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Länder für schärferes WaffenrechtOhne Messer ins Einkaufszentrum

Auf Initiative von Niedersachsen und Bremen debattiert der Bundesrat am Freitag ein Messerverbot im öffentlichen Raum.

Dürfen künftig nicht mit ins Kino oder ins Einkaufszentrum genommen werden: scharfe Messer Foto: dpa

HANNOVER taz | Vor einem Monat wird in Wolfsburg ein Mann im Gesicht mit einem Messer im Gesicht angegriffen. Im März wird eine junge Frau in einem Einkaufszentrum in Burgwedel niedergestochen. Im Februar bricht ein 22-Jähriger in einem Hamburger Möbelhaus mit Stichverletzungen zusammen. Bundesweit bekannt und heftig debattiert wurde ein Fall, bei dem im vergangenen Sommer in Chemnitz ein Mann an den Folgen eines Messerangriffs starb.

Wird das Leben auf den Straßen unsicherer? Sind Messer und Menschen, die sie tragen, gefährlicher denn je?

Die Polizei sagt: Ja. Allein in Niedersachsen registrierte sie im vergangenen Jahr 3.754 Messerattacken. Die Kriminalstatistik unterscheidet gewöhnlich nicht nach Tatwaffen. Niedersachsen weist seit zwei Jahren als erstes Bundesland die Straftaten nach Hieb- und Stichwaffen aus. Seitdem ist die Zahl der Messerangriffe im Agrarland gleich geblieben.

Doch insgesamt geht die Kriminalität bundesweit zurück. Noch vor einem Jahr sagte Niedersachsen SPD-Innenminister Boris Pistorius, sein Bundesland sei „so sicher wie seit langem nicht mehr“.

„Stärkung des Sicherheitsempfindens“

Gleichwohl legt die Landesregierung nach. Am Freitag berät der Bundesrat auf Initiative von Niedersachsen und Bremen einen Gesetzesantrag, der das Waffenrecht verschärfen soll. Danach soll es künftig verboten sein, in Einkaufszentren, Fußgängerzonen, an Bahnhöfen, in der Nähe von Schulen und bei Großveranstaltungen Springmesser und Messer mit langen Klingen bei sich zu tragen.

„Ein besserer Schutz vor Messerangriffen soll im Ergebnis zu einer deutlichen Stärkung des Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung führen“, begründet das Innenministerium den Vorstoß. „Ein besserer Schutz vor Messerangriffen soll im Ergebnis zu einer deutlichen Stärkung des Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung führen“, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt die Initiative. Etwa 100 tägliche Messerangriffe in Niedersachsen sei eine ziemlich hohe Zahl, sagte der niedersächsische GdP-Chef Dietmar Schilf: „Die gilt es zu senken.“ Die GdP fordert seit Jahren ein bundesweites Register für Messerstraftaten und Messerverbotszonen.

Die niedersächsischen Grünen begrüßen als Oppositionspartei zwar den Vorstoß, können darin trotzdem nicht mehr als einen „unausgegorenen Showantrag“ von Pistorius erkennen, wie Innenpolitiker Belit Onay sagte: „Wie will man in Einkaufszentren kontrollieren, wer ein Messer bei sich trägt?“ Das Innenministerium sollte lieber den kleinen Waffenschein für Schreckschuss, Reizstoff- und Signalwaffen, mit denen sich insbesondere Reichsbürger bewaffnen, verschärfen. Laut Niedersächsischem Innenministerium hat sich die Zahl der Besitzer*innen kleiner Waffenscheine mit 24.178 von 2014 bis 2018 mit 60.637 mehr als verdoppelt.

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47 Kommentare

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  • Erinnert mich an das Jahr 2008, als mit sehr ähnlichen Argumenten eine Verschärfung des WaffG erreicht wurde. Damals waren aber die Einhandmesser "so ziemlich das Gefährlichste, was es an Messern gibt.", (Zitat Pistorius, in einem Interview zum Thema bei der Süddeutschen). jetzt sind es die Springmesser, die, ganz nebenbei, sowieso schon einem Fühverbot unterliegen, was der Herr im Interview entweder nicht weiß (warum ist er so uninformiert bei einem Thema, das ihm so wichtig ist), oder bewusst verschweigt.



