piwik no script img

SchülerInnenstreik „Fridays For Future“Berlin feiert Greta

Die Initiatorin der Klimastreiks kommt zur bislang größten „FridaysForFuture“-Demo. Immer mehr Erwachsene gehen auch auf die Straße.

Greta Thunberg beim Klimastreik in Berlin Foto: dpa

Berlin taz | „Siehst du sie, siehst du sie“, fragt ein Mädchen aufgeregt ihre Freundin, die ihr auf der Schulter sitzt. Es ist kurz vor 10 Uhr am Freitag Morgen, die beiden stehen im Gedrängel bei „FridaysForFuture“ (FFF) im Invalidenpark und warten auf Greta Thunberg. Eben hat der Moderator die Demonstranten gelobt, dass sie (wieder) so zahlreich erschienen sind. „Das ist mega, aber wird Greta überhaupt durchkommen zur Bühne, sie ist doch so klein?“ Tatsächlich dürften fast noch mehr Menschen versammelt sein als die gut 20.000 beim weltweiten Streiktag vor zwei Wochen. Doch noch ist die schwedische Initiatorin der Klimastreiks nicht da; Zeit für die wöchentlichen Aufwärmspiele. „Wer nicht hüpft, der ist für Kohle“, skandiert die Menge – und Tausende Kinder und Jugendliche springen auf und ab.

Seit Januar demonstrieren in Berlin jede Woche SchülerInnen in Rufweite von Bundeswirtschafts- und Verkehrsministerium in Mitte für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels vom Pariser Abkommen. Die Zahl ihrer erwachsenen Unterstützer wächst Woche für Woche: nach „ScientistsForFuture“ und „ParentsForFuture“ gibt es jetzt auch „TeachersForFuture“ und „VegansForFuture“.

Linus, ein Sechstklässler aus Kreuzberg, ist zum dritten Mal dabei. Gründe hat der 11-Jährige mehrere: zum einen sei es schon ein „Reiz“ nicht in die Schule zu gehen, gibt er zu. Zum anderen: „In 25 Jahren sind die Politiker abgekratzt oder haben eine Klimaanlage. Aber für mich und meine Freunde wird es dann richtig schlimm!“ Für Mascha, Viertklässlerin aus Neukölln, ist es dagegen der erste Klimastreik. Sie kommt „wegen Greta, aber auch, weil mir das Thema wichtig ist“. In der Schule würden sie leider wenig über Klimapolitik reden, sagt sie – „dafür ist meist zu wenig Zeit“.

Auf der Bühne bekommt derweil Jacob Blasel, einer der Organisatoren der Proteste aus Kiel, viel Applaus für seine Ankündigung: „Wir machen die Europawahl zu Klimawahlen!“ Keine Partei, die nicht ein ausreichendes Klimaschutzprogramm auflege, werde die Stimme der Jugend „und unserer Unterstützer“ bekommen. Auch andere RednerInnen greifen das Thema Europa auf: SchülerInnen aus Polen, Schweiz, England betonen, dass sie alle zusammen stehen würden im gemeinsamen Kampf.

Rechte versuchen zu stören – erfolglos

Danach heiźt die Band „Brass Riot“ der Menge ein. Wieder wird gehüpft, dieses Mal passend zum Beat. Am Rand auf der Wiese toben sich GrundschülerInnen mit pogoähnlichen Schubsereien aus, kleine Mädchen drehen sich an den Händen im Kreis, andere Kinder schießen Selfies auf ihren Iphones und schauen sie gleich an.

Von den meisten Demonstranten unbemerkt versuchen ein paar Rechte die Kundgebung zu stören. Am Rande des Parks halten sie Plakate mit dem Compact-Titelbild „Greta nervt“ hoch. Dutzende junge Antifas rennen hin und rufen „Alerta, alerta Antifascista“. Die Polizei stellt sich dazwischen. Nach einigen Minuten ziehen die Rechten ab.

Auffällig ist, dass die Demonstration bunter wird. Es gibt im Vergleich zu den ersten Demos immer mehr kleine Kinder von Kita- bis Grundschulalter, immer mehr Eltern, die ihre Kinder zur Demo begleiten – aber auch immer mehr Erwachsene, die ohne Kinder kommen. So wie Daniela Paul aus Friedrichshain. Ihre drei Kinder habe sie nicht mitgenommen, erzählt sie: „Denen würde ich das doch nur aufdrücken, die sind noch zu klein. Das ist unsere Sache“ – die der Erwachsenen, findet sie.

Gegen halb zwölf Uhr setzt sich der Demozug in Bewegung. Kurz darauf werden bei Twitter Fotos gepostet von Greta, wie sie in der ersten Reihe neben den Berliner OrganisatorInnen von FFF läuft, hinter dem Fronttransparent „Our house is on fire“, in der Hand ihr inzwischen berühmtes Schild „Skolstrejk för Klimatet“.

„Raus aus der Komfortzone“

Als der Demozug am Brandenburger Tor ankommt, warten vor der Bühne schon Tausende weitere Zuschauer. Die eigens für die Bewegung gegründete Ska-Band „FunketeersForFuture“ liefert den Soundtrack für den großen Auftritt, von Sprechchören begleitet.

Um kurz nach 14 Uhr ist es dann soweit: Greta Thunberg tritt ans Mikrofon. Jubel brandet auf. „Die alte Generation hat versagt“, fängt sie an. Immer wenn die Jungen von ihren Sorgen sprechen würden, heiße es: Macht euch keine Sorgen. „Aber wir sollten panisch werden“, mahnt die 16-Jährige, wie so oft in den letzten Wochen. Panisch nicht im Sinne von kopflos, sondern „raus aus unserer Komfortzone kommen, unser Verhalten ändern“.

Sie dankt den Teilnehmern für ihr Kommen. „Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir wollen eine Zukunft, ist das zu viel verlangt?“ Dies, verspricht sie zum Schluss, sei erst der Anfang.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

87 Kommentare

 / 
  • Greta fragt: „Wir wollen eine Zukunft, ist das zu viel verlangt?“

    taz: "Von den meisten Demonstranten unbemerkt versuchen ein paar Rechte die Kundgebung zu stören. Am Rande des Parks halten sie Plakate mit dem Compact-Titelbild „Greta nervt“ hoch."

    Rechte scheinen anscheinend keine Kinder zu haben, die sich eine Zukunft auf diesem Planeten wünschen. Wie auch immer, eines ist aber bei dem Plakat der Rechten („Greta nervt“) klar geworden: Rechte haben keinen Verstand - aber das wusste man ja schon vorher.

    • @Ricky-13:

      Genau, eine Frau, die Kernkraft wieder neu diskutiert haben möchte, kann gar nicht nerven.

      • @Age Krüger:

        Greta Thunberg (eine16-jährige Jugendliche und sicherlich noch keine erwachsene Frau) hat natürlich der Kernkraft (Kernenergie) nicht die Absolution erteilt, aber man versucht jetzt mit solchen Äußerungen („Greta, wie hältst du‘s mit der Kernenergie?“) die junge Frau zu diskreditieren, die sicherlich nicht einmal - wie so viele - den Unterschied zwischen Kernphysik und Atomphysik kennt, nur um mit der dreckigen Kohle noch einige Zeit "Kohle" zu machen.

        Die 'FridaysForFuture'-Bewegung streikt gegen Treibhausgas-Emissionen und gegen den Abbau von Kohle, Öl und Gas und dafür sollte man den jungen Menschen, und natürlich auch Greta, dankbar sein. Dass man mit Kernkraftwerken CO2-armen Strom erzeugen kann - aber diese Art der Stromerzeugung natürlich umstritten ist - das ist eine andere Geschichte und die kann man jetzt auch nicht auf eine 16-Jährige abwälzen, nur um mit dem CO2-Dreck weiterhin Geld zu verdienen.

