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AfD stellt ihre Asylpolitik vorAbschrecken und deportieren

Die AfD setzt im Wahlkampf auf ihr bewährtes Thema: Die Partei will das Asylrecht abschaffen und fordert Asylzentren in Herkunftsländern.

Wahlkampfklassiker Fremdenangst: Alice Weidel und Alexander Gauland orientieren sich nach rechts Foto: reuters

Berlin taz | Die Spitzenkandidaten der AfD, Alice Weidel und Alexander Gauland, haben am Montag das Asyl- und Entwicklungsprogramm ihrer Partei vorgestellt. Weidel warnte vor den Gefahren der jetzigen Asylpolitik, so gebe es einen Anstieg der Kriminalität unter Asylbewerbern um 53 Prozent und eine „Gewaltspirale an Sexualdelikten“. Die Zahl stammt aus dem Bundeslagebild 2016. Dort steht genauer, dass 2016 rund 174.000 tatverdächtige Zuwanderer registriert worden seien, im Jahr 2015 waren es rund 114.000.

Vor diesem Hintergrund kündigten die Spitzenkandidaten der AfD an, das Asylrecht in der heutigen Form abschaffen zu wollen. Weidel nannte die Asylpolitik „inhuman“ und forderte die sofortige Schließung der Mittelmeerroute. Weil es wirklich Schutzbedürftige gar nicht bis nach Deutschland schafften, fordert die AfD „Asylzentren“ in „heimatnahen Gebieten“ der Flüchtlinge. Dort könnten Menschen mit gültigen Papieren Asyl beantragen. Gauland sagte, das Ziel seien Schutzzonen in den Heimatländern der meisten Flüchtlinge, so bliebe Deutschland verschont.

Das eingesparte Geld solle stattdessen in die Entwicklungspolitik fließen, sagte Gauland weiter. Abschaffen wolle die AfD das momentane Gießkannenprinzip des Entwicklungsministeriums, also Geld für viele Projekte und Länder – und das Ministerium am besten gleich mit.

Stattdessen solle das Auswärtige Amt einzelne „Leuchtturmprojekte“ in afrikanischen Ländern fördern, aus denen besonders viele Flüchtlinge kommen, die aber gleichzeitig „demokratisch und stabil“ seien. Welche afrikanischen Länder diese Kriterien erfüllen, konnte Gauland zunächst nicht beantworten. Er nannte schließlich Nigeria, das schon Wohlstand habe und nur eine „vernünftige Politik“ brauche. Die Terrororganisation Boko Haram sei schließlich nicht überall.

Länder, aus denen keine Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sollten hingegen keine Entwicklungshilfe mehr erhalten. „Deutschland zuerst“ nannte Gauland dieses Prinzip. Für instabile Länder mit hohen Flüchtlingszahlen wie Eritrea und Somalia passe diese Entwicklungspolitik nicht, räumte Gauland ein, solche Länder müssten eben vorher stabilisiert werden.

Nigeria habe schon Wohlstand und brauche nur eine vernünftige Politik

Alle Flüchtlinge, die sich trotz der „heimatnahen“ Asylzentren auf das Mittelmeer begeben, sollten von der Bundesmarine an die nordafrikanische Küste zurückgebracht werden, auch in unsichere Staaten wie Libyen. „Menschen setzen sich bei der Hinreise freiwillig diesen Menschenrechtsverletzungen aus“, sagte Gauland, „dann dürfen sie auch wieder über Libyen zurück.“ Von dort aus könnten die Menschen weiter in ihre Heimatländer gebracht werden. Durch diesen „klaren Schwenk in der Kommunikation“ wolle man die Menschen von der lebensgefährlichen Überfahrt nach Europa abhalten.

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106 Kommentare

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  • „Das eingesparte Geld solle stattdessen in die Entwicklungspolitik fließen, sagte Gauland weiter.“

     

    Mal angenommen – rein theoretisch – Asyl würde in Deutschland nicht gewehrt werden (was rechtlich überhaupt nicht möglich ist gem. Art. 25 GG und in Verbindung mit damit verbundenen Menschenrechtsbestimmungen), was dann? Betrachten wir am besten die finanzielle Sicht, denn da will die AfD uns etwas weismachen.

     

    Dann würden wir (Deutschland) nicht das Geld einsparen sondern uns würden Milliarden an EU Gelder entgehen!!!

     

    Für Deutschland stehen bis 2020 aus dem ESF 7,4 Mrd. Euro bereit!!! Und das nur (!) für die Integration von Flüchtlingen. Unter dem nachfolgenden Link der Nachweis.

    https://ec.europa.eu/germany/news/eu-programme-helfen-bei-der-integration-von-fl%C3%BCchtlingen_de

    • @Stefan Mustermann:

      Toll, wenn Deutschland der größte Nettozahler der EU ist...

       

      Ich geb Herrn X 1000 Euro. Er gibt mir 50 Cent zurück, weil ich mit seinem Hund gassi gehe, den Rest behält er. Dann sage ich: "Sehet, wie spendabel Herr X ist." Bis 2017

      Studie beziffert Kosten der Flüchtlingskrise auf 50 Milliarden Euro" http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales/a-1074985.html

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        "Studie beziffert Kosten der Flüchtlingskrise auf 50 Milliarden Euro"

         

        Des einen Kosten sind der anderen Einnahmen...

  • "Dass die Entscheidungen im September 2015 aus rein humanitären Beweggründen getroffen worden sind von deutschen Behörden haben emphatiebefreite rechtslastige Wutbürger bis heute nicht begriffen." Das liegt daran, daß es ein Mythos ist.

    Die Situation spitzte sich immer weiter zu und drohte vollends unkontrollierbar zu werden (Blick nach Ungarn). Merkels Kalkül war, Druck aus dem Kessel zu nehmen, daher die Einladung. Sie hatte geplant, durch diese Entscheidung Zeit zu erkaufen, um eine EU-weite Lösung zu finden (und durch deutschlands Aufnahme die anderen Mitglieder in Zugzwang zu bringen). Sie rechnete nicht damit, daß Keiner mitziehen würde, das hat sie ernsthaft unvorbereitet getroffen. Eine krasse Fehleinschätzung. Die Behörden haben übrigens sofort Alarm geschlagen, was bei de Maiziere landetet, es heißt der Innenminister hätte 3 Tage nach Merkels Entscheidung einen umfassenden Plan vorgelegt, wie eine sofortige Grenzschließung mit flächendeckenden Kontrollen möglich wäre, woraufhin Merkel nur abgewunken hat. Sie hatte eigene Plane...humanitär war daran gar nix, sie hat lediglich das öffentliche Lob aus Presse und "open border" Fraktion "dankend mitgenommen".

    • @Mephisto:

      Oops, war an @ESGEHTAUCHANDERS gerichtet.

  • Also, was Maßnahmen gegen rassistisch motivierte Gewalt und gegen Umweltverschmutzung (mit der Folge Klimawandel) angeht, war man im DDR-Sozialismus leider auch nur "bedingt erfolgreich". Neonazis und Jagd von Ausländern (meist "Vertragsarbeiter" aus Bruderstaaten, wie Vietnam oder Kuba) mit Todesfolge gab es dort ebenso und in Sachen Umweltverschmutzung braucht man sich bloß mal in der Region Bitterfeld umschauen... Solche dinge wurden lediglich besser vertuscht und geleugnet.

     

    Aber natürlich waren diejenigen, die sich Ende der achtziger Jahre, kurz vor dem Systemzusammenbruch, in Massen in den Westen absetzten, klipp und klar Wirtschaftsflüchtlinge. Ob eine AfD, so sie es damals schon gegeben hätte, diese allerdings auch mit gezogener Dienstwaffe empfangen und in Sammellager für den schnellstmöglichen Rücktransport hätte pferchen wollen, können wir nur vermuten. Aufgrund der völkischen Ausrichtung erscheint das aber eher unwahrscheinlich.

     

    Und da liegt das Dilemma der Rechtspopulisten. Menschenrechte werden nicht anhand von Herkunftsländern und Abstammungsbäumen vergeben. Auch wenn der gemeine besorgte Heimatverbundene das aufgrund von Überlieferungen, tradiertem Halbwissen und eigenen Bildungslücken noch anders gewohnt ist.

    • @cursed with a brain:

      Neulich war ich spät in der Nacht mit einem Vietnamesen unterwegs, der in Deutschland geboren wurde. Er meinte, das Wichtigste in seinem Leben sei, dass er seinem Kind etwas von ihm mitgeben könne.. Das mache ihn unsterblich. Das sei asiatisch, meinte er...

