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Debatte Rechter Terror in MünchenRassismus in Reinform

Jasmin Kalarickal
Kommentar von Jasmin Kalarickal

Persönliche und politische Motive schließen einander nicht aus. Ob das Attentat als rechtsextremistisch gilt, ist keine sprachliche Kleinkrämerei.

Tatort Oympia-Einkaufszentrum in München: Trauer und Fragen, die bleiben Foto: dpa

E s ist eine absurde Streitfrage: Wenn jemand geplant neun Menschen erschießt und die Opfer allesamt aus Einwandererfamilien stammen, wenn der Täter stolz darauf ist, am gleichen Tag wie Adolf Hitler Geburtstag zu haben, und in einem Manifest von „ausländischen Untermenschen“ schreibt, die er exekutieren wolle – ist es dann folgerichtig, von einem rechten Anschlag zu sprechen?

Nein, lautet die offizielle Haltung der Bayerischen Staatsregierung zum Fall David S., auf den all das oben Geschriebene zutrifft. Sie wertet den Fall als unpolitischen Amoklauf, die Rache eines gemobbten Schülers. Zur Erinnerung: Der 18-jährige David S. hatte am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum zunächst neun Menschen und dann sich selbst erschossen. Die Opfer soll er als „Kanaken“ beschimpft haben. Genau fünf Jahre vorher ermordete der Rechtsextremist Anders Breivik in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen. David S. verehrte Breivik.

All diese Informationen sind nicht neu. Neu ist nur ein von der Stadt München angefordertes Gutachten, das zu dem Ergebnis kommt, die Tat sei als rechte Gewalttat einzustufen. Einer der drei Gutachter spricht gar von Rechtsterrorismus. Nun haben die bayrischen Ermittlungsbehörden nie bestritten, dass David S. rechtsradikales Gedankengut pflegte. Sie argumentieren und gewichten nur anders: Der Täter war nicht in rechts­ex­treme Kreise eingebunden; er war psychisch krank, wurde in der Schule gemobbt, sein Hauptmotiv sei Rache gewesen. Die Tat sei also vor allem persönlich, nicht politisch motiviert.

Bei der Streitfrage „Amokläufer oder rechter Attentäter?“ geht es aber um viel mehr als nur Nuancen der Kriminalstatistik. Zu erheben, wie viele Menschen durch rechte Gewalt sterben, ist notwendig, um die Gefahr des Rechtsextremismus benennen und bewerten zu können. Und die Familien der Opfer haben ein Recht auf Klarheit.

Zudem fand das Attentat nicht irgendwo statt, sondern in München. Der Stadt also, wo der NSU zwei seiner neun Morde an Migranten begangen haben soll. Dort, wo derzeit auch der NSU-Prozess verhandelt wird; wo ein Neonazi beim Oktoberfest 1980 13 Menschen tötete. Sowohl bei der NSU-Mordserie als auch beim Oktoberfestattentat haben die bayrischen Ermittlungsbehörden vor allem eins bewiesen: dass es eine gewisse Tradition bei der Verdrängung von rechter Gewalt gibt.

Gefährliche Verharmlosung

Ob die Bayerische Staatsregierung das Attentat von David S. offiziell als rechten Terrorakt wertet oder nicht, ist deshalb keine sprachliche Kleinkrämerei. Es ist wichtig für das politische Klima des gesamten Landes: Eine rechtsextreme Partei hat es gerade in den Bundestag geschafft, und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer spricht davon, wieder die rechte Flanke schließen zu wollen. Die Bewertung dieses Falles hat auch eine gewisse Symbolkraft: Wollen wir in diesem Land ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt Rechtsextremismus verharmlosen?

Zugegeben, der Fall von David S. ist schwierig, weil er sich den gängigen Kategorisierungen entzieht. Das irritierendste Moment ist die Familiengeschichte des Täters – die in den Medien erstaunlicherweise nicht so stark thematisiert wurde. Die Eltern von S. kamen in den 1990er Jahren aus dem Iran als Flüchtlinge nach Deutschland. David S. hatte also einen sogenannten Migrationshintergrund, so wie all jene, die er erschossen hat.

S. hat aufgrund seines Aussehens mit Gewissheit selbst Rassismus erlebt. Das schützt grundsätzlich niemanden davor, selbst ein menschenfeindliches Weltbild zu entwickeln und andere abzuwerten. Denn rassistische Strukturen verinnerlichen und reproduzieren kann jeder. Und trotzdem ist der familiäre Background in diesem Fall nicht irrelevant. Als Sohn von Iranern sah sich S. selbst als „Arier“. Laut Zeugenaussagen rief er während des Attentats: „Ich bin kein Kanake, ich bin Deutscher.“ Es ist eine Aussage, die nur jemand treffen kann, dem sein Deutschsein schon mal abgesprochen wurde. David S. war nicht weiß.