  • Das Verrückte an dem, durch die in vielen Ländern regierenden Kräfte, mit zahlreichen "Brems- und Bürokratiegesetzen" durchgesetzten Business-as-Usual in Richtung Klima-Crash, ist, dass die Alternative eines emissionsfreien Energie- und Mobilitätsystems auf der Basis von Solar- und Windkraft zusammen mit den verfügbaren Speichertechnologien sogar günstiger wäre als der Status Quo. Das belegen zahlreiche wisssenschaftliche Studien in den letzten Jahren und die Realität von geplanten oder bereits errichteten Versorgungssystemen auf der Basis von Photovoltaik- und Windkraft (auch in Nordeuropa). Leider werden diese Dinge in den Medien selten inhaltlich diskutiert. Die Politiker, die meinen, ein solches emissionsfreies System nicht umsetzen zu können oder zu wollen, sollten sich dafür öffentlich verantworten müssen. Wenn solche Systeme faktisch existieren, warum können dann immer wieder unwidersprochen Behauptungen aufgestellt werden, es wäre nicht möglich? Interessant dabei ist, dass es mittlerweile nicht der fortschrittliche Teil der Energieversorger und der Autoindustrie ist, der solche Behauptungen aufstellt, sondern



    vermeintliche "Realisten", die aber damit faktisch die (zumindest technologisch-wirtschaftliche) Realität leugnen.



    Beispiele für die Möglichkeit, ein emissionsfreies Energiesystem ("Decarbonisation pathways") zu realisieren, was gleichzeitig "affordable" ist, siehe z.B. unter

    www.photovoltaik.e...ind-kritisch-.html

    www.eurelectric.or...nisation-pathways/

    www.pv-magazine.co...rojects-in-the-uk/

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Das Problem sind die Wohlstandsverluste die mit effektivem Klimaschutz einhergehen, bzw. die Erkenntnis das viele Menschen in Asien und Afrika die wir noch als arm bezeichnen würden bereits zuviel konsumieren. Das wollen die Menschen nicht und daran wird jede Klimapolitik scheitern.



    Ich glaube sowieso nicht daran, dass ein Mensch nachhaltig existieren kann der einzige Weg langfristig einen menschengemachten Klimawandel aufzuhalten ist durch runter fahren der Weltbevölkerung auf unter 1 Milliarde und massives aufforsten der frei werdenden Areale, alles andere ist wohlmeinender Idealismus.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @83379 (Profil gelöscht):

      .



      Alles nur eine Frage der Zeit. Unser Untergang wird eine scheußliche Agonie werden und für anderes Leben vermutlich ähnliche Auswirkungen haben wie dieses katastrophale Ereignis, nach dem Schätzungen zufolge bis zu 3/4 des Lebens auf der Erde verschwunden sein mögen



      www.bbc.com/news/s...vironment-47755275



      Aber deswegen nur zugucken und abwarten und machen lassen? Das kommt nicht in Frage und wäre für alle Denkenden und Empathischen eine komplett würdelose Sache.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @61321 (Profil gelöscht):

        ich bin da voll bei ihnen wie gesagt, Weltbevölkerung absenken und wir haben eine Chance diese Katastrophe abzuwenden ansonsten stirbt die Menschheit aus.

  • Fräulein Thunberg und Co. empfehle ich ein paar Bäume zu pflanzen, sonst wird sie noch zur Politikerin!

  • Ich finde es schön, dass sich Jugendliche engagieren. Die Frage ist, wie dieses Engagement aussehen soll: eine kleine, nicht-repräsentative Umfrage im Büro hat ergeben, dass unter dem Nachwuchs meiner Kollegen viele 11-18jährige an den Streiks teilgenommen haben.



    Auf den Hinweis später zuhause, dass man dann auch als Family konsequent handeln sollte und



    - die Ferien nicht in Mallorca oder Fuerte, sondern mit der Bahn an der Ostsee am Strand verbringen sollte



    - das Handy dann vielleicht aus Energiespargründen zumindest nachts ausgeschaltet werden sollte



    - der Weg zum Fussball/Ballett dann halt mit den ÖV zurückgelegt werden muss,



    wurde dann aber meist komplett negiert/ignoriert. Schliesslich waren die Demos ja dazu gedacht, die POLITIKER wachzurütteln - denn schliesslich seien die ja für den ganzen Schlamassel verantwortlich.



    Allerdings hat die Umfrage auch gezeigt, dass viele der Teenies nur noch wenig oder kein Fleisch mehr essen (dies vor allem aus Tierschutzgründen).

    Fazit: Engagement ist super. Aber das Verständnis, was eigentlich eine Demokratie ausmacht, ist mangelhaft.

    • @Emmo:

      Das Handy..... dass ich nicht lache.

      Merken Sie nicht, wie armselig diese ihre Argumentation ist?

      Der CO2-Fußabdruck Erwachsener ist immer deutlich größer als der von Kindern und Jugendlichen. Was den Kindern das Handy ist den Eltern der Riesenflatscreen incl. Receiver und Soundbox, die natürlich auch nicht ausgeschaltet werden, weil ja sonst der Komfort der automatischen Programmaktualisierung wegfällt.

      Seit wann bestimmen Kinder, wohin der Familienurlaub geht?



      Sind es nicht die Eltern, die am Arbeitsplatz ob des Imageverlusts nur verschämt vom Urlaub mit dem Zug (noch besser wäre natürlich mit dem Fahrrad, aber das geht ja nicht, weil man selbst im Urlaub unglaublich viel Zivilisationsmüll mit sich schleppen muss) an die Ostsee berichten würde.

      Es geht um den Lebensstil insgesamt, der von der jetzt älteren Generation geprägt und bis aufs Messer verteidigt wird, der das Leben dieser Kinder bestimmt. Sie haben die politischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte nicht getroffen!

      Und was die Wege betrifft kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung berichten, dass es durchaus möglich ist Teenies dazu zu bringen, Wege mit dem ÖPNV zurückzulegen, wenn es im Haushält gar kein Auto gibt. Dann ist das nämlich normal, und zwar für alle.



      Es ist die Selbstverständlichkeit, dass natürlich ein Auto da ist und dass das natürlich auch nicht nur dazu da ist, von hier nach dort zu kommen, sondern von seinen überzogenen Dimensionen und Ausstattungen her seltsame Darstellungsbedürfnisse Erwachsener erfüllt.



      Dieser Lebensstil ist von der jetzt älteren Generation über Jahrzehnte geprägt und führt zu diesen unsinnigen Schlüssen, dass es bestenfalls denkbar ist, Verbrenner einfach durch E-Autos zu ersetzen.

      Dieser Lebensstil, an dem die jetzt protestierenden Kinder und Jugendlichen keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten hatten, ist ein arrogantes, umethisches Privileg, das uns alle auf Kosten anderer Leben lässt, und grundsätzlich verändert werden muss!

      • @Life is Life:

        "Seit wann bestimmen Kinder, wohin der Familienurlaub geht?"

        Entweder haben Sie keine Kinder oder Sie sind ein autoritärer Patriarch/Matriarch*in ;-)

        Wir müssen alle unseren Lebensstil ändern. Und mir geht es darum, dass jeder bei sich selbst anfangen muss. Die Geisteshaltung, einfach mit den Fingern auf andere zu zeigen, ist mir zu einfach - auch bei Teenies.

        • @Emmo:

          Merken Sie nicht, dass Sie - und im Übrigen viele Andere auch - genau das tun? Sie zeigen mit dem Finger auf die Kinder und erwarten, dass sie, die diese Konsumwelt nicht gemacht haben, etwas ändern was die Erwachsenen selbst nicht ändern wollen?

          Und Sie meinen im Ernst, dass die armen, klimabewussten Eltern sooo gern mit dem Fahrrad an die Ostsee fahren wollen, von ihren minderjährigen Kindern aber gegen ihren Willen gezwungen werden, Malle zu buchen?