    Nun, jetzt also nochmal eine Verschärfung. Welchen Effekt hatte dann die damalige? Und wenn keinen, warum macht man das ganze nutzlose Trara nochmal in strenger? Ursachenbekämpfung ist natürlich teurer und langwieriger und nicht so populäristisch (!) als ein Verbot.



    Kurz: mich ärgert der Umgang mit dem Thema.



    (Auch wegen der immer schlecht gewählten Symbolbilder, gell ;-) )

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Kurzer Nachtrag:

    Da hätten wir ihn mal wieder, den Demonstrationseffekt. Er will nicht.

    Dann nun den:

    www.bmi.bund.de

    Dort gab es bis vor zwei Minuten noch eine Kriminalstatistik 2018.

    Glückauf!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Mal hier nachlesen:

    rp-online.de/panor...ät-in-deutschland-

    ... und sich verwundert die Augen reiben. Es existieren aktuell keine belastbaren Zahlen. Mit einer ersten Statistik ist wohl erst 2022 zu rechnen.

    Hohe Regierungskunst: 'Gestochere im Nebel' als flächendeckendes Motto.

  • Darf ich mein Wenger Giant dann auch nicht mehr mitführen? Obwohl ich die Haubitze schon habe verschweißen lassen?



    www.amazon.de/Weng...ulle/dp/B000R0JDSI

    • @Zwieblinger:

      Ja, gerade um die geht es doch in den Kommentaren vorrangig.

      Ich schätze, dass jeder vierte ein Schweizer Taschenmesser hat, weil die Dinger ungemein praktisch sind, aber eben nur, wenn man sie auch dabei hat. Wenn ich jetzt anfange vor jedem Einkauf wie bei einem Flug das Ding wegzupacken, vergesse ich das bestimmt wieder einzustecken und, jede Wette, dann braucht man gerade was davon.

  • ------------------------------------------------- Messerverbot ? Ist heute der erste April oder was ? Wie naiv kann man denn sein ? Demnächst werden diese Schlauberger ein Gesetz machen, daß Einbrüche verbietet oder schlechte Laune. Sind wir langsam im Irrenhaus hier ?

  • Die Frage ist doch auch, wie will man das kontrollieren? Möglicherweise mit verdachtsunabhängigen Kontrollen innerhalb der deklarierten Zonen?



    Eine anderer Punkt ist, daß das Messer eine sehr gute Selbstverteidigungswaffe ist, wenn man das verbieten(einschränkt), wird man dann im Gegenzug auch beschützt vor denjenigen, die sich nicht an das Verbot halten? Davon steht im Gesetz nichts.

  • Das Gesetz ist homophob und rassistisch!

  • Am Schlimmsten sind doch diese Leute, die völlig hemmungslos mit Hammer, Zange und Schraubendreher bewaffnet durch den öffentlichen Raum spazieren. Die sehen ja schon von weitem so aus, als würden sie demnächst eine Straftat begehen. In Niedersachsen soll ein neues Polizeigesetz für solche Leute "35 Tage Präventivhaft" ermöglichen. Ist doch gut, dass wenigstens der Staat da mal was tut - oder etwa nicht? «(º¿º)»

    www.taz.de/Schaerf...bb_message_3786847

  • Ich trage seit ich mit 8 Jahren eine kurze Zeit bei den Pfadfindern war fast immer ein Messer bei mir. Schon seit der dritten Klasse, selbst in der Schule, womit nie jemand ein Problem hatte. Im Gegenteil, es wird immer gerne ausgeliehen, auch schon damals von meinen Lehrern. Denn es ist ein Werkzeug und keine Waffe! Und das gilt solange ich es nicht als Waffe einsetze.



    Selbst mein "Schweizer Taschenmesser", wie auch die meisten anderen, hat eine Klinge größer 6cm. Mit weniger als sechs Zentimetern lassen sich viele alltägliche Aufgaben schon nicht mehr gut erledigen, tödliche Stichwunden macht es allerdings ohne Probleme und in vielen Fällen exakt genau so effektiv wie ein größeres!