Dass eine Zeugin meinte, „Allahu Akbar“-Rufe von S. vernommen zu haben, war sicher kein Zufall. Er passte nur zu gut ins Klischee eines Islamisten: männlich, jung, dunklerer Hautton, dunkle Haare. Der Anschlag in Nizza am 14. Juli 2016 und der Axtangriff eines Geflüchteten im Regionalzug bei Würzburg am 18. Juli 2016 lagen nur Tage zurück. Islamistischer Terror erschien im Juli 2016 vielleicht einfach wahrscheinlicher als rechter Terror.

Kein islamistischer Hintergrund

Als ein islamistischer Hintergrund ausgeschlossen wurde, verebbten die Diskussionen über den Täter vergleichsweise schnell. Der Fall wurde als „Amoklauf in München“ abgehakt. Angenommen, ein weißer Täter hätte neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen und in einem Manifest von „ausländischen Untermenschen“ geschrieben – wäre es bei diesem Kenntnisstand ohne Aufschrei durchsetzbar gewesen, den Fall als „unpolitischen Amoklauf“ einzustufen?

Attentäter können schwierige Biografien haben. Und es kann sein, dass die Mobbingerfahrung von S. auch ein Tatmotiv war. Aber politische und persönliche Motive müssen sich nicht ausschließen. David S. war rechtsradikal. Das zeigt sich vor allem in der Wahl seiner Opfer. Er tötete ja nicht diejenigen, die ihn in der Schule gemobbt hatten, sondern Fremde, denen er aufgrund ähnlichen Aussehens die gleichen Eigenschaften zuschrieb wie seinen Peinigern.

Das ist Rassismus in Reinform. Und vielleicht erzählt dieser Fall in all seiner Widersprüchlichkeit auch etwas über Integration in Deutschland. Jedenfalls scheint S. mit Blick auf die Bundestagswahl und den Erfolg der AfD mit seinem Hass auf „Kanaken“ nicht allein zu sein. S. war, auch wenn es zynisch klingt, so gesehen bestens integriert. Er fand im Darknet auch einen rechtsextremen Waffenhändler.

Dass Politiker verschiedener Parteien nun offiziell eine Neubewertung des Falles fordern, ist richtig. Denn wer diese Tat als Einzeltat eines psychisch Kranken abhakt, lässt auch die Frage unbeantwortet: Warum verfängt in diesem Land rechtsextremes Gedankengut so leicht?

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Jasmin Kalarickal
Redakteurin
Jahrgang 1984, ist Redakteurin im Parlamentsbüro der taz.
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49 Kommentare

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  • Erbarmungslos und mitleidslos. Aus Gründen der pc-Statistik wird aus einem bedauernswerten in der Entwicklung gestörten Jugendlichen ein rechter Terrorist.

    • @A. Müllermilch:

      Klar, wir brauchen mehr "Mitleid" und Erbarmen mit Faschisten und Nazi-Verherrlichern. Die hatten sicher alle nur eine schwere Kindheit.

       

      Vielleicht könnte ja selbst der arme Breivik heute frei herumlaufen, hätte er nur im Prozess unter Tränen erzählt, wie ihm damals im Kindergarten die Kommunisten-Gören immer den Nachtisch geklaut haben.

       

      Und wenn Sie der Vorsitzende Richter gewesen wären.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        ...war Charles Manson ein Faschist oder Nazi?

      • @cursed with a brain:

        was soll dieser fanatische Haß? Der Junge ist doch schon tot.

      • @cursed with a brain:

        Brevik ist vor allem Opfer seiner männerhassenden Mutter, die daher auch ihn als Jungen von klein auf ablehnte, aber trotzdem unbedingt "behalten" wollte, als er aus ihrem Haushalt genommen werden sollte.

        Was seine Taten in keiner Weise entschuldigt.

        • @Dr. McSchreck:

          Ja klar, wenn alles andere an Erklärungsmustern "versagt" (weil es zu unangehmen Erkenntnissen, z.B. über Männlichkeitswahn führen könnte), sind es die Mütter gewesen.

           

          Der Typ ist für seine Taten voll selbst verantwortlich und voll schuldfähig. Externalisierungen zur Aufrechterhaltung ihres maroden, bigotten Weltbildes zwecklos.

          • @cursed with a brain:

            Beschäftigen Sie sich mit der Vorgeschiche, Wikipedia ist ein Anfang. Wenn ein Kind von klein auf vermittelt bekommt, dass es schlecht ist, bleiben psychische Schäden nicht aus.

            Zum Glück werden nicht alle davon Mörder, aber Psychologen haben gewarnt, dass der Junge geschädigt wird, als er noch sehr klein war.

             

            Womit wir tatsächlich eine Parallele haben zu hier, in beiden Fällen hätte man mit früherem Eingreifen - im einen Fall den Jungen aus der Familie nehmen (hier von der Mutter), im anderen Fall en Mobbern Grenzen setzen und den Schüler schützen - viel Unglück vermutlich verhindern können.