          Was verstehen Sie denn unter Erziehung? Den Kindern alle ihre Wünsche zu erfüllen, egal ob sie ihnen evtl. schaden?



          Ansonsten ist man ein autoritäres Elternteil? Echt jetzt?



          Als Eltern muss es doch das Ziel sein, die Kinder zu verantwortungsvollen Menschen zu erziehen. Mit einer Autorität, die aus Authentizität erwächst, nicht aus Macht.



          Selbst mit dem SUV zum Bäcker fahren, den Kindern aber predigen, sie sollen laufen? Das wird nicht klappen. Kinder merken schon, ob Eltern es ernst meinen.......

          • @Life is Life:

            Und ansonsten: siehe "Marzipan".

          • @Life is Life:

            Ich glaube, wir reden aneinander vorbei:



            Ich habe diese Konsumwelt auch nicht "gemacht" - und ich unterstütze sie auch nicht im Mindesten und versuche, dieses auch zu ändern.



            Aber wie Ihnen geht es mir darum Kinder und Jugendliche zu verantwortungsvollen Menschen zu erziehen - und zwar mit Authentizität, nicht mit Macht. Genau wie Sie schreiben.



            Aber glauben Sie, Jugendliche können keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen? Und entscheiden, was gut ist und was nicht - unabhängig von den Eltern und der Erziehung? Ich bin davon überzeugt!

            Nochmals: ich finde Engagement toll. Und wenn jeder in seinem Rahmen und in seinem Verantwortungsbereich (so klein er auch sein mag) versucht, diese Welt etwas besser zu machen, dann wird das auch etwas. Aber wie gesagt: dass das tatsächlich so ist, dafür fehlt mir die Evidenz - aber ich hoffe inständig, ich werde eines Besseren belehrt.

      • @Life is Life:

        „Seit wann bestimmen Kinder, wohin der Familienurlaub geht? ...



        Dieser Lebensstil, an dem die jetzt protestierenden Kinder und Jugendlichen keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten hatten, ist ein arrogantes, umethisches Privileg, das uns alle auf Kosten anderer Leben lässt, und grundsätzlich verändert werden muss!?“

        Ganz so eindeutig sieht es anscheinend nicht aus:

        www.wp.de/region/s...t-id216116771.html

        Und von Ergebnissen in diesem Sinne las ich in den vergangenen Jahren nicht nur mehrfach, sondern ich beobachte es auch in meiner persönlichen Umgebung. Kinder haben Einfluss auf das elterliche Konsumverhalten, und sie üben ihn auch erfolgreich aus.



        Wobei Kinder bekanntlich nicht weit vom Stamm fallen: konsumorientierte Eltern werden von meist deutlich konsumfixierteren Kindern beraten als Eltern, die auch selbst nicht primär konsumorientiert sind.

        Aber gerade der Fahrradurlaub an der Ostsee begeistert die meisten Jugendlichen - von denen gerade die Kinder der Grünenwähler oft schon eine beachtliche Anzahl Flugkilometer absolviert haben - in der Regel nicht so sehr.

        Trotzdem halte ich die Proteste für nötig - es gibt eben gerade nichts Aufrüttelnderes.

        (Bei allen Vorbehalten gegen den Event-Charakter und den umfassenden Beifall derer, die das Ziel der Sache sind.)

  • Was mich an europäischen Linken schon seit den 80ern genervt hat, die Lust daran alles vermeintlich negative in ein absolute Weltuntergangszenario zu transformieren. Auch die Diskussion hier zeigt, man fühlt sich unglaublich wohl darin moralisch sich gegenseitig zu übertrumpfen. Lösungen sind nur mit alarmistischer Hysterie möglich und Details stören. Tatsächlich passieren seit Jahren viele Dinge die genau die Frage eines zu viel an CO2 lösen sollen. Technische Entwicklungen und tatsächliche Umsetzung sind bereits Realität. Insofern gibt es keinen Grund in Panik zu fallen.

    Und während ein paar Hektar Wald, geopfert um unseren Hunger nach Energie zu stillen, zu wohligen Protesten führt, die jeder "gute" Mensch unterstützt, werden für unseren Luxus permanent ein Telefon mit sich zu führen, weit weg riesige Löcher in die Erde gebuddelt.



    Die langfristigen Auswirkungen unseres luxusleben sind sicher weit gravierender, als die durch die Energieerzeugung. Bevor kohlestrom verboten wird, sollten Flugreisen für Blumen aus Kenia und Rohstoffe die nicht zu Bedingungen erzeugt werden, die wir auch erwarten, verboten werden. Wenn kerosin und schiffsdiesel versteuert würde, wäre mit einem schlag genug Geld vorhanden, um tatsächlich die Stromerzeugung zu verändern, bei gleichzeitiger massiver Senkung des Verbrauchs.

    Das abschalten von Kohle in Europa führt dazu, das Kohle billiger wird und mangels alternativen in Entwicklungsländern mehr gebaut werden und gleichzeitigem Verlust von Kapital, das bereits investiert wurde.

    Aktuell sind weltweit ca. 2500 neue Kohlekraftwerke in Planung. Den Inder freut es. Momentan braucht die ca. 1/7 von dem der Schüler. Insofern sind die Ziele der Proteste kurzfristig und wenig selbstreflektierend.

  • Das ist ja so widerlich.



    Die Generation, die als nächstes Politik macht, wird also die sein, über die wir früher lachten, wenn bei irgendwelchen Boygroups die Kids kreischten.



    Das ist Politik heute. Das bringt eben auch die Trumps an die Macht. Show ist alles.

    Total interessant war die Reaktion von Thunberg zur Atomkraft. (Sorry, dass ich nicht bereit bin, wie die Mehrheit hier, sie wie ein Kleinkind oder einen Popstar zu behandeln und sie nur "Greta" zu nennen. Aber ich wüsste gerade keinen ernstzunehmenden Politiker, der nur mit Vornamen angeredet wird. Bei "Willy wählen" waren das eher die Alliteration, die das ermöglichte, in Berichten wurde das nicht gemacht, ebensowenig wird Merkel nur dann als "Angie" bezeichnet, wenn man sie eher ins Lächerliche ziehen will, aber bei einer Jugendlichen scheint das ja okay zu sein.)



    Da hat sie sich doch tatsächlich der außerhalb der BRD aufkommenden These angeschlossen, dass Atomkraft eine Möglichkeit sein könnte, den Klimawandel zu verlangsamen. Und prompt verhielt sie sich wie der abgedroschenste Profipolitiker und ließ dies über ihren Pressesprecher dementieren und änderte ihr Posting, indem sie dazusetzte, dass sie persönlich gegen Kernkraft wäre.

    Ich möchte mal wissen, was die ganzen Klimafreunde hier machen würden, wenn von ihnen verlangt würde, ähnlich wie im Ausland darüber nachzudenken. Ich persönlich bleibe skeptisch, dass das klimaneutraler ist, habe aber das Opfer gebracht, tatsächlich trotz langer Teilnahme am Anti-AKW-Kampf mir diese Denkoption auch mal offen zu lassen.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Für mich und ebenfalls ein alter BRD-Kernkraftgegner mit einiger Demoerfahrung hat Greta Thunberg in Sachen Atomkraft und mit ihrem Hinweis auf den Klimarat gezeigt, dass sie selbst viel, viel klarer und realitätsnaher aufgestellt ist,

      als alle traumtanzenden, Wasser predigenden, neue Propheten erkennenden Grünen und andere, Kampagnen-Trittbrettfahrer in Politik und Medien.

      Könnte von letzteren gekapert worden sein, dieser hehre und ehrliche Ansatz der jungen Frau.

      Und nun? Wo bleibt die Analyse und seriöse Diskussion über die entsprechenden Aussagen des Welt-Klimarates? Dessen zugrunde liegendes Datenmaterial. Dessen nachlesbare konkrete Aussagen nebst Rahmenbedingungen und Einschränkungen? Dessen geografische und möglicherweise auch zeitliche Horizonte?

