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Wagenknechts Rückzug von „Aufstehen“Denunziatorische Ausfälle

Die Bewegung „Aufstehen“ hat sich auf Bundesebene zerlegt. Der grüne Mitgründer Ludger Volmer sucht nach Gründen des Scheiterns.

Da waren sie noch ein Herz und eine Seele: Ludger Volmer und Sahra Wagenknecht im September 2018 in der Bundespressekonferenz Foto: Reuters

Berlin taz | Er war der Grüne an Sahra Wagenknechts Seite. Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Linksfraktion präsentierte Ludger Volmer Anfang September des vergangenen Jahres in der Bundespressekonferenz das „Aufstehen“-Projekt. Es sollte der Startschuss einer „überparteilichen Sammlungsbewegung“ sein. Nicht weniger, als die „die Politik zurück zu den Menschen“ und „die Menschen zurück in die Politik“ zu bringen, versprachen die GründerInnen. Gut ein halbes Jahr später ist davon nicht mehr viel übriggeblieben.

Jetzt hat Volmer, neben Ex-Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer das prominenteste grüne Gesicht bei „Aufstehen“, eine bittere Bilanz verfasst. Ein „sektiererisches Anhimmeln von Sahra durch ihre Boyfans“ habe ebenso zu dem Desaster beigetragen wie „strategische Manöver einer Strömung der Linkspartei“. Der von Wagenknecht-PrätorianerInnen dominierte „Aufstehen“-Trägerverein habe eine „Blockadepolitik bis zur offenen Sabotage“ betrieben.

Die mehrseitige Abrechnung des früheren Grünen-Vorsitzenden, die der taz vorliegt, ermöglicht einen aufschlussreichen Blick in das Innenleben des bisherigen Führungszirkels des Projektes. Volmer gehörte dem zentralen Arbeitsausschuss von „Aufstehen“ an, der etwa zwei Dutzend Personen umfasste. Auch war er Teil des sechsköpfigen politischen Vorstands.

Neben ihm saßen in diesem provisorischen Gremium noch der aus der SPD ausgetretene Bundestagsabgeordnete Marco Bülow, der grüne Ex-Bundestagsabgeordnete Hendrik Auhagen und die Düsseldorfer Basisaktivistin Sabrina Hofmann. Hinzukamen mit Wagenknecht und dem Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi zwei Mitglieder der Linkspartei.

Bereits am vergangenen Freitag hatten Volmer, Bülow, Auhagen und Hofmann eine noch von sieben weiteren bisherigen „Aufstehen“-AktivistInnen unterzeichnete „Erklärung zur Situation von Aufstehen“ veröffentlicht, in der sie das Scheitern der Sammlungsbewegung auf Bundesebene verkündeten. Nun legt Volmer nach. „Von Blockierern und Blockadebrechern“ hat er sein Traktat überschrieben – und lässt keinen Zweifel daran, wer für ihn zu Ersteren und wer zu Letzteren gehört.

Parteiunabhängig oder Vorfeldorganisation?

Seit Monaten habe es hinter den Kulissen bereits heftigen Streit gegeben, der sich darin ausgedrückt habe, „dass die Umsetzung von Entscheidungen des pluralistisch besetzten politischen Vorstandes durch den Trägerverein der Bewegung – dominiert von Mitgliedern und erklärten Anhängern der Linkspartei – blockiert wurde“. So habe denn auch der Rücktritt von Sahra Wagenknecht am 9. März die Auflösung des „Aufstehen“-Vorstands „nicht eingeleitet, sondern besiegelt“. Danach sei den anderen nur noch der politische Abgang geblieben.

Eigentlich sollte der von Volmer attackierte Trägerverein nur dazu dienen, „die Sammlungsbewegung wirtschaftlich und technisch zu unterstützen“. Auf der „Aufstehen“-Homepage ist denn auch zu lesen: „Im Trägerverein werden keine politischen Entscheidungen getroffen“. Doch in der Praxis scheint der Verein, dessen Vorsitzender der Berliner Dramaturg Bernd Stegemann ist, das eigentliche Machtzentrum von „Aufstehen“ zu sein.

