. Und das, obwohl sich ein jeder nach dem jeweils anderen sehnt – nach der großartigen gefährlichen Stadt und dem entschleunigten Zauber des Ländlichen.

Toleranz und Interesse

Helfen könnten da ein bisschen mehr gegenseitige Wertschätzung und Toleranz sowie Interesse aneinander. Aber natürlich vor allem die gute alte Struktur- und Standortpolitik. Will sagen: Die Städter müssen raus ins Land gelockt werden. Und dafür muss das Land eine Verheißung sein, eine Anwartschaft auf ein anderes, aber vor allem ­gutes Leben in der gesellschaftlichen Mitte. Wenn das Dorf, die Kleinstadt nicht länger verdammt ist, sich selbst als die allenfalls dritte Wahl unter den gängigen Lebensentwürfen zu verstehen und von anderen auch so wahrgenommen zu werden – dann klappt’s auch wieder mit den Nachbarn.

Außerdem: Jobs, Jobs, Jobs, und zwar nicht nur die miesen.

Was es dafür braucht – manchmal nicht mehr, aber weitaus öfter auch noch nicht –, sind jene Netze, die der Mensch im 21. Jahrhundert grundsätzlich braucht. Der Deutsche Landkreistag hat das gemeinsam mit dem Bauernverband in diesem Sommer mal in einem Positionspapier an die Bundesregierung zusammengefasst. Die Forderungen sind derart naheliegend, dass man sich fragt, warum es überhaupt eine Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ braucht, die seit Jahresfrist länglich und unter großem me­­dialem Getöse darüber berät, was wohl zu tun wäre, um mehr Menschen zu einem zufriedenen Leben zu verhelfen.

Kommunen und das Geld

Zum einen wäre da ein Nahverkehr, der die Menschen schnell, zuverlässig und sicher hi­nein- und hinausträgt. Zum Zweiten natürlich ein vernünftiges Breitbandnetz. Fangt endlich damit an, Herrgott! Und zwar bevor der letzte Handwerker, die beharrliche Architektin und der IT-Frickler ihre Gehöfte verlassen haben. Dann natürlich Ärzte. Und Kitas, Schulen, Horte, die ihren Namen verdienen. Außerdem: Jobs, Jobs, Jobs, und zwar nicht nur die miesen. Was wiederum bedeuten würde, Forschungseinrichtungen, Fachhochschulen, Behörden in der Provinz anzusiedeln. Schaut nach Bayern! Dort ist derlei seit Jahrzehnten politische Praxis. Und natürlich: Geld. Gebt den Kommunen endlich mehr Selbstbestimmung bei den Finanzen.

Und nicht zuletzt: eine neue, weitaus bessere Erzählung. Strukturschwach, abgehängt, vereinsamt – das ist das Wortbesteck der allermeist in den Landeshauptstädten lebenden und arbeitenden PolitikerInnen und Medienleute. Ihre Haltung: wohlmeinend; ihre Erzählung: mitleidig. Wer soll so was wollen, Leute?

Dabei leben aktuell lediglich 31 Prozent der 81 Millionen BundesbürgerInnen in den Metropolen. Aber 15 Prozent verbringen ihren Alltag in Gemeinden mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen, 27 Prozent in Kleinstädten, weitere 27 Prozent in sogenannten Mittelstädten mit 50.000 bis 100.000 BewohnerInnen. Man kann also festhalten, dass die überwiegende Mehrheit der BürgerInnen dieses Landes sich nicht entscheiden muss zwischen Hafermilch für sich und trilingualer Privatschule für ihre Kinder. Sondern exakt die eine Wahl hat: gesellschaftliche Normalität.

Das Spießige macht Angst

Dieser aus metropolitaner Perspektive vermutlich langweilig anmutende Gang der Dinge gewinnt angesichts überfüllter Städte zunehmend an Attraktivität. Und tatsächlich erscheint es auch mir, der geborenen Berlinerin, nach mehr als zwei Jahrzehnten Waldesrauschen, Flussplätschern in angenehmer Leere wahnsinnig stressig, wenn nicht gar unmöglich, in einer immer gröber, enger und dreckiger werdenden Stadt wie Berlin Kinder großzuziehen. Ich sehe den Stress in den Augen des Hütchenmanns und der Sonnenbrillenfrau flackern.

Aber ich sehe eben auch: mit Furcht gemischte Verachtung, wenn sie auf unsere getrimmten Hecken schauen und die geputzten Briefkästen. Und um ehrlich zu sein: Das Spießige hat auch mir anfangs Angst eingeflößt. Aber hier kommt die gute Nachricht: Es gibt auch Wildhecken. Nein, niemand kontrolliert deinen Briefkasten. Und, ja, auch der stark Dialekt sprechende Dörfler ist ein interessanter Gesprächspartner.