    • @cursed with a brain:

      Damals ging es um den Kamp gegen den bolschwistischen Systemfeind. Jeder Beutedeutsche war daher eine Trophäe der freien Marktgesellschaft.

  • Ab und zu darf man der FAZ auch mal Beifall klatschen:

     

    Die FAZ nimmt die AfD-Flüchtlingspolitik inhaltlich auseinander.

     

    Damit steht sie leider allein auf weiter Flur, denn nahezu alle Medien verbreiten das AfD-Wahlkampfpapier, das vorgestern bei einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Dem setzen sie allenfalls moralische (berechtigte) Empörung entgegen, versäumen es aber, falsche Behauptungen zu widerlegen; die AfD-Ideen, die in der Wirklichkeit bereits umgesetzt werden oder in der Umsetzung sind, aufzuzeigen; Unmöglichkeiten der Durchführung einzelner Maßnahmen darzustellen, z.B. wenn ein Land sich weigert, seine Bürger "zurückzunehmen"; Unmenschlichkeit und Brutalität dieser Denkweise offenzulegen.

     

    "Selbst in der Vorstellung der AfD soll es erst bis Jahresende eine „Grundsatzeinigung“ mit den Maghreb-Staaten geben – binnen drei Monaten also. Doch selbst wenn Zentren existierten, wäre die erzwungene Rückfahrt entweder illegal oder eine formale Abschiebung mit allen Hindernissen. Und ausgerechnet zu diesem Thema unterbreitet die AfD in dem Papier keinen Vorschlag. Sie stellt fest, dass Abschiebungen schwierig sind, weiß aber keine Besserung. Es ist eine Kreisbewegung: Die (illegale) Rückführung in nicht-existente Asylzentren. Bleibt die deutsche Marine, auch sie soll es nach dem Willen der AfD richten. Den Soldaten bliebe aber nur der Bruch des Völkerrechts. Entweder durch die Weigerung, Menschen in Seenot zu retten. Oder durch die Übergabe der Flüchtlinge an die libyschen Behörden, was angesichts der Zustände in Libyen der Genfer Konvention widersprechen würde. "Es könnte eben alles ganz einfach sein – wenn es wirklich einfach wäre."

    http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/fluechtlingspolitik-der-loesungsvorschlag-der-afd-zur-asylkrise-15161920.html

  • Gerade wir, Deutschland können am verstehen, was es heißt das: Flüchtlinge zu sein. Es ist noch nicht allzu lange her und die Berliner Mauer teilte unser Land. Viele Menschen starben beim Flüchtversuch. Es gab die, die auf Flüchtlinge an der Grenze mit Feuerwaffen geschossen haben. Und es gab Menschen oder Helden, die Flüchtlinge retteten.

     

    Am frühen Morgen des 13. September 1964 unternahm der junge DDR-Bürger Michael Meyer einen Fluchtversuch über die Mauer. Er wurde von DDR-Grenzsoldaten beschossen und verletzt. Michael Meyer wurde von 8 (!!!) Schüssen getroffen und von dem US-Sergeanten Hans Werner Pool auf die West-Berliner Seite gezogen. Er wurde anschließend sofort ins Urban-Krankenhaus gefahren.

     

    Ein Sergeant der US-Militärpolizei also rettete ihm das Leben. Er kletterte auf die Mauer und zog ihn im Feuerschutz West-Berliner Polizei (!!!) mit einem Seil über die Mauer.

     

    Am selben Tag eilte Martin Luther King, der sich zu einem Besuch in Berlin aufhielt, zum Ort des Geschehens. Der Baptistenprediger und spätere

    Friedensnobelpreisträger verurteilte die „trennende Mauer der Feindschaft”.

     

    Keine durch Menschenhand errichtete Mauer kann Gottes Kinder trennen,” sagte er auch in Ost-Berlin.

     

    Was wollen wir sein, Menschenretter wie der Sergeant der US-Militärpolizei und die West-Berliner Polizei oder gibt es jemanden, der auf Flüchtlinge schießen würde?

    • @Stefan Mustermann:

      Damals gab es einen Systemgegensatz, bei dem die kapitalistische Elite möglichst gut dastehen wollte. Heute gibt es ein Wohlstandsgefälle gepaart mit einer Bevölkerungsexplosion und unterschiedliche wirtschaftliche Interessen, wie damit umzugehen ist. Nur die Rhetorik scheint ideologisch noch aufgeladener als damals.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @kleyrar:

        Haben Sie an anderer Stelle nicht von einem Systemgegensatz zwischen liberaler Demokratie und Rechtspopulismus geredet?

         

        Nach dieser Logik müssten die Demokraten wieder mit leuchtendem Vorbild voran gehen. Tun sie das Ihrer Meinung nach?

    • @Stefan Mustermann:

      Sie vergleichen hier Ungleiches.

      Die Flüchtenden im Mittelmeer fliehen vor den Folgen von Krieg, Gewalt, Umweltverschmutzung und Klimawandel, kurz vor den Übeln die unsere neoliberale Wirtschaftsordnung in den Länder des Trikont verursacht.

      Genau diese Übel wurden in der deutschen demokratischen Republik durch den real-existierenden Sozialismus abgeschaft.

       

      Es gibt kein Recht auf Auswanderung, vor allem nicht wenn man damit dem real-existierenden Sozalismus seine Arbeitskraft entzieht. Wie alle anderen Produktionsmitteln steht diese nämlich nicht dem jeweiligen Individuum zu, sondern der Gesellschaft als ganzen.

       

      Sie können einen DDR Grenzbeamten der in Ausübung seiner Pflicht einen Grenzverletzer mit Waffengewalt stoppt also nicht mit einem Alexander Gauland vergleichen der echte Flüchtende in die Hölle von Lybien zurückschicken will, nachdem diese gerettet wurde.

       

      Die taz hat z.B. einen guten Artikel über Flüchtende aus Südnigeria die wegen Boko Haram in Europa Asyl beantragen wollen. In der Süddeutschen finden sie einen Artikel über Flüchtende aus Gambia. Alle diese Menschen geben ein Vermögen aus um Lybien zu erreichen. Wir sind moralisch verpflichtet diese Menschen bei uns aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit geben die Schulden die sie zur Fianzierung ihrer Fluch aufgenommen haben zurück zu zahlen, selbst dann wenn sie in ihrer Heimat nicht politisch verfolgt werden oder nicht von Krieg bedroht sind.

      • 8G
        87542 (Profil gelöscht)
        @Alreech:

        @Alreech: Sind Sie Satiriker oder meinen Sie diesen Quatsch real existierend ernst?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Alreech:

        "Es gibt kein Recht auf Auswanderung, vor allem nicht wenn man damit dem real-existierenden Sozalismus seine Arbeitskraft entzieht. Wie alle anderen Produktionsmitteln steht diese nämlich nicht dem jeweiligen Individuum zu, sondern der Gesellschaft als ganzen."

         

        Danke, dass Sie das hier so deutlich sagen. Im Sozialismus gehört der Mensch dem Staat. Das ist ein 1a-Fluchtgrund, wie er heute z.B. auch in Eritrea vorliegt.

  • Zitat der Worte, die an alle Menschen gerichtet waren und sind und für alle Menschen in unserem Land gesprochen bzw. geschrieben wurden:

     

    „Der wichtigste Satz des Grundgesetzes ist und bleibt der Artikel 1, der von der unantastbaren Würde des Menschen spricht. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes haben sehr bewusst im ersten Satz nicht vom Staat oder von der Staatsgewalt und auch nicht vom Volk gesprochen, sondern vom Menschen, vom einzelnen Menschen und von seiner Würde. Das ist eine Absage an alle Ideologien, die das Leben oder die Lebenschancen von Menschen zugunsten angeblich höherer Zwecke opfern. Das ist auch eine Absage an jede Form der Diskriminierung von Menschen auf Grund von ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Überzeugungen oder ihres Glaubensbekenntnisses.

     

    In Artikel 1 heißt es nicht: Die Würde des DEUTSCHEN ist unantastbar, es heißt auch nicht die Würde des GESUNDEN oder des gut VERDIENENDEN, sondern es heißt: Die Würde des MENSCHEN ist unantastbar. Das ist keine unverbindliche philosophische Meinung, sondern ein bleibender Auftrag und eine ständige Aufgabe für das Handeln aller politisch Verantwortlichen in unserem demokratischen und sozialen Rechtsstaat.“

     

    D.h. Flüchtlinge können auch von dem Artikel 1 GG Gebrauch machen. Wegen der NS Zeit wurde der Artikel 1 GG per Ewigkeitsklausel in unserem Land verewigt. Und d.h. letztendlich das Asylrecht per Grundgesetz nicht abzuschaffen ist!