Hintergrund des permanenten Konflikts zwischen dem politischen Vorstand und dem Trägerverein war laut Volmer, dass es eine Kontroverse gegeben habe, „ob Aufstehen eine sich von unten frei entfaltende, parteiunabhängige Bewegung mit offener strategischer Zielsetzung oder eine politische Vorfeldorganisation einer bestimmten Strömung der Partei Die Linke sein sollte“.

Dieser Streit wurde offenkundig mit harten Bandagen ausgefochten. Volmer beklagt eine „massive Denunzierung und Beleidigung von Mitgliedern des Vorstandes und Arbeitsausschusses“. Der 67-jährige Politpensionär spricht von einer „destruktiven Gemengelage“, für die Wagenknecht eine „nicht unerhebliche Verantwortung“ trage: „Ein deutliches Wort an ihre Boyfans etwa hätte deren denunziatorische Ausfälle stoppen können.“

„Widerliche Erfahrung“

Volmers Anschuldigungen ähneln den Aussagen von Florian Kirner, einem weiteren inzwischen ehemaligen Mitglied des „Aufstehen“-Arbeitsausschusses. Der Liedermacher und Kabarettist, auch bekannt als „Prinz Chaos II.“, rechnete bereits am vergangenen Freitag via Facebook ab. „Das Projekt Aufstehen, dessen Führung dann noch dazu auf ganzer Linie versagt hat, war effektiv auf den Sand des politischen Betrugs gebaut“, wetterte er.

Auch Kirner unterstellt den Linkspartei-Mitgliedern in der Führung von „Aufstehen“, dass es ihnen vor allem darum gegangen sei, „sich Hilfstruppen für den parteiinternen Fraktionskampf zu organisieren“. Dabei seien sie nicht zimperlich gewesen: „Verleumdungen gegen unliebsame Akteure wurden gezielt und flächendeckend in Umlauf gebracht.“

Was Wagenknecht anbetrifft, sei ihm „unklar, inwieweit sie all diese Machenschaften in ihrem direkten Umfeld klar hat, ob sie das unterstützt, einfach laufen lässt, nicht wahrhaben will oder ausblendet“, so Kirner. Für ihn persönlich sei „Aufstehen eine schockierende und in weiten Teilen widerliche Erfahrung“ gewesen.

Sahra Wagenknecht hat sich bisher nicht öffentlich zu den Querelen innerhalb von „Aufstehen“ geäußert. Ihren Rückzug aus der Spitze des Projekts begründete sie in einem am 10. März veröffentlichten Statement damit, ihres Erachtens sei „der Zeitpunkt gekommen, an dem wir Berufspolitiker uns stärker zurücknehmen und denjenigen mehr Verantwortung übergeben sollten, die die Bewegung an der Basis ohnehin tragen“. Sie werde allerdings „weiterhin am Erfolg von Aufstehen mitarbeiten“.

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55 Kommentare

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  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Aufstehen - eine echte Graswurzelbewegung. Wer hätte es anders erwartet?

  • Ludger Vollmer schätze ich sehr, aber muss sagen, dass auch er selber im Leitungsgremium (zusammen mit den anderen strategischen Köpfen) seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Warum nicht? Es wäre zu klären gewesen, was "Aufbruch" ist:



    - Keine soziale Bewegung (wie z. B. Gelbwesten), weil zu Partei-nah



    - Keine Strömung inmitten einer sozialdemokratischen Partei ähnlich wie Corbyns Momentum "Wir sind die vielen": Leider keine Chance in Deutschland (weder in der SPD noch in der Linkspartei)



    - Eine Wahlkampagne wie "People for Bernie Sanders“ oder "La France Insoumise"? Wenn das das Ziel der Protagonisten war, hätten sie es offen sagen müssen.