    Das ist doch mal wieder der reinste Schwachsinn, genau wie die letzte Gesetzesverschärfung nach der arretierbare Einhandmesser nicht mehr gestattet sind u.a. weil man damit ja "aus dem Hinterhalt" Polizisten angreifen könnte, feststehende Messer bis 12cm Klingenlänge, die schneller zu ziehen sind, aber kein Problem darstellen.

    Vor allem aber ist hier mal wieder der Punkt das die Menschen die niemanden mit einem Messer angreifen würden in ihren Rechten ohne Sinn, Verstand und positive Wirkung eingeschränkt werden, während Menschen die ein Messer als Waffe bei sich tragen selbstverständlich einfach darauf scheissen werden. Es ist erschreckend einfach heutzutage die Menschen mit etwas Gefasel von Sicherheit einzulullen und ihnen den letzten Mist anzudrehen während sie es auch noch bejubeln.

  • Interessant dass alle hier -sowohl im Artikel wie auch in den Kommentaren dazu- um die Tatsache herumeiern dass viele dieser Messerstechereien von Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden...viele der Opfer haben diesen vermutlich auch...es gibt eben Kulturen in denen ein „richtiger Mann“ wenigstens diese Waffe mit sich führen sollte, wenn schon Schießeisen und dergleichen hierzulande relativ kompliziert legal zu erwerben sind. Um das erwähnte Taschenmesser geht es übrigens weniger, Klingen von bis zu maximal sechs Zentimetern Länge sollen erlaubt bleiben.

    • 0G
      05654 (Profil gelöscht)
      @Saile:

      Betreffend : (Zit.) "Interessant dass alle hier -sowohl im Artikel wie auch in den Kommentaren dazu- um die Tatsache herumeiern dass viele dieser Messerstechereien von Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden" ... § 187 StGB (Verleumdung) Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft ...

      • @05654 (Profil gelöscht):

        Dann wären die deutschen der 1930er keine Antisemiten und Rassisten? Afdlernichts rechts?.. Tipp... Befassen sie sich mal mit Kulturen wie der paschtunischen wo Ehrenmord, blutrache und rachevergewaltigungen seit fast 2000 Jahren kultureller Standard sind, welche nicht einmal der Islam bändigen konnte... Somit ist die Aussage oben nicht unwahr

    • @Saile:

      "Tatsache herumeiern dass viele dieser Messerstechereien von Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden"

      Ist keine Tatsache, auf die Idee kam die Afd auch schon, im Saarland gibt es einen extra Bericht zum Thema Kriminalität mit Stichwaffen und man wollte unbedingt herausfinden, wer denn da so Täter ist und man könne ja nicht in Deutsche oder nicht unterscheiden, es gebe ja solche und solche. Nach langem hin und her wurde eine Sonderauswertung gemacht und da kam auch eine Liste mit den häufigsten 10 Vornamen der Täter heraus.

      Michael (24 Fälle), Daniel (22 Fälle), Andreas (20 Fälle), Sascha (15 Fälle), Thomas (14 Fälle), Christian (13 Fälle), Kevin (13 Fälle), Manuel (13 Fälle), Patrick (13 Fälle), David (12 Fälle), Jens (12 Fälle), Justin (11 Fälle) und Sven (11 Fälle).

      www.saarbruecker-z...namen_aid-37745459

      Nun kann man die Daten vom Saarland nicht einfach auf die BRD übertragen, da die Bevölkerungszusammensetzung unterschiedlich in den einzelnen Ländern ist, aber Pauschalaussagen wie die Ihre, werden nun mal nicht von der Datenbasis gestützt.

      • @Sven Günther:

        Michael...Daniel...Andreas...die könnten alle einen Migrationshintergrund haben...z.B. aus Österreich eingewandert...zur Kultur der gestandenen Bergburschen dürfte so ein Messer in der Lederhose auch passen...

    • @Saile:

      [...]