Da draußen in der Provinz gibt es sie noch, die rare Ware: freie Wohnungen und Häuser, in den Nachwendejahren dichtgemachte Schulen und Kitas, freie Gewerbeflächen. Was fehlt, sind die Jobs, noch. Angesichts metropolitaner Fantasiemieten, übergroßer Kitagruppen und verstopfter Verkehrswege ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass die Städter gezwungen sein werden, ins Ungewisse aufzubrechen. Und das Ungewisse, das ist die Provinz.Wenn es da läuft, weicht auch endlich mal Druck aus dieser verängstigten Gesellschaft, die Marina und Herfried Münkler in ihrem aktuellen Buch „Abschied vom Abstieg“ beschreiben. Die Autoren – sie Literatur-, er Politikwissenschaftler – analysieren darin diesen selbstzerstörerischen Spin der politischen Ränder, es gehe mit diesem Land permanent bergab. Wir alle seien im Grunde verloren. Beide halten es für geboten, haben sie kürzlich in einem Welt-Interview erklärt, „das Dramatisierungspotenzial von Abstiegs- und Niedergangsnarrativen offenzulegen und die daraus folgende Zerstörung von Zuversicht“. Denn: „Negative Narrative sind Doping für ­extreme Parteien.“

Dabei muss man gar nicht rechts denken oder wählen, um auf komische Gedanken zu kommen. Die immer voller werdenden Großstädte werden zusehends zur Zumutung für jene, die auf der Suche nach einem guten Platz im Leben sind. Menschen mit doppeltem Einkommen, mit Kindern und vielleicht alten Eltern – kurzum: mit einem Leben – werden in der hochspekulativen sozialen Hackordnung nach unten verwiesen. Da warten sie dann auf einen glücklichen Zufall, um mithalten zu können im Rennen um Zufriedenheit, Bildung, Gesundheit.

Manchmal tritt er ein, dieser Zufall. Dann dürfen sie ein, zwei Plätze vorrücken, vorbei an jenen, die nichts zu hoffen haben: Zuwanderer, Beeinträchtigte, Hartz-IV-Empfänger, Alleinerziehende. Ein neoliberales Trauerspiel. Die Frage ist, ob dieses Land, diese Gesellschaft so weitermachen kann. Und die Antwort darauf ist ein deutliches Nein.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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58 Kommentare

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  • Einerseits gibt es Dorfbewohner, die sich wie Investoren gegenüber ihrer Umgebung verhalten, andererseits gibt es StadtemigrantInnen, die eine neue Lebensweise beginnen, wie Volker Koepp z.B. aus Meck-Pomm berichtet: sich eine alte LPG oder ein Gutshof erwerben und den als Gruppe neu instandsetzen und was draus machen.



    Eine langfristige Aufgabe.



    Das als Ergänzung zu Frau Maiers Schilderungen.

  • Erstmal Zustimmung zur Grundaussage, aber Berlin und Bayern sind ein schlechter Vergleich.

    Berlin ist nicht Brandenburg, die Stadtstaaten haben keinen "ländlichen Raum."

    Es kann nicht Behörden in den ländlichen Raum verlagern, wie Bayern zum Beispiel die Familienkasse nach Hof. Länderübergreifende Standorte sieht das System nicht vor.

  • Studien (Baden Württemberg) www.iaw.edu/tl_fil...motive.pdf#page200 Seite 202

    „ Somit können die empirischen Ergebnisse der Studie zugespitzt zusammengefasst wer- den: Wanderungsprozesse zwischen den verdichteten und ländlichen Landesteilen sowie – in geringerem Umfang – innerhalb des Ländlichen Raumes vollziehen sich erkennbar alters- und sozialselektiv.

    „Typische” Abwanderer aus dem Ländlichen Raum sind eher jünger, sie sind seltener familiär gebunden und weisen einen höheren Bildungsgrad auf oder streben diesen mit ihrer Wanderungsentscheidung an. Ausbildungs- und berufsbe- dingte Motive spielen eine zentrale Rolle.

    „Typische” Zuwanderer sind dagegen eher äl- ter, sie wandern häufiger als Familien mit Kindern und schätzen den Ländlichen Raum für seine aus ihrer Sicht hohe Wohn- und Lebensqualität. Private und wohnungsbezogene Motive sind hier von hoher Bedeutung. Dies gilt auch für den Erwerb von Wohneigentum und den vermeintlich ausgeprägten Angebotsqualitäten im Ländlichen Raum zu (z.B. in Bezug auf die Bodenkosten und die Freiraumqualität).“

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Die Jungen gehen in die Stadt und kehren mit Familie zurück aufs Land. Soweit so gut, so altbekannt.