          • @cursed with a brain:

            das ist nicht aus der Luft gegriffen, aus Wikipedia als erster Hinweis:

             

            "Der Psychiater Per Olav Næss reagierte besorgt auf diese Entwicklung. In einem zweiten Brief an das Jugendamt vom 28. Oktober 1983 schrieb er: „Wir halten an unserer ursprünglichen Konklusion fest, dass Anders so vernachlässigt wird, dass die Gefahr besteht, dass sich eine schwere psychische Störung entwickelt.“[9][14]

             

            Was ja dann offenbar auch genau so geschehen ist. Es gibt auch weit ausführlichere Berichte, falls es Sie interessiert.

  • Wie oft denn noch? Der Fall wird in die inoffizielle Statistik ja wohl sowieso aufgenommen weren, wo schon viel zweilfenhaftere Fälle dabei sind, die zum Teil nicht einmal aufgeklärt sind.

     

    Und die offizielle Statistik wird ohne München auskommen müssen, weil die Fachleute es anders sehen als s ein Politologe und 2 Sozialwissenschaflter.

    • @Dr. McSchreck:

      Welche "Fachleute"? Die bayerische Landespolitik, die die Vorgaben macht, besteht aus allem möglichen. "Fachleute" sind da aber eher nicht dabei.

       

      Zur Bewertung eines Täters sind die Gutachter absolut qualifiziert, sonst hätte die Stadt München sie ja nicht beauftragen können. Die Zurückweisung der drei Expertisen, die alle zum gleichen Schluss kommen, ist also nicht "fachlicher", sondern rein politischer Natur.

      • @cursed with a brain:

        mit Fachleuten z.B. sind die Kriminalpsychologen gemeint, die für die Polizei/Staatsanwaltschaft mit dem Fall befasst waren.

        • @Dr. McSchreck:

          es sind die gleichen Fachleute die jahrelang den NSU nicht als rechten Terrorismus erkannten sondern in das Opfermilieu hinein ermittelten. Zum NSU ist allen die sich der Realität nicht aus rassistischer Gesinnung total verweigern mittlerweile klar, dass institutioneller Rassismus eines der Probleme war die eine frühere Aufklärung verhinderten. In München sind es teilweise die selben Personen die jetzt wieder in der Ermittlung beteiligt sind. Und sie sind weiter auf dem rechten Augen blind. Fachleute? In der Wertung rechter Taten nicht ernst zu nehmen!

        • @Dr. McSchreck:

          Wer oder welche sind das? Namen?

           

          Oder doch nur ein Gerücht?

           

          Der nicht an den Ermittlungen beteiligte Kriminalpsychologe und frühere Leiter der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden, Rudolf Egg, sieht in einem allgemeinen "Menschenhass" die grundlegende Motivation - und nicht in "Mobbing". Er sieht als Zielgruppe "Menschen, denen es besser ging" als dem Täter selbst, auf den rechtsextremistischen Hintergrund angesprochen antwortet er ausweichend, er schliesst ihn aber als Tatmotiv auch nicht aus. Obwohl er den Täter nur als "Mitläufer" der rechten Szene einordnet.

          • @cursed with a brain:

            die Namen weiß ich nicht und dürfte sie auch nicht nennen, wenn ich sie wüsste. Es ist aber nun mal eine psychologische Fragestellung. Im übrigen verweise ich auf Herrn Fissner.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Sehr guter Kommentar. Danke.

  • "Wenn jemand geplant neun Menschen erschießt und die Opfer allesamt aus Einwandererfamilien stammen"

     

    Er erschoss genau diese Menschen nicht geplant. Wer in München auf offener Straße in die Menge zielt kann jeden treffen. Da hätten genauso Deutsche stehen können.

     

    "in einem Manifest"

     

    Das sog. Manifest ist nicht öffentlich. Warum? Weil er es nicht veröffentlichte. Das tun Täter die eine politische Tat planen aber normalerweise. In dem Manifest sollen Sätze wie "Die Rache an diejenigen die mich auf dem Gewissen haben." stehen und wie er in der Schule gemobbt wurde usw. Klingt sehr persönlich. Sein Hass entwickelte sich aufgrund den Verletzungen seines Egos.

     

    Wenn er Migranten hasste, warum ist sein Freund, der sogar wusste dass er eine Waffe hatte, Aghane?

     

    Er hieß nicht David S. , auch wenn das deutscher klingt und so besser ins gewünschte Bild passt, sondern Ali David Sonboly.

     

    Selbst Migrant, Iraner. Als er viel später von einem Münchener vom Balkon aus als "schei... Kana..e" beschimpft wird, antwortet er im Affekt: "ich bin Deutscher". Mehr nicht. Jemand der ein politisches Zeichen setzen will und eh schon plante, sich selbst zu richten -Zeichen eines typischen Amoklaufs- hätte die Gelegenheit genutzt und mehr dazu gesagt.

     

    Er hatte keine Verbindungen zu Rechtsradilanen, keine Kameradschaften usw.

    • @Grmpf:

      "Wer in München auf offener Straße in die Menge zielt kann jeden treffen."