    Da das Leitungsgremium diese Frage nicht geklärt hat, konnte es auch keine Impulse von Bedeutung setzen. Für mich bleibt der Eindruck einer unentschiedenen Kampagne im Testmodus. Ich habe mich mit vielen an Versammlungen und Demos beteiligt, aber kenne noch nicht mal eine Forum oder einen Blog des "Aufbruchs", in dem ich mit anderen Aufbruch-Willigen die Eindrücke austauschen könnte.

    Zu Versammlungen in Berliner Bezirken kamen interessante Mischungen "Aufbruch"-Williger zusammen, aber stießen auf unerfahrene bis abwiegelnde Versammlungsleiter des Parteiapparats. Die Aufbruch-willigen Individuen ließen sich diese Leiter gefallen, anstatt selber die Leitung zu übernehmen - wir sind ja keine soziale Bewegung! - und blieben wieder weg.

  • Das mag alles sein, das das Verhalten des Tägervereins betrifft. Aber



    Es ging auch kein Ruck durch die Basis.



    Waren deshalb so viele nicht impulsiv, weil sie schon in einer der Parteien Mitglied waren?

    • 9G
      94778 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Es gab keine "Basis"?



      Na klar nich.



      Die " Basis" sucht ihrer " Alternative" lieber woanders.Wo will man eine Basis hernehmen, wenn diese strukturell faschistoid tickt.



      Die nimmt lieber das "Original"

    • @nzuli sana:

      „Basis“ ?

      Welche Basis? Es gibt vor allem nur eine große E-Mail-Liste, in die man sich eintragen konnte. That was all.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wohl denen, für die alles so einfach ist. Sie brauchen sich nicht unnötig zu beunruhigen - oder die Last längerer Reflektionsprozesse auf sich zu nehmen.

    Die aktive Mitarbeit eines Ken Jebsen soll hier dafür herhalten. Wie ich erfahre, muss den ein aufgeklärter Mensch "unmöglich" finden - und damit Aufstehen in totum.

    Tja, da gibt es wirklich nichts zu TOLLerieren. Helau und Alaaf.

  • „Diese EU ist krank und stirbt!“



    Wagenknecht zeichnet düsteres Bild für EU bei einem "Weiter so"



    Siehe: www.youtube.com/watch?v=l9QKPrkEvgo

  • Völlig zu Recht gescheitert.



    Allein, dass der Wahnwichtel, Fan Kumpel und Mitarbeiter von Wirr-Schwurbler und antisemitischem Populismus-Unternehmer "Ken Jebsen" (Frei erfundener Kunstnahme) Florian Kir ner dort im Boot war, machte den Laden für jeden aufgeklärten Menschen unmöglich.



    Diese Tatsache machte sonnenklar, dass nie um eine "Linke" Bewegung ging, sondern um ein Querfront, die rechte und antisemitische Inhalte zu tollerieren hatte.

  • Aber warum zeigt die Leute dabei immer nur Wiederholungen mit der gleichen Hauptdarstellerin?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Sind eher identische Fortsetzungen als Wiederholungen. Das Sequel-Prinzip, was gut läuft wir immer wieder neu aufgegossen.

  • Wenn man Vollmers Behauptungen jetzt einfach mal so für bare Münze nimmt, dann ist also „Aufstehen“ gescheitert, weil sich die Vertreter der Grünen im Trägerverein nicht in dem Maße durchsetzen konnten, wie sie sich das vorher vorgenommen hatten. Derartiges soll ja in jedem Bienenzüchterverein schon mal vorgekommen sein. Kein Grund zum Jammern. Jeder/e kriegt irgendwann auch mal die „Boyfans“, die er/sie sich verdient hat - oder etwa nicht?

  • ...ach man fühlt sich an die "guten" alten Zeiten der Moskau- und Mao-Sektierer erinnert. Da lacht der Klassenfeind.....

    • 9G
      92327 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Gehört Volmer denn auch zu den Ex-K-lern wie Fücks, Beck, Harms, Kretschmann? Wusst ich gar nicht.