      Nothing!

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Ich schätze, das wäre wirklich mal was, was man als Verstoß gegen die viel beschworene politische Korrektheit betrachten müsste, wenn man z.B. die Thesen von Monbiot (der auch erst sehr spät wegen der Klimaschäden für Kernkraft plädierte) noch einmal ohne Prämissen debattieren würde.



        Ich bleibe wegen der Probleme mit dem Abbau, der Lieferungen und vor allem wegen der Lagerung der Abfälle zuerst einmal sehr skeptisch, ob Kernkraft wirklich eine bessere Klimabilanz erreichen kann wie fossile Brennstoffe, aber ich gebe eben auch zu, weil die Debatte in der BRD völlig unmöglich ist zu führen, es sein kann, dass ich in meiner Jugend nicht alles abgewogen diesbezüglich.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Da es wohl ein offiziell nicht gern ausgesprochener Konsens ist,

          die sogenannte Energiewende mangels der Speicher- und späterer Bereitstellungsmöglichkeit eines zu bestimmten Zeiten überschüssig erzeugtem erneuerbaren Stroms nur mithilfe vieler, vieler Gaskraftwerke zu bewältigen ist,

          so kommen die gegenüber den herkömmlichen Atomkraftwerken sichere Thoriomreaktoren mit Sicherheit in die Diskussion; wenngleich hierzulande eher weniger.

          Das Problem der Lagerung und Entsorgung der strahlenden Abfälle ist natürlich weiterhin ungelöst; werden es daher wohl die Gaskraftwerke werden; auch jenseits 2038 ...

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @90857 (Profil gelöscht):

            Ich sehe daher, wie weiter unten bereits angesprochen, die aktuellen Kontroversen bezüglich einem bösen Russengas vs. gutem US-Frackinggas perspektivisch durchaus in diesem Sinne.

            Die zukünftig gebrauchten vielen, vielen schnellstartfähigen Gaskraftwerke brauchen zum Betrieb natürlich eine halbwegs gesicherte Versorgung mit fossilem (Erd)gas.

            • 9G
              90857 (Profil gelöscht)
              @90857 (Profil gelöscht):

              Und auch das scheint mir, perspektivisch gesehen, eine Alternative zum Diesel, ggf. Benziner Pkw.

              Wenn offiziell demnächst in großer Menge Erdgas als fossiler Brenstoff für die vielen benötigten Gaskraftwerke eingesetzt wird,

              dann kann man das dem Autofahrer kaum verbieten, gar mit Strafsteuern belegen, so wie es für Diesel, ggf. auch für Benzin wohl angedacht wird.

              • @90857 (Profil gelöscht):

                Ich habe irgendwo gelesen, dass das Problem bei Gaskraftwerken ist, dass hier insbesonders, weil erst die Infrastruktur durch Leitungen geschaffen werden muss, Verluste auftreten können, die letztendlich dafür sorgen, dass die Klimabilanz anfänglich schlechter ist als bei Kohlekraftwerken. Methan ist ein klares Treibhausgas. Wenn beim Transport es nicht möglich ist, diesen vollständig zuverlässig ohne Verluste durchzuführen, kommt das Methan sogar ohne eine Wirkung bei der Energieerzeugung zu spielen, in die Atmosphäre und wird gefährlich.

                Bei den erneuerbaren Energien kenne ich zu wenig Speichermöglichkeiten außer der Wasserkraftspeicherung. Beim Bruch von Stauseen sind die Chancen nicht schlecht mehr Tote als bei einem Rekatorunfall zu bekommen und das dadurch betroffene Gebiet kann auch über Jahre hinweg nicht mehr genutzt werden.

                • 9G
                  90857 (Profil gelöscht)
                  @Age Krüger:

                  Danke für die Info, war mir zu den Gefahren von Gaskraftwerken so noch nicht bekannt.

                  Habe allerdings bislang in eine andere, ebenfalls kritische Richtung gedacht. Da Gaskraftwerke bislang eher kleinere, dafür schnellstartfähige Einheiten sind, müssten sie jetzt, um den Ausfall von Atom- und Kohlestrom ausgleichen zu können, wesentlich größer dimensioniert sein. Und derartige Investitionen brauchen mit Sicherheit eine mehrjährige Vorlaufphase für Planung und Bau; erwartbare Einsprüche der Anlieger dürften zeitverzögernd hinzukommen.

                  Was die einzig gegebene nachhaltige Speicherung betrifft, ist es wohl richtig, das mit den Stauseen, Pumpspeicherwerken oder auch Gezeitenkraftwerken. Nur ist die Geografie, die Topologie hierzulande da wohl bereits weitgehend ausgereizt, müssten außerdem und ähnlich den Braunkohletagebauen große Gebiete vom Menschen "freigegeben" werden. Kaum vorstellbar ...

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Ich habe es ja aufgrund Ihrer ständigen Wiederholungen begriffen, daß Kernenergie - sofern sie funktioniert - tatsächlich klimaneutral sein könnte. Aber was ist mit der SICHERHEIT. Die ist einfach nicht zu garntieren. Und alleine deshalb kann die Nutzung der Kernenergie nicht die Lösung sein.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Crisanto:

          Exakt, kann und sollte nicht die Lösung sein.

          Bei meinen "Wiederholungen" sollten Sie gelesen haben, dass ich ein alter Kerkraftgegner war und wegen der nach wie vor ungelösten Entsorgungsfrage es auch heute noch bin.

          Was die Sicherheit angeht, gibt es mittlerweile allerdings neue Entwicklungen, Stichwort: Thoriumreaktor, an den möglicherweise auch Greta Thunberg bei ihren Hinweis auf den Klimarat gedacht hat. Darüber ernsthaft zu diskutieren halte ich in Anbetracht der erkennbaren Hilflosigkeit der Regierenden hierzulande für mehr als legitim; wie nicht zuletzt von den Grünen in den USA gar dringend angebracht.

          www.salonkolumnist...-und-ganz-schnell/

          • @90857 (Profil gelöscht):

            Ich bin auch erstmal skeptisch, was die Thoriumreaktoren anbelangt.



            Wir hatten ja den THTR in Hamm seinerzeit und auch der hatte erhebliche Materialprobleme. HTRs sind wohl insofern zu bevorzugen, als eine Helium-Kühlung, die da meistens genutzt wird, eben Reaktionen ausschließt. Insgesamt weiß ich zu wenig nach wie vor, wie das mit dem Thorium läuft. Der HTR in Hamm benötigte noch Uran und für eine leistungsstarke Nutzung sogar waffenfähiges.

  • Personenkult um Sahra: falsch.



    Personenkult um Greta: richtig.

  • Zur Dachzeile dieses Artikels: »SchülerInnenstreik „Fridays For Future“«

    Bei uns sind das SchülerAußenstreiks, also an der frischen Luft.

  • „Berlin feiert Greta“



    ... besser kann man es nicht beschreiben. Und wen hat nicht Berlin alles schon gefeiert.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Genau deshalb ist die Jungend ja am Streiken. Weil keine der verantwortlichen Regierungen genug für den Kohleausstieg tut. Auch die rot-grünen und rot-roten nicht!

    Es werden stattdessen immernoch Wälder und Dörfer weggebaggert. Absurd!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Hätte man nicht als erstes die Atomkraft wegdemonstriert dann hätte man jetzt noch die Möglichkeit die Kohlekraftwerke morgen abzudrehen. Hat man aber nicht und es ist eine Dummheit epischen Ausmaßes gewesen sich erst auf die CO2 neutralen Atomkraftwerke zu stürzen und sich dann um die Kohle zu kümmern.