      Ach, AfD …bild: epa/epa

      AfD verlangt die häufigsten Namen von Messer-Tätern – die Antwort: Michael, Daniel, ...

      Aktualisiert: 29.03.19, 16:07

      Im deutschen Bundesland Saarland nehmen Straftaten mit Messern zu. Das war das Ergebnis einer Sonderauswertung, die der saarländische CDU-Innenminister Klaus Bouillon im September vorgestellt hatte. 2016 gab es demnach noch 562 Vorfälle, 2017 dann 672 und in den ersten Monaten des Jahres 2018 zeigte der Trend weiter nach oben. So weit, so bedenklich.

      Die AfD-Fraktion im Saarland wollte diese Zahlen jedoch nicht einfach so hinnehmen. Die rechtspopulistische Partei hatte offenbar eine Vermutung, wer hinter dieser Zunahme an Messer-Delikten stecken könnte. Und so verlangte die AfD im Januar 2019 schliesslich eine «Aufschlüsselung derDatendes Lagebildes ‹Stichwaffen- und Messervorfälle›».

      Der AfD-Abgeordnete Rudolf Müller stellte schriftlich eine Anfrage an die Regierung im Saarland.

      So wollte der AfD-Mann wissen:

      «Welche Staatsangehörigkeiten besitzen oder besassen die im Lagebild genannten [...] deutschen Staatsbürger neben der deutschen Staatsangehörigkeit?»«Welche Staatsangehörigkeit(en) besassen die im Lagebild als Täter aufgeführten [...] deutschen Staatsbürger vor der deutschen Staatsbürgerschaft? Bitte nach Staatsangehörigkeit aufschlüsseln.»«Gibt es bei den im Lagebild als Täter aufgeführten 842 deutschen Staatsbürgern Häufungen bei Vornamen? Bitte detailliert nach Vornamen aufschlüsseln.»

      Das sind die Vornamen, die am häufigsten in der Messer-Statistik auftauchen:

      Michael (24 Fälle)Daniel (22 Fälle)Andreas (20 Fälle)Sascha (15 Fälle)Thomas (14 Fälle)Christian (13 Fälle)Kevin (13 Fälle)Manuel (13 Fälle)Patrick (13 Fälle)David (12 Fälle)Jens (12 Fälle)Justin (11 Fälle)Sven (11 Fälle).

      Kommentar gekürzt, bitte verzichten Sie auf pauschale Unterstellungen. Danke, die Moderation

    • @Saile:

      Sorry, aber doch um die geht es auch.



      Selbst wenn man mein etwas größeres Messer Mal weg lässt mit seinem 10 cm Klinge, selbst ein normales Schweizer Messer, das normale Standart ist größer als 6cm. Hab's gleich nachgemessen.

      Und selbst wenn, warum muss ich mich als unbescholtener Bürger, egal ob mit oder ohne Migration einschränken, wenn irgendwelche A ... Meinen sich abstechen zu müssen?



      Ich wette das die meisten der Messerstechereien sowieso mit auch jetzt schon illegalen Messern passieren. Und die Polizei hat auch jetzt schon die Befugnis einem das Messer abzunehmen wenn man sich daneben benimmt

    • @Saile:

      Hier eiert nur einer um eine mögliche Verknüpfung von Messerangriffen und Migrationshintergrund rum.

      Taschenmesser wären davon selbstverständlich auch betroffen: Die meisten Taschenmesser (ausser Schweizer Messern) haben eine Klingenlänge über sechs cm.

      • @pitpit pat:

        Nö, ich eier da garnicht rum...ich mag nämlich alle Menschen :-)



        Egal woher sie (oder ihre Vorfahren) ursprünglich kommen und unabhängig von Hautfarbe/Sprache/Religion...

  • Eigendlich würde es doch reichen eine Strafverschärfung, sprich Extrajahre, bei Besitz oder Gebrauch eines Messers bei einer Straftat durchzuführen.



    z.B. Drohen mit einem Messer bei einem Raub, gibt 2 Jahre Gefängnis auf die Strafe für Raub drauf, verletzen 5 Jahre. Allein das dabeihaben eines Messers bei einer Straftat 1 Jahr Gefängnis. Alles ohne Bewährung natürlich.