       

      Du weisst doch genau, dass er seine Opfer vorher per Aufruf unter falscher Identität dorthin bestellt und explizit Migranten angesprochen hat. Er konnte also davon ausgehen, zur fraglichen Zeit am fraglichen Ort überwiegend Migranten antreffen zu können. Möglichst viele von ihnen zu töten aus dem einfachen Grund, dass sie in seinen Augen "minderwertige Untermenschen" waren, das war sein Vorsatz. Das war ein akribisch und perfide geplantes Vorgehen.

       

      "Das tun Täter die eine politische Tat planen aber normalerweise."

       

      Woher willst Du denn wissen, was Terroristen "normalerweise" tun, und wie kommst Du darauf, dass eine Abweichung von der durch Dich definierten "Norm" automatisch dazu führt, dass es sich nicht um Terrorismus handeln kann? Das ist doch hanebüchener Quatsch.

      Und was meinst Du wohl mit "soll ... gestanden haben"? Die zitierten Passagen wurden von den Ermittlern veröffentlicht. Wenn Du denen da nicht traust, wieso folgst Du dann deren Bewertung als "unpolitischer Amok"? Deine Argumentation ist nicht sachlich und logisch, sondern rein politisch und rechtspopulistisch.

       

      Nur weil der Täter sein politisches Glaubensbekenntnis nicht ins Netz gestellt hat, würdest Du gerne so tun, als gäbe es das gar nicht, als sei es irrelevant. Das ist Heuchelei.

       

      "Er hieß nicht David S."

      Er hat selbst zwei Monate vor seinem terroristischen Anschlag seinen Namen ändern lassen. Er war auch kein "Migrant", sondern ein in München geborener Deutscher. Sein Geburtsjahr ist 1998, da waren seine Eltern schon etwa 6 Jahre in Deutschland.

      • @cursed with a brain:

        Auf die Einladung, die er noch am selben Tag abgab, kam niemand. Sein Freund Hamit kam nicht auf die FB-Einladung -macht ja auch keinen Sinn. Den begleitete er aber noch zur U-Bahn...

         

        An der Einladung ist seltsam, dass es heißt, er habe die Tat 1 Jahr geplant. Die Einladung fand aber am selben Tag statt.

         

        Die Einladung war allgemein an alle gerichtet, die mit dem FB-Account Kontakt hatten. Junge Schüler in seinem Alter. Dass dann nur Migranten kommen, lässt sich so gar nicht planen. Diese Geschichte mit dem Account ist aber so oder so seltsam. Jemand der 1 Jahr bewusst plant und Opfer gezielt einladen will, wird das doch früher tun als am selben Tag.

         

        Das nächste ist, dass man mit einem FB-Fakeaccount schlecht an Leute rankommt. Ich mein, wenn man auf bestimmte Fragen usw. gar nicht antworten kann, weil man ja die Person nicht ist... Es gibt auch 2 Versionen: fremden Account gehakt. Fakeaccount erstellt. Was jetzt wirklich stimmt weiß ich bisher nicht.

         

        Wie auch immer: auf die Einladung kam niemand, das ist bekannt. Die Opfer waren willkürlich. Ich kenne das OEZ grob und die Gegend. Dass man da Migranten trifft ist alles andere als Zufall.

      • @cursed with a brain:

        "Jemand der ein politisches Zeichen setzen will (...) hätte die Gelegenheit genutzt und mehr dazu gesagt."

         

        Jetzt drehst Du völlig hohl. Ein rechtsextremer Killer ist also keiner, wenn er nicht bereit ist, sich auf der Flucht die Zeit zu nehmen, irgendeinem zufälligen Augenzeugen seine Gesinnung näher zu bringen? Lächerlich.

        Wenn er von vorneherein geplant hätte, sich selbst zu töten, warum lief er dann überhaupt weg? Die These ist also Unfug. Ein Blick auf die Amokläufe der Vergangenheit zeigt, dass viele nicht den Mut hatten, sich selbst unmittelbar am Ort ihrer Rache zu töten. Viele wurden entweder von anrückenden Sicherheitskräften erschossen, oder töteten sich selbst erst, als die Situation auswegslos geworden war.

         

        Deine gesamte "Argumentation" erweist sich leicht erkennbar als nicht stichhaltiger populistischer Müll und faktenfreies, rechtes Getrolle.

         

        Und das auch nicht zum ersten Mal.

        • @cursed with a brain:

          "Wenn er von vorneherein geplant hätte, sich selbst zu töten, warum lief er dann überhaupt weg? Die These ist also Unfug. "

           

          Weil er noch mehr erwischen wollte, und Sie sich bestimmt auch vor solch einem Täter versteckten, oder in Sicherheit brächten. Außerdem rücken ja recht schnell Sicherheitskräfte an, wodurch so ein Täter keine freie Bahn mehr hat.