      Gehen wir mal vom worst case aus und sagen alle 50 Jahre sterben 1.000.000 Menschen durch die Explosion von Atomkraftwerken, dann wären in 200 Jahren vier Millionen Menschen wegen der Atomkraft tot. Wenn wir dem Klimawandel keinen Einhalt gebieten sind es 7 Milliarden. Welche Option die bessere ist kann einem jeder Sonderschüler erklären.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Diese abgedroschene Diskussion finde ich lagweilig. Eine extrem teure Technologie, deren Abfall sich nicht entsorgen lässt, sollte von vernünftigen Menschen ausgeklammert werden. Das bisschen Erde, das uns noch bleibt, wenn das Wasser kommt, sollten wir nicht auch noch radioaktiv verseuchen.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Dann kann es ja mit dem Klimawandel nicht so arg sein, wenn Sie es sich leisten können unbequeme Alternativen mal eben "auszuklammern". Die Entsorgung von Atommüll ist ein absolutes Luxusproblem im Vergleich zur Alternative.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Die Lehrlinge schon nicht mehr ...



      Die Jugend wird blitzschnell alt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Die einen sagen so, die Anderen so.

        Mein Eindruck: manche Alte waren NIE jung - und raffen nie etwas. Selbst wenn sie 120 Jahre alt werden würden.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Klar, aber diese Regierungen kennen die Fraunhofer-Zahlen (siehe weiter unter) ebenfalls;

      und haben keine auch nur halbwegs hinreichende Lösung.

      Wollen außerdem gern wiedergewählt werden ...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @90857 (Profil gelöscht):

        Welche Zahlen meinen Sie denn eigentlich? Sie haben ja nur die Startseite verlinkt.

        "Wollen außerdem gern wiedergewählt werden"

        Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur die Jugend endlich aufwacht, sondern auch die Erwachsenen mitziehen und der Bundesregierung Druck machen.

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Oh, ich dachte, Sie wären im Thema; weil Sie das mit den Gaskraftwerken ja rudimentär wussten.

          Nehmen Sie beispielsweise den Reiter "Energie" und stellen via der Balkendiagramme (links) das Jahr 2018 ein. Nun können Sie mit der Maus über die einzelnen Monate streichen und die Erzeugung nach Quellen wird angezeigt.

          Im Juli wurden via Solarstrom 6,85TWh erzeugt, im Dezember lediglich 0,58 TWh. Ausgeglichen wurde das weniger durch die Kernkraft, überwiegend durch die Windkraft, welche bekanntlich äußerst volatil ist.

          Nun wissen Sie, warum im Sommer trotz Wind viele Windräder stillstehen. Der Strom wird einfach nicht gebraucht und kann für den Verbrauch im Winter auch nicht gespeichert werden. Das ist die saisonale Seite.

          So können Sie dann und ggf. über andere Quellen weiter fortfahren, auch die Erzeugung durch Windkraft auf Größenordnungen und Schwankungen hin untersuchen, wobei dort ein weiteres Thema aufscheinen dürfte: Strom aus Windkraft wird primär im Norden Deutschlands erzeugt und muß zum Verbrauch vielfach in den Süden geleitet werden. Daher wird die Landschaft nicht nur zunehmend mit vielen Windrädern zugestellt, sondern auch mit vielen, vielen Hochspannungsmasten.

          Und schlußendlich, wieder Fraunhofer: "Energie / Kreisdiagramme"

          Der Anteil der erneuerbaren lag 2018 bei 40,6 Prozent; im Durchschnitt eben. Und die stolzen Besitzer eines Tesla etc. tanken 60 Prozent dreckig erzeugten Strom, dürfte sich ohne das Thema der kurzfristigen (Stunden/Tage) wie der saisonalen Speicherung zu lösen, auch zukünftig wohl nicht viel daran ändern.

          .

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @90857 (Profil gelöscht):

            Das wir mehr Strom produzieren, als wir verbrauchen können, ist mir selbst bei meinem "rudimentären Wissen" bekannt. ;)

            Was mir unklar bleibt, ist, was Sie hier eigentlich sagen wollen. Sie präsentieren Zahlen zum Ist-Zustand. Soweit so gut. Wir sehen, der Anteil an Kohlestrom ist in der deutschen Produktion katastrophal hoch. Der Anteil an Erneueraren viel zu gering. Das ist bekannt, deshalb protestieren die jungen Menschen.

            Daher müsste die Bundesregierung sofort Maßnahmen ergreifen und massiv in neue Kraftwerke investieren bzw. den Energiebetrieben strikte Vorschriften machen, welche Kraftwerke gebaut werden dürfen und welche nicht.

            Eine andere sinnvolle Initiative wäre, Betriebe dorthin zu verlagern, wo der Strom produziert wird. Weil das natürlich nicht ohne weiteres möglich ist, sollte zumindest die Neuansiedlung von Betrieben in solchen Regionen gefördert werden.

            Es ist natürlich nicht möglich, heute alle Kohlekraftwerke abzuschalten. Das braucht ein paar Tage, bis Alternativen geschaffen wurden.

            Es kann aber heute schon beschlossen werden, dass keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen, dass jedes Kraftwerk eine knappe Restlaufzeit bekommt und dass die Subventionierung von dem Dreck sofort eingestellt wird.

            • 9G
              90857 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              "Daher müsste die Bundesregierung sofort Maßnahmen ergreifen und massiv in neue Kraftwerke investieren"

              Kraftwerke welcher Art?

              Nur geringen Schwankungen unterworfene Wasserkraftwerke sind geographisch, wegen dem Geländeprofil hierzulande kaum machbar. Und die Norweger werden sich bedanken, haben es auch nicht nötig ihre Fjorde "für uns" noch weiter mit Wasserkraftwerken zuzubauen.

              Abgesehen von den Leitungsverlusten über diese Entfernung; dann "tröpfelt" es hier nur noch aus der Steckdose" ...

              Wie geschrieben, sagen mir die Fraunhoferdaten nebst anderer Informationsquellen, dass über das Jahr gesehen "irgendwann" möglicherweise genug Strom aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt werden kann. Nur wenn der regional wie saisonal nicht gespeichert, über Monate vorgehalten werden kann, dann braucht es auch in zehn Jahren noch viele, viele Gaskraftwerke.

              Ein en passant Aspekt, warum aktuell über böses Russengas und gutes US-Frackingas ein massiver Streit ausgebrochen ist.

              • 7G
                74450 (Profil gelöscht)
                @90857 (Profil gelöscht):

                "Kraftwerke welcher Art?"

                Neben weiteren Kraftwerken mit erneuerbaren Energien wie unten schon gesagt, Gaskraftwerke für den Übergang. Langsam drehen wir uns im Kreis.

                • 9G
                  90857 (Profil gelöscht)
                  @74450 (Profil gelöscht):

                  Keineswegs im Kreis!

                  Außer mit Wasserkraft (Pumpspeicherwerke und Gezeitenkraftwerke) gibt es "keine" Kraftwerke, welche ohne fossile Ressourcen auskommen.

                  Und das Faß mit Strom aus Biomasse aufzumachen, würde hier dann wohl doch zu weit führen. So erzeugen "wir" darüber potentiell aus Nahrunsmitteln Strom, während andernorts die Menschen hungern, die guten Konzerne das Geschäft mit Mais etc. und gerade in den sog. Entwicklungsländern eh' komplett im Griff haben.

                  Nur soviel dazu ...

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @90857 (Profil gelöscht):

                    Ja, was Sie sagen ist alles nix Neues. Also, worauf wollen Sie hinaus, außer sich im Kreis zu drehen?