  • 8G
    87542 (Profil gelöscht)

    @Cursed...

     

    einen Beitrag aus der Zeit aus dem Frühjahr 2016 für aktuelle Entwicklungen zu bemühen ist in diesem Zusdammenhang nicht seriös: Es gibt da ganz eindeutige Veränderungen der statistischen Zahlen der PKS 2017, die können sie im Netz gern beim Landesamt Ihres Bundeslandes nachlesen. Und die belegen nicht nur beim Schwarzfahren eine überproportionale Zunahme von Delikten in bestimmten Gruppen der derzeit hier lebenden Bevölkerung. Packen Sie die Rassismus-Keule weg. Die Dinge ändern sich eben.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @87542 (Profil gelöscht):

      Sie argumentieren auf Grundlage von Verdächtigungen. Wir sind aber ein Rechtsstaat, in dem nicht die Polizei entscheidet, wer kriminell ist!

      • 8G
        87542 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Bitte was?

  • Wie immer, wenn sich die AfD mal konkreter äußert kommt eine Mogelpackung heraus.

    1. Asyl: Jeder weiß, dass eine GG-Änderung eine 2/3-Mehrheit im Parlament voraussetzt. Die AfD begreift sich lt. Gauland als Fundamentalopposition & will gar nicht kooperieren oder aktiv handeln (bis ihr die Machtergreifung gelungen ist). Die demokratischen Parteien von konservativ bis zu „Die Linke“ werden niemals die Hand heben für eine Grundgesetzänderung im Sinne der AfD.

    Deutschland ist eingebunden in eine EU mit Asylregelungen. Daneben gilt die Genfer Flüchtlingskonvention. Regelungen, die allen Rechtsradikalen aus FN, AfD, FPÖ, PiS ein Grausen sind in ihrem nationalistischen Wahn.

     

    2. Flüchtlinge, Migranten in Internierungslagern konzentrieren in Nordafrika:

    Wer sich mal die Mühe macht über die Zustände in den auf libyschem Territorium bestehenden Lager zu informieren oder über das menschenverachtende Lagerregime, welches Australien auf Nauru im Pazifik eingerichtet hat, wo Frauen, Kinder täglich Vergewaltigung und Erniedrigung ausgesetzt sind, und sowas herbeisehnt, dem ist nicht mehr zu helfen.

     

    Die Einrichtung zumindest menschenwürdiger Bedingungen in Auffanglagern setzt die Kooperation mit den Aufnahmeländern (also Marokko etc) voraus. Glauben AfD-Wähler wirklich, die dortigen Regierungen würden Islam-hassenden AfD-Politikern auch nur eine Sekunde an Verhandlungsbereitschaft entgegenbringen, wenn sie wissen wie diese AfDler und ihre Wähler in der Regel über anständige gläubige Muslime verallgemeinernd und in herablassender Weise sprechen?

     

    Dies sind nur zwei Punkte. Die AfD hat bislang zum Thema Migration, Flucht, Integration von Geflüchteten "Null", rein gar nichts hilfreiches beigetragen. Menschenverachtende Hetze, Angst- und Panikmache, Gleichsetzung von Migranten mit Kriminalität und Terror. Das ist der Markenkern von AfD-"Politik", Prädikat: Randständig, verfassungsfeindlich, unbrauchbar für den Zusammenhalt einer vielfältigen demokratischen Gesellschaft.

    • @esgehtauchanders:

      Zu 1. Die Asylgesetze konsequent angewendet hätte ein Großteil der Flüchtlinge kein Anrecht auf Asyl und damit Asylleistungen. Auch bezogen auf europäische Abkommen - wo das erste betretene Land zuständig wäre. Also ist es eine politische Entscheidung, vielleicht auch eine moralische, die Menschen zu dulden, Asyl zu gewähren usw. Insofern hat es eh ein Geschmäckle mit Gesetzen zu argumentieren. Ob nun Grundgesetz oder Asylgesetzgebung. Jeder hat das Recht Asyl zu beantragen, aber Deutschland hat auch das Recht den Antrag begründet abzulehnen und solche Leute auszuweisen. Das wird nur nicht getan.

       

      Zu 2. Das käme darauf an, wie diese Lager ausgestattet sind. Es müsste international überwacht sein usw. In Ländern wie Libyen lässt sich mit Geld viel schmieren und korrumpieren. Die deutsche Innenpolitik - ob die Islam mögen oder nicht- ginge libyschen Machthabern dann am A.... vorbei, wenn ein paar Milliarden fließen. Real ist das nun mal so. Also Ihr letztes Argument klingt nicht glaubhaft...

       

      Und: genauso wie Linke und Grüne über Opposition teils mit wenigen unbedeutenden Prozenten Politik machen und den Regierenden abverlangen sich nach ihnen zu richten, ginge das auch über die AFD.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Zu 1. Ich weiß nicht, inwieweit Sie sich über die Materie informiert haben. Es wird fast keinem Antrag auf Asyl stattgegeben! In allen Fällen, die ich kenne, wurde der Asylantrag abgelehnt, aber es wurde Schutz nach Genfer Konvention oder subsidiärer Schutz zugestanden. Natürlich müssen wir in einem Rechtsstaat auf Grundlage der Gesetze argumentieren.

         

        zu 2. Internationale Beispiele, wie das Australische, zeigen, dass solche Lager nicht menschenwürdig betrieben werden können. Aber das wurde ja schon beschrieben.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          "Internationale Beispiele, wie das Australische, zeigen, dass solche Lager nicht menschenwürdig betrieben werden können. Aber das wurde ja schon beschrieben."

           

          In solchen Situationen sagt mein Chef immer: "Was nicht geht, wird so gemacht, dass es geht" und zieht mit arrogantem Blick des Weges.

           

          Menschen bauten in der Antike Pyramiden, wollten irgendwann fliegen, versuchten es, scheiterten, bis es Flugzeuge gab...

           

          Also bitte erzählen Sie mir nicht, das ginge nicht, nur weil Sie ein paar Statistiken, Erfahrungsberichte etc. vorliegen haben.

           

          Es muss Lösungen geben, in verschiedener Form. So ein Ansturm wie 2015 ist mal zu bewältigen, aber nicht dauerhaft. Diese Thematik wird uns sicherlich die nächsten Jahre beschäftigen. Zwangsläufig ist eine aufnehmende Gesellschaft irgendwann überstrapaziert. Aus verschiedensten Gründen.

           

          Gäbe es internationale Kooperation und Bemühungen, würde das gebündelt, brauchen Sie mir nicht erzählen, man könne keine menschlichen Lösungen finden.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Grmpf:

            Jaja, mit anderen Worten, was nicht passt, wird passend gemacht, oder was?

             

            Ich habe wenig Fantasie dafür, wie in autoritären Staaten und zerfallenen Staaten bessere Lager entstehen können als in einer Demokratie.

             

            Ich bin weiter der Meinung, dass wir sehr gut nochmal eine Millionen Menschen aufnehmen können. Die Wirtschaft brummt, nicht zuletzt aufgrund der Gelder, die in der Flüchtlingsarbeit umgesetzt werden. Die Infrastruktur für die Aufnahme steht bereit, aber zurzeit häufig leer. Da liegt viel ungenutztes Potenzial brach.

            • @74450 (Profil gelöscht):

              "Die Wirtschaft brummt, nicht zuletzt aufgrund der Gelder, die in der Flüchtlingsarbeit umgesetzt werden"

               

              Das ist eine Milchmädchenrechnung. Nur weil Leute daran Geld verdienen, nennen wir es die Asylindustrie... hat es volkswirtschaftlich keinen Nutzen, bzw. wirft keinen Gewinn (Profit) ab. Es wird dort ja nichts produziert was sich verkaufen lässt. Es handelt sich um staatliche (Förder)gelder, die dem Haushalt entzogen werden.

               

              Genauso ist es Unsinn zu sagen, das stärke den Binnenmarkt. Wenn ich jemandem 100 Euro gebe und sage, er soll in meinem Laden damit einkaufen, hab ich ja nichts verdient...

               

              Man muss ja auch nicht von Lagern sprechen. Asylanten werden ja auch nicht als solche bezeichnet, weil das -wie es so schön heißt- negativ besetzt ist... Es ließe sich auch von Siedlungen sprechen. So ähnlich stellte ich mir das auch vor. Dort könnten Asylanträge bearbeitet werden, Leute die kein Asyl kriegen, gleich abgewiesen werden. Für internationale Verteilung gesorgt werden, nicht nur Europa und Deutschland.