           

          "Die These ist also Unfug. Ein Blick auf die Amokläufe der Vergangenheit zeigt, dass viele nicht den Mut hatten, sich selbst unmittelbar am Ort ihrer Rache zu töten. Viele wurden entweder von anrückenden Sicherheitskräften erschossen, oder töteten sich selbst erst, als die Situation auswegslos geworden war"

           

          Kein Widerspruch: solch ein Täter will erst mal möglichst viele "mitnehmen" bevor er sich selbst tötet. Das ist ja Dreh und Angelpunkt seiner Motivation... Er hat nicht das vorhaben eines Suizids, des Suizids wegen, weil er sich umbringen will. Das ist nur das Ende, das ein Amokläufer in Kauf nimmt. Ob er sich selbst richtet oder gerichtet wird, spielt keine Rolle. Dieser Täter soll sich selbst getichtet haben.

    • @Grmpf:

      Schon mal von dem Konzept des rechten Terrors gehört, das lautet "Taten statt Worte". Genau so ist die Tat zu verstehen: er brauchte kein Bekennerschreiben etc. die Tat sprach für sich. Wie Lukas Nord schon sagt, war das beim NSU das selbe und sit es bei rechtem Terror insgesamt. Zu glauben terroristische Taten bräuchten ein Bekennerschreiben liegt an der Gleichsetzung linken und rechten Terrors. jahrelang wurde Terror lediglich an den taten der RAF gemessen und nur was in das selbe Schema passte galt als Terror. Auch deshalb wurde rechter Terror jahrelang nicht als solcher erkannt. Wer sich mit der rechten Szene und rechtem Terror auch nur ein bisschen länger als seit diesem Fall beschäftigt weißt, dass rechter Terror bekenntislos funktioniert.

      • @Maxi Mum:

        Ein Rechtsextremist schießt aber keine Leute um, weil er sich gemobbt fühlt und verkündet das nach der Tat auf dem Dach.

         

        In solch einer Situation, nach dieser Tat, spricht er unter all der Anspannung: "ich wurde ...7 Jahre gemobbt"

         

        Und meint: er sei im Hartz4 - Viertel aufgewachsen.

         

        So äußert sich für Sie also ein Rechtsextremist, in einer solchen Situation, wo er weiß, dass sein Ende naht. Alles klar.

         

        Er war ein Amoklauffanatiker, studierte ja auch die bekannten Amoks.

         

        Sowas wie der NSU hat damit gar nichts zu tun. Das waren eben schon politisch motivierte Leute. Die im Untergrund, geheim agierten und vernetzt waren - zumindest nach allem wie es öffentlich dargestellt wird.Bestätigt viel mehr meine Meinung.

         

        Dieser Täter legte aber Wert auf Öffentlichkeit. Eine Showbühne. Seine Ideologie hätte er also auch öffentlich zeigen wollen.

        • @Grmpf:

          Der NSU: "Nationalsozialistischer Untergrund" ... bestätigt nur, was ich meine...deutlicher geht's kaum.

    • @Grmpf:

      Abgesehen davon das Sie hier nicht nachvollziehbare Vermutungen als Tatsachen verkaufen, sind 3 Sachverständige, die wohl gemerkt von der Stadt München beauftragt waren (wenn ich das richtig verstanden habe), dass der Täter faschistisch und rassistisch war.

       

      Diese Gutachten jetzt einfach zu ignorieren, weil ja nicht sein kann was nicht sein darf, ist genau das was in dem Artikel der Verwaltung vorwirft.

       

      Abgesehen davon, dass ich nicht nachvollziehen kann warum Einbindung in Organisationen eine Voraussetzung für eine rassistische und faschistische Weltanschauung ist, hat der NSU im übrigen auch keine Bekennerbriefe Verteilt (erst am Ende nachdem ein großer Teil Tot war)...

      • @Lukas Norden:

        "Abgesehen davon, dass ich nicht nachvollziehen kann warum Einbindung in Organisationen eine Voraussetzung für eine rassistische und faschistische Weltanschauung ist, hat der NSU im übrigen auch keine Bekennerbriefe Verteilt (erst am Ende nachdem ein großer Teil Tot war)..."

         

        Der Nationalsozialismus war eine politische Bewegung, oder? Und darauf bezieht sich ja in aller Regel das "Rechtsextremist", "Nazi", "Faschist". Faschismus war ebenso eine politische Bewegung. Dementsprechend ist jemand, den man als Rechtsextremisten bezeichnen kann, auch ein politischer Mensch, der seine politische Agenda durchsetzen will. Zumindest halte ich das für richtig, anstatt überschnell mit solchen Begriffen zu hantieren. Politisch war Ali D. Sonboly in diese Richtung aber nicht aktiv.

         

        Die Tat hat für mich keinen politisch symbolischen Charakter. Wurde kurz danach, als es aktuell war auch nicht so diskutiert. Warum? Weil der Täter es nicht auf eine politisch motivierte Wirkung anlegte, es folglich auf Zuschauer nicht politisch wirkte.

         

        Der Täter handelte nicht im Verborgenen wie ein NSU. In der entsprechenden Szene war der NSU doch bekannt, agierte auch politisch usw.

         

        Dieser Täter handelte offensiv öffentlich. Wie es Amokläufer typischerweise tun. In die Öffentlichkeit gehen, möglichst viele Menschen töten. Als Loser einmal respektiert werden, bzw. sich Respekt verschaffen. Auch das was man weiß, was aus seinen Aufzeichnungen hervorgeht: Mobbing...persönliche Motive, die natürluch mit einer Menschengruppe in Verbindung stehen können.