      In den letzten Jahren bleiben aber immer mehr in der Stadt, trotz Familiengründung. Das ist das Neue daran.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        PS. Vor allem haben die Migrationen null mit ihren unten dargestellten Gründen (Spießer, Bauer, Netflix, Xenophope Dörfler, Bauernhofidille, Treckerfestivals .... ) zu tun für die Sie "keine Statistik haben" (-: sondern mit "Ausbildungs- und berufsbedingte Motiven"

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Eben nicht. Lesen sie den letzten Absatz nochmal.

  • Einmal zur notwendigen "Landversiegelung" wenn mehr Menschen in dörfliche Regionen ziehen würden. Die Bevölkerung in unserem schönen Land ist in den letzen Jahrzehnten mehr oder weniger stagniert. D.h. im ganzen Land müsste ja theoretisch genug Wohnraum für alle verfügbar sein.



    Jetzt das Problem: Die Leute wollen nicht da wohnen wo die Häuser stehen.



    In der Stadt sollen immer mehr m² pro Kopf her, auf dem Land stehen Höfe leer weil zu groß, da nicht auf die 1,4 Kind-Gesellschaft ausgelegt. Hier passt gemeinschaftliche Nutzung einer so großen Wohneinheit leider nicht in das abgeschlossene Blasenleben der Jungfamilien. Also Einfamilienhaus im Neubaugebiet!



    Es ist also nicht zu wenig Wohnraum vorhanden, sondern der Wohnraum entspricht nicht den "Ansprüchen" der heutigen Nutzer.

    Abschließend nochmal was persönliches, ich bin selber auf dem Dorf geboren, war einige Jahre auf Reisen und bin wieder zurückgekehrt. Und ich muss sagen, dass die "Spiesser" hier nicht die Bauern sind, welche feuchtfröhliche Treckerfestivals und bunte Dorfabende abhalten, sondern die zugezogenen "Städter"die allein in ihrer Neubausiedlung bleiben und trotz mehrfacher Einladungen nicht an unseren Kartenrunden oder Dorftheaterabenden teilnehmen wollen und lieber vor ihrem Flachbildschirmen Netflix schauen und ihr Leben auf dem Land genießen;)

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Teleshopper:

      "Die Bevölkerung in unserem schönen Land ist in den letzen Jahrzehnten mehr oder weniger stagniert. D.h. im ganzen Land müsste ja theoretisch genug Wohnraum für alle verfügbar sein."

      -Im Osten wurden ganze Wohnviertel plattgemacht. Ausserdem kann man die Menschen wohl schlecht zwangsumsiedeln, oder festlegen wo diese hinzuziehen haben.

      "Und ich muss sagen, dass die "Spiesser" hier nicht die Bauern sind, welche feuchtfröhliche Treckerfestivals und bunte Dorfabende abhalten, sondern die zugezogenen "Städter"die allein in ihrer Neubausiedlung bleiben und trotz mehrfacher Einladungen nicht an unseren Kartenrunden oder Dorftheaterabenden teilnehmen wollen und lieber vor ihrem Flachbildschirmen Netflix schauen und ihr Leben auf dem Land genießen;)"

      -Möglich. wobei ich mit Vorbehalt fragen muss, ob diese Bauern wirklich so gastfreundlich sind wie behauptet? Kommt wahrscheinlich auch wieder auf die Dorfstruktur an. Es gibt nette inklusive Dorfgemeinschaften und xenophobe Dorfgemeinschaften. Habe jedenfalls selbst und familiär schon beides erlebt.



      Ich habe dazu keine Statistik, aber die Großstädter die ich so kenne, die aufs Land wollen oder schon hingezogen sind, hatten allesamt das Bild vom alten, ausgebauten Bauernhof oder gar der Wohngemeinschaft in einem Bauernhof im Kopf.

      Die Spiesser sind glaube ich, weder die Bauern noch die Bewohner einer Metropole, sondern eher die Mittelstädter die aufs Land, oder in die Großstadt ziehen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Langsam bekommt man das Gefühl, das man sich als Stadtbewohner irgendwie zu rechtfertigen hätte, weil die auf dem Land ja wissen wie das "echte Leben" so ist und wie der Hase so läuft.(Wahrscheinlich zum Fuchs um "Gute Nacht" zu sagen)

    Interessant auch foglendene Interpretation von Statistik: "Dabei leben aktuell lediglich 31 Prozent der 81 Millionen BundesbürgerInnen in den Metropolen. Aber 15 Prozent verbringen ihren Alltag in Gemeinden mit weniger als 5.000 EinwohnerInnen, 27 Prozent in Kleinstädten, weitere 27 Prozent in sogenannten Mittelstädten mit 50.000 bis 100.000 BewohnerInnen."