               

              Wie gesagt: Im Kern sollte aber dafür gesorgt werden, dass die Leute zuhause bleiben können. Wenn dauerhaft diesen Ländern junge und fähige Leute entzogen werden, veröden die ja umso mehr. "1 Millionen" nochmal. Und dann kommt die nächste, die nächste und... das kann es nicht sein. Das ist verantwortungslos gegenüber der eigenen Gesellschaft. Auch mit aller Ideologiearbeit werden Sie die dann entstehenden Konflikte nicht lösen können. Meine Meinung dazu.

      • @Grmpf:

        Dass die Entscheidungen im September 2015 aus rein humanitären Beweggründen getroffen worden sind von deutschen Behörden haben emphatiebefreite rechtslastige Wutbürger bis heute nicht begriffen. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einem/einer CDU-Politikerin offen und ehrlich meinen hohen Respekt ausgesprochen habe.

         

        Das kalkulierte und gewollte organisierte Chaos des rechtsradikalen Orban mit der herbeigeführten Verwahrlosung der Flüchtlinge am Budapester Bahnhof, dem Unwillen einen den europäischen Asylgesetzen gemäßen Registrierungsprozess durchzuführen hat damals den Druck auf die Staaten wie Österreich & die BRD aufgebaut.

         

        Ich erinnere nur an die menschenverachtende Szene, in denen den eingepferchten Leuten wie im Raubtierkäfig ein Kanten Brot für Hunderte Hungernde reingeworfen wurde. Das alles unter dem zynischen Motto „Bitte weiterfliehen!“ Eine Parole, die kurz darauf auf jedem Pegida- und AfD-Umzug wieder auftaucht. So sieht AfD-Politik und deren Komplizen in PiS, Fidesz oder Jobbik aus. Und dem Vater mit Kleinkind im Arm auf dem Feld noch das Bein stellen … Youtube-gerecht und alles im braunen Lager schlägt sich johlend auf den Schenkel.

         

        Bilder können machtvoll sein. Das weiss jeder. Der Fall des an den Strand gespülten Leichnams eines kleinen Jungen und das Grauen, dass mit dem LKW und den 70 erstickten Toten darin verbunden war überlagerten die Tage Anfang Sepember 2015. Die Emotionalisierung ist damals außer Kontrolle geraten, ohne Frage. Letztlich war die rein humanitäre Entscheidung Deutschlands & Österreichs dennoch richtig.

         

        Zum Vorschlag des Reinpumpens von Schmiergeld nach Libyen äußere ich mich nicht weiter. Ihr Vorschlag belegt nur die Politikunfähigkeit & Unseriösität des Rechtsaußenspektrums.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Die stecken sich die Milliarden ein und Foltern weiter. Nichts aus dem Deal mit Erdo gelernt?

        1830 wurde Algerien unter dem Vorwand kolonisiert, dass von dort aus Seeräuber das Mittelmeer unsicher machten. Mit Ihrer internationalen Überwachung können wir ja das gleiche in Lybien wiederholen, weil diesmal Schlepper und Flüchtlinge das Mittelmeer unsicher machen. Denn für diese Lager braucht man Wachtrupps und Militär, denn es müssen ja militärisch überwachte Schutzzonen eingerichtet werden, ein Korridor durch die Wüste um die Menschen wieder in ihre unter der Sahara liegenden Herkunftsländer zurückzuleiten. Das würden sich die Warlords nicht gefallen lassen, ...also als Videogame ist Ihre Idee sehr überzeugend.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Okay, aber Sie bestätigen meinen Kommentar im Prinzip. Vorher sprachen Sie vom GG... So ehrlich sollte auch die Politik sein und klar und deutlich sagen, dass es hier um moralische und ethische Fragen geht. Nicht wie Frau Claudia Roth, quasi jeder Mensch von Außerhalb hätte ein Recht (GG) darauf, von Deutschland in Deutschland versorgt zu werden. Dann müssten die Politik und auch die Medien aber auch ehrlich sein und die Politik, namentlich Interventionspolitik (Demokratieexport) kritisch auseinandernehmen. Das will wohl auch eine Claudia Roth nicht. Klang ja so schön, Demokratie schaffen, böse Diktatoren beseitigen, Frauen aus Burkas befreien... Jahrelang wurde Kriegspropagaganda nämlich auch mit (linken) moralischen, ethischen Argumenten geführt...

           

          Das mit dem Schmieren war kein Vorschlag von mir. Nur eine Beschreibung der Realität, ganz ohne persönliche Wertung. Sog. Investitionen in die Wirtschaft, Entwicklungshilfe, auch Waffenlieferungen, schaffen Abhängigkeiten, machen Machthaber gefügig, Lobbyarbeit. Im Prinzip Schmieren, Korrumpieren, sich einkaufen. Sicher wird das so nicht benannt, verbirgt sich hier und da hinter humanitärem Trallala - klingt halt besser...

          • @Grmpf:

            Ich habe mich mit den "Vorschlägen" der AfD zum Thema Asylgesetzgebung & GG auseinander gesetzt im Ursprungsbeitrag, daher der Zusammenhang.

             

            Die im September 2015 angekommen Geflüchteten waren in großer Zahl Kriegsflüchtlinge aus Syrien & dem Irak und fallen daher sowieso nicht unter die Asylparagrafen.

             

            Mein Ausflug auf den humanitären Hintergrund ist deswegen notwendig, weil viele aufgebrachte Flüchtlingshassser in der Regel alles zusammenrühren: Kriegsflüchtlinge, Asylbewerber und hierzu geltende Gesetze oder internationale Konventionen.

             

            Wieso stets Claudia Roth derartige Hassgefühle bei Rechten auslöst, erschließt sich mir nicht wirklich. Vor allem wenn ohne Belege irgendwelche Behauptungen verbreitet werden. Das gipfelt in der Regel bei Bachmanns Mord- oder AfD-Fronmeiers Vergewaltigungsfantasien gegenüber Roth.

             

            Deren Mut bei den Gazi-Parkattacken von Erdogans Schergen in Istanbul den dortigen Parkbesetzern zur Scheite zu stehen muss erstmal einer von den Salonfaschisten à la Gauland oder Fest aufbringen, deren gesellschaftspolitische Ordnungsvorstellungen denen von Erdogan übrigens in sehr vielem ähneln.

            • @esgehtauchanders:

              Ob Sie es glauben oder nicht, ich war immerhin 4 Wochen in der Türkei als die Proteste in der Türkei waren. Mit einem befreundeten Türken. Im Gegensatz zur Claudia Roth, fuhren wir mit dem Auto über die Balkanroute (kann gefährlich sein...) in die Türkei, statt mit dem staatlich finanzierten Flugzeug zu fliegen, Security-Personal dabei zu haben, um ein paar publicitytaugliche Fotos "das ist Krieg" für das deutsche Fernsehen zu schießen.

               

              Ich sage nichts Unbestätigtes. Roths Aussagen zur Zeit der Libyenintervention sind bekannt, stehen im Netz, z.B bzgl. Flugverbotszone... Ich bin mir sicher, mit einer grünen Regierung hätte sich Deutschland an dem Krieg beteiligt, wie damals mit Exjugoslawien.

               

              Dass man bei Linken als Rechter gilt, wenn man Claudia Roth aus Babenhausen kritisiert ist echt ein lustiger linker Reflex.

              • @Grmpf:

                Na, da sind wir uns ja wenigstens beim Thema Nicht-Kriegsbeteiligung in Libyen des Jahres 2011/12 einig. Guido Westerwelles einziger nachhallender Erfolg als Außenminister. Sei ihm gegönnt gewesen.

              • @Grmpf:

                Dazu @Esgehtauchanders

                 

                Wir machten sicherlich auch Urlaubstage, waren bei Verwandten meines Bekamnten untergebracht. Aber, wir fuhren wegen den Protesten in die Türkei, weil es mein Bekannter, der in D die ganze Zeit Ulusal Kanal (Ein Hardcorekemalistensender) anschaut, nicht mehr in Deutschland aushielt...wegen Sorgen usw.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Grmpf:

            "Nicht wie Frau Claudia Roth, quasi jeder Mensch von Außerhalb hätte ein Recht (GG) darauf, von Deutschland in Deutschland versorgt zu werden."