      • @92327 (Profil gelöscht):

        Schwer zu sagen. Bei Wikipedia findet sich dazu auch nur folgendes: "In den Zeiten der Spaltung der Partei in Fundis und Realos war er lange Zeit führender Repräsentant der gemäßigten Linken, gründete das „Linke Forum“ und machte sich für die Integration der zerstrittenen Partei stark."

    • @Philippe Ressing:

      Liggers - …anschließe mich

      • @Lowandorder:

        dito!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wenn dieser Text Volmers, wie im Artikel ausgeführt, der taz vorliegt: VERÖFFENTLICHEN!!!

    Dann gäbe es wenigstens eine Basis zur Debatte, fernab solcher Teenie-Begriffe wie "Boyfans". (Wobei mir auf dem Foto Simone Lange die größte Anhimmlerin von Sahra Wagenknecht zu sein scheint.)

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Aus der Serie, die Linke zerlegt sich selbst. Popcorn und losgehts!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Aber warum zeigt die Leute dabei immer nur Wiederholungen mit der gleichen Hauptdarstellerin?

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Eher aus der Serie "Die taz zerlegt die Linke". Wir werden sicherlich nie lesen, was Merz Leute jetzt über AKK und Modalitäten deren Wahl sagen - welches Blatt will denn an der künftigen Königin von Deutschland rütteln...

      • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
        @agerwiese:

        Wie schrieb Rosa Luxemburg doch einst: „Wie Lassalle sagte, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer »das laut zu sagen, was ist«.“ Verschweigen, was unangenehm erscheint, ist demgegenüber für Linke wenig hilfreich. Nicht die taz „zerlegt die Linke“, sondern wir berichten nur darüber, wie sich einige ihrer ProtagonistInnen mit Inbrunst darum selbst bemühen. Dafür ist das „Aufstehen“-Desaster ein abschreckendes Beispiel.

  • Wem wunderts. Das gleiche Spiel wie in der Fraktion der Linkspartei, bzw. Der Linkspartei.

    Es ging nie um eine Sammlung linker Kräfte, um ein sich Annähern von Rot-Rot-Grün. Es geht immer um Frau Wagenknecht, um eine Strömung der Linkspartei.

  • Es verwundert doch, dass ein Profi wie Volmer auf die Sirene Wagenknecht reinfallen konnte. Was er beschreibt, war doch von Anfang an klar.

    • @Rinaldo:

      Wenn das - insbesondere im Hinblick auf den “Profi“ ala Ludger Volmer tiefe



      Ironie sein soll …öh anschließe mich.

      unterm——-mal dess - Gelle!



      de.wikipedia.org/wiki/Ludger_Volmer



      Wobei dort again & a gähn - falsch ist:



      Schland war auch im Irak-Krieg - wider alle öffentlichen Lügen - Kriegspartei. •



      Verfassungs&Völkerrechtswidrig - •



      Wie der Krieg insgesamt. •



      Daß Angie bei ihrem Freund Dubbelju



      Sogar - Mitmarschieren - lassen - wollte



      Ändert daran nichts. Glasklar a point -



      www.bverwg.de/210605U2WD12.04.0

      kurz - Alles ein einziger Fake - auch von diesem feinen Herrn mitgetragen!



      Alles - Vol'-lmer - Gelogen von A bis Z - (wie zum Kosovo-Krieg - remember - (“Hufeisenplan“/„Nie wieder Auschwitz"lüge Scharping/Fischer!;((



      &



      Alles dess. Allein um die nächste Wahl zu gewinnen. “Profi“ - Worin^?^



      Noch Fragen?

      So geht das

      • @Lowandorder:

        SIE: ",,,Nie wieder Auschwitz"lüge Scharping/Fischer!;((...",



        ICH: das grösste Kriegsverbrechen in Europa nach dem 2. Weltkrieg mit 8.000 toten Männern und Jungen in Srebrenica berechtigt zu dem Ausspruch, den em Sie " Lüge" nennen.



        SIE sind und bleiben halt ein Kalter Krieger.