    ^^Der Urbaniserungsgrad in Deutschland beläuft sich im Jahr 2017 auf 77.3 Prozent. Was die Frau Maier nämlich (absichtlich?) zu übersehen scheint, sind die Speckgürtel im Einzugsgebiet von Metropolen oder zumindest Großstädten.



    Norderstedt ist Mitnichten ländlich, Böblingen bei Stuttgart ist es auch nicht, im Ruhrgebiet gibt es auch Klein und Mittelstädte usw.



    de.statista.com/st...ng-in-deutschland/

    Frau Maier versucht dann als Schlussfolgerung eine Mehrheit der "Normalen" gegen die abgehobene Stadtbevölkerung zu inszenieren, aber natürlich mit dem katholischen Verweis versehen, das jetzt blos kein böses Blut entstehen soll.

    "Man kann also festhalten, dass die überwiegende Mehrheit der BürgerInnen dieses Landes sich nicht entscheiden muss zwischen Hafermilch für sich und trilingualer Privatschule für ihre Kinder. Sondern exakt die eine Wahl hat: gesellschaftliche Normalität"

    ^^Na klar, in Städten leben nämlich nur gestresste Yuppies und Wohlstandsplagen. Von ner Ziege gerammt worden? Muss man auf diesen Hinterwälderkram wirklich ernsthaft eingehen?

    Ich glaube ja eher, das die gestressten "Berliner" auf Immobiliensuche in Brandenburg hauptsächlich ehemalige Landbewohner sind, die nach fünf Jahren zurück zu den Wurzeln wollen, sich aber gleichzeitig an das Angebot der Stadt gewöhnt haben.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      2)



      Deutschlands Metropolen sind nicht "überfüllt", sondern ziemlich dünn besiedelt im internationalen Vergleich. Die Politik bekommt es in der Stadt genausowenig hin vorauschauend zu planen, so das wachende Städte infrastrukturell überfordert wirken.

      Es fehlt genauso an einer Erweiterung des U-Bahn Netzes oder einer höheren Taktung bei Bussen in der Stadt, wie es auf dem Land an Nahverkehr mangelt.

      Warum muss man das gegeneinander ausspielen? Na schön, ich spiele das Spiel für die TAZ mal mit:

      Start Ups gründen sich in Berlin und nicht in Hintertupfingen? Das könnte halt auch an der konservativen, oder wie es Frau Meier nennt; "normalen" Politik in der Provinz liegen, das dort keine innovativen und neuen Projekte ansiedeln. Ich zitiere Frau Meier gerne nochmal: "Man kann also festhalten, dass die überwiegende Mehrheit der BürgerInnen dieses Landes sich nicht entscheiden muss zwischen Hafermilch für sich und trilingualer Privatschule für ihre Kinder. Sondern exakt die eine Wahl hat: gesellschaftliche Normalität"

      ^also gut; die Hafermilchfabrik sucht im Vertrieb dann doch eher Stadtnähe und neue Schulkonzepte scheitern auf dem schwarzbraunen Land eh nur.

      "Achtung, das Dorf wählt AFD! Gebt ihnen eine Hochschule und eine Forschungseinrichtung! Das wird sie zufrieden stellen"

      ^^Warum nur ist die AFD auf dem Land wohl so erfolgreich?

      Im Kern ist Forderung natürlich richtig. Die Kommunen sollten selbstbestimmter handeln können, es sollte auch Bildung auf dem Land möglich sein usw.

      Trotzdem stellt sich generell die Frage ob eine Renaturierung mancher Gebiete denn wirklich so schlimm wäre?

      Im Gegensatz zu den im internationalen Vergleich dünn besiedlelten deutschen Metropolen, ist das deutsche Land nämlich ziemlich dicht besiedelt und größere unbewohnte Flächen fehlen fast gänzlich. Es ist in Deutschland nicht möglich zwei Stunden durch einen unbewohnten Wald zu fahren, wie in Schweden.

      Ist das wirklich so katastrophal wenn Teile Deutschlands ausdünnt?

  • also kenn da ein dorf das ist in den letzten 10 jahren um 25% gewachsen .lauter einfamilienhäuser mit großem abstand zueinander.echt super diese landversiegelung aber der öffentliche nahverkehr alles beim alten dafür jede menge zusätzlicher autoverkehr

    • @prius:

      Insgesamt gesehen leeren sich aber die Dörfer. Mit Ausnahmen natürlich...

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das kommt aber auch ein bischen auf die Region an

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Das ist doch klar, wenn das Dorf etwa an der Schweizer Grenze liegt, dürfte es kein Problem mit kaufkräftigen Bewohnern geben.

  • Da sage ich nur: „Flugtaxis, Flugtaxis, Flugtaxis!“ - sonst wird das doch nie was mit der Annäherung von Stadt und Land. «(º¿º)»

    • @Rainer B.:

      BER, A400M, Eurofighter...

