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CDU-Staatssekretär über Klimaproteste„Klimaschutz muss bezahlbar sein“

Die SchülerInnenproteste beunruhigen Thomas Bareiß nicht. Sobald sie Geld verdienten, werde sich ihre Einstellung zu teurer Klimapolitik ändern.

Lassen kein gutes Haar an der Klimapolitik der Bundesregierung: Streikende SchülerInnen (in München) Foto: dpa
Malte Kreutzfeldt
Interview von Malte Kreutzfeldt

taz: Herr Bareiß, in den letzten Wochen sind regelmäßig Zehntausende junge Menschen gegen die Klimapolitik der Bundesregierung auf die Straße gegangen. Bei der Europawahl kam die Union bei ErstwählerInnen nur auf 11 Prozent. Sehen Sie eine Chance, die Jugend zurückzugewinnen?

Thomas Bareiß: Davon bin ich überzeugt. Bei so einem großen Thema muss man um den besten Weg leidenschaftlich ringen. Umso besser, dass gerade junge Menschen sich hier einbringen. Ich bin davon überzeugt, dass es gerade an uns, der Volkspartei CDU ist, Klimaschutz und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft zu verbinden. Da haben wir grundsätzlich bessere Antworten als die Grünen. Klimaschutz muss auch bezahlbar bleiben und darf nicht auf Kosten des Einzelnen gehen.

Auf Twitter haben Sie geschrieben, wenn die jungen Leute erst mal eigenes Geld verdienen, würden sie schon zur Vernunft kommen. Das kam nicht gut an.

Das hat nicht jedem gefallen, das verstehe ich auch. Manchmal wird gerade auf Twitter zugespitzt, auch wir Politiker müssen das aushalten. Ich wollte einfach zum Ausdruck bringen: Klimaschutz wird uns viel Geld kosten. Ich habe auch nach meinem ersten Lohnzettel eine ganz andere Einstellung zu Steuern und Abgaben bekommen. Ich spüre tagtäglich, dass die Bürger abstrakt für Klimaschutz kämpfen, aber wenn es konkret wird, sinkt die Begeisterung. Das muss man offen diskutieren, sonst kann Politik auf Dauer nicht glaubwürdig sein.

Mein Eindruck ist, dass die Klimakrise den Menschen wirklich Angst macht.

Dass wir das Klima schützen müssen, bestreitet ja auch niemand. Die Frage ist nur, wie machen wir das. Ich halte es für richtig, dass wir Schritt für Schritt vorgehen – auch um Akzeptanz zu schaffen. Und wir haben ja in den letzten Jahren schon viel erreicht.

In den vergangenen 10 Jahren sind die Emissionen in Deutschland kaum gesunken.

Im letzten Jahr allein sind sie um 4,5 Prozent zurückgegangen. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich kommen wir schneller voran als geplant. Und wir haben jetzt beschlossen, dass wir in den nächsten 20 Jahren die Kohleenergie verlassen werden. Das sind ganz konkrete Schritte, die wir jetzt angehen werden.

Aber das Klimaziel für 2020 wird krachend verfehlt.

Stimmt! Als wir das 40-Prozent-Ziel für 2020 beschlossen haben, war das noch verbunden mit einer Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke. Stattdessen steigen wir jetzt noch schneller aus, als von Rot-Grün einst beschlossen. Deshalb werden wir das 40-Prozent-Ziel nicht erreichen. Glaubwürdig wäre gewesen, wenn wir das schon damals nach Fukushima offen gesagt hätten. Jetzt wollen wir die richtigen Weichen stellen, dass das 2030-Ziel von 55 Prozent auch eingehalten wird.

CDU
Im Interview: Thomas Bareiß

Der 44-jährige Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg ist seit 2017 als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium mitverantwortlich für die Energiepolitik der Bundesregierung.

Warum sollen die Menschen Ihnen diesmal glauben?

Weil die Zahlen zeigen, dass wir schon viel getan haben in den letzten Jahren. Wir werden jetzt den Kohleausstieg umsetzen und bauen die erneuerbaren Energien schneller aus. Und beim Thema Automobilität haben wir auf europäischer Ebene eine Regulierung, die sehr ambitioniert ist.