        • @Rinaldo:

          Der Spruch mit "Ausschwitz" war die Rechtfertigung für den Kosovo-Krieg und die Bombardierung Belgrads. Was hat das mit Srebrenica zu tun?

          • @agerwiese:

            Nach Srebrenica war die ethnische Vertreibung und Bedrohung von hunderttausenden von Kosovoalbanern durch Milosevic Grund genug für eine humantitöre Intervention.

            • @Rinaldo:

              Am Ende sind's wohl die Serben, die das Land verlassen und mit Kosovo wurde ein Prezedenzfall der Grenzveränderung mit Gewalt geschaffen (Kosovo war ein Teil von Serbien, wenn auch autonomes).



              Jetzt kann man gespannt auf Katalonien schauen...

        • @Rinaldo:

          Gerhard Schröder: "Wir haben gegen das Völkerrecht verstoßen"

          www.youtube.com/watch?v=EWSbvaucEVM

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Danke für diesen höchst bemerkenswerten Link zur Auffrischung der absterbenden Zellen.

            Ein Nebenaspekt: obwohl selbst Leidtragender der HartzIV-Gesetze, war mir ein mit allen Wassern gewaschener Schröder zehnmal lieber als die auch hier völlig überbewertete und zuweilen gefeierte Frau Merkel.

            Schröder konnte einfach besser verarschen.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Hier ein längerer Ausschnitt:

              www.youtube.com/watch?v=keWZofL30So

              Die ersten anderthalb Minuten erklärt er, warum das ein Völkerrechtsbruch darstellt, bei Minute 1:38 sagt er dann, dass er dennoch dazu steht.

              Das schlimmste ist ehrlich gesagt dabei Joffes Gesicht, der wirkt, als ob das Völkerrecht vielleicht für Regierungen, auf keinen Fall aber für die Zeit-Redaktion gilt.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @pitpit pat:

                Merci vielmals.

                Ja, der längere Ausschnitt gibt inhaltlich einiges mehr her. Dass Schröder Joffe in dessem eigenen Geläuf (der Juristerei) derart souverän vorführt, hat schon Klasse.

                Wie schon Arthur Schopenhauer wusste: es geht doch nichts über stilvolle Beleidigungen. ;-)

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Ja und weil Schröder selbst gegen das Völkerecht im Kosovo verstossen hat, kann er jetzt die russische Annektion der Krim nicht als Völketechtsbruch kritisieren? Absurde Argumentation.



                  Es geht doch garnicht um individuelle Schuld, sondern um die UN- "responsability to protect (R2P).

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Rinaldo:

                    Wie ich sehe, sind Sie flächendeckend mit Ihren speziellen Themen unterwegs. Wenn Sie jemanden finden, der mit Ihnen beim Thema 'Wagenknechts Rückzug ....' über die Krim reden möchte: wohlan.

                    Ich bin es nicht.

                    Aber das mit dem R2P merke ich mir. Wer weiß, wofür ich das noch mal gebrauchen kann. Vergelt's Gott.

              • @pitpit pat:

                …anschließe mich.

                Dachte aber - “mehr könnte nur verwirren." Wie ja ohnehin hier.



                …servíce.

          • @Lowandorder:

            Alle Diktaturen verufen sich auf ihre abgdbliche Souveränität. Es gibt aber keine Souveränität für Regierungen, die die eigene Bevölkerung abschlachtet. Eine militärische Intervention in Ruanda zur Vermeidung/Beendigung des Völkermordes, wäre Ihrer Meinung nach auch völkerrechtswidrig und damit abzulehnen gewesen? Srebreniza steht ebenso für Völkermord. Dazu:



            "UN-Responsability to Act".