      Sollten wir wirklich was mit fliegen machen? :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Klar doch! „Geh zu ihr und lass Deinen Drachen steigen.“ (Puhdys, 1973)

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Was den Ansatz Ihres Essays angeht, werte Frau Maier: Zustimmung. Es bedarf in der Tat dringend neuer Strukturen. Das bedeutet nicht zwingend Landversiegelung. Am Besten finde ich Strukturen, die an den Stärken der jeweilige Orte und Gegenden anknüpft. Die 1001. Kopie des Ewiggleichen ist zutiefst entbehrlich.

    Die Einfallslosigkeit der deutschen Infrastruktur-Entwicklung der letzten Jahrzehnte lässt jedoch - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nichts Gutes erwarten.

    Zwei kurze sprachliche Einwürfe:

    * Kann Stress in den Augen flackern (ich gehe bislang davon aus, dass sich dann eher Erschöpfung zeigt);

    * Beim "stark Dialekt sprechenden Dörfler" empfehle ich teilnehmende Beobachtung im 'Land Der Könige', häufig auch: Lahn-Dill-Kreis genannt.

    Als einstiger Städter sage ich nur (ohne Gewähr): Runkel-Roiwe-Ropp-Maschin ... alles mit rrrollendem Rrrr ...

    • Anja Maier , Autorin des Artikels, Korrespondentin Parlamentsbüro
      @76530 (Profil gelöscht):

      Hallo, Herr Lieberg, ich bin da ganz bei Ihnen, das muss endlich besser und innovativer werden. Ich wünsche es mir. Und danke für Ohre asprachkritik. Na git, win leicht schiefes Bild. Und wer weiß, vielleicht komme ich ja mal ins Land der Könige...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Anja Maier:

        Oh, ich wurde geadelt! Da verzeihe ich sogar generös die Verballhornung meines Namens. Mit Hans Lieberg habe ich nichts zu tun.

        Was Ihre Androhung (oder Ihr Versprechen) angeht: es lohnt sich nicht wirklich, hierher zu kommen. Wer - wie ich - fast vierzig Jahre mit Herzblut in Marburg lebte, dem weint in hiesigen Breiten das Herz. (Passt sogar zum Thema)

        Lieben Dank für Ihre unerwartete Erwiderung. Mir ist Resonanz wichtig, auch wenn es gelegentlich verbale Dresche ist. Briefbomben sind bislang noch keine angekommen. Die wurden wohl gefaxt. ^^

        • Anja Maier , Autorin des Artikels, Korrespondentin Parlamentsbüro
          @76530 (Profil gelöscht):

          Danke ebenfalls. Sehe jetzt erst, wie mangelhaft meine Orthographie gestern Abend war. Geht ja gar nicht. Aber Sie haben mich offenbar trotzdem verstanden. Beste Grüße!

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Anja Maier:

            Gerne.

            Ich sage immer: Popöchen, Popöchen!

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Großstadt, gar Berlin? Never ever! Ich bleib in der Provinz. Luft, Landschaft und normale Leute, Zusammenhalt. Was willste mehr? Für die neurotischen Metropolisten hab ich nur ein Kopfschütteln übrig.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Jetzt fehlt noch ein Großstädter, der die ungebildeten, langweiligen und xenophoben Landeier verteufelt, damit das Bild rund ist. Wie wäre es denn mal mit gegenseitigem Verständnis statt Spaltung? Kann doch jede/r leben, wo er/sie es möchte. (Groß)Stadt und Provinz/Land haben beide ihre Vor- und Nachteile. Es könnte sogar in beiden Lebensräumen vernüftige Menschen geben!

  • Dass Spießige, der Spießbürger ist übrigen laut Wikigedöns eine Bezeichnung die „auf die im Mittelalter in der Stadt wohnenden Bürger zurück [geht], die ihre Heimatstadt mit dem Spieß als Waffe verteidigten“

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Und Straßen, die ins wirtschaftliche Nichts führen, sind einfach nur sinnlos verbauter ­Beton...........................""



    ==



    Mitnichten - Anja Maier,



    Korrespondentin Parlamentsbüro hat wohl noch nie zwischen 6 und 9 Uhr an den Einfallstraßen nach Berlin gestanden. Das ist kein Verkehr - sondern das ist ein, ober besser formliert, das sind viele Tsunamis Richtung Innenstadt - völlig egal an welcher Hauptverkehrsverbindung in welcher Himmelsrichtung sie sich positionieren.

    Brandenburg fährt nach Berlin zur Arbeit - und zwar mit allem was rollt -



    ob Auto, Fernbahn - S und U-Bahn - das ist der Kern der Verhältnisse die



    Anja Maier versucht zu beschreiben. Alles andere leitet sich aus dieser Misere ab.