Für Fortschritte im Verkehrs- und Gebäudesektor halten viele ExpertInnen eine CO2-Steuer für notwendig. Dazu gibt es in Ihrer Partei ja keine klare Haltung. Wo stehen Sie?

Prinzipiell halte ich einen Preis auf CO2 für eine gute Sache. Im Bereich der Energieversorgung haben wir da mit dem EU-Emissionshandel ein gutes Instrument. Deshalb freue ich mich auf die Debatte, ob ein CO2-Preis der richtige Weg ist, um in anderen Sektoren voranzukommen. Aber auch hier gilt, Für und Wider abzuwägen und die Auswirkungen zu bedenken. Wenn ein Pendler auf dem flachen Land täglich 50 Kilometer zur Arbeit fahren muss, bringt eine CO2-Steuer à la SPD 800 Euro Mehrausgaben.

Wie kommen Sie auf diesen hohen Wert?

Die Experten sagen uns, im Bereich der Mobilität braucht es einen CO2-Preis von 180 bis 250 Euro pro Tonne, um eine Lenkungswirkung zu erzeugen. Das bedeutet dann 40 Cent mehr pro Liter Benzin.

Ist das nicht unrealistisch? Die diskutierten Modelle sehen zum Start 20 bis 60 Euro pro Tonne vor.

Wenn man eine Lenkungsfunktion haben will, muss man aber stark belasten. Wenn es nur um eine reine Steuererhöhung gehen soll, muss man das auch so benennen. So halte ich das dann aber für falsch.

Die Modelle sehen doch vor, dass das Geld über Klimaschecks oder niedrigere Strompreise zurückgegeben wird. Wie soll es zu Mehreinnahmen kommen?

Seien Sie mir nicht böse. Aber beim Soli hat man damals auch gesagt, dass er wieder abgeschafft wird, wenn die Aufgabe erledigt ist. Trotzdem weigert sich die SPD, das komplett zu tun. Im politischen Alltag, wenn wir um Vertrauen bei den Bürgern werben wollen, kommen solchen Begriffe wie „aufkommensneutral“ nicht an. Deshalb brauchen wir da bessere und intelligentere Lösungen.

Ob das die SchülerInnen überzeugt?

Wir machen Klimapolitik auf einer soliden Grundlage. Ich glaube, das kann man auch den jungen Menschen erklären.

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31 Kommentare

 / 
  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Wenn das ein "Klimapolitiker" der CDU sein soll, brauchen sich die Grünen um ihren Höhenflug keine Sorgen machen...

  • Ich verdiene mein Geld bin 54 und bin immer noch für Klimaschutz und habe und werde nie die CDU wählen. Dieses (Entschuldigung) "Spiesserargument" aus den finsteren 50ern des letzten Jahrhunderts entlarvt Herrn Bareis.



    Ich vermute mal ihn nervt die Diskussion um Klimaschutz einfach da sie seinen "Werten" so gar nicht entspricht.



    Unbezahlbar werden die Schäden durch massive Klimaveränderungen sein. Daher weiter demonstrieren und kämpfen, bitte nicht lockerlassen.

    • @Opossum:

      Trotzdem leben wir in einer Demokratie, und eine "vernünftige" Politik ist nur durchsetzbar, wenn sie von den Wählern goutiert wird. Bareiß Argument ist nicht, das die Bezahlbarkeit von Klimschutz eine Art kategorischer Imperativ wäre, sondern dass die Reiz-Reaktions-Schemata eines Großteils der Menschen eine verantwortungsvolle Klimapolitik verhindern werden, wenn diese Menschen zu sehr das Gefühl bekommen, dass sie finanziell auf ihrem Buckel ausgetragen wird.

      Nennen Sie das meinetwegen ein "Spießerargument", aber am Ende entscheiden eben auch die Spießer die Wahlen. Das hat nichts mit C-Partei und deren "Werten" zu tun, sondern mit dem ganz banalen Egoismus des Individuums. Das Schicksal des "real existierenden Sozialismus" auf der Welt hat gezeigt, dass selbst leicht zu begreifende Gemeinwohlkonzepte scheitern, wenn sie nicht genug unmittelbaren(!) individuellen Anreiz zum Mitmachen geben. So wird es auch dem Klimaschutz ergehen, wenn er die Menschen nur auf kollektiver Ebene mitnimmt ("WIR müssen dringend was tun!" unterschreibt Jeder), als Individuen aber durch unerwünschte (und gerne als "unzumutbar" empfundene) Belastungen vergrätzt - siehe Strom- oder Bahntrassen, Windräder im Garten etc..