          • @Lowandorder:

            'Der Kosovo-Krieg und das Völkerrecht‘



            von Dr. Dieter Deiseroth - pdf -

            www.ialana.de/file...s_Voelkerrecht.pdf

            unterm—zum weiteren wg L. Volmer -



            Dr. Dieter Deiseroth - war auch Berichterstatter in der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts



            Zum Irak-Krieg - (s.o.)



            www.bverwg.de/210605U2WD12.04.0

            & Kosovo-Krieg & den Folgen - pdf



            medientagung.ialan...B6ffentlichung.pdf

            • @Lowandorder:

              Wie schon oben geschrieben, es gibt keine Souveränität bei Völkermord. Was wollen Sie mit Ihrer Aufzählung? Erklären, warum die Moskau- Fraktion um Wagenknecht in "Aufstehen", richtig lag? Da haben Sie aber die Annektion der Krim vergessen, sowie die massiven russischen Kriegsverbrechen in Syrien.

              • @Rinaldo:

                Nun - das ist keine “Aufzählung“.



                Aber. Klar. Lesen ist anstrengend.

                Aber - hilft.

                unterm——ansonsten aber -



                Ludger Volmer “Der Profi“ - um in - öh



                Ihrem Film - zu bleiben. Newahr.



                Darum geht‘s hier. Normal.



                &



                (Daß Sie ersichtlich von Verfassungs- &



                Völkerrecht keine Ahnung haben - nun.



                Damit stehen Sie nicht allein. Woll.)



                Auch - Normal.

                Soweit mal •

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Was das Lesen angeht: es kann genüsslich sein, aber auch höchst anstrengend. Korrekt. Und die Energiereserven sind nun mal begrenzt und erfordern manchmal das temporäre Abschalten.

                  Auch ich zähle mich zu jenen, die von bestimmten Rechtsbereichen wenig Ahnung haben. Das teile ich vermutlich mit jedem Anwalt, Richter und Staatsanwalt. In diesen Situationen neige ich dann eher zum Schweigen.

                  Doch zurück zu den Protagonisten Volmer und Wagenknecht: wie halten Sie es bei jenen in Sachen Plausibilität, Aufrichtigkeit, Glaubwürdigkeit?

                • @Lowandorder:

                  @LOWANDORDER & RINALDO



                  Aber, aber, Jungs! Ich weiß, ihr wollt das nicht hören, aber ihr irrt euch beide - und ihr habt beide recht.

                  Das Dumme am Lügen ist, dass man schlecht damit aufhören kann, wen man erst einmal angefangen hat. Jede neue Lüge macht die Sache schlimmer. So geht es unserem "System".

                  LOWANDORDER hat in sofern recht, als es ohne Recht kein Vertrauen und keinen Frieden gibt. Das Völkerrecht muss also ernst genommen werden, wenn Europa nicht wieder in Krieg und Elend versinken soll. Nur: Auch RINALDO hat recht: Noch jede Diktatur hat sich aufs Völkerrecht berufen, wenn sie sich eine Einmischung in ihre inneren Schweinereien verbeten hat.

                  Das Völkerrecht ist einfach nicht, wie es zu sein hätte um heute noch zu wirken. Das geben seine Hüter bloß nicht zu. Aus Angst, alles noch Schlimmer zu machen.

                  Staatliche Souveränität ist – wie die des Individuums – abhängig von der Bereitschaft, sich an gewisse Regeln zu halten. Mündig wird man nicht umsonst erst mit 18. Nicht jede Person ist dann wirklich erwachsen. Aber unter 18 sind jedenfalls die wenigsten Leute in der Lage, sich selbst hinreichend zu beherrschen. Es fehlt ihnen einfach an Erfahrung. Sie brauchen also einen Aufpasser.

                  So ähnlich ist das mit den Nationen. Nicht jede weiß ihre Souveränität so zu nutzen, dass sie sich selbst und anderen nicht schadet damit. Leider gibt es im internationalen Recht keinerlei Hinweise darauf, wann eine Nation „mündig“ ist und was passieren soll, wenn sie sich wie ein durchgeknallter Teenager aufführt. So mündig, nämlich, dass sie in der Lage ist, sich selbst kritisch zu hinterfragen, ist offenbar keine Nation dieser Welt. Das Misstrauen ist zu recht groß.