    • @Vladimir Z.:

      Messer werden eben schon jetzt als Vorwand für höhere Strafen genommen.



      Ein Einbrecher, der bei seiner Tat ein ganz ordinäres Taschemesser, sagen wir z.b. ein Opinel in der untersten Ecke seiner Hosentasche dabei hat, wird regelmäßig wegen einer "bewaffneten Tat" verurteilt.

  • Im Kontext mit dem gerade beschlossenen neuen Niedersächsichen Polizeigesetz wird damit der Polizeiwillkür ohne jede Kontrollmöglichkeit Tür und Tor geöffnet.



    Natürlich ist eine flächendeckende Kontrolle unmöglich.



    Die Polizei hat damit aber die Möglichkeit nahezu jedes völlig übliche Alltagwerkzeug zum Anlass, besser Vorwand zu nehmen, um alle möglichen polizeilichen Maßnahmen gegen unliebsame Menschen anzuwenden.

  • Ist nicht neulich ein G20-Demonstrant zu drei Jahren Haft wegen Werfen einer Bierflasche verurteilt worden?



    Bierflaschen sollten also als gefährliche Wurfgeschosse auch aus der Öffentlichkeit verschwinden.

    Und überhaupt?



    Wie viele rasen heute mit einem PKW oder LKW in Menschenmengen und richten Schaden an? Es wird Zeit, PKWs und LKWs aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Dies sind gefährlichere Mordwerkzeuge als Messer und Schußwaffen, wie schon bewiesen wurde.

    Da bundesweit, wie im Artikel schon angesprochen wohl keine belastbaren Statistiken gibt, mal die Zahlen von Baden-Württemberg.



    Tote durch Stichwaffen 2017: 23



    Tote durch Autos 2017: 458

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Freuen wir uns also - im Sinne von Konsequenz und Logik - auf eine baldige Verschärfung des ...

      ... Autorechts.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Und des Bier(flaschen)rechts.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Wenn es nicht so traurig wäre, könnte es lustig sein.

          Es ist noch nicht allzu lange her, da die Grünen als 'Verbotspartei' betitelt wurden. Vor allem von Mitgliedern jener Parteien, die jetzt ein schärferes Waffenrecht fordern.

          Ist das Selbstblindheit?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Der Bürger wird immer mehr entwaffnet und die Polizei immer mehr bewaffnet.

    Wenn ein Demonstrant bei einer Demo einen schubsenden Polizisten nur aus Reflex zurückschubst, kann er dafür mittlerweile in den Knast wandern.

    Apropos wandern: Das Taschenmesser ist dann auch verboten.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Spannend, dass SIe, wie so viele andere, in Messern nur eine Waffe sehen. Für mich sind meine Messer, und ja, ich bin bekennender Messerträger (übrigens, falls das etwas zur Sache tuen sollte - nur was? - , einer ohne Migrationshintergrund, wenn man davon absieht, dass ich von Bayern nach Baden-Württemberg gezogen bin), ausschließlich Werkzeuge. Insofern fühle ich mich durch das angestrebte verschärfte Verbot zwar nicht entwaffnet, aber doch entwerkzeugt.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Ne touche pas mon Opinel !

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Alter Schwede - anschließe mich.

      unterm——



      Stehende Messer - Finndolch etc waren mir & meinem Trümmerkindbruder sowas von Standard. Als fies galten Stilettos etc . (Hab die Karikatur dazu -



      Klappkamm “keine Haare am Sack - abern Kamm in der Tasche!“👺 - ein Brüller - an der Wand hängen)



      &



      Uns Mouder spielte mit - bis auf einen Geierschnabel = Klingenrücken auch geschliffen!;) - den ließ die exFürsorgerin/Kripo-Tante (“wo ihr immer euer Zeugs rumfliegen laßt!“;)( verschwinden; bis Bruderherz der alte Lumberjack glaubhaft machte “brauch ich zum Wildschweinhäuten nach Treibjagd!👹 &‘s war …nich gesohlt! 😈



      &



      De Ol^¿* reüssierte - bis heute allseits unvergessen - in Cousins-Kreisen spitze & unerreicht. Aber Hallo (“…ein Herr!';)



      Weil er a Konfirmation - “n eulichen Mess“ rüberwachsen ließ!“=Messer (m;)

      kurz - das ganze Gehuber - klassischer Fall von - “nich alle Latten am Zaun!“



      Ha no. “Da geht einem doch glatt - das Messer in der Tasche auf!“



      Wollnichwoll. Normal Schonn - kerr!