      Insofern ist das Argumten von Bareiß eigentlich genau so gelagert wie das Gegenargument "Die Klimakatastrophe ist das wahrhaft unbezahlbare." - es geht um die "normative Macht des Faktischen". Er sagt: Wenn wir es nicht so hinbekommen, dass die Menschen es gerne mittragen, dann kommen wir GAR NICHT zu Potte.

      Liegt er damit wirklich so falsch?

      • @Normalo:

        Der Durchschnittsdeutsche pustet mit seinem Konsumverhalten 10 t C02 in die Atmosphäre. Runter muß er auf 2 t. Und das sehr sehr schnell ! Der Gesamtkonsum der Deutschen verbraucht Recourcen als hätten wir 3-4 Erden.



        Wenn wir warten bis die Deutschen freiwillig und gerne ihren Konsum so rigoros zurückfahren dann "gute Nacht" liebe Erde.



        Wenn diese CDU den Menschen ehrlich sagen würde daß der rigorose schnelle Umbau unserer natur-, nutztier- und menschenausbeutenden Lebensweise in eine recourcenschonende klimaneutrale Lebensweise letztendlich viel günstiger wird dann dürfte das als großer Anreiz dienen. Denn die immer höher werdenden Folgekosten der Umweltzerstörungen werden schon jetzt munter dem Steuerzahler aufgedrückt. Das wird immer verschwiegen ! Weniger Folgekosten heißt auch Entlastung des Steuerzahlers. Unbedingt wichtig ist die schleunigste Einführung des Verursacherprinzips. C02 - Steuer ist nur der Anfang.



        Stattdessen wird den Leuten vorgegaukelt, daß wir munter so in Saus und Braus weiterleben können und mit ein bisschen effizienterer Technik das alles schon hinbekommen. Ja, damit liegt die CDU, SPD, AfD und Co.komplett falsch !

        • @Traverso:

          "Wenn wir warten bis die Deutschen freiwillig und gerne ihren Konsum so rigoros zurückfahren dann "gute Nacht" liebe Erde."

          Das Problem, das Bareiss anspricht, und über das Sie mit kollektivistischen Formulierungen wie "der Durchschnittsdeutsche" oder "wir" schlicht hinwegrodeln, ist die individuelle Mitnahme.

          Denn wer IST "der Durchschnittsdeutsche"? Ich bin es sicher nicht, und Sie im Zweifel auch nicht, oder? Vielleicht sind Sie sogar einer von denen, die jetzt schon weniger als 2t hinkriegen - dann kann ich ja eigentlich schon wieder etwas mehr... ;-)

          Gleiches gilt bei der Frage, wer "dieses ominöse "wir" sein soll, das die Erde um die Ecke bringt, wenn es weiter wartet. Das "wir" mag sich ja beeilen müssen, aber das hindert das "ich" nicht im Geringsten daran, erstmal weiter zu machen und sich wütend gegen jede Einschränkung zu wehren, die das "wir" ihm gerne aufbrummen möchte. Denn heute heißt es vielleicht "Gute Nacht, Erde." aber siehe da - morgen geht die Sonne doch wieder auf.

          Das ist keine "kluge" Sichtweise, und ich teile sie auch nicht, aber sie ist bei einem Großteil der Menschen trotzdem nicht abzustellen. Sie einfach mit Statistiken und Imperativen zu überrollen, funktioniert nicht.

          Genauso ist es naiv, auf die "Verharmloser" der Klimaentwicklung zu zeigen und denen die Schuld für die Renitenz der Mitmenschen zu geben. Die Infos sind doch da, und dieselben Menschen, die z. B. partout keine Transitleitung für nordischen Ökostrom in ihrer Nähe haben wollen, werden überwiegend treuherzig bekunden, dass sie - ganz allgemein gesprochen - voll für nachhaltige Ressourcennutzung sind, nur halt bitte nicht so, dass es ausgerechnet SIE trifft. Und dann wählen sie die AfD, weil die ihnen nur zu gerne verspricht, dass SIE sie nicht rannehmen wird. Das kann nicht das Ziel sein.