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Stichwort: "Sofortiger Kohleausstieg"

    wie hier von @DHIMITRY in die Diskussion eingebracht. Persönlich bin ich dafür, verfolge und analysiere als eher technisch, denn ideologisch orientierter Mensch jedoch gern die Daten des (hoffentlich) unverdächtigen Fraunhofer-Instituts:

    www.energy-charts.de/index_de.htm

    Und würde gern eine seriöse Diskussion darüber sehen, wie die im Winterhalbjahr, insbesondere durch den weitgehenden Ausfall der Photovoltaik entstehenden Einschränkungen bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien,

    ohne Kohle- oder Atomstrom denn nun ausgeglichen werden sollen.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Wie soll Stromerzeugung „ohne Kohle- oder Atomstrom“ gehen? Fragen Sie Greta. Die weiß das.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Bei der Diskussion um die Art der Energieerzeugung ist es meiner Ansicht nach von zentraler Bedeutung, zu schauen, wieviel Energie wofür aufgewendet wird. Es ist eine Energiebilanz, die sich aus Verbrauch und Erzeugung zusammensetzt. Einseitig zu gucken, bedeutet gleichzeitig, die andere Seite zu ignorieren. Mensch muss also auch schauen, wie sieht die Produktion, wie sieht der Konsum aus. Damit einher geht meiner Meinung nach, Ideologien wie Wachstum, Konsumfreiheit ... das System zu hinterfragen.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Natürlich, und Danke für den Hinweis.

        Wachstumsideologie und Konsumfreiheit gehört integral zum System, sind die in wichtiger Mission um die Welt jettenden Grünen (ok, Provokation) nur ein kleiner Baustein der zum Persönlichen, und/oder (implizit) zum Nichthinterfragbaren erklärten Dogmen.

        Aus den Augen aus dem Sinn. E-Mobilität verbraucht "nur noch" 60 Prozent dreckig erzeugten Strom; und die in Kinder- oder Sklavenarbeit, ggf. demnächst weitere Rohstoffkriege gewonnenen endlichen Ressourcen beispielsweise für die Batterieherstellung hinterfragt man doch bitteschön nicht.

        Glücklicherweise sind die Konsumenten aktuell viel schlauer als die Ideologen, verweigern sich noch weitgehend dieser schönen, neuen Welt;

        müssen wahrscheinlich zu ihrem Glück gezwungen werden ...

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Zumal sich bei E-Autos neben der Problematik bei der Ressourcenförderung für Mensch+Tier+Umwelt natürlich auch der Energieverbrauch stellt. Das und sogar die Ressourcenproblematik könnte eben mit dem Ausbau von ÖPNV und Bahn umgangen werden. Kollektivverkehr ist nunmal viel Energiesparsamer und benötigt, ist er elektrifiziert, keine Akkus. Das



          ergäbe dann einen wesentlich geringeren Energiebedarf und macht dann ein geringeres Problem bezüglich Ihres Winterbeispiels.

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            "natürlich auch der Energieverbrauch"

            Das meinte ich, wenn plötzlich und wider Erwarten, bei entsprechendem politischen Zwang bis zu zehn Millionen individuelle E-Mobile herumkurven.

            In vollkommener Irsinn, der alles in den Schatten stellt, wofür meine Grünen, die ich bis zur BTW1998 gewählt habe, in Sachen ÖPNV, in Sachen Bahn, in Sachen Lastwagen auf die Schiene etc. eigentlich mal standen.

            Und in ihrer Hilflosigkeit toppen die Verantwortlichen jeden Irsinn, wird hier zwischen Frankfurt und Darmstadt jeweils die rechte Seite der Autobahn "elektrifiziert"

            www.fr.de/rhein-ma...innt-10975394.html

            • @90857 (Profil gelöscht):

              Was haben Sie denn nun auch noch gegen elektrifizierte Autobahnen?! Gerade hier wird die Akkutechnologie ja umgangen...

              • 9G
                90857 (Profil gelöscht)
                @Saile:

                Äah ...

                Die mit viel öffentlichem Geld angedachten Lkw-Prototypen sind Hybride, sollen auf dem kurzen Abschnitt (ca. 5 km) lediglich ihre Akkus nachladen.

                Könnte man ausrechnen, wielange ein Lkw bei ca. 80 km/h für diese 5 km braucht und bei welchen Ladeströmen dann die mit Sicherheit nicht kleinen Akkus im Promillebereich nachgeladen werden

                Nee, so verrückt, die Autobahnen komplett zu elektrifizieren, das kommt erst in der nächsten Stufe; müsste die Ladung dann gar direkt an der Autobahn in autarke, nicht auf die Oberleitung angewiesen seiende (kleine) E-Lkw umgeladen werden.

          • @Uranus:

            * natürlich auch die des Energieverbrauchs stellt.

            ###da hat sich ein Fehler eingeschlichen.###

      • @Uranus:

        Weiter unten schrieben Sie ja über Ihre Konsumpraxis. Das finde ich einen guten Ansatz und das sollte im Sinne von Aufklärung und Inspiration auch verbreitet werden. Konsum ist in Hinsicht von Flächen-, Energie-, Ressourcenverbrauch und CO-Emission keine Privatsache, würde ich meinen. Dieser Ansatz alleine hilft aber nicht. Da müsste es u.a. mehr Druck auf die Politik geben, die Rahmenbedingungen für die Produktionsverhältnisse zu ändern bspw. durch CO2-Steuer. Andererseits kann auch direkt durch Rekommunalisierung (oder via Bürgerinitiativen/Genossenschaften wie EWS/Bürgerenergie Berlin)/ Vergesellschaftung eingegriffen werden und die Energiewende und Verkehrswende (weg vom Auto und Flieger hin zu Fahrrad, ÖPNV und Bahn) vorangetrieben werden ...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Soweit ich weiß, ist der Plan, kurzfristige Schwankungen durch Gaskraftwerke abzufedern, bis ausreichend Speicherkapazitäten für den Strom aus erneuerbaren Energien vorhanden sind.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Exakt!

        Nur dürfen die nicht mehr so genannt werden, sind dann "Netzstabilisierungsanlagen";

        also ökonomisch eher ineffiziente Verbrenner fossiler Rohstoffe, dafür aber schnellstartfähig;

        nicht zuletzt, falls auch im Sommer plötzlich mal kein Wind weht.

        Und das Thema der Speicherung, nicht über Minuten oder Stunden ähnlich einer sog. Notstromversorgung,

        sondern über Monate, sprich: dem gesamten Winterhalbjahr und bei entsprechend notwendigem Größenordnungen (siehe Fraunhofer),

        das Thema ist ein großes.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Welches sind denn nun konkret, gern im Detail die Forderungen der Demonstranten."

    Die allererste Forderung ist der sofortige Kohleausstieg: fridaysforfuture.de/about/

    "Und wer ist denn nun konkret und gern im Detail der Adressat dieser (konkreten, wenn es sie gibt) Forderungen."

    Die Bundesregierung.

    "Schlußendlich, welches "Verhalten", konkret und im Detail soll denn nun von "uns" geändert werden?"

    Kohlestromvertrag kündigen, Ökostromvertrag abschließen.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Bin ich dabei, beim "sofortige Kohleausstieg"

      Dumm nur, dass die von mir angefragten politisch exekutiven Adressaten im Bund und insbesondere in einigen Bundesländern das ganz anders sehen;

      wenn ich da nur an die Linke in Brandenburg denke ...

  • Abgesehen von der Einstellung "Zweck heiligt die Mittel" - wie wäre die mediale Empörung ausgefallen, hätte sich irgendeine politische Schurkenströmung einer Greta-Person bedient?

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @agerwiese:

      "hätte sich irgendeine politische Schurkenströmung einer Greta-Person bedient?"

      Das haben sie ja, die Schurken, Gretas Hinweis auf die Position des internationalen Klimarates (IPCC) in Sachen Atomkraft als Zustimmung gefeiert.

      Ich bin persönlich auch gegen die Atomkraft, hätte mir dennoch (auch hier) gewünscht, dass die dahingehenden Positionen des Klimarates ernsthaft diskutiert werden;

      statt lediglich auf böse, alte, weisse Männer abzuheben.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    nachdem die atomenergie nach einer exemplarischen katastrophe in japan mit viel mut in deutschland (überraschenderweise) überwunden werden konnte ist dies die nächst größere herausforderung.



    hier ist es nach eintritt der sich anbahnenden, exemplarischen katastrophe zu spät, es muss also JETZT gehandelt werden.



    das ist die konkrete forderung.