             

            Frau Roth werden immer wieder Dinge in den Mund gelegt. Haben Sie eine seriöse Quelle für Ihre Behauptung?

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Ich stellte "quasi" voran, mein Freund... ich denke das ist ausreichend um Polemik, Überspitzung, vielleicht auch jemandem etwas in den Mund zu legen, entsprechend zu markieren... Einen wahren Hintergrund hat es trotzdem.

          • @Grmpf:

            Antwort auf @ESGEHTAUCHANDERS (nicht ...Engelhardt)

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Ich find's ja gut, dass Sie das Algerienbeispiel bringen. Ich mein: Wer spricht schon über die Auswirkungen der französischen Kolonialpolitik? In Deutschland ist man ja nur mit der eigenen Geschichte beschäftigt. Der Algerienkrieg, brutal. Wer spricht davon? Wer klagt an? Aber das ist wie mit England, den USA. Die richtig dicken ehemaligen Kolonialherren sind fein raus. Ja werden teils bewundert, oder gar, im Falle USA, als Vorbild angebetet - gut, Mr. Trump hat das transatlantische Verhältnis etwas getrübt...

           

          Prinzipiell finde ich es richtig, auch, mit Betonung auf auch, sog. Wirtschaftsflüchtlinge aufzunehmen. Die westliche Welt ist tatsächlich an vielen Zuständen heute über mindestens 2 Jahrhunderte mitschuldig.

           

          Aber, es sollte in einem verträglichen Rahmen geschehen. Und es sollten sich westliche Länder der gesamten Welt daran beteiligen. Das geschieht aber nicht. Umverteilung ist oft eine typisch linke Lösung. Das gilt wohl auch für Menschen. Ich finde das nicht richtig. An erster Stelle müsste stehen, dass die Leute nicht flüchten müssen. Wieviel Geld wurde in Entwicklungsarbeit usw. gesteckt? Aber wieviel Geld wurde auch in Kriegen verbraten und dem Aufbau von "genehmen" Stellvertretern, die sich oft als Terroristen entlarven. Aber auch Linke waren daran beteiligt. Medien usw. Ich weiß noch wie sie in den 2000endern in den Talkshows saßen, von Demokratiepflänzchen schwadronierten, Nationbuilding bla, bla...noch ein paar Bomben und alles würde gut. Insofern ist das eine heuchlerische Diskussion.

          • @Grmpf:

            "Aber auch Linke waren daran beteiligt"

             

            Eben Linke, die sich gern nur selbst so nennen. Der Gemeinplatz "Linke" ist eine Schublade, die bei oberflächlicher Argumentation gern übergroß angelegt wird. Beginnen Sie mal andersherum zu denken: Aus welchem Lager kamen die einzigen, die sich einer militärische Säuberung vor Aufbau einer Demokratie in Krisenregionen entgegenstellten. Aus dem konservativen Lager oder weiter rechts war da nicht viel. Also wenn schon Schubladen, dann legen Sie sich doch wenigsten mal einen Apothekerschrank zu.

            • @lions:

              "Aus welchem Lager kamen die einzigen, die sich einer militärische Säuberung vor Aufbau einer Demokratie in Krisenregionen entgegenstellten. Aus dem konservativen Lager oder weiter rechts war da nicht viel"

               

              Gut, das klassisch konservative Lager, parteiisch in Form der CDU/CSU geht so mit wie das linksbürgerliche Lager SPD.

               

              Aber nehmen wir den Rechtsextremisten Ken Jebsen- von der taz wird er meines Wissens als Rechtsextremist gehandelt, oder täusch ich mich da?- hat sich immer dagegen ausgesprochen. Oder Leute wie Jürgen Elsässer, Exlinker, heute als Rechtsextremist benannt.

               

              Wie auch immer, so einfach ist das nicht. Ob rechts, links, mitte, die meisten Menschen der Bevölkerung mögen keinen Krieg. Das ist meiner Meinung nach ein linker Reflex, Menschen die andere gesellschaftliche Vorstellungen haben, automatisch als rechts und kriegsgeil darzustellen, sich selbst immer als die Guten darstellend. Kennt man von den Bolschewiki bis Joschka Fischer, bis heute. Manche Schafe lassen sich mit humanitärem Gerede besser einfangen...

              • @Grmpf:

                Uuuiii, ausgerechnet die beiden Rechtsaußen-Querfrontler Jebsen und Elsässer nun als Ausgeburt aller Friedensengel hervorzukramen wird meist nur noch getoppt durch das Missverständnis aller Anti-Globalisten auf Alt-right-Seite , dass Stephen K. Bannon eine Friedenstaube sei, nur weil der seinem Präsidentendarsteller vom Präventivschlag gegen Nordkorea abgeraten hatte oder den Afghanistanabzug der US-Truppen forderte.

                 

                Die antiglobalistische Kriegsstrategie dieser Herren zielt zunächst auf den inneren Feind (also auf den deutschen Kontext übersetzt auf Linke, Grüne, Migranten, Schwule)und innere Strukturen, die Bannon mit der Dekonstruktion des administrativen Washingtoner Apparates meinte.

                 

                Wobei ich durchaus das ideologische Rüstzeug von Elsässer & Bannon nicht ganz außer Acht lassen kann. Bannon hat sich mal als Verfechter leninscher Prinzipzien bei seinem Dekonstruktionsgeschwafel beschrieben.

                 

                Bei Elsässer als altem KB-ler und späterem Antisemiten ist sicher einiges an stalinistischem Denken vorhanden bei seiner inneren Feindbild-Wahnvorstellungen.

                 

                Ideengeschichtlich sicher mit "links" verbunden aber in seiner weiteren verzerrten Entwicklung losgelöst von allem, was aufrechte Linke unter "links" verstehen, also emanzipatorisch, sozial, solidarisch, anti-rassistisch .... und gegen bornierten Nationalismus, Homophobie und Sexismus à la AfD gewandt.

                 

                Also, ein bisschen genauer hinschauen schärft das Verständnis.

              • @Grmpf:

                @Anamolie, aber wenn Sie schon meinen, links sei ein schwammiger Begriff - oft auch eine Ausrede von Linken: "das waren ja keine Linken...das war ja kein echter Kommunismus" usw... mit rechts ist es doch nicht anders. Früher war jeder, der nicht dem Sozidenken entsprach Bourgeois, böser Kapitalist, heute Rechte oder Rechtsextreme...

          • @Grmpf:

            Sie schweifen ab.

            • @Konrad Ohneland:

              Ja, na und?

          • @Grmpf:

            Und wozu das mit Libyen. Gaddafi war sicher kein toller Hecht. Aber er tat seiner Bevölkerung teils auch Gutes. Er wäre eh nach nicht mehr allzulanger Zeit weggewesen usw. Aber jetzt ist Libyen in totalem Chaos versunken. Ein Failed State. Sehr wohl erinnere ich mich an Teile der Linken, meine nicht die Partei, linke Medien und auch Grüne, z.B. Claudia Roth, die das Ganze auch noch eifrig pushten. Also die Intervention... Und jetzt heult man rum über die armen Flüchtlinge. Das ist so heuchlerisch. Es müssten ja längst -wie sagte Busch?- Tempel der Demokratie überall stehen. Seit ich das miterlebte, wie Grüne und Linke sich hier eifrig mitbeteiligten, in Sachen Anheizer, sind die für mich endgültig gestorben. Und der Betroffenheitsmodus vieler Politiker ist scheinheilig.

  • Ok! Einverstanden. Alice Weidel und Alexander Gauland gehen nach Nigeria, um dort endlich mal „vernünftige Politik“ zu machen und dadurch das Flüchtlingsproblem ein für alle Mal zu lösen. Das Asylrecht könnte dann auch - zumindest vorerst noch - bleiben.

  • ...gute Überschrift, aber wer nimmt uns Weidel und Gauland ab????

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    So einen Unsinn kann nur einer verfassen, der von den Verhältnissen in Afrika überhaupt nichts weiss. Gaulands Kentnisse über Afrika sind etwa auf dem Stand von Karl Mays durch die Wüste...oder Tintin im Kongo.

  • "Jungjunge, derart abstrusen Nonsens hat man in diesem Land seit Jahrzehnten nicht gehört."

     

    Imnmerhin kommt jetzt mal Nonsense als Diskussionsbeitrag. Wissen Sie was Frau Merkel oder Herr Schulz in der Flüchtlingspolitik will? Keine Obergrenze solange die Zahl der Flüchtlinge sich in "Grenzen" hält? Gerechtigkeit für alle außer für die, die es noch nicht nach d geschafft haben?