    Nachdem dieses zentrale Problem zwischen Peripherie und Zentrum schon vor 30 bis 40 Jahren sichtbar wurde - und anhand der Beispiele Frankfurt oder Stuttgart äußerst lebhaft diskutiert wurde - hat sich nichts getan - außer das den Verkehrswegen nun der Kollaps droht oder der Infarkt schon da ist.

    Entweder die arbeitenden Hände fahren ins Zentrum - oder viel mehr Waren und Dienstleistungen werden in der Peripherie oder auf dem Land produziert, - das sie sind die beiden Stellschrauben an denen sich drehen lässt.

    Völlig egal an welcher Schraube sie drehen - ohne Ausbau von entsprechenden Verkehrswegen wird das nicht gehen. Ein IT Betrieb, ein Dienstleister, ein Industriebetrieb oder Handwerker wird sich wohl kaum hinter dem nächsten Waldstück positionieren, idylisch gelegen aber schwer erreichbar, - wenn er den Anspruch hat den Betrieb wirtschaftlich führen zu wollen.

    Gebraucht wird ein ultra-schnelles und modernes Nah- und Fernverkehrsverkehrsnetz - sonst wird sich dieses Problem nicht lösen lassen - weder durch Ansiedlung von Arbeitsplätzen auf dem Land und schon gar nicht durch weitere Verdichtung der Zentren durch Immigration aus der strukturschwachen Peripherie.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Für IT-Dienstleistungen brauchen sie allenfalls eine Datenautobahn und wenige Autos für die Anfahrt zu Kundengesprächen. Fertige Produkte, die eh in die Breite verteilt werden, brauchen keine übervölkerte und zugeparkte Metropole; sie können auch in der Provinz produziert werden.



      Die finanzielle Stellschraube ist die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen.

    • Anja Maier , Autorin des Artikels, Korrespondentin Parlamentsbüro
      @06438 (Profil gelöscht):

      Danke für den Beitrag. Tatsächlich pendele auch ich jeden Tag rein, als arbeitende Hand, wie Sie das so schön bezeichnen. Allerdings mit der Bahn und in Berlin dann mit dem Rad. Vergnügungsteuerpflichtig ist vor allem das Radeln nicht. Aber ich finde, da kann etwas getan werden. Wie auch die Dienstleistenden ihre Plätze und Wege finden, habe ich 2018 erlebt, als ich während eines Austauschs in Amsterdam gelebt und gearbeitet habe. Motorisierter Verkehr besteht dort ganz überwiegend aus öffentlichem Nahverkehr, Müllanfuhr etc., Handwerkerautos und Behindertengefährten. Fand ich sehr gut und entspannend, aber das geht auf dem Land deutlich schlechter. Im Osten, das ist meine Beobachtung, sind die Mittelständler ganz gut angebunden an Bundesstraßen und Autobahnen.

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Anja Maier:

        Sehr geehrte Frau Maier,

        das Motiv für meinen Kommentar war ein anderes. Das Sie ihr Parlamentsbüro und andere Ihren Arbeitsplatz nicht so ohne weiteres nach Brandenburg mitnehmen können ist klar - und Fahrräder ändern auch nichts an der Situation aussterbender Dörfer und Städte in der Peripherie.

        Was etwas ändern würde wären Betriebe in der Peripherie die mit dem Arbeitsplatz eine Wohnung oder ein familiengerechtes Häuschen inklusive anbieten würden - auf der Grundlage eines Mietvertrages oder in der Form einer 99 Jahre Erbbaupacht. (Siehe Industrialierung Ruhrgebiet, Angebot von Arbeitsplatz + Häuschen, 19 Jahrhundert).

        Was etwas ändern würde wäre Zusammenarbeit Brandenburg - Berlin in der Ausweisung und Organisation von Gewerbeflächen in Zusammenhang mit attraktiven Wohngebieten - welche Brandenburg seit Jahren boykotiert.

        Was helfen würde wären Expressnahverkehrsverbindungen - und Parkplätze am Rande der Stadt von denen der Pendler in der Hälfte der Zeit per ÖVP an seinen Arbeitsplatz im Zentrum gelangt.

        Der Punkt: Verkehr ist das Spiegelbild des Wirtschaftssystems. Nicht der Pendler am Ende der Kette ist Schuld - sondern ein System welches die Peripherie verarmen lässt - und auf der anderen Seite zum Infarkt der Zentren führt.

        Politik ist gefragt an dieser Stelle entgegen zu wirken - nämlich Arbeitsplätze in der Peripherie machbar + attraktiv zu gestalten.

        Nochmal: Ohne den modernen Ausbau aller Verkehrsnetze wird das nicht funktionieren - und es wird nicht funktionieren ohne das die Politik steuert und Anreize schafft.