  • "soll im Ergebnis zu einer deutlichen Stärkung des Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung führen" Einen größeren Offenbarungseid vermag der amtierende Innenminister bezüglich seiner Arbeit kaum mehr zu leisten: Anstatt nach objektiven, messbaren Kriterien die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, wagt er tatsächlich den subjektiven Maßstab des Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung einzuführen.

  • Mal wieder ein Gesetzesvorschlag der die Konsequenzen nicht bedenkt: darf es Messerläden nur noch außerhalb von Fußgängerzonen geben?



    Was ist mit Menschen die beruflich Messer tragen müssen, z.B. Handwerkern?



    Noch ein weiterer Schritt zu Polizeigesetzen, die ganz normales Verhalten verbieten.

    • @undnix:

      So isses.

  • und was wird als nächstes verboten um einen neuen vorwand zur anwendung der schönen neuen (bald flächendeckenden) polizeigesetze zu schaffen? --- es geht hier doch nicht um messer, sondern um die möglichst unihinterfragbare untermauerung einer ausweitung der befugnisse.



    vielleicht wird das nutzen der tor-browser verboten, damit auf allen rechnern staatstrojaner zur sicherstellung eingesetzt werden dürfen.wird durch die BLÖD ja auch schon gut vorbereitet.

  • Ich (weiblich, 52 Jahre alt) habe eigentlich immer ein Taschenmesser dabei, und das, seit ich etwa sechs Jahre alt bin. es ist mein Universalwerkzeug. Ich sehe es nicht als Waffe und habe es noch nie gegen Menschen eingesetzt. Das wäre ohnehin unpraktisch, denn ich müsste es aus der tiefsten Tiefe meiner mobilen 3-Zimmer-Wohnung (aka Handtasche) hervorwühlen und aufklappen. Ich sehe Waffen kritisch und ebenso den kleinen Waffenschein. Aber Messer sind - mit den üblichen Ausnahmen, deren Mitnahme ohnehin bereits verboten ist - Werkzeuge.

  • Was heißt hier "Verbotszonen"? Generelles Verbot für Messer tragen, außer es liegt im Picknickkorb sommers. Was soll das Tragen eines Messers im Einkaufcenter oder auf Veranstaltungen denn anderes bedeuten außer kriminelles Handeln? Denn als Defensivwaffe ist ein Messer denkbar ungeeignet. Und dann muss man sich die Zahl mal durch den Kopf gehen lassen: 100 tägliche Messerangriffe! Das sind auch nur die gemeldeten.

    • @Lara Crofti:

      Menschen, die Messer mitführen, sind also schon kriminell oder wenigstens auf dem besten Weg dahin?



      Dann bin ich wahrscheinlich eine statistische Anomalie. Ich habe schon sooft ein Messer im Rucksack gehabt, damit den Kindern einen Apfel schneiden, den Kuchen teilen oder einen Ast schnitzen konnte - und bin danach (mit dem Rucksack und Messer) durchaus noch Einkaufen gegangen.



      Was da hätte alles passieren können!

      • @pitpit pat:

        Politiker benutzen keine Rucksäcke, haben keine Kinder bzw. schneiden ihnen keine Äpfel, essen keinen Kuchen und schnitzen nichts. Sie sind leider inzwischen so weit von uns Weltlichen entfernt, daß sie in ganz eigenen Sphären schweben. Nur ihre 'Schnitzer' müssen wir fortwährend ausbaden.