     

    Probleme wie die Regelung des Zuzugs von Migranten löst man in d durch Aussitzen. Was fehlt ist eine ehrliche Problemanalyse und die Diskussion von Lösungsmöglichkeiten.

     

    Nonsensevorschläge sind für die Lösungsfindung jedenfalls nicht schlechter als gar keine Vorschläge.

    • @A. Müllermilch:

      Ich halte es v.a. für eine demographische Ausgleichsmaßnahme.

      Wir könnten zwar langfristig ein Land von 40 Mio werden, das scheint aber (wirtschafts)politisch nicht gewollt.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Wissen Sie was Frau Merkel oder Herr Schulz in der Flüchtlingspolitik will?"

       

      Ab einer gewissen Höhe wandelt man über die Probleme hinweg wie Jesus über den See Genezareth. Dass Frau Dr. Merkel dennoch bald den Kopf unter Wasser hat, wissen die Sehenden

  • Von der UNO geführte Asylzentren wären eine sehr gute Idee. Wozu gibt es diese Organisation, für die wir soviel Geld zahlen, wenn nicht für genau solche Fälle?

    • @Kapiert:

      Die von der UNO geführten Asylzentren nennen sich 'Flüchtlingslager' und die sind (wir gemunkelt) alles andere als ausreichend finanziert...

      Wieviel Geld zahlen 'wir' an die UNO?

    • @Kapiert:

      Wie soll die UNO die einrichten?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Im Rahmen einer Blauhelmmission?

        • @Kapiert:

          Nur weil wir jemanden nicht haben wollen, können Sie nicht auf dem Territorium eines X-beliebigen Landes Truppen aufmarschieren und Lager bauen lassen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Kapiert:

          Haben Sie sich mal die Bilanzen der letzten Blauhelmmissionen angesehen. Unterlassene Hilfeleistung bis systematische Vergewaltigungen sind dort registiert. Wollen Sie so menschenwürdige Aufnahmelager betreiben?

  • Jungjunge, derart abstrusen Nonsens hat man in diesem Land seit Jahrzehnten nicht gehört. Am deutschen Wesen soll wieder die Welt genesen kann man das "Konzept" der AfD wohl am Besten zusammenfassen. Wir "stabiliseren" Somalia (auf die Beantwortung des "wie" wartet die Welt seit einem Vierteljahrhundert), geben Nigeria eine "vernünftige Politik" und schaffen "Asylzentren" rund um die Welt. Gute Güte, man kann wirklich nur mit dem Kopf schütteln über die geistigen Ergüsse von Gauland & Co.

    • @Kaboom:

      Was genau ist jetzt der Unterschied zwischen der Forderung/dem Ziel z.B. Somalia zu stabilisieren und dem Mantra der anderen Parteien, Fluchtursachen zu bekämpfen?

  • ‚Nigeria habe schon Wohlstand und brauche nur eine „vernünftige Politik“‘

     

    Dann kam wohl Nigeria durch „unvernünftige Politik“ zu Wohlstand? Oder anders herum: Wie lange wird der Wohlstand wohl bestehen, wenn „vernünftige Politik“ nach Gauland’schen Maßstäben einzieht?

  • "Gauland sagte, das Ziel seien Schutzzonen in den Heimatländern der meisten Flüchtlinge, so bliebe Deutschland verschont."

     

    Vor hundert Jahren nannte man das noch Schutzgebiete. Ist schon interessant, wie deutsche Politiker über fremde Territorien verfügen.

     

    "...aus denen besonders viele Flüchtlinge kommen, die aber gleichzeitig „demokratisch und stabil“ seien."

     

    Warum sollte jemand von dort fliehen? Mit Logik steht G offensichtlich auf Kriegsfuß.

  • Weit über 90% derjenigen, die einen Antrag auf Asyl stellen, können im Verfahren eine Verfolgung nicht nachweisen. Es ist eigentlich für jedermann ersichtlich, daß hier ein recht aufwendiger bürokratischer Verfahrensweg nicht sachgerecht genutzt wird. Andere Wege müssen gefunden werden.

    Natürlich ist es ein Irrweg gleich - wie die AFD - die Axt an das ganze aus guten Gründen im Grundgesetz vorhandene Asylrecht zu legen. Um aber das Asylrecht überhaupt zu erhalten und verläßlich tragbar zu machen sind gravierende Änderungen nötig.

    Vor allem aber sollte man sehen, daß Deutschland mit diesem Asylrecht in Europa isoliert dasteht. Und deutsche Sonderlösungen - auch wenn sie ausnahmsweise mal berechtigt sein sollten - sind in dieser Welt nun mal unbeliebt.

    Mittelfristig wird gar kein Weg daran vorbeigehen die Verfahrensabläufe bei der Aufnahme von Migranten an internationale Gepflogenheiten anzupassen. Das müssen (und dürfen!) natürlich nicht so drastische Maßnahmen wie die Australiens sein. Aber am Ende läuft es auf eine weit geringere Aufnahme von Migranten hinaus - sogar weit unter Seehofers "Obergrenze", die ja für sich genommen auch kein tragfähiges Konzept ist.

  • Ganz schön blöde, diese Entwürfe der AfD..

    Das Trump´sche Axiom des "America first" , das auch im Brexit ("Brittania first") sichtbar ist , ist ja auch im "Deutschland zuerst" Schäubles und Merkels zu orten! Und nun die AfD auch noch, eben radikaler !

    Wie wärs im Sinne des "World First" vom Wahnsinn der Profitökonomie , Ausbeutung und Kriege wegzukommen? Anstatt, wie AfD es will, den kosmopolitischen Charakter der Menschenrechte und des Asylrechts `einzudeutschen´, quasi zu zerstören? Klar : die AfD hat Schiss und proklamiert so ihre seltsame `deutsche Sebstisolation´.. aber? So geiht dat nich ..

  • 8G
    87542 (Profil gelöscht)

    @Kluthe: Ein wenig differenzierter dürfen Sie aber schon schreiben. Lassen wir AfD in ihrer ganzen Widerlichkeit mal außen vor, kommen wir trotzdem zu dem Ergebnis, dass wir es hier seit Mitte 2015 nicht nur mit Vertriebenen zu tun haben. Im nächsten Schritt können wir gern sagen, dass auch sog. "Armutsflüchtlinge" gern zu uns kommen können. Worauf ich keine Lust mehr habem, ist das Verneinen der Kriminalitätsprobematik, die ist (ich musste mich da auch erst eines Besseren bzw. Schlechteren belehren lassen) leider ein Fakt und ziemlich genau bestimmten Gruppierungen zuzuordnen. Und die nerven hier noch dazu, weil sie auf dem Rücken derer, die Schutz nötiger hätten, hier die Stimmung mies machen, etc.

     

    Auch das Argument der europäischen Lösung will keiner mehr hören: Die wird es nicht geben, und dafür müssen wir (und noch viel ärger die Italiener zurzeit) nicht den Kopf hinhalten.

    • @87542 (Profil gelöscht):

      http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-03/fluechtlinge-kriminalitaet-auslaender-polizeiliche-kriminalstatistik

       

      Ist damit geholfen?

       

      Die Polizei selbst weist IMMER UND IMMER WIEDER darauf hin, dass ihre Statistiken NICHT zu einer VERGLEICHENDEN BEWERTUNG der "Kriminalitätsbelastung" von Deutschen und Nichtdeutschen taugen.

       

      Warum?

       

      1. Die Polizei erfasst die Nationalität, NICHT aber den gemeldeten Wohnort einer Person. Das heisst, dass in der Gruppe der "ausländischen Tatverdächtigen" auch Touristen, Saisonarbeiter, Austauschstudenten, Dienst- und Durchreisende (z.B. Fernfahrer) und in Deutschland stationierte Soldaten aus dem Ausland berücksichtigt werden. In Berlin leben z.B. 3,5 Mio Menschen. Dazu kommen jährlich 8 Mio Touristen. Die Straftaten dieser Touristen werden dann bei einer Umrechnung auf den Ausländeranteil der wohnhaften Bevölkerung Menschen angelastet, die überhaupt nichts damit zu tun haben.

       

      2. Die Polizei kann in einigen Bereichen ihrer Statistiken nur die Straftaten aufführen, die auch angezeigt wurden. Studien der Polizei in NRW haben ergeben, dass z.B. bei einer Schlägerei doppelt so häufig von Augenzeugen die Polizei gerufen wird, wenn mindestens einer der Tatbeteiligten Ausländer ist. Bei Schlägereien unter Deutschen sehen viele weg und mischen sich nicht ein. Auch dieses Verhalten führt zu einer überproportionalen Aufnahme ausländischer Tatverdächtigter.