        • @06438 (Profil gelöscht):

          Ist es nicht etwas perplex, dass die Berliner CDU Ihre Forderungen (berlinseitig) am ehesten vertritt? Man müsste meinen, dass Linke und Grüne all das wollen sollten - dies aber tatsächlich ablehnen.

          • 0G
            06438 (Profil gelöscht)
            @Devil's Advocate:

            Werkswohnungsbau, ob vom Staat initiiert oder gemeinsame mit Betrieben organisiert, fand zunächst auf staatliche Initiative statt und wurde in Deutschland bereits im 18. Jahrhundert erfunden, zuerst für Landarbeiter und später für Bergarbeiter.

            Die CDU bekommt beim Thema sozialer Ausgleich Schüttelkrämpfe -



            die glaubt immer noch an das Märchen das das der sogenannte "Markt"regelt.

  • Vor gut 25 Jahren hat die Initiative "Ökostadt in der Mark Brandenburg" keine Gemeinde gefunden, in deren Grenzen sich das Projekt ansiedeln konnte, das u.a. autofrei sein wollte. Es ist auch die Realität auf dem Land, dass Initiativen verhindert wurden. In Brandenburg darf man nicht mal ein Ferienhaeuschen bauen, das keinen Parkplatz hat. Verdichtete Bauweise an geeigneten Standorten, naemlich mit gutem Nahverkehr, ist i.d.R. auch nicht erlaubt.

    • Anja Maier , Autorin des Artikels, Korrespondentin Parlamentsbüro
      @meerwind7:

      Da bin ich ganz bei Ihnen. Gerade die Parkplatzregel bei Bauprojekten ist von vorgestern.

      • @Anja Maier:

        Also ich finde Parkplatzregelungen, die Carsharing beinhalten, schon sinnvoll. Einfach stumpf den öffentlichen Raum bei Bauplanungen zum Parken bereitzustellen ist jedenfalls keine Lösung.

    • @meerwind7:

      "Vor gut 25 Jahren hat die Initiative "Ökostadt in der Mark Brandenburg" keine Gemeinde gefunden, in deren Grenzen sich das Projekt ansiedeln konnte, das u.a. autofrei sein wollte."

      Geile Idee in einer Gegend, in der man ohne Auto nirgends hin kommt :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wieso?

        Die stehn - wie in Kölle auch:



        “Draußen - aber nicht vor der Tür!“



        &



        Im alten Veedel - werden die Parkplätze bewirtschaftet. Aber Hallo. 👻 👻 👻

        So geht das

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Die Lage auf dem Land war schon immer so, wie beschrieben. Bezeichnend ist, dass die Situation der Landbevölkerung jetzt erst Thema wird, wo die urbanen Vordenker selber aus der Stadt fliehen wollen. Vorher hat es wohl nur Menschen betroffen, die nicht so relevant sind bzw. keine Stimme in den Medien haben.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Stimmt nicht. Die Spießer sind alle in die Städte gezogen. Und „urbane Vordenker“ die vor den Folgen ihres urbanen Denkens flüchten, dass sagt ja wohl alles ...

  • "Die Frage ist, ob dieses Land, diese Gesellschaft so weitermachen kann. Und die Antwort darauf ist ein deutliches Nein."

    OK. Aber dann

    "Jobs, Jobs, Jobs".

    Also doch weitermachen. Wachstum, Wachstum, Wachstum.

    Ja, wir brauchen neue Ideen.

    • @tomás zerolo:

      Jepp. Abbau des Pendlertums und sofortigen Stop von Neuausweisungen von Gewebegebieten in größeren Städten.

    • @tomás zerolo:

      Da haben Sie wohl was missverstanden. Es werden gute Jobs in den ländlichen Gebieten gebraucht, um die Landflucht zu stoppen.

      Un natürlich. Je näher der Job beim Bürger, desto kürzer die Arbeitswege ect.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Aber woher um alles in der Welt sollen diese Jobs bitteschön herkommen?

        Autoindustrie? Wo demnächst ein Auto (geschätzt) nur noch 1/3 der Handarbeit im Vergleich zu jetzt braucht?

        Muss dann die Autoindustrie um ein Faktor 3 wachsen?

        Konsumnippes? Machen die in Asien billiger, danach kommt Afrika.

        "Geistiges Eigentum"? Wo jede Minute 27.000 Minuten Youtube-Content hochgeladen wird? Wer soll die ganze Grütze noch konsumieren?

        Nein, es hat, aus vielen verschiedenen Gründen "ausgewachsen". Wir brauchen wirklich neue Ideen.

        • @tomás zerolo:

          Wenn die Firmen keine neuen Gewebeflächen in den überfüllten Städten finden würden, dann kommen die schon in Bewegung.