  • Darf man fragen, unter welchem Stein ihr beide derzeit lebt?

    • @Renate:

      :-*



      Danke dafür.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Welches sind denn nun konkret, gern im Detail die Forderungen der Demonstranten.

    Und wer ist denn nun konkret und gern im Detail der Adressat dieser (konkreten, wenn es sie gibt) Forderungen.

    Schlußendlich, welches "Verhalten", konkret und im Detail soll denn nun von "uns" geändert werden?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Jetzt geben Sie doch nicht den Lehrer Lämpel. Seien Sie doch froh, dass die Schülerinnen und Schüler sich so engagieren.

      Was die konkreten Forderungen angeht, das braucht Zeit. Die haben eben keine PR-Berater, die ihnen die passenden Textbausteine liefern.

      Sie sind doch auch in dem Alter, wo Geduld kein Fremdwort mehr ist. Haben Sie einfach ein bisschen Geduld. Das wird schon.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ja, das stimmt, das mit der Geduld.

        Andererseits, wenn die mir dankenswerterweise noch verbliebene Restintelligenz mit qualitätsmedial verabreichten Seifenblasen eingehegt werden soll, dann stellen sich (mir) zumindest einige Fragen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @90857 (Profil gelöscht):

          Fragen sind immer gut.

          Und vielleicht wohnen wir ja auch nur einer gewaltigen Aufwallung von heißer Luft bei. Und morgen wird wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Wer weiß?

          Dennoch:

          "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."

          Schrieb der Schriftsteller aller Pubertierenden. Zumindest war er es früher.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Ähnliche Fragen habe ich auch.

      • @Rolf B.:

        es gibt maßnahmenkataloge en masse von wissenschaftler*innen, die seit jahrzehnten von der politik ignoriert werden, jetzt die ultimative handliungsanweisung von den schülerinnen zu fordern ist grober unfug.

        die aktuelle stunde im WDR bringts heute auf den punkt: es fehlen die "polititians for future"

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @nelly_m:

          Wer bitte ist die "politik"?

          Die Exekutive der Regierungsparteien in Bund und Land?

          Oder irgendjemand "from outerspace"?

          Und ist die Frage, meine Frage nach den Forderungen jetzt eine nach den ultimativen Handlungsanweisungen?

          Wenigsten die (Frage) nach "unserem" Verhalten sollte kein grober Unfug sein. Welches Verhalten, von wem, bitte im Detail und sehr konkret;

          und überhaupt, wer ist denn "wir" bei "unserem"?

          • @90857 (Profil gelöscht):

            Wie wäre es, wenn Sie sich einfach selber Gedanken machen, wie Sie ganz persönlich und ganz konkret dazu beitragen können, die Klimakatastrophe abzuwenden. Auf Ihre Ideen sind wir gespannt. Der Sinn und Zweck Ihrer abstrusen Nörgeleien will sich uns, die wir das Engagement der Schüler*innen richtig klasse finden, einfach nicht erschließen.

            • 9G
              90857 (Profil gelöscht)
              @Renate:

              Mache ich gern, mir die Gedanken:

              Wir, meine Frau und ich tun was wir können; allerdings eher real den medial gehyped, den auch hier großmedial verabreichten Seifenblasen.

              Wir fahren mit der Straßenbahn soweit es geht (die Haltestelle nach DA ist nur 200m entfernt), haben unsere Haushaltsgeräte auf einen Stand hoher Energieeinsparung gebracht, die Beleuchtung mit LED's sowieso.

              Wir trennen unseren Müll, sind letztmalig 2010 geflogen, haben noch nie ein Kreuzfahrtschiff benutzt und treiben, soweit es geht viel Sport; essen dabei nur sehr wenig Fleisch und rauchen auch nicht.

              Die Wohnung halten wir eher kühl, tragen meist den den bereits vor Jahren sarrazinesk empfohlenen Pullover.

              Gegen Stuttgart21 habe ich bereits einmal real und vorort mitdemonstriert und war sogar bereits zweimal bei der Demo in Ramstein gegen die auch von dort geleiteten US-Drohnenmorde.

              Sozial bin ich engagiert, habe bereits zweimal für das Projekt Seawatch, einmal auch für das Zentrum für politische Schönheit gespendet.

              Für noch weiter gehende Empfehlungen bin ich absolut offen, soweit das nicht die mir dankenswerter Weise noch verbliebene Restintelligenz beleidigt;

              und nun Sie ...

              • @90857 (Profil gelöscht):

                Klingt doch alles ganz gut, was Sie da machen. Meinen völligen Verzicht auf Auto, Fleisch, Plastikverpacktes, etc müssen Sie ja auch nicht mitmachen. Die Unterstützung anderer, die sich engagieren, besonders die Unterstützung junger Klimaaktivist*innen, legen ich Ihnen hingegen ans Herz. Die von Ihnen so geschmähte mediale Aufmerksamkeit reicht in Wahrheit noch lange nicht aus. Hier sollten Sie Ihre verbliebene Restintelligenz einsetzen: wie kann man möglichst viele Menschen auf die Krise aufmerksam machen und zum Handeln bewegen.

                • 9G
                  90857 (Profil gelöscht)
                  @Renate:

                  Ok, das mit dem im Artikel erwähnten "Verhalten" haben wir jetzt ein wenig geklärt; für und beide zumindest.

                  Was mich dennoch zurück bringt auf die Frage nach den konkreten Forderungen der Demonstranten und diejenige nach den konkret zu benennenden Adressaten, den Verantwortlichen.

                  Wenn ich lese, dass die Greta-Bewegung hierzulande bis in höchste, exekutiv verantwortliche Politikerkreise, bis zur Umweltministerin oder gar Kanzlerin Symathien findet, dann fühlen diese sich für den Klimawandel offensichtlich nicht verantwortlich, sind exekutiv nicht zuständig; oder spielen:

                  "Haltet den Dieb ..."

                  Da muss es also offensichtlich andere Verantwortliche (Schuldige?) geben, die konkret zu benennen wären und an die konkrete Forderungen zu stellen sind.

                  Und genau das, in aller Konsequenz, das wäre doch die Aufgabe der von mir geschmähten Qualitätsmedien, oder?



                  - - - - -

                  Btw. so gibt es für uns bei der Unterstützung von jungen Klimaaktivisten ein gewisses Problem. Wir haben zwei bildungsnahe, noch recht junge, dennoch mitten im Familien- und Berufsleben stehende Töchter - also der Typus Mensch, der auch hier immer gern als vorbildlich, als "die" Zukunft dargestellt wird. Aber beide sind keine Greta-Fans, ganz im Gegenteil; und auch sonst eher nicht auf "taz-Linie".

                  Wenn die erfahren, dass wir Greta-Aktivistinnen unterstützen, dann "entfreunden" die uns doch gleich;

                  wenn Sie verstehen, was ich meine ...

                  • 6G
                    61321 (Profil gelöscht)
                    @90857 (Profil gelöscht):

                    .



                    Sollten Ihre Töchter etwa hieran etwas auszusetzen haben?



                    orange.handelsblatt.com/artikel/57124



                    Falls ja, wäre ich ganz bei ihnen.

                    • 9G
                      90857 (Profil gelöscht)
                      @61321 (Profil gelöscht):

                      Nöö, überhaupt nicht ...

                      Die eine fliegt demnächst wieder mal in die USA, verbindet Berufliches mit Privatem (wegen dem guten Gewissen);

                      und kann, was die absolvierten Flugmeilen angeht mit Sicherheit mit der Luisa , mit grünen Politikern und Politikerinnen konkurieren.