       

      Mit angeblich "zunehmender Kriminalität" aufgrund von Polizeistatistiken argumentieren nur Rechtspopulisten und Rassisten.

  • Im übrigen wäre es auch sinnvoll gewesen, die Kriminalitätsstatistik, auf die die AfD sich bezieht, nicht unkommentiert zu lassen. Das ist schlicht Hetze, die AfD dort offen praktiziert. Das in der taz unkommentiert zu transportieren, finde ich nicht akzeptabel.

    • @Jürgen Klute:

      Völlig richtig!

    • @Jürgen Klute:

      Tatsachen als Hetze abzutun ist billig.

      • @P-et-r-a:

        billig und gerecht?

  • 2G
    21272 (Profil gelöscht)

    Ein sehr vernuenftiges Konzept von Gauland, so kann allen Beteiligten nachhaltig geholfen werden. Die AfD wird mir langsam sympathisch.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @21272 (Profil gelöscht):

      Genau, und wenn die AFD Ihnen verspricht, dass Sie nach der Wahl goldene Eier legen können, dass ist das auch sympathisch. Jeder wird so verarscht, wie es ihm gefällt!

  • @Reationär: Gauland will Vertriebene (dabei ist es egal ob Hunger oder politische Verfolgung Menschen zur Flucht treibt) in Schutzzonen in Afrika unterbringen. Das wäre zwar nicht zwangsläufig im Widerspruch zu internationalem Recht, die Forderung läuft aber darauf hinaus, Vertriebene aus der BRD rauszuhalten. Das stünde nebenbei bemerkt europäischen Lösungen entgegen — aber das ja zur nationalistischen EU feindlichen Position der AfD. Vor diesem Hintergrund entpuppt sich die Floskel, man wolle das Asylrecht in seiner heutigen Form abschaffen, dich nur als rhetorische Trickserei, das eigentliche Ziel der kompletten Abschaffung des Asylrechts zu verschleiern.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Jürgen Klute:

      Es kommen keine Menschen nach Europa die vor Hunger fliehen. Die Menschen die in Afrika hungern, verhungern bei sich zu Hause.

  • Die AfD hat vollkommen recht, in allen Positionen hierzu.

    Wenn man es wirklich ernst meinte mit der rein humanen Unterstützung von Schutzbedürftigen, dann würde man mit den Milliarden die Deutschland für überwiegend junge gesunde Männer ausgibt ein vielfaches! an wirklich geschundenen Menschen vor Ort helfen können. Aber es geht aus meiner Sicht ganz vielen Befürwortern dieser absurden Praxis gar nicht wirklich um die geschundenen Menschen in Afrika. Sie sind nur Instrument, Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist die gesellschaftliche Umwälzung, die Revolution, hin zu Sozialismus oder sogar Kommunismus. Alles andere ist nur eine perfekt organisierte Aufführung.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Horst Leverkusen:

      "Und der Zweck ist die gesellschaftliche Umwälzung, die Revolution, hin zu Sozialismus oder sogar Kommunismus. Alles andere ist nur eine perfekt organisierte Aufführung."

       

      Das wäre ja ganz wunderbar. Aber wie soll das funktionieren?

  • Oh! Ein Artikel, der beschreibt, statt zu urteilen?

    Geschehen noch Zeichen und Wunder?

    Werden die Lesenden endlich ernst genommen, selber denken zu können?

     

    Tausend Dank!!

  • Was die AfD hier fordert steht im Widerspruch zum Grundgesetz und zu geltendem internationalen Recht. Die AfD ruft also zum Rechtsbruch auf und missachtet geltende Menschenrechte. Das könnte in einem taz-Artikel ja auch mal beim Namen genannt werden. Davon abgesehen sind die weiteren Vorstellungen der AfD unrealistisch und tragen nicht zu einer qualitativen nachhaltigen Verbesserungen in den Herkunftsländern bei. Auch dazu äußert der Artikel sich nicht.

    • @Jürgen Klute:

      "Was die AfD hier fordert steht im Widerspruch zum Grundgesetz und zu geltendem internationalen Recht."

       

      Ach, meinen Sie?

      Art 16a

      (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

      (2) Auf Absatz 1 kann sich NICHT berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden."

      • @Jens Frisch:

        Art 25GG + GFK + Dublin-Käse

         

        Nach Art 16a kriegt kaum jemand Asyl. Da hätte ein Jude aus dem dritten Reich Probleme (kaum ein Jude wurde verfolgt, weil sie sich politisch betätigten)

        • @R R:

          'politisch verfolgt' bezieht sich doch auf die Motivation des Verfolgers, nicht auf die des Verfolgten...

    • @Jürgen Klute:

      Das ist kein Aufruf zum Rechtsbruch sondern ein Punkt ihres Wahlprogramms.

      Die AfD müßte aber eine 2/3 im Parlament bekommen um das Asylrecht aus dem Grundgesetzt zu streichen.

      Nur Artikel 1 und 20 des Grundgesetzes unterliegen der Ewigkeitsklausel und können nicht außer Kraft gesetzt werden.

    • @Jürgen Klute:

      Es steht dort ja nicht, dass die AFD das Asylrecht gänzlich abschaffen will. Das ist rechtlich auch gar nicht möglich. Es soll "in der jetzigen Form" abgeschafft werden. Und bei der Ausgestaltung des Verfassungsartikels gibt es durchaus einen erheblichen Spielraum. Die USA erkennt z.B. auch nur Asylbewerber an, die ihren Antrag in ihrem Heimatland in der amerikanischen Botschaft stellen (auch schon vor Trump, also z.B. unter Obama). Diese Verfahrensweise verstößt nicht gegen internatinales Recht. Angesichts des zahlenmäßigen hohen Armutsflüchtlingsdruckes (dies sind eben keine Asylanten) ist es eben aus rein ökonomischen und pragmatischen Gründen notwendig Änderungen in den technischen Verfahrensabläufen vorzunehmen, die zu einer Reduzierung führen. Dies hat weder ideologische noch rassistische Motive. Afrika hat jedes Jahr ein Bevölkerungswachstum von 40 Millionen Menschen. Wenn man also alles so laufen ließe wie bisher wäre des Erreichen der Belastungsgrenze sehr schnell gegeben. Und wenn unsere Sozialsystem zusammenkrachen würden wäre niemandem geholfen.

      • 3G
        36387 (Profil gelöscht)
        @Reaktionär:

        Ach, neben dem selbstgewählten Namen verrät dieses "kleine" Wort - Asylant.

         

        Asylbewerber*in ist das menschlich angemessene Wort.

         

        Asylant ist eine Wortschöpfung die ausdrücklich den Menschen zum Ungeziefer macht.

         

        Ansonsten - wir hatten schon einmal Lager in fremden Ländern. Ich finde, das reicht.

         

        Aber nun praktisch:

         

        Meine Großmutter mit Säuglingen und Kleinkindern durfte eigentlich nicht fliehen. Es war Winter und es gab einige hundert Kilometer zu Fuß zu überwinden.

         

        Sie floh trotzdem, die Säuglinge starben und die Kleinkinder überlebten, weil sie die Muttermilch tranken.

         

        Sie sahen Mord und Grausamkeit.

         

        Sie erholten Sie nie so richtig davon.

         

        Aber klar, Flüchtlinge lassen sich durch Lager und Broschüren abhalten ...

         

        Diese NS-AfD-Vorschläge sind idiotisch, aber vor allem verlogen - weil überhaupt nicht praktikabel?

         

        Nur kurz:

         

        Asylantrag im eigenen Land: Okay, aber wie groß wollen wir die deutschen Botschaftsgelände den gestalten, so groß wie 1989?

         

        Lager in Afrika? Wer einmal dort ist, darf der dann gehen, und es immer wieder versuchen? Oder darf Frauke Petra und Beatrix von Storch auf dem Wachturm sitzen?

         

        Aber wenn wir dort Hygiene und Essen etc. pp. anbieten?

         

        Diese Lager gibt es, und die UN wird sich freuen, wenn wir alle diese Lager übernehmen und das bezahlen!

        • @36387 (Profil gelöscht):

          "Ach, neben dem selbstgewählten Namen verrät dieses "kleine" Wort - Asylant.

           

          Asylbewerber*in ist das menschlich angemessene Wort."

           

          Nö. Solange auf den positiven Bescheid gewartet wird, handelt es sich um Asylbewerber. Ab dem Zeitpunkt, wo diese Menschen Asyl genießen, sind es per Definition Asylanten.