        • @tomás zerolo:

          Es muss nicht unbedingt mehr Jobs geben. Nur welche dort, wo die Menschen leben. Und natürlich wird es Veränderungen geben. Allein für die Bewältigung des Klimawandels wird auch jede Menge Technik benötigt. Es wird also auch die passenden Jobs dazu geben.

  • Hier in der Peripherie der “Großstadt“ Stuttgart, so sei ergänzt, kann keine REde davon sein, dass verfallene Dörfer oder aufgelassene Kitas zu reanimieren sind. Allenfalls von Durchfahrtsstraßen tot gelärmte Straßenzüge. Verlorene Häuser allenfalls nach Umsetzung neuer Verkehrskonzepten wieder bewohnbar. Die Städter wohnen hernach in reinen Wohnsiedlungen und fahren im Mini zur Arbeit....soziale Beiträge für das Landleben in Vereinen kaum wahrnehmbar....Mitgliedsbeitrag gegen Vereinsleistung ausgenommen.



    Ansonsten der Hinweis zum letzten Absatz....wie war das zwei Absätze weiter oben durch Negativnarrative die radikalen Ränder zu stärken? Das geht besser und wertet den gut geschriebenen Artikel ab.



    Mein aktuell ungefragten Ratschlag: Grundsätzlich den letzten Absatz des Artikels weglassen. Hier gibt's oft persönlich emotionalisierte Zusammenfassungen, kann man sich schenken, kein Mehrwert sondern Minderung.

    • @Tom Farmer:

      Im zweiten Landkreisring um Stuttgart gibt es Wohnungsleerstand von 6-8%. www.bbsr.bund.de/B...ungsleerstand.html

      • @Rudolf Fissner:

        Wie teuer sind die leerstehenden Wohnungen?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Sie meinen sicher Wohnungspreise an sich. Im Vergleich zu Stuttgart (3000€ und mehr im Schnitt/ m2) die Hälfte. In Ossiland bekommen Sie die auch für unter 1000€/ m3 www.wiwo.de/finanz...isen/12508928.html

          • @Rudolf Fissner:

            Ich meinte im erwähnten Landkreisring. Leider fressen sich die exorbitanten Preise immer mehr ins Umland...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Schrieb ich doch! Etwa die Hälfte bis weniger im Schnitt von dem was eine Wohnung in Stuttgart kostet. Konnten Sie doch auch der im Link dargestellten Deutschlandkarte zu Wohnungspreisen entnehmen.

              • @Rudolf Fissner:

                P.S. Zu „fressen sich ins Umland“.

                Stimmt wohl auch nicht, wenn man Prognosen glauben will. www.n-tv.de/ratgeb...ticle20357399.html Dort geht man im weiteren Umland von Stuttgart von fallenden Preisen aus.

                • @Rudolf Fissner:

                  Bis jetzt sind sie gestiegen. Und selbst, wenn sie ein wenig fallen sollten. Bis sich das signifikant auf die Mieten auswirkt...

                  Prognosen sind Schätzungen, was passieren wird. Keine verlässlichen Blicke in die Zukunft.

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Aber die dreifach höheren Wohnungspreise und den Wohnungsleerstand stellen Sie damit nicht inFrage.



                    Ich hätte noch eine abschließende Frage an Sie. Steigende Preise würde ich nicht in Frage stellen. Aber Quellen zum Stuttgarter Raum, die dies beschreiben, würden mich schon interessieren. Könnten Sie mir Ihre Quellen auch nennen?

                    • @Rudolf Fissner:

                      In wenigen Sekunden gegoogelt:

                      www.immowelt.de/im...art/wohnungspreise

                      Und natürlich sind die Medien hier in BW voll davon.

                      • @warum_denkt_keiner_nach?:

                        Ja klar Stuttgart. Das weiß jeder.



                        Aber Stuttgart ist aber nun nicht gerade eine ländliche Gegend. Der zweite Landkreisring im Stuttgarter Raum über den wir hier parlavieren, ist doch schon woanders.

  • "Die Frage ist, ob dieses Land, diese Gesellschaft so weitermachen kann. Und die Antwort darauf ist ein deutliches Nein."

    Sie treffen den Nagel auf den Kopf.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ja klar Stuttgart. Das weiß jeder.

      Aber Stuttgart ist aber nun nicht gerade eine ländliche Gegend. Der zweite Landkreisring im Stuttgarter Raum über den wir hier parlavieren, ist doch schon woanders.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich wohne ein ganzes Stück weg von Freiburg im Schwarzwald. Die steigenden Preise sind aber auch hier deutlich zu spüren. Unsere Wohnung würde heute mindestens 50% mehr kosten. Wenn man vernünftige Preise haben will, muss man schon sehr hoch in den Schwarzwald. Dahin, wo sonst nichts ist.