         

        Auf dem Dach, Video, redet er auch davon, dass er gemobbt wurde:

         

        "Wegen euch wurde ich gemobbt sieben Jahre lang,..."

         

        sagt er, als er nach der Tat auf dem Dach steht, mit dem Bayer spricht.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      Ja, genauso argumentiert die Justiz.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Ja, und genauso argumentiert niemand, das sei ein Beispiel schlechter Integration.

    • @Grmpf:

      "Die Opfer soll er als „Kanaken“"

       

      Es gibt von der Tat Videoaufzeichnungen. Daraus geht das nicht hervor. Auch in den damaligen tagesaktuellen Meldungen hörte man nichts davon. Es gab auch "Zeugen" die wollen "Allahu Akbar" gehört haben... Bei solchen Taten geht bei manchen Menschen die Fantasie durch.

    • @Grmpf:

      "Er erschoss genau diese Menschen nicht geplant. "

      Er hatte sie per Facebook dorthin gelockt.

       

      Und das finde ich schon durchaus beachtenswert bei so einer Tat, vor allem, weil er ja gerade nicht seine Mobber hinlockte, sondern andere.

       

      Und wenn er aber schreibt: "Die Rache an diejenigen die mich auf dem Gewissen haben.", sich dann aber andere mit Migrationshintergrund aussucht, deutet das darauf hin, dass er seine schlechten Erfahrungen auf Migranten projeziert.

       

      Ich behaupte ja nicht, dass sein Vorgehen insgesamt wirklich nachvollziehbar (im eigentlichen Wortsinn) wäre. Aber angesichts dessen, dass er weder seine Mobber gezielt, noch wahllos bspw. in der Schule tötet, dafür aber gezielt welche mit Migrationshintergrund hinlockte inkl. des für ihn bedeutsamen Datums, spricht für mich doch mehr für einen rechtsextremen Hintergrund als einen Amoklauf.

      • @sart:

        "Er hatte sie per Facebook dorthin gelockt"

         

        Diejenigen, die er erschoss hat er nicht per Facebook angelockt. Es waren gewöhnliche Fußgänger auf dem öffentlichen Gehweg.

        • @Grmpf:

          Jetzt fängst Du auch noch an, ganz offenkundig zu lügen...

          • @cursed with a brain:

            Nein, das ist keine Lüge. Seine Opfer hatten ihn weder gekannt, noch waren sie mit ihm, oder dem Fake-Facebookaccount in Kontakt... Es waren willkürliche Opfer, die im Mc waren, auf der Straße, im Einkaufscenter.

        • @Grmpf:

          @Sart

           

          Gut, es waren nicht nur Opfer auf dem Gehweg. Los ging es im Mc. Danach lief er wild rum, schoss noch auf mehrere Personen. Es gab auch Überlebende, ob das auch alles Migranten waren, fand ich nichts. Er schoss aber auch 2x auf dem Mann auf dem Balkon, der oft als "Bayer" beschrieben wird. Seltsam ist: Ein Opfer wird in den Medien stets als Giulano K. benannt. Man wisse nichts über die Nationalität, oder er wird als "staatenlos" beschrieben...dass er mit Nachnamen Kollmann hieß, sonst nirgendwo gelesen:

           

          "FCA trauert um Opfer Giuliano Kollmann

          Todesfall

          FC Aschheim - Der FC Aschheim trauert um Giuliano „Giuli“ Kollmann, der Opfer des Amoklaufs im Olympiaeinkaufszentrum geworden ist." https://www.fupa.net/berichte/fc-aschheim-fca-trauert-um-opfer-giuliano-kollmann-707104.html

           

          Zu der Facebookeinladung kam niemand. Es gibt 2 Versionen: 1. Fremder Account gehakt, 2. Unter falschem (weiblichen) Namen, türkisches Mädchen angelegt. Was jetzt stimmt? Im Juli 2016 machte noch jemand einen Screenshot von dem Account https://mobile.twitter.com/greezer/status/756558798119198720

          Wenn der Screenshot echt ist, waren da auch Follower wie ein @Michi Kapeller. Und: Hat ein "junges türkisches Mädchen" (ohne Kopftuch) nur Migranten als Freunde? Was mich auch wundert: "heute 16 Uhr". Wie erfolgreich kann so eine Einladung auf die Schnelle sein?

           

          Wie auch immer, es kam nur sein Freund Hamid, ein junger Afghane, mit dem der "Rechtsextremist" befreundet war, was demnach nichts mit Facebook zu tun hat. Den begleitete er vom Mc zur U-Bahn und ging dann zurück.

        • @Grmpf:

          Erstaunlich wie viel Mühe und Zeit manche darauf verwenden wollen, um mit aller Macht zu zeigen, dass es auf keinen Fall eine rechtsextreme Tat gewesen sein soll.

          Warum eigentlich?

          Um dem Täter posthum nicht Unrecht zu tun?