           

          "Asylbewerber*in ist das menschlich angemessene Wort."

           

          Das Plural im Deutschen ist geschlechtlich nicht wertend. Ist z.B. von Journalisten, Bürgern oder Asylanten die Rede, ist Männlein, Weiblein und * gemeint. Man kann, muss das Geschlecht aber nicht hervorheben. Die für mich nach wie vor normale Schreibweise ist logisch, denn Asylanten meint Menschen und diese bestehen logischerweise aus m/w/*. Also ist es überflüssig und nur verkomplizierend das extra zu benennen. Einen * einzufügen ist zudem grammatikalischer Unfug, der auch keiner Rechtschreibnorm entspricht.

           

          Asylant ist eine Wortschöpfung die ausdrücklich den Menschen zum Ungeziefer macht.

          • @Grmpf:

            "Asylant ist eine Wortschöpfung die ausdrücklich den Menschen zum Ungeziefer macht."

             

            Oft falsch, wenn man die eigenen schlechten Gedanken auf andere Mitmenschen überträgt...

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @36387 (Profil gelöscht):

          "Asylant ist eine Wortschöpfung die ausdrücklich den Menschen zum Ungeziefer macht."

          So Ihr Zitat.

          Wikipedia differenziert: " Der Begriff Asylant wird gelegentlich als abwertend empfunden und von Behörden nicht verwendet."

           

          Ich erinnere mich an eine Zeit, als "Asylant" nichts anderes als "Schutzsuchender" bedeutete. Die Abwertung erfolgte später, als der Begriff vom Boulevard verseucht worden war und durch "Asylbewerber" als wertfreie Wortschöpfung ersetzt wurde, die bis heute allgemein verwendet wird.

          Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dieser Begriff negativ besetzt wird...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Menschen als Asylbewerber zu bezeichnen, die bereits einen anerkannten Asylstatus besitzen und dadurch Asylanten sind, ist unlogisch.

          • 3G
            36387 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Dann doch einfach mal schauen, ob die NPD, AfD lieber Asylbewerber oder "Asylant" schreibt ;-)

      • @Reaktionär:

        hey reaktionär, ich will auch so ne pickelmütze. wo gibt's die, in berliner szeneläden? zur not nehme ich auch eine mit propeller.

      • @Reaktionär:

        Ach ja... Der Name ist Programm...

        "Armutsflüchtlingduck"? Wollen Sie die Welt in "gute" und "schlechte" Flüchlinge teilen? Macht Sie das zu einem "guten" oder "schlechten" Menschen?

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Neinjetztnicht:

          Einem Realisten. Akzeptiert man Armut als Fluchtgrund kann man gut und gern von 7 Milliarden potenziellen Flüchtlingen sprechen.

      • @Reaktionär:

        Endlich einmal ein Beitrag, der Hand und Fuß hat.

        Vielen Dank.

        Habe mir heute bei Phönix die Thesen

        und Begründungen angehört.

        Was soll denn bezüglich der Völkereinwanderungsregelung für uns und nachfolgende Generation schlecht sein ?

        Für mich ist das absolut nachvollziehbar.

        Wollen wir die Dinge doch einmal erweitert beim Namen nennen.

        Völkereinwanderung bringt Parteien und billige Arbeitskräfte f.d Wirtschaft.

        In ein paar Jahren sollen sie das Wahlrecht erhalten und das bringt für die Parteien Wahlstimmengelder.

        Die Infrastruktur muss aufgebaut bzw. erweitert werden.

        Wir alle finanzieren das mit unseren Steuergeldern im Interesse der Gewinnmaximierung der Wirtschaft.

        Ergo, ich halte eine reglementierte und geregelte Einwanderung mit Entscheidungsstätten außerhalb dieses Landes und eine gute Grenzsicherung der EU und für dieses Land mehr als nur sinnvoll.

        Die Sicherheit für uns Bürger wird stetig schwerer, je mehr kommen.

        Auch dazu gibt es Statistiken und ich erinnere an die schrecklichen Taten von Barbaren, von Eingewanderten, hier und in ganz Europa.

        • @P-et-r-a:

          »ich erinnere an die schrecklichen Taten von Barbaren, von Eingewanderten, hier und in ganz Europa.«

           

          Immer diese Barbaren... Die waren den alten Griechen schon suspekt. Aber wenn ich an schreckliche Taten hier (Wo ist hier?) und ganz Europa denke, dann denke ich, ddas die Europäer das auch ganz gut alleine hinbekommen, sich gegenseitig die Hölle heiß zu machen.

           

          Wohingehen, mal über den Zeithorizont der eigenen Existenz hinaus betrachtet, von Europa natürlich immer nur Frieden und Völkerverständigung zur Freude der Barbaren ausging.

           

          Wir sind die Guten. Keine Frage. Die Barbaren, das sind naturgemäß immer die anderen...

        • @P-et-r-a:

          "In ein paar Jahren sollen sie das Wahlrecht erhalten und das bringt für die Parteien Wahlstimmengelder."

           

          Naja, womöglich dachten sich das die ein oder anderen Grünen und Linken tatsächlich.

           

          Mein persönlicher Eindruck ist, dass diese Parteien bei Migranten eher unbeliebt sind bis verachtet werden. Wenn die Kinder immer noch häufig aus Tradition heraus über von Eltern gestrickte Bande verheiratet werden, Ehepartner Muslime sein müssen, Homosexualität als Familienschande betrachtet wird, hilft auch kein Özdemir... Sicher gibt es einzelne Ausnahmen - denn womöglich wird die jemand herbeikommentieren- von denen sich aber keine Regel ableiten lässt. Dass Migranten sich groß für Umweltthemen interessieren, gerne Müll trennen usw. ist zumindest mir persönlich noch nicht aufgefallen. Die jungen Burschen fahren gerne dicke, protzige Autos mit viel PS, Breitreifen, Spoiler, verdunkelten Scheiben usw. , Goldkettchen um den Hals - nicht so das grüne Klientel... Eher würde es Konservative stärken. Kämen eher rechts ausgelegte Konservative an die Regierung, könnte sich das aufgrund des Druckes sicherlich ändern.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Grmpf:

            "In ein paar Jahren sollen sie das Wahlrecht erhalten und das bringt für die Parteien Wahlstimmengelder."

             

            Na sehen Sie. So einfach ist es, diesen Schwachsinn zu entkräften. Weiter so! :)

  • Abschaffung des Asylrechts erfordert ja den Ausstieg Deutschlands aus der Europäischen Union. Denn es gibt bestimmte EU Verträge, die wir unterschrieben haben... Aber dann würde uns der Binnenmarkt sehr fehlen. Es gebe sicherlich hohe Gewinneinbußen bei vielen Unternehmen, was durchaus die Arbeitslosigkeit im Inland stark erhöhen könnte und schließlich den allgemeinen Wohlstand beeinträchtigen würde.

    • @Stefan Mustermann:

      Blödsinn.

       

      Was will Brüssel machen - kommen dann die Bewohner des Brüssler Elfenbeinturms und marschieren hier ein - muahahaha.

       

      Und Vertragsverletzungsverfahren gibt auch nur denen Druck, die keine Netto-Beitragszahler sind.

      Wir (also Deutschland) können Brüssel jeden Euro Strafe wieder anziehen.

      EU-Regeln (Haushaltsdefizit, Überschuss, Schuldenunion, unabhängige EZB und Dublin-Vertrag) sind doch nicht mehr wert als die "Richtgeschwindigkeit" auf deutschen Autobahnen.

      Ein jeder kann nach eigenem Gutdünken drauf scheißen und es so machen wie er es für richtig hält.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Sorry, ich kann Ihnen überhaupt nicht zustimmen. Wenn Sie Recht studiert hätten, dann wüsten Sie das auch. Ihre Äußerungen erinnern irgend wie an die gegen Flüchtlinge gerichtete Äußerungen von Menschen bei den Pogromen in Rostok Lichtenhagen. Ich möchte mich gern den Worten von Stephan von der Band Böse Onkelz und der Kritik der Gruppe anschließen.

        https://www.youtube.com/watch?v=Oh-IKCWUeJ8

        https://www.youtube.com/watch?v=Y9c7-0YSn1Q

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Sie vergessen die Möglichkeit, dass uns die anderen irgendwann mal rausschmeißen könnten. Wir würden recht schnell verarmen.

    • @Stefan Mustermann:

      Es gibt auch noch die GFK und Art. 25GG.