          Kurz: Wer dieses "Wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass!" ignoriert, liegt zwar in der Sache richtig, kann damit politisch aber am Ende wenig erreichen.

          • @Normalo:

            Pro Kopf pustet jeder Deutsche 10 t C02 in die Luft. Das ist logischerweise ein Durchschnittswert. Salopp gesagt die Emission eines Durchschnittsdeutschen.



            "Wir" sind Sie ich und alle anderen Deutschen, die wir alle im gleichen Boot sitzen. War das so schwer zu verstehen? Sorry.



            Ansonsten verstehe ich kaum Ihre Aufregung und schon gar nicht was Sie sagen möchten. Tut mir wirklich Leid.

            • @Traverso:

              Ich versuche Ihnen nur - und übrigens eher unaufgeregt - die Schizophrenie des "Menschlichen Faktors" nahezubringen: Viele Menschen sehen sich gerne auf der "richtigen", rational-weitsichtigen Seite, wenn es um abstrakte Zielsetzungen geht. Sie aber dazu zu bekommen, im Sinne dieser Zielsetzung auch konkrete Opferbereitschaft zu zeigen (bzw. Parteien zu wählen, die die von ihnen verlangen) ist ein ganz anderer Schnack.

              Nochmal: "Wir müssen dringend was tun" unterschreibt so ziemlich Jeder - selbst die, die danach unbekümmert im SUV zum Büdchen an der Ecke fahren, die ihren Strom immer noch so kaufen, dass er am billigsten ist, die 7 mal wöchentlich Fleisch essen, die dreimal im Jahr Fernreiseurlaub machen oder eben die nichts von Windrädern, Bahntrassen oder Strommasten in Sichtweite ihres Häuschens hören wollen. Sie alle WISSEN, dass es so nicht weitergeht, aber sie finden, dass erstmal ANDERE ihre Hausaufgaben machen sollen, bevor sie auch selbst die Konsequenzen ziehen und Verzicht üben - und seien es die "Reichen", die Chinesen oder die Amerikaner. Und wenn dann ein Politiker ihnen sagt, dass nicht die Chinesen, nicht die Amerikaner, nicht die Leute in der Nachbargemeinde oder die mit noch mehr Geld sondern SIE sich an die eigene Nase fassen "müssen", dann finden sie einen Politiker, der ihnen was anderes erzählt und wählen den.

              Das ist ein realer Effekt, der menschliches Handeln immer schon ausgemacht hat und der auch im Fall des Klimawandels ein Faktor bleibt, den niemand ignorieren darf, der REAL was erreichen will. Darauf weist Bareiss hin.

              Und Sie sagen: "Das darf aber nicht sein, sonst sind wir Alle verloren!" Verstehen Sie bitte, dass mich das nicht überzeugt - weder als Aussage, noch als realpolitisches Handlungsmodell: "Dürfen" ist keine Kategorie, die Fakten (ab)schafft. Entweder "wir" - Sie,ich etc. - wählen einen Weg, der unsere Mitmenschen auch einzeln mitnimmt, oder wir SIND eben verloren. Das ist nicht aufregend - nur Fakt.

              • @Normalo:

                "....Und Sie sagen: "Das darf aber nicht sein, sonst sind wir Alle verloren!" ...."



                Sie zitieren einen Satz, den ich nicht gesagt habe. Also ist es auch kein Zitat.



                Sie kreieren vielmehr einen Satz, den Sie für sich so interpretiert haben wollen und behaupten, den hätte ich gesagt.



                Entschuldigen Sie, damit disqualifizieren Sie sich.

                • @Traverso:

                  Ich habe mir erlaubt, zusammenzufassen was bei mir ankommt: Absolut gehaltene Handlungsdirektiven, begründet mit Prognosen, was Dramatisches passiert, wenn man diese nicht befolgt. Sollten Sie etwas erheblich Anderes gesagt haben wollen, bin ich ganz Ohr.

                  Außerdem können Sie sich vielleicht mal fragen, wer sich eher disqualifiziert - der unter vielen inhaltlich eigenen Sätzen Einen als möglicherweise fragwürdig verkürztes Zitat ausgestaltet, oder der, der daraufhin komplett auf Formdebatte umschaltet und inhaltlich zumacht.