                  Das macht: Wenn Intervention nötig wird, greifen immer genau die Falschen zum großen Knüppel. Die, die selbst einen an der Waffel haben. Weil sie es können, wollen und dürfen. Das muss sich dringend ändern, wenn die Demokratie eine Chance haben soll. Nur: Wer kümmert sich um diese Sache? Ihr 2 offenbar nicht.

                  • @mowgli:

                    Short cut - only - (gig in a few time)

                    “Junger Mann" - nehm ich melatenblond & blauäigig - op jot kölsch - immer wieder gern.



                    &



                    Altfränkisches “Jungs" - hier! ooch nö;))

                    Anyway. Einfach mal einen der! Cracks



                    Dr. Dieter D. - peu a peu - (geht mir auch nicht anders - ) - lesen etc.



                    (& kl. Bonmot vor Mittags 😴 -



                    Er hat zweimal - in Worten - 2x - bei Angie dieserhalb - öh Vorgeturnt! Zu aller Insider&WeggefährtenGaudi!



                    Liggers. “Da wäre mer gern Mäuschen gewese." Ein Ausbund an Höflichkeit -



                    Aber. “…unter nem Ziegelstein macht er's halt nicht & recht hat er dazu!"-;)



                    Normal.

                    So - aber jetzt. 😈

                    • @Lowandorder:

                      Ok - Short cut - after party -

                      Daß Recht - immer - geronnene Macht.



                      Gilt - is wahr&banal & insbesondere für‘s Völkerrecht. Newahr. Logo. But.

                      “Es gibt noch ein Kammergericht in Balin!“ Diese Legende vom Müller von Sanssouci - bringt’s fein auf den Punkt.



                      Auch die Mächtigen - fangen sich - im häufig selbst gesetzten “Recht&Gesetz“•



                      &



                      Niemand werfe als erster die Flinte ins Korn …sei denn er hätte eine bessere. •



                      &



                      Zur Erinnerung - Int. StGH - ICC -



                      (…einst höhnte olle Kiffnase Rudolf Aufstein in seiner Kolumne



                      “…typischer Diplomatenquatsch mit Wiskey-Glas am Kamin!“) & Däh! Hück.



                      de.wikipedia.org/w...r_Strafgerichtshof



                      &



                      www.nzz.ch/wie-am-...ntstand-1.17302078



                      & btw —



                      Daß insbesondere drei Staaten - usa klar - aber auch - erst öh ja - dann Nein!



                      Rußland & Israel.



                      Aus mehr als durchsichtigen Gründen dazu - Nej tak - sagen. Klar - Schlimm.



                      Aber - richtet doch gerade - diese!

                      unterm—-nochens



                      Daß Völkerrecht ein schwieriges Geläuf



                      Frauman sich da leicht verhauen kann.



                      Geschenkt. But so what! Nu - Einst:



                      Bei Gerhard “In der Tat“ Hoffmann - wie Joachim Lau (RA Florenz - Distomo et al. /IStGH ) - (ehemaliger?) Außenminister Greece usw - Völkerrecht Uni Mbg/L gehört. Fein.



                      &



                      Dachte ich - Durchzublicken. Ja Dachte!



                      Bis Michael Geistlinger a Tagung zu “Recht in Zeiten des Terrors“ post



                      9/11-New York. Noch rechtzeitig uns den Zahn zog & zeigte wo der Hammer hängt.



                      &



                      Das ist systemimmanent & u.a. bei - o.a.



                      Dr. Dieter D. Fein nachzulesen - in seiner differenzierten Abwägung.



                      Soweit mal.

                      Ende des Vorstehenden

  • Gut dass der populistische Unfug so schnell gescheitert ist - und beruhigend, dass sich durch die kaum vorhanden gewesene Resonanz darauf erwiesen hat, dass eher links denkende Menschen für so etwas offenbar erheblich weniger anfällig sind, als Rechte.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Und wie endet das Ganze? In einem Rosenkrieg.