          Damit islamistischer politischer Terror weiterhin als das einzig wahre Böse dastehen darf?

          Damit man sich nicht die Mühe machen muss nachzudenken, was man gegen Rechtsextremismus tun kann?

          Logisch, eine unpolitische Verzweiflungstat wäre bequemer. Dann muss man sich nicht damit auseinandersetzen, welche Verantwortung man als Teil dieser Gesellschaft mitübernehmen sollte.

          Es ist eine ziemlich aufwendig erlangte Bequemlichkeit.

          • @Soungoula:

            "Um dem Täter posthum nicht Unrecht zu tun?"

             

            Der Täter hat Unrecht getan egal aus welchen Motiven er handelte.

             

            Diese Geschichte mit dem Amok in Verbindung mit Rechtsextremismus wirkt auf mich aber sehr konstruiert.

            Es wirkt so, als sei diese Bewertung der Tat von manchen Leuten erwünscht. Das Gesamtbild ist aber nicht stimmig.

             

            Es kann unterschiedliche Motive geben, weshalb er einen Hass auf diese Menschengruppen hatte. Aus seinen Aufzeichnungen geht ja hervor, dass er sich von diesen gemobbt fühlte. Das sind dann aber Motive die sein persönliches Ego betreffen.

             

            Auch dieses mit "dem Arier". Er war Iraner. Iraner haben ein völlig anderes Verständnis von "Arier" als es bei uns durch den Nationalsozialismus hochkommt. Bei Iranern geht's da nicht um die konstruierte Geschichte von Übermenschen, die aus dem kalten Norden kommend den Iran besiedelten und das Recht hätten als kulturtragendes Herrenvolk andere zu beherrschen. Wenn ein Iraner davon spricht Arier zu sein, hat das mit der nationalsozialistischen Sicht also erstmal nichts zu tun. Seinen Lehrern usw. fielen solche Sprüche, solch ein Verhalten aber gar nicht auf, wie sich nachlesen lässt. Wie bei vielen Amokläufern, wird er als zurückhaltender Junge beschrieben. Und: ein Rechtsextremist befreundet sich halt nicht mit z.B Afghanen wie mit diesem Hamid, wenn er grundsätzlich Migranten hasst - von denen er selbst einer war.

            • @Grmpf:

              @Soungoula

               

              Rechtsextremisten haben politische Motive, die in extreme völkische Ansichten hineinreichen: Volk reinhalten usw. oder gar in globalpolitische Angelegenheiten hineinreichen. Von diesem "Volk" wurde er sicher nicht als Teil des "Volks" anerkannt und er hatte auch keine entsprechenden Kontakte. Rechtsextremisten besitzen doch in aller Regel entsprechende nationalsoziistische, nationalistische Kampfliteratur. Nichts davon soll bei ihm gefunden worden sein.

               

              Ein Hass auf z.B. Türken reicht noch lange nicht, um daraus einen Rechtsextremisten zu machen. Manche Kurden haben teils auch einen Hass auf Türken. Machen Anschläge. Noch nie von einem linken gehört, das seien Rechtsextremisten. Würde auch nicht passen. Weil das Motiv aus dem sich der Hass nährt ein anderes ist. Und so auch bei dem Bubi, der eim tragischer Amokläufer wurde.

        • @Grmpf:

          "Und wenn er aber schreibt: "Die Rache an diejenigen die mich auf dem Gewissen haben.", sich dann aber andere mit Migrationshintergrund aussucht, deutet das darauf hin, dass er seine schlechten Erfahrungen auf Migranten projeziert."

           

          @Sart

           

          Ein Amokläufer projeziert seine schlechten Erfahrungen immer auf andere Leute, leider. Ich verstand noch nie, warum jemand wegen persönlichem Hass, die auf Kränkungen, Kindheit usw. basieren, einfach auf für ihn wildfremde Menschen losgeht, die mit der persönlichen Sache nichts zu tun haben. Genau das tut aber jeder Amokläufer. Und nicht immer, aber sehr häufig handelt es sich um junge Halbstarke, die scheinbar so einen tiefen inneren Hass haben, der sie völlig rot sehen lässt, dass sie sich zu solch einem Amok treiben.

           

          Was das sog. Manifest betrifft... er hat nichts Entsprechendes veröffentlicht um seiner Nachwelt ein Manifest zu hinterlassen. Die Rede vom Manifest bezieht sich darauf, was auf seinem PC gefunden wurde. Ob es sich um ein tatsächliches Manifest mit entsprechender Überschrift oder Deutungsmöglichkeit handelt, um einen Abschiedsbrief, was aber jemand der eh alles akribisch plant auch Menschen zukommen lässt, oder einfach nur um persönliche schriftliche Aufzeichnungen, die als Manifest gedeutelt werden, ist mir nicht bekannt.

          • @Grmpf:

            "Ein Amokläufer projeziert seine schlechten Erfahrungen immer auf andere Leute"

             

            Falsch.