  • zu Prius

    Seit fast 40 Jahren bin ich in der Automobilbranche tätig und kann eines mit ruhigem und reinem Gewissen behaupten, jeder der glaubt, Batteriebetriebene Fahrzeuge hätten eine bessere Öko Bilanz aufzuweisen, als diverse, moderne Verbrenner, gemeint sind nicht diese unsagbar dummen SUV, sondern jene Fahrzeuge, die ausreichen Familien von A nach B zu bringen, sitzt einem fatalem Irrglauben auf, besonders, wenn er glaubt, ein solches Fahrzeug sei auch noch Kostengünstig!



    Denn spätestens wenn er das Fahrzeug gebraucht nach mehr als drei Jahren verkaufen will, wird er feststellen, dass er niemanden findet, der ihm dieses Auto wieder abkauft, denn die Batteriepacks werden mit einer maximalen Lebensdauer von 5 Jahren angegeben. Wer dann ein solches Auto nach mehr als drei Jahren kauft, muss für einen neuen Batteriepack mehrere tausend Euro auf den Tisch des Händlers legen und einige wollen sich auch die Entsorgung noch bezahlen lassen!

    Es gibt diverse Brennstoffe, die die Öko Bilanz der E -Autos bei weitem übersteigen, z.b. Wasserstoff, Methan aus erneuerbaren Energien und diverse Treibstoffe aus biologischem Abfall, wie es das E 85 war, 85% Ethanol und 15% Super!

    Etwa 20 Jahre fuhr ich Fahrzeuge älteren Baujahres mit dem E85, welches meistens bei den Raiffeisentankstellen zu kaufen gab!



    Keines dieser Fahrzeuge hat mich je im Stichgelassen, obwohl die Hersteller permanent auf die Schädlichkeit dieser Treibstoffe für den Motor hingewiesen hatten!

    Es gibt und gab genug alternativen zu den bekannten Treibstoffen, die eine bessere Öko Bilanz aufweisen als der E Antrieb, nur wird dieser von VW und anderen extrem gehypt, um in 1. Linie einen Stellenabbau zu rechtfertigen!!!

    • @urbuerger:

      Ach Herr Urbuerger, es ist zu merken dass Sie über vierzig Jahre in der KFZ-Branche tätig waren...Sie sind einfach noch zu sehr im Verbrennerdenken drin:

      1.Grundsätzlich brauchen wir weniger Autos, vor allem in den Ballungszentren...

      2.Wasserstoff oder Ethanol aus Bioabfall ist vom Wirkungsgrad her äußerst bescheiden bzw. letzteres auch in der verfügbaren Menge sehr begrenzt, selbst für einen stark eingeschränkten PKW-Verkehr.

      3.Moderne Li-Ion-Akkus in E-Autos können bei normaler Beanspruchung bereits jetzt bis zu zehn Jahre benutzt werden, anschließend mindestens nochmal solange im stationären Einsatz als Zwischenspeicher in einer regenerativen Elektrizitätswirtschaft.

      3.Lithium muß nicht aus Südamerika kommen, das gibt’s auch im Erzgebirge und sogar im Meerwasser...wichtig ist aber vor allem auch für die Akkuproduktion regenerative Energien zu nutzen, so wie es Tesla schon jetzt bei seiner Gigafactory macht, dann ist der ökologische Fußabdruck der E-KFZ nicht mehr so groß.

      4.Zusammengefasst:



      -Weniger Autos in der Zukunft!



      -Die noch benötigten KFZ mit regenerativem Strom herstellen und betreiben.



      -Solange wie möglich benutzen, Zweit- und Drittnutzung für die Akkus.



      -Am Ende der Lebenszeit bestmögliches Recycling für alle Komponenten.

      Wir befinden uns noch am Anfang der E-KFZ-Massenproduktion, da ist bei den bisher erhältlichen Modellen sicher noch nicht alles perfekt, war es zu Beginn der Verbrennerzeit bei Henry Ford und seinem T-Model allerdings auch noch nicht...

  • Meine Güte



    Gebt den Kommunen mehr Geld für einen besseren ÖPNV und Energiesparmaßnahmen, und die Klimaziele sind auf einmal einzuhalten.