                      • 6G
                        61321 (Profil gelöscht)
                        @90857 (Profil gelöscht):

                        Ich meine jetzt nicht nur das mit der Fliegerei, auf das häufig hingewiesen worden ist. Ich meine, dass man ziemlich ratlos, ob solcher fürchterlich platten Antworten der Studentin zurückbleibt, wenn man sich's denn reinzieht (was ich mir ja i.d.R. erspare). Die Schwedin ist da mutmaßlich von ganz anderem Kaliber

                        • @61321 (Profil gelöscht):

                          "solcher fürchterlich platten Antworten der Studentin"



                          Meinen Sie Luisa Neubauer? Können Sie Beispiele nennen?

                          • @Uranus:

                            Also, mir kam das Kotzen, als ich deren Antworten las.

                            Zum einen ist die mehr geflogen, wie meine gesamte großbürgerliche Familie im letzten Jahrhundert. Und dann begründet die das auch noch mit dem Hinweis, dass man das ja als Geographie-.Studentin machen müsse, sonst bekäme man eben nicht den Super-Top-Job, auf den sie offensichtlich ein Grundrecht hat. Die Idee, dass man auch im Kapitalismus mal durch Gehaltsverzicht einiges bewegen kann, ist ihr vollkommen fremd.



                            Aber immerhin, und da kommt es einem wieder hoch, legt sie ihr Geld ökologisch sinnvoll an. Klar, als Student ist man nicht darauf angewiesen, seine Ausbildung zu finanzieren, sondern muss Papas Geld in Kerosin verwandeln. Wenn die schon als Studentin vor Geld stinkt, dann sollte sie sich eventuell mal Gedanken machen, ob sie wirklich diesen Super-Job, für den sie das Klima vernichtet, braucht und nicht einfach glücklich werden kann, wenn sie zufrieden und vegan lebt.

                            Die Frau hat wirklich alles, was ich verachte.

                            • 6G
                              61321 (Profil gelöscht)
                              @Age Krüger:

                              .



                              So harsch wollt ich's zwar nicht sagen, aber ich kann überhaupt nicht widersprechen

                  • @90857 (Profil gelöscht):

                    Was die Verantwortlichen (?Schuldigen) angeht sind diese Politiker sicher eine ganz gute Adresse. Selbst wundere ich mich immer wieder, wenn ich lese, dass irgendeine von Experten dringend empfohlene und auch eine breite Unterstützung findende Maßnahme an z.B. einem Herrn Andreas beScheuert scheitert. Irre Machtkonzentration, denke ich dann. Angela Merkel muss wohl in ihrer Rolle als Kanzlerin eine ganz wesentliche Rolle beim Beschluss zum Atomausstieg gespielt haben.



                    Das mit Ihren Töchtern tut mir leid, da ist offensichtlich was schiefgelaufen. Aber sofern es sich um rationale Menschen handelt, die die bloßen Tatsachen und wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu nicht einfach abstreiten, müsste da doch was zu machen sein. Nehmen Sie diese Situation doch als Herausforderung.

                    • 9G
                      90857 (Profil gelöscht)
                      @Renate:

                      Ich sehe das überhaupt nicht und eher hilflos gängig personenbezogen; beScheuert. Der vertritt auch nur die Interessen derer, welche die Greta-Bewegung nicht so konkret nennt, an die bestenfalls verklausulierte systemfromme Wünsche herangetragen werden.

                      Mit den Töchtern ist "offensichtlich" alles bestens, die rennen keinen großmedial verabreichten, unverbindlichen und niemand weh tuenden Seifenblasen hinterher, passen nicht in das neulinke, gute Narrativ, wie man denn so sein solle -es doch beinahe alle auch wären-

                      und sind für mich als alten, antikapitalistischen, antiimperialen Linken (und Grün-Wähler bis Ende 1998) immer wieder eine Herausforderung, das eigene Denken (und Handeln) auch mal kritisch zu hinterfragen.

                      Aus dem dann solche, hoffentlich zum Schmunzeln anregende Blogtexte entstehen:

                      privatausgabe.net/node/1208

              • 9G
                90118 (Profil gelöscht)
                @90857 (Profil gelöscht):

                der einzelne kann nicht lösen, was alle lösen müssen.



                bei aller, anzuerkennender konsumbewusstheit.

                • 9G
                  90857 (Profil gelöscht)
                  @90118 (Profil gelöscht):

                  Nun, Konsumbewußtheit und soweit in einer kritischen Größenordnung kann schon Druck auf die exekutiv Verantwortlichen ausüben.

                  Insofern ist es für mich auch das Faszinierende, bislang Einmalige an dieser (Greta)Bewegung.

                  Die benennt niemanden konkret, tut niemanden weh und ist insofern eigentlich nur Selbstzweck, mit dem man sich doch einfach solidarisieren muss!

                  Ein Beispiel: Mit Hinweis auf den Klimarat (IPCC) erwähnte die selbst gegen Atomkraft seiende Greta eben diese Atomkraft als eine in bestimmten Konstellationen zu denkende Möglichkeit.

                  Und? War das nun der Anstoß für eine intensive Diskussion über die Aussagen des Klimarates? Über Strombedarfe, die erforderlichen Speicherkapazitäten und Vorhaltungen auch für das Winterhalbjahr; wo die Sonne eher weniger scheint, es dafür immer mal dunkel und kalt sein soll.

                  No way ... Stattdessen wurde (auch hier) nun lediglich die bösen, alten weissen Männer aufgezählt, die sich über soviel vermeintliche Greta-Naivität lustig machten.

                  Ich selbst bin da eher der Ansicht, dass Greta Thunberg selbst viel, viel klarer aufgestellt ist, als die traumtanzenden, neue Propheten erkennenden Grünen und alle anderen, Kampagnen-Trittbrettfahrer in Politik und Medien.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Wie wäre es mit allem, was weniger klimaschädlich ist?



      Beispiele: weniger Flüge, weniger Fleisch, Nutzung von Recyclingpapier



      (Waldschutz!), Strom vom echten Ökostromanbieter (naturstrom/greenpeace-energy/ews-schönau/lichtblick), Geldanlage bei ethisch-ökologischen Banken, Kleinwagen statt SUV u.v.a.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Konitzer Marco:

        lesen, lesen, lesen, meine Einlassungen weiter oben.

        Dann wüssten Sie, dass ich 2010 letztmalig geflogen bin, nur wenig Fleisch esse und auch ansonsten, unser Haushalt energetisch auf einem guten Stand ist.

        Allerdings, und da haben Sie mich erwischt, besitze ich einen sieben Jahre alten Euro-4 Schadstoffdiesel.

        Als ehemaligen Grünen dreht sich bei mir immer mal der Magen um, wenn diese, meine damaligen, mittlerweile systemfrommen Grünen heute eine individuelle E-Mobilität mit allen ihren Hütchenspielereien propagieren.

        Für den Lkw-Verkehr, den sie früher mal auf die Schiene bringen wollten, der aktuell gefühlte 50 Prozent der wochentags auf den Autobahnen unterwegs seienden Fahrzeuge betriff, da müssen sie mangels relistischer, praktikabler, technisch wie ökonomisch sinnvoller und natürlich nachhaltiger Konzepte wohl auf Elon Musk warten.

        Ist der von den Grünen eigentlich auch schon zum Propheten geadelt worden?

  • Ich finde es toll, daß 16 jährige Mädchen uns zeigen, was gesunder Menschenverstand ist, wer nicht hinschaut, kann nichts sehen!



    Eine alte Babylonische Tontafel erklärt, Geld ist ein Versprechen, einmal reale Güter dafür zu erhalten: 3000 v. Chr. gab es 3 Krüge Bier für einen Tag Arbeit. (buk / The Trustees of the British Museum)



    Es gibt doch noch kluge junge Menschen in unserer Welt: Greta Tunberg zeigt es uns.



    Wozu haben wir eigentlich noch "Bildungsministerien" wenn denen solche antike Weisheiten bis 2019 entgangen sind?