             

            Ein Amokläufer "bestraft" genau diejenigen, die er für "schuldig" an seiner persönlichen Situation hält. Wer Amok läuft, weil er gemobbt wurde (oder sich gemobbt fühlt), der tut dies auch genau dort, und rächt sich an seinen "Peinigern". In der Schule, am Arbeitsplatz, etc. Ein "Amokläufer" bestellt nicht wildfremde Menschen an einen öffentlichen Ort um sie dort hinzurichten. Ein "Amokläufer", der Migranten als "Virus" und als "Untermenschen" bezeichnet, die durch ihn "exekutiert" werden müssen, ist dann auch kein "Amokläufer" mehr. Sondern ein Rechtsterrorist.

             

            Eben so, wie David S.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      Richtige Zusammenfassung, hätte ich mir von Journalisten auch gewünscht.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Recht hat die Autorin mit ihrer These, dass die Frage, ob eine Tat als rechtsextrem einzustufen ist, "keine sprachliche Kleinkrämerei" ist.

    Recht hat sie außerdem mit ihrer abschließenden Frage.

    Das war's dann aber auch schon.

     

    Man sollte erst einmal definieren, welche Kriterien erfüllt sein müssen, um etwas als "rechtsextrem" zu diagnostizieren.

    Eine derartige Diagnose ist unumgänglich, sonst wird dieser Begriff inflationär gebraucht und kann nicht mehr zur Gefahrenbekämpfung operationalisiert werden.

     

    Ich gebe zu, die Definition ist nicht einfach, aber e i n Ansatz könnte so aussehen: a) Völkisches Denken, b) Hass auf Menschen anderer Herkunft bzw. Hautfarbe, c) Gewaltbereitschaft, d) Vernetzung in einer Organisation, die a) und b) voraussetzt sowie e) so etwas wie geistige Gesundheit, die den Deliquenten das Unrecht seines Handelns (nicht zwangsläufig das seines Denkens!) einsehen lassen muss.

     

    a) und b) sind selbst erklärend. c) und d) sind entscheidend, ja geradezu notwendig, sonst müssen wir zukünftig hinter jeden Spinner einen Aufpasser stellen.

    Es sind entscheidende Symptome, die eine Erkrankung als "lebensbedrohend" einstufen. Nicht irgendwelche beliebige.

     

    Übertragen auf den Rechtsextremismus bedeutet das: Wenn wir nicht sinnvoll und trennscharf unterscheiden, sondern inflationär alles, was auch nur im entferntesten an rechte Tendenzen erinnert, als rechtsextrem einordnen, binden wir Ressourcen, die der echten Gefahrenabwehr dann fehlen.

    Denn wem ist geholfen, wenn der zweifellos psychisch gestörte und damit möglicherweise wegen Unzurechnungsfähigkeit schuldunfähige Täter als "rechtsextrem" eingestuft wird?

    • @2730 (Profil gelöscht):

      leider ist die "inoffizielle Statistik" mit den rund 170 Toten genau so geführt, wie ihr letzter ABsatz andeutet.

      • @Dr. McSchreck:

        Nach welchem mathematischen Grundsatz rundet man 187 auf "170"?

         

        Das sind wohl eher politische als mathematische Grundsätze. Sozusagen das "Pippi-Langstrumpf-Axiom" ("...ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt...")

        • @cursed with a brain:

          ich habe die Zahl aus meiner Erinnerung wiedergegeben. deshalb auch "rund", weil ich die genaue Zahl nicht mehr wusste. Sie ist für mich aus den genannten Gründen auch irrelavant.

  • Er war nicht nur ethnisch Perser, er hatte auch die iranische Staatsbürgerschaft.

    So gesehen, kann man auch gleich alle Islamisten unter "Rechtsradikal" subsummieren. Da die Intensiion dieser Kategorie allerdings biodeutsche Faschisten finden soll, wäre eine solche Aufblähung eher kontraproduktiv.

    • @Frank Erlangen:

      Er hatte nicht nur die deutsche Staatsbürgerschaft, er wurde auch in München geboren, ist also geborener Deutscher. Migranten sind nur seine Eltern, er ist kein Migrant und hat den Iran nie gesehen.

      • @cursed with a brain:

        Wenn Sie in Wellington geboren werden, sind Sie bestenfalls Neudeeländer. Nicht Māori.

  • "Sexy" = "Nur nicht nachdenken".

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Die bayerische und die CSU-Wortakrobatik ist Kunst auf hohem Niveau, die man den Gamsbarthütchenträgern gar nicht zutrauen würde.

    Fiktives Zitat: 'Am besten ist, wenns einen islamistischen Hintergrund gibt, denn sonst müssen wir uns immer wieder eine andere Formulierung einfallen lassen. Rechtsextremismus wollen wir immer gern vermeiden, weil wir als CSU unsere lieben und heimatverliebten CSU-Wähler nicht vergraulen wollen. Es kämen ja dann möglicherweise auch CSU-Wähler für das eine oder andere in Verdacht. Und das wäre dann nicht 'sexy' und das wollen wir auch nicht'.

    Verschiedene Länder, verschiedene Sitten.