    Natürlich geht das nicht mit einer schwarzen NULL im Vorfeld, aber das Geld kommt im Nachhinein wieder herein. Man könnte auch die Zumutbarkeitsregeln bei hartz4 so gestalten, dass eben keine 50km Pendelweg mehr nötig sind. Viele Möglichkeiten, aber der gute Mann meint ja er wäre schon auf einem guten Weg.

  • Mal wieder CDU Fehlargumentation vom Feinsten. Wenn die Folgen des Klimawandels teurer werden als den Wandel hin zum Klimaschutz voran zu treiben, und das werden sie, so lange sollte es selbst Minderbegabten einleuchten, das dieses Gelaber nur Schutz der Klasse der Besitzenden heute ist... ist ja viel geiler mit der neuen Jacht vor St Trope zu kreuzen als Vaters Fabrik mal zu modernisieren.

  • Klimaschutz darf also nicht auf Kosten des Einzelnen gehen. Aha.



    Klima- und Umwelt helfen zu zerstören aber schon. Wir geben 30 (dreißig) Milliarden im Jahr für Werbung aus. Werbung, die den Konsumrausch forcieren soll um diesen Planeten noch schneller an die Wand zu fahren. Dieses Geld bezahlt der Bürger nicht freiwillig, nein, das Geld muss der Bürger über die Zwangsabgabe der ÖR und über seinen Konsum, hier greift die Wirtschaft Geld ab und steckt es ins Free-TV (Doof-TV), aufbringen.



    Herr Bareiß, beenden sie einfach diese durch Werbung finanzierte geistige Umweltverschmutzung und geben die Hälfte des Geldes für Klima- und Umweltschutz aus. Die andere Hälfte geben sie den Bürgern zurück, die können sich dafür Sendezeit im Pay-TV kaufen. Dann hört auch auf, dass gutbezahlte Promis im Fernsehen uns den letzten Scheiß andrehen wollen um hinterher fröhlich ihrem Überkonsum zu frönen. Und der Bürger hat seine Selbstbestimmung zurück. Costa nix und ist ganz einfach umzusetzen.



    PS: Und dann besteuern sie Sponsoring noch mit mindestens 100% und sie haben Geld satt.

  • Habe soeben beschlossen, meiner Tochter das nächste Mal alle Spesen für eine Fahrt zu Fridays for Future zu erstatten.

    Was für ein arrogantes A.



    Allerdings: so einen Offenbarungseid ausgerechnet der taz zu geben ist schon selten dämlich.

    Der muss uns alle für extrem doof halten. Tss tss tss

  • Au weia!



    Dieser Mann ist ja ungeheuer überheblich.

    Und dann argumentiert er auch noch so ungeheuer widersprüchlich. (Um es nicht verlogen zu nennen).

    Also wenn das mal kein lupenreiner Lobbyist mit reinem Gewissen ist.



    (Er benutzt es nie.)

  • "....Klimaschutz muss auch bezahlbar bleiben und darf nicht auf Kosten des Einzelnen gehen...Klimaschutz wird uns viel Geld kosten..."



    Die CDU schnallt es einfach nicht.



    Die Folgekosten des Klimawandels werden so apokalyptisch sein, daß die Investition in eine revolutionsartige Umgestaltung unserer Lebensweise in eine klimaneutrale Form gar nichts dagegen ist.



    Es steht hinter den Aussagen des Herrn Barreis wieder diese Beruhigungstablettenpolitik, in der dem Bürger vorgegaukelt wird daß ja schon so viel getan wird. Die Wissenschaft, die NGO`s, die Schüler und alle sonst verantwortungsbewußten Menschen schreien nach politischem Handeln und den regierenden Politikern fällt nichts besseres ein als sich selber auf die Schultern zu klopfen.



    Das ist diese bodenlose Arroganz der Politiker der besorgten Bevölkerung gegenüber, das nicht Ernst nehmen von Warnungen aus der Wissenschaft, das Belächeln der Schüler.



    Die CDU ( auch FDP, AFD, SPD ) bedient hiermit aber auch bewußt die bequeme Haltung großer besitzstandswahrender Bevölkerungsgruppen vor allem im ergrauten Bereich, die weiterhin immer schwerere Autos fahren wollen, immer mehr und weiter fliegen, weiterhin Unmengen tierische Produkte in sich reinschlingen, Kreuzfahren, Kohlestrom kaufen, billige konventionell hergestellte Lebensmittel kaufen, usw. usw.