    • @Lara Crofti:

      Picknick ist ein gutes Stichwort: ich stelle fest, das das Bier alle ist und will schnel zum Supermarkt.



      Oder Pilzrsammeln und auf dem Ruckweg auf dem Wochenmarkt Eier für's Omelett kaufen. Oder Obdachlose allgemein:



      Alles Schwerkriminelle Messertertoristen die abzugreifen sind?



      Überall nur noch Angstgermanen und Mimosenbürger?

  • An Eure Bildredaktion: Bitte vor der Auswahl informieren! Das abgebildete Faust-Messer ist bereits jetzt schon eine verbotene Waffe.

    • @Philippe Ressing:

      Das Springmesser im Hintergrund ebenfalls.

      • @Mephisto:

        Tja - wenn der eifernde Schaum vorm Mund so hoch steigt -



        Bis übers Aug - Hastes halt vergeigt!

        unterm——bitter - aber wahr -



        Aber auf dem pc-ler Blockwart- & Huchnein&genderless -#Terrain erwart ich in der taz schon längst keine journalistisch-abgeklärte Sorgfalt mehr!



        Aus choler 🍐&Bauch tut‘s halt auch.

        Gaahrp - aber so isses.



        Journailleismus pur - “Kannste deine Fische in einwickeln!“ (Dick Brown!;)

  • Wieso darf man überhaupt mit einem Messer durch die Gegend rennen, wenn man es nicht grad im Geschäft gekauft hat und in die heimische Küche transportieren will?



    Das ist doch total bescheuert.

    • @Lain Lainsen:

      Weil es, in einer mündigen Gesellschaft, nicht notwendig und der Freiheit der Gesellschaft abträglich ist, alles zu verbieten, was potentiell gefährlich sein könnte.



      Ich könnte genauso gut jemanden mit einem Schraubendreher abstechen oder mit nem großen Maulschlüssel erschlagen. Verbieten wir dann als nächstes Werkzeuge, weil sie sind ja gefährlich. Und Feuerzeuge und Streichhölzer am besten auch gleich mit, denn damit könnte ja eine*r Mülleimer anzünden...



      Dieser Sicherheitsdiskurs ist mittlerweile völlig aus dem Ruder gelaufen.



      Das Leben ist gefährlich und endet in der Regel tödlich, get used to it!

    • @Lain Lainsen:

      Ganz einfach, weil ein Messer ein unglaublich praktisches Werkzeug ist, das viele Menschen dabei haben. Das Taschenmesser gibt's nicht umsonst seit 1000den Jahren. Egal ob man ein Brötchen schneiden will oder einen Apfel, eine Verpackung öffnen muss, eine Schnur abschneiden, eine Schraube aufdrehen, aus Langeweile ein Stück Holz schnitzen, oder oder oder. Ich habe seit ich 6 bin ein Taschenmesser und das auch quasi immer dabei. Ich brauche es natürlich nicht immer, aber oft genug. Was genau der Sinn ist, ein Werkzeug zu haben, wenn man es braucht.



      Es ist immer schön wenn Menschen glauben etwas nicht zu brauchen und darum meinen dass andere ebenfalls darauf zu verzichten haben. Schließlich könnte es ja gefährlich sein.



      Damit kann man alles begründen, zum Beispiel könnte man Hundehaltung verbieten, die sind eigentlich für fast alle ohne Nutzen, gefährlich und eine Ressourcenverschwendung.

      Dieses Gesetz ist reinster, nutzloser Populismus, getrieben von rechter Messerstecher Propaganda und linker verbotsgeilheit. Es wird nichts verbessern, dafür aber eine weitere Freiheit einschränken, für mehr "Sicherheitsgefühl" (nicht Sicherheit)

  • Ein Messerverbot am Ort wo man Messer kauft, klingt sinnvoll.



    Und überprüfen kann man es eh nicht, oder soll jeder am Eingang gefilzt werden?

  • Und wer soll Reizstoffwaffen u.a. kontrollieren? Dämlichere Argumentation gegen ein grundsätzliches Bewaffnungsverbot im öffentlichen Raum gibt es nicht.