    Zumindest ist die CDU & Co für diese Konsumbenebelten immer noch ein Spiegel der Gesellschaft, also ewiggestrig.

    • @Traverso:

      Noch viel einfacher: wenn man sich endlich von der schwarzen Null verabschiedet, kann man die Finanzierung des Klimaschutzes machen, OHNE die Steuern zu erhöhen.



      Und wenn man vllt. nebenbei noch die Einkommensverteilung ein bisschen ausgleichen will, kann man schlicht den Spitzensteuersatz ausbauen, so dass er eben nicht bei 55k und 42% abregelt, sondern progressiv weitersteigt.

  • Meine Güte, unter welchem Stein wohnt dieser Mann? Dass Klimapolitik Geld kostet, ist allen klar.



    Was der Regierung anscheinend nicht klar ist: Keine / verzögerte / zaghafte Klimapolitik kostet nicht nur überproportional mehr, sondern alles: unsere Zukunft.

  • Der einzige Grund warum der Klimaschutz in Deutschland nicht vorangeht ist das Kuscheln mit den Lobbyisten in der Wirtschaft, es werden seit Jahrzehnten unsinnig Summen an Subventionen in Klimaschädliche Industrien gepummt, dafür wandern immer mehr Politiker gerade aus der CDU nach Ihrer Amtszeit in lukrative Vorstandsposten in genau diesen Industrien. Solange das so ist wird sich nichts ändern, es wird einfach nur immer viel versprochen und wenn es dann eng wird wird massiv zurückgerudert. Es ist völlig egal was die Verhinderung des Klimawandels kostet, denn Fakt ist wenn wir es nicht rechtzeitig innerhalb der nächsten 9,5 Jahre schaffen werden die Folgekosten des dann einsetzenden Klimawandels noch viel viel mehr Kosten. Aber die Leute die es heute blockieren und verbocken, werden dann ihre schäfchen im trocken haben und sich irgendwo zu ruhe setzen wo die auswirkungen nicht so schlimm ausfallen.

  • Thomas Bareiß: "...wenn die jungen Leute erst mal eigenes Geld verdienen, würden sie schon zur Vernunft kommen"



    Beatrix von Storch:"...haben noch nie eine Stromrechnung bezahlt" Bei 2:20



    www.youtube.com/watch?v=tPyc509V9ao

    Thomas Bareiß und Beatrix von Storch - ein Dreamteam :-(

    Die Argumentationen von AfD und CDU und zusätzlich noch das Versagen der CDU werden wohl dazu führen, dass die Proteste weiter gehen und die Werte für die Grünen durch die Decke gehen. Wird Zeit für eine(n) grüne(n) BundeskanzlerIn!

    • 9G
      95692 (Profil gelöscht)
      @Anna Minerva:

      Grünen Bundeskanzler/in ?



      Bitte nicht, ich denke da an die letzte Grüne Bundesregierung unter Schröder, mit den ersten Kriegseinsätzten seit Rippentrop unter Joschka Fischer, der Agende 2010 und Hartz IV bei der die Grünen ja massiv mitgewirkt haben, Andrea Fischer und die Milchimporte aus UK trotz BSE usw.usf,.Und heute, Kretschmann der mit Daimler kuschelt, Al Wasir und der weitere Ausbau des Frankfurter Flughafens - Stichwort Terminal drei - usw.usf. Nein eine grüne Bundesregierung ist definitiv das letzte was ich mir wünsche.



      " In Erwägung, daß wir der Regierung was sie immer auch verspricht, nicht trau'n



      haben wir beschlossen, unter eig'ner Führung uns nunmehr ein gutes Leben aufzubau'n . " B.Brecht

  • Wir haben ein Elektroauto Neupreis 12000 € gebraucht 8000 € 100 Kilometer Reichweite kosten für 100 km ca 4 € strompreis Kosten eines Diesel auf 100km mindestens 7,20 € Frage mich immer wovon diese Leute reden die meinten ökologisch sei teuer. Kosten für zertifizierten Ökostrom also Wind Sonne Wasser 25 Cent die Kilowattstunde das ergibt im Jahr maximal 100 € mehr gegenüber Graustrom aus Kohle und Atom wer sich diese 100 € nicht leisten kann ist wirklich sehr arm

    • 9G
      93849 (Profil gelöscht)
      @prius:

      Sie haben sich die Ökobilanz eines Elektroautos wohl noch nicht durchgelesen. Korrigieren Sie mich bitte (gerne mit Argument), falls doch...

      • @93849 (Profil gelöscht):

        fahre in Schleswig-Holstein 100% des Stroms CO2 frei produziert Wind Sonne also auf 100km kein einziges Gramm CO2 in die Umwelt geblasen

        • @prius:

          Ihr Elektroauto fährt mit 100 % Strom aus Wind und Sonne? Aus welchem Stromnetz kommt denn Ihr Strom? Gibt es neuerdings ein Netz, aus dem nur Strom aus Wind und Sonne kommt? Oder betreiben Sie selbst Wind- und Solaranlagen, mit denen Sie Ihr Elektroauto direkt laden? Und können Sie den Strom speichern für den Fall, dass es dunkel und windstill ist?

        • 9G
          93849 (Profil gelöscht)
          @prius:

          Ihrer Äußerung nach sind Sie genau das Opfer (?) der autoindustriellen Lobbyarbeit...

        • 9G
          93849 (Profil gelöscht)
          @prius:

          Dann - entschuldigung - haben Sie tatsächlich wenig bis keine Ahnung. Die Herstellung, Förderung und der Transport von Silizium alleine hat (u.a. aus politischen Gründen) so einen hohen CO2 Ausstoß, dass man eine enorme Distanz mit dem Auto zurücklegen müsste, um das rauszuholen. Diese Zahlen sind schnell im Internet gefunden und das nicht gerade auf Bild.de ....

          Ich bitte Sie sich zu informieren, da dieser Elektroautowahn hirnrissig ist. Allein das Fehlen der Infrastruktur - auch hier wieder Lobbykuscheln. Ein Wasserstoffauto, so wie es Daimler und andere schon "besitzen", wäre um einiges besser. (Für diese Recherche lohnt es sich guten und schlechten Wasserstoff nachzulesen, bevor das "brennbar"-Argument gezogen wird.)

          • @93849 (Profil gelöscht):

            Und was soll bitte am Wasserstoffauto besser sein?! Dass dieses ca. zwei bis zweieinhalbmal soviel Energie braucht wie ein Akku-PKW? Und das auch nur bei Brennstoffzellenantrieb, für den sehr teure Edelmetalle als Katalysatoren benötigt werden...dazu noch seltene Erden für einen möglichst effizienten Elektromotor...nein danke, dann lieber gleich nen anständigen Lithium-Ionen-Akkumulator...

        • @prius:

          Das Sie das E-Auto mit 100% Ökostrom fahren und nicht mit dem deutschen Strommix ist löblich aber auch eine Grundvoraussetzung damit ein E-Auto überhaupt ökologisch Sinn macht.



          Aber das E-Auto verursacht nicht nur in der Nutzenphase oekologische Schaeden sondern entlang des gesamten Lebenszyklus, denn die Rohstoffe müssen gewonnen werden, die Komponenten und das Auto selbst müssen hergestellt werden und nach der Nutzung muss das Auto entsorgt und dann hoffentlich auch recycelt werden (heute gibt es noch kein Recycling für die Li-Ionen Akkus). Eine Ökobilanz untersucht den gesamten Lebensyzklus und bilanziert alle Auswirkungen und da ist das E-Auto in Summe leider nicht viel besser als die Verbrenner wenn es mit 100% Ökostrom betrieben wird, beim deutschen Strommix ist es sogar schlimmer. Am schlimmsten sind aber die Hybridfahrzeuge, die sind Nebelkerze mit eine massiv negativen ökologischen Bilanz.



          Daher ist das beste Auto, dass das gar nicht hergestellt wird und die wichtigste Maßnahme ist es den Individualverkehr massiv zu reduzieren. Dies ist in S-H sicherlich nicht immer und überall machbar, aber man sollte es versuchen so weit es möglich ist und auch in S-H gibt es Städte in denen man das umsetzen kann.

          • 9G
            93849 (Profil gelöscht)
            @Ressourci:

            Ebendas... Wie war das Zitat die Tage in einer Zeitung? Ich weiß nicht mehr von wem es stammt, aber:

            "Wer autofreundliche Städte baut, wird auch Autofahrer statt Fahrradfahrern bekommen." (grob zitiert)